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Verborgene Schatten der Erinnerung

FF für nen Wettbewerb
von

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Verborgene Schatten der Erinnerung

Verborgene Schatten der Erinnerung
 

Dunkelheit. Nichts als Schwärze umgab ihn, als er die Stufen, die in den ersten Stock des riesigen Hauses führten, eine nach der anderen erklimmte. Natürlich hätte er lediglich seinen Zauberstab gebrauchen und damit eine Lichtquelle schaffen können, doch ihm war ganz und gar nicht danach auch nur im geringsten den Weg vor sich zu erleuchten. Außerdem war er hier so oft ein und aus gegangen, hatte so viele Male das Stockwerk gewechselt, dass er bereits die Anzahl der Stufen auswendig kannte. Als sie noch jung und frei von düsteren Gedanken gewesen waren, hatten er und Sirius einmal eine Wette abgeschlossen, wie viele Treppen sich in diesem Haus befanden. Um den Sieger zu ermitteln, waren sie natürlich gezwungen gewesen, ebendiese zu zählen. Sein schwarzhaariger Freund hatte damals mit seiner Behauptung Recht behalten.

Remus lächelte. Wieso musste er gerade jetzt daran denken? Die Antwort konnte er sich sogleich selbst geben. Weil man nach dem Tod einer Person, die einem nahe stand, immer an die schönen Zeiten denkt...!, schoss es ihm durch den Kopf und sein Lächeln wich einem schmerzhaften Gesichtsausdruck. Es musste jetzt ungefähr drei Stunden zurückliegen, da die Begegnung zwischen Bellatrix und Sirius im Ministerium stattgefunden hatte. Remus zuckte zusammen, als sein Fuß unbeabsichtigt gegen die Kante der letzten Stufe schlug. Während er den verlassenen Flur entlang ging ließ er noch einmal revue passieren, was in den letzten Stunden vorgefallen war.

Harry hatte mit ein paar Mitschülern Hogwarts verlassen, um ins Ministerium für Zauberei einzudringen, nachdem er den Verdacht gehegt hatte, dass Sirius Leben dort aufs äußerste gefährdet wurde. Tatsächlich war es allem Anschein nach eine Täuschung Voldemorts gewesen, der dem jungen Zauberer eine Falle gestellt hatte, die eigentlich zu Harrys Tod hätte führen sollen. Tatsächlich aber war an diesem Tag nur einer gestorben: Sirius. Eigentlich hätte er erzürnt darüber sein müssen, dass der junge Gryffindor so leichtfertig gehandelt hatte, aber in ihm war nichts als Leere, Trauer und vielleicht etwas, das Verzweiflung ziemlich nahe kam. Der letzte seiner ehemals besten Freunde war gegangen. Peter hatte sich vor bereits langer Zeit von ihnen verabschiedet, indem er auf die Seite des dunklen Lords gewechselt hatte.

Remus hielt einen Moment inne, dann drückte er die Klinke herunter und die Türe öffnete sich mit einem furchtbaren Quietschen. Fahles Mondlicht fiel in den Raum, der dahinter lag. Ein unordentliches Bett stand direkt unter dem Fenster. Ein Schrank befand sich gegenüber. Der Zauberer, dessen junges Gesicht im schwach beleuchteten Zimmer nur noch ein wenig kränklicher aussah, trat auf die Schlafstätte zu und ließ sich darauf niedersinken. Weshalb war er hier her zurückgekehrt? Hier, in den Grimmauldplatz, in Sirius’ Zimmer, wo ihn die Erinnerung an vergangene Zeiten plötzlich so stark übermannte, dass es ihm für einen kurzen Augenblick schwer fiel, zu atmen. Eine Flut aus Erinnerungen, die wie ein Film vor seinem geistigen Auge vorbeizog, ergriff von einer Sekunde zur nächsten Besitz von seinen Gedanken.

Er war wieder fünfzehn und lag nach den ZAGs mit seinen Freunden unter einem Baum. James hatte sichtliche Freude daran, einen hakennasigen Jungen, der heute an Hogwarts unterrichtete, zu drangsalieren. Eine junge Frau mit leuchtend roten Haaren bewegte sich auf die Szene zu und stauchte Remus’ Freund in Grund und Boden, so, wie sie es immer getan hatte. Die Erinnerung ging weiter. James ergriff lachend die Flucht, Lily eilte ihm hinterher und nach einem bösen Blick des damals noch jungen Severus Snape, der bald darauf zurück zum Schloss schlenderte, hielt es auch Peter für angebracht zu gehen. Manchmal fragte er sich, ob seine Freunde damals gewusst haben mochten, was Sirius an diesem Tag geplant hatte. Er, Remus, hegte zu diesem Zeitpunkt noch nicht den geringsten Verdacht, doch dann, nur einen Herzschlag später, befand sich Sirius auf einmal vor ihm und streckte ihm eine Hand entgegen. „Komm!“, hatte er gesagt und Remus hatte sich von seinem Freund auf die Beine ziehen lassen, war ihm gefolgt, bis es ihm schließlich zu blöd geworden war.

