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Comforting Rain

von

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Seine braunen Augen blickten hasserfüllt durch das hohe Fenster hinaus, auf die Silhouette des verregneten Tokyo.

Er verabscheute den Regen. Es war nicht so, dass er ihn ,wie so viele andere nicht mochte, weil er nass und kalt war, er hasste ihn, weil er ihm das wichtigste in seinem Leben kaltblütig entrissen hatte...das Licht.

Es war ,auf den Tag genau, zwei Jahre her, als sein Leben seinen Sinn verlor.

Bis dahin war er regelrecht vernarrt in den Regen gewesen....er hatte es geliebt draußen rum zu laufen wenn es regnete. Jedes mal hatte er sich dann auf seine kindlich naive Art darüber gefreut und sie mit sich nach draußen gezogen um den Regen zu genießen. Sie war dann immer gespielt genervt über sein Verhalten wieder ins trockene gelaufen um ihn dann von der Tür aus zu beobachten...Damals waren sie einfach unzertrennlich gewesen...Kazuya und Hikari.

Egal wo man einen von den Beiden antraf, der andere war nicht weit.

Sie waren von ihrer ersten Begegnung an die besten Freunde, gingen jahrelang in die selbe Klasse und bildeten wie Ying und Yang...das perfekte Paar...bis auf den kleinen Unterschied, dass sie bis auf freundschaftliche Gefühle nichts füreinander empfanden

Obwohl sie seine Leidenschaft für den Regen nicht nachempfinden konnte, freute sie sich immer genauso über den Regen wie er.

Als er sie eines Tages, aus einer seiner impulsiven Launen heraus, fragte warum es den Regen gebe und wieso sie sich, trotz ihrer Abneigung dem Regen gegenüber, immer mitschleifen ließ, antwortete sie ihm :" Es regnet, weil jemand dafür betet, dass all deine Trauer verschwinden möge, und damit ich für dich da sein kann, werde ich zum Regen für dich.

Also begleite ich dich wenn es regnet, damit ich den Regen verstehen lerne!"

Auf seinen verwirrten Blick hierauf wuschelte sie ihm durch die Haare und lächelte "Solange es den Regen gibt, werde ich immer dafür beten, dass du glücklich bist. Schließlich bist du mein bester Freund..."

Seltsamer weise machten ihre Worte ihn an dem Tag traurig, doch er konnte seine Gefühle einfach nicht in Worte fassen. Also nickte er nur leicht mit dem Kopf. Hätte er ihr einfach gesagt was in seinem Kopf war, nämlich dass er froh war, das sie sich gefunden hatten...

Eine Woche später sollten seine Gefühle nämlich kein Gehör mehr finden.

Gerade als sie sich auf dem Rückweg von ihrer Klavierstunde befand wurde sie vom plötzlich einfallenden Regen überrascht. Weil sie hektisch versuchte ihren Schirm in ihrer Tasche zu suchen, bemerkte sie den Wagen nicht, der an der Kreuzung abbog und durch den Regen ins Schleudern geriet. Zu spät hatte sie den Schirm in der Hand, zu spät kam ihre Reaktion, selbst ihr nie erklingender Schreckensschrei wäre zu spät gekommen..........

Der Wagen raste auf sie zu und klemmte sie zwischen sich und der Wand ihres Lieblings-Kaufhauses ein wobei der Aufprall ihre Wirbelsäule an mehreren Stellen brach. Das letzte Wort auf ihren Lippen verklang ungehört am Unfallplatz als ihr Gehirn seine Funktionen aufgab..."Kazuya"
 

Eine heiße Träne lief ihm die Wange runter und hinterließ eine brennende Spur.

Er vermisste sie so sehr....
 

Vom klingeln der Haustür aus seinen Erinnerungen gerissen, sprang er reflexartig auf und drückte auf den Summer noch bevor er sich klar werden konnte, dass er doch eigentlich niemanden sehen wollte.

Bevor der ungewollte Besuch den letzten Treppenabsatz erreichte, wischte er sich hastig mit dem Handrücken über die Augen. Niemand sollte ihn so sehen...

Keine zwei Augenblicke später stand ein völlig durchnässter Jin in seiner Wohnung. Kaum hatte er die Tür hinter der feuchten Spur die sich, dank Jin, durchs Treppenhaus bis in seine Wohnung zog, geschlossen, fiel dieser ihm um den Hals.

