Kaze von Leafa (Feel the wind) ================================================================================ Kapitel 4: Entscheidung ----------------------- Kapitel 3. - Entscheidung Shaolan Um ihn herum herrschte Dunkelheit, nur vereinzelt konnte er das plätschern von Wassertropfen wahrnehmen. Shaolan Schon wieder konnte er die kalte, monotone Stimme eines Jungen hören. Irgendjemand rief seinen Namen. Mein warten hat ein Ende, Shaolan. Ein kalter Schauer lief seinen Rücken hinunter. Noch immer war die Stimme ruhig und monoton, dennoch strahlte sie eine mörderische Kälte aus, als ob das gesagte als Drohung gemeint war. Die Zeit ist gekommen. Unser Kampf beginnt. Ich warte auf dich, Shaolan. Gegen Ende wurde die Stimme immer leiser, als wenn sich beide von einander entfernen würden und dennoch konnte er etwas in der Dunkelheit erkennen. Doch das was er sah schockte ihn zu tiefst. Vor ihm stand er selbst in schwarzen Sachen, mit einer Augenbinde über dem linken Auge und Tatoos auf beiden Armen. Ein kaltes Lächeln schlich sich auf das Antlitz seines Gegenübers, ehe er verschwand und eine eisige Stille herrschte. *~*~* Panisch schreckte Shaolan aus seinem Traum hoch und hielt sich angespannt sein rechtes Auge. Es schmerzte und der Alptraum schien Schuld daran zu haben. Shaolan hatte schon öfter von der Stimme des Jungen geträumt, ihn jedoch noch nie gesehen, geschweige denn verstanden wovon er sprach. Heute war es anders. Er hatte alles genau verstanden, jedes einzelne Wort und dem Besitzer der Stimme zum ersten Mal ins Gesicht geschaut. Was meinte er wohl damit, dass der Kampf beginnen würde? Oder das sein warten ein Ende hatte? Shaolan wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl den Jungen zu kennen. Es war nicht durch sein Äußeres Auftreten oder die ähnliche Stimme. Es war etwas, das tief in seiner Seele verankert war. Etwas das ihm sagte, dass sie beide verbunden waren. Auf irgendeine Weise. Erst jetzt merkte er, dass er am ganzen Leib zitterte. Etwas in seiner Seele schrie, hatte panische Angst dem anderen Jungen zu begegnen, Angst dem vergessenen wieder zu begegnen. Völlig verwirrt, von dem was er dachte, rieb Shaolan sich den schmerzenden Kopf. Auch der Schmerz seines Auges hatte noch nicht nachgelassen. Beunruhigt stellte er fest, dass er das eben gedachte, schon fast wieder vergessen hatte. Alle seine wirren Gedanken über den Traum schienen in einem Nebel zu verschwinden und er war nicht mehr in der Lage danach zu greifen. Was war nur los mit ihm? Was sollte dieser Traum? Und noch viel wichtiger: Wer war er? Noch immer zitterte er am ganzen Körper wie Espenlaub entschloss sich aber aufzustehen, um sich in der Küche ein Glas Wasser zu holen. Er hatte, wie auch seine anderen drei Begleiter, ein eigenes Zimmer und musste sich in der finsteren Wohnung erst an die Dunkelheit gewöhnen. Nachdem sein linkes Auge, das Inventar seines Zimmers schemenhaft erfassen konnte, rappelte er sich vorsichtig auf die Beine, musste sich aber am Nachtisch noch festhalten um nicht umzufallen. Das zittern in seinem Körper wollte einfach nicht nachlassen und seine Beine waren so nicht in der Lage, sein Körpergewicht zu tragen. Sie fühlten sich wie Butter an und Shaolan musste sich an der Wand entlang zur Tür vorarbeiten. Langsam, um niemanden zu wecken, drückte er die Klinke hinunter und betrat den vom Mondlicht beschienenen Flur. Wieder hielt er sich an der Wand fest, ehe er leise den Flur entlang tapste, um am Ende des Flures rechts in die Küche einzubiegen. Jedoch blieb er geschockt am Eingang der Küche stehen und trat langsam ein paar Schritte zurück, bis er die Flurwand an seinem Rücken spürte und sich gegen diese presste. Am Tisch in der Mitte der Küche saßen, über einer Tasse warmen Kakao, Fye und Kurogane zusammen mit dem kleinen Mokona. Überrascht sahen sie alle auf, als sie Shaolan bemerkten und Fye lächelte ihn wie immer an. „Du scheinst auch nicht schlafen zu können, Shaolan. Möchtest du auch eine Tasse Kakao?