in Search of You von Ricchan (-die Suche nach Dir- ~Yami x Yugi~ **Kap6 is ON**) ================================================================================ Kapitel 7: Der Erzengel ----------------------- Hallo Leute! Tut mir mal wieder mega dolle Leid, dass es solange nicht weiter ging v.v; GOMEN NASAI!!! Hoffe ihr verzeiht mir das und bleibt trotzdem dabei. Ich persönlich mag dieses Kapitel sehr gerne, da es den Wendepunkt der Geschichte darstellt. Aber genug vorweg geplappert. Viel Spaß beim 7. Kapitel!!! Eure Ricchan-san Kapitel 7 Der Erzengel ~ Flashback ~ Ich weiß nicht, wie oft sich unser Spiel wiederholte oder wie lange es gedauert hatte. Alles war egal zu dem Zeitpunkt. Wir hatten uns, und das genügte. Erschöpft lagen wir dicht beieinander, zugedeckt mit weichen Wolken, die Wärme und das Gefühl der Verbundenheit festhaltend. „Ich liebe dich.“, flüsterte Atemu mir ins Ohr und küsste dann kurz meine Lippen. Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, küsste ich ihn leidenschaftlich zurück. Lass mich bitte nie wieder allein!, sagte ich im Stillen und doch war mir bewusst, dass dieser Moment nicht ewig wären könnte. Denn auch der Tod ist vergänglich. ~ Flashback Ende ~ Die Sonne kitzelte mein Gesicht und verschlafen kniff ich die Augen zusammen. War es schon morgen? „Bist du wach?“, hörte ich die Stimme eines Engels von weit entfernt fragen. Ich spürte wie weiche Lippen meinen Hals entlang küssten und mich sinnlich berührten. „Mh…“, brummte ich nur als Antwort und kuschelte mich näher an meinen Geliebten. Atemu küsste meine Stirn. „Du bist so süß, wenn du verschlafen bist, weißt du das eigentlich?“ „Und du bist nervig so früh am morgen….“, Das Lachen meines Liebsten vibrierte an meinen Haaren, da er sein Gesicht in diese gebettet hatte. „Du riechst gut…“, nuschelte er liebevoll. Etwas widerwillig öffnete ich meine Lider und blinzelte in das flaue Morgenlicht, bevor ich meinen Kopf so drehte, dass meine Lippen die seinen erreichen konnten. „Guten Morgen.“, flüsterte ich sanft und lächelte Atemu an. „Morgen.“ Ein breites, glückliches Grinsen lag auf seinem Gesicht, dass mein Herz einen Tick schneller schlagen ließ. „Du wirst rot.“, bemerkte er geflissentlich, was meinen Blutrausch nur verschlimmerte. „Deinetwegen…..“, setzte ich an, brach aber ab, da mir sein verschmitztes Gesicht den Atem nahm. „Du wirst meinetwegen rot….Doch nicht etwa, weil du an gestern denken musstest?“ Dieser…!!! Natürlich war es wegen gestern. Natürlich ließ sein Gesicht mich an den gesamten letzten Tag denken, an dem wir uns ununterbrochen geliebt hatten. „Du bist süß.“, wiederholte er und küsste meine Stirn, was mich nur noch mehr erröten ließ. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, in der wir einfach nur aneinander geschmiegt lagen und schwiegen, beide in unsere eigenen Gedanken versunken. Doch irgendwann vernahm ich ein seufzen an meiner Seite. „Wir müssen aufstehen?“, fragte ich, hatte allerdings nicht vor, mich zu bewegen. „Ja…..Nepumukel meinte, dass er sich nachher noch mit uns treffen wollte.“ „Wann hat er dir das denn gesagt?“, wunderte ich mich. „Vorhin….“ Ich hob fragend eine Augenbraue, was Atemu nur seufzen ließ. „Nepuk war vorhin da, als du noch am schlafen warst und meinte, er würde heute Nachmittag gerne mit uns reden. Zufrieden?“ „Nein.“, meinte ich zickig und schloss die Augen. Dann neigte ich mich vor, presste meine Lippen auf seine und küsste ihn leidenschaftlich. „Weil das heißt, dass wir jetzt aufstehen müssen.“ Atemu grinste. „Aber wir können ja später weiter machen.“ „Hört sich gut an.“, flüsterte ich sinnlich, was mich nicht daran hinderte, wehmütig in die immer höher steigende Sonne zu blicken. „Yugi….?“, fragte Atemu und ich blickte zu ihm auf, „Wollen wir vielleicht zusammen ein Bad nehmen?