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Dying Day

Das Sterben des Tages
von

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Der Tag steht in seinem Herbst und ist zum Sterben verurteilt.

Die Farben des Todes ziehen langsam über das Land hinweg und kündigen die nahende Dunkelheit an.

Das kräftige Violett bringt Kälte mit sich, ein Frösteln, die Grashalme beugen sich einem kühlen Luftzug, die Blätter an Bäumen und Sträuchern flüstern sich letzte Abschiedsworte zu, rufen ihre Bewohner nach Hause, der Vögel Sang erstirbt.

Ein tiefes Rot hält Einzug und verwischt die Strenge des noch zu vollen Blautones, färbt Wolken, Land und Wasser, blutend liegt des Tages Schönheit der Sonne nun zu Füßen.

Seine letzten Atemzüge geschehen unter sattem Gold, ein Hohn die Herrlichkeit des Sterbenden nun so vergehen zu lassen und doch auch eine Ehrerbietung seine dahinschwindende Schönheit noch einmal zu preisen.

Das gleichmäßig monotone Zirpen der Grillen ist gleichsam dem Schlag der Kirchglocken das Zeichen eines Endes. Die Luft weicht schwer bloß aus den Lungen des Sterbenden, die Augen schließend, versinkt das Land in Dunkelheit. Das Singen der Cicaden hört nicht auf. Den Blick nach Osten warten sie auf die Wiedergeburt des Lichts, den jungen Schönling, dessen Ankunft sie zum Schweigen bringt. Er, der am Ende seiner Zeit den Choral der Harrenden erneut erwecken wird.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rubinfuchs88
2008-07-21T14:14:39+00:00 21.07.2008 16:14
Uhhh ich hab zwar den Zusammenhang nicht so ganz begriffen aber es ist atemberaubend toll geschrieben... wenige Zeilen, die einem den Atem anhalten lassen


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