Sorry, dass es so lange gedauert hat! War im Urlaub!! Dafür gibt es das Nächste extra schnell!!!
Eure R11
Der nächste Morgen war für keinen Beteiligten eine angenehme
Angelegenheit, Trunks verteilte sein Essen bloß auf seinem Teller
anstatt es zu Essen und vermied es mit irgendwem zu sprechen. Vegeta
konnte er nicht mal in die Augen sehen.
Dem ging es beinahe ebenso. Er hatte die Nacht im GR verbracht und
hatte auf die Bemühungen seiner Frau ihn aufzumuntern nicht mal
reagiert. Und auch sein Essen hatte er nicht angerührt. Das
Nesthäkchen der Familie saß verwirrt am Tisch und schaute zwischen
ihrem Vater und ihrem Bruder hin und her, bevor sie ihre Mutter
fragend ansah.
Die zuckte selbst nur verständnislos mit den Schultern.
„Ich geh jetzt.“ Murmelte Trunks und verschwand fluchtartig aus der
Küche.
Sein Vater schaute nicht mal auf und stocherte nur weiter in seinem
Essen herum. Blinzelnd steckte Bra sich noch das letzte Stück
Pfannkuchen in den Mund und stand dann auf. "Mama? Bringst du mich
heute in den Kindergarten?"
„Aber klar, Schätzchen. Mach dich doch schon mal fertig, ja?“ bat
Bulma ihre Tochter lächelnd.
Nickend lief Bra los um sich anzuziehen.
Besorgt sah Bulma ihren Mann an und legte ihre Hand auf seinem
Arm. „Vegeta?“
Aber der Angesprochene reagierte nicht. Er starrte nur weiter auf
seinen gefüllten Teller und stocherte in dem Rühreiern herum.
Seine Frau stellte keine Fragen, sondern strich ihm nur mitfühlend
über den Arm.
//
Einige Stunden später knallte die Einganstür der CC und wütendes
Stampfen war zu hören.
„Trunks! Jetzt warte doch!“ rief Goten verzweifelt, er war Trunks von
der Schule bis hier her nicht von der Seite gewichen, doch es war
deutlich, dass sein Freund nicht über das Geschehende reden wollte.
Von dem Lärm aufgeschreckt kam Bulma aus ihrem Arbeitszimmer und wich
gerade noch zurück, um nicht von ihrem Sohn umgerannt zu
werden. "Trunks?", rief sie ihm hinterher, doch erhielt keine
Antwort. Schnell wandte sie sich um und griff schnell nach Gotens
Kragen, bevor dieser auch davon rennen konnte. "Was ist los,
Goten?!!!"
Goten schluckte, Bulma hatte in diesem Augenblick einfach zu vie
Ähnlichkeit mit seiner eigenen Mutter. Er hatte gehofft, dass es
nicht an ihm hängen bleiben würde die Geschehnisse in der Schule
wiederzugeben, aber anscheinend hatte er keine andere Wahl. „Naja,…
Trunks ist quasi suspendiert worden.“
"WAS?!!" Die Blauhaarige starrte Goten an. "Warum?!!“
„Trunks… Trunks ist völlig ausgerastet, ich hab ihn noch nie so
erlebt! Ich dachte echt er bringt ihn um!!“ hastig versuchte Goten zu
erklären was geschehen war, doch machte dabei alles nur noch
komplizierter.
"Der Junge hat Trunks geärgert und er ist auf ihn losgegangen? Das
glaube ich nicht. Warum sollte Trunks das tun?" Besorgt und leicht in
Panik schüttelte Bulma den Jungen vor sich.
„Uwa! Lass mich doch los, Bulma!“
Mit Tränen in den Augen gewährte sie dem Jungen seinen Wunsch. "Mein
kleiner Schatz, was ist nur mit dir los...", schluchzte sie
verständnislos. Ebenfalls von dem Krach angelockt hatte Vegeta Gotens
Erzählung mitbekommen. Nachdenklich sah er zu Boden und wandte sich
dann wieder ab, um zurück in den Garten zu gehen.
