Popular! von *Fane* (-Magical Lovers-) ================================================================================ Kapitel 5: Ein Märchen, dass wahr wurde --------------------------------------- Es war so weit. Endlich. Ich hatte mein schwarzes Kleid angezogen (ich hatte einen Anruf bekommen, dass ich vom Flughafen sofort zum roten Teppich gebracht werden würde und da kann ich mich ja nicht auf der Fahrt umziehen!) und war perfekt geschminkt. Meine Mutter hatte mir zuvor noch die Haare hochgesteckt. Ich war wahnsinnig aufgeregt. Wie wird es wohl sein... roter Teppich... Presse... oh Mann, für Daniel wäre das Tagesordnung, aber für mich... Ich stand eigentlich immer als Fan hinter der Absperrung, aber jetzt werde ich auf dem roten Teppich stehen. Ich, Sophia Tieke! "Miss, please", forderte mich die Stewardess auf, da ich im Gang den Verkehr total aufhielt. "Yeah, sorry", sagte ich schnell, nahm meine Tasche und stieg draußen in den Bus, der die Passagiere zum Flughafen bringen sollte. Es war immer praktisch in ein Land zu kommen, wo man die Sprache nicht mal ansatzweise kann, dachte ich und sah mich nach meinem Koffer um, der schon bald kam. Ich schlenderte Richtung Ausgang, als ich panisch bemerkte, dass ich gar nicht weiß, wie ich denjenigen, der mich abholen soll, erkennen soll! In diesem Augenblick sah ich Schild mit meinem Namen von einem bärtigen Mann gehalten. Ich lief auf ihn zu und lächelte ihn an. Er sag mich immer noch grummelig an, bis ich vor ihm stand und nuschelte fast unverständlich: "Passport." Ich kramte überrascht in meiner Tasche. Klar, jeder könnte Sophia Tieke sein. So bekannt wie Tom Cruise war ich eben nicht! Zufrieden führte er mich dann aus dem Flughafen raus und steuerte mit mir auf eine schwarze lange Limousine zu. Woah, dachte ich, als er meinen Koffer einlud und ich mich reinsetzte. Es war sicherlich noch genug Platz für mindestens zehn Andere! (Na ja vielleicht ein bisschen übertrieben, aber auch nur ein bisschen!) Kaum saß ich, klingelte mein Handy. Der Fahrer nahm keine Notiz, ich hätte sie am liebsten auch nicht genommen: es war Alice. "Hallo", meldete ich mich. "Hey Süße, ich bin's Alice! Wo bist du gerade?" "Ähm, ich bin- bei meiner Tante, w-wieso?", versuchte ich meine Zögerungen zu unterdrücken. "Cool, gib' mir mal die Adresse, dann komm ich dich mal besuchen. Wir machen uns dann einen schönen Tag", sagte sie. Dreist, dachte ich. "Oh, Alice, äh, das geht nicht, meinte liegt im Krankenhaus und-, also das ist ganz schlecht jetzt!" "Mhm... oh, na ja", sagte sie mit traurigem Unterton. Mir tat's wahnsinnig Leid, wenn sie wüsste, wo ich jetzt eigentlich bin! "Gut, ich muss Schluss machen, tsch-" "Warte, können wir-" "Sorry, aber es geht wirklich nicht, tschüß", sagte ich hartnäckig und legte auf. Ich sah hoch und wischte die beschlagene Scheibe sauber. Ich sah in weiter Ferne ein immer größer werdendes, hell erleuchtendes Gebäude. War es das? Ich konnte nicht erkennen, ob etwas daran stand, da es schon so dunkel war (es fast viertel vor sieben, man, wie schnell es im Winter dunkel wurde! Und dann noch die dunklen Wolken...). "We'll arrive in a few minutes", sagte der Fahrer unvermittelt. Ich sah in den Spiegel. Alles saß, wie es zu sitzen hatte. Erleichtert setzte ich mich wieder etwas bequemer hin und strich mein Kleid an meinen Oberschenkelen glatt. Da sah ich ihn, nachdem der Fahrer rechts eingebogen war! Wir fuhren jetzt auf dem roten Teppich und Sekunden später hielt er darauf an. Rechts neben mir der Eingang. Ich stieg, darauf bedacht nicht zu stolpern oder ähnlich peinliches zu machen, aus und nahm den Schirm entgegen, den mir eine Dame. Es fisselte leicht. Hinter mir begann eine Menge zu kreischen. Ich sah mich um. Hinter der Absperrung standen Fans in sechser Reihen!! Sie kreischten (und ich meinte, auch mal meinen Namen gehört zu haben!). Ich winkte ihnen und lief hin. Ich gab meine ersten Autogramme! (Nachdem mir der Security-Mann gesagt hatte, doch mal ein paar Autogramme zu geben.) Ich kritzelte aber tausendmal "Sophia". Schließlich ging ich über den roten Teppich, durch ein Blitzlichtgewitter in Richtung Eingang. Ein Presse