Luzifers Verlorenes Gedächnis von Assija (Was alles passiert kann wenn der Höllenfürst sich auf der Erde als Mensch durchschlagen muss ( Kapitel 31 ).) ================================================================================ Kapitel 7: Bar die II.te ------------------------ Lufer betrat taumelnd die Kneipe, zuerst dachte Sascha dass er sich einen angetrunken hatte, doch das blasse Gesicht des Anderen überzeugte ihn schnell davon das er sich irrte, es musste etwas ernsteres sein. Diese Erkenntnis ließ ihn aufspringen und zu dem jüngeren stürzen. "Was hast du gemacht Luzifer???", fragte er ihn und in seiner Stimme war eine gewisse Sorge zu vernehmen. "Ich... ich... nichts getrunken... 30 Grad... überall Sonne... vergammeltes... Brot", beschrieb dieser und hielt es anscheinend auch nicht mehr für nötig sich eigenständig auf den Beinen zu halten. Sascha war anfangs von dem Gewicht recht überrascht, aber das gab sich recht schnell. "Vergammeltes Brot ... woher ... wo hast du das gegessen und warum zum Teufel" "Im Park... aus einem Mülleimer...", flüsterte der Kleinere und ließ sich erschöpft auf dem Stuhl nieder, den Sascha ihm hingestellt hatte, der Blonde legte ihm eine Hand auf die Stirn, diese war so heiß das man fast Spiegeleier auf ihr braten konnte. Eine ihm unbekannte Woge aus Sorge ballte sich in Sascha zusammen. Er starrte den Wirt an und bestellte ein großes Wasser für Lufer, als er es bekam ließ er es geschickt in seinem Mund fließen. Nachdem er den Jurastudenten wieder für ansprechbar hielt fragte er ihn: "Wieso hast du ein Brot aus dem Müll gegessen???" Der Blonde konnte sich nicht helfen aber es klang anklagend. Dieser öffnete erschöpft und angestrengt seine Augen und antwortete. "Seit... drei Tagen nichts... gegessen ... Hunger" "Warum machst du es nicht wie alle anderen und kaufst dir was?", knurrte der Chemiker. "Kein Geld...", erwiderte der Kleinere der es auch nur schaffte auf dem Stuhl zu sitzen weil er sich an Saschas Brust lehnen konnte. Erst jetzt bemerkte jener warum Luzifer wirklich so verzweifelt gewesen war, er konnte sich nicht mal mehr essen und trinken leisten. Allerdings ließ es die Frage in ihm aufkommen warum er sich nicht einfach von irgendwem Geld auslieh. Er seufzte und bestellte ein weiteres Glas Wasser, der Barmann brachte es recht schnell und stellte es auf den Tisch. "Alles in Ordnung mit ihm Mister" "Ich hoffe es", erwiderte der blonde Stammgast. Das der Bierausschenker nicht die Bullen oder einen Krankenwagen rief verdankte Sascha genau diesem Umstand. Als sich der andere Mensch weit genug entfernt hatte, nestelte er in seiner Hosentasche nach einem kleinen Beutelchen und öffnete diesen. Er fasste in das leicht glitzernde lilane Pulver und tat es zu dem Wasser dazu. Es zischte kurz änderte für wenige Sekunden seine Farbe und wurde danach wieder durchsichtig, dann legte er es Lufer an die Lippen, der dank seines Zustandes nichts von dem Zusatz gesehen hatte und es brav hinunterschluckte. Das Pulver war eine persönliche Entwicklung von Sascha und beruhte auf eine recht simplen chemischen Verbindung die Symptome von Vergiftungen lindern sollte, er selbst benutze es recht häufig zumindest wenn er morgens mit einem Kater aufstand. Dem blonden Chemiestudenten war schon bewusst das die Symptome wichtig sein konnten wenn es um die Behandlung ging, allerdings bezweifelte er aber auch das Lufer sich etwas wirklich schlimmes eingefangen hatte. Er wartete bis sich Lufers Gesichtsfarbe wieder normalisiert hatte und reichte ihm danach zwei von Lorenzos Butterbroten. Ihm war klar das dieser toben würde, wenn er erfuhr das Lufer sie gegessen hatte, aber der Blonde hatte einfach mitleid mit dem armen Studenten. Lufer starrte zuerst die Brote und dann den Spender total verwirrt an, wie konnte es sein das