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Tandonia

Vertraue auf die Zukunft in deinem Herzen!
von

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Fona de masta el skarlat

Akt 12: Fona de masta el skarlat!
 

Jetzt ist alles aus, dachte Stella. Verbrennen ist sicher der grausamste Tod, den es gibt, meinte Solaris. Aber eigentlich haben wir das doch gar nicht verdient. Wir sollten als Helden verehrt werden, mischte sich Melinda ein. Das ist mal wieder typisch du. Wir sterben und du denkst nur daran, wie du zu Ruhm und Ehre gelangen kannst, meckerte Santos.

Von dieser gedanklichen Unterhaltung bekamen Mardas Abgesandte nichts mit. Aber auch sie hatten mit der Situation abgeschlossen. Jetzt konnte ihnen entweder ein Überraschungsverbündeter oder ein Wunder helfen. Aber wer glaubte schon an Wunder?

Das Feuer kam immer näher und die Hitze wurde unerträglich. „Ich glaube, jetzt bekommst du doch noch denen Willen, Rubina“, meinte Decka. „Aber jetzt sterben wir wenigstens alle. Hoffen wir mal, dass es für uns auch Nachfolger gibt“, feixte Solaris

. „Du spinnst ja. Kannst du auch mal etwas ernst nehmen?“, schimpfte Marla. Doch auch sie hoffte auf ein kleines Wunder. „Ich frage mich, wieso das überhaupt so lange dauert“, meinte Tamada. „Sie wollen uns so richtig leiden lasen. Zu dumm, dass wir diese Flammen nicht einfach wegzaubern können“, sagte Melinda.

Plötzlich schien der Boden unter ihren Füßen aufzugehen. Sie fielen endlos in die Tiefe. „Vorsicht, die Landung könnte hart sein“, hörten sie plötzlich eine bekannte Stimme. Doch die gut gemeinte Warnung kam zu spät. Sie waren bereits alle hart auf den Boden aufgeschlagen. Marla richtete sich auf. Ihr tat alles weh. Vor ihr schwebte voller guter Laune der Geist von Sir Henry. „Kommt schon, ich helfe euch. Aber wir müssen jetzt äußerst vorsichtig sein“, sagte er und schwebte davon

„Warte mal, Marla,. Ich trau ihm nicht. Und du solltest das auch nicht tun“, versuchte Melinda sie zu warnen, doch Marla nahm ihre Hand von der Schulter, schüttelte den Kopf und folgte dem Geist ohne ein Wort zu verlieren. „Was hat die denn jetzt?“, wunderte sich Solaris.

Auch er hegte leichte Zweifel an der Ehrlichkeit von Sir Henry. Und er, als Wächter der Ehrlichkeit musste ja so was im Gespür haben. Irgendetwas stimmt da nicht, dachte auch Stella.

Mit den verschiedensten Gedanken im Kopf, folgten die neun Marla und dem Geist. Es war dunkel und Wasser tropfte von der Decke.

„Wo genau sind wir hier eigentlich?“, fragte Santos nach geraumer Zeit. „Weit unter den Kerkern“, antwortete Tamada. „Ich dacht, wir wollten durch die Kerker in das Schloss“, meinte Melinda nachdenklich. „Das war ursprünglich geplant. Aber jetzt sieht die Sache anders aus“, erklärte Somika.

„Würdet ihr mal eure Schnäbel halten? Das hier soll doch eine Invasion werden und kein Kindergarten -ausflug. Muss ich euch erst beibringen, wie man sich bei einem Kreuzzug zu benehmen hat? Schreckliche Laien!“, tadelte mit einem Mal Sir Henry, der sich selbst für den besten Kreuzritter aller Zeiten hielt. „Halt doch den Mund“, fauchte Stella. Sie traute diesem Geist nicht über den Weg und konnte oder wollte nicht verstehen, wieso Marla so besessen darauf war, ihm nachzufolgen.

„Das hier geht noch gewaltig schief. Dieser Typ ist nicht ehrlich zu uns“, meinte Solaris in Gedanken zu Stella. „Du vertraust ihm also auch nicht?“, antwortete sie auf die gleiche Art und war froh, dass überhaupt jemand ihre Meinung teilte.

„Irgendwas stimm hier nicht. Da geb ich euch Recht“, mischte sich Rubina ein. „Und wenn wir uns einfach absetzen?“, fragte Melinda. „Das können wir nicht bringen. Wir sind jetzt schon so weit gekommen. Ich vertrau dem Typen genauso wenig wie ihr“, sagte Santos. „He, nicht zurückbleiben. Oder wollt ihr von den Monstern gefressen werden?“, störte Sir Henry ihre gedankliche Unterhaltung. Solaris setze eine ernste Mine auf und ging einfach durch ihn hindurch, drehte sich um und sagte:

„Von dir lassen wir uns gar nichts sagen“ „ Wer wollte denn unbedingt in das Schloss hinein? Das wart ja wohl ihr“, meckerte Sir Henry beleidigt.