“ Seine Wangen hatten ein zartrosa angenommen, was mich schmunzeln ließ. „Sehr gerne.“, hauchte ich gegen sein Ohr und küsste seinen Hals. „Na dann komm.“ Und mit einem ruck zog Atemu mich in eine sitzende Position, sodass mir sofort der Schädel brummte. „Geht das nicht auch langsamer?“, fauchte ich. „Nein.“, grinste er, schob seine Arme unter meinen Körper und hob mich mit einer Leichtigkeit hoch, als würde ich nichts Wiegen. „Lass das, Atemu! Ich bin doch bestimmt schwer!“, beschwerte ich mich, wobei das nur eine Ausrede war um meine Verlegenheit zu überspielen. „Nein.“, wiederholte er und lief schon mit mir quer durch das Zimmer und zu dem großen Schwimmbecken, dass einen Raum weiter in die Wolken eingelassen war. Am Beckenrand setzte er mich ab und sprang dann ins Wasser, sodass die Eintauchwelle sich über mir ergoss. Schützend hob ich einen Arm vor mein Gesicht, was trotzdem nichts daran änderte, dass ich die Flüssigkeit in die Haare und Augen bekam. Mich schüttelnd blickte ich zu Atemu, der nackt durch das blau tauchte. Ich schluckte. Wie schön er doch aussah. Verträumt beobachtete ich ihn, während meine Beine im Wasser baumelten und dachte mir nur immer wieder, wie sehr ich ihn doch liebte. Plötzlich schwamm er auf mich zu und tauchte direkt vor mir auf. Er verschränkte seine Arme auf meinen Beinen und betete seinen Kopf darauf. Unter seinem nassen Haar sah er zu mir auf. „Warum kommst du nicht auch rein?“, fragte er und paddelte mit den Beinen, sodass die Flüssigkeit gen Himmel spritzte. Ich schüttelte den Kopf. „Ich würde deinen Anblick gerne noch etwas weiter genießen.“, flüsterte ich. Anstatt zu Antworten nahm Atemu seine Arme runter, stützte sich am Beckenrand ab und hob sich dann nach oben, sodass er meine Lippen küssen konnte. „Ich liebe dich.“, hauchte er und küsste mich erneut. Mir blieb keine Luft um irgendetwas zu erwidern, da sich unsere Lippen einfach nicht mehr von einander trennen wollten. Sie trennten sich zumindest solange nicht, bis mein Geliebter mich einfach zu sich ins Wasser zog. „Wahh!“, kreischte ich und landete mit einem lauten PLATSCH direkt neben ihm. Als ich wieder auftauchte drang direkt sein Lachen in mein Ohr und ließ mich ebenfalls schmunzeln. Wie ein Kleinkind, dachte ich und wischte mir das Nass aus den Augen. „Na warte!“, rief ich ihm noch zu, bevor ich meinen Arm rum riss und ihm einen ganzen Schwall Wasser ins Gesicht spritzte, was dazu führte, dass wir uns sofort eine große Wasserschlacht leisteten und versuchten, den anderen so oft wie möglich zu treffen, bevor er selbst wieder ausholen konnte. Am Ende lagen wir uns einfach nur küssend in den Armen. „Ich liebe dich.“, wiederholte Atemu sanft gegen meine Lippen und schlang seine Arme nur noch fester um meinen Körper. „Ich dich auch. Ich liebe dich auch.“ Während wir uns weiter küssten, spürte ich wie seine Hände meinen Rücken hinab wanderten und sich mit festem Griff auf meinen Po legten. Ich unterbrach den Kuss sofort. „Atemu-hö~ah!“, setzte ich an, konnte aber dann nur noch stöhnen, da er unsere Lenden aneinander presste. „Willst du etwa schon wieder?“, fragte ich zickig und lehnte mich etwas von ihm zurück um in seine vor Erregung glühenden Augen zu blicken. „Wieso schon wieder? Das letzte Mal ist eine ganze Nacht her!“ „Ab-„ „Sag einfach nichts und lass mich machen, ja?“, unterbrach er mich und verhinderte mit seinem Mund, dass ich widersprechen konnte. „Herrje! Wo habt ihr beiden gesteckt! Wir waren schon vor Stunden verabredet gewesen!