ihm, ausgerechnet ihm jemand etwas zu essen schenkte, es widersprach seiner Erfahrung und seiner Weltansicht, doch statt noch mehr Zeit mit denken zu verschwenden langte er lieber gierig nach den Butterstullen bevor sich der Jene um entschied und biss hinein. Es dauerte weniger als drei Minuten und er hatte beide Stullen gegessen. Genießen oder gar schmecken war nicht drin, so schnell wie er es runter schlang, Hauptsache der Magen war voll. Er seufzte und fragte sich womit er sich diese Zuwendung verdient hatte??? Er verstand es nicht, er trug den Namen des Teufels, er war ein gestandener Versager vom Herrn, er war unsympathisch, dauerpleite und sogar etwas verdreckt. Ein Pechvogel ohne Gleichen. Er konnte es nicht fassen das er plötzlich Glück haben sollte und mal jemand ohne Hintergedanken nett zu ihm war, aber beschweren tat er sich nicht, Lufer tat etwas wesentlich typischeres er misstraute einfach. Die Tür ging auf, ein durchgeschwitzter und keuchender Lorenzo betrat die Kneipe, auch er sah völlig fertig aus und zum zweiten Mal an diesem Abend machte sich Sascha sorgen um jemanden. "Eine grooooße Cola", meinte er und schmiss seinen Helm auf den Tisch der anderen beiden Jungs. Er warf einen verärgerten Blick auf Lufer und setzte sich, das war doch mal wieder klar. Ging es um Gratistrinken war der Schmarotzer natürlich pünktlich. Der Blonde streichelte ihm über das nasse Haar und reichte ihm die restlichen zwei (!!!) Stullen mit einem Lächeln. Lorenzo wusste schon bevor er die Brote zählte das etwas nicht stimmte, denn sonst lächelte der Blonde nicht. "Wieso sind es heute nur Zwei???", fragte er anschließend nachdem er sich die Mühe gemacht hatte die Menge zu berechnen, ansonst waren es doch auch mindestens vier. Dann kam ihm das Lächeln und der Schnurrer ins Gedächtnis zurück. "Du hast ihm MEINE Brote gegeben???", knurrte er aufgebracht und starrte Sascha mit seinen dunkelgrünen Augen an. Abermals schlich sich ein leichter Rotton ein. Abwehrend hob der Blonde die Schultern und lächelte beschwichtigend. "Was sollte ich machen er war so hungrig das er schon aus der Mülltonne gegessen hat", Sascha zuckte mit den Schultern und änderte seine Miene nicht, Lufer guckte beschämt zur Seite. Irgendwie hatte dieser gehofft dass der Chemiestudent es dem Kurier verschweigen würde, aber das war es dann wohl mit seiner Portion Glück gewesen. "Ist ja wunderbar dass du Heilsarmee spielen musst, mach doch gleich einen Wohltätigkeitsverein auf. Aber verfüttere nicht mein Essen an diesen verdammten Penner", schnauzte der Kurier seinen derzeitigen Mitbewohner an und richtete anklagend den Zeigefinger auf den Penner. Luzifer Miene verdunkelte sich schlagartig, seine sonst so traurigen und ängstlichen Augen nahmen einen eiskalten Ausdruck an. Lorenzo gedachte eigentlich weiter zu schreien doch dieser Blick ließ ihn mitten im Satz verstummen, verschluckte sich dabei beinah an seinen eigenen Worten. Es lief ihm kalt den Rücken runter. Dieser Blick, es war nicht der eines Studenten der nichts gebacken bekam, sondern der eines Mannes für den das Leben eines anderen Menschen weniger wog als das einer Kakerlake. Nur mühsam konnte er sich davon abhalten zurückzuweichen, er hatte plötzlich das Gefühl auf einem Drahtseil über einen Abgrund zu balancieren, mühsam schluckte er die plötzlich entstandene Furch hinunter und versuchte seinen wilden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Auch Sascha bemerkte den Blick und begann unbewusst leicht zu zittern, er hielt die Luft an und betete zu allen Mächten der Welt dass Lorenzo etwas einfiel diesen Blick aus Luzifers Gesicht zu wischen. Denn der Blonden fürchtete nun um das Leben seines Partners, dieser hob grade beschwichtigend die Hände und versuchte es mit einem ängstlichen lächeln. "Schon... gut... ich kann mir... ja