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Zamara - The Evil

Teil 1
von

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Die Analyse

Nun ja, jetzt ist endlich mal wieder ein kapitel fertig, mann ich will eigentlich viel schneller sein hrhr...nunja was gibts noch zu sagen, wie immer freue ich mich natürlich besonders auf kommentare *lol* tja dann viel spaß beim lesen:
 

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Der Boden des Waldes war feucht und ebenso die Bäume. Wenn sie die Blätter berührte tropfte ihr das Wasser auf die Hände. Es hatte am Tag zuvor geregnet. Zam rannte auf einem mit Kieselsteinen bedeckten, kleinen Weg durch den Wald und wusste jedoch nicht warum.

Es war ihr Geburtstag und sie lief schon seit Stunden im Wald herum ohne das Ziel zu kennen, sie orientierte sich an ihrem Vater, der ihren schlafenden Bruder in den Armen hielt und mit schnellen Schritten vor ihr an den Bäumen vorbeistolzierte. Er war wie immer schwarz gekleidet, nur sein Umhang fehlte, an dem er doch so sehr hing. Zamara fühlte sich unwohl, denn sie wusste wieder einmal nicht, was das zu bedeuten hatte.

Es roch nach Erde und die Blätter der Bäume verdeckten das Tageslicht, nur ein paar kleine Sonnenstrahlen konnten sich durch die Äste drängen und schimmerten bis zum Boden. Doch der größte Teil des Waldes bestand aus Schatten.

Sie mochte die Umgebung und den Geruch, es störte sie auch nicht zu laufen, doch ihre Füße waren ganz aufgekratzt von den Dornen in welche sie gestiegen war, da sie ja keine Schuhe trug. Aber das war ihr egal und es war ihr auch völlig gleichgültig, dass sie ihre Mutter an dem Tag noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Es berührte sie kein bisschen, dass ihr Vater sich nicht ein einziges Mal zu ihr umgedreht hatte um sich zu vergewissern dass sie noch da war und ob es ihr gut ging. Sie hatte kein Problem damit, dass ihr bis jetzt noch niemand zum Geburtstag gratuliert hatte. Dies alles störte sie nicht im Geringsten. Zamara hätte auch alles rund um sie gut gefunden, wenn sie nur eines gewusst hätte, nämlich wo sie überhaupt hingingen.

Es war die eine Frage, die ihr immer wieder in ihrem Kopf herumgeisterte, die Frage an der sie in Gedanken feilte, während sie mit tiefen Zügen die Luft des Waldes einzog.

Sie drehte sich um und sah sehnsüchtig in die Richtung, in der ihr Zuhause lag. Ein altes abbruchreifes, abgelegenes Haus mitten im Wald. Es war jedoch der einzige Ort, den sie bis jetzt in ihrem jungen Alter kannte. Nach den langen Stunden, welche sie gelaufen war, immer in dem Gedanken, sie kehre eines Tages zurück, erkannte sie die Wahrheit.

„Ich werde mein Zuhause nie mehr sehen.“, flüsterte sie und es war fast erleichternd, endlich, endlich die Hoffnung aufzugeben.
 

Langsam wurde es dämmrig und sie waren auch schon am Waldrand angelangt. Vor ihnen befand sich eine Siedlung von Häusern. Neue Häuser, frisch gestrichen, bunte Blumen and den Fenstern und mit einem weißen Gartenzaun rund um die Mauern schön verziert.

Zamara fand sie schrecklich und sie ekelte sich davor, diese Bauten anzusehen. Doch was sie noch mehr hasste als diese Häuser, war der entsetzliche Lärm, der plötzlich von der Straße hinter den Häusern vernehmbar war und ihr pochende Schmerzen im Kopf bereitete. Sie setzte sich nieder, auf den Boden, die Hände fest an die Ohren gepresst. Ihr wurde übel und sie übergab sich am Ende des Waldweges, auf dem sie saß. In ihrem Kopf drehte sich alles, ihr war furchtbar schwindelig geworden und ein schwarzer Schleier zog sich über ihre Augen bis sie alles nur noch verschwommen wahrnehmen konnte.

