Gefangen in der Ewigkeit von Rhage_War (Das Leiden der Finsternis) ================================================================================ Kapitel 3: Aufbruch in den Krieg -------------------------------- Balerd erhob sich um zum wiederholten male die Strecke zu Lunor zurück zu legen. Einige Sekunden lang folgten dem Vogel zwei Blicke. Roano blickte seinem Vogel verträumt hinterher, der Schimmer den seine Augen durch die Hoffnung erhielten wirkte wie eine Kerze im dunkelsten Raum. Einen Stock tiefer verfolgte Lyra den Raben mit ihren Augen, ihre Gedanken drehten sich jedoch um das Ziel des Tieres. Während die Gedanken der Vampirella dem Ziele Balerds galten war Roano schon dabei sein nötigstes hab und gut zusammen zu packen. Nachdem er violette Tinte, Pergament, Schreibfeder, 200 Goldstücke und eine Pferdedecke, so wie das silberne Amulett, auf das Lunor hingewiesen hatte, eingepackt hatte schritt er zum Fenster und schloss dieses. "Lyra! Pack das Nötigste zusammen und lass Rubernus unsere Pferde satteln, deins für eine lange Reise und meines.....zum KAMPF!!!" Kaum war das letzte Wort laut schallend seine Lippen gekommen wandte er sich zur Tür und lies sie durch geschickte Magie aufschwingen. Noch innerhalb der Umdrehung setzte er sich Richtung Tür in Bewegung und trat auf den Gang. Leise hörte man das wiehern zweier Schattenrosse, doch wurde ihr wiehern fast ausdrücklich von metallischen klängen überdeckt. Lyra hatte mittlerweile auch gepackt und holte, auf Geheiß, noch 6 große Flaschen Blutwein. Während die schlanke, in eine schlichte, doch elegante, Robe gehüllte Dame nach unten ging um den Wein zu hohlen war ein schrilles lautes pfeifen zu hören. Fast augenblicklich wurde auf das Pfeifen mit kläffen und stöhnen geantwortet. "Erhebt euch ihr Krieger der Ewigkeit und besteiget eure schaurigen Reittiere! Nehmt euer Schild und euer Schwert, legt Helm und Harnisch an! Wir ziehen in den Kampf!" Roano blickte über das Geländer nach unten auf etwa zwei Dutzend Vampire die aus den, bis vor kurzem verschlossenen, Räumen der Seitenschiffe gekommen waren. Neben jedem, der offensichtlich kriegerischen Vampire stand ein mannshoher Warg, ein Hund der wie die Vampire vom Blut lebte. Es hatte keine fünf Minuten gedauert, Lyra war schon längst im Stall und hatte die Flaschen und das Gepäck auf den Pferden befestigen lassen, bis alle Vampire Schwert und Schild in der Hand hielten und Brustpanzer wie Helm angelegt hatten. Einer unter ihnen, sein Helm wurde von einer nach hinten stehenden, schwarzen Rabenfeder geziert, trat hervor und sah dem Lord in die Augen. "Die Templer des Sephiroth stehen bereit Mylord der Sieg wird unser sein." "Ich freue mich über eure Zuversicht Hauptmann Drej, doch will ich euch an unseren Feind erinnern. Die Dämonen sind mächtig... ich selbst hatte mehr als nur Glück Ularon den Großen zu töten und seine Kraft aufzunehmen, ich habe dafür auch teuer bezahlt wie ihr wisst." "Wie könnte ich dies vergessen Mylord." "Gut, wegtreten." Der Vampir verbeugte sich vor seinem Herrn und schwang sich mit einer fließenden Bewegung auf das Horrorwesen welches ihm als Reittier diente. Als er seine Schenkel in die Flanken des Tieres presste machte es kehrt und er stand einem geordnetem Regiment Templer gegenüber. "Männer aufsetzen und Abmarschbefehl in Grundformation am Sammelfeld erwarten." Flink schwang sich das ganze Regiment, wie schon zuvor ihr Hauptmann, in den Sattel und nahmen eine vier Mann breite Formation ein. Drej ordnete sich ebenfalls ein und wartete gleichsam wie seine Krieger darauf das Roano das Tor öffnete. Dieser jedoch ging gerade