Gefangen in der Ewigkeit von Rhage_War (Das Leiden der Finsternis) ================================================================================ Kapitel 4: Alte Bekannte ------------------------ Genau diese Augen. Er kannte sie besser als alle Vampire dieser Welt. Und dass obwohl jeder sie kennen sollte. Dieses Augenpaar gehörte dem bekanntesten Dämon. "Wie ich sehe habt ihr sie auch gefunden." "Roano! Lange nicht gesehen?" "Für solch ein Geschwätz hassen wir uns doch zu sehr." "Sag wie oft haben wir nun schon miteinander gekämpft." "Sechzig mal. Und du bist immer geflohen!" "Geflohen! Ha! Das ich nicht lache du bist mir unterlegen! Aber ich bin nun viel stärker als du ahnst!" "Dein Vater war genau so töricht bevor er gegen mich und deine Schwester verloren hat." "Und Lunor ... dein Cousin hat dich gerettet vergiss das nicht!" "Wie könnte ich!" Plötzlich legte sich eine unheimliche stille über die beiden Kontrahenten. Der Kampflärm von Yina und Lunor war verstummt. Nun zählten nur noch Roano und sein Gegenüber. Langsam begannen sie einander zu umkreisen. Nicht eine Sekunde lang ließen sie den anderen aus den Augen. Jeder wartete auf einen Angriff. Doch. "Hast du etwa Angst Roano?" "Wovor? Ich kenne dich gut und weis um deine Schwächen." "Nun ... wegen meinen Namen." "Der wird bald Geschichte sein." "Du bist überheblich! Aber ich werde die Welt wissen lassen das Corias der Dämon Roano Dergma ins Grab schickte!" "Wie du meinst!" "Du kennst meine Schwäche... aber ich kenne auch deine! Ich werde dein Leben verschonen und dich mit meiner Macht meine Schwester Dalori in stücke zerreißen lassen!" Corias hob seinen Arm. Augenblicklich sammelte sich spürbar in seiner Handfläche magische Energie. Doch Roano kannte seinen Gegner. Auch er streckte seinen Arm gen Himmel. Der Vampir war geschickter im Umgang mit der Magie. Denn im Gegensatz zu dem Dämon hatte er binnen wenigen Augenblicken eine Beschworene Klinge in der Hand. Es war ein Stab, ein Klingenstab. In der Mitte befand sich ein Griff dessen Länge gut zwei Fuß betrug. Doch an beiden Seiten leuchteten zwei knappe drei Fuß lange Klingen aus schwarzem Feuer. Roano stieß sich ab und schoss auf Corias zu. Der Angriff war gut gezielt doch wurde er achtlos beiseite gefegt. Im nächsten Augenblick züngelte ein purpurner Blitz auf ihn zu. Im letzten Moment gelang es Roano auszuweichen. Als er aufblickte nahm Lord Dergma wahr das Corias ihn hämisch angrinste und einen Speer aus purpurnen flammen führte. "Ich sagte doch ich bin mächtiger als du Ahnst!" "In der tat du bist stärker geworden. Aber du vergisst etwas Wichtiges!" "Wa..." Corias kam nicht einmal dazu seine Frage zu beenden. Denn wie aus dem nichts tauchte Roano hinter ihm auf. Das zischen einer Klinge ertönte, untermalt von dem flackern einer Flamme. Es folgte eine unheimliche Stille. Die Zeit schien nahezu ausgelöscht. Ein Augenblick dehnte sich zu einer Ewigkeit. Einer Ewigkeit in der Corias begriff was geschah. Wie einst sein Vater versuchte er dem Schlag mit einer Umdrehung zu entfliehen. Doch sollte er das Schicksal seines Vaters teilen. Jenes, die erste Wunde von einem Vampir zu erhalten. Nachdem ein gequält klingender Laut durch die Nacht schallte begann die zeit wieder ihren gewohnten Lauf einzunehmen. "Kraft ist nicht dasselbe wie Macht Corias. Nicht einmal dein Vater hatte es begriffen." "Es mag nicht dasselbe sein..... aber ich besitze genug Kraft um deinen Vorsprung an Macht zu zerschlagen!" "Warum wundert es mich nicht so etwas von dir zu hören?" "Vielleicht weil du ......." Abermals gelang es dem Dämon nicht seinen Satz zu beenden, doch dieses Mal nicht wegen einem Angriff. Roano war verschwunden, und das war ihm nicht geheuer. Hektisch suchte er den Kampfplatz ab. Seine Blicke senkten sich auch auf die Wunde im linken Arm. Als er wieder aufsah vernahm er Roanos