Harry Potter - Hoffnung stirbt zuletzt von -Loki- ================================================================================ Kapitel 4: Alte Freunde, neue Verbündete ---------------------------------------- DANK AN MEINE TREUEN KOMMISCHREIBER UND LESER!!!! 4. Alte Freunde, neue Verbündete Nachdenklich schritt Harry durch die umherwuselnden Zauberer und Hexen, die ganz in ihrer Arbeit aufzugehen schienen. Eine Anzahl von Frauen und Männern ließen die Steine mit einem ,Wingardium Leviosa' schweben und schichteten sie ordentlich nach Reih und Glied, während eine weitere Gruppe die Steine dafür benutzte, kleine Unterkünfte, für zwei bis drei Personen, zu bauen. Die Sonne brannte auf sie herab und ließ sie vor Anstrengung ins Schwitzen geraten, doch kein einziger murrte oder beschwerte sich. Harry musste leicht lächeln, als er Fred und George sah, die durch die Menge huschten und gekonnt der Arbeit auswichen. Sie winkten ihm kurz zu, bevor sie von Regulus Black angemault wurden, der wütend mit dem Zauberstab wedelte und immer wieder auf die schwer arbeitenden Zauberer und Hexen deutete. Amüsiert schüttelte der Gryffindor den Kopf und schlenderte weiter. Kurz blickte er unsicher zum Dunklen Lord, der mit Lucius über etwas diskutierte. Als Tom sich zu ihm herum drehte, lief er leicht rot an, knurrte etwas und verschwand demonstrativ Richtung Charlie, der auf einer etwas abgeschiedenen Wiese Holz schlichtete. Es waren mehrere kleine Scheiterhaufen aufgebaut worden, auf denen schon hier und da, ein, zwei Leichen, die in alten, zerschlissenen Laken eingewickelt waren, lagen. Harry runzelte die Stirn und ging zu Charlie, der neben einem dieser Scheiterhaufen stand und gerade das Gesicht des leblosen Körpers mit dem Tuch verdeckte. "Charlie?", räusperte sich der Schwarzhaarige, um den Weasley nicht zu erschrecken, doch dieser hatte ihn kommen gehört und drehte sich mit einem gequälten Lächeln um. "Schon gut, Harry. Ich habe mich nur von Ron verabschiedet... Er war so jung..." Der nun älteste Weasleysohn, schüttelte hilflos den Kopf und legte dem Gryffindor die Hand auf die Schulter. Dieser schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und senkte den Blick. Sein bester Freund würde gleich verbrannt werden. Sie hatten immer ihre Differenzen gehabt und letztendlich hatten sie sich auseinander gelebt. Doch solch ein Ende hätte er noch nicht mal einem Slytherin gewünscht. Plötzlich runzelte er die Stirn und besah sich jeden Holzhaufen einzeln. "Charlie, sollten die Leichen nicht vergraben werden?", fragte der Schwarzhaarige murmelnd, um nicht die anderen Arbeiter und Trauernden auf sich aufmerksam zu machen. "Nun, Voldemort hat mit mir gesprochen und mich überzeugt, sie zu verbrennen. Sein Argument war logisch, denn er hat mir erklärt, dass der Geruch von Leichen wilde Tiere anlocken könnte, selbst wenn sie unter der Erde lägen." "Meine Güte... Zähnefletschende Tiere aus dem Verbotenen Wald wären das Letzte, was wir jetzt noch bräuchten.", seufzte Harry und lächelte Charlie sanft an, der durch seine schwarzen Haare wuschelte. "Was willst du junger Spund hier unter den Toten?! Geh zu den anderen! Schließe dich Fred und George an und ärgere diesen Todesser! Du hast hier wirklich nichts zu suchen!!!", schimpfte plötzlich der Rotschopf und schubste den perplexen Gryffindor von sich weg, der leicht über seine eigenen Füße stolperte und beinahe hingefallen wäre. "Aber-" "Nichts