STARRE von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 61: Verständnis? ------------------------ Am nächsten Tag haben wir Lucas Eltern zu uns eingeladen, um noch einmal in Ruhe über meinen Job als Callboy zu reden. Ich war nervös vor dem Gespräch, weil ich nicht wusste, wie ich ihnen das alles erklären sollte. Als Luca das bemerkte, nahm er meine Hand und drückte sie ganz fest. „Sie werden dich schon verstehen“, sagte Luca mit einer ruhigen Stimme. Dann klingelte es und wir machten gemeinsam die Tür auf. Herr und Frau Weidner waren wie immer schick gekleidet und begrüßten uns beide mit einer Umarmung. Luca nahm eine Kanne Kaffee mit ins Wohnzimmer und wir alle setzten uns. Als ich einen Schluck Kaffee eingießen wollte, bemerkte ich, wie meine Hände zitterten. Ich stellte die Kaffeekanne schnell wieder ab. Luca hatte es bemerkt und übernahm rasch die Tätigkeit für mich. Frau Weidner lächelte mir zu, legte ihre Hand auf meine und sagte, dass ich nicht nervös sein muss. Auch Herr Weidner bemerkte scherzhaft, dass sie nicht beißen würden und alle lachten kurz auf. “Wie genau bist du dazu gekommen, Callboy zu werden, hast du wirklich keine Geldprobleme? Falls doch, könnten wir beide euch ein wenig unterstützen.” merkte Frau Weidner mit ruhiger Stimme an. Aufgeregt ließ ich meine Finger knacken und antwortete ihr mit zitternder Stimme, dass es mehrere Gründe für diese Entscheidung gab, aber es wirklich nicht an Geldsorgen liegt. „Als ich damals einen Job suchte, hatte ich eine Anstellung als Lagerarbeiter im Bordell gefunden und kurz bevor ich in die Jugendstrafanstalt kam, war ich, wie ihr ja wisst, auf der Suche nach einer neuen Bleibe.“ Lucas Eltern sahen sich schuldbewusst an, da sie es ja waren, die mich damals nicht länger bei sich wohnen lassen wollten. „Darüber hatte ich damals mit dem Bordellbesitzer geredet und er bot mir den Job als Callboy an. Dadurch hätte ich dann in dem Zimmer wohnen können. Doch dann kam es ja leider zu diesem schrecklichen Vorfall und ich bin in die Jugendstrafanstalt gekommen, dadurch kam es dann nicht dazu. Herr Metz hat mich dort besucht und sagte, dass das Angebot noch stehen würde, wenn ich wieder entlassen werde. Zudem kommt noch, dass er mir im Vorfeld angeboten hatte, eines Tages den Laden zu übernehmen.“ Herr Weidner fragte, ob ich noch in der Metallbaufirma arbeiten würde und ich nickte. „Ist dir das nicht alles zu viel?“, fragte Frau Weidner. „Es ist viel“, antwortete ich ehrlich. „Aber ich würde eher den Job in der Firma abgeben als im Bordell“, sagte ich mit fester Stimme. „Ich arbeite gerne im Bordell und möchte unbedingt den Laden übernehmen. Auch wenn ich natürlich nicht zu 100 % weiß, ob Herr Metz zu seinem Wort stehen wird.“ „Ich verstehe aber noch nicht, warum das ausgerechnet der Job sein muss.“ Unterbrach mich Frau Weidner und Herr Weidner stimmte ihr nickend zu. Über das folgende Thema konnte ich nur schwer reden, aber ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, atmete tief durch und begann zu erzählen. „Als ich noch sehr klein war, wurde ich von meinem Vater sexuell missbraucht und das hat leider seine Spuren hinterlassen.“ Frau Weidner schluckte schwer und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Für ein paar Sekunden wusste keiner mehr, was er sagen sollte und auch mir fehlte die Stimme, um das Gespräch fortzusetzen. Ich holte ein paar mal tief Luft und als ich mich wieder gefangen hatte, fuhr ich fort „In der Jugendstrafanstalt wurde mir erklärt, dass viele Kinder, die so etwas in ihrer frühsten Kindheit erfahren haben, entweder eine Abneigung gegen Sex entwickeln oder das Gegenteil passiert und man hat einen gesteigerten Sexualtrieb. Ich bin mir inzwischen recht sicher, dass ich einen gesteigerten Sexualtrieb habe und durch den Job als Callboy kann ich meine sexuellen Fantasien ausleben, ohne Luca zu überfordern oder gar zu gefährden. Denn ich liebe Luca über alles und nichts ist mir wichtiger als sein Wohlbefinden." Luca nahm meine Hand und hielt sie fest. Frau Weidner lief eine Träne herunter, als Herr Weidner dies bemerkte, streichelte er ihr über den Rücken. Danach fragte er mich, ob denn schon einmal etwas schiefgelaufen wäre. Ich schluckte schwer, bevor ich weiter erzählte. „Wisst ihr noch, als ich letztens nachts bei euch geklingelt habe? In dieser Nacht war ich stark betrunken, weil ich mich mit Luca gestritten hatte. Ich habe Luca stark bedrängt und er hatte Angst vor mir." Jetzt sprach Luca weiter und sagte, dass das auch der Tag war, wo er selber eingesehen hatte, dass mir der Job als Callboy helfen könnte. Herr und Frau Weidner nickten. „Aber ist es denn nicht gefährlich als Callboy?“ Schluchzte Lucas Mutter und der Vater setzte nach, ob ich mich auch wegen Aids schützen würde. Ich nickte und versicherte ihnen, dass ich vorsichtig bin. Und ich versprach ihnen, dass ich immer auf Luca aufpassen würde und ihn niemals gefährden würde, egal was noch passierte. Jetzt stand Frau Weidner auf, nahm mich in den Arm und drückte mich ganz fest an sich. „Pass auf dich auf“, flüsterte sie mir ins Ohr und ließ mich dann wieder los, um Luca zu umarmen. Wir verbrachten noch den ganzen Abend zusammen und unterhielten uns angeregt über Gott und die Welt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)