genug... Schrippen leisten", eigentlich sollte dieser Satz sarkastisch klingen. Doch der Chemiker hörte deutlich die Angst aus seiner Stimme heraus, aber auch Lufer schien es herausgehört zu haben, denn sein Gesicht war nun geziert von einem fiesen Grinsen, das eindeutig klar machte dass er verstand wie dieser Blick auf andere Leute wirkte. Sascha schloss die Augen und hielt abermals die Luft an, er hoffte innig dass sich der Kurier damit nicht sein eigenes Grab geschaufelt hatte. Doch statt einem lauten Knall oder einem Schrei blieb es stumm. Als er sich traute nachzusehen war der Blick und das Grinsen aus Lufers Gesicht verschwunden und er erschien so normal wie zuvor. Lufer sah die Beiden fragend an, wieso schauten sie so entsetzt zu ihm rüber, hatte er wieder irgendwas gesagt, hatte er etwas getan? Wieso konnte er sich an nichts mehr erinnern als das Wort Penner? Wie viel Zeit fehlte ihm diesmal? Beide Männer erholten sich schnell von diesem Blick und starrten einander in die Augen, es schien erneut eine stumme Kommunikation statt zu finden. //Was hat das zu bedeuten... ist er Schizo??? Er sieht nicht so aus als wüsste er das er dich grade angesehen hat wie Insekt das er zerquetschen wollte//, sendete der Chemiker. Er mochte diese Art von Verständigung nicht sonderlich, aber Lufer ins Gesicht zu sagen das er einen Blick drauf hatte der dem Teufel Konkurrenz machen konnte, traute er sich nicht. //Der Kerl ist ein begaster Psycho... toll gemacht du schleppst uns einen Wahnsinnigen an//, antwortete der Kurier und erschauderte erneut als er sich an den Blick erinnerte. Sascha wusste das sein alter Freund ihn nicht für verrückt hielt, viel mehr sagte Lorenzo das nur weil er versuchte seine Angst zu verbergen und das tat er indem er sich hinter spitzwindigen Bemerkungen und Beleidigungen versteckte. Er seufzte und erkannte dass es sich nicht lohnte diese Angelegenheit jetzt hier durchzukauen, somit griff er in seine Tasche und holte das Plakat heraus das sie heute Mittag angefertigt hatten. Anschließend faltete er seinen Notizzettel auseinander und lächelte in die Runde. Lorenzo grummelte und rollte mit den Augen, typisch für Sascha, aber diesen Blick würde er nicht totschweigen können, darüber würden sie noch HEUTE Abend reden. Allerdings unter vier Augen. "Die erste Besichtigung ist morgen um 9 Uhr. Wirst du das hin bekommen Lufer??", fragte der Chemiestudent den Jurastudenten und bemühte sich so normal zu klingen wie vorher auch. Es gelang ihm, wenn auch nicht sonderlich gut, aber Lufer schien viel zu verwirrt um die unterschwellige Furcht aus der Stimme zu hören. Dieser erwiderte mit einem verlegenen Lächeln und nickte. "Morgen um neun und wo???", hackte er nach damit er wusste wie weit er zu laufen hatte. Der Organisator nannte ihm den Ort und grinste dann nachdem er Lufers Blick bemerkt hatte. Das Ziel befand sich am anderen Ende der Stadt. "Gut Ok, wir treffen uns genau da wo wir uns auch heute getroffen haben um 8.30 Ok??", machte er ihm das Angebot. Der Jurastudent antwortete mit einem fröhlichen Nicken, während der Kurier ihn von der Seite her mit misstrauischen Blicken musterte. Dieser Blick passte nicht zu diesem naiven Jungen, absolut nicht. Aber wieso konnte sich der Mann dann genau an diesen Anblick erinnern. Hatte er eine Halluzination gehabt??? Zusammen mit Sascha??? "Aber die Wohnung die wir besichtigen wollen ist am anderen Ende der Stadt", stellte der Namesvetter des Teufels fest. "Na und gibt's öffentliche Verkehrsmittel oder nicht", knurrte Lorenzo mehr als entnervt. Diese Äußerung ließ Lufer zusammenzucken, er mied den Blick des genervten Mannes und sah auf die Tischplatte. "Ich kann mir aber kein Ticket leisten." Man hörte ein gestresstes Seufzen aus dem Munde von Lorenzo, dieser setzte zu einer fiesen Antwort an und