Inzwischen befanden sie sich kurz vor den Ufern des schwarzen Sees. Der Junge mit den langen, schwarzen Haaren ging noch ein paar Schritte weiter und richtete den Blick dann irgendwo auf einen Punkt des Wassers. „Remus.“, seine Stimme klang seltsam fremd und ernst, viel zu ernst für seine Verhältnisse. „Ich denke, es ist an der Zeit, dir etwas zu sagen. Eigentlich hatte ich nicht vor, dich jemals damit zu konfrontieren, aber…“

An dieser Stelle riss der Strom aus Erinnerungen ab und Remus fuhr sich seufzend durchs Haar. Er wusste nur noch allzu genau, was sein Freund ihm damals offenbart hatte. Sirius hatte ihm erzählt, er hätte sich, so verrückt und unglaublich es auch zu sein schien, in ihn verliebt. Dabei war der Schwarzhaarige immer als Frauenheld verschrieen gewesen.

Was sich einige Wochen nach diesem Geständnis auf diesem Bett, auf dem er nun saß, ereignet hatte, hatte Remus lange Zeit verdrängt. Nun, wahrscheinlich ab dem Zeitpunkt, da Sirius wegen eines Mordes, den er nicht begangen hatte, nach Askaban geschickt worden war. Doch nun, da er sich wieder an diesem Ort befand, der wie eine einzige Erinnerung an eine längst verloren gegangene Wahrheit war, begann sein Herz von neuem wie verrückt zu schlagen. Gedankenverloren strich er mit seinen Fingern über die zerknautschte Bettdecke, schloss die Augen und ließ es nach all den Jahren das erste Mal wieder zu, dass seine Gedanken zu jenem Abend zurückkehrten.

Er lag auf dem Bett, hatte mit Sirius herumgealbert. Freundschaftlich, unbeschwert… Sirius’ Geständnis war niemals wieder zutage befördert worden, nachdem er, Remus, nichts darauf zu sagen gewusst hatte. Allem Anschein nach war sein Freund in der Lage gewesen, damit umzugehen, ihre Freundschaft schien die selbe geblieben zu sein, doch dass er einem Irrtum erlegen war, sollte sich schon in den nächsten Minuten herausstellen. Sirius nämlich, der ausholte, um ihm ein Kissen entgegenzuschleudern, verlor das Gleichgewicht, taumelte und landete schließlich so auf dem Bett, dass er Remus’ Lippen nur um Haar mit seinen verfehlte. Beide erstarrten in der Bewegung, dann wurde das Lächeln des über ihn gebeugten Jungen plötzlich herausfordernd und in seinen Augen hatte etwas gelegen, dass Remus erschaudern hatte lassen.

Wieder wurde der Gedankenstrom unterbrochen und Remus richtete den Blick gen Fenster. Er und Sirius hatten an diesem Abend miteinander geschlafen und anschließend niemals wieder ein Wort darüber verloren. Es war das erste und einzige Mal gewesen. In der Zeit – den Tagen, Wochen, Monaten – danach hatten sie beide das Ereignis verdrängt, sodass niemand jemals auch nur im Ansatz eine Vermutung hätte anstellen können. Die Beiden waren auch weiterhin wie normale Freunde miteinander umgegangen, hatten dieses Ereignis niemals wieder auch nur mit einem Wort zutage befördert. Remus hatte nie den Mut dazu gefunden und Sirius schien es nur Recht gewesen zu sein. Ein paar Jahre später war es dann zu spät gewesen. Die Potters waren von Voldemort getötet und Sirius gefangen genommen worden. Remus hatte die Chance vertan, seinem Freund zu sagen, wie seine wahren Gefühle ihm gegenüber ausgesehen hatten und nun war es tatsächlich zu spät dafür.

Sein Blick verschwamm und seine zitternden Finger vergruben sich im Laken des Bettes. Verdammt…!!
 

