Caged - Kindheit 2
EIN SCHREIBEN AN EUCH
alle mal aufgepasst!
Erstmal möchte ich mich bei euch ALLEN bedanken, es ist unglaublich, dass euch meine Fanfiction so
sehr gefällt! Ich hoffe, dass ich da genügend Spannung reingebaut habe bis jetzt und ihr am Ball bleibt!
Das Ende steht noch nicht ganz fest, aber eines verrate ich euch: ein Drittel ist erstmal geschafft bis
hierhin! Also es kommt noch recht viel bis zur Aufklärung, wobei man jetzt schon so einiges erahnen
kann.
Ich drücke euch alle ganz lieb und danke für die Verbesserungsvorschläge! Ihr muntert mich echt auf
und ich lege mich ja schon ins Zeug, euch fast täglich neuen Stoff nachzureichen.^^ Natürlich wäre mir
es auch lieber, das geile Wetter momentan zu genießen, aber das Schreiben macht einfach unendlich
viel Spaß. Ich sitze jedes Mal zwei Stunden am PC und komme zu nichts, doch dann sprudelt es aus mir
heraus. Ich habe mir schon voll viele Blätter vorbereitet, wo meine Story durchgearbeitet ist, und ich
freue mich jedes Mal aufs Neue. Am Anfang dachte ich so: wenn ich die ersten zehn Kappis hab freu ich
mich XD und jetzt denke ich: wenn ich die dreißig hab wird gefeiert! *g* Also ich halt mal nicht länger
auf, sonst wird das nie was...:)
Gaaaaaanz viele Grüße und alles, alles Liebe!
wünscht euch die One Piece und Nami-SanjiPairing Fernatikerin:
Elena
Kapitel 23:
Caged - Kindheit 2
Sanjis Sicht
Ich war bei Kamyu und laufe zurück nach Hause. Zu Hause werde ich mir eine Milchschnitte nehmen,
die hat Mama gestern gekauft. Morgen ist Wochenende und ich werde mit den Jungs wahrscheinlich
Fußballspielen, da wurde der Rasen auf dem Platz gemäht. Wenn der Rasen gemäht ist kann man da
super laufen und schön rutschen. Ich klingele an der Haustür und warte. Keiner kommt mir aufmachen.
Ich klingele noch mal, wenn gleich keiner kommt mache ich Klingelsturm. Noch bleibe ich geduldig und
da kommt auch jemand. Mama macht mir auf und sieht mich still an. Ich komme rein und sehe an ihr
vorbei. An Probleme möchte ich nicht erinnert werden. Wo ist Papa? Ich biege in die Küche ein und er
steht da. Papa guckt aus dem Fenster. „Hallo.“ sage ich normal und öffne den Kühlschrank. Wo sind die
Milchschnitten? Ah da oben. Papa dreht sich zu mir um und sein Gesicht ist knallrot! Ich muss
schlucken und kriege es mit der Angst zu tun. Ich mache die Kühlschranktür zu und versuche ihn nicht
anzusehen. Wieso ist er so still? Seine Augen machen mir Angst und ich drehe mich langsam um. Ich
werde auf mein Zimmer gehen und mich den ganzen Abend nicht blicken lassen. Ich laufe aus dem
Zimmer und Mama kommt mir in den Weg. Papa kommt auf einmal aus der Küche hinter mir her und
fasst mich an. Ich zucke zusammen und sehe ihn an. „Lass ihn.“ höre ich Mama erstickt sagen. Papa
hält aber meinen Arm umklammert. Das macht er immer, wenn er mich in den Keller sperrt. Aber ich
hab nix gemacht! Mir wird warm und ich schwitze und habe Angst. Was macht er jetzt? „Halt’s Maul!“
schnauzt er Mama an und ich rieche plötzlich den Alkohol. Er hebt mich unter den Achseln und geht
zum Keller, dabei macht er mir furchtbar weh. Ich zappele nicht so viel. Er schließt die Tür auf und setzt
mich vorne ab. Ich muss da wie immer rein gehen. Das Licht ist aus und ich hasse den Raum. „Rein mit
dir!“ Papa stößt mich da rein und knallt die Tür so zu, dass ich den Schwungwind hinter mir spüre. Der
Lichtschalter ist hinter der Tür, also komme ich nicht dran. Die Tür wird abgeschlossen und der
Schlüssel dann herausgezogen. Papa wird ihn so verstecken dass Mama ihn nicht finden kann. Vielleicht
versucht sie es nicht mal. Mir kommen Tränen hoch und ich laufe tastend in den Raum rein. Wenn ich
Mist baue oder so kann Papa das ja machen, aber ich hab nix getan! Das ist so ungerecht! Ich will hier
nicht eingesperrt sein! Es ist dunkel hier und ich habe Angst!