bekam dabei den Ellbogen seines Kumpels in die Rippen, woraufhin er schwieg und diesen grimmig anstarrte. //Ich will diesen Blick nicht noch einmal auf dir sehen//, sendete dieser warnend zu ihm rüber, woraufhin sich der finstere Blick vom Fahrradkurier wieder klärte. Nachdem dies geklärt war gähnte der Jurastudent herzhaft und stand auf, verbeugte sich und trank das Bier von Sascha aus. Er wusste es war schlecht was er dort machte aber er brauchte es jetzt grade, er hätte ja lieber das vollere von Lorenzo genommen, allerdings hatte er Angst noch ein dickes Auge zu bekommen. Der Blonde übersah es geflisstlich und warf dabei seinem Kumpel einen strengen Blick zu. Lufer verabschiedete sich und verließ die Kneipe, während die anderen Beiden an dem Ort verweilten um sich über den Blick zu unterhalten. Als er die Bar verlassen hatte fiel ihm ein dass er noch immer keine Nachricht von seiner Freundin hatte, dass er sie seit Wochen nicht gesehen hatte und das der Anzug den er für morgen brauchte, weil es das einzig Kleidsame war dass er besaß, sich noch in ihrer Wohnung befand. Kurzentschlossen machte er sich mit einem Seufzer auf den Weg zu ihr. Lorenzo und Sascha saßen über einem Glas Wodka und sahen sich fragend an. Nach dieser Geschichte brauchten sie etwas stärkeres als Bier. "Tut mir Leid wegen deinen Rippen, aber ich glaube bei diesem jungen Mann müssen wir vorsichtig sein. Auch wenn er ansonsten harmlos wirkt als ich den Blick gesehen habe dachte ich das wär's für dich geschehen." "Was schleppst du uns auch in aller Seelenruhe einen verdammten Psycho ins Haus, wenn du glaubst das du mir DAS verkaufen kannst irrst du dich gewaltig, so gut bist nicht mal du Sascha.", der Kurier grinste den er sah seinen Sieg am Horizont auf ihn zureiten. "Aber er braucht uns" "Wir sind keine Wohltäter Sascha", erwiderte er dem Blonden. "Denkst du nicht auch einmal in deinem Leben an andere, er hatte bisher immer Pech und ich denke er sollte auch mal Glück haben." "Moralapostel", fauchte Lorenzo verachtend. "Nein es hat nichts mit Moral zu tun... er ist ... ich weiß nicht es fühlt sich richtig an ihn Aufzunehmen", verteidigte sich der Blonde. "Sag mir nicht du hast dich in diesen todessehnsüchtigen Irren verknallt", der Kurier wusste dass sein Kumpel bi war, aber im Allgemeinen traute er ihm einen wesendlich besseren Geschmack zu. Nun war es Saschas Blick der sich verfinsterte und den Mann mit den rotschwarzen Haaren vernichtend aufspießte. "Erstens musst du nicht alles was ich mache auf meine Sexualität abwälzen... nur weil ich bi bin muss ich nicht gleich jeden Kerl flachlegen und zweitens ist es eine ganz andere Art Gefühl..." "So so nach was fühlt es sich denn an Schwuchtel", stichelte Lorenzo weiter, auch wenn Saschas Blick finster war, lief es ihm nicht mal kalt den Rücken runter. Der Blonde schmollte, grinste dann und beugte sich zu ihm rüber. "Vielleicht sollte ich dir zeigen was eine Schwuchtel ist mein Süßer", dabei leckte er leicht über die Ohrmuschel. Sofort zuckte Lorenzo zusammen und wich zurück. "Du bist widerlich", knurrte er dabei und wischte sich den leicht feuchten warmen Strich von seinem Ohrläppchen. Sascha musste grinsen: " Deine Homophobie ist wirklich belustigend" Damit brachte er den anderen zum Schmollen, was ihn nur noch mehr zum Lachen brachte. Dann unterbrach er sich selbst und beantwortete die Frage. "Nach Schicksal... oder nach Magie... ich weiß es nicht, ich glaube nicht das wir eine Wahl haben.", sagte er und versuchte seinen Kumpel mit einem Lächeln zu beschwichtigen. Doch diesmal misslang es. "Vergiss es ich bin kein Sklave des Schicksals und ich lass mich nicht zu einem machen", wütend verließ er die Kneipe. Doch Sascha lächelte nur als er alleine in der Bar zurückblieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)