Stimme. "Ich sagte doch Kraft ist nicht dasselbe wie Macht. Und ich setze im Moment auch keine Magie ein, falls du das vermuten solltest." "Zeig dich du Feigling! ...... Hrch... Kämpfe wie ein Mann!" "Das mache ich doch Corias. Ich kämpfe wie ein Assassine." Corias schien die Wunde mehr zu schaffen als er sich eingestehen wollte. Doch dafür würde ihm keine Zeit bleiben. Keinen Augenblick nachdem Roanos Worte verklungen waren, erklang das Rascheln eines langen seidenen Umhangs. Noch während Corias sich die Zeit nahm das Geräusch zu orten prasselte ein Schauer von hieben auf ihn herab. Mit dem Mut und der Kraft der Verzweiflung gelang es ihm diese Angriffe abzuwehren. Doch als er zum Gegenangriff ansetzte, fuhr seine Klinge ins leere. Schon wieder war Roano seinem Blick entflohen. Dieses Mal dauerte es jedoch noch nicht lange und erneut regnete es Angriffe auf Corias. Dieser hatte alle Mühe abermals einen solchen Hagel von angriffen zu Parieren. Corias wappnete sich, nach einem erneuten verschwinden Roanos, auf einen weiteren Angriffshagel. Genau dies schien jedoch Roano geahnt zu haben. Denn er setzte zwar zu einem Sprung an, begann aber stattdessen sein Gegenüber zu umkreisen. Gerade schnell genug das dieser ihn noch sehen konnte. Nachdem Lord Dergma sich sicher war Corias verwirrt zu haben setzte er zu einem Angriff an. Völlig überrascht, dass Roano nun doch einen Angriffshagel auf ihn nieder prasseln lies, wehrte er im letzten Moment ab. Doch es folgte kein zweiter Hieb. Nicht aus derselben Richtung. Ein lauter Schmerzensschrei war zu vernehmen. Blut floss zu Boden. Schwarzes Blut. Das Blut von Corias dem Starken. Blind vor Wut packte der Dämon seinen Speer mit zwei Händen und schwang ihn um sich. Die Klinge verfehlte Roano zwar, doch brachte sie ihn aus dem Rhythmus. Als dieser sich wieder in einen Rhythmus bringen wollte nutzte der Dämon seine Chance. Er attackierte ihn mit allem was er hatte. Lord Dergma sah nur einen Weg. Mit einem kräftigem Sprung setzte er sich nach hinten ab, weit genug um einige Sekunden zeit zu haben. Corias setzte ihm in seiner blinden Wut nach. Der Vampir sah sich bedrängt und beschloss anzugreifen. Doch nicht ohne ein wenig Taktik. Eine starke magische Konzentration lies Corias innehalten. Verwirrt blickte er auf den Geliebten seiner Schwester. "Stirb vampirischer Bastard!" Corias' Speer fuhr bemerkenswert elegant auf Roano hinab. Doch glitt er ohne auf Widerstand zu treffen durch den Körper des Vampirs hindurch. Ungebremst traf der Schaft der gewaltigen Waffe auf den nächsten Baum. Noch während sie zerbarst breitete sich ein dumpfer Schmerz in der Brust des überraschten Dämonen aus. Seine Augen waren weit aufgerissen, und sein Gesicht vor Schmerz erstarrt. Ein weiteres Mal schien die Zeit ihren gewohnten Lauf zu verlassen. Quälend langsam, so erschien es ihm, bewegte der Dämon seinen kopf um nach unten zu blicken. Schmerzen durchzuckten seinen ganzen Körper. Wie ist das möglich, dachte Corias, ich bin doch mächtiger als dieser Wicht. Aus seinem kräftigen und überaus muskulösen Körper ragte eine flammende Spitze. Ihre Farbe war schwarz, ebenso wie die der Flamme, doch ein schwarz das tiefer war als das einer Neumondnacht. Kurz loderte sie auf, doch für Corias schien es eine Ewigkeit zu sein. Das Blut in seinen Adern schmerzte als hätte es das Feuer der Flamme aufgenommen. Langsam brannte es sich seinen Weg durch den Körper des Dämons. Mühsam verkniff er sich die Schmerzenslaute, das leise wimmern das ihm dennoch auskam schien Roano gehört zu haben. Ein Ruck riss Corias wieder zurück in die Realität. Ein Schrei, so hasserfüllt, voller Schmerzen und so Markerschütternd, dass ihn selbst die Götter hören mussten, scholl durch die Nacht. "Weder du noch dein Vater hatten geglaubt, dass jemand wie ich euch töten kann. Nun musstest du schmerzhaft erkennen, dass