Die Geburtstagsfeier von Danni (Nahtod-Erfahrungen) ================================================================================ Wie überlebe ich eine Geburtstagsfeier von Steffi und Jojo? ----------------------------------------------------------- Wie überlebe ich eine Fete von Steffi und Jojo? Ich ahnte nichts Böses, als ich an diesem Morgen aufwachte. Alles war so wie immer: ich kam gut aus dem Bett und war superfröhlich darüber endlich wieder in die Schule zu gehen - meine Hausaufgaben hatte ich selbstverständlich alle schon am Vortag verrichtet. Doch dann geschah etwas, was wohl niemand hätte voraussehen können. Steffi - DIE Trantüte der gesamten Schule, immer miesgelaunt - kam zur Eingangstür hinein und stampfte geradewegs auf mich zu. Geschockt weiteten sich meine Augen, sahen sich hilfesuchend nach jemandem um, der mir helfen konnte, doch niemand war da. Mein Herz raste, ich verfiel in Panik. Mein einziger Gedanke war nur ,Oh nein, nicht die. Alles, nur nicht DIE!`. Mein Hirn riet mir sofort das Weite zu suchen, mich irgendwo zu verstecken und nie wieder hervorzukommen - na ja, jedenfalls bis Steffi wieder verschwunden war - doch mein Körper bewegte sich keinen Millimeter. Schlussfolgerung daraus: ich war ihr vollkommen hilflos ausgeliefert. Das einzige, was ich nun noch tun konnte, war gute Miene zum bösen Spiel zu zeigen. Also setzte ich ein gekünsteltes Lächeln auf und begrüßte sie freundlich, versuchte, dass meine Stimme nicht vor Angst zitterte. "Guten Morgen, Steffi! Wie geht's dir?" presste ich zwischen den Lippen hervor. Sehr begeistert schien sie nicht zu sein, denn sie funkelte mich böse aus ihren Augen an. "Da, für dich!" war ihr einziger Kommentar. Gleichzeitig hielt sie mir einen verschmierten Fetzen Papier entgegen. Verlegen lachend nahm ich ihr den Zettel aus der Hand. "Danke. Wofür ist der?" fragte ich noch immer gekünstelt lächelnd nach. "Jojo und ich feiern Geburtstag. Bist halt eingeladen, auch wenn ich dich absolut nicht ausstehen kann.", entgegnete sie mir kalt, drehte sich gleich darauf um und stapfte zu ihrem nächsten Opfer. ,Oh Mann, da hast du dir aber was eingebrockt, Daniel.`, dachte ich still für mich, atmete erleichtert aber auch missmutig aus und verdrehte die Augen. Zu einem Geburtstag von zwei absolut schrecklichen Personen eingeladen. Jojo - eigentlich hieß sie ja Johanna, doch kaum jemand nannte sie so (wer weiß, ob überhaupt jemand außer mir wusste, dass sie nicht wirklich Jojo hieß) - war genau wie Steffi: miesepetrige Laune, totale Trantüte. Warum luden gerade DIE mich ein? Hätten sie sich das nicht sparen können? Mit Freude vernahm ich die Schulglocke, die endlich meinen heißgeliebten Unterricht einläutete, welcher mich von diesem absoluten Horror ablenken würde. Im Dauerlauf hetzte ich durch die Stadt. Schweiß lief überall auf meinem Körper herunter, meine Zunge hing auf dem Boden und meine Kehle war trocken wie ein Frosch in der Wüste. Ein Manga, diese absolut perversen, blutrünstigen, kinderschädigenden, japanischen Comics! Warum musste sich Steffi unbedingt einen Manga wünschen? Sie wusste ganz genau, dass man diese widerwärtigen Dinger nirgendwo in dieser Stadt kaufen konnte. Vor allem wusste sie aber, dass ich diese Schundbücher von Grund auf nicht ausstehen konnte und jeden für geisteskrank erklärte, der vor meinen Augen diese Mangas las, und das nutzte sie auch noch schamlos aus. Doch auch der Wunsch von Johanna war nicht gerade besser: "Schenk mir 'nen Gutschein fürs Kino oder für ne CD!" hatte sie nur gesagt. Doch keines dieser gottverdammten CD-Geschäfte oder Kinos stellte Gutscheine aus. Wie zum Teufel sollte ich also an so etwas rankommen? Und auch über das Internet konnte ich nichts mehr bestellen, da diese blöde Feier schon morgen stattfinden sollte. Innerlich fluchte ich auf die beiden Mädchen. Die