04 - Heulattacken und andere Dinge
Das SportCamp
DANKE AN ALLE KOMMISCHREIBER!!!!! *allemegamäßigdurchknuddl*
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Langsam blinzelte ich. Meine Unterlage war einfach zu unbequem. Ich war auf keinen Fall mehr auf dem Heuhaufen. Verschlafen richtete ich mich auf und sah auf dem Funkwecker. 13:56. Ach. Ich konnte weiterschlafen. Ich legte mich wieder hin und schloss meine Augen. Doch auf einmal saß ich kerzengerade im Bett. Ich hatte verschlafen. Oder einfach nur verlesen? Ich sah nochmals auf den Wecker. 13:57. "OH NEIN!!! ICH HABE VERSCHLAFEN!!!" Mit einer rasenden Geschwindigkeit stand ich auf und nahm nichts außer mir wahr. Ich wollte gerade die Tür aufmachen und retten was noch zu retten war, als…
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Kapitel 4: Heulattacken und andere Dinge
"Na!? Ausgeschlafen!?" Ich blieb angewurzelt stehen und drehte mich ganz langsam, in Zeitlupe, um und hoffe darauf, dass ich Halluzinationen hatte. Doch dem war nicht so. Da saß wahrhaftig Kai, der Kai, mein Trainer, der aufgeblasene Idiot, auf einen meiner Sofas IN MEINEM ZIMMER und starrte mich an. Was macht er jetzt wohl mit mir. Foltern. Umbringen. Langsam oder doch Schmerzvoll. Sein Blick hatte mich jetzt schon aufgespießt und ich war kurz davor umzufallen, da ich noch die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Vielleicht war es besser so. Dann war ich Ohnmächtig. Vielleicht verschwand er dann. Mama, wo bist du nur, wenn man dich braucht. Dann dachte ich nochmals darüber nach. Obwohl. Warum hab ich eigentlich Angst vor dem Vollidioten? Wenn er irgendwas machen will, schlag ich ihn KO. Wäre ja wohl gelacht. Bis jetzt hatte ich den stärksten und größten Typen schon auf die Knie gezwungen. Ich lasse mir doch nichts von SO EINEM verunsichern.
Selbstbewusst stellte ich mich hin und starrte ihn genauso feindlich an. "Ja!" antwortete ich zickig und glaubte, einen kleinen Funken Überraschung in seinen Augen gesehen zu haben, der jetzt aber wieder verschwunden war. Der Typ war sich ziemlich sicher, aber das war ich auch. Ich grinste vor mich hin, als ich daran dachte, wie ich einen Jungen aus meiner Schule verkloppt hatte, da er mich ärgern wollte. Ich war leider so in Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, wie sich Kai mir näherte. "Was grinst du so!?" fragte er kalt und emotionslos. Vor lauter Schreck in auf einmal vor mir zu sehen, ging ich zwei Schritte zurück und stieß dort an eine Wand. "Du hörst mir jetzt mal zu!" meinte er in einem scharfen Ton, doch das bekam ich schon gar nicht mehr mit.
Ich war mit meinem Gedanken wieder bei meinem Dorf, meiner Familie und meinen Bergen. Naja, es war nicht wortwörtlich MEIN Dorf, aber ich vermisste es. Ich war völlig abwesend und merkte nichts mehr von meiner Umgebung. Warum hatte ich eigentlich Heimweh. Ich wollte das doch gar nicht!
Plötzlich knallte eine Hand neben meinen Kopf gegen die Wand. Erschrocken sah ich die Augen meines Gegenübers, der nun mit seiner Hand meinen Fluchtweg sicherte. Seine Augen. Ich könnte fast darin versinken. Aber eben nur fast. Ich könnte mich ja wohl zusammenreißen. Die Augen erinnerten mich an die Augen meines Großvaters. Zwar hatten seine Augen eine andere Farbe, aber den gleichen Ausdruck hatte er allgemein. Die Augen strahlten Selbstsicherheit, Kälte und vor allem Überlegenheit aus. Auch einwenig Freundlichkeit war enthalten, aber nicht viel. Genauso wie die Augen meines Großvaters. Ich vermisste ihn so. Er hat mich immer verstanden.