aber. Geh einfach, ok?", schmunzelte Charlie fast zärtlich und holte plötzlich seinen Zauberstab hervor. Harry nickte daraufhin nur und rannte fast den Hang wieder hinauf. Halb oben angekommen, fühlte er auf einmal stechende Hitze an seinen Wangen und erschrocken wirbelte er herum, wodurch er das Gleichgewicht verlor und auf seinen Hosenboden fiel. Schmerzerfüllt rieb er sich den Hintern und starrte dabei auf die Szenerie, die sich vor ihm auftat. Nacheinander begannen die Scheiterhaufen lichterloh zu brennen, färbten den nachmittäglichen Himmel in ein helles Rot, das mit jedem weiteren entbrannten Holzhaufen, an Farbintensität zunahm. Harry schluckte fasziniert von diesem Schauspiel und beobachtete weiter wie paralysiert die Feuerbrunst. Dann schluchzte er. Schmerz breitet sich in ihm aus, aber kein Körperlicher. Nein, er war seelischer Natur, durchtränkt mit Hass, Wut und Verzweiflung. Er musste an Ron denken, an Hermine, an alle, die für Dumbledores Wahnsinn ihr Leben lassen mussten. Sie waren einfach aus ihrem Leben gerissen worden, ohne Grund, ohne jeglichen Sinn. Plötzlich spürte der Gryffindor ein paar Finger, die über seine Wange strichen und die Tränen hinfort wischten, die unaufhaltsam aus seinen Augen flossen. Leicht wimmerte er und drehte den Kopf zur Seite, um daraufhin in zwei rote Seen zu blicken, die ihm traurig, aber gefasst, entgegensahen. "Harry." Mehr brauchte Tom nicht sagen und schon heulte der Junge drauf los. Sein Körper zitterte, die Finger krallten sich in die kaputte Hose, während seine Smaragde wirr durch die Gegend huschten. "Ach, Harry!", flüsterte der Dunkle Lord und griff nach dem Kopf des Gryffindors, den er nun sanft an seine Brust drückte. Zärtlich streichelte Voldemort durch die abstehende Haarmähne, während der Junge seinen Pullover durchnässte. Immer mehr Zauberer und Hexen kamen den Hang hinab und fixierten mit unterschiedlichen Gefühlen die Verbrennung der Leichen. Viele taten es Harry nach und schluchzten, während andere mit starrem Blick und gefühlloser Maske kurz dem Schauspiel zusahen und dann wieder an ihre Arbeit gingen. Von all dem bekam Harry nichts mehr mit, denn langsam verfiel er in einem Dämmerzustand, bis er letztendlich ganz einschlief und sich an Tom kuschelte, der überrascht die Augenbrauen hochzog. Dann lächelte er und strich dem Jungen eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er ihn sanft hochhob und zu den vorübergehenden Unterkünften trug. **** Im Halbschlaf kuschelte er sich an die Wärmequelle, die neben ihm lag. Er lächelte glücklich und drückte sich noch näher daran, wobei seine kalten Füße irgendwo zwischen schlüpften und dort die Wärme fanden, die sie suchten. Leicht schmatzte der Schwarzhaarige, bis plötzlich eines seiner Augen aufging und in das Gesicht eines grinsenden Tom Riddles sah, der seinen Kopf in eine Hand gestützt hatte und ihn mit schalkhaften, roten Augen anschaute. Nun riss Harry auch noch sein zweites Auge auf und stieß einen erschrockenen Schrei aus. "Was machst du in meinem Bett?!", krächzte der Gryffindor fassungslos und befreite seine Füße von den Beinen des Dunklen Lords, was sich aber als schwierige Tat herausstellte, denn gleichzeitig versuchte er zurückzuweichen und fiel dadurch halb aus dem Bett. Im letzten Moment konnte Tom den Jungen am Kragen seines T-Shirts greifen und zurückziehen. "Verdammt, Potter!!! Tollpatschiger geht es echt nicht mehr!", schnaubte der Dunkle