es doch wahr ist. Aber du hattest auch Macht, wenigstens da hattest du Recht behalten. Und so etwas lässt man nicht versiegen lassen. Du hast nur eine Hoffnung ... und das ist meine stärke als Vampir. Die Seele meiner Gegner aufzunehmen und sie meiner Macht wie Lebenskraft hinzuzufügen." Ruhig und gelassen schritt Roano auf den Dämonenprinzen zu, dieser starrte den Vampir aus weit aufgerissenen Augen an. Roano wunderte sich woher Corias die Kraft nahm selbst im Tode noch zu stehen. Betont langsam öffnete der junge Lord seinen Mund, die Eckzähne wuchsen und gaben dem ebenmäßigem edlem Gesicht ein gefährliches wie tödliches Aussehen. Als sich die beiden nahe standen erhob sich der Vampir durch reine Magie in die Lüfte und setzte seine Zähne an die Halsschlagader. Ein einzelner Blutstropfen des schwarzen Dämonenbluts rann über den Rücken der Kreatur, die Corias war. Sekundenlang geschah nichts, doch dann bevor Roano sich völlig gelöst hatte geschah es. Der Seelensturm hatte Begonnen. Eine Woge aus reiner Bosheit rollte Roano entgegen. Er wusste was kommen würde. So stand er da, wie ein Fels in der Brandung. Die Welle geduldig erwartend. Kurz vor dem Aufprall stemmte er sich gegen sie. Ihre Kraft war gewaltig. Während ihn die Welle umschloss und ihn wegschwemmen wollte, wurde Lord Dergma Teilhabender an Corias' Gefühlen. Die letzten und stärksten Gefühle in dessen Leben. Endlose Wut und brennender Hass peitschten Roanos Seele und versuchten ihn der Welle gefügig zu machen. Stückt für Stück verlor dieser an Boden. Er wusste, dass er dadurch sterben konnte. Ruhig sammelte er seine Kräfte und warf sich gegen die Dunkelheit. Dennoch verlor er immer mehr Boden. Als er nach schier Endlosem ankämpfen aufgegeben hatte und im begriff war sich wegschwappen zu lassen hörte er leise seinen Namen. "Roano! Roano wach auf!" Es war die stimme einer Frau die er kannte. Doch welche Frau war es. Abermals hörte er wie die Stimme seinen Namen rief. Durch den Klang der Stimme wurde ihm wieder warm. Erneut erklang die warme, weiche, zarte und verzweifelte Frauenstimme. "Wach auf liebster!" Wie ein Blitzschlag traf ihn die Erkenntnis. Dalori! Er durfte nicht verlieren. Ganz gleich wie viel Kraft es ihn kosten würde, er hatte es geschworen. Verzweifelt bot er alles an Kraft auf was er noch zu bieten hatte. Plötzlich fiel es ihm unglaublich leicht der dunklen Seele Corias' standzuhalten. Die Kraft der Welle erlosch und Roano wusste das es nun vorüber war. Erschöpft und völlig ausgelaugt öffnete er die Augen, alles was er sah waren verschwommene Schemen. Nach einiger Zeit bildete sich aus dem umriss vor seinen Augen ein ihm nur allzu bekanntes Gesicht. Die Frau lächelte ihn mit ihren verführerischen lila Lippen, ihre Amethystfarbenen Augen hielten ihn gefangen. Eine weile blieb Roano noch liegen und sammelte sich, als er sich sicher war das er genug Kräfte hatte und Dalori umarmen wollte verblasste sie, an ihrer statt erschien ein anderes Gesicht. Es sah bis auf farbliche unterschiede genau wie das von Dalori aus, doch er gehört Yina Yamato, der Vampirjägerin die ihn töten wollte. Roano lächelte müde, doch ließ er die Umarmung aus. Er griff nach der hand die sie ihm entgegenhielt und stand langsam auf, wankend sah er sich um. Corias war zu Boden gegangen und begann bereits sich aufzulösen. Yina und Lunor mussten ihn gehört haben, denn sie Standen beide bei ihm, verletzt, aber am Leben. Lunor maß Roano mit freundlichem Blick in dem jedoch eine Frage lag, warum? Roano grinste seinem Cousin entgegen. "Sie ist es Lunor, Yina yamato die Vampirjägerin ist Dalori Velorin, meine Geliebte." Roanos Stimme klang schwach und kraftlos, dennoch war gut zu verstehen und die Freude beim Anblick Yinas lag nicht nur in seinem Gesicht. Auch die Stimme macht es deutlich das er sich Freute. "Eine Vampirjägerin? Bist du