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Der "Schwarze Stern" von Konoha

von

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Das zweite Opfer

Ein Tag später... und Sakuya hat immer noch nichts unternommen, um zu helfen! Was für ein Feigling, oder? Na, wir werden sehen, wie es weitergeht, also ich freu mich schon drauf! *Teuflisches Grinsen*
 

Die Mädchen umkreisten ihn lauernd. Ihre zurückgebundenen Haare flatterten im starken Wind. Sakuya lächelte. "Na kommt, traut euch ruhig!" In dem Moment nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr und wich aus. Der Tritt des dritten Kindes, eines schwarzhaarigen Jungen namens Raji, ging in die Leere. Jetzt, da ihr Trainingspartner angefangen hatte, anzugreifen, begannen auch die Mädchen, Mut zu fassen. Noch etwas zögerlich versuchte die Blonde, nach Sakuya zu schlagen und traf natürlich nicht. Sakuya seufzte innerlich. Das war der Grund, weshalb es die meisten Kunoichi nicht weit brachten, sie waren zu lieb, um eine ernsthafte Gefahr darzustellen! Die Einzigen zwei Frauen, die hierbei so gewaltig aus der Reihe tanzten, dass es unheimlich wurde, waren Anko Mitarashi, die ehemalige Schülerin Orochimarus, und Kanna Minazuki, die selbst bei den Schwarzen Sternen gefürchtete Kämpferin. Geistesabwesend lenkte er einen erneuten Fauststoß, diesmal von dem zweiten Mädchen, ab und ließ sie an sich vorbeistolpern, sodass sie der Länge nach hinfiel, als er ihr ein Bein stellte. "Mehr Wut in eure Angriffe.", gab er den Kommentar ab, als ihn Raji wiederum attackierte und erneut scheiterte. Kanna gegenüberzutreten war etwas, das er niemals wieder tun wollte, sie war stärker als er, fürchtete Sakuya, wenn sie seine Angst herausfand, würde sie ihn töten. Da riss ihn eine fremde Stimme aus seinen Gedanken. "Sakuya! Sakuya-kun!", schallte es über den Platz und Sakuya gab den Schülern den Befehl, stillzuhalten, während er selbst sich nach dem Rufer umsah. Iruka rannte auf ihn zu. "Komm... schnell... sie... haben Kakashi gefunden!" Sakuya erstarrte. "Gefunden? Wie meinst du das?" "Geh und du wirst es sehen! Sie sind am Dorftor. Tsunade schickt mich, dich zu holen! Sie ist alles andere als erfreut, du solltest dich also beeilen!" Sakuya nickte. "Ich übernehme das Teamtraining, geh ruhig!", schob ihn Iruka in Richtung Tor, mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen. "In Ordnung. Danke, Iruka!" Der Lehrer nickte, dann wandte er sich demonstrativ um, um Sakuya nicht noch länger mit dem Gespräch aufzuhalten. Sakuya eilte los.

Unterwegs wurde ihm klar, dass in Irukas Augen Angst gestanden hatte. Angst vor was? Vor ihm? Oder vor etwas anderem? Neugierig beschleunigte er seine Schritte und bog bereits wenige Minuten später um die Ecke, hinter der sich das Tor verbarg. Er erstarrte. Mehrere Ninja standen in einem engen Kreis um eine Schar Heiler herum, um etwaige Schaulustige fortzuschicken. Ein eisig kalter Schauder überlief Sakuya, als ihm bewusst wurde, woher ihm die Szene bekannt vorkam. Er rannte auf die Ninja zu und erkannte beinahe sofort Gai, der zitternd im Kreis stand. Als die Umstehenden Sakuya erkannten, ließen sie ihn ohne ein Wort durch und Sakuya trat zu Gai. Erschüttert sah er, dass in den Augen des Älteren Tränen schimmerten und wandte sich zu den Heilern um.

Sakuya blieb fast das Herz stehen, als er inmitten des hektischen Gewusels Kakashis weißen Haarschopf ausmachte, weißes Haar, von dunklem Blut verkrustet. Zögernd trat er näher.

