Selbstmord-Das Ende?Nein... von Ragemerize (Kai kommt auf dumme gedanken XD) ================================================================================ Kapitel 1: Suizidgedanken ------------------------- Es klopfte an der Tür, doch Kai reagierte nicht. Er hatte keinen Nerv mehr darauf, ständig von seinen Teamkameraden gestört zu werden. "Kai! Mach endlich auf! Wir müssen mit dir reden!" Aber nein. Er würde sie nicht öffnen. Zu sehr war Kai schon in seiner Welt aus Dunkelheit versunken. Zu weit hatte er sich schon in die Tiefe begeben, sich von der Finsternis verlocken lassen. Emotionslos starrte er auf die Tür, welche durch Tysons immer noch andauernden Schläge leicht vibrierte. Doch kurz nachdem Kai den Störenfried überhaupt bemerkte, gab Tyson nach. "Verreck doch da drin!", murrte der blauhaarige Japaner und stapfte wieder zu Ray und Max, die besorgt im Wohnzimmer saßen. Kai lächelte bitter. "Verrecken...", murmelte er geistesabwesend. Wie oft er doch schon überlegt hatte, sein grausames Leben zu beenden. Es gab so viele verschiedene Wege, mit denen man dem süßen Tod in die Arme springen konnte. Man konnte für das Thema geradezu perverse Gedanken entwickeln. Sich selbst zu Tode quälen... zu Tode gequält werden... Was nicht alles in Kais Kopf herumschwirrte. Aber noch hatte er sich nicht dazu durchgerungen. Es gab eine Sache, die ihn am Leben erhielt. Es war Tala, sein engster Freund. Vor einer Woche war der ältere Russe Kai besuchen gewesen. Kai konnte es sich zwar nicht wirklich eingestehen, aber im tiefsten Inneren seines kalten, verdorbenen Herzens hegte er Gefühle für den Rothaarigen. Diese hielten ihn jedes Mal, wenn er sich umbringen wollte davon ab. Sie ließen seine Hände zittern, seine todeskreisenden Gedanken abschweifen. Er musste immer wieder an Tala denken. Diese wunderschönen, eisblau glänzenden Augen. Der verlockend muskulöse Körper... Einfach alles faszinierte Kai an diesem Russen. Doch etwas hielt ihn davon ab, es ihm zu sagen. Sein Stolz. Jedes mal, wenn er Tala in die Augen sah und seine Lippen öffnete, um ihm die wohl drei bedeutensten Worte seines Lebens mitzuteilen, schnürte sich ein unsichtbares Band um seinen Hals. Er bekam keinen Ton mehr raus. Das ärgerte Kai. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als er es ihm vergangene Woche ein weiteres Mal sagen wollte, es aber wieder nicht schaffte, rannte er in sein Zimmer. Verschanzte sich. Kai kam da nicht drüber hinweg. Er warf sich auf sein Einzelbett und ließ seine Finger zu dem kleinen Nachttischchen wandern, welches unmittelbar neben dem Bett stand. Er öffnete die Schublade, sie gab ein protestierendes Quietschen von sich. Kai lief eine Träne über die Wange. Er wusste sich nicht anders zu helfen. Bitter lächelnd holte er eine Rasierklinge hervor und setzte sich auf. "Und ein weiteres Mal werde ich mich für meine Schwäche bestrafen...", murmelte er geistesabwesend. Vorsichtig zog er sich seinen linken Handschuh aus und setzte die bereits leicht angerostete Klinge an. Es zog ein wenig beim Entlangstreifen am Unterarm, doch Kai war es egal. Er wollte den Schmerz bis in jede Faser seines Körpers spüren. Er wollte leiden! Seine Augen an dem austretenden Blut weiden. Er leckte sich über die Lippen. Zu verlockend war der Anblick, welcher sich Kai gerade bot. Ein weiterer Schnitt. Es reichte ihm nicht. Noch einer. Immer noch zu wenig. Nun waren es bereits vier peinlich sauber aneinander gereihte Schnitte. Kai blinzelte. Das hervortretende Blut tropfte bereits auf das weiße Laken des Bettes. Er lächelte dennoch. Der Anblick gefiel ihm. Doch langsam wurde dem Grauhaarigen schwindelig. Sein Blickfeld schränkte sich um einiges ein, er wankte etwas, selbst im