Einladungen direkt am Tag vor der Feier austeilen ging doch absolut nicht. Wie konnte man nur so doof sein? Klar, ich hätte sagen können, dass ich keine Lust hätte zu kommen, doch hätte ich das kaum mit meinem Gewissen vereinbaren können, war ich doch dieses Jahr auf jeder einzelnen Feier, zu der ich eingeladen wurde. Und nur deshalb hetzte ich jetzt durch die ganzen Geschäfte, um noch diese gottverdammten Geschenke aufzutreiben. Der eindeutig schrecklichste Tag meines bisherigen Lebens war leider Gottes da und ich war schnurstracks auf dem Weg in die Höhle des Löwen. Und tatsächlich: kaum war ich angekommen, begrüßte mich Steffi mit einem genervten Blick und auch Johanna sah nicht viel fröhlicher aus. Schnell drückte ich den beiden ihre Geschenke in die Hand und verzog mich so unauffällig wie möglich ins Haus. Kaum war ich eingetreten, traf mich der nächste Schock. Die größten Idioten der ganzen Schule hatten sich versammelt, um diesen Geburtstag zu feiern. Flugs verzog ich mich in eine Ecke, um möglichst nicht aufzufallen, hoffte darauf, dass es möglichst bald etwas zu essen gab und ich mich dann wieder verabschieden konnte. Eine knappe Stunde später kam dann endlich Johanna in die Gänge und schaltete die Kochplatte ein, auf der die fast fertige Suppe, welche eher einer Kläranlage ähnelte und auch so roch, stand und nur darauf wartete erhitzt und somit noch stinkiger zu werden. Ein Ergebnis blieb allerdings aus, bis jemand nach einer weiteren Stunde endlich auf die Idee kam, den Stecker in die Steckdose zu stecken. Genervt und einfach nur verärgert über diese Seltendämlichkeit, versuchte ich mir unbemerkt einen Kasten Bier zu schnappen und mich heillos zu besaufen, doch zu meinem Pech stellte sich nun auch noch heraus, dass es nur Wasser und Milch zu trinken gab. Nach einer weiteren Stunde etwa war dann auch die Kläranlage fertig gekocht und alle stürzten sich wie die wilden Tiere darauf, ja, man kann sogar sagen, sie brachten sich gegenseitig fast um, nur um an ein bisschen des stinkenden Gebräus zu kommen. Als die hungrigen Tiere alle bedient waren, wagte auch ich mich vorsichtig an den Topf heran, schöpfte mir auf, setzte mich - wenn auch mit viel Abstand zu den anderen - an den Tisch und versuchte das ungenießbare Zeug herunterzubekommen, was mir wahrlich nicht leicht fiel. Und dass ich einen Fehler gemacht hatte, indem ich mich an den Tisch gesetzt hatte, wurde mir nur allzu bald bewusst. Denn kaum hatte ich aufgegessen, kamen Florian, Andrea, Neumi und ein paar andere Gestalten angeschlichen und überfielen mich hinterrücks. Ohne Unterlass quasselten sie auf mich ein, erzählten Witze unter dem untersten Niveau, lachten über jedes einzelne Wort, welches jemand von sich gab, und soffen so viel Milch in sich hinein, dass man glauben konnte, sie würden jeden Moment an einer Calciumvergiftung sterben. So vergingen wieder ein paar Stunden, bis sich langsam aber sicher die ganze Meute auflöste, um nach Hause zu gehen und auch die Leute, die sich um mich versammelt hatten, wandten sich endlich von mir ab. Auch wenn ich nicht an Gott glaube, in diesem Moment dankte ich ihm aus ganzem Herzen dafür, dass er mich endlich von diesen Höllenqualen erlöste. Rasch schnappte ich mir meine Sachen, rief noch "Auf Nimmerwiedersehen!" in den Raum hinein und sprang ins Auto, um endlich wieder nach Hause zu kommen. Ich hoffe inständig, dass ich so etwas Schreckliches in meinem restlichen Leben nie wieder durchmachen muss. Ende...? Der Horror geht weiter... ------------------------- Der Horror geht weiter... Wir befanden uns im Jahr 2004. Es war Ende September und von gutem Wetter konnte schon längst nicht mehr die Rede sein. Und gerade an einem dieser diesig-regnerischen Tage geschah das, von dem ich gehofft hatte, dass es nie wieder eintreten würde: ich erhielt eine Einladung