dir wirklich sicher mein Lord?" Roano nickt stumm und sah in Yinas Augen und sie nickte, es war wie damals mit Dalori, ein Blick genügte und sie verstanden was der andere sagen wollte. Yina drehte sich zu Lunor und erwiederte dessen grimmigen blick den er ihr zuwarf, dennoch rollte sie den Ärmel hoch so das Lunor die Tätowierung sehen konnte. Lunor nickte nur knapp, doch eben diese Geste verriet Roano das es für seinen Cousin nicht begreiflich war wie Dalori als Vampirjäger wiederkehrte. "Roano das Schicksal macht es dir nicht leicht", er wandte sich mit entschuldigendem Tonfall an Yina, "Ich habe dir Unrecht getan Yina Yamato. Würdet ihr mir meine Unwissenheit verziehen, niemals hätte ich es gewagt der Frau der die Gunst von Roano gehört zu bekämpfen." "Entschuldigung akzeptiert, aber bilde dir nichts darauf ein Vampir", ihr Tonfall war hart, als sie sich an Roano wandte lächelte sie und fuhr fort, "An die kann ich mich kann ich mich erinnern Roano Dergma, doch weis ich von niemand anderem. Mein Gedächtnis ist versiegelt. Gib mir die Zeit alles zu bedenken Roano. Ich muss erst begreifen was mit mir geschehen ist ... im Moment bin ich weder Dalori noch Yina. Ich muss zu mir selbst finden und das kann ich nur alleine." Zur Überraschung von Yina und Lunor nickte Roano, doch bevor einer von den beiden etwas sagen konnte hatte der geschwächte Lord das Wort ergriffen. "Die Zeit sollst du haben Liebste, aber nimm dir nicht zu viel davon. Du solltest wissen das Dalori's Clan, dein Clan, dich ebenfalls sucht. Dämonen sind stärker als Vampire. So bitte ich dich: Überlege die erste Zeit bei mir, so lange bis wir in der nächsten Stadt sind. Wirst du einem schwachen Vampir diese bitte erfüllen?" Roano lächelte um die Ironie des letzten Satzes zu verdeutlichen, doch dann wurde sein Gesichtsausdruck ernst und er sah tief in Yinas Augen, wie schon damals bei Dalori verlor er sich in ihnen und ihr schien es bei seinen saphirenen Augen nicht anders zu ergehen. Endlos so erschienen ihm die Augen der jungen Frau, auf den ersten blick scheinbar von ebenmäßiger Farbe bei genauerem hinsehen jedoch durchtränkt von feineren Abstufungen. Diese Augen waren nicht mehr menschlich, sie erhörten seiner liebsten Dalori Velorin der Fürstin im roten Eis. Die lavendelviolette Farbe schien ihn zu verschlingen und doch fühlte er sich dabei so unendlich wohl, viel wohler als er sich seit Jahrzehnten gefühlt hatte. Die wenigen Herzschläge die er sie so ansah kamen ihm wie eine Ewigkeit vor und dennoch war diese Ewigkeit angenehm ja in ihr wollte er gefangen sein. "Gut, so sei es ... solange dich mein menschlicher Leib nicht abschreckt Liebster, werde ich bis zur nächsten Stadt an deiner Seite sein", es schien als ob Dalori sich nun erinnerte, auch in ihren Augen konnte Roano dies lesen. Doch die Flamme der Hoffnung die dieser Funke in ihm aufschlug wurde mit einem Schlag erstickt als er die Verwirrung zurückkehren sah die ihre Augen seit dem Augenblick beherrschten da sie ihm wieder gegenüberstand. Zusätzlich zur Verwirrung wich die amethystene Farbe auch nun der Smaragdgrünen welche Yinas Augen eigentlich besaßen. Sein fröhliches Lächeln verlor an seiner Kraft und er schien wieder zurück in die endlose Trauer zu fallen die er schon so lange lebte. "Gut. Lunor ... gib meiner ...", Roano zögerte einen Moment bevor er weiter sprach, "gib meiner Frau ihre Waffen, die Rubinklingen werden ihr sicher bessere Dienste erweisen als die elfische Klinge. Und mir, mir gibst du das Langschwert des Nachtwindes. Nun gilt es nur noch eines zu tun, den Krieg zu den Feinden zu tragen." "Gut gesprochen mein Lord. Doch fürchte ich, dass euch das Langschwert des Nachtwindes kein großer Nutzen mehr ist. Es tut mir Leid Roano ich weis es ist das letzte Gift deiner Mutter." "Lunor willst du damit sagen das Nachtwind vernichtet ist? ... Ich