Sitzen. Doch er lächelte immer noch. Der sich weiter ausbreitende Schmerz in seinem Arm vernebelte seine Sinne. Er vergaß. Das machte ihn froh. Auf dem Bett hatte sich bereits ein Blutfleck mit einem Durchmesser von um die 15 cm abgezeichnet und er wollte sich noch vergrößern. Das Blut ließ nicht nach. Kai schloss die Augen. Alles war verschwommen. Unreal. Er fühlte sich schwach. Doch es gefiel ihm immer noch. Es war wie ein Zustand der Ekstase. Er war frei. Von Tala befreit. Glaubte er jedenfalls. Schwach ließ er sich in die Kissen fallen und atmete etwas unregelmäßig. Als es an der Tür klopfte, war Kai bereits in seiner eigenen Welt aus Schmerz und Pein gefangen. Es klopfte lauter. "Kai! Lass mich rein! Ich bins!" Es war die wohlklingende Stimme Talas. Angesprochener reagierte nicht. Doch zu Kais Pech war die Tür offen. Bei dem ganzen Durcheinander hatte er vergessen, sie zu schließen. Langsam trat Tala ein... und erschrak. Wie er Kai so auf dem Bett liegen sah, neben ihm die Blutlache und sein angeschnittener Arm... da zersprang sein Herz. Ungläubig starrte er Kai an, schüttelte kurz den Kopf. Vielleicht war das alles ja nur ein schlechter Witz. Doch als der Grauhaarige ab und zu ungewollt zuckte, hielt Tala es nicht mehr aus. "KAI!!!" Wütend stapfte der Rothaarig zum Bett und scheuerte ihm so heftig eine, dass Kai vom Bett fiel. Stöhnend räkelte er sich am Boden und versuchte zu realisieren, was gerade passiert war. Doch ehe dies der Fall war, hatte Tala ihn am Kragen gepackt und zu sich hochgezogen. Tränen liefen über seine Wangen und zerperlten auf dem Teppichboden des Zimmers. Kai sah in aus verklärten Augen an und hustete. "Lass... mich... run... ter...", röchelte er und Tala befolgte die Bitte. Er legte den Kleineren zurück auf das Bett und sah ihn kalt an. "Ich gehe.", murmelte er und war schon aus dem Zimmer verschwunden. Kai konnte nichts sagen. Sein Stolz hinderte ihn ein weiteres Mal daran. Aber eines wurde ihm erlaubt... Schmerz zu zeigen. Das war das erste Mal nach langer Zeit, dass der Grauhaarige richtig weinte. Er kauerte sich zusammen und vergrub sein Gesicht in den Kissen. Leise wimmerte er vor sich hin. Was Kai aber nicht wusste, war, dass Tala noch gewartet hatte. Er hörte alles mit. Doch letztendlich siegte die Wut auf Kai und Tala verabschiedete sich. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Flashback end~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wie oft Kai jetzt schon an dieses Ereignis gedacht hatte. Er warf sich in die Kissen und starrte an die Decke. Immer wieder sah er Tala vor sich. Wie er weinte... Er würde nicht wiederkommen, dem war Kai sich bewusst. Warum also noch länger leiden, wenn alles so schnell vorbei sein könnte. Er hatte eine Entscheidung gefällt. Er wollte seinen Körper der Dunkelheit überlassen. Sollte sie ihn doch vergewaltigen, jetzt war sowieso alles egal. Kai lebte nur noch, weil sein Herz schlug. Sonst war alles gestorben. Seine Seele gehörte Tala. Und der war fort. Tala trug Kais Leben davon. Also warf der Grauhaarige seine Beine aus dem Bett und ging geistesabwesend nach unten ins Wohnzimmer. Sofort hafteten die Blicke der anderen drei Bladebreakers auf ihm. Unschlüssig stand Kai da, sah jeden einmal kurz an. "Kai? Was ist los?", fragte Ray leicht verwirrt. Der Russe sah sie so merkwürdig an. So wehleidig... Doch Angesprochener entgegnete nichts. Er marschierte geradewegs ins Bad. "Was sollte das gerade?", fragte Max leicht ängstlich in die Runde. Und dann überkam alle drei ein kalter Schauer, den sie nie vergessen würden. Währenddessen Saß Kai am Rand der Badewanne. Er hatte sich davor gesetzt und rangelehnt, um nicht seitlich wegzukippen. Sein linker Arm baumelte