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2012: Just4Peace

Transilvania
von

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Prolog

Wir schreiben das Jahr 2012 vor zwei Jahren endeten die Kriege der Anarchie. In diesen zwei vergangen Jahren behauptete sich das Chaos in vielen Bereichen der Erde. Denn die Anarchie hatte, entgegen aller Erwartungen den Sieg davongetragen.

Die Religionen verloren stark an Einfluss und verschanzten sich nun mit eine starken militärischen Streitkraft in sogenannten Hochburgen. Das Christentum befestigte nach einem Sieg gegen die Anarchie im Vatikan diesen schwer und hob Unmengen an schweizer Gardisten aus dem verschwindenden Staat Schweiz aus. Die Moslems errichteten ihre Trutzburg in der Stadt Istanbul die nun wieder den Namen Byzanz trägt. Die buddhistischen Mönche versagten in vielen Klöstern. Einzig die Shaolin, welche sich zum Ausbruch des Krieges in der verbotenen Stadt befanden konnten sich behaupten. Die verbotene Stadt ist nun kein Palast mehr sondern eine Festung wie sie Asien noch nie gesehen hat. Die Mönche des Shaolinklosters haben mittlerweile nicht nur die traditionellen Waffen gemeistert sondern auch die Feuerwaffen des 21 Jahrhunderts. Japan befindet sich nun wie das legendäre Atlantis unter den fluten des Ozeans, doch einige Priester des Shintoistischen Glaubens überlebten und errichteten aus den Resten der japanischen Flotte eine schwimmende Festung. Neu Mexiko ist nun die Hochburg der Azteken die ihren alten Glauben neu aufleben lassen. Alexandria wurde neu geboren und beherbergt den Polytheismus des alten Ägyptens bewacht von unzähligen Kriegern. Grönland ist die Eisfestung der Inuid und deren Glaube geworden. Die vereinigten Staaten von Amerika spiegeln sich in der Struktur des neuen Glaubens der Techpriester wieder. Ihr Sitz ist das ehemalige Pentagon. Selbst die Satanisten haben eine Trutzburg errichtet. auf den Trümmern der Festungsmauern von Vlad Tepesch van Dracul regieren ihre Matriarchen mit Grauen und Schrecken.

Rassen erhoben sich die von allen als Legenden, Mythen und Sagen abgestempelt wurden. Unter ihnen die Kainieten, Lykaner und Dämonen. Auch einige der uralten Riesen erhoben sich, wodurch Hügel verschwanden. In den Gebirgsregionen der Welt tauchte ein kleines Volk welches als Zwerge bekannt ist auf.

In einer Zeit wie dieser ist es schier unmöglich in Frieden zu Leben. Doch einige kämpfen dafür dies tun zu können. Einige die den Frieden aus ihrer Kindheit kennen und nicht bereit sind ihm tatenlos nachzutrauern.

To Abaddon

And guys... remember. Don’t fear the dark, fear what’s in it!

-Abraxas in the Death Night
 

Armed and insane
 

Wir befinden uns in der Bar Abaddon...
 

Der Raum in dem die Bar sich befand war nicht gerade groß, vielleicht knappe 50 Quadratmeter. Der kahlköpfige und breitschultrige Barkeeper lehnte sich an die Theke während er mit einem schmutzigen Lappen lustlos ein staubiges Glas putzte. Am Gesicht dieses Mannes konnte man erkennen, dass er sich über die ausnahmsweise mal gut besuchte Bar freute. Ein Gast in diesem Raum schien ihn jedoch zu stören, denn er hatte ihn mit seinem Blick fixiert. Dieser Gast trug einen makellosen weißen Mantel mit goldenen Rändern und hatte ein mit Juwelen besetztes Goldkreuz an einer Kett um seine Hand baumeln.

„Pha... schau dir den mal an Devi, das ist eines dieser Schweine von der Inquisition. Aber Mumm hat er, hier einfach so aufzukreuzen.“

Einer der beiden Männer an der Tür hatte sich an die schlanke Kellnerin gewandt und winkte mit einem Dolch auf den Mann.

„Da hast du Recht Barbossa... wenn die Patriarchen ihn bemerken ist er nicht mehr als totes Fleisch. Warum hast du ihn überhaupt Reingelassen?“

Mit einem herausfordernden frechen Blick sah diese in die Augen des Inquisitors. Nach einigen Augenblicken unterbrach sie der zweite bullige Typ an der Tür. Indem er sie ansprach zog er ihre Aufmerksamkeit auf sich.

„Ganz einfach Süße, der Typ hat nicht gerade wenig Kohle fürs reinkommen hingeblättert.“

Ein tiefes Seufzen drang daraufhin aus dem Mund von Devi bevor sie wieder das Wort ergriff.

„War ja klar das Geld im Spiel ist. Ihr zwei Vollidioten lasst jeden rein solange er gut genug zahlt.“

Die junge Frau drehte sich um und verschwand mit einer aufreizenden Gangart Richtung Theke wo sie sich gleich einen Drink in den Rachen kippte. Eine der beiden hinteren Ecken wurde von dem schwachen Leuchten eines Laptop-Monitors erhellt. Der Mann der dort saß schien zwanzig Jahre alt zu sein. Seine Kleidung war in diesem Teil der Erde nicht auffällig. Über einem schwarzen Oberteil trug er einen langen Mantel aus schwarzem Leder. Unter der weiten schwarzen Hose die er dazu trug verschwanden Stahlkappenstiefel, die in Material und Farbe dem Mantel glichen. Auch die langen schwarzen Haare unterschieden ihn nicht sonderlich von den anderen Gästen, obwohl die Spitzen in der Farbe des Blutes schimmerten. Nur seine Augen waren einzigartig, denn ihre Iris war so Rot wie Blut. Plötzlich fiel ein Schatten in die Bar.
 

... Man findet sie in Transsilvanien, dem Gebiet der Satansdiener...
 

Der Barkeeper hob kurz dem Kopf um den Neuankömmling zu betrachten.

„Hi Leute, “ rief dieser spontan in die Runde, dann wandte er sich an den Typen beim Laptop, “Hi Heretic.“

Der Angesprochen blickte knapp über den Bildschirm und hob kurz die Hand um den Gruß zu erwidern. Keinen Augenblick später war er auch schon wieder eifrig am tippen. Wallenden Mantels ging der Neue zur Theke und knallte dort mit der Faust auf den Tisch.

„Jack! Wodka!“

„Beruhig dich Rock. Bin ja schon dabei, “ erwiederte dieser und bückte sich.

Schwungvoll stellte der Barkeeper ein neu wirkendes Glas vor Rock und schenkte ihm das gewünschte Getränk ein. Rock war an sich wie Heretic gekleidet, nur sein Mantel war nicht schlicht sondern mit Schulteraufsätzen verbreitert. Die eisblauen Augen zeichneten in als Kainieten, als Vampir, aus. Seine Haare waren im Gegensatz zu denen von Heretic kurz und mit Gel zu einer stacheligen Frisur hochgestellt. Der Vampir griff nach dem Glas und stürzte den Inhalt hinunter. Geräuschvoll stellte er das Glas wieder auf die Theke und deutete dem Barkeeper nachzuschenken. Während Jack den Wunsch von Rock nachkam sah verklang das rhythmische Tippen Heretics und das Licht in der Bar wurde abermals gedämpft.
 

... Aber warum Ausgerechnet diese Bar? ...
 

Jener, welcher nun die Bar betrat war allen hier bekannt, sogar dem Inquisitor der immer noch Heretic und Rock musterte. Man nannte ihn Abraxas den ersten und das nicht ohne Grund. Nach dem ersten wüten der heiligen römischen Inquisition im Mittelalter war Abraxas der erste Vampir von dem man wusste dass er existiert. Auch wenn er selbst dies nicht jedem erzählte, sprach es sich doch ziemlich schnell rum.

Ihm folgten viele andere seiner Artgenossen, offensichtlich hatten sie geglaubt er würde sie Führen. Denn eine alte Legende der Vampire erzählt vom ersten Vampir vor Kain, sein Name war Abraxas. Er wurde vom Fürsten der Hölle persönlich aus einer Rippe von Lilith, der schwarzen Göttin, geformt. Abraxas aber setzte ihnen Vlad Tepesch van Dracul als Anführer und Matriarchen der Satanisten vor.

Er glich Heretic in vielen Punkten. Haar- und Augenfarbe unterschieden sich jedoch. Die Haare des ersten waren vollkommen schwarz, und seine Augen glichen denen eines Dämons. Denn weder Pupille noch Iris konnte man in diesen schwarzen Spiegeln erkennen.

Ruhig und gelassen schritt der Vampir an die Theke und sprach dabei mit Heretic und Rock.

„Jungs, ich muss euch jemanden vorstellen. Aber zuerst ... Jack, gib mir nen Blackberry.“

„Kommt sofort Abraxas.“

Es war erkenntlich das er sich bei Abraxas weniger anmaßte und schneller dessen Wünschen nachkam als bei Rock.
 

...Ganz einfach, hier konnte man nahezu ungestört reden...
 

Kaum hatte Abraxas das starke Mixgetränk in die Hand genommen betrat eine wunderschöne junge Frau die Abaddon. Mit einem kurzen schütteln ihres Kopfes flogen ihr die langen feurig orangen Haare aus dem Gesicht. Ihre jaspisgrünen Augen waren auf Devi gerichtet der sie kurz zuzwinkerte.

„Hi Süße, heute Abend schon was vor?“

In dem Gesicht der jungen Kellnerin spielte sich ein ganzes Szenario von Gefühlen ab. Wer war diese junge Frau mit den schwarzen Haarspitzen, den grünen Augen und diesem anmutig schlanken Körper. Vor allem aber was wollte diese FRAU von IHR. Bevor die Kellnerin jedoch antworten konnte ertönte eifrig das klimpern einer Tastatur und Rock riss das Wort an sich.

„Scheiße ist die Braut geil! Sag mal Kumpel wo haste die aufgetrieben?“

Alles was er von Abraxas zur Antwort erhielt war ein grinsen. Kurz nippte der erste an seinem Cocktail, dann wandte er sich zu der sichtlich zornigen Frau.

„Tu dir keinen Zwang an Sica ... Rock ist sowieso gut im wegstecken“

„Danke mein Freund“

Es verging kein Augenblick. Zwei Schüsse halten durch den Raum. Ein schrei erklang.

„Verdammte dämonische Hure!“

Ein weiterer Schuss fiel. Gefolgt von einem erstickten Schmerzensschrei. Die junge Frau hatte ein dämonisch boshaftes Grinsen auf den Lippen. In ihren Händen hielt sie zwei Revolver. Rock lag blutüberströmt am Boden. Keiner regte sich. Lediglich Heretic Tippte. Abraxas nippte genüsslich an seinem Cocktail und schien auf etwas zu warten.

„Gotcha!“

Heretic hatte ein breites fast besessenes Grinsen aufgesetzt und hatte den Blick für einige Sekunden auf Sica gerichtet. Ein kurzes Handheben signalisierte einen Gruß den die Frau mit einem Kopfnicken erwiederte.

„Set ege des, Rock.“

Die grünen Augen blitzten kurz auf, dann steckte sie ihre Waffen weg und wandte sich wieder an die Bedienung. Rock schien sie ganz vergessen zu haben.

„Ich warte noch auf eine Antwort Süße.“

Starr vor Schock stotterte Devi etwas Unverständliches vor sich hin. Sica schien es als „Ja“ zu deuten, denn sie ging ohne ein wenig Enttäuscht auf die Bar zu. Nachdem sie über Rock hinweg gestiegen war langte sie nach dessen Glas, kippte sich den Inhalt in den Rachen und donnerte es zornig auf die Theke. Ein weiters mal war außer dem, nun gemächlichem, Tippen von Heretic nichts zu hören.

„Autsch!“

Plötzlich kam leben in die Bar. Der Inquisitor stand vor dem Eingang. Das Kreuz in seiner linken hatte er gehoben. In der rechten hielt er eine mit heiligen Insignien verzierte Pistole. Die Quelle des Wortes war Rock. Benommen hatte sich dieser hochgerappelt und begutachtete den Schaden. Eine winzige weiße Narbe auf seiner Stirn verriet wo der dritte Schuss sein Ziel gefunden hatte. Zwei weitere Narben befanden sich nahe dem Hals. Gerade so, das seine Kleidung nicht beschädigt worden war. Rock ignorierte den Mann in weiß und fasste nach etwas, dass in der Luft zu sein schien. Sica wirbelte darauf hin herum und Rock schien das zu verlieren nach dem er gerade gegriffen hatte.

„Erstens war das mein Wodka! Zweitens hast du verdammtes Glück das du meine Jacke nicht versaut hast und drittens...“

„Nicht anfassen Junge!“

„Ich war noch nicht Fertig!“

„Mir scheiß egal!“

„Dämonische Hure!“

„Klappe du Langzahnaffe!“

Beinahe gingen sich die beiden Streithähne an die Gurgel. Heretic schien das nicht zu interessieren. Abraxas jedoch spielte mit dem Gedanken einzugreifen. Jemand anders nahm ihm dies ab.

„Bei den Worten des Allmächtigen Gottes! Hier in diesem Haus sind Wesen des Antichristen! Die heilige vatikanische Inquisition klagt alle hier Anwesenden der Häresie an!“

Sica und Rock drehten sich beide kurz zu dem Inquisitor, kamen zu dem Schluss, dass er nicht mit ihnen redete und forderten Augenblicklich einen doppelten Wodka. Der zweite Vampir jedoch trank seinen Cocktail aus, zog gemütlich eine lange Pistole aus seiner Jacke und richtete sie auf den Katholiken. Seitens des Laptops lugte dem Gottesmann eine doppelläufige Sawed-Off Shotgun entgegen.

„Häresie hast du gut erkannt Inquisitor, ich bin Code Heretic.“

„Mit dem Antichrist behältst du auch Recht wie du weist. Ich bin Code Abraxas. Wenn dir dein Leben lieb ist würde ich dir raten dich nicht um Transsilvanien anzunehmen und nach Hause zu gehen. Hier gelten andere Gesetze als bei euch im Vatikan.“

Angstschweiß trat auf die Stirn des Inquisitors als Jack ihm mit einer Uzi winkte. Die Todesangst stand ihm ins Gesicht geschrieben als er die Spitzen zweier Dolche in seinem Rücken spürte. Er konnte nicht mehr gehen, selbst wenn er es wollte. Ruckartig hob er seine Waffe. Im gleichen Moment ertönten Schüsse. Rauch stieg auf. Das dumpfe Geräusch aufschlagender Körper war zu hören. Ein pfeifender Ton durchschnitt die Luft. Fleisch und Sehnen rissen. Dann war es vorbei. Heretic lud seine Waffe nach. Abraxas lies seine abkühlen und anschließend in seinem Mantel verschwinden. Erneut stand Jemand in der Tür. Einen Blutigen Sack zu den Füßen. In der linken den Kopf des Inquisitors. In der rechten einen Krummsäbel. Auf dem Gesicht. Ein zufriedener Ausdruck.
 

...Und weil man hier sicher war....
 

„Das war ja mal eine gute Jagd.“

Mit diesen Worten betrat der Fremde endgültig die bar, ignorierte die drei Leichen am Boden und marschierte, wie die anderen vor ihm, zur Theke.

„Bevor ich dir nen Drink gebe Fremder, will ich wissen was du gejagt hast.“

„Ganz easy Mann. Ich werde es dir zeigen.“

Eisblaue Augen blitzten auf als sich der Fremde bückte um den blutigen sack zu öffnen. Dunkelbraune Haare wehten als er den Kopf des Inquisitors auf die Theke legte.

„Einen Inquisitor.“

Sein schwarzes Hemd mit den kurzen Ärmeln flatterte als er schwungvoll in den Sack griff und drei weitere Köpfe rausholte.

„Drei Vampire.“

Einige erschrockene Blicke fielen auf den Fremden. Abraxas und Rock hoben lediglich einen Augenbraue. Rote Blutstropfen zeichneten sich auf der weißen Hose des Mannes ab als er erneut eine Ladung Schädel auf den Tresen setzte. Nun hatte er bereits zehn gezeigt.

„Sechs Werwölfe.“

Nun hob Heretic die Augenbraue. Unterdessen wühlte der Fremde wieder in seinem Sack und fluchte dabei leise. Dann holte er einen eindeutig Dämonischen Schädel raus und grinste diesen an.

„Na Murray wie geht’s dir?“

„Scheiße du Vollidiot. Möcht wissen wie es dir geht wenn dir jemand deinen Körper nimmt.“

„Keine Ahnung Mann. Beruhig dich ... Barkeeper gib dem Schädel nen Martini mit Halm.“

Jack nickte während auch Mary seinen Platz auf dem Tresen fand und gab ihm den bestellten Tropfen. Dieses Mal war es Sica welche die Augenbraue hob und den Typen musterte. Unbeirrt von den Reaktionen der anderen in der Abaddon langte diese wieder in den Sack um den Rest rauszuholen. Es dauerte weile aber am Ende hatte er neunzehn weitere Köpfe fein Säuberlich neben ihm auf den Boden gestapelt.

„Und 19 Menschen.“

Jetzt war es aus. Schlagartig leerte sich die Bar. Außer den vier Freunden und dem Fremden waren nur noch Jack und Devi hier. Während Devi sich hinter Jack versteckte langte dieser nach einer Flasche und setzte sie den Fremden vor.

„Dad... ich hab Angst.“

„Ich weis meine kleine ... ich auch. Aber der Herr hier hat hoffentlich seine Jagd abgeschlossen. Wenn nicht ... hätte auch rennen nicht viel gebracht.“

Devi schlang die Arme um ihren Vater und Jack fuhr ihr mit der Hand zärtlich durchs Haar. Heretic tippte still weiter. Abraxas Reaktion war nicht zu deuten. In Rocks Augen spiegelten sich Trauer und Erinnerungen. Sica lächelte sanft. Der Fremde grinste griff nach der Flasche Rum und schraubte sie auf.

„Nun das liegt ganz an der Qualität des Rums. Aber egal ... ich will mal nicht so sein. Sonst hätte ich hier keinen mehr zum quatschen. Weist du, du hattest Recht. Weglaufen bringt nichts. Denn wer kämpft, kann verlieren. Wer wegläuft, hat bereits verloren.“

Abraxas musste bei diesen Worten grinsen. Devi schien sich etwas beruhigt zu haben. Auf einen Wink hin machte sie Abraxas einen neuen Cocktail. Eine Stille und gespannte Atmosphäre herrschte dennoch. Der Fremde warf einen Blick in die Runde.

„Ich geb ne Runde Wodka aus!“

„Ich trinke keinen Wodka.“

Während Sica und Rock sich freuten war Abraxas über das hochprozentige Zeug gar nicht erfreut. Heretic schien das wie immer nicht zu interessieren er nahm sein Glas und leerte es in einem Zug.

„Ey Mann. Wenn ich ne Runde ausgebe wird der Shit auch getrunken. Verstanden!“

„Ich trinke keinen Wodka. Das wird sich auch nicht ändern.“

„Trink den Scheiß jetzt Mann.“

Abraxas warf ihm einen finsteren Blick zu, packte das Glas und leerte es ebenfalls in einem Zug. Kurz verzog er das Gesicht und schüttelte den Kopf. Rock und der Freigiebige begannen darauf hin breit zu grinsen.

„Ist dir wohl zu hochprozentig alter Freund. Sag mal ... bei wem muss ich mich eigentlich bedanken.“

„Code Cash. So werde ich genannt.“

Cash zwinkerte kurz und zeigte auf sich, dann fiel ihm auf das außer Devi noch eine Frau hier war. Er wandte sich an Sica und nahm eine lässige Position ein. Rock hob die Augenbrauen, sagte nichts und nippte an seinem Wodka. Abraxas war nun an der Reihe zu grinsen.

„Sica ... fühl dich Frei zu tun was du willst.“

„Danke Abraxas. Bei dem würde ich sowieso keine Ausnahme machen.“

Cash schaute die beiden fragen an, tat aber dennoch das was er vorhatte.

„Sag mal meine hübsche, bist du noch zu haben? Oder hat dich dieser Vampir hier schon erobert?“

„Erstens, ja bin ich. Zweitens, nein hat er nicht. Und drittens, nicht für dich Jungchen.“

Wie von selbst wanderte eine ihrer Pistolen in ihre Hand. Diese hielt sie ohne langes Zögern Cash an die Schläfe. Dessen einzige Reaktion war ein Stirnrunzeln. Dann griff er langsam nach der Waffe und drückte sie sacht nach unten.

„Sorry. War doch nur Spaß. Ich wusste nicht das du ne verdammte Lesbe bist.“

Bamm. Blut floss langsam zu Boden. Cash stützte sich schwerer auf den Tresen. Er biss die Zähen zusammen. Seine Augen waren weit geöffnet und wirkten leer. Rauch trat aus der Wunde an seinem Bein. Langsam tauchte die Kugel wieder auf und fiel klimpernd zu Boden.

„Der Lesbenhasser ist also ein Lykaner.“

„Hey ich bin kein Lesbenhasser klar. Ich respektiere dass ... ich war nur ... sagen wir leicht beleidigt. Du siehst nämlich echt verdammt scharf aus. Obwohl du eine Dämonin bist.“

„Du meinst trotz meiner tiefgrauen Haut und meines Schwanzes? Oder meines eher wölfischen als menschlichen Kopfes?“

„Hell Yeah!“

Ein leichtes lächeln zeichnete sich auf Sicas Lippen ab als sie die Waffe wegsteckte. Dann wandet sie sich wieder Cash zu.

„Ich habe auch nichts anderes erwartet... Cash ... so war doch dein Name oder?“

„Korrekt, Cash. So wie ... Geld bekommen.“

Abraxas nutzte die locker werdende Atmosphäre um sich einzumischen.

„Sag mal Cash. Wieso ist dein Code Cash?“

„It’s Easy. Weil ich Kohle hab bis zum abwinken.“

Cash grinste und wedelte mit einem Päckchen Geldscheine. Dabei konnte man deutlich einen Rosenkranz erkennen. Einen silbernen Rosenkranz. Ein leichtes glänzen ging von ihm aus und Rock war sichtlich verwundert, dass ein Lykaner einfach so Silber am Leib trug. Während Sica und Heretic das ebenfalls wenig berührte legte Abraxas den kopf leicht schief und schien zu überlegen. Cash bemerkte die Blicke der anderen und steckte die Geldscheine weg.

„Is was Jungs?“

„Ja ... sag mal Kumpel, tut das nicht weh?“

„Wie, was meinst du?“

„Er meint das Silber an deinem Leib.“

Abraxas war mit seinen Überlegungen am Ende angelangt und mischte sich ein. Das erregte nun doch die Aufmerksamkeit von Heretic. Es geschah nicht oft das Abraxas sich so offen in ein Gespräch einmischte. Bisher war er eigentlich immer der ruhigere Typ gewesen.

„Wa? Wie meinen?“

„Den Rosenkranz...“

„Achso der ... naja ..“

„Ist das deine Kraft? Oder ist es eher die Lebenseinstellung das einen Schmerz zeigt das man noch am Leben ist?“

Nun war auch Rock ziemlich verblüfft. Er hätte Abraxas ja ziemlich viel zugetraut, aber das nicht. Das er jemanden unterbricht. Entweder hatte sein alter Freund schon ziemlich viel getrunken, oder aber er war im begriff sich zu ändern.

