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Die letzten Jahre

von

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Prolog

Mal wieder eine neue FF von mir - diesmal kein Shounen-Ai. Ich wage mich mal an einen Epos heran.
 

Ich hoffe, dass ich auch ein paar 'alte' Gesichter sehen werde ... auf jeden Fall freue ich mich, wenn mir jemand einen Kommentar hinterlässt ^.~
 

Prolog
 

Harry wusste, dass es nicht gut war, was er tat. Es war mitten in der Nacht und er wanderte allein am See von Hogwarts entlang. Doch er konnte einfach nicht einschlafen.
 

Es war alles unerträglich. Die Hitze, die ihm seine Decke an der Haut kleben ließ, Rons lautes Geschnarche, die leisen Laute, die von draußen durch das geöffnete Fenster in den Schlafsaal drangen und erst Recht seine ständigen Alpträume, die ihn in dieser Nacht besonders quälten.
 

Langsam ging er weiter, immer so nah am See, dass die leichten Wellen beinahe seine bloßen Füße berührten. Er liebte es barfuss zu gehen, auch wenn man ihn deshalb schon öfters seltsam angeschaut hatte.
 

Er hörte, wie der Wind rauschend durch die Blätter der dunklen Bäume fuhr, ihnen ein leises Rascheln entlockte, dass man meinen konnte, direkt hinter dem Dickicht verberge sich mehr als nur ein paar trockene Äste. Der Wind hörte sich wie Atem an und unwillkürlich fröstelte es Harry etwas, sodass er die Arme um seinen Körper schlang und seine Schritte beschleunigte. Es war zwar Sommer, doch eine Erkältung war auch um diese Jahreszeit nicht ausgeschlossen.
 

Er blickte auf und sah, dass der See sich etwas dem Verbotenen Wald näherte. Obwohl er deswegen ein mulmiges Gefühl bekam, ging er weiter. Es würde schon nichts passieren.
 

Wie sehr er sich doch irren sollte.
 

Das Rascheln steigerte sich, je näher er den schwarzen Bäumen kam. Harry ging so schnell, dass er bereits Seitenstiche bekam, doch er wollte nicht anhalten und verschnaufen. Nicht hier.
 

Ein deutlich vernehmbares Knacksen hinter ihm ließ ihn stocken, dann lief er. Er drehte sich nicht um, das würde nur Zeit kosten. Er konnte hören, wie das Geräusch hinter ihm noch einmal ertönte, lauter, dann noch zweimal. Er rannte, versuchte die höllischen Stiche an seinen Rippen zu ignorieren. Er konnte das Atmen seines Verfolgers hinter sich hören.
 

“Potter!”
 

Wie aus dem Nichts war vor ihm jemand erschienen, so plötzlich, dass er nicht mehr anhalten konnte und direkt in ihn - oder besser gesagt, sie - hinein lief. Er schaute hoch und erstarrte.
 

“P-Professor McGonagall!” rief er erschrocken aus und errötete. Er bezweifelte allerdings, dass sie das in der Dunkelheit erkennen konnte.
 

Ohne zu überlegen, wandte er sich um. Hinter ihm lag nur der Wald. Automatisch suchten seine Augen die Umgebung ab, doch er fand nichts. Hatte er sich alles nur eingebildet?
 

“Potter, was denken Sie sich eigentlich dabei, um diese Zeit draußen herum zu laufen?” herrschte sie ihn an, die Hände in die Hüften gestemmt.
 

Harry ließ den Kopf hängen.
 

“Entschuldigung, Professor …” nuschelte er und bereitete sich schon mal darauf vor, einen deftigen Punkteabzug zu bekommen. Doch McGonagall antwortete nicht. Stattdessen war sie stocksteif geworden. Harry meinte sogar, sie ein wenig zittern zu sehen.
 

“P-Professor?” fragte er, hatte jedoch schon eine gewisse Vorahnung, was los war. Er schluckte.
 

“Guten Abend, Minerva.” hörte er eine Stimme hinter sich. Und zwar nicht irgendeine Stimme. Sie war dunkel, rau und besaß eine unverwechselbar sarkastische Note - Snape. “Wie schön, Sie endlich wieder zu sehen … gesund und … munter …” flüsterte er, als befürchtete er, gehört zu werden.
 

Und endlich drehte Harry sich um.
 