langsam und scheinbar in vollster Konzentration Richtung Treppe, hinter ihm flatterte ein kleines, in schwarzes Leder gebundenes Buch auf dem in eisblauen Lettern das Wort Toduras geschrieben stand. Alsbald sich der Lord jedoch umwandte und sich abstieß um elegant die Treppe herunter zu schweben öffnete sich das große Flügeltor ohne einem Laut und die Templer ritten nach draußen um vor der Kirche auf dem Abmarschbefehl zu warten. Ein schriller Pfiff ertönte von dem Vampirlord gefolgt von dem Hufgetrampel zweier nachtschwarzer Rösser. Das eine war ein prächtiger Rappe dessen Mähne und Schweif silbrig waren, der Sattel den er auf den Rücken trug war jedoch von schlichter Eleganz. Das zweite Ross war eine Stute ihre weiße Mähne und ihr weißer schweif standen im starken Kontrast zu dem Schwarzen Sattel und Zaumzeug. Der Hengst hielt knapp vor Roano und blickte ihn aus den seelenlosen blau schimmernden Augen an, dies war das einzige Zeichen das ihn als Nachtmahr auswies. Der Nachtmahr hatte kein Zaumzeug angelegt und rieb seinen Kopf in stiller Aufregung an der Schulter seines Herrn. "Ja Albentraum wir reiten aus und zwar in den Krieg, wir werden deine Freundin Dalori suchen und finden das schwör ich dir!" Roanos Stimme hatte erregt und kampfbereit geklungen. Als Antwort auf dessen Worte bäumte sich der Hengst auf und wieherte auf eine art die selbst dem Lord die Knochen gefrieren lies. Doch dieser lächelte nur und schwang sich auf den Rücken des Tieres. Seine Dienerin tat es ihm bei ihrem Schattenross gleich. Beide ritten sie nach draußen um zu den Kriegern zu stoßen, die bereits in der lockeren Grundformation auf den Marschbefehl warteten. Mit ein hinterhältigem grinsen hatte sich der Lord zu seiner Leibwache gedreht und blickte zurück in die Kirche. "Rubernus achte auf diesen Ort ich will ihn genau so vorfinden wie ich ihn nun verlasse. Wenn nicht dann werde ich dir dein unheiliges Leben austreiben hast du verstanden?" Ohne auch nur einen Augenblick auf die Antwort des Geistes zu warten machte Roano kehrt und hob die Hand. Nachdem er einige Herzschläge lang in dieser Position verharrt hatte senkte er sie zügig, worauf sich die Leibwache in Bewegung setzte. Fürsorglich hatte Drej auf die Dienerin geblickt und seinen Männern befohlen sie zu schützen da der Lord es hasst von Kriegern umringt zu sein, er wollte sie lediglich anführen. Ohne ein Geräusch bewegten sich die Wargs über die Straße, auch der Nachtmahr schritt lautlos über die Pflastersteine. Einzig das Schattenross der Dienerin zeugte mit seine Hufgetrampel von ihrem kommen. Die Sonne stand im Zenit doch seltsamerweise schien es den Vampiren nichts auszumachen. Still ritten sie an der alle aus schwarzen Birken vorbei, die Menschen sagten die Birken seien verflucht. Roano aber wusste es besser es waren die Birken die er aus seiner Heimat mitgebracht hatte und er fand sie mit dem schwarzen Stamm und ihren silbrigen blättern wunderschön. Plötzlich zuckte der Lord zusammen und Drej wandte sich besorgt an ihn. "Ist alles in Ordnung Mylord? Fühlt ihr euch nicht gut?" "Mach dir keine sorgen Drej ... mich durchjagte nur ein schmerz der Vergangenheit das ist alles... nichts worüber du dir Gedanken zu machen hast." Wie im Normalfall war Roanos Stimme ruhig und beherrscht und zeugte doch von Trauer, jedoch hatte Drej das Verbot in den Worten seines Gebieters erkannt und schwieg. Ja, nicht einmal den versuch wagte er, die Gedanken Roanos zu erahnen. Er würde auch nicht verstehen was Roano so traurig machte, denn er bemerkte, dass hier Yina ihr Lager aufgeschlagen hatte, sie war keine Meile von seiner Kirche