Lord und verdrehte die Augen. "Pf! Lieber tollpatschig, als mörderisch!", schmollte Harry, der auf dem Rücken lag und nun die Arme vor der Brust verschränkte. Seine Smaragde beobachteten jede Bewegung des braunhaarigen Mannes, dessen Grinsen immer breiter wurde. "Wieso liege ich eigentlich bei dir hier im Bett?" "Nun, Potter, du bist mir gestern bei der ersten Verbrennung der Leichen, eingeschlafen. In meinen Armen, sollte ich hinzufügen! Also brachte ich dich in eine der fertigen Hüten. Und da wir an Platzmangel leiden-" "Schon klar, ich habe verstanden!", knurrte der Schwarzhaarige murrend und drehte den Kopf zur Seite. Er merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss, allerdings verstand er nicht, wieso ihm das gerade in diesem Moment passierte. Aber anscheinend hatte es auch der Dunkle Lord gesehen, denn eine Hand fasste nach seinem Kinn und zog den Kopf zurück, so dass er in die roten Seen des anderen blicken musste. Er spürte heißen Atem auf seiner Wange, dann Lippen, die sich auf seinen Hals senkten und dort zu saugen begannen. Der Gryffindor stöhnte und reckte den Kopf ein Stück zur Seite, damit der Dunkle Lord mehr Spielraum bekam. Währenddessen wanderte eine kecke Hand unter das zerschlissene T-Shirt des Jungen und strich an den Seiten auf und ab. Verwirrt biss sich der Schwarzhaarige auf die Unterlippe und versuchte seine aufwallenden Gefühle, unter Kontrolle zu bringen. Warum er all das zuließ, verstand er nicht, doch es fühlte sich so richtig, so gut an. Verdrängt war die Tatsache, dass es Voldemort persönlich war, der sich nun auf seine Hüfte setzte, von seinem Hals abließ und dann seinen Mund in Beschlag nahm. Ihre Lippen bewegten sich aneinander, bis der Dunkle Lord sanft, aber bestimmend, leicht zubiss und dann mit seiner vorwitzigen Zunge durch den kleinen Spalt schlüpfte. Sofort erkundete sie jeden noch so kleinen Winkel des Jungen unter sich, der nicht anders konnte, als seine Arme um den Nacken des Mannes zu legen. Der Kuss wurde intensiver, leidenschaftlicher, er schien sie innerlich zu verbrennen, bis plötzlich eine Stimme von draußen an ihre Ohren drang. "My Lord!" Perplex lösten sich die beiden voneinander und starrten sich gegenseitig in die Augen, bevor ihre Blicke zum Ausgang wanderten, der durch einen Vorhang verdeckt wurde. Dann sahen sie ein paar Finger, die nach dem Stück Stoff griffen und ehe Harry weiter darüber nachdenken konnte, stemmten sich seine Hände gegen die Brust des Dunklen Lords und schubsten diesen mit einem Aufquietschen, von sich herunter, aus dem Bett. In diesem Moment wurde der Vorhang zur Seite geschoben und ein gewisser Professor Severus Snape stand zwischen Tür und Angel. Dieser stierte zuerst zu Harry, der die dünne Stoffdecke an sich gezogen hatte und mit knallroten Wangen an die Wand starrte, schaute dann aber weiter zu Tom, der auf dem Boden saß, seinen Po rieb und den Gryffindor mit Blicken aufzuspießen versuchte. "My L-lord?", stotterte der Tränkemeister mit dieser Situation völlig überfordert, zuckte aber dann mit den Schultern, als er keine Antwort seitens Voldemort bekam. Er entschied sich, einfach das zu sagen, was er zu sagen hatte, um dann einen gepflegten Abgang zu starten. "Jemand nähert sich uns aus der Richtung des Verbotenen Waldes. Vielleicht sollten Sie sich das ansehen!", leierte Severus herunter und verschwand einfach von einer, zur nächsten Sekunde. Stille beherrschte nun die