„Ich weiß wirklich nicht, was mir ihm los war, Trunks hat sich nie
provozieren lassen, egal wie gemein sie zu uns waren. Aber als dieser
Kerl ihn… Schwuchtel genannt hat ist er einfach ausgerastet, wenn ich
nicht dazwischen gegangen wäre… er hätte ihn wirklich umbringen
können.“
Die Bewegungen des Sayjajins gefroren förmlich und er wandte seine
Aufmerksamkeit wieder dem Freund seines Sohnes zu. Bulma fuhr sich
durchs Haar und schaute Goten nur hilflos an. „Aber...wieso...?“
„Ich weiß es nicht, er hat sich in letzter Zeit sehr verändert, aber
er hat sich vorher nie aggressiv verhalten.“ Goten zuckte mit den
Schultern und murmelte dann, mit einem leisen Schnauben, mehr zu sich
selbst. „Und es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie uns
gehänselt haben.“
Seufzend nahm Bulma den Jungen in ihren Arm. "Davon hat Trunks kein
Sterbenswörtchen erzählt." Vegeta wandte sich wieder ab und ging
relativ schnell auf das Zimmer seines Sohnes zu.
Trunks saß zusammen gekauert auf seinem Bett, ein Bein hatte er an
gezogen, dass andere hatte er leicht von sich gestreckt. Um seinen
Körper schlang sich Cleopatra, ihr Kopf war nur Zentimeter von Trunks
Gesicht entfernt und ihre Zunge berührte seine Wange, wie um ihn zu
trösten.
Zögernd klopfte Vegeta an die Zimmertür und wartete.
Trunks wusste, dass er sich nicht verstecken konnte, also erlaubte er
seinem Vater einzutreten.
Lautlos öffnete dieser die Tür und schaute rein. "Brauchst du
vielleicht einen Berufskiller? Ich kann jahrelange Erfahrung
vorweisen und mit ein paar Schuljungen hab ich keinerlei Probleme."
Zärtlich strich der Lilahaarige über Cleopatras Kopf. „Ich bin schon
für zwei Monate suspendiert, ich muss nicht auch noch von der Schule
fliegen, nur weil diesen Idioten was passiert ist.“
"Zwei Monate?" Er lehnte sich gegen den Türrahmen. "Erzählst du mir
warum?"
„So ein Typ hat Scheiße geredet und ich bin wütend geworden, das
war’s schon.“ Murmelte Trunks und sah dabei weiterhin nur Cleo an.
Vegeta nickte und blieb stehen wo er war. "Mehr willst du mir darüber
nicht sagen, oder?"
„Da ist nichts mehr zu erzählen.“ Sagte Trunks mit einer gewissen
Schärfe in der Stimme.
"Ok." Eine Weile blieb der Vater noch in der Tür stehen, doch dann
drehte er sich weg und begann die Tür zu schließen.
„Bist du sauer auf mich?“ kam es leise vom Bett.
Die Tür blieb stehen. Und fast ebenso leise antwortete Vegeta: "Warum
sollte ich sauer sein? Weil du die Beherrschung verloren hast? Ich
bin der Letzte, der dir deswegen etwas vorwerfen dürfte!"
Trunks Stimme bebte, als er weiter sprach: „Ich wollte ihm nicht weh
tun…“
Die Tür öffnete sich wieder ein bisschen mehr. "Hast du ihn denn
schwer verletzt?" Die Stimme Vegetas war ruhig und fast sanft. Man
hatte gar nicht das Gefühl, als hätte er eine Frage gestellt.
Der Lila Schöpf schüttelte sich verneinend. „Goten kam dazwischen,
ich hab ihm nur den Kiefer gebrochen.“
Ein untypisches Kichern drang aus Vegetas Kehle. "Und dafür wurdest
du zwei Monate suspendiert? Weicheier!"
„Hätten sie mir wenigen gegeben würden die Leute glauben, Mum hätte
mich raus gekauft.“ Erklärte er ruhig, zu ruhig.
Nach einigem Zögern trat Vegeta ins Zimmer und lehnte die Tür hinter
sich an. Langsam kam er zum Bett. "Seit wann ist es dir denn so
wichtig, was die anderen glauben?", erkundigte er sich sanft bei
seinem Sohn.
„Es…“ Trunks biss sich auf die Unterlippe und sagte einige
Augenblicke nichts. „Es hat einfach das Fass zum überlaufen
gebracht.“ Cleopatra zischte und glitt über seine Schultern, bis sie
Vegeta von ihrer Position aus gemütlich beobachten konnte.
