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Another you

Freundschaft und Liebe
von

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1. Tag

Ich lag neben meinem Freund in seinem Bett. Er schlief noch. Ich war schon längere Zeit wach. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt schon etwas, wovon er noch gar nicht ahnen konnte. Ich würde bald mit ihm Schluss machen.

Er wollte mich die ganze Zeit an seiner Seite haben. Das nervte irgendwie. Doch was am meisten an ihm nervte, war seine rasende Eifersucht. Ich durfte nicht allein oder mit meinen Freunden irgendwohin gehen, da er meinte, ich würde mir gleich einen anderen Jungen suchen. Deswegen durfte ich nicht wirklich das Haus verlas-sen.

Ich beobachtete ihn wie er schlief. Irgendwie wollte ich nicht mit ihm Schluss ma-chen, Chris war doch eigentlich immer so nett gewesen zu mir in den letzten zwei Jahren. Doch es musste sein. Ich fühlte mich schon ziemlich lange von ihm einge-sperrt, doch ich hatte mich bis jetzt nicht wirklich dagegen gewehrt.

Ich hoffte nur, dass er nicht allzu schnell aufwachen würde. Denn dann würde ich ihm gleich sagen, dass es aus ist und keine einzige Mine verziehen.

Er hatte mir schon oft erzählt, dass er immer heulen musste, wenn eine Beziehung von ihm in die Brüche ging. Also würde er jetzt dann auch heulen, wenn er aufwa-chen würde und ich es ihm sagen würde. Doch es musste sein!

Plötzlich schlug er seine Augen auf. Er sah mich an und sagte: „Morgen Katja.“ Nach seinem Morgengruß wollte er mich küssen, doch ich blockte ab. Ich setzte mich gerade auf das Bett hin. „Chris… Ich muss mit dir reden…“, begann ich und atmete tief ein. „Und worüber?“, fragte er nach. „Ich mach Schluss!“, sagte ich ihm ernst. „Was? Wieso?!“, fragte er geschockt und saß auch plötzlich gerade im Bett. „Wir haben uns zu sehr auseinander gelebt“, begann ich, was eigentlich auch stimmte, „und außerdem macht mich deine Eifersucht einfach krank!“ Chris sah mich mit riesigen Augen an. „Aber… aber… Ich kann mich doch ändern!“, meinte er. Mir war es egal wie sehr er sich verändern würde, bei mir hätte er keine Chance mehr.

„Vergiss es!“, sagte ich zu ihm. Dann stand ich auf, zog mich an und packte meine Sachen zusammen. „Wo… Wo gehst du hin?“, fragte er mich, als ich schon bei der Tür war. „Nach Hause, wohin denn sonst? Es ist nämlich aus! Und ruf mich ja nicht an oder mach auch sonst nichts!“, meinte ich zu ihm und ging.

Meine Eltern würden sich ganz sicher wundern, wieso ich schon um diese Zeit nach Hause kommen würde, doch dies störte mich nicht. Ich würde ihnen schon alles erklären, wenn sie es wissen wollten.

Als ich zu Hause ankam, klopfte ich an der Tür. Mein Bruder Lukas öffnete mir die Tür. „Hallo Katja. Was machst du denn jetzt zu Hause?“, fragte er mich. „Ich hab mit Chris Schluss gemacht und bin eben nach Hause gekommen.“, erklärte ich ihm und ging rein.

Ich ging hoch in mein Zimmer und warf dort meine Sachen einfach in eine Ecke. Dann fing ich einfach an zu heulen und hoffte, dass es niemand mitbekam. Auch wenn ich den ganzen Weg von ihm bis nach Hause nicht geheult hatte, hatte ich mich dennoch die ganze Zeit schlecht gefühlt.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich wischte mir die Tränen mit dem Handrücken weg und sah zur Tür hin. Es war meine Mum. „Was ist denn los, Katja?“, fragte sie neugierig, kam herein und setzte sich neben mich auf das Bett. „Ich habe mit Chris Schluss gemacht…“, sagte ich knapp. Dann nahm mich meine Mum in den Arm. „Lass es ruhig raus… Wenn es dir dann besser geht, erzählst du mir alles, ja?“, meinte sie mit beruhigender Stimme. Ich nickte einfach.