man zog mich plötzlich beiseite. Vor einer bunten Wand musste ich mich postieren und er fotografierte drauflos. Endlich ging ich nun wirklich rein und gab meine Jacke, sowie den Schirm an der Garderobe ab. Ein Herr im schwarzen Jackett führt mich in eine der riesigen "Galliläus-Hallen", die mit "Halle 4a: Benefiz-Gala" ausgezeichnet war, zu meinem Platz. Ich sah mich um. Die "VIPs" saßen ein wenig unterhalb, fast auf Höhe der Leinwand, wo später die ersten Minuten des Films gezeigt wurden. Praktisch über uns saßen die Fans, wie mir der Jackett-Mann vorhin freundlicherweise erklärt hat. Nachher würden die "VIPs" durch den Nebeneingang in Halle 4b gehen, zum Ball. Es war oben wie unten schon sehr gut gefüllt. Langsam wurde alles ein wenig stiller. Ich ließ mein Blick durch die "VIP-Reihen" schweifen. Ich warf einen Blick nach rechts. Ich sah ihn. In derselben Reihe wie ich saß er. Er unterhielt sich mit anderen. Jetzt lachte er. Daniel Jasons und mein Blick trafen sich. Ein Schwall Hitze und tausender von Schmetterlingen durchflutete meinen Körper. Wir lächelten nicht. Sahen uns nur an. Ich bemerkte wie mein Mund sich leicht öffnete. Mein Körper zitterte. Ich war froh, dass er mich nur von weitem sah. Hoffentlich war ich nicht rot geworden. Er starrte mich weiter an. Um ihn stoßen ihn seine Freunde an. Er reagierte nicht. Unsere Blicke verschlangen ineinander. Er sah mich an. Ich hielt den Atem an. Doch dann ging das Licht aus. "Ladies and Gentleman", hörte man aus den Lautsprechern, "the first fourty minutes of ,French Kisses' (Gekreische) with Lauren Yvens (wieder Gekreische, der Scheinwerfer war auf sie gerichtet) aaaaand Daniel Jason!!" (Doppelt Gekreische! Der Scheinwerfer senkte sich auf Daniel) Der Film begann... auf Englisch. Ich seufzte innerlich. Stimmt ja, es war eine britische Filmproduktion, die ja nur zur Hälfte in Paris spielt. Daniel spielte sehr gut. Lauren war auch gut, klar. Wie real die Zungenküsse aussahen. Daniel spielte einen gewissen James Cahn, der sich unsterblich in Linsey Maccy verliebt hat. Er lässt total den Macho raushängen, nur bei der selbstbewussten Linsey, die er in Paris bei einer Studienfahrt zum Louvre kennen lernt, kann er nicht landen. Was ihn zutiefst nervös macht. (Süß!, dachte ich, Danny als Draufgänger). Doch als er sie weich gekocht hat, will er mehr, doch sie wickelt ihn ein. "Du bist richtig heiß, wenn du geduscht hast", übersetzte ich mir. Sie, in Unterwäsche, knutscht mit ihm. Sie lässt sein Handtuch fallen. Ich erschrecke. Er ist splitternackt, aber nicht weiter als Steißbein gezeigt. Sie lässt sich mit ihm auf das Bett fallen. "Let's make love", hauchte er ihr zu. Sie leckt sich über die Lippen. Das Licht geht an, der Film aus. Ein raunen geht durch die Menge. Beim Besten hören sie natürlich auf. Alles erhebt sich. Die "VIPs" gehen zum Ball, die Fans eilen raus, um eventuell noch ein Autogramm zu erhaschen. Ich ging in den Ballsaal. Er war riesig groß und in edles Bordeaux mit Gold getaucht. Es waren noch nicht viele da. Wahrscheinlich waren sie raus gegangen, um Autogramme zu geben. Aber wer will schon von mir eins haben? Bei solchen Superstars kann ich nicht mithalten. Der Ballsaal füllte sich rasch. Die Musik begann zu spielen. Die ersten Paare tanzten auf dem Parkett. Es wurden immer mehr. Daniel sah ich nicht. Ich stand allein am Rand. Irgendwie eine öde Party hier, zumindest für so ein No-name-girl, wie mich. Ich ging, nachdem ich mich erkundigte hatte, wo sie war, auf Toilette. Ich sah nach Draußen, durch eine Tür, die als Hintereingang diente, war vergläsert. Es schneite. Wahrhaftig! Schnee in Paris und das schon Ende am 30. November! Ich drückte die Türklinke der Toilette runter und begutachtete die sanft fallenden Schneeflocken interessiert, bis die Tür von innen geöffnet wurde und ich gegen jemanden stieß. "Du solltest die andere Tür nehmen", sagte die Stimme, Daniels Stimme. Er deutete auf das Herrenschild. "Oh, oh ja, klar, danke", stammelte ich unwirsch und lief zur anderen Tür. Ich drehte mich um, doch Daniel war nicht mehr da. Ich hatte den ganzen Abend eigentlich nichts Besseres zu tun, als zu trinken und zu