kleine, provisorische Hütte. Keiner traute sich etwas zu sagen, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Während Harry seine Gefühle und Gedanken ordnen musste, musste Tom sich beherrschen, dem Jungen kein Crucio an den Hals zu schleudern... oder über ihn herzufallen, denn er sah einfach zu verführerisch aus, wie er so da saß und die Decke an seinen schmächtigen Körper drückte. Tom schlug sich die Hand gegen die Stirn und nuschelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Was dachte er sich nur? Potter war ein kleiner, nerviger Junge mit Heldenkomplex und einen gewissen Grad an Übermut, nicht mehr oder weniger... obwohl er wirklich vom Aussehen her, nicht zu verachten war. Der Dunkle Lord stöhnte und befand, das dieser Gryffindor eine Krankheit verbreitete, die selbst ihn nun befallen hatte: der Zwang, diesen Jungen einfach zu mögen. Tom schüttelte sich und erhob sich von dem nicht gerade bequemen Boden und setzte sich auf den Rand des Bettes, wobei Harry nun ein Stück zurückrutschte und sich an die Wand lehnte. Seine Smaragde waren misstrauisch zu Schlitzen verengt, während sein Mund zu einem blutleeren Strich zusammengepresst war. Stirnrunzelnd streckte Tom die Hand nach dem Schwarzhaarigen aus, der diese weg schlug und auf Parsel zischte: °Fass mich nicht an!° "Und wieso nicht?" °Sonst fällst du wieder über mich her!° Dem Dunklen Lord fielen beinahe die Augen heraus. Er wusste zuerst gar nicht, was er darauf antworten sollte, bis sich sein Mund zu einem abfälligen Grinsen verzog und er langsam, sein Ziel fixierend, auf Harry zukrabbelte. °So, so, ich bin also über dich hergefallen?! Wer von uns beiden hat denn ein unbewusstes Talent zur suggestiven Verführung? Man muss nur dein kleines Schmollmündchen sehen und kann nicht anders, als dieses zu küssen.° Der Gryffindor lief bei diesen Worten wieder rot an und versuchte überall, nur nicht in die roten Augen des Dunklen Lords, zu schauen. Hätte er in sie gesehen, dann wäre ihm aufgefallen, dass die Farbe von Toms Seen an Ausdruckskraft zunahm und ein Funken Begierde in ihnen zu strahlen begann. °Harry.°, hauchte der braunhaarige Mann dem Jungen entgegen, der danach aussah, als würde er sich jeden Moment umdrehen, seine Krallen ausfahren und versuchen, sich durch das Mauerwerk zu kratzen. Tom schmunzelte bei diesem Gedanken und streichelte dem Schwarzhaarigen über die Wange, der leicht zitterte und dann unwirsch knurrte. °Was soll das? Willst du mich verführen? Tut mir leid! Aber ich mag Schlangen nicht!° Belustigt hob der Dunkle Lord eine Augenbraue. °Ah ja? Nun, für mich sieht das anders aus.° Voldemort erhob sich, strich sich eine der lästigen, braunen Strähnen aus dem Blickfeld und stiefelte zum Ausgang, wo er noch einmal stehen blieb und zischelte: °Für diesen Rauswurf aus dem Bett, bekommst du nun wirklich den Arsch versohlt. Oh, und ich werde es genießen!!° Lachend eilte Tom aus der Unterkunft und duckte sich instinktiv, als auch schon ein Schuh durch den Ausgang geflogen kam und allerdings nicht ihn, sondern Severus am Kopf traf. Dieser stolperte leicht und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Hinterkopf, bevor er zu Boden schaute und den unschuldigen und benutzten Schuh, böse anstarrte. Tom konnte bei dem irritierten Gesichtsausdruck seines inneren Todessers nur losprusten und handelte sich so einen pikierten Blick des Selbigen ein, neben dem plötzlich ein wütender Harry stand, der nach seinem