"Mann hab ich mir Sorgen gemacht...Seit einer Woche meldest du dich nicht, gehst weder ans Telefon noch ans Handy und zu den Proben erscheinst du auch nicht...was ist denn eigentlich mit dir los?!"

Argwöhnisch blickte er dem jüngeren in die Augen " Sag mal hast du etwa geweint?!"

Als Kame sein Gesicht wegdrehen wollte //mist, ich wollte doch nicht, dass mich jemand so sieht// hinderte er ihn sanft aber bestimmt daran. "Nande, doushite...was hast du denn? Ich meine mir kannst du es doch sagen!!"

Der besorgte Ausdruck und die Wärme in seinen Augen erinnerten ihn an sie. Ein kalter Schauder fuhr durch seinen Körper und er merkte wie die unterdrückten Tränen der letzten zwei Jahre sich ihren Weg nach draußen bahnten. Schluchzend klammerte er sich an Jins Hemd "Ich....ich..." dann brach sich seine Stimme wieder an den Schluchzern.

Sein ganzer Körper bebte unter der Wucht der nun frei gewordenen Trauer. Und als wollte der Himmel dies unterstützen krachte ein gewaltiger Donner direkt über ihren Köpfen. Bestürzt über den Zustand seines Freundes, schlang Jin seine Arme noch fester um ihn und dirigierte ihn mit sanftem Druck zur Couch. Noch nie hatte er ihn so verzweifelt gesehen. Obwohl sie nun seit fast drei Monaten zusammen waren, wusste er nie was der sonst so fröhlich Kame eigentlich dachte. Er spürte nur die Verzweiflung, die Trauer und den Hass die er sonst so gut in seinem Herzen versteckte. Also tat er das einzige, was ihm gerade möglich war, er wiegte ihn sanft in seinen Armen, strich mit der Hand über seinen Rücken und flüsterte ihm beruhigend ins Ohr, dass alles gut werden würde und dass er immer für ihn da sei.

Er wusste nicht mehr wie lange sie schon so auf der Couch saßen und eigentlich war ihm das auch egal. Das einzige was für ihn in diesem Moment zählte waren die Ruhe und Geborgenheit die er in Jins Armen verspürte.

Als er anfing zu sprechen, war seine Stimme vom Weinen schon ganz heiser.

"Ich hab mich hier abgeschottet, weil....weil es regnet!"

Jin, der froh war, dass Kame sich anscheinend beruhigt hatte, unterdrückte das impulsive Bedürfnis ob dieser seltsamen Erklärung laut los zu lachen.

Eine Entscheidung die er nicht bereute als er die eigentliche Geschichte hinter dieser Begründung erfuhr.

Jetzt ergab vieles was ihn die letzten Jahre über gewundert hatte einen Sinn, wenn es regnete erinnerte jeder Regentropfen Kame an das, was er verloren hatte.

Aber, dass Kame das alles verheimlicht hatte traf ihn tief, so tief, dass er sich fragte ob er ihm nicht traute und ob er Angst hatte sich auch mal von seiner anderen Seite zu zeigen.

Fragen über Fragen schwirrten in seinem Kopf umher, sodass er nicht bemerkte wie der, dem die Fragen galten, zum ersten mal seit unzähligen Tagen einschlief ohne sich vorher stundenlang in den Schlaf geweint zu haben.

Als sein Blick durch den Raum schweifte fiel ihm auf, dass Kame sich beruhigt hatte und als er ihn dann ansah, blickte er in ein Gesicht, dass nach soviel Trauer, zum erstenmal wieder Wohlbefinden zeigte. Lächelnd hob er ihn von der Couch und trug ihn ins Bett. Während er ihn zudeckte, hörte er wie Kame im Schlaf anfing zu sprechen. Er beugte sich nach vorne um ihn verstehen zu können und sah wie sich eine Träne ihren Weg über die Wange des Schlafenden bahnte. Besorgt legte er sich neben ihn und strich ihm beruhigend über die Wange, woraufhin der Atem des Schlafenden wieder ruhiger wurde und er sich an Jins Brust schmiegte. Mit noch immer geschlossenen Augen flüsterte er leise " Danke, ich hatte vergessen, wie schön der Regen sein kann..."