essen und alle fünfzehn Minuten auf Klo zu rennen. Komisch. Ich holte mir meinen Schirm aus der Garderobe, vergaß jedoch die Jacke und ärgerte mich dann, als ich draußen stand und erfror. Leise kullerten die Schneeflocken zur Erde. Der Wind blies leicht. Die teilweise noch grünen Bäume, auf denen unschuldigster Schneeschichten lagen. Herrlich! Ich sah hoch und hielt den Schirm aber so in den Wind, dass ich den Schnee nichts ins Gesicht bekam. Es war angenehm ruhig hier draußen und eigentlich nur mein Zähneklappern zu hören. Kein Wunder bei einem wadenlangem Kleid und Stiefeletten, oder? Wärme durchflutete plötzlich meinen Oberkörper. Meine nackten Schultern waren bedeckt von Wärme. Ich sah über die Schulter und blickte in die Augen, die mich vorhin verschlangen haben. Unseren Nasen waren sich so nah. Seine starken großen Hände hielten mich fest. Ich glaube sonst wäre ich auch ohnmächtig gewesen! Ich sah seinen Atem, der bei der Kälte weiß wurde. Er prickelte auf meiner Wange. Sekunden verstrichen. In mir kribbelte alles unaufhörlich. Dann. Er machte Anstalten sich zu mir runter zu beugen. Lucas, pocherte es. Ich drehte mich weg. "Wunderschön, nicht wahr?", sagte ich und deutete auf die Schneeflocken, die immer dichter wurden. "Ja", sagte er und in seiner Stimme lag ein Hauch von Enttäuschung. Ich sah flüchtig im Augenwinkel seine Lippen. Ich wollte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Ich fühlte mich plötzlich so..., so als wäre es nicht richtig. "Hast du Autogramme gegeben? I-Ich habe dich den ganzen Abend gar nicht gesehen", warf ich ihm vor, ohne eine böse Absicht zu haben. "Ja, ja ich war draußen bei den Fans und danach noch Interviews geben." Sein Ton war trocken und unpersönlich. "Ist was?", fragte ich leise. Ich blickte immer noch gerade aus, während er seitlich hinter mir stand. Ich sah, wie er auf die Uhr sah. "Ich glaube wir müssen in die Maske, für die Benefiz-Fotos, du weißt schon." "Ja, klar", antwortete ich nur und trottete ihm zitternd hinter her. Ich hoffe, dass ich hier auch wieder herfinde, dachte ich, als ich bei der Maske angekommen war, da die "Galliläus-Hallen" wie ein Labyrinth sind. Die Dame puderte mich eine geschlagene halbe Stunde, als ich endlich von ihr zu Anprobe geschickt wurde. "Wir haben zu erst das Thema ,Black and White'", meinte eine Frau netterweise auf Deutsch zu mir, als sie mir schon ein paar Sachen in die Hand drückte. Ich zog den schwarzen Rock und das weiße Rüschentop an und legte den flauschigen weißen Schal um. Gestylt stellte ich mich zu den anderen Promis. Unsere Blicke trafen sich. Wir lächelten gezwungen. Es war nicht dasselbe. Unsere Beziehung, unser Verhältnis hat sich irgendwie verändert. Zum positiven? Ich weiß nicht... Jedenfalls posierte ich dann mit ein paar Promis, die ich aber nicht kannte, vor der Kamera. Es war wirklich lustig. Der Fotograph konnte nur spanisch, was hier aber gar keiner verstand, weshalb er immer kam und uns "zurechtbog". Plötzlich zog er Daniel und Lauren vor den weißen Vorhang, uns schob er beiseite, und machte ausfallende Bewegung. Ein Mann kam dazu. Er sprach mit dem Fotograph. Als er sich an uns richtete, wusste ich, dass es ein Dolmetscher war. "A movie kiss, please", rief er. Wir am Rande stehenden prusteten. Daniel und Lauren lachten. Dann legte Daniel seine Hände an Laurens Taille... wie war es noch, als ich seine Wärme gespürt habe... ihre Gesichter kamen sich näher... wie war es noch, als ich sein Atem auf meinem Gesicht gespürt habe... sie gaben sich einen leidenschaftlichen Kuss... wie war es noch, als seine sanften Lippen, an meinen rieben... Blitzlichtgewitter. "Thank you guys, next and last theme: red romance!", sagte der Dolmetscher laut. Wir mussten wieder in die Umkleide. Ich bekam ein rückenfreies knielanges weinrotes Kleid und eine Schleife und ein Haarreif ins Haar gesteckt. Dann suchte ich mir noch passende Boots aus. Ich dachte immer, ein Fotoshooting sei anstrengend, aber das war es nicht! Es machte total viel Spaß! Nun stand ich zusammen mit Daniel und noch drei Anderen vor der Wand. Es war total witzig, weil immer mal wieder jemand in seiner Pose umfiel. Da