Longing - Gegenwart
Kapitel 46:
Longing - Gegenwart
Namis Sicht
Ich war total, total, total aufgeregt, traf mich mit Zorro, Lysop und Ruffy am Stadtbrunnen und wir liefen
dann gemeinsam in Richtung Bahnhof. Heute kam Sanji wieder, morgen auch noch Vivi, unsere Clique
war wieder komplett! Vier ewig lang andauernde Wochen waren rum und ich konnte es nicht mehr
erwarten, Sanji abzuholen. Er wusste es nicht, aber Lysop hatte irgendwie im Internet rausgekriegt,
wann er den Zug nehmen würde, die Überraschung, von uns abgeholt zu werden, würde uns sicherlich
gelingen, auf Sanjis Gesicht war ich schon richtig gespannt. Die Jungs wieder um mich zu haben tat
echt gut, ich hab sie ja alle vermisst. Ruffy erzählte die ganze Zeit von der Schweiss, wo er mit seinem
Bruder bergsteigen war. Unser Sonnenscheinchen hat mir auch ganz schön gefehlt, da weiß man mal
wieder die Leute zu schätzen, die immer gut drauf sind und mit ihrem Lachen einem den Tag
verschönerten.
An Gleis 3B sollte der Zug eintrudeln, vor den Jungs verhielt ich mich weniger aufgeregt als ich in
Wirklichkeit war, sie mussten ja nichts von meiner Sehnsucht mitkriegen. Noch acht Minuten, eine
richtige Folterzeit, hoffentlich hatte er nicht Verspätung. Wir setzten uns auf eine Bahnhofsbank und
Lysop machte viele Witze mit Ruffy. Zorro schrieb anscheinend ganz viele SMS, keine Ahnung mit wem.
Lysop wandte sich dann zu mir und sah hämisch aus. „Hey, Nami, hast du einen Freund?“ Bei der Frage
guckte ich nicht schlecht, wie kam der denn auf sowas? Aber natürlich sagte ich ihm weder ja oder nein,
sondern lächelte nur geheimnisvoll. „Das braucht dich nicht zu interessieren, du hast jedenfalls keine
Chance bei mir.“ Das würgte ich ihm absichtlich rein, wobei Lysop gar nicht beleidigt war, sondern nur
allwissend grinste. Sanji hatte doch von unsrem Kuss dicht gehalten, oder?
Aus den Lautsprechern ertönte eine Frauenstimme, die den Zug ankündigte. Mein Herz! Ich stand von
der Bank auf, wollte nervös auf und ablaufen, aber sah nur gebannt in die Richtung, aus der ein kleines,
modernes Dampflöckchen zunehmend beim Näherkommen größer wurde. Und Sanji saß da drin,
endlich würde ich ihn wieder sehen! Meine Handinnenflächen wurden feucht, eine Vorfreude wuchs
unaufhaltsam in mir und ich wurde Zeuge, wie die Bahn langsamer auf den Gleisen zu uns schritt. Dann
hielt der Zug an, eilighabende Fahrgäste sammelten sich davor und mussten erstmal die Insassen
rauslassen. Die Türen öffneten sich und ich behielt drei davon im Blickfeld, aus einer würde mein Sanji
mit Gepäck kommen. Da, da war er auch schon, wie er leibt und lebt! „Saaaaanjiiii!“ winkte Ruffy ihm zu
und vermasselte damit unsere Überraschung, wir wollten doch sehen, ob Sanji und erkennen würde.
Naja egal, einen Moment war er noch irritiert, kam aber dann mit dem schönsten Lächeln, das ich seit
Langem gesehen habe, auf uns zugelaufen.