Schuh griff und ihn überzog. Dadurch wirbelte Severus zu seinem ehemaligen Schüler herum und fixierte ihn mit typischem Mörderblick. "Das war Ihr Schuh, Potter?!", fauchte der Professor zornig und näherte sich dem Jungen, der zum Schuh hinunter sah, dann wieder Snape anschaute und letztendlich auf einem Bein herumhumpelte und den Schuh auszog. Diesen warf er Tom zu, der ihn verwirrt auffing. "Aber nein, Professor. Er gehört Voldi. Habe mich nur vergriffen!" Snape konnte nur wie ein Fisch den Mund auf und zu machen, bevor er sich kurz an die Schläfe fasste und dann schrie: "WARTE, POTTER!!! Wenn ich dich jetzt in die Finger bekomme, wirst du dir wünschen, dass der alte Sack die komplette Bevölkerung vernichtet hätte." Harry wich einen Schritt zurück, bevor er auf Tom zuhumpelte, diesem den Schuh entriss, ihn während des Laufens anzog und Sev davon sprintete, der sofort zur Verfolgung ansetzte. Tom konnte dazu nur den Kopf schütteln und ein "Kinder" murmeln. Dann sah er sich kurz um und musterte die restlichen Zuschauer, die nun mit guter Laune wieder an ihre Arbeit gingen. In Gedanken musste der Dunkle Lord den Jungen loben: Er schaffte es immer wieder, die Stimmung zu heben, egal, was er tat, oder sagte. Eine sehr zweckhafte Eigenschaft. Doch jetzt sollte er sich den Personen zuwenden, die aus dem Verbotenen Wald herüberkamen. Sofort erkannte er sie und stellte mit Genugtuung fest, dass schon einige der Überlebenden zu ihnen geeilt waren und einen der beiden Neuankömmlinge stützten. Ein wenig besorgt, ging er auf das kleine Grüppchen zu, wobei er plötzlich die Präsenz Draco Malfoys neben sich spürte. Er ließ den Jungen gewähren und so näherten sie sich beide den Personen, die nur langsam vorankamen. Plötzlich stockte Draco und räusperte sich leise. "Das ist Remus Lupin!", stieß der blonde Slytherin hervor und konnte dabei nicht die Überraschung verbergen. "Aber der zweite... Er sagt mir nichts!" Der Dunkle Lord nickte nur und blieb vor den beiden Neuankömmlingen stehen. Er musterte jeden der beiden etliche Minuten, wobei Lupin nicht ganz bei Bewusstsein war. Sein Körper war bedeckt mit vielerlei Schrammen, blauen Flecken und nicht zu unterschätzenden Fleischwunden, die leicht eiterig aussahen, während der andere, ein junger Mann von höchstens zwanzig, einundzwanzig Jahren, so gut wie unverletzt schien. "Darf ich erfahren, wie Ihr Name ist, werter, junger Mann?", fragte Tom im Befehlston, was seinem Gegenüber nur ein müdes Lächeln abrang. "Shion, Shion Zabulus! Und wenn ich richtig kombiniere, sind Sie niemand anders, als der Dunkle Lord höchstpersönlich. Interessant... Habe Sie mir älter vorgestellt... und hässlicher." Draco sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, und ballte die Hände zu Fäusten. "Wie kannst du es wagen, so mit dem Meister zu sprechen?!", keifte der Blonde und bohrte seine grauen Sturmböen in die violetten Augen Shions. "Er ist nicht mein Meister, kleiner Draco!", lächelte der braunhaarige, junge Mann und erwiderte ohne jede weitere Gefühlsregung den Blick des Malfoysprosses, der darunter immer unsicherer wurde. Diese violetten Augen verbargen ein Geheimnis, etwas Dunkles, das Draco abstieß, aber gleichzeitig anzog. Er schüttelte den Kopf und drehte sich auf dem Absatz um und stiefelte zurück zu den Unterkünften. Shion sah nur unbewegt hinterher und grinste dann. Der blonde Junge war gar nicht so dumm, dachte sich der braunhaarige, junge