ich hinter Daniel stand, konnte ich seinen Gesichtausdruck nicht sehen. Ich hätte ihn gern angesehen. "All right, thanks guys!", war das Schlusswort des Dolmetschers. Danach zogen wir uns alle wieder um und liefen wieder zur Gala. Es war mittlerweile schon kurz vor zehn. Ich sah Daniel nicht. Irgendwie war er immer nirgendwo. Ich aß eine Kleinigkeit (leider nur, denn ich wollte ja noch in mein Kleid passen!) und sah den Tanzenden zu. Da sah ich Daniel mit Lauren lachend kommen. Sollte ich diesmal zu ihm gehen? Soll er doch kommen, dachte ich egoistisch. Seltsamerweise ging ich jedoch auf ihn zu. Ich stand vor ihm. Sprachlos. Nur ein kleines "Hi" entwich meinen Lippen. "Äh", sagte er und sah mich kurz an. "I'm coming later, Lauren", wandte er sich an Lauren, die verschwand. "Du willst eine Entschuldigung, nicht wahr?", sagte er dann prompt. Sehe ich so aus? Mist... "Nein, nein... ich wollte dir keinen Vorwurf machen. Ehrlich nicht. Ich war nur... nur etwas enttäuscht", gab ich leise zu. "Ich war so in meinen Dreh vertieft, dass mir erst hinterher klar wurde, was für einen verdammten Mist ich gelabert habe!", meinte er in einem sehr ehrlichen Ton. Irgendwie war es sehr verkrampft zwischen uns. Unsere Finger berührten sich kurz. Wir waren wie Fremde. Es fühlte sich an wie am ersten Tag. "Es schneit", bemerkte ich unsinnig. "Ja." Da standen wir. Ohne jeglichen Körperkontakt, ohne irgendein Gesprächsthema. Wie Zwölfjährige, die sich nicht trauten ihre Gefühle zu zeigen. Waren wir nicht alt genug... eigentlich? Und waren meine Hemmungen nicht verständlich, schließlich hatte ich ihn betrogen. Aber warum er? Hatte er- Natürlich nicht! Das wäre bekannt, oder?, grinste ich. "Was ist?", unterbrach er plötzlich meinen Gedankengang. "Nichts", sagte ich immer noch ein wenig in mich hinein schmunzelnd. "Hast du Lust auf ein paar nette Tage in Paris?", bot er mir an. "Wie? Daniel, ich muss Montag doch in die Schule", rief ich ihm in Erinnerung. "Leider weiß ich aus verlässlicher Quelle, dass ihr Montag Eletersprektag-" "Elternsprechtag?" "Ja genau", lockerte sich die Situation etwas, "sag ich doch. Nun ja, du hast keine Chance. Du kannst nicht nein sagen." "Tja, dann bleibt mir wohl keine andere Wahl", gab ich mich (glücklich) geschlagen. Wir lächelten uns an. Bis Daniel sich ein Herz fasste und mich umarmte. "Gut. Ich muss noch, du weißt schon, Interview und so." "Klar", sagte ich noch leise hinterher. Ich sollte es ihm nicht verübeln. Er ist ein Superstar und schließlich ist es doch für einen guten Zweck. Ich habe ihn ja die nächsten zwei Tage ganz für mich alleine. Bei dem Gedanken schoss ein Schall Wärme von meiner Hüfte über meine Taille hoch zu meinen Schultern. Pariiiiiis!!! Ich kooooooommeee!!! Der Rest des Abends war nicht mehr sehr aufregend. Was würden wir in Paris unternehmen? Wo würden wir wohnen? Solche und tausend andere Fragen gingen mir durch den Kopf. Ich bemerkte nicht mal, dass ich Olivensalat aß. Dabei hasste ich Oliven! Unauffällig gab ich meinen Teller einem vorbeilaufenden Kellner. "Hello, are you all right?", fragte mich plötzlich jemand im vorbeilaufen. "Yes, yes", antwortete ich nur überrascht. Wieso? Was war denn? Ich eilte auf die Toilette (diesmal in die Richtige) und besah mich im Spiel. Ich sah wirklich komisch aus. Meine Wangen war rot glühend, aber der Rest käseweiß. Ich verspürte plötzlich das Verlangen etwas in meinem Hals runter zuschlucken. Ich nahm, nachdem ich mich versichert hatte, dass niemand da war, einen Schluck aus dem Kran. Das jedoch war der Auslöser, als ob jemand den Hebel in meinem Körper umgelegt hatte, dass ich mit vorgehaltener Hand auf einer Toilettenkabine stürzte und mich übergab. Widerlich. "Hi, hast du Durchfall oder warum rennst du alle zehn Minuten aufs Klo?", fragte mich Daniel plötzlich, als ich zum zweiten Mal aus der Toilette kam. Er hatte mich dabei beobachtet. "Nein, nein nein, mir geht's gut", versicherte ich ihm halbherzig. "Okay, wollen wir noch bleiben, oder-" "Lieber nicht", unterbrach ich ihn. Daniel schnaubte. "Du magst wohl keine Promi-Partys, wie?" Ich schüttelte mit zusammengepressten Lippen den Kopf. Dann harkte