Der Prinz zog angewidert einen Mundwinkel hoch. "Glotz mich nicht so
an, du Blindschleiche!", brummte er der Schlange zu. In angemessener
Entfernung zu seinem Sohn setzte er sich auf den Bettrand. "Goten hat
gesagt, dass dich jemand...ähm..." Nachdenklich sah Vegeta zur
Decke. "Schwuchtel genannt hat." Fragend sah er Trunks an. "War es
das, was dich so auf die Palme gebracht hat?"
Trunks ganze Haltung verkrampfte sich und er wurde noch blasser, als
er es eh schon war. „Ich… ich weiß nicht mehr, was er gesagt hat.“
Aber seine Körpersprache war eindeutig und Vegeta war durchaus fähig
diese zu lesen. "Hm." Gemächlich stand er auf und ging wieder zur
Tür. "Falls du über irgendwas reden willst...du weißt ja wo du mich
findest." Ebenso ruhig schritt er zur Zimmertür.
Zum ersten Mal sah der 18 Jährige zu seinem Vater, sein Mund öffnete
sich, doch kein Wort kam heraus. Gequält rollte Trunks sich in sich
zusammen und ein leises Schluchzen drang aus seiner Kehle.
Jener klagenvolle Laut drang wie ein glühendes Messer in Vegetas
Herz. In seiner Bewegung gefroren verharrte er auf seinem Weg zur Tür
und schaute über seine Schulter zurück zu seinem Sohn. Er hätte ihn
gern in den Arm genommen und getröstet. Aber irgendwie ahnte er, dass
der Junge dies abwehren würde. Mit einem traurigen Blick öffnete er
die Tür. "Ich hab dich lieb Trunks. Ich möchte das du das
weißt...auch wenn du mir nicht glaubst.", sagte er leise an der Tür
und verließ dann das Zimmer.
Seine Worte trafen Trunks wie Blitze und er begann noch heftiger zu
weinen. Diese Worte wollte er nun schon so lange hören, doch der
Zweifel war zu tief in ihm verwachsen.
//
Am nächsten Tag, wurde Vegetas Training im GR unterbrochen, als ein
Signal an der Kontroll-Konsole ihm signalisierte, dass jemand vor der
Tür des Raumes stand. Dieser jemand war niemand geringeres als Son
Goku.
"Ach Scheiße...", murmelte der Prinz vor sich hin und schaltete den
Computer ab, um zur Tür zu gehen. „Was will der denn?!" Grummelnd
öffnete er die Tür. "Ich bin beschäftigt!"
„Ich freu mich auch dich zu sehen.“ Trotz des neckischen Kommentars
war Goku ungewöhnlich ernst. „Goten hat erzählt, was gestern passiert
ist.“
"Hm..." Ohne ein weiteres Wort wandte Vegeta sich wieder ab und ging
zurück in den GR. "Wenn das alles war, was du mir sagen wolltest,
dann hau wieder ab. Ich bin gerade im Training!"
„Hat er dir erzählt was passiert ist?“ fuhr Goku unbeirrt fort.
"Irgendein Junge in der Schule hat ihn provoziert und er hat die
Nerven verloren! Ist das so schlimm!" Ebenso unbeirrt schaltete
Vegeta den Computer wieder auf 200 G. "Wenn du mir schon auf den
Geist gehen musst, dann kannst du auch mit mir trainieren! Ich
brauche mal wieder einen ordentlichen Sparringpartner!"
Ohne Umschweife trat Goku in den Raum und näher an Vegeta ran. „Ich
hab nicht von gestern gesprochen. Hat er es dir erzählt?“
Vegetas Aura glomm auf und seine Haare färbten sich blond.. "Was
erzählt?!" Schnell wie ein Blitz griff er Goku an und genoss den
kleinen Schlagabtausch sichtlich.
Goku schenkte Vegeta nichts und einige Momente kämpften sie nur,
bevor er Vegeta, zwischen zwei Schlägen, wieder ansprach. „Was dieses
Arschloch ihm angetan hat.“
"Ich weiß nicht was du meinst!", antwortete Vegeta während er einem
Schlag von Goku auswich und seinerseits einen Treffer verzeichnen
konnte. "Ha!"
Goku musste sich nun wirklich bemühen, sich zu konzentrieren, denn in
ihm stiegen wieder die Bilder hoch, die ihn immer noch nicht
losgelassen hatten. „Ich hab ihn gesehen! Ich weiß, was mit Trunks
passiert ist Vegeta!“ rief er dem Anderen entgegen, während er einem
Angriff auswich.
