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Sawadogo

die Wolke
von

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Sawadogo

Sawadogo
 

die Wolke
 

Auf einmal warst du da, ohne große Vorankündigung, leise und heimlich. Hast deinen Platz eingenommen, dich hoffentlich wohl gefühlt. Vielleicht dachtest du, jetzt sei der richtige Zeitpunkt. Erst einige Zeit später wurde deine Anwesenheit auch von der Welt um dich herum realisiert. Mit Überraschung, mit Freude, vielleicht auch mit ein bißchen Bedenken. Doch die anfängliche naive Freude wurde bald von verschiedenen Meinungen getrübt. Es tauchten mehr Fragen auf, mehr Überlegungen, mehr Besorgnis, mehr Zweifel, mehr Ängste. Die Welt um dich herum schien zu Anfang nur auf dich zu warten – doch nicht jeder wollte dich mit offenen Armen empfangen...

Hast du ihn gespürt, den Zweifel...? Er war da, er war nicht zu läugnen. Doch der Zweifel war nicht das Einzige, was auf dein Dasein reagierte. Es gab durchaus schöne, warme Gefühle bei dem Gedanken an dich. Es gab durchaus Liebe für dich. Keine einspurige, abgestumpfte Liebe – nein, eine vielfarbige, facettenreiche Liebe.

Es gab Überlegungen, viele Überlegungen über dich. Vom ersten Kontakt mit dir ausserhalb deiner kleinen, warmen Welt, deiner Entwicklung, deinem Leben, mögliche Namen die zu dir passen könnten.... Es wurde viel an dich gedacht. Ob du diese Gedanken wahr genommen hast? Irgendwie gefühlt hast?

Gespürt scheinst du aber Eines schon gehabt zu haben: Dass du in eine sehr anstrengende, komplizierte Zeit gelandet bist. Möglicherweise war das der Grund, warum du dich nach so einem kurzen Aufenthalt doch dazu entschlossen hattest, wieder zu gehen. Erst einmal. Vielleicht wusstest du, dass es sehr sehr kompliziert und möglicherweise auch sehr sehr schmerzhaft geworden wäre, wärest du geblieben. Du bist gegangen, bevor es noch schlimmer werden konnte. Ich hoffe nur, du hast dich nicht ungeliebt gefühlt.
 

Nun geht es weiter, für uns erst mal ohne dich. Vielleicht kommst du eines Tages mal zurück. Vielleicht sehen wir uns einmal. In unseren Gedanken bist du allemal vertreten und vielleicht schaust du uns gerade zu bei dem was wir tun. Ich hoffe, es geht dir gut.
 


 


 

______________________________
 


 

"Sawadogo" ist das westafrikanische Wort für "die Wolke".
 


 

Das hier habe ich als eine Art Brief geschrieben für das kleine Kind, Welches meine Freundin acht Wochen lang in sich trug. Leider hat sie es aus nicht hundertprozentig geklärten Gründen verlohren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-06-20T19:43:09+00:00 20.06.2007 21:43
ich mag deine texte soo..
weiß nich was ich sagen soll, ich glaub das kann nur kommentarlos kommentiert werden...
Von:  rei_negishi
2007-01-06T14:49:57+00:00 06.01.2007 15:49
Tja, besser hätte man es wohl kaum ausdrücken können. Geht einem ziehmlich nahe. Aber manchmal spielt einem das Leben so übel mit, leider.
Von: abgemeldet
2007-01-03T23:06:47+00:00 04.01.2007 00:06
Diese Geschichte ist wirklich wunnderschön geschrieben. Und man hat deutlich die Zwiespältigkeit zwischen Freude auf ein Kind und Trauer um ein verlorenes Kind gespürt.
Von:  Maverick
2007-01-03T14:08:00+00:00 03.01.2007 15:08
Dito.... du hast es treffend erfasst... was soll man da noch sagen...?
Von:  sindaze
2007-01-03T14:04:46+00:00 03.01.2007 15:04
T~T Hast du sehr schön geschrieben... mir fehlen leider gerade die Worte, aber ich denke auch, dass man soetwas nicht unbedingt mit ewig vielen Sätzen kommentieren muss.


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