Der Kopierninja lag in einem See aus Blut. Die Heiler hatten ihm die Weste ausgezogen und versuchten gerade, das zerfetzte Hemd aus seinen Wunden zu ziehen. Sakuya schauderte erneut, als er sah, dass Kakashis Oberkörper eine einzige riesige Wunde war. Krallenhiebe. Also war diesmal Hiroshi der Hauptangreifer gewesen. Offenbar hatte der Stern Kakashi so dumm erwischt, dass es dem Konoha-Ninja die Weste halb zerrissen hatte und die Krallen des Minawabe ihm von unten her den Bauch aufgeschlitzt hatten. Sakuya kannte die furchtbare Kraft hinter Hiroshis Hieben. Der Schwarze Stern musste Kakashi voll erwischt haben, anders konnte es nicht passiert sein. Aber der Kopierninja hatte doch sein Sharingan...?

Dann bekam er die Antwort. Dort, wo sich das berüchtigte rote Auge befinden sollte, war nur ein bläulich-roter, geschwollener Wulst zu sehen, das Ergebnis eines wuchtigen Fausthiebes, der genau darauf abgezielt hatte, Kakashi seiner mächtigsten Fähigkeit zu berauben. Sakuya rekonstruierte den Kampf. Kakashi war auf Hiroshi gestoßen. Dieser hatte wohl kurzen Prozess gemacht und hatte seine ererbte Fähigkeit benutzt, um in Kakashis Rücken zu gelangen. Dort hatte er den weißhaarigen Ninja dann festgehalten und, wiederum unter Zuhilfenahme seiner Minawabe-Fähigkeiten, Kakashi seine Faust so fest auf das Auge gedroschen, dass der Kopier-Ninja seine Kopier-Fähigkeit verloren hatte. Der Rest war nur noch ein Kinderspiel für Hiroshi gewesen. Man sah es ihm nicht an, aber Hiroshi war, genau wie Miyama, ein exzellenter Stratege, der genau wusste, wie man eine Schwäche sinnvoll ausnützte. Sakuya zitterte. Genau das war der Grund, weshalb er solche Angst hatte, zu gehen.

"Sakuya? Na da bist du ja endlich!", drang da eine klirrend kalte Stimme an sein Ohr. Der ehemalige Schwarze Stern drehte sich um und sah Tsunade hinter sich stehen. Die Hokage wirkte sichtlich zornig, ihre Hände, die sie fest in die Seiten gestemmt hatte, zitterten. "Ich hatte schon gedacht, du kämst nie. Ich muss mit dir reden!" Sakuya nickte. "Kommen wir gleich zu dem Punkt. Du siehst, was deine Kollegen getan haben?" Er nickte wieder. "Kakashi ist Jonin. Naruto trägt den Neunschwänzigen in sich. Beide sind gefürchtete Kämpfer. Und trotzdem sind sie schwer verletzt worden, bei Kakashi weiß nicht einmal ich, ob er überleben wird. Die Heilung gestaltet sich als äußerst schwierig." Sakuya senkte den Kopf. "Es tut mir leid." Tsunades Augen wurden schmal. "Was soll das heißen, es tut dir leid? Es sind deine ehemaligen Freunde, es ist deine Organisation gewesen! Sie suchen dich und niemand anderen! Ich will, dass du gehst und sie zurechtweist!" Sakuya zuckte unter dem verbalen Hieb zusammen. "Ich kann nicht. Sie würden mich genauso zurichten wie Kakashi. Nur würden sie bei mir wohl keine Gnade walten lassen und mich töten." Tsunades Mundwinkel zuckten. "Du lehnst es also ab, deine Pflicht zu tun und verweigerst einen Befehl der Hokage?" Sakuya wandte den Kopf ab. Seine Schultern sanken herab. "Ich habe dir eine Frage gestellt, Sakuya Kannazuki!" Die Hokage stieß scharf die Luft aus. Sakuyas Hände schlossen sich zu Fäusten. "Ich... Ich weiß. Aber ich... ich kann nicht gehen!"

