Braai - Gegenwart
Kapitel 48:
Braai - Gegenwart
Kayas Sicht
Meine Ferien waren richtig schön. Um den schönen Sommer zu verabschieden, wurde ich von meinen
Parallelklassenkameradinnen Vivi und Nami zu einer Grillparty eingeladen. Ich zog mir mein
Lieblingssommerkleid an und machte mich an besagtem Tag auf den Weg. Mit Ruffys Adresse auf einem
Stück Papier suchte ich wenig später die Straße, aber es war gar nicht schwer sie zu finden, da man
schon von weitem Gelächter hörte. Der uneingezäunte Garten bot eine herrliche Fläche dar, ich sah
schon Zorro zwei Kästen schleppen, Sanji den Grill anheizen und Ruffy irgendwie rumhüpfen. „Hallo,
Jungs.“ grüßte ich sie und wurde schon herzlich empfangen. Zeitgleich kam auch Nami aus der Haustür,
sie trug ein Tablett mit Fleischauflagen. „Hallo, Kaya.“ lächelte auch sie mich an und ich legte meine
Handtasche weg. Gleich darauf kamen auch Vivi und Lysop aus dem Haus, ich war wohl die Letzte, die
dort ankam.
Es war wieder total schön warm, leider würde die Sonnenscheindauer langsam wieder abnehmen. Am
kommenden Tag war Schulbeginn, und dann einen Monat drauf die Klassenfahrt. Da fuhren dann alle
Kurse mit, was ich total gut fand. Sanji übernahm den Grill, ich hatte schon gehört, dass er im Kochen
total gut sein soll und vielleicht sogar ein Stipendium kriegen konnte nach dem Abi. Der Tisch war
auch schnell gedeckt und ich platzierte mich dort hin, gegenüber von Lysop. „Hey.“ sagte er, ich
schenkte mir Limo in ein Glas. „Wie waren deine Ferien?“ kam es noch mal von ihm, was sollte ich ihm
denn konkretes erzählen? „Ganz gut, ich war mit meinen Eltern in Frankreisch.“ „Am Meer?“ „Ja, im
Norden aber, nicht südlich.“ Wir tranken beide aus unseren Gläsern, ich fand das ganz lieb von ihm,
dass er ein Gespräch angefangen hatte. Lysop war total süß, und ich mochte seine Art sehr, weil er
immer so lustig war. Da hinter mir staunende Ausrufe zu hören waren, drehte ich mich um und sah, wie
die Flammen auf dem Grill sehr hoch loderten. Klar, Schauspiel gehörte auch mit dazu, dann stellte der
Meisterkoch das Feuer wieder kleiner und Ruffy kriegte sich wieder ein. Ich drehte mich wieder zu
Lysop um und lächelte, nippte an meinem Glas.
„So, ist das laut genug bei euch?“ rief Zorro aus dem Küchenfenster, der im Haus die Stereoanlage sehr
laut aufgedreht hatte. „Jaaa!“ rief Ruffy und alle sammelten sich daraufhin um die Nahrungsquelle, also
standen auch Lysop und ich auf, um mit unseren Tellern ein Steak oder ein Würstchen zu ergattern. Ich
glaube, mein Nudelsalat ist ganz gut bei allen angekommen, wir hatten es nämlich so geregelt, dass
jeder etwas anderes mitbrachte; also einer kümmerte sich um die Getränke, einer um Salate, usw. Die
Stimmung war total locker und angenehm, zwar hatte ich nicht so oft mit ihnen etwas zu tun, aber
mochte sie alle sehr. Etwas später, als es immer noch hell war, kam jemand auf die Idee,
Flaschendrehen zu spielen. Die Idee klang so kitschig, dass es schon wieder lustig war. Wir nahmen
eine leere Colaflasche und setzten uns in den Rasen, die Plastikflasche legten wir auf einen Teller, damit
man sie besser drehen konnte. Wir machten aus, nur mit ’Pflicht’ zu spielen, damit niemand gezwungen
war, Peinlichkeiten preiszugeben, dann begannen wir.
Es kamen urkomische Aufgaben zustande, zum Beispiel, dass einer zwanzig Mal um eine Flasche, die
auf dem Boden stand, laufen musste, während er dabei den Flaschendeckel berührt hielt. Dann musste
einer auf den Pflaumenbaum klettern, um dort eine noch unreife Frucht zu pflücken, ich glaube, dass
war Ruffy gewesen, der wie ein Affe dort raufgeklettert war. Dann gab’s noch so Aufgaben wie: einmal
die Straße entlang rennen, an einem Haus Klingelstreich machen und sich nicht erwischen lassen, eher
was Kindisches. Und dann sollte sich einer einen Partner suchen und auf dessen Rücken eine Brücke
schlagen, also da waren echt viele Dinge dabei, die richtig zum Wegschmeißen waren. Ich selbst hatte
eine eher poplige Aufgabe, hätte gerne mehr Power gezeigt, ich sollte nämlich bloß wie ein Model den
Garten einmal entlang laufen, dabei die Übergangsjacke ausziehen und so, war ganz harmlos.
Das aller Interessanteste war, als, ich glaube Sanji war es, gedreht hatte und die Flasche auf Ruffy
zeigte. Er überlegte, was er ihm befehlen sollte, da war Nami zu ihm gekrabbelt und hat ihm was ins
Ohr geflüstert. Sein Auftrag lautete dann: Vivi zu küssen! Irgendwie hatte es vorher fest gestanden,
dass wir ohne Küssen machen würden, aber keiner hatte dieses Tabu ausgesprochen, wir gingen
einfach alle davon aus. Ich war mir dann ziemlich sicher, dass das ein Verkupplungsversuch von Nami
gewesen ist, denn Ruffy hatte das dann wirklich gemacht! Die beiden waren total rot angelaufen, echt
supersüß und zu köstlich. Wir anderen mussten uns mit Lachen zurückhalten, denn für die beiden war
da ja ganz aufregend. Danach ging das alles irgendwie unter, wir hatten das Spiel beendet und wollten
ein wenig rumlaufen, nicht ausschließlich im Garten sitzen. Wir machten den Spaziergang, wo ich ganz
viel mit Lysop quatschte und irgendwann später sah es dann so aus, dass Ruffy und Vivi sogar
Händchen hielten, echt super süß. Nur hatte ich verpasst, wie genau das zwischen denen da ablief, aber
ich freute mich total für die beiden. So richtig schüchtern waren sie noch, ganz liebenswürdig eben.
Leider war der schöne und letzte Ferientag nun zu Ende, deshalb kehrten wir nochmals zu Ruffy zurück
und holten alle unsere Sachen. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von allen, auf dass wir uns
morgen vielleicht im Pausenhof begegnen würden. Auf dem Heimweg pfiff ich ein wenig für mich,
freute mich auf einen seeligen Schlaf.
erstellt am 13.05.2007
4Kolibris,
Elena