Sie gingen weiter. Die Dunkelheit war erschreckend.

Sie befanden sich tief unter der Erde. „Ich frage mich, wie lange wir noch hier unten sein müssen“, meinte Somika nachdenklich. „Und vor allem, wie wir dann trotzdem in das Schloss kommen wollen. Wir sind doch weit unter den Kerkern“, ergänzte Tamada ihre Überlegung.

Decka hatte währen der letzen Stunden geschwiegen und war ihren eigenen Gedanken nachgehangen. Für sie war dieses ganze Spiel eine Sache, in die sie sich lieber nicht eingemischt hätte. Ihr wurde immer und immer mehr bewusst, dass es ein großer Fehler war.

Hatte sie noch vor kurzem ihre Partnerin zu Recht gewiesen, zweifelte sie jetzt selbst an ihrem Vorhaben und an ihrer Gewinnchance.

Marla war in der letzen Zeit auch sehr ruhig gewesen. In ihr hatte sich ein Gefühl breitgemacht, dass sie bis jetzt noch niemals in ihrem Leben gefühlt hatte. Ein Gefühl von Kälte und Angst.

Aber sie hatte keine Ahnung warum sie dass fühlte. Versuche, dieses Gefühl zu verdrängen, gelangen ihr nicht.

Melinda sah nachdenklich zu ihrer Partnerin hinüber. Sie merkte, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Aber was, das konnte auch die Wächterin des Mutes nicht sagen.

Melinda legte Marla den Arm um die Schultern. „Du zitterst ja. Ist auch wirklich alles in Ordnung mit dir?“ Marla blieb stehen. Sie hatte es nicht bemerkt.

Einerseits war sie froh, dass Melinda sich Sorgen um sie machte, aber andererseits wollte sie mit diesem Problem allein fertig werden. Ihre Gefühle gingen niemanden etwas an. Grob stieß sie Melindas Arm weg. Passt schon. Kümmere dich um deine Angelegenheiten“ Mit hocherhobenem Kopf ging sie einfach weiter. Melinda schüttelte verständnislos den Kopf. Auch Harbo bemerkte Marlas plötzliche Veränderung. Sie hat Angst. Das merkt man genau. Aber vor was?

Sir Henry führte die zehn zu einer kleinen Tür. „So, ihr Zwerge. Hinter dieser Tür befindet sich eine Treppe, die genau ins Schloss führt. Ab hier müsst ihr alleine weiter. Ich habe nicht die Befugnis diesen Weg zu betreten. Ich wünsche euch viel Glück bei eurem Vorhaben. Und passt auf: dieser Weg ist nicht ohne Gefahren. Lebt wohl!“

Sie verabschiedeten sich von dem Geist und Harbo öffnete die Tür. Kaum waren alle hinter der ersten Kurve der Treppe verschwunden, wurde die Tür geschlossen und der Schlüssel herumgedreht. Und Sir Henry lachte hinterhältig: „ Wenn die wüssten!“

Stella und ihre Freunde tasteten sich im Schein der Fackeln vorwärts. Es herrschte Schweigen, denn alle waren mehr oder weniger damit beschäftigt, die Stufen zu zählen. Es waren schon einhundert und fünfzig Stufen und niemand wusste wie viele es noch werden würden.

Marla bildete das Schlusslicht. Dieses Gefühl in ihr war stärker geworden. Sie wollte mit niemandem darüber sprechen. Plötzlich spaltete sich die Treppe und Marla wurde von ihren Freunden getrennt.

Sie schrie vor Entsetzen auf, worauf hin die anderen informiert wurden. Die Treppe ging immer weiter auseinander und die Seite, auf der Marla stand, drohte auseinander zu brechen.

Melinda zauberte eilig ein Seil und warf es Marla hinüber. Doch die konnte es nicht mehr ergreifen, denn der Boden brach unter ihren Füßen in sich zusammen und Marla fiel in eine unendliche Tiefe.

Melinda regte sich auf, dass ihr Plan nicht aufgegangen war. Solaris erinnerte sich an die Brücke des Schicksals. Doch Santos war schneller: „Melinda, das Netz! Du musst das Netz aufspannen!“ „Jetzt mach schon, Du dumme Gans!“, schrie Somika sie an.