Bevor Tsunade irgendetwas sagen konnte, richtete sich Sakuya auf und sah der Hokage ins Gesicht. "Ich kann nicht gehen, weil sie mich sicher töten werden! Sie haben es mir angedroht und werden es wahr machen, sobald ich ihnen die Gelegenheit gebe!", Verzweiflung schwang in Sakuyas Stimme mit. Er selbst hatte gehofft, seine Worte würden fest und entschlossen klingen. Was war er doch für ein Schwächling!, dachte er bei sich. Tsunade war nicht erfreut über seine Argumente. "Sollen also an deiner statt meine Ninjas weiterhin ihr Leben riskieren?" Sakuya zuckte zusammen und biss sich auf die Lippe. "Was, wenn anstatt einem Jonin wie Kakashi das nächste mal ein unerfahrener Genin auf sie stößt?" Sakuya schüttelte gequält den Kopf. "Was glaubst du, was machen sie mit einem Genin, wenn sie bereits eine Gefahr wie Kakashi so zurichten konnten?" Tränen stiegen Sakuya in die Augen. "G-gebt Ihr mir... die Schuld?" Tsunade nickte. "Ja, ich gebe dir die Schuld, Sakuya. Nur durch dein Zögern ist es zu dieser Tragödie gekommen. Du wirst gehen. Und wenn ich dich aus Konoha verbannen muss!" Sakuya sah auf. "Nein!" Tsunades Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. "Ich werde es tun, wenn du nicht von selbst gehst. Ich gebe dir noch einen halben Tag Bedenkzeit. Dann will ich deine Antwort."

Damit drehte sie sich um und wandte sich wieder Kakashi zu. Sakuya stand zitternd da und starrte auf ihren Rücken. Er konnte die Tränen gerade noch wegblinzeln. Seine Fingernägel bohrten sich schmerzhaft in seine Handflächen, aber das war ihm egal. Seine Familie... er schluckte. Das Oberhaupt der Kannazukis hatte nur einen einzigen lebenden Sohn: ihn. Wenn Tsunade ihn verbannte, würde die alte Blutlinie aussterben. Aber er konnte nicht gehen. Miyama und Hiroshi waren zu stark. Es war sein Todesurteil, wenn man ihn hinausschickte. Sakuya bekam kaum mehr Luft. Auf seiner Brust schien ein tonnenschweres Gewicht zu liegen. Was, wenn Kakashi tatsächlich an seinen Verletzungen starb? Was, wenn ein Genin auf seine ehemaligen Freunde stieß und sie ihn umbrachten? Er schüttelte den Kopf. Es war aussichtslos!

Da schlossen sich Arme um ihn und drehten ihn herum. Kräftige Hände drückten seinen Kopf sanft an eine Brust. Gai. "Verlier nicht den Mut, Sakuya." Die Tränen, die er mühsam zurückgedrängt hatte, fluteten zurück und strömten ungehemmt über sein Gesicht. Sakuya versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken, was ihm eindeutig misslang. Er schämte sich. Aber Gai schien sein Zusammenbruch nichts auszumachen. Im Gegenteil, der Jonin schien nur darauf gewartet zu haben. Beruhigend strich er Sakuya über das Haar und hielt den Arm fest um ihn gelegt. Sakuya lehnte sich an den älteren Lehrer und weinte. Seine Schultern bebten so stark, dass Gai erschreckt fester zufasste, weil er wohl befürchtete, Sakuya könnte nicht mehr die Kraft haben, aufrecht zu stehen. "Ich... Gai... ich kann... nicht...", mehr brachte der junge Ninja nicht heraus. "Sch-scht, ganz ruhig. Sakuya, es ist nicht schlimm, wirklich nicht!" "Aber ich... bin... schuld!" Gai schüttelte den Kopf und meinte leise: "Nein, das bist du nicht. Er ist selbst gegangen und das weißt du. Kakashi ist selbst an seinem Schicksal schuld." Langsam gelang es Sakuya, die Kontrolle über seinen Körper zurückzubekommen. Er stieß hervor: "Aber ich kann nicht... ich kann nicht gehen!" Gai sah ihn aus traurigen Augen an. "Aber du wirst gehen müssen. Sonst wirst du verbannt." Sakuya trat einen Schritt zurück. Gai ließ ihn los. "Ich weiß. Ich muss nachdenken."

Sein Blick fiel auf Kakashis geschlossene Augen, auf sein totenbleiches Gesicht. Er würde gehen müssen. Sakuya erkannte mehrere Rippen, die spitz und gebrochen aus Kakashis Brustkorb ragten. Blut rann noch immer über die Seiten des Jonin. Sakuya begriff, was Tsunade ihm sagen wollte: wenn ein Ninja durch die Hand der Schwarzen Sterne starb, hatte er Konoha zum Feind. Kakashis Brust hob und senkte sich nicht, oder nur noch so schwach, dass Sakuya es nicht sehen konnte. Wenn er Konoha zum Feind hatte, war er Freiwild für Yama und Hiro. Der Kopierninja lag dort in seinem Blut, umringt von Heilern und Ärzten, die um sein Leben kämpften. Es sah nicht gut aus für ihn. Schaudernd wandte sich Sakuya ab und verließ den Kreis der Ninja. Mit schweren Schritten und einem noch schwereren Herz kämpfte er sich durch die Straßen. Sein tränenverschmiertes Gesicht ließ die Leute auf ihn zeigen und trieb Mitleid in ihre Augen. Sakuya war es egal.