Mann und schenkte dann seine Aufmerksamkeit wieder dem Dunklen Lord, der ihn mit ausdruckslosem Gesicht weiter betrachtete. Letztendlich seufzte er nur und machte eine ausschweifende Bewegung mit der Hand. "Kommt! Ihr seid sicher hungrig und durstig. Außerdem sollte sich unser Tränkemeister, Mr. Lupin ansehen." "Ich möchte aber dabei sein!", verlangte Shion kommentarlos und nahm den anderen Personen Remus aus den Händen. Er hob ihn hoch und trug ihn auf eine der Hütten zu. **** Sich nervös umblickend, hüpfte Harry von Hütte zu Hütte und kam letztendlich, ohne von einer bestimmten Person gesehen zu werden, an seinem Ziel an. Leicht zog er den Vorhang ein Stück zur Seite und spähte hinein. "Er ist nicht hier, Mr. Potter.", erklang eine beruhigende Stimme, die ihn einfach zum Eintreten animierte. Sofort hefteten sich seine Smaragde auf die verletzte Gestalt im Bett. "Keine Sorge. Remus geht es gut. Nur ein paar Verletzungen. Du wirst sehen, in ein paar Tagen wird unser Werwolf wieder quietschfidel durch die Gegend springen und den Mond anheulen." Harry musste auf die Worte hin lächeln und musterte den jungen Mann mit den hellbraunen Haaren und den violetten Augen genauer, der kniend vor dem Bett saß und ihn friedlich und offen ansah. Er war dem Gryffindor sofort sympathisch. "Woher wussten Sie, dass ich es bin, und nach wem ich mich umgeschaut habe?", fragte der Schwarzhaarige unverhohlen und setze sich neben dem jungen Mann auf den Boden. "Also, erst mal du, und mein Name ist Shion und zweitens, ich kann Gedanken lesen." "Oh... Cool!", schmunzelte Harry und betrachtete wieder Remus, der ruhig und gleichmäßig atmete. "Du kennst Remus näher?" "Ja, er ist mein Freund... Mein bester Freund... Mein Einziger. Wir haben schon vieles gemeinsam erlebt und erfahren. Er ist ein offener Mensch, ohne jegliche Vorurteile. Das mochte ich von Anfang an, an ihm. Weißt du, er hat mir so viel von dir erzählt. Von dir und von Sirius Black. Er muss ihn geliebt haben, so wie er dich liebt." "Er liebt mich?!" "Ja, Harry! So, wie ein Vater seinen Sohn liebt. Als ich das hörte, war ich zuerst eifersüchtig, aber dazu gab es keinen Grund, denn er ist ein Mann, dessen Herz groß ist." Harry legte den Kopf auf die Matratze und sah Shion von der Seite an. Er war ein hübscher, junger Mann, dem sicher eine Menge Frauen, und sicher auch Männer, zu Füßen lagen. "In der Hinsicht muss ich dich enttäuschen! Remus und ich sind kein Paar. Obwohl ich manchmal daran gedacht hatte, ihn zu verführen. Aber das wäre nicht richtig gewesen." "Wieso bist du so ehrlich zu mir, Shion?", fragte der Gryffindor erstaunt und streichelte kurz durch das braune, wirre Haar des Werwolfs. "Weil ich weiß, dass ich dir vertrauen kann! Dein Herz ist rein, genauso wie seines. Deine Seele könnte einen Vertrauensbruch nicht verkraften, weder einen, den du selbst verursacht hast, noch einen, den dir ein anderer angetan hat. Du bist in dieser Hinsicht einfach gestrickt, wie Remus." Nach diesen Worten schwiegen beide und beobachteten Remus beim Schlafen. Dann erhob sich der schwarzhaarige Gryffindor und verließ die Unterkunft ohne ein Wort. Doch in seinem Kopf formten sich Gedanken, die Shion sicher auffangen würde: Auch ich kann dir vertrauen, denn deine Freundschaft zu Remus ist tief und deshalb möchte auch ich dein Freund sein und dir bedingungslos vertrauen. TBC Kommi????? BITTE???? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)