entfernt gewesen. Doch nun war sie fort, ohne einen Hinweis wohin sie sich begeben hatte. Das würde der Hauptmann seiner Leibgarde nicht verstehen, denn die ganze Garde war von jeglichem Gefühl, außer Schmerz, befreit. Die Allee der schwarzen Birken hatte ein ende gefunden und die Landschaft war einer Stadt gewichen, keiner großen Stadt aber sie war befestigt. Mit einem Kopfnicken teilte der junge Lord seinem Hauptmann mit das er die Stadt links umreiten wolle, dieser gab es durch die Gabe des Flüsterns an sein Regiment und die Dienerin weiter. Schweigend ritten sie Seite an Seite. Nach der Umrundung der Stadt war die Landschaft von Feldern gezeichnet, das Frühjarhskorn stand hoch und leuchtete in mattem goldgelb. Die geordneten Felder waren nach nur wenigen Stunden zu einer kleinen überschaubareren Ebene übergegangen, im Augenblick aber war die Sonne untergegangen und die winzige Streitmacht ritt zwischen zwei Wäldern auf einem Trampelpfad. Heller Mondschein, geworfen vom gänzlichen Vollmond, fiel durch das Blätterdach des Mischwaldes. Endlich kehrte der Späher seiner Lordschaft zurück. "Mylord. In einer Meile mündet dieser Weg in eine Lichtung dort ist ausreichend Platz um unser Lager aufzuschlagen." Ein stummes Kopfnicken war alles was der Soldat zur antwort erhielt, drauf hin reihte er sich wieder ein. Das höllische wiehern Albentraums war zu hören nachdem sie von ihrem Herrn einige Worte ins Ohr geflüstert bekommen hatte. Wie ein Blitz schoss das Wesen nun den Pfad entlang, unter seinen Hufen sprühten die Funken und hinterließen dennoch keine Spuren. Das Reittier schien wenige Millimeter über dem Boden zu schweben, keinen der anderen Vampire verwunderte dies. Ohne das ein Wort gefallen war verfiel die ganze Gemeinschaft in wilden Galopp und jagten, bis auf das Schattenross, lautlos den Pfad hinter ihrem Herrn entlang. Dieser war mittlerweile schon auf der Lichtung abgesessen und hielt nach etwas Ausschau, Lyra ahnte was es war, er suchte den Himmel nach seinem Raben Balerd ab. Scheinbar ohne Erfolg denn als Lyra und die Garde bei ihm angekommen war stand er leise Fluchend da und warf ihnen eine scharfen Blick zu. "Gardisten!!! Sitzt ab und baut das Lager auf ich gebe euch gute tausend Atemzüge solltet ihr es bis dahin nicht geschafft haben dann sollt ihr meinen Zorn kennen lernen!!! Und du Weib gib mir den Blutwein, plötzlich wenn ich bitten darf!!! Heute Nacht wirst du in einem Einzelzelt schlafen ohne Schutz ..." Donnernd klangen die Worte in den Köpfen der Vampire, der schmerz den ihr Lord in die Gabe des Flüsterns gelegt hatte durchströmte ihren Leib. Die Garde machte sich Stumm daran den Auftrag ihres Kommandanten auszuführen, nur einer unter ihnen Verstand die Bedeutung dessen Worte, Drej. Er durfte seine Gefühle behalten, denn Roano wollte einen Hauptmann haben der sich auch um die Leben seiner Männer Gedanken macht und diese Bedingung würde ein Gefühlsloses Wesen niemals erfüllen. Lyra jedoch zitterte, noch nie hatte sie Lord Dergma in solch einer Stimmung erlebt. Zögernd saß sie ab und machte sich daran die schnallen der Satteltaschen zu öffnen. Es dauerte lange da sie mit zitternden Händen ungeschickt war und als sie ihrem Lord die Flasche reichte bedachte sie dieser nicht einmal eines Blickes. "Du hast verdammt lange gebraucht Weib... zieh dich zurück in dein Zeltchen ... ich will keinen Mucks mehr von dir hören verstanden?" Knurrend und bösartig hatte Roanos Stimme bei diesen Worten geklungen, weshalb Lyra auch beschloss sich tief zu verbeugen und dann schnellstmöglich in ihrem Zelt zu verschwinden. Eifrig waren die Gardisten am Werk gewesen