bitte dich sag mir das es ein schlechter Scherz war." "Roano ... wir waren immer wie Brüder und unter Brüdern ist man ehrlich ... es tut mir Leid, aber es ist wahr die Nachtwind wurde zerstört und von den Flammen verformt. Doch weis ich von einer Waffe die dir dein Vater verschwieg, welche Waffe außer dem Langschwert beherrscht du noch in der Vollkommenheit der 24 Tode?" "Du meinst die Waffe welche ich begehrte? Jene für dich ich Vollkommenheit im Kampf mit dem Langschwert schon nach nur 20 Jahren Lehre erreichte, nur damit mein Vater mich im Kampf mit dieser Waffe unterwies?" "Ja, Roano ich meine sie. Die Namenlose Meistgenannte, das Geheimnis unserer Familie. Die Halblanze deines Vaters." "Wo ist sie Lunor? Hast du sie bei dir?" "Ich muss dich schon wieder enttäuschen. Sie ist auf eurem alten Landgut, im Schloss von Sylwamark, verwahrt." "Bis dorthin ist es ein weiter Weg. Zuerst sollten wir uns in mein Lager zurückziehen... meine Leibgarde wartet dort auf uns, sie werden für dich ein Zelt aufstellen Lunor. Dir Yina steht es Frei ob du bei mir oder bei Lyra meiner Dienerin." Nach diesen Worten drehte er sich mit einem auffordernden Nicken in die Richtung aus der er gekommen war und griff eilends aus, Yina und Lunor hatten Mühe mit ihm mitzuhalten. Nach einem kurzen aber eiligen Marsch gelangten sie in das Lager, wo Yina zielstrebig in dem Zelt Roanos verschwand. Ein drittes Zelt wurde gerade aufgeschlagen, Roano hatte es Drej mittels Flüstern befohlen. Dies war auch der Grund warum Yina nicht von einer Wache angegriffen wurde, ja selbst die Wargs rührten sie nicht an. Zufrieden verabschiedete Roano sich für die Nacht von seinem Cousin und begab sich in sein Zelt. Yina saß auf dem Lager in dem Roano zu schlafen gedachte, mit einer Flasche Blutwein in der Hand und schien ihn bereits zu erwarten. Die Rubinernen Klingen hatte sie mittels des Schwertgurtes gekreuzt auf den Rücken geschnallt. "Sag mir Vampir, wieso sollen mir diese Klingen nützlicher sein als Oceanlight?" "Hast du ihr Rot gesehen?" "Ja sie sahen aus wie Rubine, weshalb ihr sie wahrscheinlich Rubinklingen nennt." "Das ist Richtig, ihr eigentlicher Name lautet: Eisiges Zwillingsgestirn. Sie sind dir deshalb von besserem Nutzen weil sie von Dämonen geschmiedet wurden, von deinem eigenen Clan. Normalerweise scheren sich Dämonen nicht um das was andere Völker tun, sie unterdrücken sie einfach wenn sie nervig werden. Die Dämonen bekriegen sich häufiger untereinander, verstehst du worauf ich hinaus will?" "Ja, meine Klinge kann jeden verletzen, am meisten Wirkung aber hat sie bei Vampiren. Und die Zwillingsgestirne sind gegen Dämonen ausgerichtet, richten also bei ihnen mehr Schaden an." "Korrekt" Roano musste lächeln, ihre Hülle tat ihr nichts von ihrer Gerissenheit ab, auch wenn sie als Dämonin solch eine Wirkung sofort erkannt hätte. Lange betrachtete er die Menschenfrau, bis sie schließlich das schweigen brach. "Wenn es so ist wie du sagst Vampir, dann bin ich ja eine verstorbene Dämonin. Wie also kommt es das ich nun als Mensch leben?" "Nun ich bin Magier, Chaosmagier. In dem Buch dem ich meine Sprüche gibt es Worte die genug macht besitzen um das Leben zu retten und eine Zwischenexistenz zwischen die Wiedergeburt zu schieben. Die Wiedergeburt verläuft dann allerdings anders. Jener der sie herbeigeführt hatte muss sie mit Worten der Macht beenden, dadurch kehrt die Seele zu ihrer letzten Form vor dem Zwischenleben zurück. Yina seufzte leise und deutet mit einer Geste an das sie zwar verstanden habe, allerdings auch sehr müde sei. Roano trat zu ihr, zog seine Stiefel aus und nahm ihr den Blutwein ab. Nachdem er einige Schlucke getrunken hatte, um seinen Blutdurst zu stillen, legte er sich neben Yina. Seite an Seite, doch ohne Umarmung, schliefen die Beiden ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)