„Hey, Leute!“ freute er sich wahnsinnig, ließ seinen Rollkoffer auf dem Boden stehen und beeilte sich,
um uns alle zu begrüßen. Ich hielt mich noch kurz im Hintergrund, ließ erstmal die Jungs vor mit ihm
die Hand abschlagen, so, wie Jungs das eben immer regelten. Dann kam ich an die Reihe, eine mir
unerklärliche Scheue überfiel mich und ich hielt schüchtern meine Hand hin, was machte ich Depp denn
da, alle guckten doch zu! Doch Sanji reagierte schnell und nahm mich, anstatt mir einen Händedruck zu
verpassen, in die Arme! Eine kurze Umarmung, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet aber war
megaglücklich, klopfte auch zweimal ganz kurz auf seine Schulter, dann ließ er mich schon wieder los
und drehte sich zu den andren um, strahlte übers ganze Gesicht. „Wow, das ist voll die Überraschung!
Damit hab ich überhaupt nicht gerechnet!“ Lysop rieb sich unter der Nase, so als wäre ihm ein
Geniestreich geglückt, Ruffy verschrenkte die Arme hinter seinem Kopf und grinste, Zorro gab auch ein
Lächeln von sich, nur ich war wie ein kleines Hündchen, dass darauf wartete, was als nächstes
passierte, nur nicht selbst in Bewegung kam.
Wir gingen alle zur Straßenbahn, wollten Sanji damit nach Hause begleiten, da er ja sein Gepäck
verstauen musste. Ich stand irgendwie immer ganz in seiner Nähe, wir hatten voll den kleinen Kreis
gebildet, was ich natürlich sehr gut fand. Ruffy ließ Sanji nicht mal erst ankommen, sondern erzählte
ihm gleich mal von unserer geplanten Abschlussparty. „Wir machen übermorgen eine Grillparty!“ „Echt?“
kam es nicht nur von Seiten Sanjis, sondern auch von Lysop. Der war wohl nicht so gut informiert. „Ja,
bei mir zu Hause.“ verkündete Ruffy freudestrahlend, Zorro ergänzend: „Das hat Nami in die Welt
gerufen, um die Sommerferien zu beenden.“ Sanji sah mich freundlich an, danke Zorro, dass du mal
deinen unnötigen Senf dazugegeben hast. Ich erwiderte Sanjis Lächeln, sehe dann wieder in die Runde,
bei der sich wiederum Lysop beteiligte. „Wer kommt denn da alles?“ Ich kam zu Wort, um seine Frage zu
beantworten. „Vivi kommt morgen aus dem Urlaub zurück und ich könnte Kaya noch anrufen, wenn du
magst.“ Absichtlich überheblich grinste ich Lysop an, woraufhin dieser von mir weg sah. Außer mir
schien wohl keiner gemerkt zu haben, dass er auf Kaya stand, denn niemand verstand meine
Andeutung. Ich wollte mich ja nicht über die Langnase lustig machen, sondern nur, dass er etwas Spaß
verstand, da stieß Ruffy urplötzlich einen Freudeschrei aus, der uns alle kurz aufschrecken ließ, denn er
war über meine guten Neuigkeiten begeistert. „Schön, dass Vivi auch kommt!“ Wow, dass er seine
Gefühle mal wieder so offen preisgab, das würde ich natürlich gleich am kommenden Tag meiner
Freundin erzählen, die wird staunen!
Irgendwann demnächst mussten wir aussteigen und den Rest zu Sanjis Wohnung laufen. Wir
unterhielten uns noch viel, ich war so froh, mich mal wieder unter Gesellschaft zu befinden und lachte
über vieles. Am Tollsten war Sanjis Duft, mir war nämlich gar nicht aufgefallen, wie sehr mir seine
Geruch gefehlt hat, also ich will nicht sagen, dass er geschwitzt hat oder so, sondern es hatte mir
einfach nur sein Körpergeruch gefehlt. Der war mir schon immer so vertraut, nur da ich über die Ferien
das nicht mehr gerochen hatte ist mir das Fehlen gar nicht aufgefallen, nur eben jetzt kam es zurück.
Dieser geborgene Duft war nur ein weiterer Grund für mich, so dicht wie möglich neben ihm zu laufen.
Bald kamen wir an unser Ziel, hatten noch spontan Getränke gekauft da Sanjis Kühlschrank ratze putze
leer war, und würden noch einen schönen Tag miteinander verbringen.
erstellt am 13.05.2007
4Kolibris,
Elena