ich mich bei ihm ein und wir liefen über den roten Teppich wieder raus (mit einiger Verzögerung, da Daniel nicht an Autogramme und Fotos drum herumkommt). "Wo fahren wir denn hin?", fragte ich ihn, als ich mich neben ihm auf den Beifahrersitz setzte. "Ich habe uns ein Zimmer im Hotel gemietet und dann können wir ja ein bisschen durch die Stadt bummeln, hast du Lust?" "Klar, woah!", sagte ich begeistert. "Aber was, wenn du erkannt wirst?" "Ach, da passiert schon nichts. Die fünf, die mich erkennen, wollen doch sowieso nur meine Schrift auf einen Fetzten Papier. Mal abgesehen", Daniel hob seine rechte Hand und begutachtet sie, "irgendwann wird meine Hand noch ganz steif!" Das Hotel war ein Traum. Die "Luxus-Suite" hatte ein riesiges Schlafzimmer mit Himmelbett, zwei Badezimmer, ein Kaminzimmer und ein großes Wohnzimmer. Ich ließ mich einen halben Meter tief auf das Bett fallen. "Wie schön", staunte ich, als ich die Zimmerdecke betrachtete, die mit vielen Verzierungen versehen war. Daniel versperrte meinen Blick nach oben, küsste mich und meinte: "Lass uns das auf heute Abend verschieben. Paris, wir kommen!", rief er aus und beäugelte mich dann kritisch. "Dann kauf ich dir auch was Wärmeres als das." Stimmte auffallend. Das schwarze Kleid hielt nicht gerade warm. Er nahm meine Hand. Seine war angenehm warm im Gegensatz zu meiner. Wir gingen aus dem Hotel heraus. Daniel hatte sich noch umgezogen. Er trug eine niedliche Mütze, eine Jeans, einen Strickpulli und eine wärmende Winterjacke. Wir liefen eine Boutiquenstraße entlang. Für jedes Geschäft zwei Bodyguards am Eingang und einen Ständer mit milliardenschweren Klamotten. Ich musste schon zugeben, dass sie toll waren. Die Sachen, die die berühmtesten Models der Welt auf dem Laufsteg vorführten. "Warte mal", packte es mich und ich lief zu einem Schaufenster. Dann zum Nächsten. Die Farben, die Schnitte... ein Traum. Ich lief weiter. "Schau", rief ich und deutete ans Ende der Straße. Dort war das allseits beliebte H&M. "Hey hey", stoppte Daniel mich und hielt mich am Arm fest. "Ich bin Daniel Jason und du bist meine Freundin", stellte er zu meiner großen Überraschung fest, "tja und ich habe ein riesiges Konto zur Verfügung und du frierst. Warte...", er stapfte zurück, "der Laden hatte dir doch gefallen, komm, wir sehen uns mal um." "Nein, warte ich-" "Ich wette du siehst toll darin aus." "Ja, ich meine, du brauchst nicht-" "Ich habe genug Geld, soll ich mir den zehnten Wagen in die Garage stellen oder meiner Freundin vor dem Erfrieren retten?!", kam er zum Punkt, dann legte er seine Arme um mich. "Such dir aus was du willst. Ich bezahl am besten mit Augen zu, per Karte", meinte er lächelnd und hielt sich scherzeshalber die Augen zu. "Spinner!", sagte ich lächelnd. "Also komm." "Warte!" "Was denn noch?", fragte Daniel mit einem genervten "Sei nicht so stur" -Blick. "Ich hab Angst von Hundert Kilos in Anzügen", erklärte ich. Daniel sah zum Eingang. "Gib mir deine Hand, ich mach das." Selbstbewusst lief Daniel auf sie zu. Hoffentlich hatten sie unser ganzes Spektakel nicht gesehen, aber eigentlich dürften die doch nur Französisch sprechen, oder? Daniel blieb vor ihnen stehen, rückte die Sonnenbrille zurecht und hielt irgendeinen Ausweis oder eine Karte vor seine Brust. Der Bodyguard nickte, sagte etwas in sein Walke-Talke und wir liefen ins Warme. "Was hast du ihm gezeigt?", flüsterte ich ihm ins Ohr. "Keine Ahnung, ich glaube es war der abgelaufene Büchereiausweis aus der Grundschule, aber mein Name stand drauf", sagte er und wir lachten. Eine Dame in edlem Kleid tänzelte zu uns. "Can I help you, Mr. Jason?" "Yes, we need warm clothes for her." Tja und damit war Daniels Part auch getan. Er setzte sich auf den Sessel vor der Umkleide und die Dame brachte mir die verschiedensten Sachen. "Oh this!", sagte ich voller Begeisterung und nahm mir den beigen und weißen Wintermantel. "Tata", präsentierte ich Dan. "Gut", sagte Dan teilnahmslos. "Und das?" "Mhm... gut", meinte Dan wieder. "Dan, konstruktive Kritik, ja? Stell dir vor, deine Filmproduzenten würden zu allem ,gut' oder ,mhm... gut' sagen." "Na, das wäre ja mal was", grinste Dan. Ich