Nyappy
Kapitel 3: Nyappy
"Ano… Akiharu-kun" Der Angesprochene wendete seinen Blick vom Koffer ab und sah zu seinem
Blonden Zimmergenossen. "Hai. Was gibt's?" Sie hatten die Begrüßungszeremonie halbwegs
unbeschadet überstanden und räumten nun schon eine ganze Weile lustlos ihr Zimmer ein. "Warum
nennst du und Shinya-kun euch eigentlich anders?" Diese Frage brannte dem blonden schon auf der
Zunge, seit er das erste mal gehört hatte, wie Akiharu 'Miku' und Shinya 'Kanon' genannt wurde.
"Hmm~" begann der braunhaarige und setzte sich auf sein Bett. "Komm setzt dich auch." forderte er
Bou auf und dieser setzte sich schüchtern neben den anderen. "Shinya und ich kennen uns schon seit
immer und er hat mir auch meinen Spitzname gegeben. Ich hab einen Hamster der Miruku er meinte,
ich würde genau so aussehen wie der Hamster und seit dem nennt er mich Miku und Teruki hat das
einfach übernommen."
Bou kicherte leise bei der Vorstellung. Der Hamster musste ja wirklich ulkig aussehen. "Und Shinya? hat
er auch einen Hamster?" Nun lachte Miku und schüttelte den Kopf. "Nein nein. Shin hat den Spitznamen
Kanon schon total lange. Es gab mal einen Anime und ein Chara hiess Kanon und den mochte er und
irgendwie ist der Name einfach an ihm kleben geblieben."
"Und warum hat Teruki-kun keinen Spitznamen? Mir haben sie schon nach 5 Minuten einen neuen
verpasst." Man merkte dem Blonden an, das er immer noch sauer war wegen heute morgen und auch
ein wenig beleidigt, immerhin wurde er als Winzling und Haustier bezeichnet. "Teruki ist halt Teruki.
Der Name passt." Miku konnte nur mit den Schultern zucken. "Nenn uns doch auch einfach bei unseren
Spitznamen und lass dieses 'kun' oder 'san' weg. Dann weiss jeder das du zu uns gehörst." Das wusste
die Schule zwar schon, seit sie den neuen heute morgen gesehen hatten, doch Miku mochte diese
steifen Formalien einfach nicht. Er kannte ja auch tatsächlich Liebespaare, die sich nur mit Nachnamen
anredeten.
"Miku?" Der braunhaarige hatte sich nach hinten aufs Bett fallen lassen und hob nun den Kopf leicht an.
"Wo ist dein Hamster? Ich würde ihn gerne mal sehen." Miku legte sich wieder hin und streckte alle viere
von sich. "Meine Eltern kommen nächste Woche und bringen Miruku und noch ein paar andere Dinge
vorbei." Im Internat war das Halten von Kleintieren, wie z.B. Hamstern, Meerschweinen oder Vögeln
erlaubt aber meistens wurden die Tiere erst ein oder zwei Wochen später ins Internat gebracht. "Du
Hasi." Der blonde zuckte kurz zusammen. Es machte ihn nervös mit Miku alleine zu sein und dann auch
noch 'Hasi' genannt zu werden. "Warum hast du die Schuluniform für die Mädchen an?" Miku setzte sich
wieder auf und sah den anderen mit fragendem Blick an. "D-das war so." Bou rutschte etwas von Miku
weg, denn er spürte wieder, wie die Röte in sein Gesicht stieg und er zu stottern anfing. Beides
schlechte Vorzeichen. "Zur Besichtigung war ich mit meinen Eltern und meiner großen Schwester mit
und weil meine Schwester sauer war, das meine Eltern mich auf ein Internat schicken, haben meine
Eltern die ganze Zeit auf sie eingeredet wie Hübsch hier alles sei und so und die Schulleiterin muss das
irgendwie Falsch verstanden haben und obwohl mein Name auf der Bestellliste für die Schulsachen
stand, haben sie uns die Mädchenuniform geschickt." Miku hatte die größten Probleme nicht in
schallendes Gelächter aus zu brechen. "Echt krass." kicherte er und versuchte sich wieder zu beruhigen.
" Aber Respekt das du sie anziehst." Wieder wurde Bou rot und wieder rutschte er etwas von dem
anderen Jungen weg. Sein Problem war nur, das das Bett nicht breiter war. Miku schnellte noch nach
vorn und versuchte den Blonden zu packen, doch er verlor das Gleichgewicht, und viel zusammen mit
dem Blonden vom Bett. "Auaaa~" murrte der Blonde und öffnete die Augen. "Gomen." stammelte Miku
als ihm die momentane Lage bewusst wurde und schnell erhob er sich von dem Blonden, was allerdings
ein schwerer Fehler war. Durch den Sturz war Bous Rock hoch gerutscht und dadurch, das Miku auf ihm
gelandet war, waren seine Beine gespreizt und nun hatte der Braunhaarige eine wunderbare Aussicht
auf einen sehr Erotischen Schwarzen Slip und die immer noch schönsten Beine ganz Japans in ihrer
vollen länge. Bou schrie auf, setzte sich hin und zog seinen Rock schnell wieder nach unten. Miku war
immer noch völlig weggetreten und er spürte, wie seine Hormone wieder anfingen Samba zu tanzen. '
Er ist n Kerl. N Mann! Er ist…' weiter wollte Miku nicht denken und eigentlich sollte sein Gedankengang
ihn nur selbst ermahnen. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Dem braunhaarigen war zum heulen zu
mute. Scheiss erwachsen werden! Er hielt Bou die Hand hin, als er endlich aus seiner Starre erwachte,
und als er die zärtliche Hand des anderen auf seiner Spürte, zog er ihn hoch. "Gomen das ich geguckt
hab." murmelte Miku und wendete seinen Blick ab, um sein rotes Gesicht zu verbergen. "Damit sind wir
Quitt." Er konnte nicht anders als auf heute Morgen anspielen und nun lief Bou wieder rot an. "Lass uns
schnell fertig auspacken." lenkte der blonde vom Thema ab und befasste sich wieder mit seinen Koffern
und Kisten. Da Miku nur 2 Koffer hatte, war er früher fertig mit einräumen und half dann dem Anderen,
der neben seiner Kleidung noch mehrere Kisten mit privaten Sachen zum ausräumen hatte. Jedes mal
wenn Miku etwas aus einer der Kiste nahm, fragte er den Blonden, wo es hinkam und stellte es dann
dort hin. "Fertig!!!" rief der blonde Glücklich und Miku streckte sich erstmal Herzhaft. "Hai. Endlich
geschafft."