Verwundert sah Jin den jüngeren in seinen Armen an und blickte in ein paar braune Augen die ihn ansahen.

"Du riechst nach Regen. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte wenn ich dir nicht begegnet wäre, damals als ich vor dem Betonpfeiler stand....alleine im Regen. Dein Lachen damals und der Satz, dass ich mal wieder die Rechnung für die Wasserwerke zahlen sollte, damit ich mich nicht mehr im Regen waschen muss, haben mich aus der Verzweiflung geholt...ohne dich wäre ich weder der, der ich heute bin, noch wäre ich überhaupt hier...!"

"Heißt das etwa, dass du an dem Abend...." "Genau, wärst du nicht plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht um dich über mein Erscheinungsbild lustig zu machen, wäre ich am nächsten Tag auf den Titelblättern aller Zeitungen gewesen...schon witzig, dass etwas was mich sonst immer aufgeregt hat, mir das Leben rettet!"

Ein fester Knoten schnürte Jin die Kehle zu, als ihm die tragweite des soeben gehörten bewusst wurde....hätte er an diesem Abend bei Yamapi nicht einen über den Durst getrunken und somit gezwungenermaßen zu Fuß nach Hause laufen müssen, wäre Kame tot gewesen. Von dieser Erkenntnis völlig aus der Bahn geworfen setzte sich Jin auf.

Die Fragen brachen aus ihm heraus, wie Lava aus einem Vulkan. "Wieso hast du nicht schon vorher mit mir darüber geredet? Warum hast du nichts gesagt als das alles passiert ist, wir sind doch schon länger befreundet? Wer war sie und wieso hab ich sie nie kennen gelernt? Warum bist du nicht zu mir gekommen als das alles passiert ist?"

Und obwohl seine Stimme immer mehr an Kraft zugenommen hatte, waren seine letzten Worte kaum noch ein Flüstern... "Wie konnten wir uns so nahe kommen, wenn du mir nicht vertraust?" Es waren jetzt seine Augen die sie sich mit Tränen füllten, die langsam seine Wangen hinabliefen. Langsam hob sich Kames Hand und strich die Tränen wieder weg, dann nahm er Jins Gesicht in beide Hände und verschloss seine bebenden Lippen mit einem Kuss.

" Ich hatte es verdrängt, jeder Gedanke an ihren Verlust ließ mein Herz sich vor Schmerz und Trauer zusammenziehen. Ich wollte so gerne mit dir darüber reden, meinem Schmerz und meiner Trauer endlich Luftmachen, aber allein der Gedanke daran, alles noch mal durchleben zu müssen wog eine Tonne.

Ich erinnere mich noch genau an meinen Geburtstag vor vier Jahren, als sie ihr erstes großes Klavierkonzert gegeben hat. An dem Tag hast du sie kennen gelernt, und ihr habt euch auf anhieb gut verstanden, sie fand dich sehr nett, du erinnerst dich vielleicht nicht mehr an sie, damals hatte sie lange schwarze Haare, die geglänzt haben wie pure Seide und diese eine Strähne in Kupfer ihrer Lieblingsfarbe, mit der sie immer gespielt hat.

Sie hat sich immer wieder nach dir erkundigt, als ob sie gewusst hat, was du mir eines Tages bedeuten würdest.

Ich wollte sooft mit dir reden aber ich konnte nicht, nicht aus mangelndem Vertrauen, sondern weil mir die Kraft dazu fehlte."

Er blickte dem anderen direkt in die Augen, "Was das Vertrauen betrifft, würde ich für dich ohne mit der Wimper zu zucken mein Leben geben."

Die Tränen bahnten sich wieder einen Weg nach oben, die Last die er schwinden fühlte, befreite sie aus ihren Ketten und seine Seele fühlte sich wieder so leicht an.

Die Tränen und die Worte, die aus seinem innersten kamen löschten auch die letzten Zweifel die Jin noch plagten.

Langsam hob er die Hand, legte sie dem jüngeren an die Wange und zog sein Gesicht zu sich, vorsichtig küsste er die salzigen Tränen von seinem Gesicht, dann drückte er ihn an sich.

" Gomen nasai, ich wollte dich nicht traurig machen. Ich wollte doch nur wissen wieso du alles vor mir verheimlicht hast. Ich dachte, ich würde dich verlieren.

