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Another solution

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Also falls noch jemand sich an diese Geschichte erinnert: Es geht um Joey einen Obdachlosen, welcher sich vom Haus stürzen wollte und einen Polizisten namens Sam, der ihn rettet und schließlich aufnimmt. ;)

Wir befinden uns gerade in der Zeit, in der Sam Joey vorwarf, er würde wieder Drogen nehmen und Joey sich erst zurück in die Obdachlosigkeit und dann doch lieber zu seinem Bruder Rick flüchtet!

Ich habe endlich die Zeit gefunden alte Projekt abzuschließen und neue zu beginnen, Another Solution ist fertig und liegt auf dem PC insgesamt sind es 19 Kapitel und ein Epilog, das heißt nach diesem hier werden noch drei Updates folgen. :)
Wenn nicht höhere Umstände es verhindern, könnt ihr in den nächsten Wochen, mit dem Abschluss rechnen :)

Danke, danke, danke, an alle die sich noch hieran erinnern! Komplett anzeigen

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To Be Doomed

Kapitel 17:
 

To Be Doomed
 

Die Vögel zwitscherten und die Sonne schien. Sie brannte auf der frei liegenden Haut, trotz des leichten Lüftchens das hier oben wehte.

Der Himmel war fast wolkenlos und die wenigen Geräusche aus der belebten Straße unter mir drangen wie durch einen Wattebausch zu mir hoch. Es war alles genau wie damals…

Alles wirkte entrückt und unwirklich.

Ich lächelte leicht und zündete mir mit meinem Feuerzeug die Zigarette an, die ich zuvor aus der Verpackung geholt hatte.

Ich lehnte mich nach hinten gegen den Belüftungskasten, der hier oben auf dem Dach stand, zog an der Kippe, schloss die Augen und dachte an den Tag zurück, als ich Sam das erste Mal getroffen hatte.

Es war genau hier gewesen. Das Wetter war genauso heiß und schwül gewesen, der Himmel war klar und die Geräusche von der belebten Straße unten waren mir einerseits klar definierbar und andererseits komisch verzehrt vorgekommen.

Es gab nur einen Unterschied: Heute würde Sam nicht kommen, um mich zu retten.
 

Ich zog erneut an der Zigarette und bließ den Rauch langsam nach oben, gen Himmel.

Ich dachte an Rick, daran, wie ich ihn in den letzten Tagen beinahe zur Weißglut gebracht hatte. Dachte daran, wie wütend er gewesen war, als ich sagte, er könne mich mal und einfach verschwunden war.

Eigentlich wusste ich, dass er sich nur Sorgen machte. Und das war wahrscheinlich berechtigt. Durch meinen ausschweifenden Lebensstil in seiner Abwesenheit im Sinne von Trunkenheit und extrem hohem Zigarettenkonsum hatte ich ihn wahnsinnig unter Druck gesetzt. Er wollte mir unbedingt helfen, doch ich ließ ihn nicht an mich heran.
 

Ich wusste, so konnte es nicht weiter gehen. Ich musste mich zusammen nehmen und endlich zulassen, dass jemand anderes als Sam, mich aus diesem Loch heraus zog, in dem ich mich vergrub.

Ich wusste, ich hatte nicht mehr viel Zeit.

Es war kein Zufall, dass ich ausgerechnet auf dieses Dach gestiegen war.

Der Gedanke daran, das zu beenden, was ich vor einigen Wochen begonnen hatte, verfolgte mich bereits seit dem Morgengrauen.

Doch wusste ich, tief in meinem Inneren, dass heute nicht der Tag war, an dem ich springen würde.
 

Ricks Sorgen um mich, beunruhigten mich zu sehr. Ich wollte nicht, dass er sich Vorwürfe machte. Seit er wieder in mein Leben getreten war, hielt er mich fest, allein mit dem Gedanken, dass ein Stück meiner Familie zu mir zurück gekehrt war. Ich konnte ihn nicht einfach so verlassen.

Ich konnte nicht mit dem Gedanken Sterben, dass er sich die Schuld daran geben würde.