Ich setze mich in die Mitte vom Keller und habe meine Beine angezogen. Ich möchte mich nicht an die
Wand oder an eine Zimmerecke setzen, da können Spinnen sein. Hier ist nur ein kleines Fenster, wo ich
tagsüber alles leicht erkennen kann. Hier gibt es keinen Ausweg raus, nur wenn mich Papa raus lässt.
Das kann aber dauern. Er hat mich mal für vier ganze Tage hier drin gelassen! In der Schule wird er so
was gesagt haben wie: ’Mein Sohn ist leider krank.’ Das kann ich mir schon denken ich bin nämlich
nicht blöd. Ich habe nichts zu essen aber es gibt ein Waschbecken wo ich draus trinken kann. Da es Tag
ist geht es noch, aber ich habe Angst vor der Nacht. Da ist es hier stockdunkel und kalt. Hier sind keine
Decken sondern nur feuchte Schmutzwäsche. Wenn es nachts dunkel ist habe ich am meisten Angst.
Hier sind Spinnen und komische Geräusche. Ich tippe auf meinen Unterarm und in meinem Kopf ist es
wackelig. In mir dreht es sich ein wenig und die Zeit vergeht langsam. Sehr langsam. Eine Minute
verdreifacht sich oder mehr. Die ersten Male habe ich mich hier voll verrückt gemacht. Das passiert mir
nicht mehr. Hier ist bloß gähnende Langeweile und Einsamkeit. Wenn ich schreie kommt Papa und
bringt mich dazu, still zu sein. Das probiere ich also nicht noch mal. Ich lege meinen Kopf auf die
Hände und muss weinen. Meine Mundwinkel kann ich nicht mehr nach oben ziehen, es ist schlimm!
Meine Tränen laufen mir am Gesicht runter und meine Nase fängt an zu laufen. Ich ziehe sie ohch aber
es bringt nichts. Ich wische mir alles weg und stehe auf. Ich laufe lange im Kreis und muss
weiterheulen. Meine Mundwinkel zerren sich von selbst nach unten und ich starre abwechselnd von der
Decke zum Boden. Dabei laufe ich immer im Kreis. Aber laut schreien kann ich nicht. Ich beiße meine
Zähne zusammen um nicht laut zu schluchzen. Ich setze mich wieder und halte mich selbst fest. Ich will
hier nicht sein, das hat doch keinen Grund. Ich hasse Papa. Und Mama soll mir gefälligst helfen. Was
machen die da oben nur? Ich gehe zum Waschbecken und trinke etwas um mich zu beruhigen. Morgen
kann ich nicht mit zum Fußball gehen. Und wieder läuft meine Nase. Die Milchschnitte habe ich jetzt
nicht gegessen. Ich reibe mit meinem Unterarm über die Augen. Dieses Gefühl ist so scheiße! Ich bin
scheiße enttäuscht und in mir verbinden sich Wut und Leere. Ich kann jetzt das Wochenende hier
verbringen. In diesem kalten, dunklen, vergammelten Loch. Und dieser Ort macht mir scheiße Angst.