"Was soll schon passiert sein!? Ein Zoff zwischen zwei Schuljungen!
Ich weiß wirklich nicht, was dich das so beschäftigt!" Passioniert
intensivierte Vegeta den Kampf.
„Verdammt, Vegeta! Ich spreche nicht von Trunks Ausraster! Ich hab
gesehen, was Thoress getan hat!!“ Frustriert und von seiner
Erinnerung beinahe geblendet verpasste Goku seinem Kampfpartner
eine.
Von dem heftigen Schlag und von der Aussage seines Freundes
überrascht knallte Vegeta gegen die Wand und schüttelte sich, um den
betäubenden Schmerz los zu werden. Blinzelnd schaute er Goku
an. "Thoress?"
Schwer atmend erwiderte er den Blick. „Ich hab Trunks dort in der
Zelle liegen sehen,…“ seine Stimme zitterte leicht. „… ich weiß, was
passiert ist.“
Goku öffnete und schloss seinen Mund wieder, ohne einen Laut zu
Stande gebracht zu haben, erst nach ein zwei weiteren Versuchen
spielte seine Stimme mit. Es war schwer, die Worte zu formen und Goku
fühlte sich, als würde er Trunks verraten, als würde er ein Geheimnis
lüften, das nicht seins war und genau betrachtet war es das ja
auch. „Trunks wurde vergewaltigt.“
//
Grinsend kraulte Goten Cleopatra am Bauch und giggelte, als die
Schlange sich als Reaktion darauf kräuselte. "Und hast du dir schon
überlegt, was du die zwei Monate zu Hause anstellst?" Vorsichtig hob
er Cleo hoch und ließ sie wieder zu Trunks aufs Bett gleiten.
„Nicht wirklich, ich bin ja nicht mal sicher, ob ich überhaupt wieder
zu Schule will.“ Trunks hob die Tigerpython hoch und legte sie sich
um die Schultern.
Mit seinem unverwechselbaren Grinsen lehnte sich sein Freund auf den
Bettrand und schaute Trunks an. "Da wird dir wohl gar nichts anderes
übrig bleiben! Ich glaube kaum, dass deine Mutter Ja und Amen dazu
sagt, wenn du ihr unterbreitest, dass du nicht mehr zur Schule gehst!"
Trunks schnaubte. „Ja, leider! Da bei lern ich da doch eh nichts,
dass ich nicht schon weiß. Ich langweile mich bloß jede Stunde zu
Tode und muss meine Zeit mit der Inkompetenz der Lehrer und Schüler
verschwenden.“ Der Lilahaarige streichelte über den Kopf seiner
Schlange. „Und dann tun diese Idioten so, als wären sie besser als
wir, nur weil wir unser Potenzial nicht ausleben dürfen. Es ist so
unfair.“
Goten blinzelte ein bisschen verwirrt. "Also...irgendwie fühl ich
mich gerade...beleidigt. Ich gehöre schließlich auch zu den Schülern."
Trunks grinste ihn leicht an. „Du bist eine Ausnahme, deine
Inkompetenz ist erfrischend.“
Der Blick seines Freundes wurde noch verwirrter. "Also...jetzt weiß
ich nicht, ob ich mich geschmeichelt oder noch mehr beleidigt fühlen
soll.."
„Das war ein Witz!“ Augenrollend sprach der Ältere weiter: „Du bist
cleverer, als die Deppen in der Schule, auch wenn du manchmal
ziemlich auf der Leitung stehst.“
Goten grinste. "Danke. Das kann ich als Kompliment verstehen." Mit
einem Satz war er neben Trunks auf dem Bett. "Sag mal? Warum bist du
eigentlich so ausgerastet? Ich meine...der Arsch hat uns doch schon
immer provoziert und es hat dir sonst nie was ausgemacht."
Trunks Gesicht verfinsterte sich, Goten war nicht der Erste der diese
Frage stellte, aber Seine bohrte sich an die selbe Stelle, wie die
Fragen davor und diesmal schien etwas freigelegt worden zu sein. Tief
in Trunks brodelte es, die Verleugnungen, die seine Tage ertragbar
machten kamen zum Vorschein und zeigten, dass sie genau das waren,
Masken und Lügen, mit denen Trunks sich selbst etwas vormachte.