Mit Tränen in den Augen zauberte Melinda das Netz. Marla fiel sicher hinein. Stella umarmte ihre Freundin. „Du hast es geschafft“

Rubina warf Marla das Seil hinunter. Alle halfen mit, sie nach oben zu ziehen und waren froh, dass alles gut gegangen war.

„Mensch das war knapp. Lasst uns weitergehen“, meinte Harbo erleichtert.

Tamada streckte marla die Hand entgegen und zog sie hoch. Auch er bemerkte, dass sie zitterte. Leise redete er in Mardas Sprache auf sie ein. Doch Marla reagierte nicht.

Zu groß war der schreck des Sturzes. Sie ließ Tamadas Hand los und ging einfach weiter. Sie hatte erkannt, was das Gefühl in ihr bedeutete. Und diese Erkenntnis war erschreckend.

Sir Henry war währenddessen auf seiner Position. Er kannte den Plan des dunklen Königs bis in das kleinste Detail und seine Rolle dabei gefiel ihm überhaupt nicht.

Er dachte schon daran, alles hinzuwerfen und den Auserwählten bei ihrem Vorhaben zu helfe. Doch seine Aufgabe bei dem „Ultimativen Plan“ war, das schwächste Glied in der Gruppe zu eliminieren.

Jetzt musste er sich nur noch überlegen, wie er das anstellen sollte.

Er benachrichtigte die Wesen, die hier wohnten. Und die galten als besonders grausam und hinterhältig. Er wusste, dass sie das gerne für ihn übernehmen würden.

Jetzt hieß es nur noch abwarten.

Endlos ging es in die Höhe. Stella und ihre Freunde hatten das Stufenzählen längst aufgegeben. Doch alle wussten: Es gab kein Zurück.

Die Gespräche waren seltener geworden, denn alle mussten ihre Kräfte sparen. So bemerkte niemand, dass Marla hinter der letzten Kurve zurückgeblieben war.

Sie hatte beschlossen, hinter den anderen zurückzubleiben, um sie nicht mit ihren Problemen zu belasten. Das junge Mädchen hatte sich seinem Schicksal untergeordnet. Dunkle Schatten schlichen sich an sie heran und Marla wurde ohnmächtig.

„Ich bin dafür, dass wir mal eine Pause einlegen“, meinte Harbo mit einemmal. „Gute Idee. Marla? Zauberst du uns mal ein Feuer?“, fragte Decka. Doch es kam keine Antwort. „Wo ist sie?“, wunderte sich Melinda.

Niemand hatte Marlas Fehlen bemerkt. Natürlich brach sofort eine Panik aus und alle redeten durcheinander. Keiner wusste, was sie jetzt tun sollten. Schließlich erklärten sich Tamada und Santos bereit, den Weg zurückzugehen, um zu sehen, wo sie zurückgeblieben war.

Doch gerade, als sie losgehen wollten, stand Marla vor ihnen.

Sie stand ruhig da und sagte kein Wort. Tamada ging erleichtert zu ihr hin. „Mensch. Kleine. Du darfst uns nie wieder so einen Schrecken einjagen. Wir haben schon das schlimmste befürchtet“

„Du sollst mich nicht kleine nennen“; sagte Marla, hob den Kopf und sah Tamada direkt in die Augen. Der bemerkte: Die Augenfarbe war nicht mehr braun, sondern lila.

Tamada wich zurück. „Was hast du? Ist alles in Ordnung?“, fragte Santos. Marlas Blick wandte sich ihm zu. Plötzlich war es ihm, als würde sein Herz gefrieren.

Er schaffte es nicht rechtzeitig sein Schutzschild aufzustellen. „Gefriert dein Herz ganz, dann stirbst du, Wächter der Freundlichkeit“, sagte Marla. Auch ihre Stimme hatte sich verändert. Santos krümmte sich am Boden. Tamada hatte sich wieder von dem Schreck erholt. „Santos! Nein!“ Mutig stellte er sich vor seinen Freund, geriet aber dadurch ebenfalls in Marlas Blickwinkel. Auch sein Herz begann zu gefrieren.

Stella reagierte schnell: „ Somika! Du musst einen Pfeil abschießen. Dann können wir die zwei vielleicht retten“. Somika reagierte nicht.

Decka gab Stella eine Ohrfeige und mit Tränen in den Augen sagte sie: „Bist du verrückt? Das ist Marla. Wir können doch Marla nicht einfach abschießen. Das können wir einfach nicht“ auch Somika weigerte sich strickt einen tödlichen Schuss auf ihre Freundin abzufeuern.