zur Geburtstagsfeier von Steffi und Jojo, die eigentlich Johanna hieß. Der Schock war riesig, ich hätte mich am liebsten sofort in Luft aufgelöst, wäre am liebsten nicht zur Feier gegangen, doch genau wie im letzten Jahr ließ es mein Pflichtgefühl einfach nicht zu, mich vor diesem Ereignis zu drücken. Zu allem Überfluss kam nur ein paar Minuten später Christoph, ebenso trantütig und bescheuert wie Steffi und Jojo, die eigentlich Johanna hieß, (eigentlich war diese ganze Schule gefüllt mit solchen Idioten), zu mir und fragte mich, ob ich ihn mitnehmen könne. Nun, vielmehr lud er sich selbst ein, weshalb ich eigentlich gar nicht mehr anders konnte, als ihm zuzustimmen. ,Na klasse', dachte ich, ,jetzt kommt der auch noch an und will was von mir. Als ob ich nicht schon genug gestraft wäre.' Ich verdrehte theatralisch die Augen. Gott sei Dank war dieses das letzte Mal, dass ich zu den beiden Oberidioten auf eine Geburtstagsfeier gehen musste. Nächstes Jahr würden wir endlich unser Abitur haben und getrennte Wege gehen. Endlich würde ich von diesen Höllenqualen erlöst sein und nie wieder etwas mit diesen Leuten zu tun haben. Und natürlich blieb es auch dieses Jahr nicht aus, dass ich auf Geschenksuche gehen musste. Einen Abreißkalender auf Spanisch für Jojo, die eigentlich Johanna hieß, und einen Gutschein für Steffi. Nur gut, dass ich mir diese Geschenke mit Christoph und Justyna, einem dummen Blondchen aus meinem Deutsch-Kurs, teilte, sodass ich nicht zu viel Geld für die "Gastgeberinnen" ausgab. Notgedrungen begab ich mich also mit den Geschenkteilern in die Stadt, um die Geschenke zu besorgen. Immer darauf bedacht den beiden nicht zu nahe zu kommen und vielleicht noch in Verdacht zu geraten zu ihnen zu gehören, trottete ich hinter den zwei sich unterhaltenden und ständig vor Lachen grunzenden Primaten her. Währenddessen dachte ich immer wieder über die Geschenke nach. ,Ein Abreißkalender... und dann auch noch auf Spanisch... ich wusste gar nicht, dass die überhaupt vernünftig Deutsch sprechen kann, geschweige denn schreiben oder lesen. Was will sie dann also mit einem spanischen Kalender? Das ist doch viel zu hoch für ihr Gehirn. Genauso ist es doch bei Steffi. Lesen kann die doch auch nicht, aber einen Gutschein für einen Bücherladen haben wollen...' Zu meinem Leidwesen waren wir nun im Buchladen angekommen und sofort machten sich die beiden Primaten daran alle Regale und die darin gestapelten Bücher zu durchstöbern. Dabei hinterließen sie solch ein Chaos, dass man meinen konnte, eine ganze Armee hätte den Laden auseinander genommen. Kopfschüttelnd und wissend, wo man die gewünschten Sachen auftreiben konnte, ging ich weiter in den Laden hinein und war heilfroh nach 5 Minuten wieder draußen zu sein, während die anderen beiden noch immer wüteten. Der verhängnisvolle Tag war leider viel zu schnell gekommen (kein Wunder, wenn man wieder einen Tag vor der eigentlichen Feier erfuhr, dass gefeiert wurde) und heute würde ich abermals eine Nahtod-Erfahrung durchleben müssen. Gegen halb Acht machte ich mich also auf, meinen unliebsamen Mitfahrer abzuholen, um mit diesem dann Richtung Doofitter (wo auch immer dieses Kaff sein mochte) zu fahren. Wir fuhren also Richtung Korbach (so viel wusste ich dann doch) und währenddessen klärte mich der Schwachkopf namens Beifahrer erst mal darüber auf, dass dieses Kaff nicht Doofitter, sondern Dorfitter hieße (oh ja, wie interessant und als ob da ein Unterschied wäre), und wie man am besten fahre, um heil anzukommen. Nachdem wir aber in Korbach angekommen waren, hielt er erstaunlicherweise seine Klappe. Vielleicht hatte er die vielen vernichtenden Blicke, die ich ihm zugeworfen hatte, doch bemerkt und... verstanden? Nee, nicht wirklich. Irgendetwas anderes musste der Grund für sein Schweigen sein, doch das sollte ich nie erfahren (war