„Er hat mich so wütend gemacht, er hatte kein Recht das zu sagen! Es
ist nicht wahr!“
Goten schaute Trunks ein bisschen perplex an und strich Cleopatra
über den Kopf. "Klar ist das nicht wahr! Aber warum bringt dich das
so auf die Palme?" Der Schwarzhaarige verstand nicht, was in Trunks
vorging. Schließlich hatte Charles, der Klassenkamerad, um den es
ging, auch ihn schon als 'Schwuchtel' beschimpft. Aber ihn ließ das
kalt.
In diesem Moment brach ein Damm in Trunks. „Als er das sagte… ich
dachte er wüsste es!“ Japsend atmete der Lilahaarige ein. „Er hat
mich angefasst! Ich wollte das nicht, glaub mir!“
Bedröppelt schaute Goten seinen Freund an. Er wusste nicht, was er
jetzt sagen sollte. Denn eigentlich hatte er keine Ahnung von was
Trunks da redete. Wie sollte Charles ihn denn angefasst haben? Der
arme Irre wäre doch tot gewesen, bevor er auch nur die Gelegenheit
dazu bekommen hätte. Doch in diese verwirrten Gedankengänge hinein,
schlich sich die Erinnerung an jene Kreatur, die sie vor einiger Zeit
entführt hatte und Goten schnappte nach Luft. "Waaaa..." Er brach ab
und machte sich ganz klein. Vorsichtig schaute er Trunks an. "Der
Kerl, der uns entführt hat? Er hat....dich...?" Ungläubig und
gleichzeitig mitfühlend betrachtete er seinen Freund.
Mit gequältem Blick suchte Trunks den Blickkontakt mit seinem besten
Freund. „Ich wollte es nicht, das glaubst du mir doch Goten, nicht
wahr?“
Schwach nickte der Junge und griff zögernd nach Trunks Hand. Auf
einmal begriff er, warum sein Freund in den letzten Wochen so komisch
war. Still blieb er neben ihm sitzen.
Trunks sah auf Gotens Hand, die seine hielt und weinte innerlich,
doch keine Träne verließ seine Augen, er würde nicht weinen, nicht
wegen so etwas.
//
Gegen 11 Uhr Abends schlich eine schlanke Gestalt durch die stillen
Flure der CC und blieb vor einer Zimmertür stehen. Nach kurzem Zögern
öffnete er diese lautlos und schaute ins Zimmer. Tief aber unruhig
schlafend lag Trunks in seinem Bett. Cleopatra hob in ihrem Terrarium
den Kopf, als Vegeta ins Zimmer kam und zum Bett rüber ging. Das
Mondlicht fiel als ein dünner Strahl durch den Spalt der Vorhänge und
erleuchtete das Gesicht des Sayjajin. Tiefe Trauer und Sorge stand in
seinen Augen, als er seinen Sohn im Schlaf betrachtete. So stand er
lange Zeit dort, ohne sich zu rühren. Schließlich hob er einen Arm
und strich zart die Haare aus Trunks Gesicht. Schwer seufzend schloss
er seine Augen und wandte sich schließlich wieder ab. Er verließ das
Zimmer ebenso lautlos, wie er es betreten hatte.
//
„Ich war bei Trunks Schulleiter.“ Erklärte Bulma, als sie sich einen
Tag später zu Vegeta an den Tisch setzte, während dieser sein
Mittagessen zu sich nahm.
Mit seinem Essen mehr schlecht als recht beschäftigt sah Vegeta sie
aus den Augenwinkeln an. "Warum das?"
„Weil unser Sohn suspendiert worden ist? Das könnte seine College
Auswahl beeinträchtigen, nicht jedes Elite College nimmt jemanden,
mit einem solchen Vermerk in der Schulakte.“ Die blauhaarige Frau
seufzte. „Wir haben dann einen Kompromiss gefunden.“
In seinen eigenen Gedanken versunken schob sich Vegeta einen Löffel
Curry in den Mund. "Und der wäre?", fragte er leicht desinteressiert
mit vollem Mund nach.
„Nun, nachdem ich dem Schulleiter erklärt habe, dass Trunks momentan
eine schwere Zeit durchmacht und er hat sich bereiterklärt, seinen
Eintrag in der Schulakte zu streichen, wenn… Trunks sich bereit
erklärt eine Therapie zu machen.“ Erwartungsvoll sah sie ihren Mann
an.