"Was hältst du davon wenn ich dir eben die Schule zeige und dann ein paar geheim Verstecke?" Bous
Augen fingen an zu funkeln und Miku nahm lachend seine Hand und zog ihn aus dem Zimmer. Beim
Rundgang durch die Schule gab er sich nur Halbherzig der Sache hin aber mit mehr Leidenschaft zeigte
er Bou das verlassene Klassenzimmer und auf dem Aussengelände eine kleine Höhle die hinter zwei
Büschen verborgen lag.
Miku wachte mitten in der Nacht auf und sah sich verschlafen um. Der bleiche Mond, der durch die
Gardinen schimmerte, spendete nur wenig Licht und doch erkannte er die umrisse des anderen Bettes.
Die Person die darin schlief wälzte sich unruhig von einer Seite zur nächsten und Miku war sich sicher,
das er weinen hörte. Er hatte Mitleid mit dem blonden Jungen, der jetzt schon von den Mitschülern
gemoppt wurde, und das obwohl noch kein Unterricht stattgefunden hatte. Als Miku vor einem Jahr hier
her gekommen war, hatte er auch geweint. Damals hatte er unter der Dusche gestanden, als ihm
plötzlich bewusst wurde, das er hier niemanden hatte. Seine Familie, sein Freunde, sie alle waren
zuhause und er war hier und teilte sich das Zimmer mit einer wildfremden Person. Wahrscheinlich
weinte jeder, so ballt er es realisiert hatte und das passierte meistens in der zweiten Nacht, da man in
der ersten Nacht viel zu erschöpft war. Der braunhaarige schlüpfte leise aus dem Bett und schlich auf
Zehnspitzen zum anderen Bett. "Bou? Ist alles okey?" Die Frage war wohl überflüssig aber Miku wollte
nicht einfach unter die Decke schlüpfen und sich dazu legen. Das Schluchzen hörte prompt auf und ein
heiseres 'Alles okey' drang durch die Decke, doch das überzeugte den braunhaarigen keineswegs. "Soll
ich mich zu dir legen?" Einen Moment herrschte Totenstille, dann wurde die Decke etwas angehoben
und Miku schlüpfte darunter. Kaum lag er neben dem blonden, zog er diesen in seine Arme und strich
ihm sanft über den Rücken. "Ich werd immer für dich da sein, das ist ein Ehrenwort." Bou nickte nur und
kuschelte sich an den größeren. Es tat gut so viel Liebe von jemandem zu kriegen und die Einsamkeit,
die er bis grade Empfunden hatte, wich allmählich zurück. "Du bist sehr lieb Miku…Arigatou" hauchte
der Blonde, dann übermannte ihn der Schlaf. Auch Miku schaffte es nicht länger wach zu bleiben, aber
da sein Hasi ja eingeschlafen war, konnte auch er jetzt ohne Bedenken einschlafen. Am Morgen wurden
die zwei durch das schrille piepen zweier Wecker aus dem Schlaf gerissen. Die beiden setzten sich im
verschlafenen Zustand auf und knallten erst ein mal mit den Köpfen zusammen.
Beide schalteten ihren Wecker aus, während sie sich die Stirn rieben und das Gesicht vor Schmerz
verzogen. "Was n morgen." murrte der braunhaarige und seine Lust auf Unterricht sank nur noch mehr
in den Minusbereich. Dann blickte er zu Bou und strich den kleinen über die Wange. "Wieder nyappy?"
fragte er in einem hohen, quietschigen Ton und Bou konnte nicht anders als zu Lachen. "Was ist den ein
Nyappy?" fragte er begeistert und beobachtete Miku dabei, wie dieser ein paar morgendliche
Dehnübungen machte.
"Nyappy bedeutet Happy. Ist doch ganz leicht."
"Hast du dir das ausgedacht?"
"Hai mit Kanon zusammen."
"Und gibt es auch ein unglücklich?" Miku hielt inne und grinste breit. "Unnyappy." entgegnete er in
seiner quietsche Stimme. Wieder lachte Bou und es freute den anderen jungen, das er den Blonden so
leicht erheitern konnte. "Hai ich bin sehr Nyappy, danke Miku." sagte der Blonde schüchtern und stand
dann auf. "ich geh zuerst Duschen okey?" Miku nickte nur und sah dem anderen nach, dann legte er
sich wieder in sein Bett und döste noch etwas.
Als die zwei nur wenig später die Mensa betraten, schrie jemand lauthals ihre Namen durch den Raum
und als sie sich umsahen, erblickten sie Kanon und Teruki. Sie schnappten sich schnell ihr Frühstück
und setzten sich dann zu den Anderen.