Ich hatte schreckliche Angst einzuschlafen. Ich bin bloß wach dagesessen und habe geguckt ob sich
was bewegt. Es ist zwar noch immer dunkel aber ich habe etwa eine Stunde schlafen können. Oder
sogar zwei Stunden. Oder eine halbe. Jedenfalls hatte ich das total gebraucht. Meine ganzen Körperteile
sind müde und schlaff. Ich gähne ununterbrochen. Ich sehe immer noch nicht die ganzen Umrisse der
Gegenstände hier aber es wird schon. Ich sehe nach vorne, nach oben, zu meinen Seiten aber es ist
überall gleich schwarz. Ich habe totalen Hunger gekriegt und kann nur was trinken. Aber ich habe
Angst zum Waschbecken zu gehen. Da drin werden eigentlich schmutzige Wanderstiefel gewaschen
oder hartnäckige Kleidungsflecken. Ich finde das alles ätzend. Ich wippe ein bisschen um nicht so
angewachsen am Boden zu sein. Ich bin müde und habe Bauchweh. Ob andere Jungs auch solche Eltern
haben? Die sie einfach wegsperren? Ich finde das nicht normal. Das ist einfach nur gemein. Ob die
überhaupt an mich denken wenn ich weggesperrt bin? Meine Geduld ist echt beeindruckend. Ich würde
am Liebsten hier ausrasten aber bleibe stattdessen ruhig. Das bringt alles nichts. Vorhin als es Abend
wurde konnte ich unter den Türspalt noch Licht sehen aber jetzt nicht mehr. Mir ist sehr kalt und ich
reibe mich. Meine Augen kleben noch vom Weinen und ich mache Spucke auf sie. Hoffentlich ist die
Nacht bald rum oder ich kann noch ein wenig schlafen. Ob es hier drinnen viele Insekten gibt?
Hoffentlich kommen die nicht durch das Fenster hier rein. Ob die mich auffressen können? Bis jetzt
haben die mich noch in Ruhe gelassen. Ich schließe meine Augen und lausche. Man hört keine
Geräusche. Es gibt nur meinen Atem und mein Schlucken. Ich taste den Boden um mich rum ab. Es
kann ja sein dass da jetzt auf einmal was liegt was vorhin nicht da war. Ich lege mich
zusammengekauert hin. Da wo ich gesessen hab ist es etwas warm aber hier auf dem Betonboden um
mich herum ist es sehr kalt. Ich schiebe meinen Arm unter den Kopf und werde wieder ängstlich. Ob ich
die Augen auf oder zu habe macht keinen Unterschied. Es ist eh dunkel. Ich lasse sie nun zu und will
schlafen. Ich denke an das Motto: ’Wenn ich nichts sehe sieht mich auch keiner.’ Schlafen ist das Beste
was ich tun kann, dann wache ich auf und kann durch die Sonne wieder sehen. Irgendwie leiten meine
Gedanken weg und ich schlafe ein.
Ich höre etwas und mache die Augen auf. Mama und Papa sind oben wach. Es ist heller als in der Nacht
und ich kann alles erkennen. Da stehen die Waschmaschine, das Waschbecken, alte Schuhe, kaputte
Geräte und Bücher. Auch mein altes Kinderrad wo noch Stützräder dran sind. Ich stehe ungemütlich auf
und strecke mich. Mir tut alles weh. Ich hab in meiner Position die Nacht verbracht. Jetzt ist Muskelkater
da. Und ein blauer Fleck auf meinem Arm den mir Papa gestern verpasst hat. Ich trinke etwas und mein
Magen knurrt. Es geht leider nicht an die Tür zu klopfen und um was zu Essen zu bitten. Es bringt alles
nichts. Ich lehne mich an die Kellerwand und sehe mich zum hundertsten Mal im Zimmer um. Es
verändert einfach nichts. Wenn ich hier raus bin muss ich mal den Schlüssel klauen und hier vorrätig
Essen verstecken. Etwas das nicht vergammelt oder sauer wird. Das ist ne echt gute Idee. Ob Papa ihn
immer bei sich trägt? Ich sinke in die Knie und lege meine Arme darum. Ob die das noch lange machen
werden? Ob das mal aufhört irgendwann und die mich in Ruhe lassen? Vielleicht sperren die mich ja mal
hier ein und vergessen mich dann. Bis ich dann ein alter Mann bin mit einen langen grauen Bart. Das
will ich mir gar nicht vorstellen. Mein Hunger meldet sich wieder. Mir ist richtig langweilig. Ob die Jungs
schon auf der Wiese sind und Fußball spielen? Ich stehe auf und gehe zu den Büchern. Das sind nur so
alte Schinken, so was kann ich vielleicht auch noch gar nicht lesen. Da steht ‚2.Weltkrieg’ drauf, da
steht ‚Sammelwerk Goethe’ drauf, da sind ein paar alte Kinderbücher von mir, da steht ‚Mallorca’ drauf,
da steht ‚Lieblingsgerichte’ drauf, da steht ‚Wie halte ich mich fit?’ drauf, da steht ‚Hasen sind
pflegeleicht’ drauf, da... ich höre auf und sehe mir die Buchumschläge an. Ich nehme mir das Buch wo
Essen drauf ist. Das ist ein Kochbuch. Ich gehe zu meinem Platz zurück und mache es auf. Die Bilder
sind ganz hübsch. Wie geht kochen eigentlich? Und was ist der Unterschied zu backen? Was ist garen,
braten, garnieren und räuchern? Ich lese zum ersten Mal etwas außerhalb der Schule. Ein ganz guter
Zeitvertreib eigentlich. Aber Fußballspielen und im Freien sein ist besser. Ich lege das Buch schnell
wieder weg denn ich bekomme davon nur mehr Hunger. Oder es hilft mir. Ja genau, das Buch lenkt
mich ab. Ich nehme es doch wieder und sehe mir die Bilder wieder an.