verdrehte die Augen. "Also, was gefällt dir am besten? "Du siehst in allem toll aus!" "Aber was steht mir denn jetzt am besten?", drängte ich. "Nimm doch einfach alles", sagte San und zuckte mit den Schultern. Ich schüttelte den Kopf und zog die Umkleide zu. Es war immer dasselbe mit den Männern. Hätte ich Alice mitgenommen, hätte sie mir sicher ein paar Takte gesagt. Tja, dass würde sie auch, wenn sie wüsste wo und mit wem ich hier wäre... Ich entschied mich hinterher für den beige/weißen Wintermantel, eine Jeans mit rosa Gürtel, einen weißen Strickpulli mit Stickerei und passende beige/weiße Boots, wo ich die Jeans amateurhaft reinstopfte. "Wie sehe ich aus?" Dan kam lächelnd auf mich zu, nahm mein Gesicht in seine beiden Hände und küsste mich leidenschaftlich. "Du siehst wunderschön aus", hauchte er leise. "Und wie findest du das?" "Das was?", sagte ich, als er mir eine Mütze aufsetzte, die super zu meinem Outfit passte. "Das Mütze hier!", sagte er nachdrücklich. "Die Mütze und die ist total süß", meinte ich und strich ihm über die Wange. Er kramte in seiner Jackentasche und hielt sein Portmonee hoch. "Ich mach die Augen zu versprochen!" Das tat ich zwar auch, aber mir entging nicht, dass es fast neunhundert Euro waren. Ich sah ihn ein wenig gequält an. Das wollte ich eigentlich nicht! Ich, ich- "Ich liebe dich aber nicht wegen des Geldes, ja?", versicherte ich ihm Draußen eindringlich. "Das weiß ich, Süße", sagte er und mein Gewissen erleichterte sich schlagartig. Wir liefen ein Stück. Dans Hand war kalt. Meine Warmen wurden es dann ebenfalls, doch ich ließ nicht los. Es fing an zu schneien. Sanft fielen kleine Flocken zur Erde. "Weißes Paris", sagte ich nur. "Dort drüben ist ein Kumpel von mir, ähm, bleibt du kurz hier", sagte er und rannte weg, "es dauert gar nicht lange!" Ich nickte und sah mich an. Hier stand ich. Daniel Jasons Freundin in Designer Kleidung. Wie ein Märchen, dass wahr wurde... ich glaube keine Prinzessin hätte es besser gehabt als ich. Niemals. "Da", keuchte er, "bin ich wieder." "Na, was hat er gesagt?" "Ach, wir haben nur so ein bisschen geredete", sagte er schnell. Ich drehte Dan den Rücken zu und deutete die Straße entlang. Die eingeschneiten Häuser und Bäume eine Traumlandschaft- mitten in Paris. Ich spürte Dans kalte Lippen plötzlich auf meiner Wange. Wie süß er war. Wäre ich frisch verliebt, auf Wolke Sieben und total glücklich würde ich seufzten. Ich seufzte leise. Er umarmte mich merkwürdig. Nur so halb. Dann wusste ich warum, er hatte mir eine Kette umgebunden. Ich sah zu dem Geschäft, wo Dan vorhin drin verschwunden war. Ein Juwelier. Ich wand mich zum Schaufenster. Im Licht spiegelte sich dort die Kette. Silbern und ein Herz, ein modernes Herz, dass an der Spitze nach links gebogen war. "Ich liebe dich, Sophia" war eingraviert. Ich presste die Lippen aufeinander, doch das half nichts. Ich fing an zu weinen. "He, ich dachte ich mach dir damit eine Freude?!", sagte Daniel und legte einen Arm um mich. "Du kannst jede haben und m-mir- ausgerechnet mir schenkst du, schenkst du-", ich hielt die Hände vors Gesicht und weinte weiter. Daniel nahm meine Hände in seine. Ich blickte auf und lächelte schwach. Er rieb mit seinem Daumen über meine nasse Wange. Dann küsste er sie. Ein Schauer durchfuhr meinen Rücken. Er liebte mich, ja er liebte mich. "Wollen wir ins Hotel gehen?", fragte er leise. Ich nickte unmerklich. Er nahm meine Hand und wir liefen zum Hotel. Wir sprachen nicht. "Geh schon vor, ich muss nur noch etwas an der Rezeption klären", er ging, wandte sich aber plötzlich wieder um, "Kein Kaviar und keine Garnelen, ach und auch kein Pferd, oder?", witzelte er charmant, um mich aufzuheitern. Ich lächelte milde und schüttelte den Kopf. Er war unverbesserlich. Er war mein Daniel. Ich ging den langen Flur entlang und dann in den Fahrstuhl. Ich drückte auf den Knopf mit der Nummer zwei. Ein Kind, vielleicht fünf Jahre alt, war dort auch. Alleine. "Na du, was machst du denn hier?", fragte ich das Kind und kniete mich runter. "Meine Mama macht ein Baby mit Papa und der Dieb klaut es, er ist mit dem Klapperstorch verschworen!", sagte das Kind zu meinem überraschen. Wo hatte ich das gehört? "Meine Mama macht ein Baby ..."