Also musste ich bleiben.

Solange Rick ein Teil meines Lebens war, musste ich leben.
 

Langsam öffnete ich die Augen wieder und ließ meinen Blick über die Dächer der Stadt schweifen.

Wie wunderschön die Welt aus der Höhe doch war.

Plötzlich wünschte ich mir, ich könnte fliegen. Wie ein Vogel meine Arme ausstrecken und mich von den Winden des Himmels davon tragen zu können.

Langsam kam ich auf die Füße, trat näher an den Rand und streckte beide Arme gen Himmel.

Der sanfte Wind, der hier oben herrschte, ergriff meine Kleidung, verfing sich in meinem viel zu weiten, dunklen T-Shirt und bereitete mir eine angenehme Gänsehaut.

Ich lächelte, schnippte die Zigarette über den Abgrund, griff nach der Zigarettenpackung in meiner rechten Hosentasche und zündete mir noch eine an.

Dann drehte ich mich um und setzte mich zurück auf meinen Platz.
 


 

Ich zog an der Kippe und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche, die neben mir stand. Die Umgebung verschwamm vor meinen Augen und alles drehte sich.

Die Mischung aus Alkohol, Nikotin, Sonne und Hitze machten mir zu schaffen. Seit Tagen hatte ich nichts gegessen. Auch wenn mein Bruder täglich versuchte mich zum Essen zu überreden, nahm ich nichts zu mir. Mir fehlte der Appetit und allein bei dem Gedanken zu Essen wurde mir übel.
 

Hunger war ein Fremdwort für mich...
 

Ich wusste, ich war ein Idiot. Schließlich schmiss ich gerade alles weg, was ich mir in den letzten Wochen so mühsam aufgebaut hatte.

Routine, Nahrung, Kleidung, Sicherheit, ein Dach über dem Kopf.

Ich verfiel in alte Gewohnheiten und mir war bewusst, dass es nicht lange dauern würde, bis Heroin, Kokain und ein Messer wieder in mein Leben treten würden.
 

Seufzend stellte ich die Flasche wieder zurück an ihren Platz und schloss die Augen. Meine Gedanken kreisten und der stechende Kopfschmerz half mir nicht, diese zu ordnen.

Ich saß seit vier Stunden auf diesem Dach in der prallen Sonne und wunderte mich langsam nicht mehr über den stärker werdenden Schwindel und die Übelkeit, die mich plagten. Ich war mir sicher, dass diese nicht nur von dem Alkohol und Nikotin kamen.
 

Ich schloss die Augen und seufzte leise. Es wäre das Beste, den Alkohol weg zu schütten und die Zigaretten über das Dach zu werfen. Ich sollte nach Hause gehen, etwas Essen und Trinken und wieder anfangen mein Leben in die Hand zu nehmen.

Bevor es zu spät war.

Bevor der Mut mich verließ.

Ich sollte nach Hause gehen.

Zu Sam.
 

Müde drückte ich die Zigarette, an der ich gerade erst zweimal gezogen hatte aus und schleuderte sie von mir weg.

Dann ließ ich mich zur Seite sinken und vergrub mein Gesicht unter meinen Armen.

Ich sollte nach Hause gehen.

Doch ich war so kaputt, fühlte mich so schwach.

Langsam drehte ich mich zur Seite.

Ich wollte schlafen.

Und einen Moment lang vergessen. Einen Moment lang nicht mehr über mein Dilemma, das sich Leben schimpfte, nachdenken…

Also schlief ich ein.
 


 

*** Sam ***
 

Seufzend verabschiedete er sich von Rick und trottete frustriert zurück zu Jack, seinem Partner, der unten im Streifenwagen auf ihn wartete.

Er hatte ihn mit dem Vorwand ein Paket für einen Freund vorbeizubringen abgespeist und war die drei Stockwerke schnell nach oben gegangen um erneut den Versuch zu wagen mit Jo zu sprechen.