die Zelte Roanos und Lyras waren bereits errichtet, nur die Lagerplätze fehlten. Drej brachte einige Pferdedecken zu Lyra und wies seine Leute an auch welche in Roanos geräumigeres Zelt zu bringen. Die Wachen selber standen nach vollendeter Aufgabe rund um Roanos Zelt oder saßen beim mittlerweile entfachten Lagerfeuer. Ihr Hauptmann nahm den Platz gegenüber Roanos ein und Kniete nieder, gesenkten Hauptes ergriff er das Wort. "Mylord. Die Dauer betrug nur wenige hundert Atemzüge ich hoffe ihr seid mit dem Ergebnis zufrieden. Darf ich Fragen was die Wut in euch genährt hat?" "Lass dir gesagt sein das ich mit eurer Arbeit durchaus zufrieden bin, ihr habt euch eine Flasche Blutwein verdient. Holt euch eine ... gebt Lyra aber nur einige Schlucke davon, sie hat lange gebraucht. Im Übrigen ist deine Frage eigentlich nicht von Bedeutung dennoch will ich dir Antwort geben. Wie du wissen wirst habe ich den Himmel nach Balerd abgesucht, er war nirgends zu sehen und auch von Yina ist keine spur zu finden. Ich verlor kurz die Kontrolle über mich da mich der Schmerz übermannte... darum schien ich zornig ... doch es hat sich gegeben. Im Krieg muss man hart sein egal wie klein er ist ..." "Eure Worte zeugen von eurer Weisheit. Lasst mich euch im Namen der anderen Anwesenden danken das Blut wird uns stärken, doch vermute ich das ich auch den Wölfen eine Flasche bringen soll." "Nein Drej lass die Wölfe frei laufen sie werden Wild reißen und sich von deren Blut ernähren ... Albentraum und Thor benötigen keine Nahrung." "Verstehe." Der Kämpe erhob sich und handelte nach dem Wunsch Roanos, dieser hatte sich auch erhoben und begab sich mit der, inzwischen halb leeren, Flasche Blutwein in sein Zelt. Man konnte nicht behaupten das Blutwein ein alkoholisches Getränk war doch wenn ein Vampir zu viel von ihm trank konnte es passieren, dass er beschwipst war. Im inneren des Zeltes befanden sich außer den zwei Pferdedecken noch eine Kohlepfanne und ein schwarzer Schatten. Als Roano den Schatten genauer betrachtete erkannte er Balerd der sich wieder einmal eine seiner Fähigkeiten zu nutze gemacht hatte um unbemerkt in das Zelt zu kommen. "Balerd du narr ... warum hast du mich so lange warten lassen!? ... Egal hat mein Cousin dir antwort mitgegeben?" Der Rabe krächzte, offensichtlich zufrieden, und wandte sich seinem Herrn zu. Erschrocken sprang Roano nach hinten. Der Schnabel seines Raben war von einem tiefen Riss gezeichnet und es würde Delarias ganze Heilkraft benötigen ihn wieder vollkommen makellos werden zu lassen. Doch als ob das nicht schon schlimm genug wäre fehlte dem wunderschönen Tier ein Auge. Allem Anschein nach war die Wunde von einer dämonischen Waffe geschlagen worden, denn die wunde war von einem Seltsamen rotem Glanz geprägt der nicht von Blut stammen konnte. Roano lächelte gutmütig und streichelte den treuen Boten zärtlich. "Und ich zwang dich zur Eile... nun kann ich mir die traurigen Früchte meiner Eile zu Gemüte führen. Vielleicht schafft es Lyra deinen Schnabel hinzubekommen ... nur wird es bei ihr Länger dauern als es bei Delaria gedauert hätte..." Traurig blickte der Lord seinem einstmals makellosem Tier in die Augen, doch schenkte er diesem ein Lächeln. Er hoffte, dass er ihm nicht zu viel versprochen hatte. Sein vertrauen in die Heilkunst Lyras war von Jahr gewachsen, denn sie hatte sich immer wieder als begabt erwiesen. Schweigend löste er die blutige Pergamentrolle von Balerds linker Kralle und nahm diesen auf seinen rechten Arm. "Lyra. Mein Zorn ist verrauscht und nun möchte ich dass du dir dein Glas Blutwein verdienst. Balerd ist heimgekehrt und er