Und dieser erwiderte ihren Blick. "Eine Therapie?" Nachdenklich aß er
weiter. "Sowas, bei dem er auf ner Couch liegt und einem Psychoheini
sein Seelenleben verklickert?"
„So in etwa, ein bisschen komplizierter ist es aber schon.“
"Ach ja?" Vegeta schluckte sein Essen herunter und sah Bulma
an. "Inwiefern?"
„Nun, ich bin natürlich keine Expertin, aber bei einer Therapie liegt
man nicht nur auf einer Couch und redet, es gibt viele verschiedene
Möglichkeiten seelische Probleme zu behandeln. Ich dachte daran, dass
wir zusammen mit Trunks jemanden aussuchen.“
Mit nachdenklicher Mine legte Vegeta das Besteck weg und lehnte sich
im Stuhl zurück. "Hm... Was wenn er da nicht mitmacht?"
Bulma seufzte und senkte den Blick. „So sehr ich mir wünschte, dass
es anders wäre… Trunks braucht Hilfe, eine Hilfe die wir ihm nicht
geben können, wenn er sich weigert müssen wir einen Weg finden ihn zu
zwingen.“
Beunruhigend gefasst sah Vegeta zur Seite und erhob sich. Ebenso
ruhig nahm er seinen Teller und stellte ihn selber in die
Spülmaschine. Dort blieb er eine Weile mit dem Rücken zu Bulma
stehen. "Das mache ich nicht!", sagte er und drehte sich wieder zu
seiner Frau um. "Ich werde ihn nicht dazu zwingen." Mit festem
Schritt wandte er sich der Küchentür zu.
„Vegeta!“ Bulma erhob sich und sah ihren Mann flehend an. Sie wollte
Trunks ja auch nicht in so eine Situation drängen, aber die Angst um
ihren Sohn war größer als ihr schlechtes Gewissen. „Er macht sich
kaputt!“
Der Prinz blieb stehen und nickte. "Ich weiß...aber ich werde ihn
trotzdem nicht dazu zwingen.", antwortete er fast flüsternd. "Ich
kann es nicht." Damit verließ er den Raum und ging eine Weile einfach
nur herum, ohne zu wissen, wohin er gehen sollte. Doch schließlich
richtete er seine Schritte in den Garten, wo er die Aura seines
Sohnes spürte. Es wurde Zeit für ein ernsthaftes Gespräch zwischen
Vater und Sohn.
Trunks wand sich nicht um, als er spürte wie Vegeta sich ihm näherte.
Er war in den Garten gekommen, um den einengenden Wänden seiner
Zimmer zu entgehen, doch befreit hatte die frische Luft ihn nicht.
Ohne ein Wort setzte Vegeta sich neben ihn. Stumm schaute er auf den
dahin plätschernden Bach, der durch den Garten floss. "Wie geht es
dir?", brach er schließlich das Schweigen zwischen ihnen.
Trunks zuckte mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung.“
Seufzend wandte Vegeta ihm seinen Blick zu. "Es wäre aber besser,
wenn du es wüsstest!" Schwungvoll stand er auf und ging vor Trunks
auf und ab. Er wusste, dass er mit seinem Jungen reden musste, aber
wie er das anfangen sollte, konnte er sich beim besten Willen nicht
denken.
Trunks starrte seinen Vater verwirrt an und eine eisige Vorahnung
ergriff von ihm Besitz, hatte Goten ihn verraten und es Vegeta
erzählt? Er betete, dass dem nicht so war, er würde es nicht
ertragen, wenn sein Vater von der Schande wüsste, die er sich
aufgeladen hatte.
Mit einem Seufzen blieb Vegeta stehen und schaute senkrecht zu Trunks
stehend ins Leere. „Ich weiß, dass dir etwas auf der Seele lastet und
du nicht willst, dass jemand - vor allem ich nicht - es erfährt. Wenn
du allerdings so weiter machst, wird deiner Mutter und mir nichts
anderes übrig bleiben, als dich zu einer Therapie zu schicken.“
Obwohl Vegetas Aussage keine Widerrede zuließ, war seine Stimme sanft
und verständnisvoll.