Jeden Tag hatte er vorbei gesehen, zu verschiedensten Uhrzeiten, doch Jo hatte ihm kein einziges Mal die Tür geöffnet. Es war purer Zufall dass er heute Rick erwischt hatte, hatte dieser schließlich rund um die Uhr Schichtdienst im Krankenhaus.

Doch Jo war wie es schien nicht zu Hause…

Ein Spaziergang…

Wütend schlug er die Tür des Streifenwagens hinter sich zu.

Rick hatte besorgt ausgesehen. Als hätte er Nächtelang wach gelegen. Die Augenringe unter seinen Augen und die leicht geweiteten Lider, als das Thema auf seinen Bruder kam, sagten ihm, dass irgendetwas schief lief.

Warum sprach Rick nicht offen mit ihm?

Natürlich, er war Jo´s Bruder.

Und Blut war dicker als Wasser.

Trotzdem störte es ihn, das Rick ihm nicht sagte, was mit Jo los war.

Wie sollte er sich so um ihn kümmern.

Andererseits, er wusste, er war selbst schuld an seiner Miserie.

Er hatte Jo nicht vertraut.

Dass er ihm jetzt die Kalte Schulter zeigte, sollte ihn nicht wundern. Doch er machte sich Sorgen. Und er vermisste ihn schrecklich. Er wollte ihn zurück. Sofort!
 

Wo er wohl sein mochte?

Kurz überlegte Sam, seinen Partner erneut stehen zu lassen und kurz in dem Park um die Ecke nachzusehen, doch er wusste, das wäre zu auffällig und unverantwortlich gewesen. Außerdem würde Jack dann Fragen stellen. Und im Moment hatte er wirklich keine Lust mit seinem Stockheterosexuellen Freund über sein Liebesdrama zu sprechen.
 

Also seufzte er nur leise und ließ den Motor anspringen.

„Gibt’s irgendwas?“, fragte er Jack der in der Zwischenzeit den Funk überwacht hatte, doch der schüttelte nur mit dem Kopf.

Er fächelte sich mit der Broschüre ihrer Stammimbissbude Luft zu und stöhnte genervt.

„Heute ist wirklich nicht der richtige Tag um den ganzen Nachmittag Streife zu schieben. Vor allem da diese scheiß Autos nicht mal ne Klimaanlage besitzen.“, beschwerte er sich und griff nach dem Becher Cola, welche inzwischen wahrscheinlich brüwarm war, und trank einen Schluck. Sein Gesicht verzog sich einen Moment zu einer angewiderten Grimasse.

Sam stimmte ihm zu und wischte sich mit dem Hemdärmel den Schweiß von der Stirn.

„Wer hätte auch gedacht, dass es heute noch so heiß wird.“, entgegnete er und bog nach links ab um ihr Revier abzufahren.

„Weißt du an wann mich das Wetter erinnert? Als wir diesen Typen vom Dach geholt haben…wie hieß er doch gleich? Johnny? Jacky?“

„Joey…“ entgegnete Sam matt und stöhnte innerlich auf.

Musste Jack gerade jetzt mit dem Thema anfangen?

„Was ist eigentlich aus ihm geworden?“, fragte Jack neugierig. „Du hast ihn damals doch öfters besucht im Krankenhaus, oder?“

„Ja…Scheiße, guck mal da, unser Lieblingsgangster drangsaliert mal wieder die Jungen aus der Nachbarschaft.“

Dankbar für diesen Vorwand nicht näher auf das Thema eingehen zu müssen, beschleunigte er das Tempo und fuhr direkt vor besagtem Möchtegernmafiosi.

Er ließ die Sirene kurz aufheulen, hielt den Wagen an und stieg schnell aus, um den jungen Mann am Kragen zu packen und gegen die Tür des Wagens zu schleudern.

„Timmy mein Bester! Ich habe mich schon gefragt, wann wir uns das nächste Mal in dieser Konstellation wieder sehen würden.“, begrüßte er den bekannten Dealer und legte ihm die Handschellen an.

Jack ratterte ihm seine Rechte herunter und half Sam, den Jungen auf die Rückbank ihres Wagens zu befördern.