“, beschwerte sich Nepuk, als wir endlich am vereinbarten Treffpunkt eintrafen, mit sehr großer Verspätung verstand sich. Nachdem Atemu mich im heißen Wasser fünf oder sechs mal…oder waren es sogar sieben?...zum Höhepunkt kommen lassen hat, trug er mich zurück in unser Zimmer, ließ jemanden neue Sachen für mich bringen und half mir dann beim an- und direkt wieder auskleiden, zumindest bis zur Hälfte, weil er fand, dass ich zu verführerisch in seinen ägyptischen Sachen aussehe. Klar, so knapp wie die Teile bestückt sind, kann ich das auch voll nachvollziehen, immerhin schmachte ich seinen Körper auch immer durch diese weißen Fetzten Stoff an. „Tut uns echt Leid.“, entschuldigte mein Pharao sich jetzt schon zum x-ten Mal, „Aber wir waren beschäftigt.“ Nepuk hob misstrauisch eine Augenbraue und musterte mein viel zu rosiges Gesicht. „Ja, beschäftigt, schon klar.“ „Was wolltest du denn jetzt überhaupt von uns, Nepuk?“, fragte ich, um von meiner Verlegenheit abzulenken. „Kommt mit.“, meinte er darauf nur und flog vor raus. Es war alles andere als einfach die Orientierung in diesem Meer aus Wolken zu behalten, da irgendwie alles gleich aussah. Nur die Geister, deren wir immer wieder begegneten, änderten sich. Also war die Schlussfolgerung klar, dass wir uns nicht die ganze Zeit am selben Ort in der Schwebe befanden. „Sind wir bald mal da?“, quengelte ich irgendwann, da mir der Weg endlos vorkam und ich außerdem wieder allein mit meinem Atemu sein wollte. Okay, ihn würde es wahrscheinlich auch reizen, es gleich vor diesem kleinen Kerl zu tun, da sein Blick immer wieder zu mir huschte und mich viel sagend ansah, und seine Hand, die meine festhielt, mir so heiß vorkam, dass ich glaubte zu verbrennen. „Jetzt gedulde dich noch mal, Yugi! Ich weiß, dass dies nicht zu einer deiner Eigenschaften gehört, aber eigentlich hatte ich gehofft, dass wenn du deinen Geliebten wieder gefunden hast, du etwas ruhiger wirst.“ „Ich bin doch ruhig!“, konterte ich. „Ja, dass sieht man. Nach deiner Gesichtsfarbe zu urteilen, wünschst du dir gerade allein mit deinem Liebsten zu sein. Dein Körper schreit total nach Sex. Glaubst du das würde mir nicht auffallen?!“ Ich wurde sofort knall rot. Das Gefühl ertappt worden zu sein, spiegelte sich in meiner gesamten Mimik wieder, was dazu führte, dass Atemu neben mir anfing zu lachen. „Jetzt hör aber mal auf meinen kleinen Yugi zu ärgern. Und überhaupt, wo gehen wir eigentlich hin?“ Anstatt einer Antwort flog Nepuk schneller und wir mussten rennen, um mit ihm mithalten zu können, bis er plötzlich mit glitzernden Augen stehen blieb. „Wir sind da.“, flüsterte er ehrfürchtig und Atemu und ich blickten gleichzeitig nach vorne. Vor uns erstreckte sich ein riesig erscheinender Tempel, der von einem großen, goldenen Tor abgeschirmt wurde. Dieses erschien riesig, bestimmt zehn oder zwanzig Meter hoch und war verschlossen. Ich sah keine Wächter, kein Schloss oder etwas dergleichen, dass das Tor geschlossen hielt, aber doch hatte ich das Gefühl, dass man nicht so einfach hinein kam, wie es aussah. „Was wollen wir hier, Nepuk?“, fragte ich vorsichtig und klammerte mich an Atemus Arm. „Ich habe dafür gesorgt, dass wir eine Audienz bei dem Erzengel Raphael bekommen. Er wird darüber beraten, was wir jetzt mit dir tun werden, Yugi.“ „Mit mir tun?! Was soll das heißen?!! Ich bleibe bei Atemu! Für immer und ewig, kapiert?!!!“, schrie ich und sofort stahlen sich Tränen in meine Augen. „Yugi bitte. Lass uns erstmal sehen, was der Erzengel Raphael entscheidet.“, versuchte Nepumukel mich zu beruhigen, was nicht wirklich viel brachte. Er flog weiter, direkt auf das Tor zu, das sich mit leisem gequietschte vor ihm öffnete. „Kommt jetzt.“, rief er uns an. Ich hob meinen Kopf und blickte ängstlich in Atemus Gesicht. „Lass uns schon gehen.“, hauchte er mir liebevoll entgegen, doch ich rührte mich keinen Millimeter. „Was wenn dieser Engel entscheidet, dass ich zurück soll, zu den Lebenden?! Was wenn er uns trennt?!