Trunks Hände hatten sich in seinen Hosenbeinen gekrallt und er
starrte seinen Vater entsetzt an. „T… Therapie?“
Vegeta schloss langsam seine Augen. "Das hat dein Schulleiter
vorgeschlagen." Ein warmer Blick traf Trunks. "Ich werde dich nicht
dazu zwingen dort hinzugehen, aber ich hoffe, dass du es trotzdem
tust."
„Warum“ fragte Trunks verständnislos. „Damit so ein komischer Heini
in meinem Seelenleben rumpfuscht?“
Ein Lächeln erschien auf Vegetas Gesicht. "Das Gleiche habe ich eben
deiner Mutter gesagt." Ruhig kam er näher und setzte sich wieder
neben seinen Sohn. "Meinst du denn, dass du alleine damit klar
kommst?", fragte er nun wieder ernst.
Ein gleichgültiges Schulterzucken kam von Trunks. „War ja schließlich
nur so ne kleine Entführung.“
Vegeta sagte nichts.. Er blieb vollkommen ruhig, doch im Inneren
hätte er heulen können.
Es schmerzte ihn seinen Vater an lügen zu müssen, doch die Wahrheit
war um so vieles qualvoller..
Sanft legte Vegeta seinem Sohn eine Hand auf die Schulter und erhob
sich dabei. "Denk drüber nach.", bat er ihn bevor er langsam auf die
Haustür zuging.
Zögern kaute Trunks auf seiner Unterlippe rum, er war nicht dumm, er
wusste, dass es ihm nicht gut ging, doch das laut auszusprechen,
würde ihm die Flucht vor der Realität unmöglich machen. „Das… das ist
nichts Verpflichtendes, oder?“
Vegeta blieb stehen und schaute zurück zu Trunks. "Mein Wort drauf."
Ein Lächeln umspielte dabei seine Mundwinkel.
„Ich kann mir das ja mal angucken.“ Schlug Trunks etwas zögerlich
vor.
Erleichtert nickte Vegeta. "Einverstanden." Lächelnd ging er
weiter. "Hast du Lust ein bisschen Warcarft zu spielen?", erkundigte
er sich wie nebenbei.
„Warum nicht.“ Trunks klopfte sich den Rasen von der Hose, nachdem er
aufgestanden war, bevor er zu seinem Vater ging.
Als er zu seinem Vater kam hielt dieser ihm die Tür auf. "Aber ich
warne dich! Ich nehme keine Rücksicht auf dich!" Grinsend ging er mit
Trunks ins Fernsehzimmer und schaltete die Spielkonsole an.
//
Frustriert warf Trunks die Papiere aus seiner Hand auf den
Wohnzimmertisch, der voll mit Unterlagen war. „Woher soll ich denn
wissen, wer von denen was taugt!“ beschwerte er sich bei seinem
Vater, der neben ihm auf der Couch saß.
"Intuition." War das Einzige, was der dazu sagen konnte. Er nahm sich
sein Glas und nippte an seiner Cola. "Wir können auch einfach Termine
vereinbaren und uns die Typen vor Ort angucken." Er setzte sich auf
und stellte das Glas wieder beiseite. "Vielleicht helfen dir ja auch
die Spezialgebiete der Typen."
Trunks murmelte Unverständliches vor sich hin, während er die
Unterlagen erneut durch sah. „Ok, ich glaub ich hab ne engere
Auswahl.“
Sein Vater nickte. "Das ging schnell." Blinzelnd sah er Trunks
an. "Soll ich dort anrufen und Termine vereinbaren, oder willst du
das selber machen?"
Trunks wusste, dass wenn er es selber machen müsste einen Weg finden
würde sich darum zu drücken. „Mach du lieber.“
Zustimmend streckte Vegeta seine Hand aus, um die Unterlagen entgegen
zu nehmen.
„Danke.“ Murmelte sein Sohn, ohne ihn anzusehen.
Der Sayjajin erwiderte nichts, sondern griff gleich nach dem
Telefon. "BULMA!!! Meine Cola ist alle!", rief er laut, bevor er die
erste Nummer wählte.
„Dann hol dir Neue!!!“ Schallte es zum Wohnzimmer zurück.
"Geht nicht! Ich bin am Telefon! Beweg deinen Hintern!!" In seine
Augen trat ein verdutzter Ausdruck. "Was? Nein, ich meine nicht sie.
