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Herz aus Glas

Es ist dir gewidmet, Ragna...
von

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Sanft und ehrlich, anmutig und leise, mir eine Melodie reinster silberklingender Töne vorspielend, schwingt das Herz in deiner Brust.

Ich spüre es in jeder deiner Berührungen, sehe es im Funkeln deiner Augen und erkenne es im süßen Klang deiner Worte, wie unangetastet, wie rein es ist.

Ich bitte dich es mir anzuvetrauen, denn um nichts auf der Welt will ich es gefährdet wissen, kein noch so kleines Körnchen soll die Oberfläche verschmutzen...
 

Du lächelst, legst es mir in die Hände mit der Bitte es nicht fallen zu lassen. In den feinen Goldfunken deiner Augen ist ein Anflug der Angst zu sehen, denn du fürchtest meinen Verrat.

Sacht nehme ich das lichtdurchdrungene, kristallen anmutende Herz entgegen, die Essenz deines Wesens, berge es vor Blicken anderer und hüte es wie einen Schatz. Es auf ein Samtkissen bettend, stelle ich eine Glocke darüber, um es allzeit betrachen und mich in Musik und Anblick verlieren zu können.

Dies ist das größte deiner Geschenke an mich und es erfüllt mich mit Stolz, Glück und Freude gleichauf.
 

Noch immer liegt dein gläsern Herz unter dieser Glocke, denn ich wage es nicht sie zu heben um die Melodie besser vernehmen zu können in deren Klängen ich Wehmut, Schmerz und Trauer erknenne. Ich kann nicht das Raunen, das ferne Rufen hören, verstehe nicht das Flehen zu dir zurükzukehren, die Klage und das Leid.

Meine Feigheit schimpft mich Verräter, mich, der ich deine Reinheit unter einer Glocke zu bewahren glaubte. Ich erkenne das es nicht ausreicht eine schützende Oberfläche frei von allem Übel zu halten.
 

So nehme ich die schützend Barriere herab und nun erst ist das Ausmaß sichtbar. Feinster Staub hat beinahe allen Glanz und alles Leuchten mit sich hinfortgenommen, bedeckt die hauchdünne Hülle fast gänzlich und lässt sie matt werden. Das gläsern Herz in meine Hände nehmend, kommen mir Erinnerungen an den Tag, an dem du es mir anvertrautest. Schmale Spuren stummer Tränen zeichnen sich auf meinen Wangen ab und fallen, einen silbernen Ton erzeugend, auf dein gläsern Herz, den grauen Schleier vergangener Tage mit sich nehmend. Bakannte Melodien erfüllen den Raum und der Sterne helles Licht liegt in meinen Händen...
 

Ich gehe zu dir, will es dir reichen, denn mein Gewissen plagt mich, nennt mich unfähig mit einer solchen Aufgabe betraut zu werden. Doch als sich unsere Blicke treffen, ist dort immer noch der warme Schimmer der mich Freund nennt und es mir verweigert zurückzugeben was du mir einst reichtest.
 

Das bedeutet mir alles...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Minachi
2006-11-12T23:34:06+00:00 13.11.2006 00:34
Hu, ich mag solche melancholisch-philosophischen Kurzgeschichten... Solche habe ich früher auch sehr, sehr oft geschrieben. Sie gehen schnell von der Hand, sind jedoch keineswegs einfach, wie ich finde. Aber es hört sich wirklich wunder- wunderschön an und berührt einen wirklich...
Man weiß zwar nicht genau um wen es geht, es sind einfach niedergeschriebene Gefühle, aber man kann sich gut im Kopf Geschichten um das Verhalten der Person um der es anscheinend geht ausdenken..
Ich hoffe das du dies damit erreichen wolltest, es ist nämlich wirklich wunderschön geschrieben...

Und Kritik.. oje, im bemängeln bin ich schlecht. Ich hab wirklich nichts dagegen zu sagen, verzeih..~
Von:  Ragna_Rei
2006-11-07T15:27:54+00:00 07.11.2006 16:27
Danke Ronja, danke da du mir so wundervolle Zeilen witmest. Unheimlich viel sprachliches Potenzial, Gefühl und Wahrheit steckt darin.
Danke das du mein Herz immer vor allem Übel bewahren wolltest. Endlich verstehe ich deinen tiefen traurigen Blick, wenn ich einmal mehr zusammengesunken und heulend auf der Couch lag.
Du hast mich und meine Gefühle immer mit Würde und Sorgfalt behandelt, hattest immer Geduld und genug Wärme um deine eigene und auch meine vereiste Seele zu erleuchten.
Es gibt sovieles für das ich dir danken muss.

Ich wünsche mir, an warmen Sonnentagen, nocheinmal mit dir Kind zusein. Denn jedes Lächeln war noch ehrlich und jede Träne oft nur aus Trotz vergossen. Jede Geste schien großzügig, jede Lüge war verzeihlich und jedes Spiel war noch so frei wie es später nie mehr sein konnte.
Heute verletzen wir einander ganz bewusst und wissentlich. Natürlich reuen wir uns mehr als früher, doch sammeln wir teuflisch Stärke und Kraft aus der Schwäche des anderen.
Ich möchte nocheinmal mit dir Kind sein.
Naiv, klein und unschuldig.
Dann könnten wir einander wieder alles verzeihen, erinnerten uns nicht an Worte und ketten uns nciht an Reaktion. Das alles war so verzeihlich.

So warte ich auf den Tag meine Schuld bei dir zu bezahlen und die Rechnung ist lang.
Verschuldet hab ich bei dir : tausend Lächeln, unzählbare Freude, innige Liebe, heiße Tränen, bittere Angst, gewaltige Wut und das Leben selbst.
Ronja, der letzte Tag, wird der unsere sein.
Danke

Deine Ragna


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