“ Shaolan wusste selbst nicht was mit ihm los war, jedoch presste er sich noch doller an die Wand, die Augen panisch aufgerissen und schüttelte langsam den Kopf. Das zittern seines Körpers wurde zunehmend stärker und auch der Schmerz in seinem Auge war nun so schlimm, das er am liebsten geschrieen hätte. „Shaolan?“ Sprach der Magier erschrocken, richtete sich langsam auf und schob seinen Stuhl zurück an den Tisch. Zum ersten Mal seit längerer Zeit erstarb sein Lächeln, als er Shaolan in die Augen sah und auch Kurogane sah den Jungen erschrocken an. Es war Mokona, das die Situation als erstes erfasste und langsam in Richtung Shaolan hoppelte. „Shaolan? Was ist los mit dir? Geht es dir nicht gut? Bist du krank?“ Doch je näher es dem Jungen kam, desto heftiger schüttelte dieser den Kopf. „Nein….Nicht….. Ich weiß es nicht mehr….Ich verstehe es nicht… Kommt nicht näher. Lasst mich in Ruhe.“ Fye konnte dem wirren Gestammel nichts Vernünftiges entnehmen und so entschloss er sich dazu einzugreifen, da Shaolan mit jeder Minute panischer zu werden schien. Als ob er vor etwas Angst hatte. Schnell hatte Fye die fehlenden Meter zwischen ihnen beiden überwunden und den um sich schlagenden Jungen an den Oberarmen gepackt. Eigentlich wollte er ihn nicht verletzen, doch durch die extreme Gegenwehr umschloss er die Arme Shaolans so fest, dass er ihn in die Knie zwang. Erst jetzt bemerkte er die Tränen in den Augen des anderen, den Kummer und den Schmerz der ihm verzweifelt entgegen geworfen wurde. Er wollte gerade den Mund öffnen um etwas zu sagen, als unerwartet ernst Mokona das Wort ergriff. Zusätzlich zu seinen Worten, sprach es nur von Fye bemerkt, einen Zauberspruch aus, der die aufgewühlte Seele Shaolans beruhigen sollte. „Beruhige dich. Atme ganz tief durch und konzentriere dich auf dein Herz. Du bist, wer du bist und deine Vergangenheit kann nichts daran ändern. Solange du ihm die Macht nicht gibst, kann er nicht über dich gebieten.“ Erstaunt und verwirrt sahen Kurogane und Fye Mokona an, ehe sie merkten das sich Shaolan beruhigt hatte und nahe dran war das Bewusstsein zu verlieren. Diesmal war es Fye der sprach: „Schlaf. Du musst müde sein.“ Tatsächlich schlossen sich die braunen Augen Shaolans und Fye fing ihn sanft auf, ehe er ihn auf den Arm nahm und zurück in dessen Zimmer trug. Unter Aufsicht von Mokona und Kurogane legte er den erschöpften Jungen ins Bett und sie gingen erneut zurück in die Küche. Alle drei setzten sich zurück an den Tisch und zum ersten Mal ergriff Kurogane das Wort. „Raus mit der Sprache, Fellball. Was war das gerade? Ich will die Wahrheit wissen.“ „Das kann man zwar auch ein bisschen vornehmer aussprechen Kuro-sama, aber ich schließe mich ihm an. Du weißt mehr als du uns bisher gezeigt hast oder Mokona?“ Eine ganze Weile schwieg Mokona ehe es zu einem Entschluss zu kommen schien und der rote Stein auf seiner Stirn zu leuchten begann. Kurz darauf blickten Fye und Kurogane in das Gesicht der Hexe der Dimensionen. Yuuko. „Sieh an, bei euch ist es ja noch tiefste Nacht. Was kann ich für euch tun? Ich nehme nicht an, dass ihr an ein Geschenk für mich gedacht habt, oder?