Etwa eine halbe Stunde später erhob er sich und verließ eiligst den Raum. Es war ein Fehler gewesen, hier her zurückzukehren, nur um… ja was eigentlich? Irgendwo in seinem Hinterkopf regte sich ein Gedanke. Du wolltest herausfinden, ob diese Nacht in Sirius’ Armen nicht doch nur Einbildung gewesen ist!, flüsterte ihm eine Stimme zu und er seufzte erneut. Vielleicht war das tatsächlich der Grund dafür gewesen.

Er zückte seinen Zauberstab und erhellte die Stufen vor sich, um nicht Gefahr zu laufen, eine Treppe zu übersehen. Es dauerte nicht lange, ehe er den Grimmauldplatz wieder verließ. Er musste zurück nach Hogwarts und sich mit Dumbledore und einigen anderen Mitgliedern des Phönixordens besprechen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-02-06T11:57:20+00:00 06.02.2008 12:57
Auswertung des FF-Wettbewerbs(Bitte verzeih mir, dass ich es nicht in einem kompletten Text schreibe, aber es gibt so viele Teilnehmer, da würde das Kommentieren nochmal so ewig brauchen XD)

Grammatik und Rechtschreibung 4/5 Manchmal etwas skurrile Wortwahl und Wortwiederholungen, die nicht unbedingt zum guten Ausdruck beitragen

Layout 3/3

Originalität und Inhalt 7/10 Doch das war schon ein niedliches Inhalt

Schreibstil 8/10 Mir hat der Schreibstil gut gefallen^^

Logik 4/5 Ich glaube kaum, dass Remus Sirius hätte besuchen dürfen ^^’

Überzeugung der Originalcharaktere 2/3 Ich glaube nicht, dass Sirius das alles einfach so verdrängt hätte, wenn seine Gefühle zu ihm ehrlich waren.

Gesamteindruck 7/10 Es war wirklich eine niedliche Geschichte, auch wenn sie einen kleinen Logikfehler enthielt.

Höchstpunktzahl: 35/46

LG,
Jean
Von:  milay
2007-08-20T21:54:47+00:00 20.08.2007 23:54
schnieeeeeef!!!

zum heulen traurig T__T

eine wirklich schöne geschichte...!
Von: abgemeldet
2007-07-19T00:18:06+00:00 19.07.2007 02:18
*___*
Ohhh diese FF ist wunderbar!!!
Ich glaub, ich habe durch dich wieder die Freunde an FFs gefunden!
Dein Schreibstil ist richtig toll. Ich liebe ihn.
Ich kenne mich zwar mit Harry Potter nicht aus, aber das spielt in diesem Fall keine Rolle.
Wunderschön.
Und das mache ich nicht um zu schleimen, sondern weil ich es ernst meine:
Die favorisier ich. *¬*

Liebe Grüße
*knuff*
Dat Vieh xD
Von:  Sa-so-ri
2007-07-17T15:52:40+00:00 17.07.2007 17:52
Also mal abgesehen davon das ich überhaupt kein fan von M/M beziehungen bin und auch kein HP fan.
War es doch sehr gut geschrieben flüssig zu lesen.
Auch die ich bezogene erzählform past klasse.

Fehlt aber etwas, nur weis ich leider nicht genau was.
Von: abgemeldet
2007-07-06T19:44:04+00:00 06.07.2007 21:44
Meine Meinung kennst du ja schon:
*_______*
*die story toll findet*
weita so ^o^
Von:  Tak-lung
2007-07-01T18:21:17+00:00 01.07.2007 20:21
So ich spionier mal die Konkurrenz aus ><
Ne ne meine FF ist shcon Fertig, ich les die anderne nur aus Neugierde jetzt noch durch ^^

Also das Erste Wort bei unserne FFs ist gleich, dam usste ich erstmal grinsen, aber na ja, bei dir gehtsu m Remus undbei Mir um Sirius... trotzdem irgendwie ähnlich.
Hach ich find das Pairing ja auch irgendwie süß (auch wenn ich es nie aussiele oder so ^^') süßer Remus >< das ist so... so... SÜß und irgendwie auch traurig.
Schade dass du nicht mehr darüber erzählt hast wie das für Remus gewesen ist als er dachte, das Remus James ungebracht hatte. Ob er enttäuscht gewesne war, oder es nicht hatte wahrhaben wollen oder soetwas. Das ist eigentlich das einzige was mir ein wneig gefehlt hatte.. aber na ja ist ja auch nur ne Kurz Geschichte und der Rest gefällt mir echt gut
Starke Konkurrenz wie ich sehe ^^'


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