Dann machten sie sich auf zum Revier.
 


 

***Joey***
 

Langsam erwachte ich von dem stetigen Pochen in meinem geschundenen Kopf. Ich stöhnte leise auf und versuchte die Augen zu öffnen, doch es gelang mir nicht.

Mühselig hob ich einen Arm und fuhr mir kurz über die Stirn. Alles tat weh.

Ich versuchte mich langsam in eine aufrechte Position zu kämpfen, doch der Schwindel und die Übelkeit hielten mich davon ab.

Seufzend ließ ich mich zurück sinken und atmete tief ein und aus.

So elend ging es mir schon lang nicht mehr, ging es mir durch den Kopf.

Ich versuchte mich zu orientieren und mich daran zu erinnern was geschehen war.

Je mehr ich meinen müden Geist anstrengte darüber nachzudenken, desto mehr verstärkte sich das Hämmern hinter meiner Stirn.
 

Die Frische Luft in meinem Lungen half.

Erneut stemmte ich mit aller Kraft meine Lider nach oben und sah mich um.

Das Bild vor meinen Augen war seltsam verzehrt und alles war verschwommen. Ich blinzelte.

Schließlich schaffte ich es mit Mühe mich zumindest in eine halbwegs aufrechte Position zu kämpfen.

Erneut ließ ich meinen Blick über meine unmittelbare Umgebung schweifen.

Ich war immer noch auf dem Dach. Endlich registrierte ich den Fehler.

Ohne Wasser, ohne Nahrung war ich auf diesem Dach aufgeschlagen, nur mit einer Packung Zigaretten und einer Flasche hochprozentigem. Dann war ich eingeschlafen.

In der Prallen Sonne.

Kein Wunder, dass es mir so elend ging.

Der bittere Geschmack in meinem Mund und das Pelzige Gefühl auf meiner Zunge, halfen bei der Bestandsaufnahme.

Ich war dehydriert.

Und brauchte Wasser!

Und zwar dringend.
 

Langsam und vorsichtig, um meinen Kopf nicht zu sehr zu bewegen, robbte ich zur Tür, die in das Innere des Hochhauses führte.

Bei jeder Bewegung verstärkte sich der Schmerz in meinem Schädel und das Zittern meiner Glieder nahm zu.

Das beste wäre, einen Krankenwagen zu rufen, kam es mir in den Sinn.

Doch das ging nicht, ich hatte weder ein Handy noch Kleingeld dabei.
 

Schließlich stieß ich die Tür auf und rutschte zur Treppe. Zitternd griff ich nach dem Geländer und versuchte mich hochzuziehen, doch sofort verstärkte sich der Schwindel und die Übelkeit nahm zu.

Stöhnend ließ ich mich zurück sinken und schob mich stattdessen sitzend eine Stufe nach der anderen hinunter.

Dadurch dauerte es ewig, bis ich im Erdgeschoss ankam, doch anders ging es nicht.

Du musst nach Hause!, sagte ich immer wieder in Gedanken zu mir selbst und gelangte auf allen Vieren zur Haustür die nach draußen auf die Straße führen würde.
 

An der Haustür angekommen, nahm ich all meinen Mut zusammen und stemmte mich ind ie Höhe. Erneut verschlimmerte sich der Schmerz im meinem Kopf und ich hatte das Bedürfnis mich sofort wieder auf die Kühlen Fließen zu legen, doch ich wusste, es wäre mein sicherer Tod, würde ich hier bleiben und wieder einschlafen.

Mit einem Sonnenstich war nicht zu spaßen, vor allem in meinem Zustand.

Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich doch noch an meinem Leben hing.

Ich wollte nicht sterben. Nicht mehr.

Vor allem jetzt, wo das Sterben so weh tat.

Ich musste hier weg. Sofort.

Mühsam stieß ich die Tür auf und musste erneut die Augen schließen und gegen den Drang ankämpfen, wieder in die Knie zu gehen. Die Lichter der Straßenlaternen schmerzten unangenehm in den Augen und verschlimmerten den Schmerz.