Von einem auf den anderen Moment fing ich das heulen an und sank an der Wand entlang auf den Boden. Ich bemerkte zwar während meines 'Ausfalls', dass Kai irgendwie verunsichert war und nicht wusste was er machen sollte, aber das war mir egal. Ich umschlang meine Beine mit meinen Armen und heulte weiter. Ich konnte einfach nicht aufhören. Aber trotzdem wusste ich, sobald ich aufhörte, würde ich am liebsten im Erdboden versinken. Ich war 14 und heulte vor einem Jungen, der wahrscheinlich dachte, es sei seine Schuld. Als ob ich wegen so einer Kleinigkeit anfangen würde zu heulen.
Es klopfte und die Tür ging auf. Herein kamen Ray und Alex, die gehört hatten, dass die Beiden in Lisas Zimmer waren. Alex schrie "(fremde Sprache) Äh… Keine Ahnung!?" gab der etwas verwirrt zurKai etwas zu, was ich aber nicht verstand. Kai murmelte auch nur etwas, für mich nicht verständliches, zurück. Ich lies mich nicht stören. Verstand ja sowieso nichts. Kai ging schließlich mit Ray raus.
Ich heulte einfach weiter. Als die Tür geschlossen wurde, setzte sich Alex zu mir, nahm mich in den Arm und sprach wieder etwas, dass ich nicht verstand. Nach ungefähr einer halben Stunde hatte ich mich beruhigt. Aufmunternd sah mich Alex an, umarmte mich noch mal und ging dann. Mittlerweile hatte sie es wohl endlich kapiert, dass ich sie sowieso nicht verstand. Ich setzte mich aufs Sofa und machte mich ganz klein. Dann schniefte ich noch ein bisschen und einzelne Tränen kamen noch mal. Schließlich verbrachte ich den ganzen Nachmittag so. So ca. 6 Uhr ging die Tür auf und jemand kam rein. Ich erkannte an den leisen Schritten, sofort Kai. Rays Schritte waren härter und Alexs klimperten immer, da sie fast nie ihre hohen Schuhe auszog. Dabei war sie schon groß genug. Ich war 1,78 m und musste so ziemlich die gleiche Größe wie sie haben. Aber auf den Gelände waren eh nur große Personen zu sehen. //Ich weiche immer voll vom Thema ab! *drop*//
Ich merkte, wie sich jemand etwas weiter entfernt neben mir setzte. Ich setzte mich langsam im Schneidersitz hin und sah die Person, also Kai, an. Er saß neben mir und sah mich an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ihm irgendetwas Leid tat. "Also!… Ähm ja… ich weiß nicht was ich wirklich getan hab, aber es… es… es tut mir… mir leid!" meinte er etwas zaghaft. "Wer hat dich geschickt!?" rutschte es mir raus. Ich schlug schnell meine Hand vor meinem Mund und sah ihm erschrocken an. So ein Mist, aber auch!!! Ich war schon wieder bei meinem Großvater, der sich auch nie ohne die Erpressungen meiner Großmutter bei jemand einfach so entschuldigen würde. Nun sah mich Kai komisch an. "Na ja! Sorry, das du wegen mir rumgeheult hast!!!" meinte er schnell und wollte aufstehen und gehen.
"Als ob ich wegen so einem wie DIR geheult hätte!!! Da ist ja jede Träne zu schade dafür!!!" meinte ich zickig. "Wegen was denn dann!?" "Hatte doch nur was im Auge!!!" meinte ich. So ne blöde Ausrede hatte ich schon lange nicht mehr. Ich mache mich hier total zum Affen. Erst heul ich vor ihm und dann auch noch DAS!!! Der muss mich ja für total bescheuert halten. Aber es ist mir ja eh egal, was andere von mir denken! Ich bin ja net so wie irgendwelche Tussen! Ich hatte nicht wirklich bemerkt, dass Kai noch nicht gegangen war, sondern jetzt auf einem Sessel saß. Ich ging auf das Paket zu, das ich von meinen Großeltern bekommen hatte und setzte mich dann wieder auf den Sofa. Langsam und vorsichtig öffnete ich es, schließlich wusste ich nicht, was darin war.