„Die Lebenseinstellung... aber wie kommst du darauf?“

„Ganz einfach ... ich selbst habe die gleiche... das ist der Grund warum ich das Tageslicht nicht meide, obwohl es wie die Hölle brennt. Bei Rock ist das nicht anders. Wir beide sind zu Alt um dadurch gleich zu Staub zu zerfallen ... aber es schmerzt uns ... als würden wir langsam über offener Flamme gegart werden.“

„Klingt ganz so wie sich das nette Silber hier anfühlt.“

Dabei schüttelte Cash den Rosenkranz und grinste. Abraxas nickte kurz und widmete sich wieder seinem Drink, so wie die anderen auch.
 

Einige Stunden später herrschte heitere Stimmung in der Abaddon. Heretic hatte den Laptop zur Seite gestellt und saß nun mit den anderen an einem Tisch. Jeder von ihnen hatte ein Glas Whisky vor sich stehen und fünf Karten in der Hand. Schwer lallend meldete sich Cash.

„Sica... der olle Wolf da drüben blufft?“

Dabei wedelte er mit der Hand gefährlich über den Tisch hinweg zu Heretic. Nur schwer konnte die Angesprochene den Bewegungen Cashs folgen. Heretic hatte seine Karten auf dem Tisch liegen und baute gerade gemütlich an einem Joint herum. Sica holte Tief Luft und begann in Atemberaubender Geschwindigkeit zu reden.

„Ist das war Heretic? Bluffst du wirklich? Rock? Du bescheißt uns doch gerade oder? Grins nicht so blöd Cash. Dein grinsen ist nicht besser Rock. Lass es sein. Also wer bescheißt hier? Los raus mit der Sprache oder ich knall euch allen die Köpfe weg und mach mir ne Sammlung, so wie Cash.“

Sie war kaum am Ende angelangt sprang sie wankend auf die Beine, so das Devi sie stützen musste. Der Dämonin schien das zu gefallen. Sie lächelte und wickelte ihren Schwanz um Devis Hüfte. Die Augen der Kellnerin weiteten sich. Schrecken standen auf ihr Gesicht geschrieben als Sica einen Revolver zog. Devis Augen zeigten Verwirrung und Angst als die Dämonin sich ihr zuwandte. Den Revolver hatte Sica auf ihre Freunde gerichtet. Lust blitzte in ihren Augen auf. Die Zunge flitzte über ihre Lippen. Kurz biss sie sich auf die Unterlippe. Devi schien vor Angst gelähmt zu sein. Die Gesichter der beiden Frauen kamen sich immer näher. Nur Sica bewegte sich dabei. Die Augen hatte sie verführerisch niedergeschlagen. Ihre freie Hand legte sie nun in den Nacken der Menschenfrau. Nur noch wenige Millimeter trennten ihre Lippen. Alles was die Dämonin fühlte, war kalter Stahl. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie ein japanisches Schwert. Plötzlich schien sie wieder nüchtern zu sein. Finstere Blicke fanden ihren Weg zu Abraxas. Dieser grinste und nahm noch mal einen Schluck Whisky.

„Welch Ironie, dass gerade Harusame das beenden musste. Ein Schwert mit dem Namen Leidenschaft beendet eine solch leidenschaftliche Handlung.“

„Warum?“ zischte Sica.

„Weil sie einseitig war.“

„Woher willst du das Wissen Vampir? Und vor allem was verstehst du schon von Frauen?“

„Ich habe es in ihren Augen gesehen. Von Frauen ... nun vielleicht mehr als du denkst meine Liebe.“

„In den Augen. Man möchte meinen als Vampir seihst du Fähig direkt in die Seele zu blicken. Ach und noch was, Ich bin nicht deine Liebe.“

So zornig war Sica nicht einmal nach den Bemerkungen von Rock und Cash gewesen. Flink wechselte der Revolver in die rechte Hand. Sie richtet ihn auf Abraxas und drückte ab. Die Kugel fand niemals ihr Ziel. Was Sica nicht bemerkt hatte, war das Heretic hinter ihr stand. Einen Augenblick bevor sie abdrückte. Ließ dieser sich Fallen und vollführte einen Fegekick, der Sica von den Beinen Riss. Das Geschoss bohrte sich in die Decke der Abaddon. Jack fluchte Himmel und Hölle an einen Ort. Abraxas steckte sein Katana wieder weg und wandte sich an Devi.

„Alles in Ordnung kleines?“

Devi nickte nur. Jack protestierte nicht über die väterliche Art mit der Abraxas sich mit Devi unterhielt. Im Hintergrund hörte man Sica in einer, heute mehr als nur unbekannter, Sprache fluchen. Heretic brachte es fertig die aufbrausende Dämonin auf dem Boden zu halten. Rock holte kurz aus flüsterte ein leises „Sorry“ und schlug Sica KO. In der Zwischenzeit hatte Abraxas die Arme um Devi gelegt und tröstete sie. Heretic und Rock brachten Ihre Ohnmächtige Kollegin unter Jacks Anweisungen auf ein Zimmer und versorgten sie Dort.
 

„Meinst du ich hab zu fest zugeschlagen?“

„Keine Ahnung Mann. Wenn sie wach wird und dich zusammenschlägt wissen wir es. Aber es war jedenfalls gut das du deine Handschuhe nicht anhattest.“

„Stimmt. Sag mal, glaubst du ernsthaft, dass sie das macht?“

„Nach dem was ich bisher gesehen habe?“

Heretic legte eine kurze Pause ein um so zu tun als würde er angestrengt überlegen.

„Ja.“

„Ehrlich?“

„Rock, sie hat dich wegen einer Aussage angeschossen. Wegen einer Beleidigung hattest du eine Kugel in deiner Birne. Brauchst du noch mehr beweise zur Gewaltbereitschaft?“

„Nope. Also ich bin dafür das wir sie hier mal Fesseln.“

„Glaubt ihr zwei Wahnsinnigen den das das eine gute Idee wäre?“

„Willst du darauf wirklich eine Antwort Jack?“

Heretic hatte wieder seinen besessenen Grinser aufgesetzt und Rock hielt bereits ein starkes Drahtseil in der Hand. Jack zuckte nur mit der Schulter und machte sich mit den beiden anderen ans Werk. Nach einiger Zeit war es vollbracht und Sica war beinahe kunstvoll an Bett und Wand gefesselt worden. Rock grinste schelmisch.

„Könnte man jetzt gut ausnützen.“

„Mann, denk an deine Freundin!“

„Stimmt, hast Recht Heretic.“

Während Rock und sein Freund das Zimmer verlassen hatten, blieb Jack hier um auf Sica aufzupassen, allerdings nicht ohne sich vorher seine Uzi geholt zu haben. Sichtlich nervös saß er auf seinem Stuhl und wartete auf Sicas erwachen.
 

Währenddessen war Cash dabei äußerst Freigiebig mit der Kasse der Abaddon umzugehen. Abraxas bemerkte davon allerdings nichts da er mit dem Rücken zur Theke stand.

„Geht es wieder Devi?“

„Ja, danke Abraxas. Alles wieder gut.“

„Freut mich zu hören meine kleine.“

Devi kuschelte sich in die Arme von abraxas und dieser strich ihr zärtlich durch das Haar, so wie es ihr Vater zuvor getan hatte. Cash warf ihm kurz einen fragenden Blick zu, zuckte mit der Schulter und fuhr fort die Kasse auszuräumen. Die Kellnerin allerdings schien sich Pudelwohl zu fühlen. Das Lächeln auf ihren Lippen wirkte zufrieden. Ihre Arme hatte sie nun um Abraxas geschlungen. Sie schien kurz davor zu sein einzuschlafen. Das Getrampel auf der Treppe ließ sie allerdings hochschrecken. Die beiden, die gerade herunter gekommen waren, blieben wie angewurzelt stehen. Rock ging der Mund auf und er glotzte unverständlich auf Abraxas. Heretic fasste sich da schon um einiges schneller.

„Ähm... Abraxas. Was zur Hölle soll das werden?“

„Nichts Heretic. Rock müsste es verstehen... er ist ja schließlich schon bei mir seit ich hier her kam. „

Heretic sah kurz zu Rock blickte aber dann Abraxas unglaubwürdig an.

„Sieht nicht so aus.“

„Scheint so. Nun ja sein Gedächtnis ist auch manchmal mehr Sieb als alles andere. Es ist nur so, dass er und ich schon seit Devis Geburt hier leben. Während er von Zeit zu Zeit verreiste blieb ich an der Seite von Jack und seiner Familie. Dadurch wurde ich für Devi zu einem Bruder. Es ist also Geschwisterliebe, sonst nichts.“

„Das erklärt auch warum du sie vor Sica bewahrt hast. Vielen anderen hättest du nicht geholfen.“

„Das stimmt Heretic. So erpicht darauf zu helfen bin ich auch nicht.“

„Ich weis, so gut kenne ich dich mittlerweile doch schon.“

Abraxas nickte und alle im Raum lächelten. Rock hatte sich durch die Erklärung auch wieder fangen können und freute sich für Devi das sie noch einen Bruder hatte. Heretic lächelte weil er eine Seite an Abraxas entdeckt hatte die ihn menschlicher wirken ließ. Abraxas lächelte weil Devi glücklich zu sein schien. Devi lächelte, doch schlief sie und keiner konnte erahnen warum sie lächelte. Cash lächelte ebenfalls, die anderen vermuteten er würde auch wegen Devis Glück lächeln.
 

„Ouh... mein Kopf...“

Sica stöhnte vor Schmerz auf und wollte sich den Kopf halten. Schlagartig war sie bei vollem Bewusstsein. Erschrocken sah sie an sich hinab. Ihre Augen weiteten sich als sie ihren Verdacht bestätigt sah. Dann entdeckte sie aus den Augenwinkeln heraus Jack. Sofort fuhr sie ihn an.

„Warst du das du Penner? Verdammtes Arschloch mach mich sofort los! Oder ich zeig dir mal was eine Dämonin so alles auf dem Kasten hat.“

Jack sprang vor Schreck auf und zielte zitternd auf die gefesselte Dämonin. Einen Augenblick später wirkte er jedoch wieder gefasst. Sanft, fast belehrend erwiderte er der Dämonin: „Das ganze hier ging von Rock aus, er meinte es sei sicherer dich zu binden. Da er dich sozusagen Ausgeknockt hat, dachte er du würdest gleich alles anfallen was du siehst wenn du aufwachst.“

„Soso denkt er das?“

„Zumindest hatte es den Anschein ja.“

„Naja ... ihr hattet Recht. Sonst wäre die Bude hier wohl kaum noch so intakt. Kannst du mich dennoch losmachen.“

„Kann ich ja, aber versprich mir etwas.“

„Wenn du mir sagst was sag ich dir ob ich das machen werde oder nicht.“

„Es geht um meine Tochter, um Devi. Ich will das du mir versprichst sie weder zu Küssen noch ihr zu nahe zu kommen solange sie das nicht will.“

„Das verspreche ich dir gern Väterchen. Ich war wohl etwas zu locker wegen dem Alkohol. Aber du hast deiner Tochter ja nen netten Schutzengel geholt.“

„Du meinst Abraxas?“

Jack hatte sich ihr bereits genähert und damit begonnen das vielfach geknotete und verschlängelte Drahtseil wieder zu lösen. Unterdessen sprach er mit Sica um ihr das ganze warten ein bisschen angenehmer zu machen.

„Ja genau den mein ich Jack. ER ist genau der richtige für so eine Aufgabe wie mir scheint. Irgendetwas bindet ihn an Devi oder?“

„Ja, er ist in gewisser Art und Weise an Devi gebunden. Weist du als ich noch jung war und diese Bar hier, die Abaddon eröffnete. Da war meine Frau gerade Hochschwanger. Unsere ersten Gäste waren zwei Vampire sie stellten sich uns als Codes vor.“

„Rock und Abraxas richtig?“

„Ganz genau. Sie halfen mir so gut es ging das Geschäft hier ein wenig ins rollen zu bringen. Rock erledigte einige Aufträge um Geld zu verdienen. Abraxas hingegen war so freundlich sich um meine Frau und meine Tochter zu kümmern. Er hat ein Händchen für Kinder, auch wenn man es nicht vermutet. Devi hatte ihn sofort lieb gewonnen. Sie hing an ihm genau so wie sie an mir und meiner Frau hing.“

„Eine rührende Geschichte, aber wo ist deine Frau jetzt?“

Trauer trat in die Augen von Jack. Er seufzte tief und lies den Kopf hängen. Dann holte er noch einmal tief Luft und entschloss sich Sica doch die ganze Geschichte zu erzählen.

„Es war vor nicht ganz zwei Jahren, Devi war gerade 13 geworden. Eine Meute von Anarchisten stürmte die Bar. Einige von ihnen hatten sich schon lange in Devi verliebt, sie hat sie jedoch abgewiesen. Die Burschen waren ganz Toll vor Liebe und machten sich daran so ziemlich jeden im Raum das Gehirn aus dem Schädel zu pusten. Wahrscheinlich wollten sie nicht, dass sie jemand stört. Ich war gerade unten um Nachschub zu holen als ich den Todesschrei meiner Frau hörte. Danach konnte ich hören wie Devi laut um Hilfe Schrei. Die Schüsse hatten mir Angst gemacht. Meine Uzi lag oben unter dem Tresen und ich wusste, dass ich niemals bis dorthin kommen würde.“

„Klingt ja mehr als nur Scheiße.“

„War es aber Gott sei dank nicht. Abraxas war nur kurz Außer Haus. Gerade rechtzeitig konnte er dazwischen gehen. Devi war bereits bis auf die Unterwäsche entkleidet gewesen als er die Bar betreten hatte.“

„Solche Schweine. Also ich hätte ihnen die Schädel weggepustet, wenn nicht schlimmeres.“

„Du sagst es Sica. Nun sei es wie es sei Abraxas hat diejenigen die Devi am nächsten waren gleich mal erschossen. Einem anderen hat er das Genick gebrochen und dem letzten hatte er seine Zähne in den Nacken gerammt als dieser sich seelenruhig an meiner Tochter vergreifen wollte. Danach hatte die kleine eine lange Zeit Angst vor Abraxas. Ich glaube sie hat es bis heute nicht ganz überwunden. Aber sie wurde dadurch selbstbewusster und stärker. Sie hat sich auch trotz ihrer Angst von Abraxas in Kampfkünsten aus Asien trainieren lassen. Ich glaube es ist ihr auch bewusst geworden, dass er sie beschützen wird, wo auch immer er ist. Und sollte es in meiner Macht liegen werde ich das auch machen.“

„Klingt vernünftig Jack. Aber das sie Angst hatte ist durchaus verständlich, ich meine der vermeintliche Bruder entpuppt sich als Vampir. Das würde mich auch umhauen wenn ich ein Mensch wäre.“

„So, Fertig. Eine Bitte noch Sica.“

„Ja?“

„Kannst du den Bann von mir und Devi nehmen?“

„Warum?“

„Ich möchte wissen wie die Frau aussieht die sich für meine Tochter interessiert. Und vielleicht fällt es auch Devi dann leichter dich lieb zu gewinnen.“

Sica lächelte sanft und willigte mit einem angedeuteten Nicken ein. Jacks Augen weiteten sich als er Sicas reale Gestallt erkannte. Anschließend huschte auch ihm ein lächeln über die Lippen.

„Du bist wunderschön Dämonenkind.“

The Day Before

Battle for Secrets
 

Die Sonne war schon vor einiger Zeit aufgegangen und man hörte die Krähen und Raben kreischen während sie sich um die Stücke der toten an Draculas Burg zankten. In der kleinen Bar in der die Gruppe Unterschlupf gefunden hatte war alles ruhig. Die drei Leichen am Eingang waren ebenfalls gut von Aasvögeln besucht. Einige Leute saßen in der Bar und Jack polierte mal wieder ein Dreckiges Glas. Das Krähen wurde von dem leisen schnarchen der vier Gäste untermalt die die ganze Nacht lang an einem Tisch gepokert hatten. Sie wirkten wie Tod und den Flaschen nach hatten sie verdammt viel getrunken. Devi räumte weg und zählte dabei drei gute dutzend Flaschen Rum und Wodka. Ihr Vater sah sich um und erkannte auch einige neue Gesichter. Doch über die machte er sich weniger Gedanken, weit mehr beschäftigten ihn die vier Schläfer. Von der Gruppe war nur Abraxas nicht da, er hatte am Morgen gemeint, dass er wohin müsse und dass es dringend sei.

Die Abschiedsszene war das übliche gewesen, Devi hatte ihren Bruder gebeten auf sich aufzupassen und sich zu beeilen. Dieser hatte es versprochen ihr einen Kuss auf die Lippen gedrückt und dann Gas gegeben. Abraxas und seine nachtschwarze Maschine waren einige Augenblicke später in der Morgenröte verschwunden. Sein Weg führte ihn scheinbar in das ehemalige Ungarn.

Ohne dass es vorher abzusehen war, stand Sica kerzengerade beim Tisch und betrachtete ihre Umgebung. Offensichtlich wusste sie nicht mehr ganz genau wo sie war. Nach einigen Augenblicken schien sie es jedoch realisiert zu haben. Sie streckte sich und gähnte ausgiebig was viele neugierige Blicke auf sie zog. Einige böse Blicke aus den Augen dieser scharfen Frau brachten die Neugierigen jedoch schnell dazu sich wieder ihren eigenen Dingen zuzuwenden. Dies führte dazu das Sica befriedigt lächelte, sie sah sich noch einmal genauer um. Dieses Mal schien sie jedoch etwas zu suchen. Ihr Ziel befand sich jedoch außerhalb des Raums. Ein Blick zu Jack und ein nicken von diesem verrieten ihr das dass was sie begehrte sich in der Stadt befand. Bevor sie jedoch ging warf sie noch einmal einen kontrollierenden Blick auf Jack. Nichts in seinen Augen deutete darauf hin das er wusste wie sie wirklich aussah. Er betrachte sie wie eine Schönheit die er nicht zum ersten Mal sah. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gästen, die immer wieder verstohlen auf Sica glotzten. Kein Wort war aus Sicas Mund gekommen. Sie sagte auch nichts als sie das Lokal verließ um sich auf die suche zu machen.

Leise murmelnd und brummend erwachte nun auch der Rest der Truppe. Cash gähnte laut und herzhaft während er sich streckte. Heretic stimmte bei ihm mit ein, während Rock es peinlichst vermied seinen Mund zu öffnen. Stattdessen erhob er sich und machte sich daran die drei Leichen wegzuschaffen. Cash ortete hingegen wieder die Bar und hob wedelnd die Hand. Als Antwort auf diese Geste flog ihm eine Rumflasche entgegen. Nachdem er sie aufgefangen hatte schoss er einige Münzen zu Jack rüber die dieser ohne einen Blick in die Kasse fallen ließ. Heretic klappte seinen Laptop wieder auf und aktivierte einige Programme, bevor er heftig in die Tasten haute. Unterdessen stand Rock schon wieder an der Bar eine kleine Geste und er erhielt ein dunkelrotes Getränk in einem Cocktailglas.

„Hier hast du Rock, danach sollte es wieder gehen.“

„Sollte nicht Jack, es muss. Würde mich wundern wenn nicht, da wäre einiges mit meinem Körper verkehrt. Aber weist du, ein bisschen mehr hättest du schon nehmen können.“

„Beruhig dich mal Rock, du weist doch das du immer noch was haben kannst. Wenn du willst versteht sich.“

„Ich weis doch. Das machst du schon seit Jahren so.“

„Stimmt.“

„Sag mal...“

„Ja?“

„Willst du es mir heute wenigstens sagen?“

„Was?“

„Na du weist schon...“

„Nein.“

„Wie nein?“

Jack sah Rock fragend an, dieser erwiederte den Blick mit einem der töten könnte. Somit war klar, dass Rock es auch dieses mal nicht sagen würde, was auch immer es war. Einige Sekunden später schien alles vergessen, Rock starrte nun in die dunkelrote Flüssigkeit und hielt sich spürbar zurück. Sein Blick schien von der Flüssigkeit regelrecht gefangen zu werden. Es schien als wäre er besessen davon das Glas regelrecht zu verschlingen. Zitternd aber langsam und zurückhaltend hob er das Glas an die Lippen und nahm einen tiefen Schluck. Mit der plötzlichen Kraft einer Urgewalt wirbelte Rock herum und sprang auf den Tisch einer jungen Frau. Weiße Zähne blitzten. Die Augen des Vampirs waren mehr blass als blau. Seine Fingernägel färbten sich schwarz. Ein schriller Schrei erklang. Das Geräusch eines dumpfen Aufpralls folgte. Keiner regte sich. Cash bemerkte nichts. Heretic ignorierte es. Jack zuckte mit den Schultern. Der Schrei spitzte sich zu. Er wurde gequälter. Abrupt endete er. Rock erhob sich. Die Unterlippen und Kinn voller Blut. Ein Leben verblasste. Ihn schien es nicht zu kümmern. Ruhig und gelassen ging er zu dem Glas. Er hob es auf und stellte es auf den Tresen.

„Tut mir Leid für die Sauerei.“

„Lern dich mal zu kontrollieren.“

„Du hast leicht Reden Jack... du bist kein Vampir.“

„Nach Abraxas bist du der älteste den ich kenne. Eigentlich müsstest du dich unter Kontrolle halten können.“

„Kann sein alter Kumpel. Da ist nur ein klitzekleiner Unterschied zwischen mir und Abraxas den du nicht kennst.“

„Der da wäre?“

Rock setzte an etwas zu sagen als er das rhythmische Klacken der Sawed-Off von Heretic hörte. Er hatte es sich wohl in dem Moment anders überlegt den er ließ die Luft pfeifend zwischen seien Zähnen ausweichen.

„Nichts...“

Jack hob fragend die Augebrauen, blickte abwartend auf Heretic und seufzte dann tief.

„Wisst ihr Jungs, ihr seid schon richtige Schweine. Nie bekommt man von euch ne ordentliche Antwort auf persönliche Fragen. Weder von Heretic, noch von dir und von Abraxas schon gar nicht. Manchmal scheint er mir so fern wie ein Gott. Das andere Mal wirkt er wie eine Bestie. Zu wieder anderen Zeiten erinnert er mehr an einen edlen Hochgeboren aus längst vergangene Zeiten.“

„So ist Abraxas nun mal Jack, finde dich damit ab. Das tue ich beinahe Zeit meines Lebens.“

Jack sah Rock einfach nur schief an und schenkte im das Glas ein weiteres mal mit Blut voll. Den Kanister stellte er danach unter die Theke und verschloss ihn sorgfältig. Anschließend langte er nach einem Glas und schenkte sich selbst Scotch ein.

„Hm... vielleicht liegt es auch daran das du lange kein Blut hattest. Vor drei Tagen wolltest du das letzte Mal welches.“

„Das war bis auf vorhin auch das letzte.“

„Erklärt einiges.“

Die beiden Männer grinsten und stießen an. Unbemerkt erhob sich Heretic und wanderte zu der Frau. Langsam und vorsichtig, beinahe zärtlich hob er sie auf. Kurz darauf verschwand er in einem der Zimmer einen Stock höher.
 