“ Noch immer hatten Shaolan, Kurogane und Fye der Hexe noch nicht für den Kuchen am Valentinstag mit einem Geschenk gedankt, geschweige denn überhaupt eine Idee was sie ihr schenken sollten. Noch bevor sie jedoch antworten konnten mischte sich Mokona ein. „Es ist passiert Yuuko.“ Sofort wurde der Blick der jungen Frau ernst und sie schloß die Augen. Nach einem kurzen Augenblick jedoch öffnete sie, sie wieder und sah Fye und Kurogane nacheinander prüfend an. „Es tut mir Leid. Ich kann euch nicht viel sagen, ich würde mich zu sehr einmischen und das ist mir nicht gestattet. Nur so viel: Derjenige der eure Reise beeinflusst, derjenige der euch alle zusammen führte, derjenige der seinen Traum nicht enden lassen kann, heißt mit Namen Fei Wong Reed. Wie ihr euch denken könnt, ist es sein Symbol, das den schwarzen Vogel trägt. Shaolan und er haben eine gemeinsame Vergangenheit. Für euren Freund ist sie jedoch schmerzvoll und grausam und aus diesem Grunde wurde seine Erinnerung daran tief in seinem inneren versiegelt. Erinnerungen bleiben jedoch Erinnerungen, sie gehören zu uns dazu und können nicht verschwinden, nur verdrängt werden. Shaolan hat eine Gabe die für Reed von unermesslichem Wert ist, um an sie zu gelangen hat er einen Weg gefunden ihm seine unterdrückten Erinnerungen wieder zu geben. Dies äußert sich nicht durch Bilder von Personen oder Geschehen, sondern durch Gefühle. Ihr habt es eben selbst erlebt. Bei Shaolan wurden sämtliche Gefühle der Vergangenheit zugleich ausgelöst. Schmerz, Leid, Trauer, Einsamkeit, Haß. Mit seiner jetzigen Persönlichkeit ist dies nicht mehr zu vereinbaren und er war völlig verwirrt und aufgelöst. Es ist durchaus möglich, dass Reed sein Plan gelingt und Shaolan nicht mehr der ist, den ihr zu kennen scheint. Er kann sich verändern Schritt für Schritt, es ist sogar möglich das er euch angreift oder sogar tötet.“ Erschrocken sahen die beiden Erwachsenen die Hexe an, jeder in seinen Gedanken über das eben gesagte versunken. „Was sollen wir tun? Können wir dem Kleinen helfen?“ Fragte Kurogane überraschend und auch Fye sah Yuuko fragend an. „Haß oder Liebe. Freundschaft oder Einsamkeit. Ihr tragt die schwerste Bürde von allen. Denn eure Entscheidung wird über sein Schicksal richten. Bedenkt aber eines: Es gibt immer einen Weg, auch wenn er nicht klar ersichtlich ist.“ Damit erlosch der Stein Mokonas, Yuuko verschwand und eine eisige Stille breitete sich im Raum aus. *~*~* Um vier Uhr morgens saßen Kurogane und Fye noch immer zusammen in der Küche und starrten grübelnd in ihre leeren Tassen. Mokona war schon seit längerem verschwunden und über dem Horizont ging bereits die Sonne auf. „Es tut mir Leid.“ Die Stimme Shaolans riß beide aus ihrer Starre und sie sahen den Jungen erstaunt an. Sie waren so in ihren Gedanken vertieft gewesen, das sie nicht bemerkt hatten wie der andere die Küche betreten hatte. Dieser sah gequält zu Boden und hielt Mokona fest in seinen Armen, was ihn aufmunternd anlächelte. „Es tut mir Leid, was gestern passiert ist. Ich weiß selber nicht was mit mir los war und ich wollte euch nicht erschrecken. Verzeihung.“ Immer noch sah Shaolan zu Boden, bis sich eine Hand auf seine Schulter legte und er hoch in das Gesicht Kuroganes blickte. Zum ersten Mal sah er den Ninja lächeln. Auch diesem schien es bewusst zu werden, denn er richtete sich sogleich wieder auf und räusperte sich, ehe er sich zurück auf seinen Platz begab. Fye konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Was Kuro-ton damit sagen will ist: Mach dir keinen Kopf deswegen.