... das hatte ich irgendwo geles- "Heißt deine Mama Marcy Fort?" Das Kind sah mich mit großen Augen an, es war so ein "Woher-weißt-du-das?"-Blick. "Dann bist du sicher Luggi, oder?" Luggi nickte eifrig, als wäre er vollkommen verblüfft. Ich lachte. Luggi hatte den Titel von Marcys neuem Film genannt (und seinen Untertitel), wahrscheinlich ohne zu wissen was er bedeutet. Aber ein wenig seltsam war es schon, dass Luggi hier so allein war. "Wo musst du denn hin?", fragte ich und wir stiegen aus. "Ich darf nicht zu meiner Mama, hab ich doch gesagt", piepste er. "Zeig mir mal, wo das Zimmer deiner Mama ist, ja?" Diesmal war ich verblüfft. Luggi lief kreuz und quer durch das Hotel und wir kamen dann wirklich bei dem Zimmer an, wo "Fort" stand. Ich wollte klopften, doch er zog an meinem Mantel. "Da darf ich nicht rein, meine Mama-" "Ich weiß, aber-" -dafür ist es dort viel zu still, ergänzte ich in meinen Gedanken. "Mir ist ganz langweilig", meinte der Kleine dann. Und ich klopfte trotzdem. Wirklich, Marcy machte mir auf (angezogen). "Luggi! Oh my god, I'm worried about you! Come in, why do you go out of the room, without any word?", sagte sie und drückte ihren Sohn. "Thank you dear, wait, aren't you... you Sophia, am I right?" "Yes", sagte ich überwältigt. (Marcy Fort stand vor mir und erkannte mich!!, pochte es in meinem Kopf) "You are, Marcy." "All right and you know, who I am", sagte sie und lachte. "Of course, I'm a big Fan of you. I saw ,Ki Rich', oh you are the greatest actress I've known", schwärmte ich. "Thank you, Sophia. We-" "Sophia! Sophia!", rief plötzlich jemand. Ich wand mich zu allen Seiten. Daniel hastete auf mich zu. "Ich hab dich schon überall gesucht. Hey, Marcy, how are you?", sprang er plötzlich um und legte den Arm um mich. "Daniel, nice to meet you. Excuse me, but my son... you know, bye, bye", zwitscherte sie noch. Sie schloss die Tür. Ich blickte zu Daniel auf. Er zuckte mit den Schultern. Wir liefen den Gang zurück zu unserem Zimmer. "Ich wusste gar nicht, dass auch so Berühmtheiten wie Marcy Fort in diesem Hotel sind!" "Hier sind noch viel mehr, doch meistens tun sie nicht einen Schritt aus ihren Suiten raus. Eigene Erfahrung", belegte er. Neben dem Himmelbett stand ein kleines silbernes Wägelchen mit den herrlichsten Köstlichkeiten, die man sich vorstellen konnte. Als ob sie das nicht schon gewohnt sie, könnte man meinen. "Mhm", machte ich und nahm mir ein Schnittchen mit einer Creme darauf. Und danach wieder eines. "Schmeckt's?", fragte Dan lächelnd, während er seinen Pullover über den Kopf auszog. Dan hatte einen total süßen Bauch. Nicht speckig, aber auch nicht super muskulös, wie die anderen Sternchen. Ich fand ihn genau richtig. Den Bauch und alles andere. Dan bemerkte wie ich ihn beobachtete: "Ist was?" Ich wollte etwas Schnippisches entgegnen, doch ich bekam einen Brechreiz und murmelte mich gequält grinsend zum Bad. Dort übergab ich mich übers Klo. Eine schreckliche Vorstellung wurde mir bewusst. Ich sah in meinen Slip, nichts. "Alles okay?", fragte Dan, nun in Puschen, Jogginghose und T-Shirt, als ich aus dem Bad raus kam. Ich kleidete mich ebenfalls gemütlicher ein und setzte mich, nach Dans auffordernder Handbewegung, neben ihn hin. Er zapfte die Kanäle durch. Ich unterdrückte mein flaues Magengefühl. Er schaltete den Fernseher wieder aus, sah mich zärtlich an und küsste mich leidenschaftlich. Wir legten uns sachte nach hinten aufs Bett unter die Bettdecke. Ich zog Dans Shirt aus und strich über seinen süßen Oberkörper. Er küsste mich weiterhin innig. Er zog mein Shirt aus und liebkoste meinen Oberkörper. Doch als er sanft über meinen Po strich und meine Leggings runterstreifen wollte, bekam ich einen Brechreiz und stieß ihn zu Seite. Dan sah mich nur an, er sagte nichts. Ich setzte mich auf. Das spärliche Licht zeigte deutlich Daniels Verwunderung. Er setzte sich ratlos ebenfalls auf. Ich begann plötzlich zu weinen. "Hey", hauchte Dan, "ich wollte dich nicht bedrängen... hab ich-" "Ich kann nicht mit dir schlafen... Daniel, vielleicht bin ich schwanger!" Er wich ein