Einige Zeit später stand Devi bereits in einem Kaufhaus. Sie hatte bereits die Lebensmittel für ihren Vater besorgt und hatte nun vor sich selbst etwas zum anziehen zu kaufen. Cash hatte ihr auch ein ziemlich großzügiges Trinkgeld gegeben. Entschieden hatte sie sich für etwas zum anziehen. Sollte dann noch Geld übrig sein würde sie sich bewaffnen. So sah es jedenfalls in ihren Vorstellungen aus. Grübelnd wanderte Devi langsam an den Gängen voller Gewänder entlang. Zum größten Teil fand man hier in den Damen Abteilungen nur Lolita Kleider, keine anständigen Hosen und Oberteile die zum Kämpfen taugten. Da sie gerade wie eine Lolita gekleidet war wollte ihr die Verkäuferin auch gleich so ein Kleid andrehen. Höflich aber aussagekräftig lehnte sie ab und setzte ihre suche fort. Ihre Gedanken wanderten dabei weiträumig umher. Zuerst kamen ihr Heretic Rock und Abraxas in den Sinn. Sie spielte mit der Überlegung sich in die Herren Abteilung zu begeben und einen Ledermantel zu kaufen. Keinen Augenblick später war sie auch schon bei Sica angelangt. Die hautengen schwarzen Hosen und die kniehohen Stiefel der Dämonin hatten es ihr angetan. Der Ausdruck in ihren Augen wandelte sich in das genaue Gegenteil um, nun wusste sie was sie wollte.

„Verzeihung?“

„Ja? Was kann ich für sie tun?“

„Ich suche eine Enge schwarze Hose und kniehohe Lederstiefel.“

„Kein Problem gnädige Frau. Wissen sie auch schon was sie als Oberteil dazu tragen werden?“

Die Verkäuferin warf kurz einen abschätzenden Blick auf Devi und verschwand dann kurzer Hand in dem Labyrinth aus mit Kleidungsstücken gefüllten Glasschränken. Bevor deren Schritte überhaupt verhallen konnten fuhr Devi erschrocken herum.

„Hallo meine Liebe.“

„Ach Sica... du hast mich aber erschreckt.“

„Tut mir Leid Liebes, war reine Absicht.“

„Ich weis.“

Die beiden Frauen grinsten und schienen, im Gegensatz zum Vortag, richtig prächtig miteinander auszukommen. Sica nahm die Hand von Devis Schulter, wodurch sie sich bemerkbar gemacht hatte.

„Sag mal meine kleine, wa machst du hier eigentlich?“

„Na denk mal nach Sica.“

„Einkaufen.“

„Bingo.“

„Und schon was gefunden?“

„Noch nicht, aber die Verkäuferin hilft mir bereits.“

„Was dagegen wenn ich auch helfe?“

„Ganz und gar nicht, dein Outfit brachte mich ja auch auf die Idee was ich will.“

„Ehrlich meine Liebe?“

„Ja ehrlich.“

Bevor Sica noch etwas erwidern konnte war die Verkäuferin auch schon wieder aufgetaucht. In den Händen hielt sie genau das was Devi verlangt hatte. Die beiden betrachteten Hose und Stiefel eine Zeit. Sica nickte kurz und entschlossen, dann drehte sie sich zu Devi und betrachtete sie genau.

„Darf ich dir einen Vorschlag machen?“

„Gerne Sica.“

„Gut du probierst erstmal diese beiden Kleidungsstücke an. Ich werde dir noch Oberteil und Mantel suchen einverstanden?“

„Woher weist du das ich einen Mantel will?“

„Das bleibt mein Geheimnis, also... einverstanden?“

„Geht klar Sica.“

„Gut. Ich werd dir ein heißes Outfit zusammenstellen. So heiß das du selbst erregt werden wirst.“

„Sica! Lass das!“

Devi errötete und versteckte ihr Gesicht hinter Hose und Stiefel, welche sie gerade erst an sich genommen hatte. Dem grinsen Sicas zu urteilen hatte die Dämonin genau das beabsichtig. Während Devi schleunigst in eine Umkleidekabine flüchtete sah Sica sich um. Es dauerte nicht lange und sie hatte ein pechschwarzes Netzshirt und einen perfekt taillierten Ledermantel gefunden. Sie waren einfach perfekt. Genau das würde es sein was Devi tragen würde. Egal ob sie nun hier bliebe oder sich dem Weg ihres Bruders anschloss. Eines stand jedenfalls fest, Devi würde einfach nur heiß aussehen. Lüsterne Gedanken bildeten sich in Sicas tiefstem Bewusstsein. Kurz schüttelte die Dämonin den kopf um sich von diesen Fantasien zu befreien. Lächelnd Gesichtes eilte sie zur Umkleidekabine.

„Sag mal Liebes, stört es dich wenn ich reinkomme?“

„War die Frage ehrlich gemeint?“

„Ja ... würde ich sie sonst stellen?“

„Darauf willst du keine ehrliche Antwort.“

„Stimmt“, bestätigte die Dämonin und das grinsen minderte sich ein wenig, „aber du schuldest mir ohnehin noch eine Antwort.“

„Die werd ich dir wohl immer schuldig bleiben“, Devi streckte ihre Hand nach draußen um die Kleider entgegenzunehmen.

Die Dämonin betrachtete die Hand kurz. Ein freches Grinsen huschte über ihre Lippen. Gedanken kreisten in ihrem Kopf. Kurz zuvor hatte sie diese verdrängt, nun lies sie ihnen freien Lauf. Mit einem Wink scheuchte sie die Verkäuferin davon. Der Vorhang raschelte. Bevor Devi es merkte war sie nicht mehr allein. Sica stand hinter ihr. Ihre Augen glänzten lüstern. Geistesabwesend hängte sie Mantel und Shirt an einen Haken. Devi stand wie versteinert da. Sanft strichen die Hände der Dämonin über ihren halb nackten Körper. Langsam führ sie mit den Fingerspitzen über den Rücken. Devis Nackenhaare sträubten sich. Ein wohliger Schauer durchlief ihren Körper. Liebvoll hatte Sica die Arme um devis Taille gelegt. Sanft streichelte sie deren Bauch.

„Du bist wunderschön Devi.“

Die Stimme der Dämonin war kaum mehr als ein hauchen. Nur schwer war sie zu verstehen. Genau das war es was sie nun erotisch wirken lies. Ein weiterer wohliger Schauer durchlief Devi. Sie sog die Luft ein. Sicas Duft erinnerte mehr an einen Wolf als an einen Menschen. Betörend, schwer und leicht süßlich lag er in der Luft. Sie schien sich darin zu verlieren. Unterdessen fanden Sicas Hände einen weg zu den Brüsten der jungen Menschfrau. Leise, kaum hörbar, hatte sich Devis Atem verändert. Stoßweise drang er an Sicas Ohren. Zärtlich massierte sie die Brüste ihrer Liebsten. Im Spiegel sah sie die erregten Knospen des Mädchens. Endlich hatte sich Devi aus ihrer Starre gelöst. Langsam drehte sie sich zu Sica. Ihre Lippen näherten sich denen der anderen. Langsam kamen sie sich immer näher.

„Entschuldigung, wir schließen in wenigen Minuten.“

„Verdammt“, leise entfuhr Sica der Fluch. In Devis Augen stand dasselbe geschrieben.

„Diese verdammte Verkäuferin kann auch nur stören“, spielend leicht konnte man diese Gedanken aus Sicas Augen ablesen. Devi angelte nach den Kleidern die Sica gebracht hatte und schlüpfte hinein. Es stand ihr ausgezeichnet. Während Sica nach draußen trat und mit der Verkäuferin zur Kassa ging um zu bezahlen zog Devi ich wieder um. Lachend verließen die beiden Frauen wenig später das Geschäft und schlenderten zurück zur Abaddon.
 

In Budapest stand vor einer Villa eine nachtschwarze Maschine. Jemand, in schwarze Kleidung gehüllt, stand bei dem Tor und hatte das Gesicht zu den Überwachungskameras gedreht. Es war ohne Makel. Die bleiche haut, das sanfte Kinn und die ebenholzschwarzen Augen. Ein paar Strähnen hingen der Person ins Gesicht und nahmen seinem Blick ein wenig von der Schärfe. Das Licht der Abendsonne erleuchtet sein vom Regen benetztes Gesicht. Abraxas hatte keinen Helm. Lediglich eine verspiegelte Sonnenbrille hatte seine Augen vor dem Luftzug geschützt. Langsam und betont senkte er den Kopf. Bewusst vermied er es aufzusehen. Er schien Konzentriert zu sein. Mit der Linken bedeckte er das Amulett welches er trug. Es zeigte ein keltisches Symbol. Das Zeichen zweier Götter war darin vereint zu finden. Das Mondsymbol der keltischen Zaubergöttin Freya, so wie jenes das Odin darstellte. An seiner Linken blitzte kurze ein Ring auf. Der Ring war aus Silber und wurde von einem Kristall geziert. Ein leichter Luftzug spielte mit den Haaren des Vampirs. Ein Glockenschlag erklang. Acht mal hallte der tiefe Klang der alten Glocken durch die Stadt. Nach dem der letzte Schlag verklungen war ertönte ein leises Rauschen von einer der Kameras.

„Wer bittet um einlass?“

„Ein Code.“

„Nun es gibt einige Codes. Wie lautet der ihre?“

Abraxas musste schmunzeln. Es hatte sich nichts geändert. Die Wache blieb stets höflich, und sie erkannte ihn noch immer nicht. Entschlossen wartete er eine weile. Die Wache wiederholte ihre Frage nach dem Code. Gelassen setzte sich Abraxas seine Sonnenbrille auf und drehte sein Gesicht wieder der Kamera zu.

„Ich wiederhole meine Bitte nur ungern öfter als zwei mal, würden sie mir Bitte sagen welches ihr Code ist?“

„Beruhige dich. Ich werde es dir zeigen.“

Mit diesen Worten hob der erste seine Hand an und gab den Blick auf das Amulett frei. Es folgten einige Augeblicke der Stille. Dann war ein leises metallisches Klacken zu hören und das Tor öffnete sich.

„Sie sind uns immer Willkommen Abraxas.“

„Danke mein Freund, obwohl du mich schon wieder nicht erkannt hast.“

„Verzeiht mir, aber ihr seid nicht so oft zu Besuch hier.“

Abraxas nickte, ging zu seiner Maschine und stieg auf. Langsam fuhr er in Richtung des Eingangs. Er wollte den Regen, welcher gerade eingesetzt hatte, noch genießen bevor er ins trockene trat. Aus eben diesem Grund stand er auch noch lange vor der Tür bevor er sie öffnete und eintrat. Zu dutzenden saßen die Vampire beisammen, jeder hatte ein Glas vor sich stehen. Die Gläser waren mit Blut gefüllt. Er hielt sich nicht lange damit auf sie alle zu begrüßen. Eigentlich begrüßte er niemanden. Flink durchquerte er den Raum und eilte die halb gewundene Treppe nach oben. Betont langsam öffnete er die Tür und folgte dem langen Gang. Am anderen Ende erwarteten ihn neben einer Flügeltür zwei gerüstete Soldaten. Einer flüchtigen Bewegung folgte der Knall zweier Pistolen. Die Wachen gingen zu Boden. Als sie aufschlugen waren sie bereits tot. Der erste trat durch die Flügeltür und verschloss sie sorgfältig. Danach drehte er sich zu einem Vampir der gelassen auf einem erhöhten Thron saß.

„So früh hatte ich dich nicht erwartet Abraxas.“

„Lass das Marcus, reden wir offen.“

„Wie zielstrebig du heute wieder bist... Vater.“

Kurz zuckte Abraxas zusammen. Marcus sah es mit Genugtuung. Schwungvoll stand er auf, seine langen schwarzen Haare reichten bis zur Hüfte. Still umrundete er Abraxas wie ein Händler der sich seien Ware besah.

„Was willst du hier?“

„Das müsstest du am besten wissen Marcus.“

„Wie kommst du darauf?“

„Denk nach Marcus. Du hast etwas sehr wichtiges vergessen.“

„Du meinst den Codex?“

„Richtig.“

„Und nun spielst du den Richter?“

„Wenn du es so sehen willst.“

„Sag mir, welche Regel habe ich gebrochen die noch zu beachten wäre.“

Abraxas schwieg, er dachte an die vielen Frauen die er unten gesehen hatte. Bei seinem letzten Besuch waren es noch nicht so viele gewesen. Er senkte sein Gesicht, so als würde er sich vor Marcus verneigen. Dieser lächelte triumphierend.

„Weist du es nun selbst nicht mehr?“

„Doch, die Verbreitung.“

„Was meinst du damit?“

„Ein Großteil der weiblichen Vampire in deinem Haus wollten es nicht. Sie haben sich zwar damit abgefunden ein Vampir zu sein, wollen tun sie es jedoch nicht. Nenne mir die zwei ersten Sätze aus dem Codex.“

Marcus seufzte.

„Trinke kein Blut in einem Hause in das du nicht geladen wurdest. Enthalte dich der wahllosen und ungestatteten Verbreitung der Gabe.“

„Richtig. Jeder andere der dazu fähig ist hat sich an diesen Codex gehalten. Nur du nicht.“

„Und was willst du nun machen, mich erschießen?“

„Nein.“

„Sondern.“

„Du kennst den Weg.“

Ein Lächeln umspielte die Lippen des jüngeren Vampirs. Er wandte sich um und verschwand für kurze Zeit in einem angrenzenden Raum. Als er wiederkam trug er zwei längliche, in Tücher geschlagene, Gegenstände bei sich. Einen davon warf er zu Abraxas. Dieser fing ihn auf und nahm das Tuch ab. Ein Schwert aus versteinertem Holz kam zum Vorschein. Niemand außer den vier ältesten wusste um dieses Geheimnis. Die Wunden eines Vampirs würden immer heilen, selbst wenn dieser tot wäre. Es gab nur eine Ausnahme, Wunden die mit Holz geschlagen wurden. Grinsend hatte Marcus sein Schwert zum Fechtergruß erhoben, Abraxas tat es ihm gleich.

„Bist du dir sicher das du das willst Abraxas?“

„Wovor sollte ich Angst haben?“

„Ich bin ein besserer Fechter als du!“

„Was lässt dich so sicher sein?“

„Ich saß nicht untätig herum.“

Abraxas lächelte. Eigentlich war es Ritual seinen Gegner mit Worten zu reizen, damit dieser einen Fehler beging. Marcus hatte dieses Ritual bereits vor Jahrhunderten aufgegeben. Abraxas hatte er erklärt, dass es den Ausgang des Kampfes verfälschte und von Feigheit zeugte. Es war eine der wenigen Aussagen gewesen bei der Abraxas ihm zugestimmt hatte. Er konnte fühlen wie sich Marcus’ Herzschlag beschleunigte. Selbst er war ein wenig aufgeregt, schließlich war Marcus einer der vier mächtigsten Vampire. Die beiden gingen gegengleich in Pose. Während sie sich langsam umkreisten suchten sie nach Fehlern in der Deckung des anderen. Plötzlich schnellte Marcus vor. Abraxas blockte ab. Dabei wurde seinem Gegenüber die Klinge aus der Hand geprellt. Ein Aufschrei war zu hören. Ein dumpfer Schlag folgte. Wieder erklang ein Schrei. Eine Klinge sirrte durch die Luft. Lautes keuchen erklang. Blut floss, aus beiden Körpern.

„Wovor hätte ich nun Angst haben sollen?“

„Vor mir Vater“, keuchte Marcus.

„Dazu bestand kein Grund.“

Noch während er dies sagte strich Abraxas sich über seien Linke Gesichtshälfte, ein schmaler aber tiefer schnitt zog sich über Auge und Wange. Er würde bleiben, und vernarben. Abraxas gab sich damit zufrieden. Diese Narbe würde ihn an seinen Fehler erinnern. Auch, oder gerade weil sie ihm seine Makellosigkeit nahm. Der erste blickte auf, seinen Sohn hatte es schlimmer erwischt. Dicht über seinem Herzen hatte sich die Klinge in seinen Leib gebohrt. Diese Wunde würde er nicht überleben. Angst stand ihm in den Augen.

„Vater... was geschieht nun mit mir?“

„Ich weis es nicht mein Sohn, es liegt nicht mehr in meiner Hand.“

„Aber...“, Marcus spuckte Blut bevor er fortfuhr, „wenn du es nicht weist wer dann?“

„Luzifer.“

„Der ... Teufel.“

„Ja.“

„Vater... ich ... verzeih mir...“

Abraxas bekam von den letzten Worten seines Sohnes nichts mehr mit. Mit gezogenen Waffen hatte er den Raum verlassen, doch keiner stellte sich ihm entgegen. Eilenden Schrittes ging er zurück ins Foyer. Unter den Kriegern die nun bei den Frauen standen kam nur einer in Frage. Dennoch lies Abraxas sich Zeit. Demonstrativ langsam steckte er die Waffen weg und rief ihn zu sich. Andrej war ein gut gebauter, großer Mann. Seine dunklen verfilzten Haare trug er zu einem Zopf gebunden. Das schwarze Hemd das er unter der schwarzen Rüstung trug war kunstvoll bestickt. Der Adlige kniete vor Abraxas nieder.

„Mein Herr?“

„Steh auf Andrej.“

Stille herrschte, alle Augen richteten sich auf die beiden Vampire. Andrej hatte sich erhoben und blickte auf seinen Ahnen hinab.

„Von allen hier bist du derjenige der sich am strengsten an die Regeln der Vampire hältst. Obwohl du nicht der Erstgeborene von Marcus bist, hast du das größte Recht seiner Herrschaft zu folgen.“

„Ich verstehe nicht ganz, mein Herr.“

„Lass dass Herr weg, du bist mir nun Gleichgestellt. Von nun an führt Andrej das Haus von Marcus!“

Abraxas wartete ab, niemand schien etwas gegen seine Beschluss zu haben. Sanft klopfte er Andrej auf die Schultern bevor er die Villa verließ um wieder zu den anderen zu fahren. Viele Blicke aus der Villa folgten seiner Spur. Eine einzige, strahlend weiß gekleidete Person verließ die Villa nach Abraxas.
 

Heretic lehnte gemütlich am Tresen, vor ihm stand ein Kübel der bis zum Rand mit sauber abgenagten, menschlichen Knochen gefüllt war. Zwischen seinen Lippen hatte Heretic ebenfalls einen Knochen. Eigentlich schien das niemanden zu stören. Lediglich Cash hatte verwundernd die Augenbraue gehoben nachdem der Lykaner wieder zurückgekommen war. Er hatte darauf verzichtet ein Kommentar abzugeben. Stattdessen hatte er Heretic einfach nur eine Weile verwundert angesehen. Anstatt es wie üblich zu ignorieren hatte er Cash einen Joint angeboten und war dann zur Bar geschlendert. Dort stand er noch immer, einen Longdrink vor sich und den Knochen zwischen den Lippen. Nach einigen weiteren Augenblicken legte er den Knochen zu den anderen und drehte sich gemütlich, wie immer, einen Joint. Er verzichtete darauf das ganze mit Tabak zu vermischen und verwendete nur Weed. Wenige Minuten nach einem tiefen Zug zeigte das Gras Wirkung. Ein leichtes Grinsen tauchte in Heretics Gesicht auf, welches irgendwie so gar nicht zu ihm passen wollte. ER angelte nach seinem Longdrink und nahm einen tiefen Schluck. Rock löste sich von der Bar um nach draußen zu gehen. Als wäre es abgemacht nahm Cash seinen Platz ein. In der einen Hand hielt er immer noch die Rumflasche vom Morgen in der anderen den Joint, den ihm Heretic gegeben hatte. Jack zog sich selbst eine Zigarette aus seiner Packung und zündete sie an. Anschließend hielt er Cash die Flamme hin, dieser bediente sich dankend.

„Gestern hast du nicht so lange gewartet bis du dir deine Joints angezunden hast, Cash.“

„Naja, gestern hatte ich auch keinen Restalk und keine Flasche Rum in der Hand.“

„Das stimmt auch wieder.“

„Ist doch unwichtig, meint ihr nicht auch?“

Die beiden blickten Heretic überrascht an, selbst beim Pokern hatte er kein Wort gesprochen. Er war nur Stumm dagesessen und hatte gespielt. Und nun redete er aus heiterem Himmel mit ihnen. Selbst Jack überraschte es, da der alte Lykaner für gewöhnlich nur mit Abraxas sprach. So war es für beide das erste Mal das sie Heretic sprechen hörten.

„Ja das ist es, Heretic, besonders weil ich dich zum ersten mal verstehe.“

„Ist das so etwas ungewöhnliches“, wollte Cash wissen.

„Allerdings, normalerweise redet er nur mit Abraxas. Da versteht man allerdings kein Wort weil die beiden in einer unbekannten Sprache sprechen.“

„Welcher?“

„Frühägyptisch, und zwar in ihren Anfangsjahren. Sie war die Sprache meiner Geburt im Jahre 3300 vor Christus.“

„Hell Yeah! Sag mal wie alt bist du eigentlich Alter?“

„Rechne es dir aus mein Freund.“

„Fuck! Holy Shit! Das ist nicht dein Ernst oder?!“

Das ganze Lokal hatte den Blick nun auf Cash und Heretic gerichtet. Alle hatten Heretics Worte mitbekommen und waren nicht minder entsetzt als die beiden anderen an der Bar. Sie waren es gewohnt von alten Wesen wie Vampiren, Lykanern und Dämonen umgeben zu sein, aber einem so alten? Sie alle hatten Gedacht Vlad Tepesch wäre das älteste Wesen auf Erden, doch Heretics Aussage würde das ganze widerlegen. Jack fasste sich als erster, mit ehrfürchtiger Stimme begann er zu Sprechen.

„Dann bist du fünftausenddreihundertundzwölf Jahre alt?“

„So ist es Jack.“

„So alt ist doch nicht einmal Abraxas!“

„Shit! Mann seid ihr Idioten alt!“

Cash nahm einen tiefen, wirklich sehr tiefen, Zug von seinem Joint und blickte Heretic dann in die Augen um darin zu lesen. Das Rot breitete sich über alles aus und Verschlang die Pupillen. Ansatzweise konnte er einen Schakalkopf erkennen. Eine Erinnerung keimte in ihm auf die er schon lange vergessen glaubte. Er schüttelte den Kopf um sie loszuwerden und Heretic begann lauthals zu Lachen.

„Bei Leibe nicht Jack. Gegen Abraxas bin selbst ich ein Kleinkind. Ich bin ja nicht mal so alt wie Rock. Die beiden müssen die wohl ältesten Lebewesen sein die auf Erden wandeln. Nein, Rock kann mich nicht verstehen, im Gegensatz zu Abraxas verbrachte er nicht genug Zeit an einem Ort um die Sprache zu erlernen. Viel mehr suchte er sich mächtige Krieger um vor ihnen den talentierten Jüngling zu spielen. Er lernte eifrig alle Kampfkünste die er fand, aber die Sprachen lernte er nur äußerst selten. Und selbst die eher in den letzten paar Jahrhunderten.“

Kaum hatte Heretic den letzten Satz zu ende gesagt kam Rock wieder herein und stimmte in dessen Lachen ein. Rock krümmte sich und rollte auf dem Boden herum als hätte man ihm einen wirklich guten Witz erzählt, und solche gab es nur noch selten. Schlagartig beruhigte er sich jedoch wieder, stand auf, zog sich seine Handschuhe an und fixierte Heretic. Es waren schwarze fingerlose Lederhandschuhe welche man mit Titanplatten beschlagen und an den Knöcheln verstärkt hatte.

„Märchenstunde mit dem alten ägyptischen Gott wie?“

„Halts Maul, Rock“, zischte Heretic und begab sich in eine Angriffslustige Position.

