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WET [Diskussion]

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WET

ein Third-Person-Shooter für die PS 3 und die Xbox 360. Es wurde entwickelt von Artificial Mind and Movement (2010 umbenannt in Behaviour Interactive) und von Bethesda Softworks veröffentlicht.

Das Spiel handelt von der Auftragskillerin Rubi Malone, im Original von der Schauspielerin Eliza Dushku synchronisiert.

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Gameprinzip

Rubi steuert ihr dabei aus der »von hinten«-Perspektive durch die Levels, die gespickt sind mit Stunt-Möglichkeiten. Ballert ihr die mordlüsternen Dunkelmänner nämlich über den Haufen, während ihr zum Beispiel an der Wand entlang sprintet, an Drahtseilen rutscht oder auf den Knien über den Boden schlittert, erhaltet ihr dafür Style-Punkte. Damit kauft ihr nach Schlüsselpunkten in den zahlreichen Abschnitten oder nach Abschluss eines Kapitels neue Fähigkeiten ein und bessert die Statuswerte eurer Spielfigur auf.

Besonders viele Punkte bekommt ihr, wenn der Multiplikatorwert stimmt: Durch das Aneinanderreihen von Abschüssen steigert ihr diesen »Overdrive« genannten Punktevervielfacher bis zu einem Maximalwert von »x5« -- statt der normalen Punktzahl erhaltet ihr dann den fünffachen Wert auf eurem Punktekonto gutgeschrieben. Dass ihr gerade Style-Punkte sammelt, erkennt ihr übrigens daran, dass das Spielgeschehen stark verlangsamt wird.

Ähnlich wie beim Actionkracher Max Payne schaltet Wet in einen Bullet-Time-Modus, sobald ihr eine akrobatische Aktion zum Besten gebt. Neben Schusswaffen wie Pistolen, Maschinengewehren oder einer Schrotflinte ist Rubi auch im Umgang mit dem Katana äußerst geschickt: Auf Knopfdruck baut ihr die Klinge in Kombos ein oder schlitzt den Gegnern ruckzuck den Bauch auf.

Fazit

Das Abenteuer von Rubi Malone ist ein ambitionierter Action-Cocktail mit hochprozentigen Zutaten, der aber dennoch nicht berauscht. Nicht nur, weil das Glas nach gut fünf Stunden geleert ist, sondern weil die Inhalte unnötig verwässert werden und spätestens ab der Hälfte ihren Überraschungsreiz verlieren. Der Rage-Modus z.B. ist visuell vollmundig, bietet aber inhaltlich nichts anderes als der Rest vom Spiel und hat in der mitunter unnötig veränderten USK-Version sogar die Multiplikator-Mechanik eingebüßt. Rubi als Charakter hingegen ist hochinteressant - nicht nur, weil bewusst darauf verzichtet wird, sie wie viele andere Videospielheldinnen als hirnloses Babe, sondern sie als ebenso stark und selbstbewusst wie geheimnisvoll darzustellen.

Leider schaffen es die manchmal knappen Dialoge aber letztlich nicht, ein Tarantinoeskes Gefühl zu vermitteln. Das Vorhaben, einen "B-Movie" zum Spielen zu entwickeln, wurde ebenfalls nur in Ansätzen bewältigt: Auf der einen Seite passen die wortkargen Charaktere und die ebenso kargen Kulissen wunderbar, auf der anderen bleibt im HD-Zeitalter und in der Post-Stranglehold-Ära der Wunsch nach mehr Details und sei es auch nur rudimentär zerstörbarer Umgebung ungehört. Dadurch hätten die spektakulären akrobatischen Gefechte mit ihrer leider viel zu mächtigen Zeitlupe deutlich aufgewertet werden können. Dennoch unterhält Rubi von Anfang bis Ende, da die spielerischen Elemente immer im genau richtigen Moment wechseln.

Dennoch: Am Ende möchte man allerdings nicht so häufig WET zu sich nehmen, bis man einen Kater hat und mit einer wildfremden Frau im Bett aufwacht, sondern wendet sich lieber wieder einem distinguierten Whisky wie z.B. Stranglehold zu. Unter dem Strich ist WET die Software-Version eines Alkopops: Geht gut runter, erfrischt sogar kurzzeitig, kann aber ein vollwertiges alkoholisches Edel-Getränk nicht ersetzen.



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