So sehr sie sich auch dagegen wehrte, konnte Zamara sich schließlich nicht mehr aufrechterhalten und sie brach in sich zusammen. Edzard war auf sie schließlich doch auf sie aufmerksam geworden, er ging langsam zu ihr zurück, hob sie sanft vom Boden hoch und trug sie gemeinsam mit ihrem Bruder Lyzander davon.

Als das Mädchen wieder zu sich kam, lag sie in einem Bett, zugedeckt bis an den Hals mit einer rosa Decke mit braunen Bären darauf, von der sich Zamara natürlich sofort befreite. Die Mauer rund um das Zimmer war ebenfalls hellrosa gestrichen und auf dem ganzen Boden verteilt lag buntes Spielzeug herum. An den Fenstern waren hellblaue Vorhänge mit gelben Sternen angebracht und selbst auf die Tür waren Blumen aufgemalt. Zamara fühlte sich sehr unwohl in ihrer Umgebung. Die grellen Farben und das helle Tageslicht, welches direkt durch das Fenster in ihr Gesicht schien, brannten ihr in den Augen.

Sie befreite sich so schnell wie möglich von der Decke und stieg aus dem Bett. Als sie den Spiegel an der Schranktür bemerkte, ging sie langsam und vorsichtig darauf zu. Die Augen hatte sie dabei fest verschlossen. Sie streckte die Hand aus, als sie dachte, sie stände direkt davor und wirklich, sie berührte die glatte kalte Oberfläche des Glases. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, und eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Körper aus. Sie zitterte.

Die Angst die Augen zu öffnen und sich zu sehen ließ sie erschüttern. Was haben sie mit mir gemacht? Wie könnten sie mich verändert haben? Was starrt mir entgegen, wenn ich meine Augen auftue?, die Fragen brannten in ihrem Kopf und sie schwitzte. Plötzlich wurde ihr furchtbar heiß und schwindelig. Sie legte ihre Finger auf die Augen und zwang sich, diese zu öffnen.

Den Mund weit geöffnet vor Entsetzen, und ebenso die Augen, stand sie da und war wie versteinert. Sie konnte es nicht glauben. Sie wollte es nicht wahrhaben, war nicht in der Lage zu glauben, dass das Ebenbild, welches ihr im Spiegel entgegenstarrte, wirklich sie sein sollte. „Nein, das kann unmöglich sein!“, flüsterte sie sich selbst beruhigend entgegen. „Ich ähm ich hab sich nur geträumt.“

Sie versuche sich den Gedanken so fest wie möglich einzureden und versank immer tiefer in ihren Vorstellungen. Denn es war nur ein Traum gewesen. Sie stand nicht wirklich voller Schrecken und fast gelähmt vor Fassungslosigkeit vor einem Spiegel. Diese Person, welche Zamara, wenn sie sie ansah so sehr verabscheute, konnte gar nicht wirklich ihr Spiegelbild sein, dass muss sie doch träumen. Denn sie hatte doch keine so grässlich niedlichen blonden Haare, welche noch dazu süß gelockt waren, immerhin war sie schließlich nicht Goldlöckchen!

Das Gesicht, dass ihr entgegenstarrte, es war nicht möglich, dass dieses Gesicht mit dem ihren identisch sein konnte. Denn sie hatte keine so rosigen Wangen und ihre Haut war doch immer so schön hell gewesen, so bleich wie der Mond. Niemals hatte sie so eine gesunde Gesichtsfarbe besessen.

Langsam, schaute sie an ihrem Spiegelbild herunter. Die gewohnten schwarzen Klamotten waren weg. Einfach so. Verschwunden, als wären sie nie da gewesen. Nur Illusion. Stadtessen war der Körper mit dem hässlichsten Kleidchen bedeckt, dass sie in ihren jungen Jahren je zu Gesicht bekommen hatte. Kotzgelb und überall bestickt mit Rüschen und Schleifen und seltsame Knöpfchen befanden sich auf dem Stoff. Nein, so etwas war nicht möglich. Das konnte nicht wirklich sie sein.