„Du hast das verraten was Abraxas und ich steht geheim gehalten haben alter Kumpel! Es ist nur Gerecht wenn Ich ihnen einen Hinweis gebe wer du bist!“

„War es auch gerecht als du deinen Bruder getötet hast Rock? War es gerecht das du Ab...“

„Halt deine verfluchte Schnauze du dreckiger Schakal!“, Rock hatte seinen Freund unterbrochen bevor er das Wort beenden konnte. Es ging in seinem Geschrei unter und man hörte nur noch ein zorniges Knurren von Heretic.

„Willst du dich gegen mich aufspielen Bruder?!“

„Halt dein Maul!“

„Ich habe ihnen mein Alter verraten.“

„Ja das deiner Göttlichkeit du Hund!“

„Das Stimmt, ist beides richtig.“

„Jetzt reicht’s!“

Es scheint so als habe keiner die Bemerkung über die angebliche Göttlichkeit Heretics gehört, denn alles hechtete irgendwie in Deckung. Heretic hatte sich in eine pechschwarzen wunderschönen Werwolf mit roten Augen verwandelt. An seinen Beinen fanden sich Rote streifen welche man ebenfalls in seinem Nackenfell finden konnte. Rock grinste nur und spreizte seine Finger. Während er Fauchte begannen diese zu wachsen und sich schwarz zu färben. Seine Eckzähne wuchsen ebenfalls. Die beiden Freunde umkreisten sich langsam. Keiner lies den anderen aus den Augen. Im selben Augenblick begann es draußen zu Regnen. Die Tropfen prasselten nieder und kurze Zeit später erklang Donner. Schlagartig fiel der Strom aus. Ein Blitz zuckte vom Himmel. Weder Vampir noch Werwolf waren noch in der Bar. Cash stand mit Jack an der Tür und betrachtete das Schauspiel welches sich draußen abspielte. Die Blitze schulen in unbekanntem aber schnellen Rhythmus ein und begrenzten ein kreisrundes Feld. Die Kontrahenten hatten sich darin eingefunden und stießen nun abwechselnd vor um den anderen anzugreifen. Heretics Angriffe erfolgten innerhalb von Sekunden und nur Blutstropfen an seinen Krallen und Fängen zeugten von den Treffern. Der Regen wusch sie jedoch in sekundenschnelle ab. Rocks Attacken kamen mit ihren Finten und umgewandelten Schwüngen eher zu langsam als das der Werwolf ihn en nicht hätte ausweichen können. Wieder stand alles still. Rock und Heretic sprachen in einer kehligen uralten Sprache. Kein anderer wusste was sie sagten. Plötzlich gab es einen lauten knall. Ein Schemen flog über das Kampfgelände. Rock wurde in die Luft gewirbelt und umhergeschleudert. Blutspritzer begannen den Boden trotz des Regens Rot zu tränken. Die Blitze zuckten immer noch vom Himmel. Gefährlich nahe an dem Kainieten vorbei. Es schien als wollte Heretic ihn davor bewahren. Dann stand er wieder da. So als wäre nicht gewesen, bei näherer Betrachtung konnte man jedoch erkennen, dass er erschöpft war. Rock schlug in der Mitte des Rings auf, Blutüberströmt regte er sich eine Weile nicht. Nach einiger Zeit richtete er sich langsam auf.

Cash nahm einen weiteren tiefen Zug. Danach blinzelte er in Jacks Richtung. Es dauerte eine weile bis der denn Mann wirklich ausmachen konnte. Der Rum und das Weed im seinem Blut hatten ihm dabei nicht helfen können. Grinsend hob der Langfinger seine Hand und zeigte auf Jack.

„Hey! Willst du wetten wer gewinnt?“

„Wenn du meinst, auf wen setzt du?“, kaum hatte er die Frage gestellt angelte er sein Portmonee aus der Hose und zählte die Scheine darin.

„Fünf Riesen auf den Schakalschädel!“

„Da ziehe ich mit, ich setze auf Rock!“, Jacks Stimme war zu entnehmen das er Siegessicher war.

Es dauerte keine fünf Minuten und die Ganze Bar stand hinter den beiden und Brüllte ihnen die Wetteinsätze entgegen. Cash und Jack nahmen die Gebote nur zu gerne entgegen. Mittlerweile stand Rock auch schon wieder auf seiner Seite und ging in Position. Den Kreis, welchen die Blitze beschrieben hatten, konnte man anhand der Brandlöcher erkennen. Doch nun schlugen sie auch außerhalb dieses Kreises ein. Scheinbar wahllos, doch wenn man genauer hinsah konnte man erkennen das sich diese Blitze nur auf Norden ausrichteten. Eigentlich scherte sich auch keiner Darum wo die Blitze einschlugen, aller Augen waren auf die beiden Kontrahenten gerichtet. Leise hörte man im Hintergrund das Geräusch von Motoren. Jeder Ignorierte es. Auch ignorierten sie die Beiden Frauen welche eilig unter einem Regenschirm auf sie zueilten. Die Blitze versperrten ihnen den Weg zur Abaddon. Die Rothaarige krümmte sich kurz darauf wie unter Schmerzen. Aus ihrem Rücken sprossen riesige Flügel. Ihr Körper veränderte sich, wurde bestialischer und behielt dennoch die Eleganz einer Frau bei. Ihre Kleidung barst und sie stand vollkommen entblößt, jedoch ohne Scham vor den Männern. Mit ihren Flügeln Bot sie der Schwarzhaarigen Schutz vor dem Regen, und auch vor den Blitzen. Ihr selbst schienen sie nichts anhaben zu können. Sie stieß das Heulen eines Jagenden Wolfes aus. Dies lenkte einige Blicke auf sie. Wenig später sahen alle, außer den beiden Kontrahenten, die sich wieder bekämpften, gen Norden. Ein Feuerball brannte dort trotz des Regens vor sich hin. Davor stand der Schemen eines Mannes. Devi stieß einen spitzen Schrei aus und wollte zu dem Wrack laufen. Sica hielt sie mit ihren Flügeln zurück und versperrte ihr somit auch die Sicht. Die Gestallt des Mannes begann sich zu verändern. Kein Anzeichen von Schmerz war zu sehen. Der Schemen glich nun mehr dem eines Wolfes der die Größe eines Mannes besaß und mit riesigen Flügeln bestückt war.

„Bruder?“, Sicas Wort war wenig mehr als ein Gemurmel.

Dennoch schien die Gestallt verstanden zu haben den sie Heulte begehrlich auf. Wenig später hallte eine tiefe Stimme in den Köpfen der Anwesenden wieder.

„Hört auf damit meine Kinder.“

Während alle Menschen vor der Stimme zurückschreckten ermutigte sie Sica und Cash genauer hinzusehen. Das Wesen war ihnen näher gekommen, es hielt direkt auf den Kreis zu indem Rock und Heretic kämpften. Es hatte tatsächlich Ähnlichkeiten mit einem Wolf. Bis auf die Flügel und den Schwanz, welche eher einem Drachen glichen. Das Fell war von dunklem grau. Die pechschwarzen Augen glichen denen von Abraxas exakt. Lange ebenfalls schwarze Haare hingen ihm ins Gesicht und folgten seinem Rücken bis in die Schwanzspitze wo sie ausfransten. Es war nun bei dem Kreis angekommen und hatte alle Blicke auf sich gezogen.

„Ich sagte ihr sollte aufhören! Rock! Heretic! Hört auf euch wegen solcher Kleinigkeiten zu bekämpfen!“

Abermals ignorierten die Kämpfenden die Aufforderung der Bestie. Langsam schritt diese in den Kreis, irgendetwas an ihrer Art erinnerte die beiden Frauen an ihren Freund Abraxas. Auch Cash hatte realisiert das er diese Bestie kannte. Er nahm einen Zug von seinem neuen Joint und flüsterte einen Namen in den Rauch.

„Wolfsdämon“

The Death Night

Can you hear the Voice?
 

Plötzlich war Dunkelheit eingekehrt, vollkommen Dunkelheit. Sica konnte Devi nicht mehr sehen, wäre sie nicht fähig gewesen zu fühlen wie sich die Siebzehnjährige an sie presste hätte sie geglaubt alleine zu sein. Die Blitze. Der Donner. Die Abaddon. Das brennende Motorrad. Der Wolfsdämon. Alles war verschwunden. Cash blickte auf seinen Joint, er sah das Glimmen, jedoch schien es die Dunkelheit zu verschlucken. Durch einen tiefen Zug löschte er auch diese Lichtquelle. Rock hielt inne und genoss es, schon lange war dies nicht mehr geschehen. Er fühlte wie die Angst von ihm Besitz ergriff, dieses sanfte Kribbeln welches sich über seinen Rücken zog. Heretic verwandelte sich zurück. Erschöpft sah er sich um und er Begriff wer dafür verantwortlich war. Er roch die Angst die von all diesen Wesen ausging förmlich. Diese Dunkelheit war vollkommen, endlos und beklemmend. Sie verbreitete die Angst. Jeder der Anwesenden konnte ein leises Lachen in seinem Kopf vernehmen.

„Kinder, fürchtet nicht die Dunkelheit, fürchtet was in ihr lauert“, es war dieselbe Stimme welche kurz zuvor gelacht hatte. Kaum hatte sie diese Worte gesprochen Lockerte sich die Dunkelheit. Niemand konnte einen anderen sehen, aber alle den einen. ER stand inmitten der Dunkelheit und lächelte schelmisch und ruhig, so als wäre nichts gewesen.

Ein letztes Mal hüllte die Dunkelheit alles ein. Dann wurde es schlagartig Hell. Die Morgensonne ging gerade auf. Das Unwetter hatte sich gelegt. Rock und Heretic standen beisammen und rauchten gemütlich einen dicken Joint. Sie lachten und scherzten als ob der Kampf niemals stattgefunden hätte.

„Nun vielleicht hat er das auch niemals“, dieser Gedanke spukte so ziemlich allen durch den Kopf. Lediglich Cash beschwerte sich.

„Verdammt was soll der scheiß!? Ich hätte Gewonnen verdammt!“

Jeder der gesetzt hatte ging zu Cash und fragte ihn wegen des Geldes. Dieser Blickte noch einmal kurz auf den fetten Stapel Geldscheine und küsste ihn.

„Hell Yeah! Ihr kriegt es zurück, auch wenn es mir wehtut“, mit diesen Worten gab er jedem den genauen Einsatz wieder zurück. Als letzter drehte er sich zu Jack, er überlegte eine weile. Schließlich drückte er ihm zehn Riesen in die Hand. Verdattert war der Blick dem er nun aus Jacks Augen begegnete.

„Schau nicht so. Meine Mutter hatte einmal gesagt man solle einmal am Tag ein gute Tat vollbringen, und das habe ich eben getan.“

„Deine Mutter muss dir verdammt viel bedeutet haben wenn du so etwas machst“, stellte Jack überrascht fest.

Cash kommentierte das ganze nur mit einem lächeln und nickte leicht. Danach ging er schnurstracks zur Bar und ignorierte das leise Geräusch eines Motors. Jack folgte ihm und ging hinter den Tresen, nur um ihn ein Glas mit Rum zu füllen. Den beiden folgten all die anderen, nur die Frauen so wie Heretic und Rock blieben draußen stehen.

Während sich innerhalb der Abbadon wieder alles zu normalisieren schien war Sica draußen immer noch in ihrer, knapp ein dutzend Fuß großen, Dämonenform. Sie blickte lächelnd auf Devi hinab und strich ihr über den Kopf bevor sie sich zurückverwandelte. Entgegen aller Erwartungen Devis war die Dämonin nun wieder bekleidet.

„Wie...“, begann Devi ihre Frage doch Sica unterbrach sie.

„Das ist mein Geheimnis, aber eines sage ich dir. Es funktioniert nicht immer.“

Die beiden lächelten küssten sich liebevoll und gingen lachend und scherzend in das Haus in dem die Bar untergebracht war. Dort schlugen sie den Weg zu Devis Zimmer ein, und so schnell würden sie von dort auch nicht wiederkommen. Während das Motorengeräusch immer lauter wurde kam Jack zu dem Schluss, dass wirklich wieder alles Normal war. Sein Blick wanderte zur Tür in deren Rahmen immer noch Heretic und Rock standen und rauchten. Nun sahen sie aus als wären sie Brüder und nicht bloß alte Bekannte. Er schüttelte den Kopf über diesen blöden Gedanken und Griff nach einem staubigen Glas. Niemals würde Rock ihm diese Frage beantworten, dessen war er sich bewusst. Mit diesem Wissen begannt er das Glas zu polieren.
 

Es stellte sich heraus, dass das Motorengeräusch zu der Maschine von Abraxas gehörte. Die Nachtschwarze Honda DN-01 stand zusammen mit den drei anderen Modellen vor der Tür. Lachend standen die sechs beisammen. Während die Mädels immer noch nicht aufgetaucht waren hatten sich die Jungs ausgetauscht. Rock wollte nicht so recht glauben was mit Marcus passiert war. Heretic meinte nur es sei zu erwarten gewesen. Cash mussten sie aufklären. Aber nach dieser schlechten Neuigkeit begann Cash ein wenig zu scherzen und die anderen stiegen sofort darauf ein. Mittlerweile hatte sich die Bar auch ein wenig gelehrt. Als das lachen verstummte rauschten Devi und Sica plötzlich ins Zimmer. Devi schien hellauf begeistert.

„Jungs“, begann sie, „Heute Abend gibt es ein Metal Festival im Knochenhof, was haltet ihr davon hinzugehen?“

„Ich bin dabei! “, brüllte Rock begeistert.

Heretic und Abraxas begannen zu überlegen während Cash eher geschockt wirkte. Dennoch schien auch er das ganze zu überdenken, was er aber genau dachte konnte man nicht einmal in seinen Augen lesen. Schließlich brach Abraxas das schweigen.

„Gehst du auch mit Schwesterchen?“

Es kehrte vollkommene Stille ein. Rock und Heretic sahen einander an. Irgendwie schienen sie miteinander zu kommunizieren ohne ein Wort zu wechseln. Sica ergriff das Wort.

„Klar geh ich mit Bro.“

„Gut dann werde ich euch begleiten“, ein grinsen huschte über sein Gesicht, „ Ich will schließlich nicht das einer meiner beiden Schwestern etwas passiert weder der leiblichen noch der seelischen.“

Rock und Heretic grinsten, es schien als ob sie beide jemanden gefunden hätten den sie schon lange suchten. Cash bemerkte davon nichts, sein Gesichtsausdruck deutete eher auf Unverständnis hin.

„Ok, Jungs klärt mich mal auf was hier los ist!“

Abraxas und die beiden anderen Grinsten während sich Devi und Sica mit mühen das lachen verkniffen.

„Hey Cash, du siehst verdammt blöd aus“, meinte Rock.

„Ich würde schnell anders dreinschauen sonst könnte dir das bleiben“, setze Sica nach, wobei sie beinahe losprustete.

„Witzig Sica... nun sagt mir schon was los ist“, beharrte Cash.

„Nicht so wichtig mein Freund, es ist lediglich das Sica und ich ... nun sagen wir mal den gleichen Vater haben ... ob man es in meinem Fall Mutter nennen kann ist eine andere Frage“, Abraxas erklärte in seinem üblichen ruhigem Tonfall.

„Ich würde schon sagen, aber im Übrigen gilt was für mich gilt auch für den da“, bei den letzten Worten zeigte die Dämonin auf Murray, welcher sich gerade an Cashs Rum gütlich tat.

„Hey Finger weg von meinem Rum!“, Cash schrie aus vollem Hals und stürmte auf die Theke zu.

Unterdessen hatte auch Heretic zugestimmt mit den anderen mit auf das Festival zu gehen. Nun berieten sie gemeinsam wie hoch die Chancen standen das Cash auch mitkommt, ob es überhaupt sinnvoll wäre ihn mitzunehmen und wie sie am besten zum Knochenhof kommen würden. Als Cash wieder zurückkehrte war das Gerede um Verwandtschaften vergessen und alle wandten sich dem nicht Metal Hörer zu. Cash sah sie an und hob fragend die Augenbrauen. Als Rock darauf hin grinste wich er einen Schritt zurück um außer Reichweite zu sein.

„Ok. Was ist los?“, wollte er dann wissen.

„Nichts Cash, nur das du mitkommst“, gab ihm Rock grinsend zur Antwort.

Cash nahm sich einige Augenblicke Zeit und sah den anderen ins Gesicht, als jeder von denen nur mit den Schultern zuckte und in Rocks Richtung nickte verstand er.

„Das ist auf deinem Mist gewachsen wie Rock?“

„Darauf kannst du deine Eier verwetten, ebenso wie darauf, dass du mitkommst. Ein bisschen guter Metal hat bisher noch niemandem geschadet.

„Ach du scheiße“, war alles was Rock als Antwort erhielt.

Da nun alle, mehr oder minder, einverstanden waren verstreuten sie sich wieder in der Bar. Devi sah auf die Uhr und ging zu ihrem Vater. Abraxas wartete einige Atemzüge und folgte seiner kleinen Schwester. Als er ihr sanft die Hand auf die Schulter legte fuhr sie herum und Schlug zu. Ihre Augen weiteten sich als sie Abraxas erkannte.

„Tut mir leid Bruderherz!“, ihre Stimme klang entsetzt und schmerzhaft.

„Mir hat es Leid zu tun Teufelchen“, mit diesen Worten ließ er Ihre Hand los welche sie sich gleich rieb.

„Das hat weh getan... aber ich hätte dich nicht schlagen sollen.“

„Lass das Gerede über sollen und nicht sollen. Ich wollte dir nur etwas geben. Du weist das die Todesnacht nichts Ungefährliches ist, deshalb solltest du eine Waffe bei dir tragen...“

„Aber sie kann doch mit keiner Waffe umgehen“, schaltete sich Jack erbost ein. Der scharfe Blick den er daraufhin von Abraxas erhielt ließ ihn innehalten und lauschen.

„Ich habe dir vor Jahren beigebracht mit einem Katana zu kämpfen, auch ohne Erlaubnis deines Vaters. Deshalb möchte ich dir Harusame schenken.“

„Schenken? Ich brauche es doch nur in der Todesnacht Bruder. Harusame ist dein ein und alles“, antwortete sie ihm und wurde dabei immer lauter, „Ich weis von wem du es bekommen hast!“

Nun hatten sich beinahe alle Augen auf die beiden und Jack gerichtet. Lediglich Heretic schien verbissen etwas in seinem Laptop zu suchen.

„Nimm es Devi, ich weis das es bei dir gut aufgehoben ist, und das mit der Dauer... ich habe das Gefühl du wirst es länger brauchen“, bei den letzten Worten richtete er seinen Blick abermals auf Jack.

Jack erwiderte den Blick fragen und begann dann zu verstehen. Es war als würde Abraxas ihm befehlen seine Zeit gut zu nutzen. Bisher hatte Abraxas immer Recht gehabt was Vermutungen anbelangte. Der Barkeeper sah kurz auf die Uhr, es war fünf vor zwölf, und dann wieder zu Abraxas der 4 Finger hob. Jack nickte als man eine Freudenschrei Heretics vernahm.

„Mann, hast du vielleicht ein scheiß Passwort“, erläuterte er in Cashs Richtung.

„Wie Passwort, was meinst du?“

„Das Ding in deinem Nacken ich hab nun so einige Infos über dich, Lykaner“, Heretic setzte ein Siegessicheres grinsen auf.

„Verfluchte Kacke!“, schrei Cash und stand auf, „Ich wusste dass das Ding mir Ärger bringen wird.“

Cash sah aus als würde er sämtliche Muskeln in seinem Körper anspannen. Ein Wort fiel, in einer längst vergessenen Sprache. Heretic wandte sich um und teilte Abraxas mit was er soeben herausgefunden hatte.

„Verflucht ihr Idioten braucht erst gar nicht Frühägyptisch zu reden! Ich verstehe euch auch so!“, donnerte Cash nun sichtlich wütend.

Bevor auch nur einer der beiden etwas erwidern konnte formte sich Cashs Rechte zu der Klaue eines Werwolfes. Er fasste sich in den Nacken und Riss an, dann schmiss er etwas auf den Boden und trat drauf. Der Arm verwandelte sich wieder zurück und Cash warf sich die Haare aus der linken Gesichtshälfte welche er die ganze zeit über verdeckt gehalten hatte. Sie war von Narben nur so entstellt. Grinsend sah er zu Abraxas und Heretic. Dann sagte auch er etwas auf Frühägyptisch. Als die zwei nickten schien er sich zu beruhigen. Die Haare fielen ihm wieder ins Gesicht. Alle anderen Gäste wandten sich auch wieder ihren Beschäftigungen zu.

Die Musik in der Abaddon setzte aus und die Uhr schlug zwölf. Mit einem Mal setzte eine Dämmerung ein und nach einigen Augenblicken war es tiefste mondlose Nacht. Der Strom entfiel und überall in der Abaddon flackerten Kerzen und Fackeln auf. Abraxas und Rock schüttelten leicht ihre Köpfe als man eine Laute Stimme vernahm.

„Ihr Kinder des Satan genießt diese Nacht! Die Nacht am Tag! Die Stunden der Dunkelheit! Die Momente des Todes! Feiert sie! Feiert die Todesnacht!“

Kaum war die Stimme verhallt erhoben sich einige Gäste, sie alle trugen einen Mantel mit einer tief ins Gesicht reichenden Kapuze. Während sie diese mit der einen Hand zurückschlugen zückten sie mit der anderen Pistolen und begannen zu schießen. In ihren Augen leuchtete etwas Dämonisches. In den ersten Augenblicken starben viele der anderen Gäste. Jack hatte sich in Deckung geworfen und Devi mitgerissen. Cash blickte verwundert, zog seine Pistole und begann wahllos die Kapuzenträger zu erschießen. Abraxas, Heretic und Rock taten es Cash gleich. Einige Atemzüge später war wieder Stille in der Abaddon eingekehrt, mal abgesehen von dem stöhnen der Verwundeten. Der erste warf Rock einen Blick zu welchen dieser mit einem Nicken beantwortete.

Während Heretic seinen Laptop wegpackte erschossen Rock und Abraxas jeden der Verwundeten. Dabei selektierten sie nicht: Schwer Verwundete wurden genau so erschossen wie halb tote und nur leicht angeschossene. Sica legte den Kopf schief, erstaunt über diese Effizienz. Devi hingegen achtete nicht auf das, was ihr Bruder und sein Gefährte taten. Cash zuckte kurz mit den Schultern und ging nach draußen zu Heretic, welcher gerade am Kofferraum seines Nissan Sport herumhantierte. Die Beiden Wechselten einige Worte und Cash legte seine MP5 zu der M4A1 in den Kofferraum. Devi betrachtete die ganze Umgebung mit nassen Augen. Als Sica ihr sanft eine Hand auf die Schulter legte und tröstende Worte in ihr Ohr flüsterte kniff sie kurz sie Augen zu. Als sie diese wieder öffnete waren keine Tränen mehr zu sehen. Die Beiden gingen zu Heretic und Cash nach draußen, welche derweil gemütlich einen Joint rauchten.

„Abraxas?“, meldete sich Jack als er aus seiner Deckung hervorkam.

„Ja?“

„Pass auf sie auf, versprich mir das“, bat er mit trauriger Stimme.

„Das werden wir... Jackal.“

Jack lächelte traurig und sah Abraxas hinterher als er die Bar verließ, die Augen aller überlebender folgten ihm. Kaum hatte der Vampir das Lokal verlassen trat Rock zu Jack an die Theke.

