Titel: Das Date
Pairing: MomoxAnn
Genre: Humor, Romance
Challenge: "Wie? Keine Blumen?"
Anmerkungen: Diese FF ist eine Antwort auf Rei17s Stichwort-Challenge aus dem PoT-Shonen-Ai-Zirkel.
Es ist zwar kein Shonen-Ai aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem
Warnung: Ich habe es innerhalb von knapp zwei Stunden runtergeschrieben und es ist nicht korrekturgelesen worden, also Vorsicht vor freilaufenden Tippfehlern.
„Ein Date?“
„Ja, ein Date. Hol mich morgen von der Schule ab. Fünf Uhr, komm nicht zu spät.“
Und jetzt stand er da.
Mit einem Date am Hals.
Er hatte gewusst, es war eine blöde Idee gewesen, nach dem Training noch zum Street Tennis Platz zu gehen.
Dass er es gewesen war, der Echizen mit einem Burgeressen bestochen hatte, damit er mitkam, übersah Momoshiro, von allen nur Momo oder von den Jüngeren Momochan-senpai genannt, großzügig.
Warum es eine blöde Idee gewesen war?
Ganz einfach: Tachibanas jüngere Schwester war auch dagewesen. Zusammen mit diesem nervenden rothaarigen Rhythmusfreak und diesem dauersabbelnden Möchtegernpsychopathen.
Oh ja, Kamio hätte ihn am liebsten umgebracht, als Ann mit einem strahlenden Lächeln auf Momo zugegangen war und das Date beschlossen hatte, das hatte man ihm nur zu deutlich angesehen.
Momo seufzte.
Es war ja nicht so, als ob er Ann nicht mochte, sie war süß, nett und interessierte sich für Tennis – ein sehr wichtiges Kriterium – aber irgendwie hatte er das Gefühl, sollte sich da wirklich eine Beziehung draus entwickeln, hätte ganz klar sie die Hosen an.
Klar, er konnte mit diesen schüchternen Mäuschen Marke Ryuzaki Sakuno nichts anfangen und Fangirlies wie diese Tomoka waren ihm zuwider aber…
„Momo-senpai…?“ Echizens Stimme klang gelangweilt aber bei genauerem Hinhören auch ein wenig besorgt. Glaubte Momo.
Sicher war er sich da nicht, aber er wollte mal großzügig sein und von dem Positiveren ausgehen, schließlich waren sie schon seit über einem Jahr eng befreundet.
Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr Echizen fort: „Ich muss dieses Mal doch nicht mit, oder?“
„Wieso…?“
Der Jüngere verdrehte genervt die Augen. „Mein Vater wollte irgendwo hin und ich muss mit. Außerdem…“
„Außerdem was?“ Warum hatte er nur immer, wenn Echizen etwas sagte, das Gefühl, er mache sich heimlich über seinen Senpai lustig?
„Außerdem denke ich, dass Ann sich auch mal gerne mit dir alleine treffen würde…“
„Ack… Aber… ich kann doch nicht… mit Ann…“
„Na, immerhin hast du dir endlich ihren Namen gemerkt…“
Echizen verschränkte die Arme hinter dem Kopf und wandte sich ab.
Momo verzog das Gesicht und ballte eine Hand zur Faust.
Er konnte sich wirklich beim besten Willen nicht erklären, wie er nur darauf kam, Echizen mache sich heimlich über ihn lustig… beim besten Willen nicht.
„Vielleicht solltest du ihr Blumen mitbringen…“
„ÄH?“ Wer hatte den Kleinen bitte zum Beziehungsberater gemacht!
Nicht, dass Momo etwas von Ann wollte… wirklich nicht!
„Papa redet immer so ein Zeug. Wenn ich mich mit einem Mädchen treffe, soll ich ihr Blumen mitbringen.“
Momo witterte seine Chance, wieder die Oberhand in diesem peinlichem Gespräch zu gewinnen. „Sooo?“, feixte er, „Du triffst dich also mit Mädchen?“
Ein erstaunter Blick war die Antwort. Das und ein verwirrtes: „Nein. Wieso? Sollte ich?“
Momo spürte schon wieder, wie seine Beherrschung flöten ging. Der Junge machte ihn echt noch fertig… fast 14 und kein Interesse an Mädchen… und die geifernden Fangirlies, die ihn im Schwimmunterricht oder im Freibad begafften, schien er gar nicht zu bemerken!
Nein, das einzige, was Echizen interessierte, war klein, gelb und rund: Ein Tennisball. Und der Schläger natürlich.
War er selber in dem Alter auch so gewesen?
Er wusste es nicht genau.
Er könnte mal bei der Senior High vorbeigehen und Inui fragen aber… nein. Das war es ihm dann doch nicht wert.
Er würde den Giftmischer und seine Kreationen schon noch früh genug wieder sehen.
Schlimm genug, dass Kaidoh sich immer noch regelmäßig mit ihm traf, warum auch immer. Momo wollte es gar nicht so genau wissen. Echt nicht.
„Ich hab Hunger…“, sagte er einfach, um endlich das Thema wechseln zu können, „Komm, ich lad dich ein.“
„Sicher?“
Die ehrliche Antwort hätte „Nein“ gelautet, aber er hatte wirklich Hunger. Und man konnte Echizen am besten mit Burgern zum Schweigen bringen.
Wenn der sich mal in ein Thema verrannt hatte, konnte er richtig nervig werden!
Die Lust am Tennis spielen war ihm jedenfalls vergangen.