“ Panik und Verzweiflung ließen meine Stimme zittern. Krampfhaft hielt ich mich an ihm fest. Meine Augen baten ihn darum wieder zu gehen, doch er schüttelte den Kopf. „Vielleicht darfst du aber auch für immer bei mir bleiben. Jetzt lass uns doch erst einmal hören, was der Engel zu sagen hat, und dann sehen wir weiter, ok?“ Sanft küsste er mich auf die Wange und nahm dann meine Hand. „Komm.“ „Wo bleibt ihr denn?!“, hörten wir Nepuk von weiter vorne rufen und mit schnellen Schritten durchquerten wir das Tor und betraten den dahinter liegenden Tempel. „Sag mal, Nepuk? Gibt es hier keine Wachen oder Bedienstete oder so etwas?“, fragte ich nach einer Weile, in der wir durch die Zahllosen hellen Gänge des Tempels liefen. Ich wusste nicht was mir lieber war, die Dunkelheit der Höhlen, die wir vor ein paar Tagen noch durch wandert hatten, oder dieses ewige Licht, dass hier im Himmel herrschte. Ein Seitenblick auf Atemu half mir schnell, eine Antwort zu finden. „Warum fragst du?“, stellte Nepuk die Gegenfrage anstatt mir zu Antworten. „Na ja…vielleicht weil uns, seitdem wir hier sind, noch kein einziger Mensch über den Weg gelaufen ist.“ Meine Worte hallten in den leeren Gängen wieder, was meine Frage nur noch deutlicher unterstütze. Nepuk lachte nur. „Natürlich gibt es die, aber sie sind für dich nicht sichtbar.“ „Was?!“ „Du bist erst seit wenigen Tagen tot, Yugi, deshalb gibt es viele Sachen hier, die du nicht sehen kannst, beziehungsweise anders siehst.“ Atemus Stimme klang viel zu ernst, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ich nickte verstehend. „Und was kann ich noch alles nicht sehen, was du siehst?“, fragte ich nun neugierig und blickte meinen Liebsten erwartungsvoll an. „Zum Beispiel das mit Satan und Belsar, was du erzählt hast.“ „Was hab ich denn erzählt?“ „Du meintest, dass Satan für dich aussah wie Seto Kaiba und Belsar wie Bakura!“ „Ja und?“ „Für mich oder Nepuk sehen die beiden anders aus!“ „Was?!“ Erstaunt blickte ich ihn an. „Um dir keine Angst zu machen, nehmen die Wesen die du hier triffst, das Aussehen von Personen aus deinem Leben an.“, erklärte er mir eingehend. „Dies ist bei allen Toten zu Beginn ihres Todes der Fall. Nach ein paar Wochen, sobald sie sich daran gewöhnt haben, dass sie nicht mehr zu den Lebenden gehören, ändert sich das und sie sehen alle Wesen hier so, wie sie wirklich sind.“, erzählte Nepuk weiter. „Das heißt also, für mich werden die Leute hier noch so lange Aussehen wie meine Freunde, solange ich noch unsicher bin, was meinen Tod an ging?“, fragte ich vorsichtig. Atemu nickte, „Ja.“ Wie wird dann wohl der Erzengel für mich aussehen, fragte ich mich sofort, als wir vor der letzten Tür des Korridors standen. „Wir sind da.“, flüsterte Nepuk und im selben Moment ging die Tür auf und gab uns den Blick auf einen riesigen Saal frei. Die Decke war Meter hoch und verspiegelt. Die Säulen an den Wänden waren vergolden und die schönsten Motive, die ich je gesehen hatte, prangten die weißen Wände. Es war ein Saal der Künste und der Schönheit. Und ganz hinten, am Ende des Raumes, vor einer Fensterreihe, die die gesamte Wand von Boden bis Decke auskleidete, stand ein Engel. Seine sechs Flügel glitzerten in der Sonne und seine blonden Haare waren bodenlang. Er war so schön, dass mir der Atem stockte und ich Atemus Hand augenblicklich fester drückte. Mit einer eleganten Bewegung, drehte sich der Erzengel zu uns um und lächelte freundlich. „Ich bin Raphael, der Heiler Gottes und Beschützer der Reisenden – Willkommen in meinem Palast!“, begrüßte er uns freudig. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie meine beiden Begleiter auf die Knie fielen, rührte mich aber selbst nicht. Ich war wie versteinert, von der Schönheit des Engels und dem Gesicht, dass ich mehr als nur gut kannte. „Joey…?“, flüsterte ich geschockt. Raphael lachte sofort. „Sehe ich für dich so aus, Yugi Muto?