Die Situation war verfahren. Für Santos und Tamada sah es sehr schlecht aus. Die beiden lagen auf dem Boden und konnten sich schon gar nicht mehr bewegen. Jeden, der ihnen zu Hilfe kommen wollte, ereilte das gleiche Schicksal.

Stella war die einzige, deren Herz noch nicht anfing, sich zu vereisen. „Marla! Bitte. Was soll das? Wieso tust du so etwas? Du kannst dich doch nicht gegen uns stellen! Du bist doch eine von uns!“

Marla wandte sich ihr zu.

Langsam, aber sicher spürte auch Stella diese innere Kälte. „Du naives Kind! Denkst du wirklich, dass ich eine von euch bin? Willst du wissen, was mit Marla passiert ist? Sie ist tot. Verstehst du? TOT!!“
 


 


 

Stella schüttelte den Kopf. Sie konnte es nicht glauben. Plötzlich hörte sie eine leise Stimme: „ Stella. Bitte hilf mir. Ich bin noch da! Bitte hilf mir! Ich halt das nicht mehr lange aus!“. „Marla. Du bist stärker als das Böse. Halt durch!“

Stella sah sich um. Ihre Freunde konnten ihr nicht helfen. Jetzt lag alles an ihr. Solaris Schwert lag neben ihr. Sie wusste zwar nicht, wie man mit so einem Teil umging, aber es war besser als nichts zu tun. Nur, blieb noch die Frage zu klären, was genau sie denn jetzt damit tun sollte.

Sir Henry schwebte unruhig hin und her. Vor kurzem hatte er die Nachricht bekommen, dass alles nach Plan lief, was nach Plan laufen sollte. Jetzt hieß es nur noch abwarten, bis er selbst die zweite Phase einleiten sollte. Doch etwas in dem erfahrenen Ritter und Minnesänger sträubte sich. Nach geraumer Zeit des Nachdenkens und Grübelns hatte er schließlich einen Entschluss gefasst: Er würde sich gegen den Plan stellen. Immerhin war er ja schon tot. Also, was sollte im schon groß passieren? So schwebte er los, um vielleicht, so hoffte er jedenfalls, das schlimmste noch verhindern zu können.

Stella war währenddessen unschlüssig. Sie hatte zwar immer wieder Angriffe gestartet, die aber immer wieder abgewehrt wurden. Se hatte keine Ahnung, wie genau sei ihrer Freundin helfen konnte. Und auf die anderen konnte sie auch nicht bauen, denn die waren inzwischen alle bewusstlos und konnten sich nicht bewegen. Ihr traten die Tränen in die Augen. Sie wusste nicht mehr weiter. Plötzlich erschien neben ihr Sir Henry: „ Gib auf! Du kannst ihr nicht helfen!“

Stella sah ihn mit Tränen in den Augen an. Zum ersten Mal glaubte sie ihm. „Wieso nicht? Heißt das, ich muss sie im Stich lassen? Müssen meine Freunde jetzt sterben?“

Sir Henry strich ihr eine Träne aus dem Gesicht. „Ich sagte „Du kannst ihr nicht helfen“. Das heißt aber nicht, dass andere das nicht können“. Stella verstand nicht. Der Geist stellte sich vor sie hin: „ Hört auf. Das gehört nicht zum Plan. Lasst ab von ihr!“

Marla wandte sich von den Freunden ab und Sir Henry zu. Doch der Todesblick wirkte nicht, da Sir Henry, wie gesagt, bereits tot war. Die Blicke wurden abgefangen, so dass auch Stella geschützt war.

Langsam aber sicher wurden die Wesen, die von Marla Besitz ergriffen hatten, wütender und angriffslustiger. Die anderen erwachten wieder aus ihrer Ohnmachtstarre.

Die echte Marla schien zu verschwinden. Doch dann hörten sie alle wieder diese leise Stimme: „Bitte. Ihr müsst mich töten. Bitte tut es. Denk an Tandonia und unsere Welt! Was bedeutet schon mein kleines Leben, wenn ihr dadurch die Welt retten könnt. Bitte last mich nicht noch länger leiden. Ich halt das nicht mehr aus!“

„Aber wir können doch nicht…“, fing Decka an. Sie war verzweifelt. Auch wenn Marla sie früher immer genervt hatte, jetzt konnte sie das Leben ihrer Freundin nicht einfach so beenden.

Es war einfach nicht fair.

„Doch. Ihr müsst es tun. Ansonsten habt ihr keine Chance“, schrie Sir Henry.

„Bitte. Er hat recht. Nur so könnt ihr mir helfen“, rief Marlas Stimme leise.