Ich weiß nicht wie lange ich mit meiner Mum da saß und geheult habe, doch es war für mich lange genug. Doch danach ging es mir zum Glück besser.

Ich löste mich aus ihrer Umarmung. Dann atmete ich erst tief ein, bevor ich meiner Mum erzählte, was passiert war.

„Chris war in den letzten paar Monaten total eifersüchtig. Ich durfte nicht mal mehr meine Freunde treffen! Er wollte mich die ganze Zeit einsperren, doch das konnte ich mir nicht gefallen lassen!“, begann ich. „Nun ja… Wenn er so eine wun-derschöne Freundin hatte, war es doch verständlich, wieso er so eifersüchtig war, oder?“, meinte meine Mum.

„Ja schon… Aber seine rasende Eifersucht hat mich verrückt gemacht! Ich durfte ja nicht einmal raus ohne ihn! Und meine Freunde durfte ich gar nicht treffen! Kannst du dir das vorstellen? Er wollte mir verbieten, mich mit meinen Freunden zu tref-fen?!“

„Das ist wirklich nicht normal…“

„Sag ich ja! Außerdem hatte ich schon lange vor, mit ihm Schluss zu machen…“

„Doch du konntest es vorher noch nicht wirklich, du hast es nicht übers Herz ge-bracht, oder?“

„Genau… Deshalb habe ich heute mit ihm Schluss gemacht, als er aufgewacht ist… Doch ich weiß nicht, ob es das richtige war…“

„Es war sicher eine gute Entscheidung… Jetzt hast du wieder deine Freiheit… Zwar wird es anfangs schwer sein, doch mit der Zeit wird es schon wieder gehen!“, sagte meine Mum. Dann stand sie auf und ging wieder. Kurz bevor sie vor der Tür war, drehte sie sich noch mal kurz um. „Was willst du eigentlich zum Frühstück?“, fragte sie und lächelte mich an. Dieses Lächeln kannte ich gar nicht von ihr. Sie schien irgendwie glücklich zu sein, sogar erleichtert. Als ob sie sich für mich freuen wür-de. „Irgendwas. Mir ist es eigentlich egal!“, meinte ich und versuchte genauso zu-rückzulächeln, doch es klappte nicht wirklich. „Ich bring dir dann etwas hoch.“, meinte sie und ging.

Ich nahm mein Handy, ich musste alle SMS von ihm löschen und seine Nummer auch. Zwar tat ich es ein wenig zögernd, doch ich tat es! Danach schrieb ich Leila eine SMS, dass es zwischen mir und Chris aus war und ob sie mit mir heute nicht etwas unternehmen wollte.

Ziemlich schnell kam eine Antwort zurück. Sie schrieb, dass sie gerne etwas mit mir unternehmen wollte, sie schlug sogar etwas vor und zwar ein wenig schwimmen.

Schwimmen war eine gute Idee. Es war wirklich heiß. Es war eben Sommer! Ich ging gerne schwimmen, doch leider war ich dieses Jahr noch nicht, da mich Chris einge-sperrt hatte. Also schrieb ich ihr zurück, dass das klar ging.

Ich suchte überall meine Badesachen und warf sie in meine Badetasche, dann machte ich mich auf den Weg zu Leila.

Die ganze Zeit über dachte ich nur an Chris… Irgendwie wollte ich ihm schreiben, er solle mir verzeihen wegen heute morgen, doch irgendwie konnte ich es nicht. Also ließ ich es bleiben und versuchte nicht an ihn zu denken, egal wie schwer es auch war.

Ich hatte nichts gefrühstückt als ich mit Leila später am Strand lag. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab, immer dachte ich an Chris. Ich sagte es ihr auch die ganze Zeit, doch sie meinte, es würde schon wieder werden und dass es Jungs wie Sand am Meer geben würde.

