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Change of life

von

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Kapitel 23

Kapitel 23
 

“Gut. Bitte, lege dich hin.“

“Was genau wird passieren?“, fragte Draco argwöhnisch. Sollte dieser Zauber seinem Kleinen Schaden, würde er Schicksal aufhalten, egal was mit ihm dann passieren würde.

“Keine Angst, junger Drache. Harry wird für kurze Zeit das Bewusstsein verlieren. Die Länge dieses Prozesses hängt davon ab, wie viel die Seele in ihm in seiner Lebensspanne erlebt hat. Es wird ihm keine Schmerzen zufügen. Die Erinnerungen werden wie ein Film vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen und später jederzeit wieder abrufbar sein. Ob ich damit seine Macht vollständig freisetzte, weiß ich nicht, aber ich muss euch bitten, ihn nicht zu wecken. Damit könntet ihr ihm schaden.“

“Gut.“, meinte Draco nur.

Harry hatte ich inzwischen auf die Couch gelegt. Seinen Kopf in Toms Schoß, welcher ihm beruhigend über den Kopf strich.

“Du kannst anfangen.“, meinte Harry nur und sah zu Schicksal.

Das Mädchen nickte, ging zu Harry und legte Zeige- und Mittelfinger ihrer rechten Hand auf die Stirn des Schwarzhaarigen.

“Dieser Zauber könnte Einfluss auf deine Narbe nehmen. Je nachdem, welche Seele in dir wiedergeboren wurde.“, meinte sie nur. Dann begannen ihre beiden Finger zu leuchten und sandten einen leichten, goldenen Funken über die Stirn des Schwarzhaarigen, welcher den gesamten Körper für den Bruchteil einer Sekunde einhüllte. Als das Leuchten wieder verschwand, sackte Harrys Körper in sich zusammen.

Draco ging auf den Schwarzhaarigen zu, setzte sich vor die Couch auf den Boden, nahm die Hand des Schwarzhaarigen, die vom Sofa gerutscht war, in seine, legte seinen Kopf neben den Körper auf die Polster und begann mit bangem Blick zu warten. Tom hingegen hörte nicht auf, über den Kopf des Schwarzhaarigen zu streicheln, um ihm zu zeigen, dass er diese Erfahrung nicht alleine machen musste.

“Zumindest wissen wir jetzt, dass eine Seele in ihm wiedergeboren wurde. Sonst wäre er noch wach. Jetzt können wir nur warten.“, meinte Schicksal, ging auf einen der Sessel zu, setzte sich hin und begann mit den Anderen im Raum zu warten.
 

Harry war, als würde er durch eine schwarze Unendlichkeit fallen. Er kannte dieses Gefühl. Es war dasselbe, wie bei der Reise in einem Denkarium. Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war er in einem schwach beleuchteten Raum. An den Wänden konnte er schemenhaft schlecht zusammen gezimmerte Holzregale erkennen, in welchen getrocknete Kräuter und Wurzeln und alle anderen Arten an Zaubertrankzutaten lagen. In einer Ecke des Raumes stand eine Art rechteckiger Kasten, ebenfalls aus Holz. In der Mitte war ein Tisch, auf dem weitere Trankzutaten lagen. An einem offenen Feuer stand eine Frau, die in einem schwarzen, großen Kessel rührte, der über dem Feuer an einem Haken hing. Die Frau hatte langes, schwarzes Haar. Ihr Gesicht konnte er nicht erkennen, da sie ihm den Rücken zugewandt hatte. Ihre Kleidung wirkte verwaschen und zerlumpt. Am Tisch stand, auf einem Stuhl, ein kleiner Junge, höchstens drei Jahre alt, mit kinnlangen, schwarzen Haaren. Die goldenen Augen konzentriert auf den Tisch gerichtete, auf welchem er dabei war, eine Wurzel zu zerkleinern. Die Stirn des kleinen war vor Konzentration gekräuselt und seine Zungenspitze lugte zwischen den Lippen hervor.

“Schneid dich nicht, mein Großer.“, hörte er die sanfte Stimme der Frau vom Feuer, die sich umdrehte und leicht belustigt auf den Jungen, wohl ihren Sohn, blickte.