Alles war nicht real, sie träumte nur, ja das musste so sein und allmählich wurde sie wütend so etwas zu träumen und wonach Zamara sich sehr sehnte, war endlich aufzuwachen und dieses schreckliche Bildnis hinter sich zu lassen. In der Traumwelt einzusperren und niemand sollte je davon erfahren. Doch sie wachte nicht auf.

Stattdessen aber der Zorn, der in ihr loderte und brannte, das Mädchen konnte sich nicht erinnern so etwas schon mal geträumt zu haben. Aber an Träume konnte man sich später sowieso nur mehr gedämpft erinnern. Darüber war sie froh, schon bald würde sie das, ihr wütend und geschockte entgegenstarrende Mädchen vergessen haben. Nie mehr würde sie daran denken.

Noch immer war sie nicht aufgewacht. Sie spürte wie zorniger sie wurde und schließlich konnte sie ihr Ärgernis nicht mehr bändigen und schlug mit der Faust so fest sie konnte auf das Glas vor ihr, direkt ins Gesicht ihres Spiegelbildes.

Es klirrte, das Spiegelglas des Schrankes war dünn und zerbrach sofort in viele kleine Stücke. Ihre Hand war mitten drinnen, umgeben von scharfen Scherben, manche steckten sogar in ihrer Faust fest. Blut rann über ihren Handrücken und ihre zarten Finger und tropfte dann zu Boden. Auf die inzwischen schon rot gefärbten Scherben.

Zamara hatte ihren Arm noch immer ausgestreckt, ihr Blick war unverändert, sie spürte den Schmerz ihrer Hand nur dumpf doch stattdessen wurde ihr übel und schwindelig. So sehr sie auch versuchte, dieses Ohnmächtigkeitsgefühl loszuwerden, einen klaren Kopf zu bekommen, fing sie an zu zittern und sackte wieder zu Boden.
 

Das Geschirr klimperte und schmutziges Wasser floss den Abfluss hinunter, als Oxana die Teller und Tassen und das ganze andere zerbrechliche Zeug, das so immer in ihrem Schrank herumstand, von dem Dreck, welcher sich inzwischen darauf gebildet hatte, befreite. Das warme Spülwasser rannte ihr über die Hände, sie starrte auf die alte orange mit Blumenmuster verzierte Küchentapete, direkt gerade aus und sie dachte darüber nach, ob sie die richtige Wahl getroffen hatten.

Sie drehte sich um, nachdem sie mit dem Abwasch fertig war. Sie sah den kleinen runden Tisch und die gelbe Blumenvase, die dort schon gestanden hatte, als sie eingezogen waren und die hellblau gestrichenen Wände, welche in den Ecken zu schimmeln anfingen. Selbst der Linoleum-Boden war grasgrün, alles war so voller Farbe.

Warum?, fragte sich Oxana immer wieder in ihren Gedanken. Warum war sie nur hierher gezogen? Weg aus dem geliebten Zuhause am Ende der Zivilisation. Als sie vor sechs Jahren dort eingezogen waren, hatte sie sich geschworen, sie würde für immer dort bleiben. Nun fühlte es sich an wie ein Traum in der Vergangenheit, man wusste es gab keinen Weg dorthin zurück, auch wenn man sich noch so sehr sehnte.

Oxana wünschte sich nicht, wieder „Zuhause“ zu sein, es hatte keinen Sinn, denn sie wusste, Wünsche gingen nie in Erfüllung, sie waren nur zum Träumen vorhanden. Sie könnte sich noch so sehr wünschen, einfach am Morgen aufzuwachen und in ihrem alten so wunderbar abgeschieden von der Welt, kleinen Haus zu sein und trotzdem würde sie ab jetzt jeden Tag in einem Neubau-Wohnblock mitten in der Kleinstadt aufwachen, wo sie sich gerade befand.