Sie ging mehrere Male ins Wasser, doch ich blieb immer wieder die ganze Zeit im Gras liegen. Für mich war das so schön angenehm, einfach da zu liegen und zu ent-spannen.

Nun würde mich auch Chris nicht mehr nerven. Nun konnte ich alles tun was ich wollte. Nun würde es nur noch eine einzige nervige Person in meinem Leben der-zeit geben und zwar meinen Bruder Lukas.

Plötzlich kam Leila wieder aus dem Wasser. „Katja! Jetzt komm schon! Oder ich zieh dich ins Wasser!“, sagte sie und grinste mich an. Ich nahm die Sonnenbrille ab und stand auf.

Egal was ich jetzt sagen oder machen würde, ich würde früher oder später sowieso im Wasser landen. Also wehrte ich mich gar nicht. Wir gingen hinunter ins Wasser und schwammen ein paar Runden.

Langsam wurde es spät, deshalb gingen wir dann auch aus dem Wasser und trock-neten uns ab. „Bist du eigentlich noch mit deinem Freund zusammen?“, frage ich Leila während wir uns abtrockneten. „Nein. Er hat mich betrogen, ich hab’s sogar mit meinen eigenen Augen gesehen, deshalb hab ich Schluss gemacht.“, meinte sie ungerührt.

„Oh… Das tut mir leid für dich, Leila.“

„Muss dir nicht Leid tun. Ist sowieso besser. Er ist ein Arschloch.“

„Ein Arschloch? Wieso sagst du das jetzt auf einmal? Als du mit ihm zusammen warst, warst du ja auf Wolke 7!“

„Nun ja… Gefühle ändern sich eben…“, meinte sie und lächelte mich nur ein wenig an. Dann packten wir uns zusammen und machten uns auf den Weg nach Hause.

Als ich dann zu Hause ankam, öffnete mir wieder Lukas die Tür. „Geh mir aus dem weg, Lukas!“, meinte ich zu ihm schroff und ging wieder hoch in mein Zimmer. „Was is’ jetzt schon wieder mit dir los, du blöde Zicke?“, sagte er genervt. Ich blieb auf dem Treppenabsatz stehen. Drehte mich zu ihm um und sagte: „Nenn mich noch einmal Zicke und du kannst was erleben!“ Dann drehte ich mich wieder um und ging in mein Zimmer.

Hier warf ich wieder einmal die Tasche einfach irgendwohin. Ich war nun einfach total K.O. Deshalb suchte ich nach meinem Pyjama. Es dauerte eine Weile bis ich ihn fand, doch dann zog ich ihn mir gleich an.

„Katja? Was willst du essen?“, rief meine Mum hoch. „Gar nichts! Ich bin müde! Ich geh jetzt schlafen!“, schrie ich hinunter und legte mich ins Bett. Ich hörte Schritte hochkommen, höchstwahrscheinlich war es meine Mum. Plötzlich sah sie in mein Zimmer herein. Sie kam zu mir ans Bett. „Willst du wirklich schon schlafen, Kat-ja?“, fragte sie nach. Ich nickte einfach nur, dann ging meine Mum wieder aus mei-nem Zimmer und drehte das Licht ab.

Eigentlich wollte ich gleich einschlafen, doch ich konnte nicht. Ich musste die gan-ze Zeit an Chris denken. Deshalb flossen mir auch tausende Tränen über die Wan-gen hinunter als ich im Bett lag.

Ich konnte es einfach nicht fassen, dass ich heute wirklich mit ihm Schluss gemacht hatte. Irgendwie dachte ich mir nur, dass ich es geträumt hatte. Doch eigentlich wusste ich, dass es real war, obwohl ich es nicht wahr haben wollte.

Ich lag noch lange Zeit wach und heulte. Immer wieder sah ich auf mein Handy um zu sehen, ob sich Chris noch meldete. Doch er tat es nicht. Mein Handy gab keinen einzigen Pieps von sich. Irgendwann schlief ich dann ein.



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