in das Becken. Es war bereits um einiges mit Blut gefüllt. Er hatte sich die Pulsader durchtrennt und wartete nun geduldig auf sein Ende. Den Schmerz spürte er schon gar nicht mehr. Dafür hatte er schon zu oft gelitten. Unter sich selbst... Kai blinzelte und schloss die Augen. Seine Umwelt nahm er kaum noch wahr. Seine andere Ader hatte er nur angeschnitten, mehr schaffte er nicht. Er war bereits zu schwach. Nun verließ ihn die Kraft ganz. Er konnte sich nicht mehr halten und sank trotz Halt an der Wanne zu Boden. Er lag so angewinkelt da, das man denken könnte, er hätte mehrere Brüche davongetragen. Seine Hose war bereits durch die Berührung mit seinem Arm blutdurchtränkt. Er wimmerte. Ihm war kalt und heiß. Sein Körper brannte höllisch. Er wollte auf der Stelle sterben... Doch plötzlich flog die Tür auf. Kai bekam das nur noch ansatzweise mit. Als eine Art Geräuschkulisse. Immer wieder hörte er die besorgten Stimmen seiner Freunde seinen Namen nennen. Dumpfe Geräusche erfüllten für kurze Zeit seine eigens geschaffene Welt aus Dunkelheit, in der er immer weiter versank. Dann war alles tot... Schwarz... ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Er blinzelte. Sonnenlicht schien in seine Augen und trübten ihm die Sicht. Er spürte nichts. Sein Körper war wie gelähmt. Als er sich aufsetzen wollte, wurde er sanft wieder zurück ins Bett gedrückt. "Nicht bewegen, Kai...", kam von jemandem besorgt gewispert. Die Person beugte sich vor und hauchte etwas in Kais Ohr. Dieser bekam Gänsehaut. Es war Tala... Seine Freunde hatten ihn nach seinem Suizidversuch herbestellt. Sie wussten von Kais Gefühlslage. Woher, konnte sich der Grauhaarige nicht erklären. Aber er war froh. Den warmen Atem seines Freundes genießend, schloss er die Augen. Ihm war heiß... Tala machte ihm wahnsinnig. Doch dann setzte sich dieser wieder auf. "Kai... Warum hast du das versucht?", fragte Tala sanft. Er wollte es nicht noch schlimmer machen, als es eh schon war. Doch Angesprochener bekam keinen Ton raus. "Kai..." Tala strich ihm sanft durchs Haar, was ihm eine Gänsehaut bescherte. Wie sehr Kai sich doch nach solchen Berührungen sehnte. Nun hatte er die Kraft wieder gefunden und ergriff das Wort. "Tala... Ich... Ich war einsam...", nuschelte er fast unhörbar in die Bettdecke, welche er sich bis zur Nase gezogen hatte. Tala lächelte sanft. Er verstand seinen Freund. Doch lag auch etwas Trauer in seinem Blick, was Kai verunsicherte. "Ich bin doch bei dir...", hauchte er wieder in Kais Ohr und berührte dieses Kurz mit seinen Lippen. Kai zuckte, dieses Gefühl war beeindruckend. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten, es sprudelte nur so aus ihm heraus. "Tala...ich...ich liebe dich..." Der Grauhaarige kniff die Augen zu. Er hatte Angst. Angst vor der bitteren Wahrheit. Das Tala nichts für ihm empfinden würde. Ihn nun kalt abweisen würde. Doch dem war nicht so. Der Rothaarige lächelte, beugte sich vor und berührte sanft Kais Lippen. Dieser wurde rot und riss die Augen auf. Doch als Tala ihm mit einem Streicheln über die Wange deutete, dass alles in Ordnung sei, schloss er sie wieder. Als sie sich trennten, war Kai aber immer noch verunsichert. "Tala... Warum hast du mich allein gelassen..." "Ich konnte dich nicht leiden sehen." "Aber so habe ich erst recht gelitten..." Kai nuschelte nur. Er wollte nicht wieder diese Gedankengänge in sein Gedächtnis hervorrufen. Nicht schon wieder leiden. Reflexartig krallte er sich in Talas Hemd fest. So schnell wollte er auch nicht wieder loslassen. "es ist doch alles in Ordnung...", hauchte ihm der Rothaarige auf beruhigende Art und Weise entgegen. Fortsetzung folgt!XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)