vielleicht auch besser so). Nun, den Weg zu diesem Kaff zu finden, war ja noch recht einfach, denn Gott sei Dank stand ab und zu doch ein Straßenschild herum. Doch dann den von Jojo, die eigentlich Johanna hieß, spärlich beschriebenen Austragungsort der Feier zu finden, war eine Herausforderung, die ihresgleichen suchte. "Es ist ein großer, gelber Bauernhof. Nicht zu übersehen." Stimmt, der große, gelbe Bauernhof war wirklich nicht zu übersehen: das GANZE Kaff war nämlich besagter Hof... Als ich zu allem Überfluss auch noch einen von den Eingeborenen nach dem Weg fragen musste, verstand der mich natürlich nicht, weil die da wohl eine eigene Sprache entwickelt hatten. Auch die Dumpfbacke, die mit mir im Auto saß, hatte keine Ahnung von dem, was der Eingeborene laberte. War der Kerl eigentlich zu irgendetwas gut? Nach ein paar Stunden hatte ich diesen verfluchten Hof dann doch endlich gefunden und begab mich in die Höhle des Löwen (als ob ich da nicht schon drin gewesen wäre). Nun, eigentlich müsste man sagen, ich begab mich in die Speisekammer des Löwen, denn der für die Feier vorgesehene Raum glich tatsächlich eher einer Speise- oder Abstellkammer, denn einem Partyraum. Natürlich waren schon alle Gäste anwesend. Mal wieder die größten Idioten, die man an unserer Schule nur finden konnte: Da war zum einen Neumi, wirklich einer der vertrotteltsten Menschen, die ich in meinem Leben je getroffen hatte (so eine hohle Birne wie der konnte einfach niemand sonst haben). Dann noch Tobi, ein ebenso seltsamer Mensch, der sich anscheinend zur Feier des Tages eine bereits benutzte Boxershorts über den Kopf gezogen hatte, Freddy, die von sich und ihren Gesangskünsten so überzeugt war, dass sie ständig in irgendwelche Löcher fiel, da sie die Nase so hoch trug, dass sie den Boden schon längst nicht mehr sehen konnte, natürlich auch das dumme Blondchen Justyna und noch viele andere, die, wenn man sie alle beschreiben wollte, ein paar Hundert Seiten eingenommen hätten. Schnell überreichte ich mit Dumpfbacke und Blondchen noch die Geschenke und verzog mich dann wieder (soweit das überhaupt möglich war) in eine Ecke und hoffte darauf, von niemandem angesprochen zu werden. Nun, man muss (leider oder Gott sei Dank?) dazu sagen, dass diese Feier mir das Wochenende nicht komplett versaut hatte, denn einen positiven Aspekt hatte dieser Abend dann doch noch: durch die große Verspätung meinerseits war nichts Essbares mehr vorhanden, sodass ich mich nicht wieder mit irgendetwas vergiften konnte, wie letztes Jahr mit der Kläranlagenplörre, nach dessen Verzehr ich eine Woche ununterbrochen auf dem Klo sitzen musste. Alles in allem verlief der Rest der Feier recht "angenehm", denn die anderen Gäste waren wieder mal auf ihrem Calcium-Trip von der Überdosis Milch, sodass sie mich, der ich mit einer Kanne voller - vorsichtshalber mitgebrachtem - Kaffee (denn ich wusste, dass ich mit einem Begleiter mindestens bis in die frühen Morgenstunden bleiben musste) in einer Ecke hockte, scheinbar gar nicht wahrnahmen. Als dann irgendwann ein Hahn krähte und den Morgen einläutete, löste sich die vor lauter Milch weiß angelaufene Menge schlussendlich doch auf und ich konnte mich endlich ins Auto setzen und wieder fahren. Nun hieß es nur noch die Rückfahrt mit einem Calcium-Junkie zu überstehen... Ende...? Der Horror hört nicht auf ------------------------- Der Horror hört nicht auf Und wieder war ein Jahr vergangen. Es waren die letzten Septemberwochen des Jahres 2005. Das Wetter erinnerte stark an die Sintflut, es regnete ununterbrochen, sodass man meinen konnte, die Sonne würde schon gar nicht mehr existieren. Und zu dieser Zeit begab es sich, dass Steffi bei mir anrief und mich zu ihrer Geburtstagsfeier einlud. Nun, da hatte man bereits vor Monaten sein Abitur bestanden und gehofft nie wieder etwas mit den