“Ja, Mama. Ich pass schon auf.“, meinte der Junge, ohne aufzublicken oder seine Arbeit zu unterbrechen.

Ein leises Wimmern war von der Holzkiste her zu hören.

“Mama, Kilas schreit.“, rief der schwarzhaarige Junge, legte das Messer nieder, rannte zu der Holzkiste, stellte sich auf die Zehenspitzen und lugte über den Rand der Kiste, den er gerade so erreichen konnte.

“Ich habs gehört, mein Großer.“, meinte die Frau nur, ging ebenfalls zur Kiste und hob ein kleines Baby aus ihr. Das Baby hatte einen blonden Haarflaum auf den Kopf und sah seine Mutter quengelig an.

“Hast du Hunger, mein Kleiner?“, fragte die Frau lieb und wiegte ihn etwas.

Das Wimmern von Kilas wurde lauter. Er schien definitiv Hunger zu haben.

“Krenjo, magst du ihn füttern, ich muss auf den Trank aufpassen.“

“Au ja,“, rief der Junge, rannte zurück zum Tisch, wo er sich auf einen Stuhl setzte und ungeduldig darauf wartete, seinen kleinen Bruder füttern zu dürfen.

Die Frau lächelte nur warm und ihre grau-blauen Augen begannen zu funkeln. Sie schien ihre Kinder wirklich zu lieben.

Langsam ging sie auf Krenjo zu und legte ihm Kilas in die Arme. Das Baby hörte fast sofort auf zu wimmern und betrachtete seinen großen Bruder mit leuchtend grauen Augen.

Krenjo strahlte das kleine Wesen in seinen Armen an. Die beiden Jungen schienen sehr aneinander zu hängen. Die Frau stellte eine kleine Holzschüssel auf den Tisch und lächelte ihren Söhnen zu. Dann ging sie zu der halb zerkleinerten Wurzel und schnitt weiter, wobei sie immer wieder einen prüfenden Blick zum Kessel machte.

Krenjo fing ohne Umschweife an, den Kleinen aus der Holzschüssel mit einer Art Brei zu füttern. Er schien das öfters zu machen, so geschickt wie er dabei umging.

Der zerrissene Vorhang, der wohl eine Tür darstellen sollte, glitt auf und ein Mann mit strohblonden Haaren und goldenen Augen trat ein. Seine Augen begannen sanft zu leuchten, als er die beiden Jungen sah. Sein Gesicht wirkte leicht eingefallen.

“Hallo Papa.“, rief Krenjo, ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen.

“Hallo meine Süßen.“, meinte er, ging zu der Frau am Tisch und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange.

“Du bist schon wieder zurück?“, fragte die Frau, legte das Messer weg, wischte sich die Hände an ihren Kleidern und gab dem Mann ebenfalls einen Kuss.

Dann ging sie zum Kessel und begann wieder, in ihm zu rühren.

Der Mann ließ sich müde auf einen weiteren Stuhl fallen.

“Wie du siehst, Liebling. Kaum einer hat noch genug Geld, sich das Fleisch unserer Rinder zu leisten. Ich war beim Schloss. Hat aber auch nicht viel eingebracht. Aber ich habe erfahren, dass der Stadtverwalter den Auftrag bekommen hat, seine Truppe zu vergrößern. Ich überlege, ob ich mich als Soldat melden soll. Dann hätten wir zumindest ein regelmäßiges Einkommen.“, seufzte der Mann.

“Schatz, das musst du nicht tun. Durch die Tränke kommt noch etwas Geld ins Haus. Ich möchte nicht, dass du dich als Soldat meldest. Du weißt so gut wie ich, dass wir kurz vor einem Krieg stehen.“, meinte die Frau, drehte sich um und sah ihren Mann besorgt an. “Bitte. Ich möchte dich nicht verlieren.“

“Liebling, du weißt so gut wie ich, dass, sollte der Krieg wirklich wieder hier ausbrechen, alle kampffähigen Männer in die Schlacht geschickt werden. Wenn ich mich freiwillig melde, habe ich wenigstens noch die Möglichkeit, eine Ausbildung im Umgang mit den Waffen zu absolvieren.“

“Nun, gut. Es lässt sich wohl nicht verhindern. Aber bitte, pass auf dich auf.“, meinte die Frau traurig.