Da stand er, keine zwei Meter entfernt, sein Lehrer, der ihn jahrelang gepeinigt hatte, der ihm gelehrt hatte, was Hass war, er, der Mörder Dumbledores. Seine Haare schienen noch ungepflegter und fettiger zu sein als normalerweise. Sein Umhang war immer noch derselbe, schwarz wie die Nacht, die ihn beinahe verschlang, sodass sich sein blasses Gesicht hell von seiner Kleidung abhob.

“Was wollen Sie?” rief Harry wütend und trat hervor. Das ‘Sir’, dass er ihm damals immer so gerne eingeprägt hatte, ließ er absichtlich weg.
 

Snape hob eine Augenbraue.
 

“Oh … Potter! Ich hatte Sie gar nicht gesehen … Sie sind so … unscheinbar.” stachelte er ihn an.
 

Harry verzog das Gesicht. Dabei bemerkte er, dass Snape seine rechte Hand hinter dem Rücken verbarg. Er sah wieder auf, unsicher, doch Snape bemerkte es.
 

Es waren nur Sekunden, die ihn dazu bewogen, rasch zu handeln.
 

Während er nur noch am Rand mitbekam, wie Snape seine Hand hervorzog und ausholte, überbrückte er den letzten Abstand zu McGonagall, fasste ihre Schultern und schubste sie beiseite. Er spürte, wie ihn irgendetwas Hartes traf und an ihm zerplatzte.
 

Sekunden später sah er auf, doch von Snape war keine Spur mehr zu sehen.

Sein rechter Arm brannte höllisch und er sah an sich hinunter. Der Stoff darüber war verbrannt und kokelte. Entsetzt riss er ihn sich vom Leib.
 

Die Haut darunter war nicht mehr da. Bleich sah er auf sein nacktes Fleisch, das langsam eine grünliche Färbung annahm.
 

“Potter - Harry - was?” McGonagall eilte zu ihm und nahm seinen Arm. “Bei Merlin, das muss verarztet werden! Kommen Sie!” kommandierte sie und dirigierte ihn zum Schloss.
 

~~~~~*~~~~~
 

Madam Pomfrey war zuerst ziemlich missmutig darüber, dass man sie um zwei Uhr nachts aufsuchte, doch als sie den Grund davon erfuhr, war sie wieder einmal völlig in ihrem Element.
 

“Schlimme Zeiten sind das heute …” murmelte sie vor sich hin, während sie Harrys Arm inspizierte.
 

Harrys Hemd klebte ihm inzwischen am Körper. Ihm war ganz und gar nicht gut. In seinem Kopf drehte sich alles und er hatte das Gefühl, wenn sich das nicht bald änderte, würde er sich übergeben müssen.
 

Madam Pomfrey sog die Luft plötzlich scharf zwischen den Zähnen ein, stand auf und verschwand in ihrem Büro. Hatte er sich es nur eingebildet oder hatte sie McGonagall gerade zugezwinkert? Offensichtlich nicht, denn diese folgte ihr auf einmal mit einem “Ich komme gleich wieder”.
 

Harry konnte aus dem Büro gedämpfte Stimmen vernehmen, verstand aber nur Wortfetzen.
 

“… ist ja schrecklich …”
 

“ … sicher?”
 

“… er wird …”
 

“… kann es nicht aufhalten …”
 

Harry wurde immer unruhiger. Was beredeten die zwei da? Ging es um ihn?
 

Erst nach einigen Minuten kehrten die Krankenschwester und die Lehrerin zurück. McGonagall sah bleich aus, während sich Madam Pomfreys Gesicht zu einer undurchdringlichen Maske verschlossen hatte. McGonagall wandte sich zur Tür.
 

“Sie sollten jetzt schlafen, Potter.” meinte sie zu ihm und wollte schon gehen, als er ihr hinterher rief.
 

“Warten Sie! Was ist los?”
 

Sie stockte. Er sah, wie sich ihre ohnehin schon verspannte Haltung noch mehr versteifte.
 

“Sie sollten wirklich schlafen.” meinte sie ohne ihn anzusehen.
 

Harry ahnte nichts Gutes.
 

“Bitte, Professor … was … was war das für ein Zeug?”
 

Endlich drehte sie sich zu ihm rum. Ihr Gesicht war gezeichnet von Sorge und Angst. Angst um ihn?
 

“Harry …” begann sie mit seinem Vornamen und schritt wieder auf ihn zu, setzte sich schließlich, als sie an seinem Bett angekommen war, neben das schneeweiße Laken, das ihn bedeckte. “Ich … ich weiß nicht, wie ich dir das … sagen soll … aber … aber-” Sie kniff die Augen zu, als würde sie anfangen zu weinen. Und als sie sie wieder öffnete, schimmerten ihre Augen tatsächlich ein wenig feucht. Doch ehe er etwas sagen konnte, fuhr sie fort. “Harry … das … womit Snape dich getroffen hat … das … das war Gift.” wisperte sie und senkte zum ersten Mal in ihrer Laufbahn den Blick.
 

Harry starrte sie an, nicht wissend, was er sagen sollte.
 

“Gift?” wiederholte er fassungslos.
 

McGonagall nickte bestätigend und sah auf. Harry schluckte.
 

“Werde ich … werde ich … Sie wissen schon …” fragte er und traute sich nicht, es beim Namen zu nennen, er, der einer der wenigen war, die Voldemorts Namen aussprachen.
 

Er sah, wie McGonagalls Lippen zitterten und biss sich auf die eigene. Das war es also. Er würde sterben. Durch Gift? Was für ein Ende für einen Helden. Er konnte es einfach nicht fassen.
 

“Wie … Wie lange dauert es?” fragte er, die einzige Frage, die für ihn noch eine Bedeutung zu haben schien.
 

Seine Lehrerin fixierte wieder sein Laken, als wäre dieses besonders interessant und seufzte vernehmlich.
 

“Madam Pomfrey ist sich nicht sicher …” Sie zögerte, dann beantwortete sie ihm seine Frage kurz und knapp. “Es wirkt langsam. - Es könnte Jahre dauern.”
 