Tief atmete ich durch, schob mich durch die schwere Tür und wandte mich wahllos in eine Richtung. Egal wohin, Hauptsache weg von hier!
 

***Sam***
 

Seufzend fuhr sich Sam durch die Haare und wandte sich an seinen Partner.

„Gott sei Dank. In einer Stunde endlich Schluss für heute.“

Dieser nickte und gähnte herzhaft.

„Ich glaube ich hole uns drüben noch einen Kaffee. Sonst pennen wir beide im Sitzen ein.“

Sam stimmte ihm zu und Jack trat aus dem Wagen und lief die wenigen Meter zu dem bereits schließenden Cafe um ihnen einen Coffee to Go zu holen.

Sam schloss für einen Moment die Augen und ließ seine Gedanken schweifen.

Er bereute im Nachhinein, die Chance nicht ergriffen zu haben, Jo zu suchen. Es wäre sicher kein Problem gewesen, hätte er es seinem Partner erklärt.

Schließlich wusste dieser, dass er schwul war.

Es war ja nicht so als müsse er sich erst outen. Doch Jack kannte Jo nicht. Nicht so wie er wirklich war. Er kannte nur den Drogensüchtigen, verschreckten jungen Mann auf dem Dach der bereit war seinem Leben ein Ende zu setzen.

Also was würde es nützen, Jack von seinem Dilemma zu erzählen? Er würde es ja doch nicht verstehen. Wer verstand schon einen Polizisten, der sich hoffnungslos in einen Junkie verliebt hatte?

Ach scheiße!

Wütend schlug Sam mit der Flachen Hand aufs Lenkrad und konzentrierte sich wieder auf den Funk um sich von seinen kreisenden Gedanken abzulenken.
 

***Joey***
 

Ich wankte die Straße entlang und versuchte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich entgegenkommender Passanten auf mich zu ziehen. Ich musste einen erbärmlichen Anblick abgeben. Der Schweiß perlte auf meiner Stirn, ich zitterte am ganzen Leib und hielt mir verzweifelt den Magen um dessen kläglichen Inhalt ja bei mir zu behalten.

Bei jeder Bewegung nahm das Hämmern in meinem Kopf noch ein bisschen mehr zu und der Schleier vor meinen Augen verstärkte sich.

Ich verzog das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse und senkte den Blick auf den Weg vor mir um wenigstens halbwegs zu erkennen, wo ich lang lief.

Meine Konzentration schwand mit jedem weiteren Schritt. Das Rauschen in meinen Ohren nahm zu. Ziellos lief ich durch die Straßen, hatte meine Orientierung längst verloren und die noch weiter nachlassende Sehschärfe meiner Augen tat ihr übriges dazu bei.

Das Schwindelgefühl nahm noch weiter zu, ich stolperte über die Bordsteinkante und torkelte auf die Straße. Eine Frauenstimme stieß einen Warnruf aus.

Verwirrt sah ich mich um.

War der für mich.

Dann blitzten plötzlich zwei helle Lichter in der Dunkelheit zu meiner Linken auf.

Erst das laut tönende Geräusch einer Hupe schreckte mich auf.

Jedoch zu spät.

Der Mann hinter dem Steuer sah mich entsetzt an und stieg auf die Bremse.

Die Reifen quietschten.

Jemand schrie.
 

***Sam***
 

„...28 bitte kommen…“

Sam schreckte auf. Er sah Jack einen Moment lang blinzelnd an. Sie waren tatsächlich beide kurz eingenickt.

Ein kurzer Blick auf die Uhr bestätigte seinen Verdacht. Es war kurz nach Elf. Die Schicht war schon seit zirka fünf Minuten beendet.

Er griff nach dem Funkgerät und antwortete: „Sylvia unsere Schicht ist seit fünf Minuten zu Ende. Wenn es nur eine Kabbelei zwischen zwei Nachbarn ist, die sich darum streiten, wer den lauteren Bass im Wohnzimmer laufen hat, dann schick Jim und Matt dort hin.“

Er schmunzelte, bei dem Gedanken.