“ Seine Stimme war ein himmlischer, singender Klang, der meine Ohren zu verzaubern schien. In dem Moment knackten meine Beine zusammen und ich fiel vor ihm auf die Knie. „Steht wieder auf, meine Freunde.“ Atemu musste mich stützen, damit ich auf meinen Füßen stehen blieb und nicht wieder umfiel. „Erzengel Raphael, bitte! Er ist das nicht gewöhnt!“, bat Atemu ihn sofort und seine Stimme bebte. Anstatt zu Antworten schloss Raphael die Augen und neigte sein Haupt. Seine Flügel lösten sich im Licht auf und seine göttliche Gestalt verlor seinen Glanz. Jetzt verstand ich auch, warum es verboten war, Gott zu gestalten in irgendeiner Weise. Wenn die Erzengel schon mit dieser Präsenz ausgestattet waren, wie war es dann erst, wenn ich dem Allmächtigen persönlichen eines Tages begegnen würde. Ich schluckte. „Raphael, wir wollten dich fragen-„, setzte Nepuk an, doch der Engel hob die Hand. „Ich weiß bescheid. Der Junge Yugi,“, und dabei nickte er mir zu, „ist durch magische Hand in den viel zu frühen Tod gezogen worden. Er hatte seinen Wunsch einem Gegenstand ausgesprochen, der eine solche Macht enthält, wie es sie kein zweites Mal auf der Welt gibt. Und nun ist er hier und möchte erfragen, ob er hier bleiben kann, bei seinem Geliebten, dem Pharao Ägyptens aus alter Zeit. Ist es nicht so, Yugi Muto?“ Ich starrte ihn nur an, immer noch nicht fähig ein Wort zu sprechen und klammerte mich an Atemu. „Und ich weiß auch, dass er im Reich Luzifers war und was dort geschehen ist.“ Ich zuckte augenblicklich zusammen, da die Erinnerung an den Herren der Unterwelt mich einholte. „Bevor ich euch die Antwort gebe, die ihr von mir verlangt, möchte ich erst einmal von jedem von euch wissen, welche Antwort ihr selbst treffen würdet.“ Raphaels Augen richteten sich auf Nepuk, der erwürdig seinen Kopf neigte. „Yugi gehört noch nicht hier her! Er hat sein ganzes Leben noch vor sich, wird noch viel erleben, Kinder haben und Enkel, bevor er hier her kommen wird!“ Michael nickte und seine Augen fixierten mich. „Ich war gerne am Leben, und ich vermisse meine Freunde…aber ich kann nicht ohne Atemu sein! Ich liebe ihn sehr viel mehr als mein Leben!! Ich liebe ihn über alles!! Ich kann ohne meine Freunde leben, aber nicht ohne ihn!“, schrie ich beinahe meine Verzweiflung heraus. Die Sehnsucht, die ich all die Monate(???) hatte, in denen ich ohne ihn leben musste, waren schlimmer als die Tage, die ich in der Dunkelheit verbracht hatte und die Stunden, in denen Satan mich vergewaltigte. Denn mein Herz war selbst die reinste Dunkelheit gewesen. Es war so von Trauer erfüllt gewesen, dass ich das Gefühl hatte, tausendfach gestorben zu sein. Als meine Stimme im Saal ausklang, wandte sich Michael Atemu zu. Ich brauchte ihn nicht angucken. Ich wusste seine Antwort schon und lächelte zufrieden. „….“ „Wie steht ihr dazu, Pharao Atemu?“, fragte Raphael plötzlich nach, da keine Worte aus Atemus Mund kamen. Ich drückte seine Hand und presste mich näher an ihn, um ihn zu ermutigen. „Ich….“, setzte er an, verstummte dann aber wieder. Was hatte er nur? Viel es ihm so schwer gegen einen Halbgott und einen kleinen Totengeist zu stimmen? Michael hob die Augenbrauen. „Ah.“, machte er dann plötzlich und nickte. Verwirrt blickte ich ihn an und wagte dann doch einen Blick auf Atemus Gesicht. Seine Züge waren verkrampft, seine Lippen mit Gewalt auf einander gepresst und seine Augen zu schmalen Schlitzen verzogen, sie starrten den Boden an. „Atemu? Was ist los?“, fragte ich fast tonlos, doch Raphael hörte mich trotzdem. „Dein Geliebter durchläuft einen inneren Konflikt.“, erklärte er mir und verschränkte die Arme vor der Brust. „Atemu?“ Ganz langsam, wie in Zeitlupe, drehte er sein Gesicht zu mir und blickte mich traurig an. ~to be continued~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)