wenig nachdenklich zurück. "Du bist schwanger? Aber wir haben doch nicht... oder hast du-?" Ich wusste es. Jetzt war der Augenblick gekommen, Daniel über Lucas aufzuklären. Ich hatte zwar nicht mit ihm geschlafen, aber ich kann es jetzt nicht mehr vor mir herschieben. "Es stimmt", sagte ich leise und spürte Daniels starren Blick in meinen Kopf brennen, "ich habe dich betrogen. Ich habe deine Anspielung damals bei unserem Telefonat wörtlich genommen. Aber ich habe nicht mit ihm geschlafen", erklärte ich ruhig. Daniel sagte nichts. Doch er wirkte keinesfalls gelassen, er sah wütend aus, sehr wütend sogar. Es wirkte, als brodle es in ihm. Er schnaubte und stand unerwartet auf. Er stellte sich ans Fenster. Er sagte nichts. Mir war, als ob er nicht wusste, ob er mir verzeihen konnte und wollte oder ob er mich jetzt anschreien wollte und mir das Rückflugticket in die Hände drücken wollte. Er lachte jedoch. Im Guten oder im Bösen?, fragte ich mich dann. Würde ich ihm verzeihen? Mein Gott war ich dumm, es ihm zu sagen. "Einerseits bin ich sauer... aber andererseits liebe ich dich", redete er zum Fenster. Ein Hoffnungsschimmer glimmte in mir. "Ich bin ja selbst schuld, ne? Hast du dir damals wahrscheinlich auch gedacht, stimmt's?" Er setzte sich zu mir auf das Bett, strich mir durch die Haare, dann über die Wange. "Bitte, betrüg mich nie wieder, ich tu es auch nicht mehr", flüsterte er. Ich riss die Augen auf. "Was?" "Ich war dumm. Ich habe dich auch betrogen. Ich, ich weiß nicht wie mir geschah, ich-" "Shh", machte ich, und ließ meinen Finger auf seinen Lippen ruhen, "wir haben beide etwas falsch gemacht." Ich konnte ihn ja verstehen, die gleiche Begierde habe ich empfunden, ich war nicht besser, ich muss ihm verzeihen. Ich war ja nicht besser. "Lass uns immer ehrlich sein. Wir lieben uns doch", er küsste mich heiß auf die Lippen. Ich genoss diesen Kuss unwahrscheinlich. Er zog mich an sich. "Ich kann nicht, Daniel", sagte ich plötzlich, als es mir wieder bewusst wurde. Ich legte meine rechte Hand auf meinen Bauch. "Das kann doch gar nicht sein. Wenn du nicht... du weißt schon. Was ist mit deiner Periode?" "Ich, ich glaube ich hätte sie schon vor zwei, drei Tagen bekommen müssen", meinte ich. Daniel sprang auf und zog sich sein T-Shirt an. "Was tust du?" "Ich geh zur Apotheke und hole einen Schwangerschaftstest", er war schon fast angezogen, "wenn ich Papa werde, muss ich das doch wohl zuerst wissen, oder?" Er schnappte sich seine Jacke in lief raus. "Ich hätte aber lieber einen Jungen", witzelte er noch durch den Türspalt. Ich saß grinsend auf dem Bett. Das Lächeln schwand mir. E-Ein Kind? Schwanger? Mutter? Ich?, schoss es mir wild durch den Kopf. Ich war doch erst sechzehn und ich hatte doch noch nie Sex... ich fragte mich ernsthaft, ob ich immer alles mitbekommen habe. Ich stellte mich im Badezimmer vor den Ganz-Körper-Spiegel. Nein, dick war ich nicht. Zumindest nicht dicker als sonst. Ich stellte mir vor, wie sein könnte, einen dicken Bauch zu haben, ein ziemlich Dicken sogar. Was sagen meine Eltern wohl? Ich war doch erst sechzehn... langsam wurde mir bewusst, was mir bevorstand... Daniel brachte mir den Test, doch da stand, dass man den Urin eine Nacht stehen lassen sollte, damit der Test genauer ist. Daniel sah mich enttäuscht an. "Mhm.., dann überlegen wir uns mal Namen. Wir gehen natürlich von einem Jungen aus-" "Vielleicht bin ich ja gar nicht schwanger", rief ich ihm wieder ins Gewissen. "Ja ja, aber wenn!" Ich konnte die Nacht kaum schlafen. Besonders, wenn ich Daniels Hand an meinem Bauch spürte. Ich hatte wahnsinnige Angst gekoppelt mit dem Glück Mutter zu werden. Doch der Zweifel blieb. Ich hatte noch nie Sex gehabt. Wie-, wann- nein, von wem?! Zitternd nahm ich den Test. Ich atmete tief ein und aus. Ich sah Daniel an. Er lächelte sanft, doch man sah ihm die Anspannung an. Ein Streifen! Ich war nicht schwanger!, dachte ich erleichtert und atmete tief aus. "Oh...", schmollte Dan. "Ich bin wirklich froh", gestand ich. "Ich nicht", meinte Dan in einem Kinderton, "mal ihm ernst... wollen wir nicht ein Kind kriegen?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)