„Es tut mir leid euch enttäuschen zu müssen, aber das ist es nicht. Zwei Blocks von euch ist ein Fußgänger mit einem Auto frontal zusammengestoßen. Und ihr seid am nahesten dran.“, erwiderte sie schmunzelnd.

Sam seufzte und sah Jack viel sagend an. Schien so als sei ihre Schicht noch lange nicht zu Ende.

„Also gut, meine Liebe. Dann nenn uns die genaue Adresse…“, antwortete er ins Funkgerät und gebot Jack mitzuschreiben.
 

***Joey***
 

Die Wucht des Aufpralls traf mich am Becken und schleuderte mich über den Kotflügel. Dann stürzte ich zu Boden und schlug mit dem Kopf hart auf dem Asphaltboden auf.

Ein mörderischer Schmerz machte sich in meinem linken Handgelenk breit und Schwindel benebelte meine Sinne.

Ich schloss die Augen und war einen Moment lang weg.
 

Dumpf, wie durch einen Vorhang hörte ich die Sirene.

Lichter tanzten vor meinem Augen, doch ich nahm sie kaum war.

Jemand rüttelte an meiner Schulter und der Schmerz in meinem Kopf entfachte von neuem.

Ich lag auf der Seite. Jemand legte ein Kissen oder eine Jacke unter meinen Kopf und ich spürte wie der Schmerz etwas verebbte. Doch der Schwindel blieb und ich tat mir schwer die Augen zu öffnen. Jemand brüllte. Schrie meinen Namen doch ich verstand nicht wirklich was derjenige von mir wollte. Wieder wurde ich durchgeschüttelt.

Ich öffnete die Augen einen spalt breit und erkannte über mir eine Gestalt.

Der Mann wirkte geschockt und seine Augen waren voller Sorge. Er brüllte mich an, versuchte meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken doch ich nahm die Worte nicht wahr.

Etwas warmes berührte meine Wange, eine Hand, erkannte ich.

Ich spürte, wie die Müdigkeit mich wieder übermannte.
 

Wie durch eine Nebelwand, drang das Geräusch einer weiteren Sirene zu mir durch.

Jemand brüllte etwas. Stimmen, viele Stimmen über mir.

Finger umschlossen meine unverletzte Hand und rote und blaue Lichter blitzten neben mir auf.

Ich spürte tastende Hände auf meinem Körper, jemand hob meinen Kopf etwas an und etwas schweres umschloss meinen Hals.

Dann rüttelte mich jemand durch und ich spürte eine Trage unter meinem Körper.

Die Schmerzen nahmen überhand.

Ich öffnete den Mund, versuchte etwas zu sagen, doch keiner schien mich zu bemerken.

Dann wurde ich bewusstlos.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dayce
2014-04-13T12:43:40+00:00 13.04.2014 14:43
Es geht weiter, wie schön! Und vor allem so spannend, ich muss sagen das ich mich gleich zum nächsten weiter begebe!
Ich hab die Geschichte damals schon unheimlich gemocht und trotz der langen Zeit hab ich mich gleich wieder wie zuhause gefühlt!
Tschaui Dayce
Von:  ReinaDoreen
2014-03-03T20:21:39+00:00 03.03.2014 21:21
Ich hab wirklich nicht mehr daran geglaubt. Um so mehr freue ich mich über das neue Kapitel.
reni
Antwort von:  -Ray-
04.03.2014 14:23
Ich hab auch nicht mehr daran geglaubt ;) aber ich freu mich dass du noch dabei bist!! <3
Von:  Kleines-Engelschen
2014-03-03T17:50:29+00:00 03.03.2014 18:50
woah! wie toll das du weiterschreibst, ich kann es noch garnicht richtig fassen. eine wahnsinnis geschichte und ein super kapitel. freue mich schon aufs nächste

greetz
Antwort von:  -Ray-
04.03.2014 14:22
danke danke :) Ich freu mich auch voll dass ich es endlich geschafft habe weiter zu schreiben und diese Geschichte zu beenden. Danke für deine Treue :)


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