ganzen Idioten zu tun haben zu müssen, da kam so ein Anruf daher und die Freude sank schlagartig in den Keller. Das einzig Gute an der Sache war, dass Steffi dieses Jahr wohl ohne Jojo, die eigentlich Johanna hieß, feierte. Natürlich, gerade dieses Jahr müsste es mir leicht fallen einfach nicht zur Geburtstagsfeier zu gehen, da ich noch nicht mal persönlich eingeladen wurde, sondern nur übers Telefon von dem "Event des Jahres" erfuhr. Aber wie man es von mir natürlich gewohnt ist, konnte ich auch dieses Jahr nicht absagen; und nun musste ich heute Abend bei Steffi aufkreuzen. Aber wäre die Geburtstagsfeier allein nicht schon schlimm genug, musste es auch dieses Jahr wieder ein Klamottenmotto geben: nach der Hutpflicht vor zwei Jahren und den Klamotten auf links letztes Jahr, war es dieses Jahr der Kulturschock. Entweder musste man Bayerisch tragen oder aber Japanisch. Nun, da ich weder bayerische noch japanische Klamotten besaß, stand mir noch eine große Denksportaufgabe ins Haus: denn findet mal etwas passendes zu diesem Motto, wenn man erst eine knappe Stunde vor Beginn der Party von dem Motto erfährt. Daher hatte ich beschlossen einfach einen uralt Bayern München Schal hervorzukramen und mir diesen umzuwerfen. Und sollte ich auf die Schnelle noch etwas "Japanisches" finden, nähme ich auch das an mich und ginge als bayerischer Japaner bzw. japanischer Bayer! Für ein Geschenk war schon seit Wochen gesorgt - da ich dieses Jahr ja schon Wochen vor der Feier davon erfuhr - daher musste ich nicht noch an eine Tankstelle oder so, um irgendeinen Scheiß zu kaufen. Ich hatte, da sich Steffi ja für diese japanischen Perversionen namens Manga und Anime interessierte, "Musik" von einigen Serien aus dem Internet gezogen und auf CD gebrannt. Und wenn sie sich damit nicht zufrieden gäbe, dann wüsste ich auch nicht weiter. Jedenfalls hatte ich diese "Musik" schnellstmöglich wieder gelöscht, sodass ich mir das Geplärre dieser Pseudosänger und Pseudosängerinnen nicht anhören musste. Nachdem ich mir nun also den Schal umgeworfen hatte, machte ich mich auf den Weg nach Freienhagen - irgendein Kaff am Ende Welt (ähnlich Doofitter) durch das sich nicht mal die Bundeswehr mit ihren ganzen Panzern traut - und begab mich mal wieder in die Höhle des Löwen. Glücklicherweise musste ich dieses Jahr keinen unliebsamen Beifahrer ertragen, sodass ich mich voll und ganz auf den Schock des Jahres vorbereiten konnte. Und wie ich nur wenig später feststellen sollte, war diese Vorbereitung auch bitter nötig. Denn diese Geburtstagsfeier, war keine Geburtstagsfeier - nein, sie schien so etwas zu sein wie eine Deutsch-LK-Revival-Party. Bis auf wenige Ausnahmen war der gesamte Ex-Deutsch-LK angetrabt (allen voran Jojo, die eigentlich Johanna hieß, und Sarah, eine Pseudointellektuelle, die zu alles und jedem einen doofen Kommentar abgeben musste), um bei - wie sollte es anders sein - besonders calciumreicher Milch und undefinierbarem Essen zu... "feiern"? Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich nicht verstehe, was diese Leute unter einer "Feier" verstehen. Auf einer Feier lässt man sich randvoll laufen, kotzt dann in irgendeine Ecke - vorzugsweise die Ecke direkt hinter dem Klo - und dann macht man da weiter, wo man vor dem Kotzen aufgehört hat. Doch was da ablief, ist nur schwer in Worte zu fassen - und um es wirklich zu verstehen, muss man das Grauen mit eigenen Augen gesehen haben. Eine ständig zwischen neun und zehn Mitgliedern schwankende Gruppe von Calcium-Junkies (mich ausgeschlossen) saß an einem Tisch und alle tranken Milch und fraßen grünschimmerndes... Zeug, sodass man sich wahrlich wunderte, wann der erste grün oder blau anlaufen und schließlich platzen würde. Doch was als nächstes passierte, wage ich kaum zu beschreiben. Nachdem alle scheinbar gesättigt waren, war scheinbar