„Schweig. Du bist doch längst tot, du Göre“, schrieen die Wesen.

Marla wehrte sich heftig. Doch ihr Geist war zu schwach. Sie hoffte, ihre Freunde würden bald diese letzte Maßnahme ergreifen. Es gab keinen anderen Weg. Und jetzt war eindeutig der falsche Moment für Mitleid oder Zweifel.

Die Wesen wehrten sich ebenfalls. In Marlas Körper war ein Kampf entstanden. Mal übernahmen die Wesen die Überhand, mal sie.

Und in einem solchen Moment versuchte sie erneut, ihre Freunde um Hilfe anzuflehen: „Somika, bitte! Du musst es tun. Bitte. Ich flehe dich an. Hilf mir“

Somika hatte den Pfeil schon gespannt, aber sie konnte ihn nicht abschießen. Ihre Hände zitterten zu stark.

Wer konnte schon eine Freundin töten, auch, wenn sie nicht mehr sie selbst war?

Niemand konnte es. Und sie selbst erst recht nicht.. Was verlange Marla da von ihr?
 

„Du hast ja tolle Freunde“, höhnten die Wesen, die sich über die Situation nur amüsierten. Marla war verzweifelt. Offenbar war sie auf sich allein gestellt. Sie nutzte einen Moment aus, in dem sie stärker war und ergriff Solaris Schwert, das am Boden lag.

„Was soll das? Du Göre! Leg sofort das Schwert hin. Wir sind stärker als du!“, riefen die Wesen.

Doch Marlas Plan stand fest: „Wenn ihr mir nicht helft, dann muss ich mir eben selbst helfen“.

Und bevor ihre Freunde noch reagieren konnten, stieß sich Marla das Schwert in den Bauch.

„Ah, was soll das? Besieg, von einem Kind und dann auch noch von einem Mädchen. Du Göre, kleines Miststück. Wir werden uns rächen. Das war nicht Teil des Plans“

„Marla“ Ihre Freunde liefen zu ihr hin. Melinda nahm sie in den Arm und Rubina wollte sie heilen, doch: „Nein….. tu es nicht. Wenn du mich heilst, dann heilst du auch diese Wesen. Lasst mich ruhig sterben. Es ist okay. Ich bin eh nur ein Schwächling. Und eine Heulsuse“.

Rubina merkte, wie ihr die Tränen kamen. „Aber du hast doch gesagt. Du hast gesagt“. Sie konnte vor tränenerstickter Stimme nicht mehr weiterreden. Santos nahm sie in den Arm. Melinda konnte nicht sagen. Ihr tat das Herz weh und sie fühlte eine Leere.

Harbo ging in die Knie und nahm Marlas Hand: „ Du bist weder ein Schwächling, noch eine Heulsuse. Du bist das stärkste Mädchen, das ich kenne“. „Verzeih mir, aber ich konnte es einfach nicht“, setze Somika traurig hinzu. „Wir konnten dich nicht einfach umbringen“, meinte Decka.

Ihr liefen die Tränen über die Wangen. Jetzt tat es allen leid, dass sie früher immer auf Marla herumgehackt hatten.

Auf Marlas Gesicht zeige sich ein Lächeln und schwerfällig sagte sie: „Danke. Ich mache euch keine Vorwürfe. Darf ich jetzt gehen?“

Tandonias Wächter beobachteten die Situation. Sie waren unfähig sich zu beteiligen, denn sie waren mit den Nerven am Ende. Wieso hatte es nur so kommen müssen. Und vor allem, wie sollte es jetzt weitergehen?

„Machs gut, kleine. Irgendwann sehen wir uns wieder“, sagte Tamada. Das waren in Helia die traditionellen Worte, wenn jemand starb.

Marla starb, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Harbo fuhr mit der Hand über ihre Augen. Sie war tot und würde nicht mehr zurückkommen.

Mardas Abgesandte sprachen alle zusammen die Worte, die sie traditionell sprachen, wenn jemand starb in ihrer Sprache: „Fona de masta el skarlat – Möge deine Seele in Frieden ruhen“

Sir Henry beobachtete die Situation. Auch er war traurig, dass es so gekommen war. Für ihn war es jetzt klar: Er würde den Auserwählten helfen. Und wenn er dadurch ganz ausgelöscht wurde. Es war ihm egal. Für diese grausame Tat sollte der Dunkle König büßen. Sir Henry schwor Rache.

Es herrschte Schweigen unter den Freunden. Nach einer Weile brachen sie auf. Aber jeder von ihnen hatte Marla in seinem Herzen versprochen:
 

Sie würden den dunklen König besiegen und Frieden über die Welt bringen!



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