„Ruhe in Frieden alter Freund.“

„Danke, Rock, das werde ich.“

Rock nickte anerkennend und wandte sich um, um das Lokal zu verlassen. An der Tür hielt er jedoch noch einmal kurz inne und ritzte mit seinen Klauen eine alte Rune in das Holz. Als er draußen ankam gestikulierte Cash heftig durch die Gegend. Devi gab sich große Mühe ihm auszuweichen und Zeitgleich das Katana an ihrem Gurt zu befestigen. Der Vampir musste Grinsen und ging direkt auf Cash zu. Während er knapp an ihm vorbeiging griff er nach dessen Hemdkragen und schleifte ihn nach. Als ihm nach einigen Schritten noch keiner gefolgt war sah er zurück.

„Na worauf wartet ihr Leute, so schnell kommen wir nicht wieder auf ein Metal Festival“, meinte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Die anderen sahen sich kurz gegenseitig in die Augen und nickten dann. Abraxas und Heretic zogen mit Rock gleich, während Sica und Devi vor den Jungs gingen. Heretic Rauchte gemütlich an seinem Joint während sie gemächlich dahinschlenderten. Cash hingegen beschwerte sich über diese unbequeme Art zu reisen und meinte immer noch, dass er nicht auf das Festival gehen wolle. Abraxas griff in seinen Mantel. Ein einzelner Schuss hallte durch die Nacht. Während er die Waffe wegsteckte und so tat als sein nichts geschehen sackte ein schwarzer Priester in sich zusammen.

„Warum hast du den erschossen Abraxas? Er war ein Priester“, wollte Devi wissen.

„Inquisitor Devi, nicht schwarzer Priester.“

Bei diesen Worten verstummte Cash und musterte kurz seinen Rosenkranz. Er kam zu dem Schluss, dass er wegen einer solchen Kleinigkeit sein Erbstück nicht ablegen würde, selbst wenn er es dabei sein Leben riskierte.

„Aber du hast doch sonst nie gleich geschossen“, begehrte die junge Frau auf.

„Das mag sein, allerdings hatte dieser etwas an sich.“

„Ich verstehe.“

„Eigentlich verstehe ich nicht, aber wenn er diesen Tonfall drauf hat ist es sinnlos mit ihm zu diskutieren. Er würde nicht locker lassen und mir auch nicht erklären warum er ihn erschossen hat“, dachte Devi und harkte bei Sica ein, welche ihr den Arm angeboten hatte.

Unterdessen war es um die vier Männer ziemlich ruhig geworden. Cash hatte sich offensichtlich damit abgefunden auf das Festival zu gehen und die drei anderen waren ohnehin nie so Gesprächig wenn sie unterwegs waren. Plötzlich hielt Rock inne.

„Das gefällt mir nicht.“

„Was“, wollte Abraxas wissen.

„Das“, Rock hatte sich umgedreht und deutete auf das Hemd von Cash welches mit Steinen beladen war.

„Tja Rock, deine Methoden funktionieren nicht immer“, meinte Heretic und grinste ihn dabei an.

„Kann schon sein“, antwortete dieser Schulterzucken, „Ich hol ihn uns wieder. Fünf Minuten, mehr brauch ich nicht.“

„Tu dir keinen zwang an, den brauchen wir nicht“, meinte Sica und ging weiter.

Rock grinste nur wandte sich um und rannte los. Er wollte Cash zurückbringen. Die übrigen drei gingen mit Sica weiter.
 

Rock sah sich nach Hinweisen über Cash’ verbleib um. Nachdem er keine Anzeichen erkennen konnte, langte er in seine Tasche und angelte daraus ein Zigarettenetui und ein Feuerzeug hervor. Beide waren Silber und trugen einen geflügelten Totenkopf -welcher mit einem aufwendigen Tribal hinterlegt war- als Zierde. Er nahm eine Zigarette heraus und zündete sie.

„Light it up, smoke it up“, flüsterte er leise nachdem er den ersten Zug genommen hatte.

Als sich der Vampir ein weiteres Mal umgesehen hatte entschloss er das Cash wohl den Weg eingeschlagen hatte der am schmalsten war und folgte diesem, nicht aber ohne Etui und Feuerzeug vorher sicher in der Manteltasche zu verstauen. Rock kannte diese Gasse nur zu gut. Hier war es wo er seinem Vampirischen Bruder zum ersten Mal begegnet war und mit ihm gesprochen hatte. Dabei entdeckten sie ihre vielen Gemeinsamkeiten die, wie sie wussten, auch ihr anderer Bruder Teilte. Wie es schien hatte ihr Schöpfer sie nach bestimmten Kriterien ausgewählt. Sie Alle drei waren fähig zu Herrschen und dabei das Verhältnis von Macht und Vertrauen nicht zum kippen zu bringen. Obwohl, zugegebenermaßen sein Bruder etwas grausam regiert. Er schüttelte den Kopf um die Gedanken an dieses treffen zu verscheuchen. Konzentration, das war jetzt nötig um Cash aufzuspüren. Mit geschlossenen Augen versuchte Rock, sich auf seinen vampirischen Sinn verlassend, den entflohenen zu finden. Ein Grinsen auf seinem Gesicht verriet das er erfolgreich war, kurzerhand rannte er auf sie Mauer zu und stieß sich ab. Dies wiederholte er abwechselnd mit der anderen mauer um auf die Dächer zu gelangen. Dort angekommen begab er sich auf alle viere und begann so die Fährte aufzunehmen welche er gefunden hatte.
 

„Hell! Der Bursche holt schnell auf!“, entfuhr es Cash der seinen Häscher fühlen konnte. Zwei schritte später floh kein Mensch mehr, sondern ein Wolf. Ein Teil seines Fells war eisblau und flatterte aufgrund seiner Länge im Wind. Cash begann die Hetzjagd welche eigentlich stattfand zu vergessen und genoss es den Wind in seinem Fell zu fühlen. Ohne es zu merken wurde er dabei schneller.

Plötzlich tauchte vor ihm ein Schatten auf. Cash ignorierte ihn. Augenblicke später wurde er umgerissen. Ein pechschwarzer Wolf baute sich knurrend vor ihm auf. Der Gejagte erkannte ihn ihm seinen Häscher. Beide standen sich gegenüber. Mit gefletschten Zähnen. Die blicke Starr auf einander gerichtet. Alle Muskeln angespannt. Langsam, löste sich die Spannung. Ruhig begannen die beiden sich zu umkreisen. Jeder wartete auf einen Fehler des anderen. Sekunden der Stille verstrichen. Bis einer von ihnen das Wort ergriff.

„Ich dachte du bist ein Kainiet.“

„Bin ich auch Cash.“

„Warum kannst du dann ein Wolf werden.“

„Erklär ich dir später. Wo wolltest du hin?“

„Zurück.“

„Zur Abbadon?“

„Ja“

„Musst du dir wohl erkämpfen.“

„Hell Yeah! Das werde ich!“

Mit diesen Worten stieß der Wolf mit der eisblauen Mähne sich ab und kam mit aufgerissenem Maul auf seien Kontrahenten zu. Dieser wartete, nur, um im letzten Moment auszuweichen.

„Pha du musst schneller werden, Großmaul.“

Cash fuhr herum und verbiss sich in einer Hinterpfote. Rock jaulte kurz auf. Stille. Dann jaulte der andere Wolf. Er schüttelte den Kopf und richtete sich wieder auf. Verbissen stürmte er zu seinem Häscher und versetzte ihm einen Schlag. Als dieser sich wenige Augenblicke später aufrichtete meinte er:

„Na, wer ist jetzt das Großmaul, Rock? Du versuchst mich bei etwas zu besiegen das quasi mein Instinkt ist.“

Rock entgegnete nichts. Er beließ es bei einem knurren. Es war nun an ihm anzugreifen. Er sprang direkt auf Cash zu, dieser wich aus. Den dabei ungedeckten Rücken nutzte sein Kontrahent. Mit einem erneuten Angriff konnte er seine Zähne im Nacken des Eisblauen vergraben.

„Shit“, kam es von dem nunmehr wieder menschlichen Cash.

„Richtig junge“, meinte Rock, „Der Wolfskampf liegt mir sehr wie du gemerkt hast.“

„Hey! Willst du damit sagen ich bin eine Niete?“, begehrte Cash auf.

„Keineswegs“, grinsend entzündete Rock sich mit einer Hand eine Zigarette und gab auch Cash eine, „Ich will damit lediglich sagen, dass ich um einiges mehr Erfahrung darin habe als du.“

„Schon klar du alter Sack, aber das nächste Mal kämpfen wir nach meinen Regeln. Lass meine Haare los und nimm mich wieder beim Hemd.“

„Erstens hast du dein Hemd bei den anderen gelassen“, mit diesen Worten gab er es ihm, „Und zweitens fall ich auf deinen Trick nicht noch einmal rein.“

„Shit. Und Drittens?“, wollte Cash wissen während er sein Hemd anzog.

„Solltest du die schnauze halten und mit folgen.“

„Kannst du vergessen.“

„Auch gut“, meinte Rock und ging, Cash an den Haaren hinter sich herziehend, zu den anderen zurück. Cash verkniff sich mit mühe seine Schreie, keine zehn Sekunden später folgte er Rock jedoch brav, in Wolfsform. Einige Passanten, welche wohl auch zum Festival gingen, mussten bei dem Anblick lachen. Rock, der Krieger hatte einen Wolf bei sich, einen Wolf der Gemütlich eine Zigarette rauchte und Musik hörte.
 

Aus den Kopfhörern des Wolfes drang leise das Lied Changes von Tupac. Er schien sich beruhigt zu haben und auch Rock hatte inzwischen die Hand von ihm gelassen. Friedlich trotten die beiden nebeneinander her während keine zehn Meter weiter das Fest der Todesnacht gefeiert wurde. Schüsse hallten durch die künstliche Nacht. Schreie der sterbenden erfüllten die Straßen. Von all dem unberührt stand die Gruppe nun wieder beisammen. Cash hatte sich geweigert wieder menschlich zu werden und rauchte einen Joint während die anderen auf den Einlass warteten. Seine Frage, wie er denn zurück zur Abaddon kommt wurde von allen ignoriert. So standen sie also beisammen, jeder bis auf Rock und Sica hatte den Mp3-Player angeworfen und hörte Musik. Während Sica sich mit einem Blickgefecht zwischen ihr und dem Türsteher begnügte fing Rock mit einer Runde Schattenboxen an. Kurz, man vertrieb sich die Zeit.

Es dauerte auch keine Minute mehr bis sich leise knarrend das Tor des Knochenhofes öffnete. Bei dem nun entstehenden Gedränge verloren sich Devi und die anderen kurz aus den Augen, Cash aber blieb ihnen vollends verborgen. Die Bühne selbst war in schwärze gehüllt, lediglich vier glühende Augenpaare waren zu sehen. Zwei eisblau, zwei blutrot. Kerzen glommen auf. Es waren riesige pechschwarze Kerzen. Getragen wurden sie von majestätischen barocken Haltern aus reinem Silber. Das matte Licht das sie auf die Bühne warfen beleuchtete die vier Gestalten drauf nur dürftig. Alles was man erkennen konnte war das es zwei männliche und zwei weibliche Personen waren. Devi wandte sich an Abraxas.

„Kennst du die, Bruderherz?“

„Kann schon sein“, gab er ihr als antwort darauf.

Sie schenkte ihm kurz einen verärgerten Blick, dann sah sie aber auch schon wieder nach vorne. Leise, kaum hörbar hatte das traurige Spiel einer Violine eingesetzt. Bisher war das Gemurmel der Menge zu hören gewesen, nun herrschte vollkommene Stille. Cash, der ganz hinten stand, nahm seine Kopfhörer ab und lauschte der Violine. Während ein Cello die Klänge der Violine melancholisch unterstrich, nahm der Schein der Kerzen zu. Eine wunderschöne Frau mit langen Pechschwarzen Haaren spielte die Violine, ihre einstmals eisblauen Augen waren dabei geschlossen. Unweit von ihr saß der Cello-Spieler. Sein Haar war schlohweiß und fiel ihm offen auf die Schultern. Die Blutroten Augen blickten dabei verträumt auf die Violinistin. Die klassischen Töne die dem Klavier von der zweiten Frau entlockt wurden gesellten sich zu denen der Streichinstrumente. Auch ihre Augen waren geschlossen, den Kopf hatte sie in den Nacken gelegt. Schweigsam und starr auf die Menge blickend, saß das vierte Bandmitglied am Schlagzeug. Die klaren blauen Augen blitzen kurz auf. Dann setzte auch er ein. Dennoch blieb das Lied traurig langsam und überraschend leise.

Auch als das Stück zu Ende war änderte sich nicht an der Stille der Menge. Ein Chor setzte ein. Dutzende junger Mädchen kamen hinter der Gruppe zum Vorschein. Doch nun war es keineswegs ruhig, Spannung war deutlich in der Luft zu spüren. Der Gesang des Chors wurde immer lauter, als er sich gipfelte und abrupt endete setzten wieder die Streichinstrumente ein. Dieses mal jedoch fordernder, dynamischer und lauter. Rotschwarze Rauchschwaden stiegen auf und schienen den Klang der Instrumente zu verstärken. Die Violinistin ließ von ihrem Instrument ab und hauchte einen Namen, leise, dennoch klar und deutlich für alle hörbar.

„Moonhire“

Kaum war dieses Wort verklungen, begann der Schlagzeuger zu zeigen was er auf dem Kasten hatte. Bewegung kam in die Menge. Hände schnellten in die Luft. Der Rhythmus bewegte die Massen. Kaum merklich, aber von Sekunde zu Sekunde stärker klingend setzten E-Bass und E-Gitarre ein. Zwei bisher verborgene Musiker landeten auf der Bühne und falteten ihre ledernen Schwingen. Einer der Dämonen, die Frau, begann zu singen. Augenblicklich johlte die Menge auf. Lachend unterbrach sie das singen, nur um mit einen verführerischen Lächeln auf den Lippen fortzufahren. Nun hatte es begonnen, das Festival der Todesnacht. Alle im Knochenhof ließen sich von der Musik und der Stimme der Sängerin mitreißen, alle bis auf einem. Ganz hinten an der Mauer stand Cash, als Mensch.

Nach dem ersten Lied hatte er seine Kopfhörer wieder aufgesetzt. Leise war aus ihnen So Many Tears von Tupac zu hören. Das erregte die Aufmerksamkeit einiger Metalheads. Sie umringten Cash, welcher davon nichts Mitbekam. Gerade als der zweite Song endete rempelte einer von ihnen Cash an. Dieser schenkte ihm einen verächtlichen Blick, damit war für ihn die Sache auch schon wieder gegessen. Die Metalheads schienen das allerdings anders zu sehen. Einer von ihnen langte nach Cashs Kopfhörern und nahm sie ihm ab.

„Du bist hier auf einem Metal-Festival du Penner! Hier hört man keinen Hip-Hop!“

Ein Zucken durchlief den Körper des Angesprochenen. Der nunmehr hünenhafte Cash fletschte die Zähne und senkte seinen Oberkörper um auf gleicher Höhe mit dem jungen Mann zu sein. Als er ihn anknurrte troff Speichel zu Boden. Kurz wich die kleine Gruppe zurück, fasste sich aber schnell wieder, Werwölfe waren hier keine Seltenheit. Mit der rechten holte er aus und zog durch. Ein hässliches Knacken ertönte. Gefolgt von dem reißen von Sehnen und Fleisch. Der kopflose Leichnam stand noch kurz aufrecht da, Cash nahm mit der linken seine Kopfhörer aus dessen Hand und setzte sie ruhig auf. Einige Augenblicke war der Rest der wagemutigen Gruppe wie versteinert. Cash konnte ihre Angst förmlich riechen und es gefiel ihm, dennoch lehne er sich wieder an die Wand und hörte weiterhin Musik. Als If I Could Turn Back The Hands angefangen hatte stand Cash ganz alleine hinten. Man hatte einen Sicherheitsabstand von einigen Metern eingenommen. Offensichtlich hatte er jetzt Ruhe. Cash schloss seine Augen und schien nachzudenken. Ein leichtes, von vielen unbemerktes, Lächeln verriet das er über etwas sehr schönes nachdenken musste, etwas, das ihm Freude bereitete. Mittlerweile stand Abraxas neben ihm, auch er lauschte nicht mehr der Band sondern der Musik aus Cash’ Kopfhörern. Niemanden schien das mehr zu stören. Als Abraxas das Gesicht von Cash beobachtete erlangte er eine Erkenntnis, zu der nicht einmal Heretic mit seinen Nachforschungen gekommen war. Cash war jemand auf den man sich verlassen konnte. Freunden würde er immer helfen. Wahrscheinlich unbewusst trug Cash einige gute Eigenschaften der Menschen in sich, die Dämonen und andere Wesen durch Arbeit von Jahrhunderten erlernen mussten. Zufrieden nickend legte Abraxas seine Hand auf Cashs Schulter. Obwohl er sich dabei etwas strecken musste hatte diese Geste nichts Lächerliches an sich. Cash schlug die Augen auf und spannte seine Muskeln an. Als er Abraxas erkannte lockerte er sich etwas und legte sich die Kopfhörer um den Hals. Der Saal war in der Zwischenzeit Leer geworden. Auf der Bühne sah man einige Wesen, die eifrig arbeiteten. Cash vermutete, dass sie alles für die nächste Band vorbereiteten. Deutlich kamen nun die Töne aus seinen Kopfhörern. Beide, Cash und Abraxas, standen sich nun lächelnd gegenüber. Es hatte den Anschein als wusste jeder was der andere sagen wollte. Ohne dass sich ihre Lippen bewegten nickten sie von Zeit zu Zeit. In dem Moment in dem Abraxas sich umwandte und wieder nach vor zu den anderen ging füllte sich der Saal wieder.

Ein Mann, ungefähr Anfang der Dreißiger, nahm das Mikrofon in die Hände und erhob seine klare Stimme. Er sprach in einer mittlerweile beinahe ausgestorbenen Sprache, in Deutsch. Das schien allerdings nichts daran zu ändern das ihn beinahe alle verstanden. Jene die es nicht taten verstanden zumindest den Bandnamen. Thirdmoon. Als die fünf Jungs zu spielen begannen kam abermals Bewegung in die Menge. All die anwesenden Seelen schienen sich selbst zu vergessen und genossen die Musik. Auch der Sicherheitsabstand zu dem hünenhaften Werwolf war vergessen, nicht allerdings dass er hier Hip-Hop hörte. Obwohl er diesmal nicht angerempelt wurde, war eine Abneigung gegen ihn spürbar. Gut drei Duzend Seelen hatten sich um ihn versammelt und starrten in seine Richtung. Der Werwolf betrachtete sie kurz und schloss dann die Augen. Kaum hatte er das getan schnellten vier andere Werwölfe nach vor und hielten Arme und Beine fest. Es hatte den Anschein als ob er es nicht einmal bemerken würde. Unterdessen hatte ein gut zwei Meter großer Mensch mit Glatze vor Cash Aufstellung genommen. Grinsend langte er nach den Kopfhörern, die schon ein Leben gefordert hatten. Bevor er sie auch nur berührte wurde er von Cash gepackt. Der Werwolf, welcher seinen Arm gehalten hatte, flog ungebremst ins Gesicht des Glatzköpfigen. Knacken und reißend löste sich der Arm vom Oberkörper. Achtlos lies Cash diesen fallen. Bewegung kam in die anderen drei Werwölfe. Keinen Augenblick später lagen auch sie tot neben ihrem Kameraden. Ihre Körper waren mit hässlichen Schlitzwunden versehen, hier und dort ragten auch Knochen aus ihren Leibern. Cash stand, mit gesenktem Kopf inmitten der Leichen. Als er ihn hob glühten seine Augen vor Mordlust. Eine kurze Bewegung seiner Hände. Laut dröhnte aus den Ohrhörern Attack von System Of A Dawn. Er wirbelte kurze herum und stürmte auf die Feiernden zu. Abrupt hatte sich die letzte Reihe umgewandt, und ging mit Dolchen, wie Schwertern auf Cash los. Von Abraxas und den anderen unbemerkt tobte eine kleine Schlacht im Knochenhof. Cash mähte förmlich durch die Reihen. Schüsse fielen. Doch als Antwort darauf dröhnte nur die Musik lauter. Auch die Band schien nichts zu merken. Gerade als die Metalheads sich zurückzogen, und auch Cash zu seinem Platz an der Wand zurückkehrte, erschien ein Schatten. Er befand sich direkt hinter Cash. Lederne Schwingen breiteten sich aus und ein Schlangenähnlicher Körper legte sich um ihn. Während er noch überrascht an sich hinabblickte wurde er gegen die Mauer geschleudert wo er reglos liegen blieb. Eine Schlangendämonin mit der Schönheit einer Succubus bedeutete den Anwesend ihn nun zu ignorieren, was diese jedoch nach ihrem Verschwinden in Vergessenheit geriet.

Unterdessen legte Rock eine Stage diving Aktion hin. Kaum war er aber wieder auf den Beinen und bei den anderen versammelte man sich weiter hinten um den Ohnmächtigen Cash. Nachdem sie ihn sorgfältig umzingelt hatten begannen sie mit ihren Stiefeln auf ihn einzutreten. Eine Weile lang schien ihn das auch gar nicht zu stören. Seitens der Bühne hallten die Klänge von Unleash The Soul durch die Halle. Mehr und mehr Metalheads strömten nach hinten um den Frevler zu strafen. Unentwegt traten sie auf den scheinbar Ohnmächtigen Werwolf ein als dieser sich plötzlich gähnend streckte, nur um sich gleich darauf vor Schmerzen zu krümmen. Keinen Lidschlag später war dieser auch schon auf den Beinen und lies die Angreifen den Sturm ernten den sie als Wind gesät hatten. Der Rest der Gruppe ging voll ab, während Cash für die meisten Anwesenden nun den Avatar des Schnitters verkörperte.

„ Not a man can live forever,

In vengeance I’ll be reborn.”

Während dieser Zeilen ließen unzählige ihr Leben, viele durch Cash andere durch ihre eigenen Freunde. Der Rausch der Todesnacht griff auch im Knochenhof um sich. Freund und Feind existierte für viele nicht mehr. Der Rhythmus dirigierte ihre Bewegungen. Abraxas blickte in die Augen des Sängers. Trauer spiegelte sich in ihnen wieder. Dieser Mann liebte die Musik die er machte, aber niemals wollte er mit ihr solch ein Fest dirigieren. In seinen Augen las er eine stille doch drohende Frage: „Warum?“ Kurz trafen sich die Blicke der beiden Männer, während einem ruhigeren Part des Liedes. Auch der tobende Kampf kam dadurch zum Schweigen. Dennoch wussten beide, dass dies nicht ewig so sein würde, selbst wenn sich dieser Part ins unendliche ausdehnen würde. Getreu dem Album folgte Blood for Blood. Und wie die Ruhephase ihr Ende fand setzte auch das Morden und Sterben wieder ein. Viele waren von dem Kampf unbeeindruckt und genossen einfach nur die traumhafte Musik. Sie blieben verschont von all dem was Cash erlebte. Wenn man ihn nun genau betrachtet hatte er nichts mehr mit dem ruhigen Mann gemeinsam der er sonst zu sein schien. Es sah eher so aus als wäre er eine Bestie die einzig dazu geboren wurde mordend und tötend durch die Lande zu streifen und so viele Leben zu nehmen wie sie nur konnte. Mann um Mann fiel. Frau um Frau starb. Eine Seele verging grausamer als die andere. Es war kein Kampf mehr, es war ein Schlachtfest. Der letzte Kontrahent ging vor Cash zu Boden. Tief blickte er in ihre Augen. Er erkannte Reue in ihnen, sie hätte Leben können. Er war ihr Tod gewesen. Er und diese verfluchte Nacht. Still lauschend nahm er die Kopfhörer ab und blickte nach vor zu den Menschen auf der Bühne. Er schloss die Augen und senkte demütig den Kopf. Während er die eine zur Faust geballt auf seien Lippen legte umfasste er mit der anderen den Rosenkranz und ging langsam auf die Knie. Es sah aus als wolle er sich entschuldigen. Seinen Tribut entrichte er dadurch, dass er sich ein Lied von ihnen anhörte ohne ein zweites im Hintergrund zu haben. Nach diesem letzten Lied von Thirdmoon, nach Bleed your God, verdunkelte sich die Bühne wieder, die Kerzen erloschen und nur die Dochte glommen sacht. Cash erhob sich und schritt nach hinten an die Wand. Er setzte seine Kopfhörer wieder auf, verschränkte die Arme vor der Brust und senkte den Kopf leicht. Panik griff um sich als man leise doch durchdringlich die Stimme von Abraxas hören konnte.