Sie dachte an ihre Kinder, ja für ihre Kinder würde sie dies durchhalten, auch wenn sie den Gedanken verabscheute, auch nur eines der beiden würde ihre Gattung verweigern und ein normales Leben bevorzugen, wollte sie ihnen trotzdem die Chance dazu geben. Niemals wollte sie zwingend über das Leben ihrer Tochter oder ihres Sohnes bestimmen, die beiden sollten sich aus freiem Willen dazu entschließen sich den Ihresgleichen anzuschließen und trotzdem die Welt der „Normalen“ Menschheit kennen lernen.

Oxana gab ihren Kindern eine Chance in eine „normale“ Schule zu gehen, von ganz „normalen“ Kindern umgeben aufzuwachsen. Auch wenn sie dafür Opfer bringen musste.

Oxana bewegte sich schließlich langsam von der Küche, durch den langen Flur hindurch in Richtung der beiden Kinderzimmer. Die Türen waren nebeneinander und geschlossen und aus beiden drangen keinerlei Geräusche. Die zarte Frau in ihrem schwarzen eng anliegenden Kleid öffnete zuerst die rechte Tür. Die Wände waren hellblau, ebenso der Teppichboden. Die alte Frau, welche vor ihnen hier gewohnt hat, hat die Zimmer noch extra so eingerichtet, als sie erfuhr, dass nun eine junge Familie hier wohnen würde. Aber Oxana hatte die Einrichtung heimlich immer gehasst und sie hoffte nur, dass auch ihre Kinder keine Freude an den herrlich schrecklichen bunten Farben finden würden.

Sie ging in das Zimmer und fand ihren Sohn in dem hellbraunen Kinderbettchen, genau dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Er lag auf dem Rücken und schlief. Bis auf seinen lauten Atem, der sich schon fast anhörte wie ein Röcheln, war von seiner Anwesenheit nichts zu hören und zu spüren, denn er strahlte keine Wärme aus, sein Gesicht war nicht rosig, sondern kalt und grau, man würde fast denken, der Raum wäre leer.

Oxana lächelte, obwohl ihr Sohn inmitten dieser bunten Decken und Kissen lag und alles rund um ihn hell und leuchtend war, sah er aus wie immer, sie war zufrieden und ging aus dem Zimmer.

Schließlich öffnete sie die linke Tür. Der Raum dahinter war ebenso bunt eingerichtet, wie der vorherige und bis auf ein paar farbliche Unterschiede war die Einrichtung fast identisch.

Nur anders als in dem Raum zuvor, lag diesmal ihr Kind nicht schlafend im Bett, sonder mitten am Boden, in den Scherben eines zerbrochenen Glasschrankes. Zamaras Hand blutete immer noch und ein paar der Glassplitter steckten auch in ihrer Haut fest.

Die schwarzhaarige Frau ging langsam zu ihrer sechsjährigen Tochter, bückte sich, hob das kleine Mädchen hoch und trug es in Richtung Badezimmer.

Dort legte sie die kleine auf ein Handtuch auf den Boden und zog ihr ganz vorsichtig die Splitter aus der Hand, wusch das Blut ab, zog ihr die inzwischen Rot gefärbten Sachen aus und ein schwarzes Hemd, das Edzard gehörte an und spritzte Zamara Wasser ins Gesicht. Sie fühlte den schwachen Puls ihrer Tochter und war beruhigt als diese schließlich langsam die Augen öffnete. Zamara hatte nie gelächelt und tat es auch jetzt nicht, warum auch? Aber sie fühlte sich sehr glücklich und geborgen, denn sie konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor, so sanft von ihrer Mutter umsorgt worden zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  shinsou
2007-11-07T18:34:03+00:00 07.11.2007 19:34
So jetz bin ich endlich auch mal dazu gekommen!>.<° Mir hat das Kapitel gut gefallen!!! *gleich weiterlesen muss*
Von:  Kiana
2007-09-26T18:18:54+00:00 26.09.2007 20:18
Hai =)
Wow..also mit dieser Wendung hatte ich nicht gerechnet xD
Sehr gut ! Das gefällt mir...auf alle Fälle bin ich jetzt noch gespannter was weiter passieren wird.


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