Ich trinke ununterbrochen und werde auch nicht aufhören. Ich klopfe auf meinen Magen. Hör doch auf
verdammt! Ich setze mich wie schon die ganze Zeit an die Wand. Hier sind im Moment keine Viecher.
Die Kälte vom Boden kommt mir langsam als warm vor und das ist gut so. Mein Bein ist vorhin
mehrmals eingeschlafen und das Kribbeln war recht interessant. Wie sich das auflöst ist irgendwie cool.
Ich stehe auf und öffne das Fenster. Da kann man unmöglich rauskrabbeln auch wenn ich schmal bin.
Ich versuche mich trotzdem einfach so mal dran hochzuziehen. Ich bin nicht stark genug und lass es
bleiben. Ich laufe wieder im Kreis und schaue dabei an die Decke. Mein Knurren will und will nicht
aufhören! Ich laufe und denke und lenke mich ab und langweile mich und erinnere mich an lustige
Sachen und muss auf einmal lachen. Wo Kamyu von Reik die seltenen Karten gekriegt hat, das war echt
komisch! Ich muss an die eine Flasche da denken die dann geplatzt ist. Mein Kichern vergeht wieder
und ich laufe weiter. Wenn ich hier bloß einen Ball hätte oder irgendwas zum Spielen. Ich kreise meine
Arme, das tut voll gut. Ich probiere sogar Handstand, den haben wir im Sportunterricht gelernt. Ein Rad
krieg ich noch nicht hin. Im Moment geht die Zeit noch, aber bald kommt die Nacht. Ich schiebe das
weiter vor mich hin und lasse mir viel einfallen. Sich selbst zu beschäftigen ist ganz schön schwer. Die
Ideen gehen mir wie jedes Mal aus und ich knie mich wieder. Ich könnte vielleicht den Wasserhahn so
aufdrehen dass der ganze Raum überflutet wird und die Kellertür aufbricht. Aber bis das Zimmer voll ist
könnte ich ertrinken, also wäre das nicht so sinnvoll. Mein Kopf wird wieder schwer und ich stütze ihn
auf meine Knie. Wie lange soll ich noch hier drin bleiben? Die Dämmerung geht immer so schnell
vorbei. Bald wird es dunkel und mein Magenknurren könnte nicht musikalischer sein. Was werde ich
meinen Freunden erzählen was ich am Wochenende gemacht habe? Windpocken gehen ja schlecht und
andere Krankheiten kenne ich nicht so ganz. Ich schwitze und kann mich selber riechen. Aber mehr als
den Kopf unter den Waschbecken nass zu machen geht hier nicht. Ich sehe wieder an die Decke und
denke an ein Lied das ich letztens im Radio gehört habe. Und schon ist es nachts, ich trinke ein letztes
Mal für heute ein wenig Wasser. Ich setze mich wieder in die Mitte vom Kellerraum. Ich kann mich nicht
auf Anhieb hinlegen. Es wird kühler und ich komme mir so einsam vor. Das Alleinsein ist tagsüber gar
nicht so stark vorhanden. Ich seufze und denke an die Bilder die im Kochbuch waren. Mir kommen
Tränen wieder hoch und ich lasse sie laufen. Meine Nase läuft diesmal nicht und ich schluchze auch
nicht. Ich zähle jetzt einfach meine Tränen und ich höre sie von meinem Gesicht auf den Boden fallen.
Ich will hier raus.
erstellt am 28.04.2007
4Kolibris,
Elena