Der Mann stand auf und ging auf seine Liebste zu und nahm sie in den Arm.

“Keine Angst. Ich werde gut auf mich Acht geben.“
 

Vor Harrys Augen verschwamm alles. Hunderte von Bildern schossen rasend schnell an seinen Augen vorbei. Dann wurde seine Sicht wieder klar.

Er stand noch immer in den kleinen, schäbigen Raum. Allerdings schien einige Zeit vergangen zu sein. Das Feuer in der Nische in der Wand, brannte zwar, aber der Kessel stand sauber daneben. Auf dem Tisch lagen keine Zutaten. Dort saß nur die Frau, einen Brief vor sich, den Kopf in die Hände gestützt und ein schluchzen war zu hören. Sie schien zu weinen. Harry wollte auf sie zugehen. Sie trösten, aber er konnte sich nicht bewegen.

In diesem Moment betrat der Schwarzhaarige, den Raum. Er schien nun ungefähr fünf zu sein. An der Hand hatte er einen kleinen, blonden Jungen.

“Mama, wir sind wieder daha!“, rief Krenjo. Dann sah er seine Mutter weinend am Tisch sitzen. Sofort rannten die Jungen auf sie zu.

“Mama, was ist den? Tut dir was weh?“, fragte der Schwarzhaarige besorgt.

Die Frau wischte sich die Tränen vom Gesicht und hielt dem Jungen den Brief hin.

“Frau Tamai hat mir davon erzählt. Sie erhielt auch diesen Brief vom Schloss, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihr Mann und ihr Sohn gefallen waren. Liest du ihn mir bitte vor, du weißt, ich kann nicht gut lesen.“, meinte die Frau mit tränendurchtränkter Stimme.

“Okay.“, meinte der Schwarzhaarige und nahm den Brief von seiner Mutter entgegen. Dann begann er vorzulesen.

“Wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, dass ihr Mann bei der Schlacht von Sellonia gefallen ist. Der Sold für diesen Monat wird ihnen selbstverständlich ausbezahlt. Sie können die Besitztümer ihres Mannes innerhalb der nächsten Woche aus dem Lager abholen. Sollten Sie diese Frist nicht einhalten, werden die Habseligkeiten unter den Armen verteilt.“

Dann sah der Junge seine Mutter an. “Mama, was heißt gefallen? Und warum sollen wir Papas Sachen abholen?“

Die Frau rutschte vom Stuhl und kniete sich vor ihren Söhnen auf den Boden.

“Meine Engel, das bedeutet, dass euer Papa nicht wieder kommen wird.“

“Ist er weggelaufen, so wie Lias Papa?“, fragte der Blonde unverständlich.

“Nein, mein Kleiner. Euer Papa ist nicht weggelaufen. Seine Seele bereitet sich auf seine Wiedergeburt vor.“

“Nein!!“, rief der Schwarzhaarige, der anscheinend verstanden hatte, was seine Mutter ihnen sagen wollte. “Papa ist nicht tot!!“, dann drehte er sich um und rannte aus dem Zimmer. Der Blonde folgte seinem Bruder.

“Krenjo, Kilas, wartet.“, rief die Frau und stand auf. Noch bevor sie ihren Söhnen folgen konnte, stand ein fremder Mann in edlen Kleidern und mit einem Schwert in der Hand vor ihr. “Die Bälger sind uns entkommen, aber du wirst uns nicht entkommen.“, grinste er kalt.

In den Augen der Frau spiegelte sich Angst wieder und sie wich ein paar Schritte zurück. “Nein.“, flüsterte sie atemlos.

Kalt Grinsend und mit einem mörderischen Funkeln in den Augen ging der Fremde auf die verängstigte Frau zu.
 