~~~~~*~~~~~
 

Harry wurde bereits am nächsten Morgen aus dem Krankenflügel entlassen. Ron und Hermine, denen seine Abwesenheit natürlich nicht verborgen geblieben war, kamen ihm auf dem Weg zum Schlafsaal entgegen.
 

“Harry!” riefen sie synchron, dann sprach Hermine weiter. “Harry, wo warst du bloß? Wir haben uns Sorgen gemacht!”
 

Harry lächelte angesichts dieser puren Ironie, die ihm entgegenschlug. Sie würden sich noch viel mehr Sorgen um ihn machen, wenn er ihnen erzählen würde, wo und vor allem warum er die letzte Nacht im Krankenflügel verbracht hatte.

Doch er hatte nicht vor, es ihnen zu sagen. Mitleid konnte er nicht gebrauchen. Er hatte sich unerwartet schnell mit seinem Schicksal abgefunden.
 

“Ich komme gleich nach.” meinte er leise zu ihnen und ging hoch zum Schlafsaal, ohne noch ein einziges weiteres Wort an sie zu richten.
 

Doch das war alles nicht wichtig.
 

Wichtig war allein sein Plan. Er wusste nicht, wie viele Jahre er noch leben würde, doch er hatte mit Sicherheit nicht vor, diese hier in Hogwarts zu verbringen. Er wollte etwas bewirken. Den Tod konnte er nicht aufhalten, doch er konnte verhindern, dass er in Vergessenheit geriet.
 

Draußen tobte ein Krieg, der Krieg zwischen weißer und schwarzer Magie, zwischen Gut und Böse, so albern es auch klingen mochte. Er war schon lange weder für schwarz, noch für weiß. Endlich hatte er Grund genug, und Zeit zu wenig, selber tätig zu werden.
 

Voldemort würde ihn garantiert nicht vergessen.
 

~~~~~*~~~~~
 

So. Der Prolog wäre dann mal geschafft *uff*
 

Die weiteren Kapitel werden alle mindestens 4000 Wörter beinhalten; ich werde alle 3 Wochen sonntags hochladen. Viel Arbeit wartet auf mich ^.~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-06-11T18:20:06+00:00 11.06.2007 20:20
ich wundere mich sehr, warum hier keine kommentare sind
*ungläubig guckt*
die idee ist wirklich genial und der schreibstil ist auch klasse^^
manchmal versteh ich die mexxler einfach nicht...
*schnute zieh*
lieber lesen sie irgendwelchen sinnlosen und abgekauten mist, anstatt mal etwas wirklich geniales zu lesen.<.<
da ich jetzt leider noch zu tun hab, werde ich mir das zweite kapitel erst in den kommenden tagen lesen ^^
aber ich fand den anfang einfach super.^^
lass dich nicht entmutigen :)
glg,
jean


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