Als er endlich am Anwesen der Kannazuki ankam, sah er seinen Vater im Garten stehen. Mühsam trat er durch die Tür ins Innere des Hauses. Er wollte niemanden sehen. Sein Zimmer wirkte so traurig auf ihn, dass er sich so staubig und verschwitzt, wie er war, auf das Bett warf und erneut Tränen über seine Wangen rollten. Das Kissen saugte die Feuchtigkeit auf.

Irgendwann, als es bereits dämmerte draußen, öffnete sich die Tür. Sakuya lag reglos auf dem Bett, zu erschöpft, um sich umzudrehen. Geschickte Finger an seinen Schultern, die ihn auf den Rücken drehen wollten. Müde gehorchte Sakuya und sah in Ayanes dunkle Augen. Ihre Hände öffneten die Weste und halfen ihm heraus, dann zog sie ihm vorsichtig das schweißnasse Hemd aus. "Sakuya, Tsunade war vorhin hier. Sie wollte eine Antwort von dir. Ich sagte ihr, dass du gehen würdest." Sakuya zitterte. "Du wirst gehen, oder, Saya?" Er schüttelte den Kopf. Ein seltsamer Ausdruck trat in Ayanes Gesicht, den Sakuya dann als Beschämung erkannte. "Aber was, wenn tatsächlich ein Ninja stirbt?" "Dann werde ich Konoha nie wiedersehen." Seine Stimme klang tonlos. Ayane nickte. "Aber du musst gehen. Vielleicht schaffst du es ja! Ich glaube fest an dich!" Er schüttelte erneut den Kopf. "Ich kann es nicht schaffen. Ich bin zu schwach." Leiser Zorn schlich sich in Ayanes Gesicht. "Ach Unsinn! Es gibt keinen Menschen, der es mit dir aufnehmen kann!" "Keinen! K-einen! Das ist der Grund! Sie sind zu zweit! Mit einem könnte ich es vielleicht aufnehmen, aber nicht mit Zweien! Ich werde..."

Da öffnete sich die Tür erneut. Eine der Wachen streckte den Kopf herein. "Sakuya-sama, unten steht ein Ninja und möchte mit Euch reden!" Mühsam erhob sich der ehemalige Schwarze Stern vom Bett und nickte. "Ich komme." Er warf sich seinen Kimono über und folgte der Wache.

Unten stand ein Mann, den Sakuya als Shikamaru Naras Vater erkannte. "Gut, dass ich dich hier treffe, Sakuya. Es gibt schlechte Neuigkeiten. Man hat ein weiteres Opfer gefunden." Trauer schwang in seiner Stimme mit, als er fortfuhr: "Es ist ein junges Mädchen, sie ist gerade erst Genin geworden!" Sakuya erbleichte. "Was-was ist mit ihr?" Der Nara senkte den Kopf. "Sie ist tot. Und sie trug diese Nachricht in ihrer Hand." Er reichte Sakuya einen blutigen Zettel. Sakuya erkannte die Nachricht, es war dieselbe, die auch schon Narutos Papierfetzen geziert hatte. Das Wappen der Kannazuki, zwischen dem der Ito und der Minawabe. Kein Zweifel, wer das getan hatte. "Tsunade bat mich, dir zu sagen, dass du noch heute gehen sollst. Wenn wir dich morgen noch in Konoha finden sollten, wirst du verbannt." Damit ging er. Sakuya blieb allein zurück.
 

So, das war das nächste Kapitel. Und nein, Gai ist NICHT in irgendeiner Art und Weise an Sakuya interessiert, er will ihn lediglich trösten!

Jetzt zieht sich die Schlinge um Sakuyas Hals langsam aber sicher wirklich eng zu! Wird er gehen? Oder lässt er sich rausschmeißen? Wir werden sehen! XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KeksFrosch
2007-07-03T20:18:55+00:00 03.07.2007 22:18
O_o armer Sakuya... ob er wohl geht? ich glaub ich würde gehen, schon um die anderen nicht zu gefährden...
Tolles Kapitel, wie immer^^ (vll n bisschen blutig aber egal^^)
LG Latishja


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