„Vergesst niemals was ihr heute gesehen habt. Auch du nicht Vladimir. Behalte diese Todesnacht in Erinnerung. Uns ihr Leute... erinnert euch, fürchtet nicht die Dunkelheit, fürchtet was in ihr lauert.“

Danach kehrte das Licht zurück und die nächste Band begann zu spielen. Cash war wieder ganz hinten und hörte seine Musik. Es schien als wären die Geschehnisse vollkommen normal gewesen. Denn alles war so wie zu beginn.

In the Midlde of Darknes

Revenge for lives.
 

Das Festival war vorbei, die Stunde war der Mitternacht nahe. Abraxas, Sica, Heretic, Devi und Rock waren ausgepowert. Langsam schlenderten sie nach hinten zur Mauer an der Cash stand. Abraxas legte ihm eine Hand auf die Schulter. Cash schlug die Augen auf, erkannte Abraxas und verwandelte sich in einen Menschen zurück. Auf ein Nicken seines gegenüber hin folgte er ihnen. Rock sah sich kurz um und wandte sich an Cash.

„Ey, was lief mir dir verkehrt?“

„Tja, Rock. Diesen Jungs hier hat der gute Metal ganz und gar nicht geschadet“, Cash grinste bei seinen Worten und gab ihnen eine übertrieben sarkastische Betonung.

Als sie das Gebäude verließen herrschte schlagartig Stille. Die älteren Wesen der Gruppe senkten unter dem Glockenschlag der Mitternachtsglocke den Kopf. Strahlend leuchtet der Mond vom Himmel herab. Und alle drei schienen ein stilles Gebet zum Himmel zu senden. In vollkommenes Schweigen gehüllt gingen sie voraus. Rock in der Mitte. Abraxas links von ihm und Heretic rechts. Devi lies den Kopf hängen als sie erkannte wie die drei gingen. Es war nicht die Art wie sie nach Hause kamen. Es war die Art wie sie sich von jemandem verabschiedeten. Und obwohl ihre Gesichter gemeißelten Masken glichen wusste Devi um die Trauer die ihnen innewohnte. Bilder schnellten durch ihren Kopf, Bilder von Jack. Von ihrem Vater. Von Abraxas. Von Rock. Von Heretic. Und von den vier Männern gemeinsam, wie sie beisammen saßen und Späße machten. Vier Codes. Bis zum Tode. Vier Codes. Auf ewig vereint. Ihr Vater hatte den Code Jackal getragen. Warum wusste sie nicht, sie wusste lediglich dass es das war was ihn noch stärker an die drei Männer vor ihr gebunden hatte. Devi wusste das sie sich mit jedem Schritt den sie machte näher zu einer Dunkelheit begab die sie niemals entdecken wollte. Sie verstand nun auch was Abraxas sagen wollte als er ihrem Vater die vier Finger gezeigt hatte. Es war ihr klar warum Rock die alte keltische Rune für den zweiten Tag ins Holz geritzt hatte. Zwei und Vier ergaben zusammengesetzt 24. Mitternacht.

Selbst Sica und Cash senkten ihr Haupt als der letzte schlag der Glocke in den dunklen Gassen der Stadt verhallt war. Sogar der strahlende Vollmond konnte nichts an der Dunkelheit ändern in die sie sich mit jedem Schritt mehr begaben. Leise, doch keineswegs unbemerkt floss eine einsame Träne über Devis Gesicht. Niemand wagte es sich ihr zu nähern. Nicht einmal Cash. Alle wussten sie wollte nichts hören, nicht jetzt, nicht hier. Man respektierte sie, die Trauer die sich in ihren Herzen ausgebreitet hatte.

„Ist das jetzt die Ruhe nach dem Sturm?“, wollte Cash wissen.

„Nein, eher die vor ihm“, erhielt er von Abraxas als Antwort.

In einer unirdischen Einheit schlossen Abraxas, Rock und Heretic ihre Augen. Auch an ihren Wangen flossen drei einsame Tränen entlang. Eine Träne so schwarz wie die Nacht, so dunkel wie der Tod. Heretic ließ sie fließen. Eine so blau wie der Abendhimmel, so klar wie das Wasser. Rock dachte nicht daran sie wegzuwischen. Und eine rot wie Blut, so kraftvoll wie das Leben. Niemals hätte Abraxas sie zurückgehalten. Keiner brach das herrschende Schweigen, selbst die Natur schien vor Ehrfurcht in Stille zu verharren. Abraxas hob seinen Kopf an und sah direkt in den Mond. Glitzernd konnte man die Spur der Träne erkennen. Dunkelheit senkte sich über den Bereich der Stadt in dem die Abaddon stand. Rock und Heretic senkten ihre Köpfe. Wolken zogen auf als Heretic sein Haupt erhob, als er wie Abraxas in den Mond sah glitzerte seine schwarze Träne. Gleißend helle Blitze zuckten vom Nachthimmel. Mit geschlossenen Augen richtete Rock sein Gesicht zum Mond. Als die ersten Strahlen in der Tränenspur glitzerten schlug er die Augen auf und ihr Weg war gesäumt von dumpfen schwebenden Flammen. Leise war das schluchzen einer jungen Frau zu hören, einer Frau die erkennen musste das sie in dieser Nacht ihren Vater verloren hatte. Sica war näher zu ihr getreten und hatte trösten ihre Arme um Devi gelegt. Diese hatte ihr verweintes Gesicht an Sicas Schulter gepresst, als sie es nun jedoch hob und dem Mondlicht zuwandte lagen Wut und Zorn in ihrem Blick.

Trotz der vielen Lichtquellen herrschte eine Beklemmende Dunkelheit die alles Licht verschlang. Man konnte den Vollmond, die Blitze und die flackernden Flammen erkennen. Aber Licht spendete all dies nicht mehr. Sie befanden sich an einem trostlosen Ort, einer Sphäre jenseits von Himmel und Hölle. Einem Platz an dem Götter und Teufel keine Macht besaßen. Und dennoch befand er sich auf der Erde. In Transsylvanien. In dem Stadtteil in dem die Abaddon stand. Als die sechs den Platz vor der Abaddon betraten erkannten sie eine Gestallt im Eingang. Das bleiche Gesucht mit den feinen asketischen Zügen und den kalten blauen Augen wurde von schneeweißem, hüftlangem Haar umrahmt. Die langen schlanken Finger endeten in spitzen nachtschwarzen Fingernägeln. Den geschlitzten Rock den die Frau trug konnte man nicht von ihrem Körper unterscheiden. Das weiße, bauchfreie Oberteil verschmolz ebenfalls beinahe mit der bleichen Haut. Dunkle indigoblaue Lippen formten ein finsteres Lächeln als die Frau erkannte wer kam. Abraxas trat nach vor.

„Das hier riecht mir eindeutig nach dem Handwerk eines begabten Killers“, scheinbar konnte ihn selbst der Tod eines guten Freundes nicht aus der Ruhe bringen.

„In der Tat Onkel das tut es. Und du weist auch aus welchem Grund“, die sanfte und melodiöse Stimme stieß ein abscheuliches Lachen aus, das so gar nicht zu ihrem Erscheinungsbild passen wollte.

„Natürlich weis ich das Syraia. Du hast dich in Markus verliebt und ihn auf deine Bahn gezogen. Mit den daraus entstanden Folgen willst du aber nicht Leben.“

„Folgen! Du hast deinen eigenen Sohn ermordet! Er hat dir nichts bedeutet! Du hängst nur an einem deiner Drei Söhne!“, schrill und aufgebracht klangen die Worte die Syraia Abraxas entgegenschleuderte.

„Du weist so viel Syraia, aber du willst nicht er kennen, dass dein Wissen nicht wächst sondern nur immer kleiner wird“, immer noch sprach der Erste ruhig und gelassen, nun allerdings zeichnete sich ein finsteres Lächeln auf seinen Lippen ab.

„Das wirst du Bereuen Abraxas! Ich werde dir alles nehmen, hörst du? ALLES!“

Ein leichter Windhauch wehte über den Platz und verwehte die Gestallt des Frau als wäre er nur Rauch. Zeitgleich setzten sich die sechs wieder in Bewegung.
 

Gemeinsam betraten sie die Abaddon. Das Massaker, welches sie hier antrafen, glich in keinster Weise den anderen die in dieser Nacht stattgefunden hatten. Hier in der Abaddon war systematisch getötet worden, um ein wahnsinniges wie abstraktes Kunstwerk zu erschaffen. Es war Kunst, grausame, herzlose und schreckliche Kunst, aber das änderte nichts. Abraxas betrachtete die Szenerie genauer.

„Diese Toten erzählen eine Geschichte.“

Die Toten welche er meinte waren fein säuberlich zu einem großen Ganzen Bild zusammengefügt worden.

„Wie meinst du das?“, wollte Rock wissen.

„Sie dir mal genauer an wie sie daliegen Rock“, Heretic schritt langsam das gesamte Gemälde ab, „Ihre Leiber beschreiben die Geburt und das Heranwachsen eines Kindes. Eines Mädchens um genau zu sein.“

„Hell Yeah! Da sind echt alle Stationen aufgebaut. Die kleine scheint ne Lesbe zu sein“, mischte Cash sich ein nachdem auch er das Werk betrachtet hatte.

„Das ist Devis Leben“, Sicas Stimme war kaum mehr als ein Hauchen und der Schrecken dieser Erkenntnis stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Die anderen wandten sich zu ihr und Devi um. Trotz ihrer scheinbaren Angst hatte Sica tröstend einen Arm um die stumm trauernde Menschenfrau gelegt. Abermals war diese vollkommene Stille eingetreten, selbst das Donnern schien von ihr verschluckt zu werden.

„Richtig“, das Wort durchbrach die herrschende Stille wie ein Peitschenknall. Der Ursprungsort der weiblichen Stimme war nicht auszumachen, denn sie schien von überall zu kommen. „Und hinter dem Tresen befindet sich das letzte Bild“, fuhr sie fort.

Trotz dieser klaren und offensichtlichen Falle löste Devi sich von Sica. Betont langsam ging sie um den Tresen, auf dem immer noch die Köpfe von Cash, einschließlich Murray, lagen. Niemand außer der Frau rührte sich, nicht einmal der Dämonenschädel. Mit dem ersten klaren Blick, den Devi hinter den Tresen werfen konnte, stieß sie einen schrillen Schrei aus. Leben kam in die Gruppe. Rock und Cash stießen sich zeitgleich ab. Laut schreiend flogen beide durch die Sichtlinie der Tür auf Devi. Cash landete mit einer geschickten Rolle, er hatte eine Rumflasche gerettet. Rock wurde mitten im Sprung herumgerissen und zu Boden geschleudert. Blut besprenkelte Devi und Murray. Abraxas stürmte nach draußen während Heretic und Sica Abwehrstellung einnahmen.

Schweigen senkte sich auf die Gruppe. Trauernd kauert Devi, im Schutz des Tresens, über dem Leichnam ihres Vaters. Kaum merklich konnte man ein schlabberndes Geräusch vernehmen. Einige Augenblicke später hallte ein Schuss durch den Raum. Ursprung und Ziel waren sich viel näher als in Rocks Fall. Heretics Shotgun rauchte. Grimmig und zufrieden lud er die Waffe durch. Ein Schädel aus der Reihe fehlte.

„Verfluchte Götterkacke! Das hat weh getan du dämlicher Hund!“ meckernd rollte Murray hinter dem Tresen hervor.

„Sie ist weg“, hauchte Sica und ihre Worte lösten die Spannung in den Glidern der anderen, „Aber auch wir sollten schnellstmöglich das Weite suchen.“

„Allerdings... nur wohin?“, langsam kehrte das Leben in Rock zurück. Dieser eine Schuss hatte deutlich mehr an seinen Kräften gezerrt als die Schüsse von Sica am Vortag.

„Naja, ich werd Duschen und mir neue Klamotten besorgen.“

„Was willst du damit sagen Cash?“, Devi hatte sich eingemischt, äußerlich wirkte sie gefasst, so als habe sie alles verkraftet. Sica warf ihr einen besorgten Blick zu, welcher erkennen lies das sie unter Devis Schale blicken konnte.

„Ganz einfach meine kleine, ich werde mich auf meinen Flugzeugträger verziehen. Vielleicht nehme ich euch ja mit. Was würdest du dazu sagen Devi?“

„DeviousJackal. Ich werde meinen Vater rächen. Und ihm zu ehren nehme ich mir seinen Code.“

„DeviousJackal. Klingt interessant, viel glück dabei“, Cash wirkte gelassen. Er schraubte seine Rumflasche auf und nahm einen großen Schluck, danach beförderte er die Flasche per Luftpost zu Rock. „Nur noch die Kohle einstreichen und meinen sieben Sachen packen dann bin ich dahin“, mit diesen Worten leerte er alles Geld in den Sack indem sich zuvor die Köpfe befunden hatten. Anschließend bückte er sich und hob Murray auf. Als er zur Tür schlenderte folgten ihm alle Blicke. Mitten im Türrahmen blieb er stehen und wandte sich kurz zu den anderen um.

„Call my name three times like Candymen“, nach diesen Worten rannte er los und verschwand in der Dunkelheit von Abraxas. Sica ging zu Tür und versuchte ihn irgendwie auszumachen, vergebens. Kopfschüttelnd kehrte sie zu den restlichen drei zurück und sah sich noch einmal um. Während Rock sich daran machte den restlichen Rum in der Flasche zu vernichten rannte Devi eilig die Treppen nach oben.

„Arme DJ“, Heretic langte in seine Tasche und entzündete den Joint der er aus ihr hervorholte.

„DJ?“, Sica sah Heretic fragend an.

„DeviousJackal. DJ. Man Sica das check sogar ich“, Rock hatte die leere Rumflasche auf den Tresen gestellt und deutete Heretic ihn auch einen Zug nehmen zu lassen. Nachdem dieser ihn gewähren lassen hatte wandte er sich wieder an Sica, „Willst du ihr nicht nachgehen?“

„Nein, Rock. Devi bereitet sich auf eine Reise vor, eine Reise auf der wir uns schon lange befinden. Und das muss sie alleine tun, so wie wir auch.“

Rock nickte und widmete sich konzentriert dem Joint den er gerade zu drehen versuchte.
 

Die Sphäre, in welcher Abraxas sich nun befand, existierte nicht mehr auf der Erde. Es gab noch den Eingang zur Abaddon, aber außer dieser Tür schien es kein entkommen aus dieser Ebene der Dunkelheit zu geben. Es fiel ihm leicht Syraia auszumachen. Wartend stand sie weit von ihm entfernt. Ein Wesen, so weiß wie der Neuschnee und eines dunkler als die mondlosen Nächte standen sich gegenüber. Die zierliche Frau hielt zwei schlanke Klingen in den Händen, welche aus materiellem Licht zu bestehen schienen. Abraxas war unbewaffnet. Doch in dieser Dimension war er Gott. Er richtete die rechte Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger vorwurfsvoll in Syraias Richtung. Kaum sichtbar schien die Dunkelheit kurz zu glühen. Der erste hielt ein Schlachtschwert in der Hand. Die Klinge war kaum länger als sein Arm. Der Übergang in das Heft wurde von keiner Parierstange gekreuzt sondern erfolgte fließend aus dem unteren, gezackten Teil der Klinge. Der schwarze Stahl war mit silbernen Runen verziert und der Griff selbst schien mit silbernem Leder umwickelt.
 

Ich kämpfe für dich mein Sohn,
 

„Du kannst mein Leben auseinandernehmen Abraxas! Das hier IST mein letzter Ausweg!“, wieder wirkte ihre Stimme gehetzt, dennoch klang sie melodiös.

„Wenn man eine Münze in die Luft wirft...“, begann Abraxas den alten Spruch.

„Landet sie auf einer Seite, aber wer sagt uns, dass die Seite die wir nicht sehen auch existiert?“, Syraia hatte den Spruch nicht vollendet sondern in eine Frage umgewandelt.

„Ich würde sagen die Logik.“

„Das ist auch so. Aber was ist wenn man die andere Seite nicht findet und auch nicht beweisen kann?“

„Eine Suche wie diese kann man oft nicht mit Zeit begrenzen.“
 

An dem Platz an dem du starbst.
 

„Was weist du schon! Gar nichts! Du bist ein Wesen so alt wie die Welt, du hast alles gesehen! Jedes Leid, jede Freude! Alles!“, wütend und in Tränen aufgelöst schleuderte sie Abraxas diese Worte entgegen, ihr Schwerter steckten Dabei vor ihr im Boden.

„Ich weis mehr als du denkst, Syraia, vielleicht weis ich sogar alles. Andererseits ist nicht alles wahr was du sagst. Weder kenne ich all das Leid dieser Welt, noch all die Freude“, ruhig, beinahe traurig hatte er ihr geantwortet.

„Das stimmt! Du hast niemals deine Liebe verloren! Niemals!“

Ein einfaches Lächeln, das war alles was Abraxas ihr zur Antwort gab, danach herrschte Stille. Die Wesen, die nicht unterschiedlicher hätten sein können, sahen sich einander tief in die Augen. Ihre eisblau und wunderschön, seine tiefschwarz und undurchdringlich. Minutenlang rührte sich keiner der beiden. Kein Lufthauch wehte, kein Geräusch erklang, kein Atemzug war zu hören. Es schien als hätte die Zeit selbst diesen Moment für ewig erklärt und festgehalten. Sie erkannte keine Gefühlsregung in den schwarzen Augen des Mannes. Er konnte Trauer, Wut, Zorn und Liebe sehen. Eine Liebe, die nach Rache schrie. In diesen Emotionen lag etwas Ewiges, etwas das nie aufhören würde.
 

Ich blute das Blut,
 

Wieder lächelte der Vampir. Es war schwer. Er selbst war ein Wesen so alt wie die Erde, gegen ihn wirkte sie wie ein Neugeborenes. Außerdem hatte sie einen Grund ihn zu hassen, ihn töten zu wollen. Er hatte ihr all das genommen was für sie ihr Leben, wie es gewesen war, lebenswert gemacht hatte. Er hatte ihr Marcus genommen, ihren Mann, seinen Sohn. In einem wütenden Aufschrei griff sie nach ihren beiden Klingen und stürmte auf Abraxas zu. Dieser hatte in seiner linken nun den Zwilling seiner Waffe und empfing sie mit ausgestreckten Armen.
 

Welches du zurückgelassen hast!
 

Das knarren der Treppen erklang als Devi aus ihrem Zimmer herunterkam. Die Dunkelheit hatte sich aufgelöst und selbst die künstliche Nacht hatte ihr Ende gefunden. Devi trug das Outfit welches Sica und sie gekauft hatten, dazu hatte sie Harusame an ihren Gürtel gebunden. Durch das Leder der Stiefel zeichneten sich eindeutig die Läufe von Pistolen ab, langläufigen Pistolen. Der Blick in ihren hatte sich verändert. Zuvor war er verspielt und fröhlich gewesen, nun jedoch war dies alles einer strenge gewichen wie man sie nur selten in den Blicken von Menschen sah. Leise, aber eindeutig, konnte man das knattern eines Hubschrauber hören. Kurze Zeit später landete dieser auch schon vor der Abaddon. Heretic fuhr mit seinem Nissan Sport die Rampe nach oben, während die anderen drei deren Motorräder in das innere des Hubschraubers brachten. Cash war der Pilot und neben ihm eine Boa Constrictor, die er ihnen als Boris vorstellte.

„Ihr heutiger Steward wird Boris sein, er wird Ihnen alles sagen was Sie wissen müssen. Bitte befolgen sie im Notfall seine Anweisungen“, Cash sprach mit einem russischem Akzent was die Komik des ganzen ungemein steigerte und sogar Devious zum Lachen brachte. Als wolle Boris Cash’ Worte wahr machen, schlängelte er unter eine Sitzbank und kam mit einer Schwimmweste wieder hervor. Sica nahm dem Reptil die Schwimmweste ab und lächelte sanft.

„Captain wir sind bereit abzuheben“, die Stimme aus dem Cockpit gehörte eindeutig zu Murray. Cash lachte kurz und bestätigte die fragenden Blicke der anderen mit einem Nicken. Sobald sein Lachen verstummt war, sah er auch schon wieder aus dem Cockpit raus.

„Leute wo bleibt eigentlich der kleine Typ?“

„Du meinst Abraxas?“, entgegnete ihm Rock, „Der kommt nach, wir lassen seine Maschine hier.“

„Und du glaubst ernsthaft der weis wo mein Flugzeugträger ist?“

„Mal ganz davon abgesehen, dass ich dir den Scherz mit dem Träger nicht glaube, ja tue ich.“

„Man Rock du scheinst dem Typen ein wenig zu viel zu trauen.“

„Ich kenne ihn zeit meines Lebens, Cash“

„Schön und gut für dich, aber ich habe den Eindruck, dass man nie weis ob er einem im nächsten Augenblick ein Messer ins Kreuz rammt.“

„Nette Weisheit, Cash, vielleicht ist daran sogar mehr Wahrheit als du denkst“, Heretic hatte endlich eingeparkt und beteiligte sich an dem Gespräch.

„Wie meinst das jetzt wieder?“

„Du weist wie ich das meine, Rock.“

„Bin mir nicht so sicher...“, Rock wandte sich ab und blickte aus der sich schließenden Ladeluke nach draußen.

„Jungs, ich will eure nette Konversation ja nicht stören aber ich für meinen Teil wäre dafür von hier abzuhauen“, Sica hielt mit der einen hand Devi fest während sie zu den anderen Sprach, „Nein! Devi! Bleib hier!“

Devi hatte es geschafft sich loszureißen und sprang durch den kleinen Spalt nach draußen. Während sie mit einer Rolle geschickt ihren Sturz abfederte zog sie eine Fackel aus dem Boden. Zwar war absehbar das sie nach der Todesnacht nicht mehr lange brennen würde aber das brauchte sie auch nicht.

„Ich werde dir ein Begräbnis schenken, Vater. Eines das selbst Gott würdig währe“, ihr Gesicht wirkte wie eine Maske, in gewisser Weise ähnelte sie dabei Abraxas. Ruhig nahm sie ihr Feuerzeug und entzündete die Fackel. Betont langsam betrat sie ein letztes Mal die Abbadon. Cash startete unterdessen seinen fliegenden Untersatz. Bevor Cash abhob rannte Devious aus der Bar und hechtete, kurz vor einer Explosion, durch die Vordertür in den Hubschrauber.