Kai sah mir gespannte zu, was ich aber nicht merkte. Ich hatte nun schon den verschlossenen Deckel offen und sah hinein. Dann runzelte ich die Stirn. Seit wann waren meine Großeltern denn dafür alles zu verpacken. Ich nahm ich das Päckchen heraus und öffnete wieder vorsichtig das umgewickelte alte Zeitungspapier. Das schon lose Papier schmiss ich rücksichtslos auf den Tisch vor mir und hatte in meinem Eifer immer noch nicht erkannt, das Kai fast neben mir saß. Das Zeitungspapier war nun entfernt und ich spürte etwas Holziges. Es lag nur noch ein weißer Stoff von meiner Großmutter schützend davor und ich entfernte diesen. Als ich sah, was es war, musste ich grinsen. Die beiden wussten wirklich immer, was ich brauchte. Plötzlich spürte ich, dass das Sofa etwas neben mir nachgab und drehte mich dorthin. Da saß doch tatsächlich Kai und sah sich mein Geschenk genauer an. Schließlich nahm er sich doch mal die Freiheit und fing an zu Reden.
"Was ist das!?" neugierig sah er es sich von allen Seiten an. "Meine Heimat!" meinte ich immer noch strahlend. "Ach!?" fragte er nur noch dazu. Ich weiß immer noch nicht, warum ich einfach weiterredete, aber ich tat es einfach. Mein Großvater hatte mir doch tatsächlich eine handgenaue, aber natürlich verkleinerte Abbildung von dem Berg und dem untenliegenden Dorf geschnitzt. Alles ganz genau. Sogar die einzelnen Häuser und der Wald stimmte. Meine Großmutter hatte es bestimmt angemalt.
Ich erklärte Kai alles und merkte überhaupt nicht darauf, ob ihm das interessieren würde. Nachdem ich ihn eine halbe Stunde zugelabert hatte, knurrte plötzlich mein Magen. Ich lief etwas rot an und lächelte verlegen. Kai sah auf die Uhr. "Es ist eh bald Acht Uhr. Komm. Gehen wir schon zum essen!" meine Kai freundlicherweise, aber dennoch kalt und stand auf. "Aber eines wüsste ich noch!" meinte er und drehte sich nochmals um. Ich stand auch auf und sah ihn fragend an. "Woher wusstest du, dass ich nicht freiwillig kommen würde, um mich zu entschuldigen!?" "Hatte dich irgendwie mit meinen Großvater verwechselt! Der hat auch immer so ein abweisendes Verhalten!" lachte ich und zog ihn an der Hand hinter mir her, damit es schneller ging. "Los! Ich hab Hunger!" meinte ich und rannte mit ihm, immer noch 'Händchen haltend' die Treppe runter.
Wir aßen später noch mit Ray und Alex und machten mich dann auf ins Bett, da ich ja schon um halb vier geweckt werde. Ich war es zwar gewöhnt früh aufzustehen, aber nur, wenn ich selbst aufwache. Ich glaubte kaum, dass ich morgen früh einfach soooooo aufstehen konnte. Das schlimmste kam ja erst noch. Ich brauchte schon allein über drei Stunden, bis ich in dem 'komischen' Bett einschlafen konnte. Nach diesen drei Stunden, immer noch wach, lag ich mich einfach auf den Boden. Wozu waren den Teppiche da? Dann schlief ich schließlich endlich ein.
Also... das wars mal wieder!
ich hoffe ihr seit zufrieden!
eure
_aliz_