Ich habe mit meiner Frau gesprochen! ....Das geht sie gar nichts an!
Ich hätte gern einen Termin bei ihrem Psychodoktor! ...Ach sie sind
der Psychodoktor? ...Nein der Termin ist für meinen Sohn!"
Missmutig stapfte Bulma in den Raum und stellte Vegeta etwas unsanft
seine Cola hin, als sie dann aber bemerkte, worum sein Telefonat
ging, sah sie zu Trunks und lächelte ihm aufmunternd zu.
"Ja. Das passt." Beim Telefonat deutete Vegeta einen Kuss an, den er
an Bulma schickte. "Donnerstag 10 Uhr . Ist notiert!" Schnell
kritzelte er den Termin auf einen Zettel.
Trunks schluckte, jetzt wurde es wirklich ernst. Nervös zwirbelte er
am Saum seines Hemdes und sah seinen Vater zweifelnd an. „Schon
Donnerstag?“
Vegeta legte auf und nahm sich den nächsten vor. "Na ja...es sind
immer noch fünf Quacksalber und zwischen denen kannst du dich nur
entscheiden, wenn du hin geh...oh...das ist ja eine Frau Doktor
Quacksalber!", bemerkte er, als er die Unterlagen kurz durchblätterte.
Bulma strich kurz durch Trunks Haar, bevor sie ihre Männer wieder
alleine ließ, so bemerkte sie nicht, dass ihr Sohn bei ihrer
Berührung leicht zurückgeschreckt war.
„Dann bleibt mir wohl nicht anderes übrig, als hinzugehen.“
"Jap." Den restlichen Vormittag verbrachte Vegeta damit weitere
Termine zu vereinbaren. Letztendlich lehnte er sich zurück und
streckte sich. "Also...übermorgen ist der erste Termin angesetzt."
„Ich freu mich schon.“ Murmelte der Lilahaarige sarkastisch.
Sanft stupste Vegeta ihn an. "Willst du allein dort hingehen?"
Darauf wusste Trunks nicht wirklich zu antworten. Er hatte ziemlich
schiss vor diesen Terminen, aber Vegeta bitten mitzukommen war auch
seltsam. Es gab Dinge, von denen Trunks nicht wollte, dass sein Vater
sie sah, die aber bei einer Therapie ans Tageslicht kommen
könnten. „Ich… ich weiß nicht.“
Ganz nebensächlich unterbreitete Vegeta ihm beim Aufstehen einen
Vorschlag: „Ich könnte dich begleiten und im Wartezimmer bleiben.
Außer, du willst mich nicht in deiner Nähe haben.“
„Du willst eine ganze Stunde da rum sitzen? Zwischen all den
Verrückten?“ Trunks musste schmunzeln, fühlte sich aber sehr berührt,
dass sein Vater so auf ihn einging.
Vegeta grinste bloß. "Warum? Da pass ich doch gut hin, oder nicht?"
Das entlockte dem Lilahaarigen ein kleines Lachen. Und Vegeta freute
sich darüber, wie ein kleiner Junge an Weihnachten. "Also? Wie lautet
deine Entscheidung?"
„Es wäre toll, wenn du warten würdest, natürlich nur, solange dir
nicht langweilig wird.“ Sagte Trunks, beinahe schüchtern.
Die Freude über Trunks Worte, konnte Vegeta nur schwer
verstecken. "Null Problemo! Ich nehm mir einfach ein Buch mit!"
Sein Sohn sah ihn skeptisch an. „Ein Buch?“
Vegeta nickte und setzte sich wieder aufs Sofa. "Ja, deine Mutter hat
mir schon das dritte Buch geschenkt, aber bisher hab ich keines
gelesen. Ist doch ne gute Gelegenheit." Grinsend zeigte er Trunks
seine Zähne.
„Aber pass auf, wenn du es schaffst alle drei durchzulesen, wenn wir
alle Ärzte durch haben, schenkt sie dir noch mehr.“ Er lächelte zwar
mehr innerlich als äußerlich, dennoch hatte man ihn lange nicht mehr
so entspannt und sorgenfrei erlebt.
Auf diese Aussage hin, zog Vegeta seinen Mund schief. "Gott bewahre!"
Mit einem Satz war er aufgestanden und ging auf die Tür zu. "Bulma!!!
Was gibt es zum Mittag? Ich habe Hunger!!"