die Zeit für dumme Kindergartenspielchen angebrochen. An jeden der Anwesenden wurde ein Zettel und ein Topf Fingerfarben verteilt und nun musste jeder auf diesen Zettel den Namen einer bekannten Figur/Person "schreiben". Dieser Zettel wurde dann jemand anderem so um den Kopf gewickelt, dass er nicht sehen konnte, welcher Name auf dem Zettel stand, woraus folgte, dass derjenige durch Fragen den Namen erraten musste. Nun, notgedrungen musste auch ich bei diesem "Gesellschaftsspiel" - wie sie es nannten - mitspielen, da einer der Calcium-Junkies mich wohl doch in meiner einsamen Ecke mit meinem Karton Wodka erwischt hatte. Man sollte allerdings hinzufügen, dass das Erraten des jeweiligen Namen recht einfach war, da jeweils nur vier Namen auf 11 Leute doppelt und dreifach verteilt wurden. Und dass es immer wieder die Namen der Teletubbies waren, trug nicht gerade zur Erschwerung des Spiels bei. Trotzdem brauchten alle Anwesenden, nachdem ich meinen Namen bereits nach einer Minute erraten hatte, immer wieder mehrere Stunden, um auf den richtigen Namen auf ihrer Stirn zu kommen. Glaubt man nun, dass der Abend in diesen Spielen ausgelaufen wäre, irrt man sich gewaltig. Nachdem man nun also das sogenannte Wohnzimmer verwüstet und nach einem Atomkrieg aussehend verließ, stiegen wir mehrere Wendeltreppen der Freienhagener Bruchbude hinauf, bis wir in einem kleinen, ebenso chaotischen Kämmerchen ankamen, in welchem der Wind durch jede Ritze pfiff und in welches wir nur gestapelt hineinpassten. Doch das war wohl genau das, was diese Idioten vorhatten. Denn neben dem sinnlosen Fressen und dem Calcium-Trip durchleben, war Gruppenkuscheln wohl ein weiteres Hobby dieser seltsamen Vögel. Tja, und um meinem Ruf als "'Glückspilz' der Nation" gerecht zu werden, landete ich bei diesem Gruppenkuscheln ganz unten, sodass ich mich unter den zwei Tonnen Lebendgewicht keinen Millimeter bewegen konnte. Mir blieb also nichts anderes übrig, als die Gruppenkuschelei über mich ergehen zu lassen und zu hoffen, dass die Idioten möglichst bald wieder von mir runterstiegen, damit ich mich schnellstens wieder nach Hause konnte. Leider schliefen alle auf mir gestapelten Hornochsen ein, da sie aufgrund ihrer extremen Fressattacke übermüdet waren und ihren Calciumrausch ausschlafen mussten. An diesem Tag schien das Schicksal mich zu hassen und ich musste wohl oder übel solange in diesem Kabuff verharren, bis alle wieder aufgewacht waren. Irgendwann später - ich musste wohl auch kurz eingenickt sein - spürte ich etwas Warmes und Feuchtes an meinem Ohr. Außerdem fühlte sich mein Körper wieder extrem leicht an, scheinbar waren die Idioten von mir runtergestiegen. Langsam öffnete ich die Augen und erschrak ungemein, schnellte in die Höhe, als ich sah, was das warme und feuchte Etwas an meinem Ohr war: eine Katze hatte mich rotzfrech angepinkelt und war scheinbar auch noch stolz darauf, da sie jetzt um meine Beine herumschwirrte und scheinbar eine Belohnung erwartete. Angewidert holte ich aus und trat das dämliche Vieh meterweit, sodass es gegen die nächste Wand flog und dann laut miauend abdampfte. Notdürftig wischte ich dann mein Ohr mit etwas Stroh, welches überall auf dem Boden verteilt war, trocken. Als ich mich genauer in diesem Kabuff umschaute, stellte ich erschrocken fest, dass die Sonne durch die Ritze in den Raum schien. Waren etwa mehrere Stunden vergangen? War schon Morgen? Das durfte doch nicht wahr sein. Scheinbar hatte mich keiner dieser Hornochsen beachtet und mich einfach liegengelassen, daher schlich ich nun auf Zehenspitzen die vielen Stufen hinunter und stahl mich heimlich durch die Haustür ins Freie. Dort sicher angekommen raste ich so schnell wie möglich in mein Auto und fuhr nach dieser Albtraumfeier endlich nach Hause. Ende...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)