“ Er zwinkerte dem Jungen zu und setzte dann fort: „Wenn du nicht schlafen kannst dann mach dich fertig. Ich bereite solange das Frühstück vor. Wann fängst du eigentlich an zu arbeiten?“ „Um 9 Uhr soll ich in dem Café erscheinen.“ Antwortete Shaolan lächelnd und machte sich daran die Küche zu verlassen, um dem gesagten nach zu kommen. „Ach ja.“, noch einmal drehte er sich zu den beiden um. „Vielen Dank.“ *~*~* Geschwind rannte Shaolan durch das weit verzweigte Netz der Straßen. Sie hatten alle zusammen Gefrühstückt, ehe er los musste und sich von allen verabschiedet hatte. Fye und Kurogane wollten sich ebenfalls sofort auf den Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle machen, während Mokona Zuhause blieb und auf die Wohnung acht gab. Sakura wollte versuchen sich Mithilfe der beiden Erwachsenen an einer der Schulen einzutragen, um so gegebenenfalls an Informationen über den Verbleib ihrer Federn heran zu kommen. An einer roten Ampel blieb Shaolan stehen und war dankbar, dass er mittlerweile Erfahrung mit solchen Dimensionen hatte, da es ziemlich viele Gefahrenquellen in Form von Autos oder Zügen gab. Nachdem die Ampel wieder grünes Licht anzeigte, ging der Junge zügig über die Straße und musste nur noch wenige Meter gehen ehe er vor dem Café ankam. Die Tür war bereits geöffnet und einige vereinzelte Gäste saßen schon an den Tischen, die sowohl drinnen als auch draußen auf einer großen Außenterrasse aufgestellt waren. Entschloßen betrat Shaolan den Laden und sah sofort den Chef am Tresen stehen. Er war Mitte dreißig, hatte lange schwarze Haare zu einem Zopf gebunden und blaue Augen. Als er Shaolan sah lächelte er und winkte den Jungen freundlich lächelnd zu sich. „Pünktlich. Das ist schon mal ein sehr guter Anfang. Du kannst hier nach hinten durch gehen. An einer der Türen steht „Umkleideraum“ da gehst du dann rein. Einer meiner Mitarbeiter, Toya, wartet da bereits auf dich und wird dir alles weitere erklären und zeigen. Verstanden?“ Shaolan nickte nur, trat hinter den Tresen und ging ans andere Ende durch die Tür hindurch. Er grübelte ob mit „Toya“ der gemeint sein könnte den er auch kannte, entschied sich aber dann dafür sich einfach überraschen zu lassen. Links von ihm befanden sich, eine Tür mit der Aufschrift „Küche“ und einige andere unbeschriftete Türen. Rechts waren die Toiletten und die Tür am Ende des Flures führte zu den Umkleideräumen. Shaolan atmete noch einmal tief durch, trat dann aber entschlossen auf die Tür zu, klopfte kurz an und öffnete sie. *~*~* *sich versteckt* Ja ich lebe auch noch v.v Jetzt wollt ihr sicher wissen warum es hier solange nicht weiter ging oder? Nun ja zum einen nehme ich an einem Schreibwettbewerb Teil und zum anderen existieren über 5 Versionen von diesem Kapitel. Wieso? Tja ich war mit der ersten Version (dieser hier) nicht wirklich zufrieden und schrieb an neuen. Aber keine stellte mich wirklich zufrieden vor allem weil einiges was hier passiert vielleicht sehr verwirrend aber doch wichtig ist. Deswegen blieb es im Nachhinein auch bei der Version jetzt. Naja tut mir wirklich Leid!!! Dafür gibt es aber auch gleich zwei neue Kapitel als Entschädigung. ;) Danke aber auch an alle dir mir Kommis geschrieben haben!!! Hab euch alle lieb!!! *knuddel* Eure Schnuffel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)