„Das war vielleicht ein rums! Was hast du da angefackelt, Kleine?“, Cash lächelte zu Devi rüber. Als er ihren Blick erkannte wurde sein Gesicht aschfahl. „Sag mal spinnst du total! Einfach den herrlichen Rum abzufackeln! Ganz zu schweigen von dem ganzen Tequilla!“

Devi lachte nur und ging nach hinten zu den anderen. Fluchend stieg Cash immer höher in die Luft und nahm Kurs auf das Mittelmeer. Rock stand immer noch wie eine Statue am Heck, nun starrte er allerdings gegen das Metall. Sica war voll und ganz mit Boris beschäftigt, welcher die Streicheleinheiten der Dämonin zu genießen schien. Devi holte eine pechschwarze Schachtel aus ihrer Jackentasche hervor. Sie trug die Aufschrift: Black Devil. Sie nahm sich eine der Zigaretten und zündete sie an.
 

„Warum tust du das?“, die Vampirella stand kurz vor Abraxas, ihre Klingen berührten seinen Hals. Blut rann über den blanken, leuchtenden Stahl. Die Schwerter des Vampirs steckten links und rechts neben ihm in der Erde.

„Warum?“, wiederholte sie ihre Frage.

Er lächelte ihr nur entgegen. Langsam und mit einer Ruhe als wäre es eine Situation wie jede andere hob Abraxas eine Hand und wischte der jungen Frau die Tränen aus dem Gesicht. Ihr fragender Blick blieb unbeantwortet und sein Gesicht war wieder die starre gefühlslose Maske geworden.

„Ich frage dich ein letztes Mal, warum? Sage es mir! Oder ich töte dich!“, die Ruhe, mit der Abraxas immer noch handelte, reizte Syraia mehr als der Tod von Marcus.

„Nein das wirst du nicht, du wirst mich erst töten wenn ich es dir gesagt habe.“

„Glaubst du das wirklich du Mistkerl?“

„Ich glaube es nicht ich weis es“, seine stimme war Ruhig und fest.

„Hast du keine Angst zu sterben? Der Tod ist endgültig und das weist du! Wenn du mir schon nicht sagen willst warum du dich nicht wehrst, dann sag mir wenigstens warum du keine Angst vor dem Tod hast!“

„Woher willst du wissen, dass ich den Tod nicht fürchte mein Kind? Ich fürchte ihn sehr wohl, so wie jedes andere lebende Wesen ihn fürchtet. Aber im Gegensatz zu den anderen sehe ich ihn als einen Ruhepol. Tod zu sein bedeutet nicht mehr mit den Problemen dieser Welt vereint zu sein, es bedeutet Ruhe gefunden zu haben. Der Tod ist nichts was wir fürchten sollten, wir sollten ihn akzeptieren, er gehört zu uns, so wie auch das Leben zu uns gehört.“

Tränen flossen über das Gesicht der Frau während sie zitternd ihre Waffen sinken ließ. Langsam glitten sie ihr aus den Händen. Mit jeder Umdrehung näherten sie sich dem Boden. Je näher sie dem Boden kamen, desto lauter schluchzte Syraia. Abraxas legte die Arme um sie und drückte ihren Kopf sanft an seine Schulter. Ohne zögern drückte sie ihr Gesicht gegen ihn und Schluchzte hemmungslos. Sanft strich ihr der Ältere durch die Haare und flüsterte ihr tröstende Worte ins Ohr. Die beiden wirkten friedlich, wie ein Vater und seine Tochter, nicht wie eine Frau und ein Mann die sich bekämpften. Schlagartig verstummte Syraia und erhob sich wieder. Verachtend sah sie zu ihm. Hass stieg in ihr empor, der Hass den sie für kurze Zeit abgelegt hatte.

„Du weist sehr viel über den Tod. Ist es weil du ihn schon unzählige male gebracht hast?“

„Nein.“

„Sondern?“, auch Syraias Stimme klang nun ruhig und fest, einzig ihr verweintes Gesicht zeugte von dem Gefühlsausbruch dem sie noch kurz zuvor erlegen war.

„Ich war schon einige male Tod.“

„Du warst schon Tod?“

„Ja.“

„Was bist du?“

„Eine Sünde“, bewusst hatte ihr Abraxas in einem Rätsel geantwortet.

„Für ein Frau?“

Er nickte und sie sah ihn verständnislos an. Flink nahm sie ihre Waffen wieder in die Hände, nur um sie wieder zurück in ihre Scheiden zu stecken. Als die Klingen eingerastet waren drehte sie sich um und ging in die Dunkelheit davon. Lächelnd hob Abraxas seine Klingen auf und steckte sie ebenfalls in ihre Scheiden. Behutsam schnallte er sie an seinen Gürtel, danach ging er zum Eingang der Abaddon. Es war erkennbar dass sie brannte, doch das störte ihn nicht wirklich. Er war die Flammen gewöhnt, bei seinem Vater brannte es auch ohne Pause. Abraxas musste lächeln. Bei seiner Liebsten war es angenehm kühl gewesen. Während er sich fragte ob, und wann er sie wieder sehen würde trat er durch die Tür der Abaddon in die Realität zurück. Lächelnd, ob der Erkenntnis wie Jack begraben wurde, ging er zu seiner Maschine und stieg auf.

„Nun muss ich nur noch die anderen finden“, dachte Abraxas sich während er den Motor startete.
 

Einige hundert Kilometer entfernt, über dem Mitellmeer, flog Cash gemütlich mit seinem Hubschrauber Richtung westen. Aus den Boxen erklang in angenehmer Lautstärke Letter 2 My Unborn von Tupac. Cash formte die Worte mit seinen Lippen und zog dann und wann gemütlich an seinem Joint. Die anderen ließen es über sich ergehen. Rock hatte ein grinsen aufgesetzt und rauchte gemütlich einen Joint. DJ hatte sich wieder eine Black Devil angezunden. Das auch Heretic am kiffen war verstand sich von selbst. Während die Boxen kurz verstummten erhob sich Rock und ging zu Cash ins Cockpit. Dieser betätigte einige Knöpfe woraufhin Lonely Day von System of a Down erklang. Danach stand auch er auf und drehte sich zu Rock. Die beiden tauschten kurz ihre Joints aus und nickten bestätigend, dass der des anderen auch gut gedreht war.

„Sag mal, Cash, wo fliegen wir jetzt wirklich hin?“

„Das hab ich dir doch schon mal gesagt, Mann. Wir fliegen zur Coruption, meinem Flugzeugträger hier im Mittelmeer.“

„Jaja, wenn du einen Flugzeugträger hast, dann hab ich eine schwimmende Festung“, witzelte Rock.

„Die musst du mir mal zeigen Alter“, meinte Cash nur lässig darauf.

Dafür erntete er nur einen blöden Blick von Rock so wie einen fragenden von Devi und Sica, denen als einzige aufgefallen war das Cash eigentlich lenken sollte. Cash zuckte kurz mit den Schultern und gab die Sicht frei. Bei dem Anblick den sich den beiden Frauen bot mussten sie schmunzeln. Boris gelang es irgendwie den Steuerknüppel ruhig zu halten während Murray die Hebel und Knöpfe bediente. Murray hielt kurz inne drehte sich zu Cash und meinte: „Captain, wir nähern uns dem Ziel.“

„Gut gemacht, Murray. Du bist nun mein Erster Offizier!“, lobte ihn Cash.

„Genial. Hier mach ich ja noch Karriere“, freute sich der Dämonenschädel, doch die Freude währte nicht lange.

„Nein, Kumpel, das tust du nicht. Erstens ist Boris schon länger hier als du und zweitens fliegt er besser. Der einzige Grund warum du der Erste Offizier bist, ist die Tatsache, dass du reden kannst“, erläuterte Cash den Grund zur Beförderung genauer.

„Egal“, meinte Murray und wandte sich wieder den Hebeln und Knöpfen zu.

„Wie ich sehe hat deine Kinnlade die Gravitation entdeckt, Rock“, witzelte Sica, dennoch lächelte Devi nur matt. Rock erwiederte nichts und reagierte auch nicht auf die hand mit der Cash vor seinem Gesicht herumwedelte. Seine Starre löste sich erst als Murray und Boris den Hubschrauber erstaunlich sicher gelandet hatten und Sica applaudierte.

„Scheiße!“, schrie Rock.

„Nope, Alter, Flugzeugträger“, gab ihm Cash als Antwort.

Rock nickte und begann einzusehen, dass Cashs Flugzeugträger Realität war. Die Gruppe sah sich um. Während unter Cash und Rock ein heftiges Gespräch ausbrach, wo die Crew war. Drehte Heretic zufrieden einige Runden mit seinem Nissan Sport. Platz hatte er auf dem riesigen Flugzeugträger ja. Leise hörte er die Behauptungen Cashs, dass der Flugzeugträger per Computer gesteuert wurde. Rock meinte daraufhin nur es sei zu futuristisch. Mehr hörte er auch schon nicht mehr denn er hatte den CD-Player seines Wagens angeworfen. Sica und Devi kamen unterdessen wieder aus ihren Kabinen, beide hatten einen Bikini angezogen und sich Badetücher geschnappt. Rock stampfte bereits wütend von cash davon als dieser kopfschüttelnd unter Deck verschwand. Der Vampir setzte sich an den Rand der Plattform und betrachtete die Wolken.

Einige Zeit später. Heretic saß nun bei den zwei Frauen und erzählte ihnen alte Legenden über die Götter Ägyptens. Während Devi interessiert lauschte, sah Sica nahezu verlangend auf das Meer. Rock lag, dösend, einige Meter neben den dreien. Selbst Boris war an Deck, er sonnte sich, wie es für Schlangen nun mal üblich war. Murray war in der Kommandobrücke des Trägers verschwunden. Und Cash, nun der war seit einer guten Stunde nicht mehr aus seiner Kabine gekommen.
 

Unterdessen an der kroatischen Küste. Staub wirbelte auf, als die Honda vorbeizischte. Seinen Helm hatte der Fahrer nicht auf, so dass das hüftlange schwarze Haar vom Fahrtwind getragen wurde. Dadurch war die Narbe auf seiner linken Gesichtshälfte sichtbar. Auch die Kopfhörer konnte man sehen, was ein weiterer Grund sein könnte, warum er die Sirenen der Küstenwache nicht hörte die ihm schon seit einigen Stunden folgte. Die Sonne stand nun deutlich in der südöstlichen Hemisphäre. Während die Polizisten ernst und verbissen dreinblickten, trug der Fahrer der schwarzen Honda ein trauriges Lächeln auf seinen Lippen. Den Blick hatte er leicht gen Himmel gehoben. Er wusste, wo er hinwollte, die Frage war nur wie man ihn dort empfange würde. Der Vatikan war heutzutage die Höhle des Löwen für alle Codes. Dennoch musste er genau dort hin. Etwas tief ihn ihm drängte ihn dazu. Kurz sah er nach hinten, dann beschleunigte Abraxas wieder. Fluchend beschleunigten auch die Polizisten, welche von dieser Hatz sichtlich nicht begeistert waren. Einer der Gruppe schrie aufgebracht in ein Mikrofon. Gut möglich das er Luftunterstützung anforderte. Aber in Zeiten der Anarchie, galten andere Gesetze als die der alten Staaten.
 

„WENN ICH HIER RAUSKOMME, REIß ICH DIR DIE EIER AB! DARAUF KANNST DU EINEN LASSEN!“, Rock brüllte sich mit solchen Drohungen schon seit gut zehn Minuten die Seele aus dem Leib, während Cash sich vor Lachen bereits auf dem Boden rollte. Keine zwei Minuten nachdem Cash wieder aus der Kabine gekommen war hatte er Rock vom Rand gestoßen und diesen somit ins Wasser befördert. Dieses Bad war dem Vampir sichtlich unerwünscht gewesen. Die anderen vier fanden es allerdings sehr erheiternd wie Rock so vor sich hin fluchte.

„Hey, Rock! Was würdest du zu zwei Badenixen sagen?“, schrie Sica zu ihm runter. Es dauerte eine Weile bis er realisiert hatte was sie ihm hatte mitteilen wollen. Dann grinste er aber und beförderte schwungvoll seine Stiefel, so wie seinen Ledermantel und sein Oberteil an Deck. Niemand wunderte sich das er die gut 20 Meter einfach so eben überwand, schließlich war Rock ein alter und mächtiger Kainiet.

„Gerne! Zu zwei solchen Schönheiten wie dir und Devi sag ich nie nein!“, schrie er nach oben. Sica erntete von Devi einen kurzen boshaften Blick, bevor sie sich allerdings herausreden konnte war Devi schon über den Rand gesprungen. Sica wartete nicht bis sie das Platschen des Wassers hörte sondern schloss sich ihrer Geliebten gleich an. Cash grinste kurz, schmiss das Hawaiihemd, welches er trug, nach hinten und folgte den Mädels.

„Immer den schönen Ärschen hinterher“, murmelte Heretic grinsend, der neben Boris nun der einzige an Deck war. Auch er hatte seinen Ledermantel und sein Oberteil abgelegt. Seine Stiefel befanden sich ebenfalls nicht mehr an seinen Füßen.

Während Cash, Rock, Devi und Sica sich im Wasser vergnügten tat Heretic das was er immer machte, er rauchte einen Joint. Nebenher hatte er seinen Laptop laufen, doch nicht zum Hacken, sondern um Musik zu hören. Passend zu der Situation war auch das Lied entspannend und ruhig. Es war der Titel Roulette von einer Gruppe namens System of a Down. Heretic lies den Rauch aus seiner Nase entweichen und schmunzelte. Das Lied traf seine Situation sehr genau. Er wusste nicht wie er sich fühlen sollte, und dennoch wusste er es. Wahrscheinlich ging es vielen so, mutmaßte er.
 

Die Ruhe die nun auf der Coruption eingekehrt war, war gerade zu verblüffend. Während Heretic und Cash ruhig über alle möglichen Dinge der Welt sprachen, lagen Rock und die Mädels einfach nur da. Sica und Devi in der Absicht sich zu Sonnen, Rock eher aus gründen der Faulheit. Kurz alle genossen ein wenig Frieden, einen frieden wie man ihn in dieser Welt wirklich selten finden konnte. Sanft fegte der Wind des Mittelmeeres über den Flugzeugträger und zerzauste allen das lange Haar.
 

„Captain?“

„Was gibst Eagle Three?“

„Was jagen wir hier noch gleich?“

„Ein Phantom.“

„Pardón?“

„Nun Eagle Two, wir jagen ein Phantom, eine Unmöglichkeit.“

„Die da wäre Capitan?“

„Wir jagen die Coruption, der Flugzeugträger eines vielversprechenden Kadetten der Heiligen Luftstaffel Liutenant Jay.“

„Ich verstee Capitan.“

„Sir?“

„Verdammt kann ich hier nicht mal in Ruhe fliegen?! Was gibt es Eagle Three?“

„War dieser Vielversprechende Kadett nicht zufällig jener der das Massaker an seiner Klasse begangen hat und Pater Norrington, möge seine Seele in Frieden ruhen, grausam ermordete?“

„Ganz genau der war es ... Code Cash.... Mein Erzfeind! Und nun Ruhe! Wir nähern uns diesem verdammten Stück Fleisch.“

Augenblicklich kehrte Ruhe um die drei Tarnkappenbomber der Lancer Klasse ein. In stiller Lage schnellten sie in Dreiecksformation durch die Luft. Der Captain der Dreierstaffel wirkte angespannt. In seine Augen glänzte die Lust, die Lust Cash zu töten.
 

Gemütlich lagen Cash und Heretic auf dem Deck und betrachteten die Wolken. Dabei rieten sie welchem gegenstand die Wolken ähnlich sehen könnten, beide waren einigermaßen eingeraucht, so dass es niemanden verwunderte was sie taten. Cash schreckte hoch und sah sich drei dunklere Wolken genauer an.

„Hey Heretic gib dir die drei, die sehen auf wie Lancer Tarnkappenbomber.“

Heretic warf ebenfalls ein Blick in die Richtung in die Cash ihm wies und sein Blick weitete sich, daraufhin griff Cash automatisch zum Headset.

„Brücke? Bestätige drei Flugobjekte auf 4 Uhr.“

„Captain Cash, hier Murray, kann keine Bestätigung geben, auf dem Radar ist nix. Warte ... durch das Fernrohr sehe ich sie!“

„Verfluchte Kacke, sie haben uns! Boris Starte den Transporter! Die hol ich mir persönlich!“, Cash Sprang auf und eilte unter Deck, dicht gefolgt von Boris. Rock war schlagartig aufgestanden und hatte seine Sachen angezogen, ebenso wie Sica und DJ. Kurze Zeit später öffnete sich eine Luke und ein geräumiges aber schnittiges Transportflugzeug wurde an die Oberfläche gebracht. Sofort machten sich die vier daran Auto und Maschinen in das Ding zu verladen. Unterdessen ließ Boris die Maschinen an. Keine Sekunde nachdem alle an Board waren startete der Transporter. Sica blickte sich um und fand eine Geschützstellung. Kurze Zeit nachdem sie diese besetzt hatte fand Rock die zweite und Nahm dahinter Platz. Es waren eher Konsolen die Waffen auf der Außenhülle steuerten. Voll manövrierbare ÜS-MG’s mit Gaussgeneratoren. Heretic und Devious begaben sich zu Murray und Boris ins Cockpit. Bereits abgehoben sahen sie nicht wie hinter ihnen ein Raptor startete. Kurz nach dem Start des Raptors schlugen auch schon die ersten Bomben unweit des Trägers ein.

Hunter or Hunted

Skills VS instincts
 

Der Transporter hielt direkt nach Norden, an die italienische Küste. Während der Raptor hingegen kehrt machte und sich an das Lancer Geschwader heftete, das soeben die Korruption zur Vergangenheit gemacht hatte.

„Merlin halten sie uns den vom Leib.“

„Roger, Padre.“

„Cruz, glauben sie wirklich, dass es eine gute Idee ist diesen Franzosen unsere Deckung zu überlassen?“

„Natürlich Artus, Merlin ist ein ausgezeichneter Pilot und der Krieg hat unsere Lancer auch mit Luftkampfwaffen ausgestattet.“

Während dieser Worte lies der Franzose sich zurückfallen und verfolgte den Raptor in gebührenden abstand. Die beiden übrigen Lancer brachen jeweils nach eine Seite aus.

„Teilt euch nur auf Jungs, das macht diese Jagd hier nur noch interessanter.“

Der Pilot des F-26 Raptors fummelte kurz an seinen Kanal-Einstellungen rum, prompt ertönte Musik aus den Cockpits von Eagle One und Eagle Two. Die besagten beiden Lancer waren mittlerweile mit der Verfolgung des Transporters beschäftigt. Merlin war von allen vergessen worden, von allen außer dem Raptor der nun hinter ihm war und ihn jagte.

„Cruz? Haben sie dieses gestotterte Singsang angemacht?“

„Ersten ist das Hip-Hop, Artus, und zweitens, nein, aber es ist gut.“

Auch im Transporter lief Musik, Murray hatte sie eingeschaltet, keiner sagte etwas dagegen. Im Gleichklang dröhnte in allen Fliegern Tequila Sunrise von Cypress Hill.

„Murray, halte die Mühle auf Kurs, Cruz und Artus hängen an eurem Arsch. Rock und Sica sollen sich an die Maschinen setzen.“

„Aye!“

„Cash?! Glaubst du musst einer Sukkubus sagen wo sie Blut vergießen kann?“

„Nein dir nicht, aber Rock muss man das sagen.“

Rock reagierte nicht, leise knatterte die Bordwaffe des Transporters. Zufrieden nickte Cash und konzentrierte sich auf sein Ziel. Merlin war wirklich ein begabter Flieger, Cash konnte ihn nicht mehr ausmachen. Ein kurzer Blick nach hinten.

„Scheiße verdammt!“

Merlin flog hinter Cash. Cash brach nach rechts aus. Um Haaresbreite verfehlte die Rakete ihr Ziel. Der einstige verfolgte drehte ein paar Schrauben und flog über Merlin, kopfüber. Grinsend sah der talentierte Pilot zu dem Franzosen nach unten. Merlin hob den Blick und sah in das teuflisch grinsende Gesicht, die rechte Hand Cash’s formte das Zeichen West-Side. Kaum hatte er das erblickt musste er auch schon zusehen wie sein Feind den Rückenflug beendete und sich zeitgleich zurückfallen ließ. Zu viel Zeit wollte Merlin nicht verschwenden und begann Schrauben zu drehen und seitlich hochzuziehen.

„Verdammt, der Junge ist gut!“, fluchte Cash mit einem erfreuten Lächeln im Gesicht. Zwischen seien Lippen befand sich schon wieder ein qualmender Joint. Tiefe Züge nehmend heftete er sich an den Arsch von Merlin. In der Ferne war ein leises Krachen zu hören und ein Lancer ging in hellen Flammen auf. Jubelschreie drangen in alle Cockpits. Für Cash und Merlin war unklar welche Maschine gerade das zeitliche gesegnet hatte, aber das war egal, sie waren auf der Jagd, beide.

Das knattern der Transporterwaffen war gänzlich verstummt, doch keiner der beiden Jäger hatte es noch registriert. Für sie ging es nur noch um eines, ums überleben dieses Duells.

„Gotcha, Arch enemy!“, Von einem weiteren Lancer löste sich eine der Luft-Luft-Raketen.

„Hell, jetzt wird’s hier ja richtig Heiß!“, verbissen manövrierte Cash herum um der Rakete auszuweichen.
 

Zischend verlies die Sterling den Lauf der Bazooka. Mit stoischer Ruhe hielt der Fahrer der schwarzen Honda seinen Kurs, direkt auf die Rakete zu.

„Was macht diese Vollidiot da? Will er wirklich sterben?!“, schrie der Soldat des Rocketeer Trupps zu seinem Hintermann.

Während die Augenblicke verstrichen näherten sich die Rakete und das Motorrad mit wahnsinniger Geschwindigkeit. Kein Soldat der Grenzgarde zum römischen Reich rechnete noch mit dem überleben des Fahrers. Mit unmenschlicher Geschwindigkeit stieß dieser sich von seiner Honda ab. Pfeifend zog die Sterling zwischen ihm und der Honda durch. Er landete wieder auf der Maschine und war nun nahe genug um sein Gesicht zu erkennen. Die Augen so schwarz wie tiefer Onyx starrten ihnen entgegen und ein verrücktes Lächeln zierte die Lippen des Mannes. Aus der Narbe die seine linke Wange zierte zogen sich Blutspuren nach hinten.

„Bei Gott und allen Heiligen“, murmelte der Schütze.

„Was ist?“, scheinbar gleichzeitig fragten die restlichen Soldaten.

„Jungs, sprecht eure Gebete. Das hier ist Abraxas, der erste aller Vampire. Wir sind so gut wie tot.“

Schlitternd und Sand aufwirbelnd kam die Honda kurz vor den Soldaten zum stehen. Abraxas stieg seelenruhig ab und wandte sich den Soldaten zu.

„Seid mir gegrüßt Streiter des einen Gottes“, er schien völlig normal zu sein und nur das verrückte Lächeln zeugte von der Gefahr die von ihm ausging. Ein leichter Wind kam auf und fuhr durch alle Anwesenden. Ein kurzer Ruck fuhr durch Abraxas. Panik brach aus. Zwei Soldaten sackten zusammen. Leise konnte man ein unmenschliches Fauchen vernehmen. Endlich fassten sich die Soldaten wieder.