ist verletzt." Trotz der Lauten und klaren stimme schwang der typische traurige Unterton mit. Das Rascheln einer Zeltplane war zu hören und wenige Augenblicke später waren die umrisse der Dienerin deutlich durch die Plane von Roanos Zelt zu sehen. Erneutes rascheln dicht gefolgt von einem von entsetzen geprägten Schrei. Lyra hatte Balerd erblickt und war vor schreck zu Boden gesunken. In ihren Augen Blankes entsetzen zu lesen, sie musste ahnen welche Qualen das Tier durchgemacht haben musste. Langsam und zitternd erhob sie sich und streckte die Arme Balerd entgegen. Dieser sprang, trotz des verlorenen Auges zielsicher in die ausgebreiteten Arme der vampirischen Heilerin. "Ich weis um dein können in der Heilkunde bescheid", begann Roano, "Deine Begabung ist selten und ich setze so große vertrauen in sie das ich dir meinen teuersten Freund anvertraue. Ich weis, dass du sein Auge nicht zurückholen kannst. Trotzdem ist deine Macht über die Heilenden Kräfte groß genug das du die Wunde reinigen und schließen kannst. Dein Augenmerk solltest du trotz allem auf seinem Schnabel richten. Du wirst ihn wohl kaum so hinbekommen wie er vorher war, doch sollst du den Riss auch nur gut genug schließen dass er wieder Fressen kann." "Mylord ich weis um eure Verbindung zu Balerd und werde trotzdem versuchen zumindest seinen Schnabel wieder so makellos aussehen zu lassen wie er es einst gewesen ist." Nachdem Dergma ihr Versprechen durch ein Nicken anerkannt hatte verbeugte sich Lyra und verließ das Zelt. Sein Blick fiel auf das blutgetränkte Pergament in seiner linken Hand. Das Siegel brechend entrollte er vorsichtig den Brief. Das erste was ihm auffiel ist das sein Cousin nicht, wie üblich, mit der türkisen Tinte geschrieben hatte sondern mit einer rotschwarzen. Roano. Ich habe nicht die Zeit dir höffliche Worte zu entgegnen, sie werden bald kommen. Die Farbe der Tinte müsste dir sagen wer. Ja richtig der Clan deiner Geliebten hat sie auch erkannt! Es wird ein Rennen gegen die Zeit. Ich werde Balerd so schnell es geht folgen, nur eben auf anderen Wegen. Ich hoffe, dass ich unbeschadet bei dir ankomme, mein Cousin. Schärfe die Waffen und erwarte mein kommen mit gezogenem Schwert! "Drej! Versetze die Wachen in Angriffsbereitschaft! Stell die Wargs um unser Lager auf! Haltet Ausschau nach Lunor und Bringt mir meinen Stab!" Roanos Stimme wurde von einem Hauch Angst begleitet doch Hauptsächlich hörte man seinen Kampfesmut heraus. Drej selber handelte Augenblicklich nach den Befehlen seines Lords. Die Wargs hatten sich bereits Wie von selber um das Lager verteilt. In Angriffsstellung warteten sie. Alles dämonische was ihnen in die Quere kommt würden sie gnadenlos zerfetzen. Oder sie würden bei dem Versuch sterben. Lautlos eilte der Hauptmann in Roanos Zelt. In seiner Hand hielt er einen pechschwarzen Stab dessen Spitzes Ende violett funkelte. Roano nahm seine Waffe entgegen. Fast liebevoll strich er über den verzierten Schaft aus Onyx. Der schwarze Edelstein war glatt geschliffen, nur wenige geritzte Verzierungen störten die ebene Oberfläche. Ein finsteres Grinsen huschte über das Gesicht des edlen Lords als seine Finger über die kleine Klinge aus Amethyst strichen. "Danke Drej. Nun geh und nimm deinen Posten ein. Ich werde meinen Cousin suchen gehen." "Mylord ... erlaubt mir euch mitzuteilen was ich darüber denke." "Das wird nicht nötig sein. Ich weis, dass du am liebsten selbst gehen willst. Um mein Leben nicht in Gefahr zu bringen. Aber so sehr ich dieses Gedanken schätze kann ich das nicht Dulden. Du weist das ich mich schneller Lautlos bewegen kann als du. Und genau diese