Sie war auch am nächsten Morgen nicht wieder aufgetaucht.
Was Kaidoh gar nicht passte.
„Fshuuu, was sollte das!?“
Der hatte Sorgen… nur weil er beinahe von einem Super Dunk getroffen worden wäre.
„Er ist nervös…“ erklärte Ryoma äußerlich unbeteiligt aber mit einem belustigten Funkeln in den Augen.
„Und warum?“
„Echizen…“, versuchte Momo das Schlimmste zu verhindern, aber der Jüngere fuhr vollkommen unbeeindruckt fort: „Hat ein Date.“
Augenblicklich hatten sie die Aufmerksamkeit den gesamten Teams.
Arai stieß ihm grinsend den Ellenbogen in die Rippen und fragte neugierig: „Und? Wer ist es? Eine von unserer Schule?“
„Fudomine.“ Schon wieder Ryoma! Der hatte echt Lust auf eine ganze Menge Ärger!
„Die Schwester vom ehemaligen Kapitän?“, vermutete Kachiro ganz richtig.
„Klar, die steht doch schon lange auf ihn!“, rief Horio dazwischen.
„Fshuuu, das ist ein Training, kein Kaffeekränzchen! Alle zehn Runden!“
„Ich etwa auch?“ Momo konnte es nicht fassen. Er war hier doch das Opfer!
„Du ganz besonders!“
„Das bekommst du zurück, Mamushi!“ Nur weil die Viper aus unerfindlichen Gründen Teamkapitän geworden war, musste der sich noch lange nicht so aufspielen!
Aber dummerweise tauchten in unregelmäßigen Abständen immer wieder die neuesten Kreationen aus dem Inui’schen Chemielabor auf, deswegen sollte man besser vorsichtig sein, auch als Vizekapitän.
„Ein Date also?“
Sie hatten den Vormittagsunterricht hinter sich gebracht und saßen im Trainerbüro über den Listen für das kommende Ranking Match. Aber Kaidoh hatte den Stift weggelegt und sah Momo an. Auf der Liste standen bisher nur drei Namen: Momoshiro, Echizen, Kaidoh.
„Hmmm… scheint so.“
„Hoffentlich schleppst du nicht wieder Echizen mit… die kann einem echt Leid tun.“
„Baka Mamushi, wieso sollte ich…?“
„Weil du es immer tust, fshuuuu.“
Wo er Recht hatte… Momo spürte, wie er errötete. Verdammt!
Nur man die Beziehung der beiden Kapitäne seltsamerweise als Freundschaft bezeichnen konnte, so was musste jetzt nun wirklich nicht sein, wirklich nicht.
„Bring ihr lieber Blumen mit.“
Jetzt fing der auch schon damit an!
Aber Momo biss die Zähne zusammen, dass es knirschte und zählte gedanklich bis zehn.
„Machen wir lieber die Liste fertig, sonst meckert die alte Ryuzaki wieder.“
„Das habe ich jetzt überhört!“ Momo zuckte zusammen, und drehte sich verlegen lächelnd um.
„Ryuzaki-sensei… Sie… hier?“
„Natürlich, das hier ist mein Büro.“
„Ach… stimmt ja…“ Er kratzte sich am Hinterkopf und versuchte zeitgleich das blöde Grinsen, das sich auf seinem Gesicht ausgebreitet hatte, mit dem Ellenbogen zu verdecken. Mit mäßigem Erfolg.
„Wie weit seid ihr?“ Die Lehrerin ging an den beiden vorbei und sah auf den fast leeren Zettel. „Ihr wisst, dass es in drei Tagen so weit ist und dieses Ranking Match wichtig ist, oder?“
„Fshuu, der Idiot hat ein Date und macht sich deswegen fast in die Hosen.“
Musste der es auch noch in der Gegend herumposaunen?
„Ach, da musst du dir keine Sorgen machen. Bring ihr einfach ein paar schöne Blumen mit, dann klappt es bestimmt.“
Blumen, Blumen, Blumen. Hatten die keine anderen Ideen?
Es war kurz nach fünf.
Die Stunde der Wahrheit.
Momo stand wie bestellt und nicht abgeholt vor dem Schultor der Fudomine Junior High und versuchte, die neugierigen Blicke der herausströmenden Schüler zu ignorieren. Einige erkannten ihn als Vizekapitän des Seigaku Tennisteams und reagierten entweder mit einem freundlichen „Hi“ oder mit einem verwunderten Blick.
Oder wahlweise auch mit einem Blick, der ihn eigentlich per Express ins Jenseits befördern müsste.
Kamio hatte es wohl noch nicht ganz verwunden, dass Ann ein Date mit einem anderen hatte.
Nun, Pech gehabt, konnte man da nur sagen.
„Momo!“
Ann lief fröhlich winkend auf ihn zu. Momo musste schlucken.
Warum war ihm noch nie aufgefallen, wie hübsch sie war?
Nun… vielleicht… könnte er sich ja doch vorstellen… mit ihr ein echtes Date zu haben.
„Hi…“, brachte er unter Mühen hervor. Scheiße, war er nervös!
„Wie? Keine Blumen?“ Sie hob grinsend den Zeigefinger. „Zu einem Date bringt man dem Mädchen Blumen mit!“
Also war es diesmal wirklich ein echtes Date…
Momo grinste verlegen und zog eine weiße Rose hinter dem Rücken hervor. „Besser so?“
War es also doch eine gute Idee gewesen… mit diesen blöden Blumen.
~*~~*~Ende~*~~*~