„Was willst du Code Abraxas?“, förmlich und nach außen hin selbstsicher stellte der Feldwebel die Frage.

„Das Heiligtum meiner Liebsten besuchen“, war die rätselhafte Antwort des ersten.

„Unmöglich!“, der Feldwebel schien sich vollkommen unter Kontrolle zu haben.

„So sicher... Mensch?“, kaum hatte Abraxas ausgeredet wurde sein Grinsen immer fratzenhafter bis er schließlich lauthals zu Lachen begann. Es war ein teuflisches Lachen das die Soldaten bis aufs Mark erschütterte.

Noch während der Mensch zu seiner Antwort ansetzte konzentrierten sich die Schatten um Abraxas’ Hände. Die Klingen die daraus entstanden waren jene aus der Sphäre der Dunkelheit. Reflexartig legte der Grenztrupp auf Abraxas an. Das Lachen verstummte. Deutlich war der Song aus dem Mp3-Player zu vernehmen. Shut Your Mouth von Pain. Abraxas bewegte sich nur kurz. Nun war auch er bereit und in Position.

„Nun denn... lasst uns Tanzen.“

„HALT DEIN VERDAMMTES MAUL!“, einem Soldaten amerikanischen Ursprungs war es zu viel geworden, er eröffnete das Feuer.

Bewegung kam in die Soldaten als jeder von ihnen anfing zu feuern. Lachend fuhr Abraxas in sie wie ein schwarzer Blitz. Wie in Ekstase bewegten sich seine Schwerter mit tödlichen Bahnen. Jeder Streich kostete eine Seele. Verzweifelt sendeten die Menschen einen Funkspruch zur Zentrale. Sinnlos. Kaum war dieser einmal wiederholt worden, lagen alle menschlichen Wesen Tod zu den Füßen des Ersten. Abraxas lächelte, kein Tropfen Blut war zu Boden gesickert. Stattdessen leuchten seine beiden Schwerter schwach. Im Farbton menschlichen Blutes. Lächelnd leckte Abraxas sich über seine blutüberströmten Lippen. Sein Gesicht war geziert von Blut und nicht viel davon war sein eigenes. Das Brummen eines schweren Fahrzeugs war deutlich hörbar. Nicht weit von Abraxas entfernt kam ein gepanzerter Transporter zum stehen. Lachend sah der erste dem bewaffneten Gefährt entgegen. Das brausen von Düsen wurde hörbar. Abraxas’ Lachen verstummte, übrig blieb nichts als ein breiter boshafter Grinser.

„Auf nimmer wiedersehen“, diese Worte gingen beinahe in dem immer lauter werdenden Getöse unter. Plötzlich zischte knapp über Abraxas’ Kopf eine F-26 Raptor weg. Während der Vampir darum kämpfte nicht mitgerissen zu werden krachte die Maschine schon in den Transporter. Boshaft grinsend stand Abraxas wieder auf und sah nach links. Dort war gerade Cash mit einem Fallschirm lachend gelandet.

„Danke, aber sei das nächste Mal nicht so auffällig... ich bin dann in Rom wenn ihr mich sucht“, meinte Abraxas seelenruhig.

„Okay ich werd’s den anderen sagen. Und wegen meinen Auftritten, daran wirst du dich gewöhnen müssen kleiner“, erwiederte Cash.
 

Ungefähr eine Stunde später landete an eben jener Grenzstelle das Transportflugzeug von Cash. Nachdem alle ausgestiegen waren und ihre Fahrzeuge ausgeladen hatten verabschiedeten sie sich voneinander. Cash war gerade dabei einzusteigen und nach Hause zu fliegen, als Rock sich noch einmal meldete.

„Hey Cash, warst du das alles?“

„Nein Bruder, ich war nur das mit dem Transporter, man sieht doch, dass mein Raptor dort parkt. Der Rest... das war Abraxas. Ziemlich ordentlich der kleine Wicht.“

Alle lachten ob der Antwort die Cash, Rock gegeben hatte. Im Gleichklang heulte die Motoren der drei Hondas und des Nissan Sport auf. Während die vier Fahrzeuge in Richtung Rom davonfuhren flog das Flugzeug irgendwo in Richtung des Atlantiks davon.
 

Es dämmerte bereits als Rock und die anderen eine Rast einlegten um ihre angespannten Körper etwas zu lösen. Gemütlich saßen sie in den Hügeln der Toskana bei einem Lagerfeuer. Es wurde gelacht und der Musik gelauscht die aus Heretics Auto kam. Alle schienen den Abend zu genießen und so einigten sie sich darauf erst am nächsten Morgen weiter zu fahren. Nach einem kurzen Gespräch einigten sie sich darauf doch Nachtwachen aufzustellen. Beim auslosen zog DJackal den sprichwörtlich kürzeren, Joint, wodurch ihr die erste Schicht zufiel. Kurze Zeit später ertönte auch schon Rocks Schnarchen. DJ konzentrierte sich und versuchte herauszufinden ob auch Sica und Heretic schon schliefen. Ein Blick auf die Oberkörper der beiden, welche sich langsam aber regelmäßig hoben und senkten, sagt ihr, dass es der Fall war. Devious kniete sich einige Meter neben das Feuer und faltete ihre Hände im Gebet. Ihre Worte waren nicht mehr als ein Flüstern.

„Herr der Fliegen. Oh Gott der Lügen. Ich bitte dich, erhöre meine Worte und schenke uns eine Reise ohne Verluste auf unserer Seite. Halte deine grausamen Hände über unsere Widersacher und lasse sie spüren deinen Zorn. So soll es sein, beim Blute meiner selbst.“

Nach dem Gebet löste Devi ihre Hände und langte nach ihrem Stiefeldolch um das versprochene Blutopfer zu bringen. Ihre Finger berührten gerade den Griff als sie ein stechender Schmerz durchfuhr. Glockenhelles Lachen erklang. Dem folgte ein erstickter Schmerzensschrei. Devi kippte nach vorne. Unter ihr breitet sich eine Blutlache aus. Sica, Heretic und Rock schreckten aus ihrem Schlaf hoch und griffen nach den Waffen. Sica eilte sofort zu Devi. Rock durchsuchte die Umgebung nach dem Attentäter. Heretic eilte zu seinem Wagen.

„Heretic! Bring mir den Verbandskasten! Und zwar schnell!“, rief Sica und wandte sich wieder zu DJ um, „Oh meine Kleine. Wer hat dir das nur angetan?“

Ein wütendes Knurren entrang sich Sicas Kehle als sie die Kugel aus de Wunde holte und sie einen ordentlichen Druckverband anlegte. Zuvor allerdings säuberte sie die Wunde mit ihrer Zunge.

„Syraia“, spie Rock aus als er wieder zurückkam, inzwischen waren nur Augenblicke vergangen.

„Hast du sie erwischt?“, wollte Heretic wissen.

„Nein sie hatte einen zu weiten Vorsprung. Deinen Vorschlag kannst du gleich vergessen, wir müssen Devi hier weg bringen“, es war deutlich das Rock nun die Rolle von DJ’s Beschützer übernommen hatte.

Heretic nickte. In stillem einvernehmen verband Sica die Schusswunde noch einmal gründlich und bettete ihre Liebste auf einige Decken. Danach stiegen Rock und Sica auf ihre Maschinen. Sie wollten die Gegend nach Weingütern absuchen, irgendwo in diesem Anbaugebiet musste doch ein Haus sein. Der Lykaner blieb zurück und schwor Sica, sich um Devious zu kümmern. Zwischen jedem Zug den er bei seinem Joint nahm kontrollierte Heretic den Gesundheitlichen zustand der jungen Frau. Er war sich bewusst, dass niemand, nicht einmal er selbst, ihm verzeihen würde wenn sie jetzt starb.

„Ey, stirb mir jetzt bloß nicht weg kleine. Dazu habe ich dir einmal zu oft den Arsch gerettet“, wies Heretic die Patientin zurecht als ihre Augenlider begonnen hatten zu flattern. Er fand es ohnehin schon seltsam genug das sie nicht vor Schmerzen laut aufschrie sondern alles still über sich ergehen lies.

„Sie ist wie Abraxas“, beantwortet Rock die unausgesprochene Frage von Heretic, „wir haben was gefunden. Ein Weingut, es gehört einem Mann namens Ramirez. Sica ist noch bei ihm... sie versucht ihm beizubringen in welcher Lage wir sind.“

Während Rock sprach sahen beide Männer auf DJ, diese hatte es zustande gebracht bei den letzten Worten zu grinsen. Rock und Heretic sahen sich daraufhin kurz in die Augen. Anschließend nickten beide, sie waren sich einig das Devi schon wieder auf dem Weg der Besserung war. Mancher Schein kann trügen, denn keinen Augenblick nachdem sie sich sicher gewesen waren Devi würde es bereits besser gehen, hörte das Mädchen auf zu Atmen. Verzweifelt startete Rock die Wiederbelebung während Heretic fieberhaft alles zusammenpackte und den Wagen startete. Rock hatte Erfolg, doch darauf wollte er sich nicht verlassen. Vorsichtig hob er die kleine hoch und schwang sich mit ihr in den Nissan Sport. Augenblicklich gab Heretic Gas und folgte der Richtung aus der Rock gekommen war.

„Beschreib mir den Weg genauer, Rock. Und wenn es zu schlimm wird... Beiß sie!“, gab Heretic knapp Anweisungen.

„Sag mal hast du nen Knall?! Wenn ich sie beiße wird sie nur ein schwächlicher Vampir! Das bringt ihr genau gar nichts!“, schrie Rock den Lykaner an, diesen schien das allerdings wenig zu beeindrucken.

„Schon klar Rock, beruhig dich einfach, Okay? Sag mir welche Richtung. Und dann nimm Kontakt zu Abraxas auf, er soll kommen ... scheint so als würde nur er sie retten können“, erwiederte Heretic auf ein kalte Art die selbst Rock frösteln ließ.

„Nach gut hundert Meter biegst du Süd-West-West ab. Dann brauchst du nur gerade aus zu fahren“, antwortete Rock mit leichtem Zorn, er hasste es Befehle zu kriegen. Dennoch fügte er sich und schloss die Augen. Er ignorierte Devis verlockenden Herzschlag und konzentrierte ich auf Abraxas. Es war lange her das er diese einzigartige Gabe der ältesten Vampire angewandt hatte. Sie erlaubte es ihnen selbst über große Entfernung miteinander zu sprechen. Die anderen Vampire nannten diese Gabe: Göttliches Geflüster. Nach einer Weile, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, fand er die Aura seines Vaters.

„Alter Freund, Vater, Abraxas. Hörst du mich?“, Rocks Lippen formten keine Worte, so dass Heretic nicht sagen konnte ob sein Freund es geschafft hatte.

„Was ist los Rock? Sprich frei“, erwiederte Abraxas.

„Wo bist du gerade? Du musst so schnell es geht herkommen!“, für Abraxas erklang Rocks Stimme als wäre sie in seinen Gedanken. Sie wirkte angespannt und gehetzt.

„In der Nähe Roms. Was ist los? Ist wem von euch was passiert?“, er kannte Rock einfach zu lange um nicht erkannt zu haben das etwas geschehen ist was seinem Sohn gehörig gegen den Strich ging.

„Allerdings. Syraia diese dreckige Schlampe hat Devi angeschossen! Wir dachten zwar sie schafft es aber die Wunde scheint schlimmer zu sein als wir angenommen hatten. Es kann sein das wir sie Verwandeln müssen. Die Kraft die sie von mir bekommen würde wäre zu schwach! Heretic ist dazu ja nicht in der Lage. Wir brauchen dich, Abraxas! Devi braucht dich!“, Abraxas wusste wie ungern Rock schwäche zugab, wenn er es tat dann war es wirklich kritisch.

„Gut ich komme, wo seid ihr?“

„Auf dem Weingut von Ramirez, nahe dem ehemaligen Florenz.“

„Ich kenne den Mann wartet dort und haltet sie am Leben!“

„Darauf kannst du deinen Arsch verwetten, Alterchen!“, die zusage von Abraxas machte Rock wieder zuversichtlicher und lies ihn wieder so werden wie alle ihn kannten.

Rock schlug die Augen auf, sah seinen Freund an und nickte. Danach betrachtete er die Schusswunde ein weiteres Mal und beleuchtete sie mit einer Taschenlampe. Grimmig verzog er das Gesicht als er sah, dass sich die Wundränder in einem ungesunden Grün gefärbt hatten und eitrig geworden waren. Die Munition war eindeutig nicht Normal gewesen. Es sah wirklich schlecht aus. Wenn Abraxas nicht voll ins Gas treten würde konnte es wirklich knapp werden. Heretic hielt an. Rock stieg aus und eilte in das Wohnhaus. Dort wartet schon Ramirez und hielt sich nicht lange mit reden auf. Er bedeutete Rock ihm zu folgen und führte ihn in ein kleines Sanitätszimmer. Ohne lange Fragen zu stellen begannen die beiden damit DJ um jeden Preis am Leben zu halten.
 

Fluchend sprang Abraxas von seiner Honda. Es war sinnlos, mit ihr würde er geschätzte drei Stunden brauchen um bei dem Weingut von Diaz zu sein. Er musste es tun, er tat es selten und wollte nicht das es wer weis. Aber er wollte Devi retten, dafür würde er sogar eines seiner Geheimnisse preisgeben, Geheimnisse die er seit Äonen gehütet hatte. Er streifte seinen Mantel ab, legte seine Waffen darauf und knöpfte sein Hemd auf. Er lies es in dem kleinen Stauraum seiner Honda verschwinden und wickelte die Waffen fest in dem Mantel ein. Danach schloss der erste kurz seien Augen, nur um sie anschließend wieder aufzureißen. Sein Körper begann sich zu verformen, er ging auf alle viere und ähnelte dabei nun mehr einem riesigen Wolf als eine Vampir. Seine Schultern schienen zu zerreißen als sich das flügelpaar herausbildete. Sein ganzer Körper wurde sehniger, sein Kopf nahm die Form eines Wolfsschädels an. Ihm wuchs ein Dunkelgraues Fell und er bekam eine schwarze Mähen die sich bis zu der Spitze seines langen, in der Form her drachenähnlichen, Schwanzes zog. Vorsichtig nahm er seinen Mantel und die darin eingewickelten Waffen. Kurz spannte er seien kräftigen Muskeln an und stieß sich ab. Mit einigen Kräftigen Flügelschlägen gewann er zusehends an Höhe und Geschwindigkeit. Er wandte sich in die Richtung die ihm sein Sohn gewiesen hatte. Auf diese Weise, in dieser Form würde er nur ein wenig mehr als eine viertel Stunde brauchen. Und auch wenn am nächsten Tag sämtliche Vatikanische Medien wieder vom Wolfsdämon berichten würden, war es dass wert gewesen, sofern er Devi retten konnte.
 

Unterdessen versuchte Ramirez fieberhaft die Entzündung zu beseitigen und Devis Leben zu retten. Dabei überhörte er, wie die anderen auch, das leise Flügelschlagen das immer näher kam und schließlich langsamer wurde. Kurz nachdem das Flügelschlagen verklungen war betrat Abraxas den Sanitätsraum. Ramirez und Rock unterbrachen ihre versuche Devi zu helfen und sahen den kleinwüchsigen Vampir an. Selbst Sica lies von Devi ab und stand auf, den Blick stets auf ihren Bruder gerichtet. Eine leichte Kopfbewegung von Abraxas zur Tür wies sie darauf hin den Raum zu verlassen. Keiner, nicht einmal Rock, stellte Abraxas Entscheidung in Frage. Nachdem alle gegangen waren sah Abraxas auf seine kleine Schwester, auf Devi, herab und lächelte. DJ schien etwas in dem lächeln zu erkennen, denn sie begann den Kopf leicht zu schütteln und murmelte leise, kaum hörbare Worte.

„Du willst, dass ich aufhöre zu trauern?“

Ein leichtes Nicken, gefolgt von einem zaghaften Lächeln Devis war die Antwort die der Erste erhielt.

„Du weist an wen du mich erinnerst. So gewähre du mir die Tränen die sie mir versagt hatte. Wir beide wissen, dass ich bisher noch keine Frau mit meiner Gabe... gesegnet habe, nicht einmal sie. Warum sollte ich dann bei dir eine Ausnahme machen?“, trotz der Trauer die Devi nun deutlich im Gesicht von Abraxas sehen konnte war seine Stimme ruhig und kalt. Sie holte tief Luft und benötige scheinbar viel Kraft um sprechen zu können.

„Ganz einfach... Bruderherz... damit du ... mich kein zweites Mal verlierst...“, DJ’s Stimme klang schwach und fast krächzend. Dennoch entlocken ihre Worte dem Vampir ein Lächeln. Langsam kam er näher an ihre Bettstatt und beugte sich über sie. Während der Erste sich über sie beugte und ihrem Gesicht immer näher kam strichen seine Haare über ihre entblößte Brust. Abraxas sah ihr tief in die Augen, dabei fiel eine Träne auf ihr Gesicht. Sanft strich er sie weg.

„Das ist ein Argument. Nur wer bist du Devi Brynhart?“

„Du hast... mir in die Augen gesehen... mein Sohn... so wie damals auch... Erst im Tode... können wir uns... erkennen... Und nun... beiß mich...“, die letzten Worte der sterbenden Frau waren wenig mehr als ein flehen gewesen.

„Ich weis nicht was du wirst, Devi Lilith Brynhart. Aber ich werde dir deine bitte erfüllen“, nach diesen Worten schloss Abraxas sein Augen und senkte seinen Kopf. Die Gesichter der beiden kamen sich näher. Als der Vampir seinen Mund öffnete blitzen seine spitzen Eckzähen auf. Langsam senkte er sie auf den Hals der jungen Frau. Als die Spitzen ins Fleisch eindrangen stöhnte Devi laut auf. In dem Moment riss der Erste seine Augen auf und rammte ihr die Zähen bis zum Ansatz in den Hals. Immer lauter wurde das stöhnen von Devi, es war voller Lust und Qual zugleich. Nach einigen Augenblicken löste der Vampir sich von seinem Mahl und blickte auf den leblosen, toten Körper hinab.



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von: abgemeldet
2008-05-03T18:06:48+00:00 03.05.2008 20:06
boah...
da muss ich mir ma richtig Zeit nehmen das zu lesen!

Von:  Andoria
2008-01-02T13:05:08+00:00 02.01.2008 14:05
Super interessante Einleitung.
Na dann bin ich ja mächtig gespannt wies weitergeht.
Cu Andoria
Von:  little_sunshine
2007-12-19T08:31:22+00:00 19.12.2007 09:31
Hey *wink wink*
Also ich hab mir auf deinen Rat oder so mal deine FF durchgelesen und es kommt selten vor das ich was langes wirklich von Anfang bis zum Ende durchlese! aber es ist total spannend zu lesen, wollt immer wissen was als nächstes passiert ... manches mal hat sich zwar ein Rechtschreibfehler ein geschlichen aber das kann man ja übersehen! ^^

Also mein lieblingschara is Abraxas, in jeder Situation der coole Typ, harte Schale, weicher Kerl ...

Kannst du mir wenn du wieder irgendwas schreibst, schreiben das du was geschrieben hast?? BITTTEEEEE.... *fleh*

LG sandy
Von: abgemeldet
2007-10-24T21:34:21+00:00 24.10.2007 23:34
Ja, ich muss zugeben, ich bin ein Mädchen (Frau, weibliches Wesen, was auch immer o.ô) und ich mag böse Kerle. Besonders wenn sie mit Knarren, Schwertern, Säbeln, Morgensternen und sonstigen Gerätschaften rumfuchteln.
Ich kann also nicht leugnen, dass ich verrückt bin -.- Ich liebe deine Charas. Ganz besonders Cash in diesem Kapitel!

Aber sag Mal, warum besaufen die sich so? Wie kannst du das zulassen? Weißt du nicht, dass mit jedem Rausch Gehirnzellen absterben?
Kein Wunder also, dass die halbe Menschheit verblödet ist.

OMG, ich hab schon wieder meine Phase und halt jetzt besser die Klappe.

...bastet

Von: abgemeldet
2007-10-24T18:13:49+00:00 24.10.2007 20:13
So, das hast du nun davon, dass du mich herausforderst. ich werde nun zu jedem Kapitel ein Kommentar hinterlassen. Bist du nun zufrieden?? XDDD

Fast alle alten Hochkulturen sind wieder auferstanden? Das freut mein Archäologenherz! *händereib* Soblad dieser Krieg vorbei ist, wird meine Berufsschicht wieder viel zum Buddeln haben.

Wenn Japan unter Wasser ist, ist es dann Italien auch?
Die Satanisten werden zur Weltreligion? Wie krass ist das denn. Aber ist ja eigentlich klar, wenn nun Anarchie über die Welt herrscht.

Der Prolog schon mal nicht schlecht ^^ Zwar viel Information, aber zum besseren Verständnis sehr gut.

...bastet
Von:  G_O_D
2007-10-05T16:14:39+00:00 05.10.2007 18:14
KURZ!
VIEL ZU KURZ! MINIMAN!

aber dennoch gut

greets Mario
Von:  SpeikobraRote
2007-10-05T13:24:48+00:00 05.10.2007 15:24
abraxas als kleinen wcith zu bezeichnen ist lol XD
das mit devi is ne sauerei -.-
lo ramirez ist auch der name meiner barschart XD toller zufall...
=__= na super was wird denn nun aus devi hm?
schreib gefälligst sofort weiter sonst gibts haue
*seufz*
war alles ziemlich schnell hintereinander weg gewesen erst die verfolgungsjagd dann die kurze nacht dann das also wirklich das war ziemlich viel auf einen haufen ^^
aber es war gut muss ich zugeben schnell aber gut.

Von:  SpeikobraRote
2007-06-09T17:09:02+00:00 09.06.2007 19:09
boah ja... wenn ich ehrlich bin weiß ich nichtmal was ich sagen soll...
ich war blau als ichs gelesen hab

scherz

ich war umringt von alten menschen als ich das gelesen habe die mich ständig gefragt haben was ich da lesen @________@
scheiße sag ich nur

aber was solls ich fand dieses kapitel auch ziemlich beindruckend... soviel info auf einem haufen
also ich sag nur bis zum nächsten kapitel was besseres fällt mir dazu nicht ein.

Von:  SpeikobraRote
2007-06-09T17:00:48+00:00 09.06.2007 19:00
erste frage... was ist schlohweiß? ich glaube das wort kennt mein wortschatz leider nicht XD
evtl sollte ich mal im duden nachsehen...
*murmel*

die vorstellung eines qualmenden und musikhörendenden wolfes ist wirklich einfach nur lol
...
das metal festival war mehr oder weniger ein reines blutbad aber egal... wems gefällt
reines gemetzel...
*murmel*

naja trotzdem das kapitel war gut

Von:  Rhage_War
2007-05-15T08:18:07+00:00 15.05.2007 10:18
hab ich verpeilt das der schon nen namen hatte xD aber naja ... die ganzen religionn haben sowieso einen hund beisammen ... dracula lässt seine leute ienfach tun und lassen was sie wollen solange sie ihm damit nicht auf die eier gehen wenn doch nietet er sie um ende der debatte und die andere religionen suchen halt meistens brav nahc gründen xD aber vielleicht hat cahs ja auch einen norrington getötet ?


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