Harrys Sicht verschwamm wieder. Als er wieder klar sehen konnte, stand er auf einem großen Platz. Um ihn herum lagen Trümmer und er sah niedergebrannte Hütten. Leichen und Blut lagen auf der Straße. Es war stockdunkel. Nur das Glimmen der verkohlten Hütten erhellte die grausige Szenerie.

Am Brunnen in der Mitte des Platzes saß der Schwarzhaarige, mit seinem weinenden Bruder in den Armen. Wer auch immer diesen Ort verwüstet hatte, schien längst weitergezogen. Der Schwarzhaarige versuchte seinen Bruder zu beruhigen und zu verhindern, das der Kleinere dieses Horrorszenario sah. Auch ihm liefen Tränen über die Wangen und sein Blick lag auf dem blutüberströmten Körper seiner Mutter, die ihn aus leeren, toten Augen anzublicken schien.

Plötzlich ertönte Hufgetrampel.

“Seht in den Hütten nach, ob hier noch jemand am Leben ist.“, hörte Harry eine herrische Stimme.

Ein mehrstimmiges “Jawohl, Sir.“, ertönte.

“Hey Kleine, komm sofort wieder zurück.“, erklang eine unbekannte Männerstimme.

Harry sah ein kleines, braunhaariges Mädchen, das mit verweinten Augen, dreckigem Gesicht und zerrissenen Kleidern auf bloßen Füßen an ihm vorbeirannte, direkt auf Krenjo und Kilas zu.

Vor den beiden Kindern blieb sie stehen und sah Krenjo stumm in die Augen. Dieser erwiderte den Blick.

Ein Soldat war dem Mädchen gefolgt.

“Hey Kleine, was soll das, du sollst doch bei den anderen bleiben, warum bist du weggelaufen?“, fragte er mit sanfter Stimme.

Das Mädchen drehte den Kopf zum Soldaten und deutete dann auf die beiden Jungen, die am Brunnen saßen.

Der Soldat begann zu lächeln. “Das hast du gut gemacht, Kleine. Aber jetzt bleib hier, ja.“, dann drehte er sich zu der Richtung aus der er gekommen ist und rief. “Hey Jungs, ich hab hier zwei Kinder entdeckt, die noch am Leben sind.“

“Bring sie her. Unser Befehl lautet, alle Überlebenden des Dämonenangriffs ins Ausbildungslager zu bringen.“, ertönte die herrische Stimme wieder, die den ersten Befehl erteilt hatte.

Dann wand der Soldat sich wieder den Kindern zu.

“Hey ihr zwei. Wollt ihr nicht mitkommen? Ich verspreche euch auch, dass euch nichts passiert.“

Krenjo warf dem Soldaten einen undeutbaren Blick zu. Dann sah er zu dem braunhaarigen Mädchen, dass ihn leicht aufmunternd anlächelte und ihm dann zunickte.

“Okay, aber du musst mir versprechen, dass meinem Bruder nichts passiert.“, meinte Krenjo.

“Versprochen, Kleiner und jetzt komm.“, meinte der Soldat und hielt dem Krenjo seine Hand hin. Zögernd legte der Jüngere seine Hand in die des Soldaten, ließ es zu, dass er ihn und seinen kleinen Bruder auf den Arm nahm und ihn in die Richtung davon trug, aus der er gekommen war. Das braunhaarige Mädchen folgte dem Soldaten nach einem traurigen Blick auf den toten Körper der Mutter der beiden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-10-26T19:10:28+00:00 26.10.2006 21:10
Huhu^^
sehr schönes Kapitel.
Ich fand am Anfang sehr süß wie Tom und Draco an Harrys Seite bleiben^^
Bitte schreib schnell weiter, bin gespannt was Harry in seiner Trance alles noch erfährt.
Und vorallem wer von den beiden Jungen ist er, der schwarzhaarige oder doch den Blonde (werden Haarfarben auch wiedergeboren^^)???
Cu Trini
Von:  Feaneth
2006-10-26T10:25:36+00:00 26.10.2006 12:25
hi
das war aber ein trauriges kapi
was hat harry da bloss gesehen?
mach schnell weiter
bye
Von:  saspi
2006-10-26T08:53:45+00:00 26.10.2006 10:53
Hey!!!
Klasse kappi!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye


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