Sanft befreite sich der andere aus seiner Umarmung "Was das betrifft, muss ich dich leider enttäuschen......" Mit einem breiten Grinsen räkelte er sich wieder in die Kissen.....

"Jetzt wo ich dich endlich habe, verlasse ich dich nicht so schnell!"

"Kame-chaaaaaaaaan....du Biest, erschreck mich nicht immer so...."

Mittlerweile auch breit grinsend beugte Jin sich zu ihm runter und fuhr mit seiner Zunge über Kames empfindlichen Hals, küsste diesen und biss dann zu...

" Ite....Jinjin...!"

" Das war die Strafe dafür, dass du mich so geschockt hast und dafür, dass du mich eine Woche lang mit den anderen hast alleine proben lassen!!!!"

Lachend zog Kame ihn wieder zu sich "Hm, wenn ich fürs Proben-Schwänzen immer so bestraft werde könnte ich mich dran gewöhnen....!!!!!"

Jins antwort auf hierauf würgte er ab indem er ihm den Mund mit seinem verschloss.....
 

In dieser Nacht erfüllte sich ein Wunsch der vor genau zwei Jahren geäußert wurde. Ein Wunsch, der zwei Jahre warten musste um formuliert zu werden und zwei weitere um endlich in Erfüllung zu gehen.

Während der Regen von draußen an die Fenster trommelte, schrumpften drinnen Kames Trauer und all seine Sorgen mit jeder Berührung und jedem Kuss bis sie endgültig weggetragen waren.

Und während der Regen sich beruhigte und die Sonne sich langsam am östlichen Horizont erhob, erklang in den Straßen von Tokyo ein Klavier das ein koreanisches Stück spielte...
 

Rainbow
 

Do you know why the rain comes?

It' s because someone is praying for all your sadness to be erased

So that I can comfort you....

I' ll become your rain
 

Bevor Kame in Jins Armen einschlief flüsterte er der aufgehenden Sonne zu:

"Danke Hikari, jetzt verstehe ich was du mir sagen wolltest. Ich liebe den Regen, und ich werde dich immer lieben und nie vergessen...wir bleiben die besten Freunde, für immer!"

Als sich seine Augen schlossen und er sanft in den Schlaf glitt umhüllten die ersten Sonnenstrahlen des Tages und seit einer Woche, das Paar in einer warmen Umarmung, als würde das Licht sie beschützen......



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Furu
2006-06-23T04:00:28+00:00 23.06.2006 06:00
Uiii... nachdem du mich darauf aufmerksam gemacht hast, dass es diese Fanfiction gibt, habe ich sie natürlich gleich gelesen als ich Zeit hatte.

Ich mag die Geschichte... obwohl sie total traurig war. Erstens liebe ich Jin und Kazuya was natürlich daszu geführt hat, dass ich es als Akame-FF einfach lieben musste.
Und ich fand die Stelle als Hikari gestorben ist voll traurig. Ich hab fast angefangen zu heulen und kann gut verstehen, dass es Kame so nahe ging.
Ich mochte auch total, wie du den Regen eingebracht hast! *Regen mag, solang ich nicht raus muss* Und ich find die Erklärung mit dem Regen schön, besonders, da Kazuya sie am Ende ja auch endlich verstanden hat.

Ich fände es auch schön, wenn es noch weitergehen würde! ^^

Baibai,

Furu
Von: abgemeldet
2006-05-23T08:18:01+00:00 23.05.2006 10:18
nyaaaa....
das ist eine suesse Akame fanfic, auch wenn sie so bedrueckend anfaengt. ich finde es gut, wie du mit dem Wetter stuimmungen verbindest und eine Geschichte erzaehlst, die mehr von Kazuya zeigt, als man so sieht. und Jin kuemmert sich so lieb um ihn, das kann man sich richtig vorstellen.
vielleicht waere es gut, wenn du absaetze deutlicher machst, in dem du noch ne zeile freilaesst. sonst verwurschtelt das animexx immer zu einem fliesstext und das ist etwas anstrengend zu lesen.

gehts noch weiter mit der geschichte? ich wuerde mich freuen! *knuff*
wenn du lust hast, schau doch mal in meine Fanfics rein, hab 2 zu KAT-TUN.
baibai!


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