Fertigkeiten brauchen wir nun." "Mylord. Ihr habt Recht. Ich werde mich nun auf meinen Posten begeben." "Gut, geh und verrichte deine Aufgabe korrekt." "Jawohl!" Drej machte, nach einer leichten Verbeugung, auf dem Absatz kehrt und schritt aus dem Zelt. Er war sich sicher, dass er nicht merken würde ob sein Herr noch anwesend war. Dem war sich auch Roano bewusst. Leise Wisperte dieser einige Worte in der Sprache seines Volkes. Anschließend zog er mit seinem Onyxstab einige Linien in den Boden. Als das Zeichen der Apokalypse vollendet war ritze Roano eine kleine Wunde in seinen Finger. Es drang nur ein Tropfen Blut heraus. Danach hatte die Wunde sich wieder geschlossen. Der Tropfen des blauen Blutes glitt zu Boden. Noch während dieser in der Luft war hatte Roano einen zweiten Zauber gewoben und war gänzlich verschwunden. Einzig das gelegentliche Blinken des Mannshohen Onyxstabes verriet Roanos Standpunkt. Im selben Moment traf der Blutstropfen auf dem Boden auf. Genau in der Mitte des Apokalyptischen Zeichens. Ein helles Dunkelblaues Glühen ging nun von dem Zeichen aus. Noch während Lord Dergma unbemerkt aus dem Zelt huschte erschien an der Stelle des Zeichens eine Gestalt. Roano hatte eine Ebenbild geschaffen das alle glauben würden lies, er sei noch im Lager. Lord Dergmas Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Wohl bewusst, dass ihn sein Zauber nicht vor dämonischen Augen schützte erwartete er jederzeit einen Angriff. Im Schutz der Nacht war der junge Lord weiter in Richtung der Winzerei seines Cousins vorgedrungen. Die Energien ei er nun spüren konnte waren eindeutig. In seiner nähe waren nicht nur wesen dieser Welt. Aufmerksam hielt er Ausschau nach seinem Cousin und Yina. Inständig hoffend, dass die Dämonen keinen der Beiden gefunden hatten, bahnte er sich seinen Weg durch das Dickicht des Waldes. Von Zeit zu Zeit sandte er den Namen seines Cousins mit der Gabe des Flüsterns in die Ferne. Doch eine Antwort blieb aus. Der Mond stand mittlerweile am Höchsten und das heulen der Geisterhunde war klar und deutlich zu hören. Die Ohren des Lords nahmen dass Geheule nicht wahr. Stattdessen blickte er nur auf und sah zum Vollmond. Das dieser von einem blutroten Schimmer umgeben war bereitete dem Vampir große Sorgen. Denn es bestätigte die aussage aus Lunors Brief nicht nur. Nein, es zeugte auch davon, dass ein sehr mächtiger Dämon in diese Welt gekommen ist. Roano vermutete das es Daloris Bruder sein würde. Denn dessen Hass auf ihn war ohne Grenzen. Beunruhigt setzte Roano seinen Weg fort. Nach wenigen Metern nahm der Vampir den Klang einer nur allzu bekannten Stimme war. Es war ein Schrei, doch keiner aus Angst. Der Klang war kräftig und doch weich, es konnte nur ein Wesen geben das so schrie, Yina Yamato. Doch wer, oder besser was, war ihr Gegner. Der Puls des Lords Beschleunigte sich als weitere Schreie von ihr durch den Wald hallten. Nicht nur der Puls, auch seine Schritte wurden immer schneller. Er legte den Zauber der Unsichtbarkeit ab. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von dem Kampfplatz. Der Kampf tobte zwischen Yina und niemand geringeren als Lunor. Roano öffnete den Mund um den beiden Einhalt zu gebieten. Doch seine Stimme versagte. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in ihm aus. Roano Blickte an sich hinab. Aus seinem linken Oberschenkel ragte ein dünner Pfeil. Er brach die spitze ab und zog ihn Ruckartig aus seinem Bein. Die Wunde schloss sich schnell und mit ihr verging auch der Schmerz. Roano wirbelte herum und blickte zwei eiskalten roten Augen entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)