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Wenn Dämonenblut fließt...

...werden aus Todfeinden Verbündete
von

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Im Dorf

Und weiter gehts! Mal sehen, wie sich die Dämonen entscheiden... und wie Seneca das anstellen will... ich hoffe, die Handlung bleibt zumindest einigermaßen realistisch.... XD
 

Vergils Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Seine Hand glitt lautlos auf den Griff Yamatos. "Treibs nicht zu weit!" Seine Stimme klang gefährlich leise. Seneca hielt seinem Blick nur wenige Sekunden stand, dann wandte er sich ab und nahm wieder Nero ins Visier. "Mittlerweile weiß ich mehr. Ich weiß, dass der kaltäugige Dämon nicht derselbe war, der für das Erscheinen von Temen-ni-gru verantwortlich war." Dante runzelte die Stirn. "Nicht? Aber wer hat sonst noch ein Schwert wie Yamato?" Seneca nickte. "Es gibt noch mehr. Der Mantel des Gesuchten war, wie ich in Erfahrung bringen konnte, ebenfalls blau. Irgendjemand versucht, euch schlechtzumachen. Weiß Gott, wer das tut." Nero nickte. "Das habe ich mir auch schon gedacht. Vergil... hast du noch was dazu zu sagen?" Der andere Halbdämon schwieg und sah nur reglos auf Seneca hinab. "Was sollen wir jetzt machen? Seneca gehen lassen oder warten?", fragte Nero.

Dante seufzte und sah von Vergil zu Nero und von ihm zu Seneca. Dann wanderte sein Blick zurück zu seinem Bruder. "Ich glaube, das beste wäre, wenn wir warten würden. Aber es ist von größter Wichtigkeit, dass wir über unseren Gegner bescheid wissen! So wie es aussieht, kann keiner von uns ins Dorf hinuntergehen, unsere Haare würden uns in jedem Fall verraten, Nero, deine Klaue würde alles sogar noch schlimmer machen. Also bleibt uns nur die Option, Seneca hinunter zu schicken. Vielleicht kann er Erfolg haben."

Vergil schnaubte: "Gib ihm auch noch seine Waffen zurück! Dann brauchen wir nur noch zu warten, bis er mit Verstärkung zurückkehrt! Ich sage, ich gehe und quetsche ein paar von diesen Versagern dort unten aus!" "Nein, Vergil!", unterbrach Nero. "Du würdest sterben, ehe du entkommen könntest!" Der Halbdämon mit dem blauen Mantel starrte den Jüngeren mit der Teufelsklaue an. "Sagst du mir hiermit, ich sei schwach?" "Nein! Ich meine damit, dass es Unsinn ist, wenn du dich in Gefahr bringst, wenn es einen einfacheren Weg gibt! Lass Seneca gehen - mit seinen Waffen!" Nero erwiderte den eisigen Blick des Älteren, bis dieser wegsah. "Meinetwegen. Aber beklagt euch nicht, wenn er euch erschießt, dann, wenn er zurückkommt!"

Nero sah auf Seneca hinunter. Der junge Mann mit den dunkelblonden Haaren zitterte und bibberte stark. Ihm war kalt, sehr kalt. "Hast du Geld?" Seneca nickte. "Gut. Dann geh als erstes in eine Apotheke und kauf dir was, was deine Abwehrkräfte stärkt und die Erkältung kuriert. Es nutzt uns nichts, wenn du an Lungenentzündung stirbst!" Dante fuhr dazwischen: "Was willst du damit sagen? Hast du ernsthaft vor, länger mit ihm zusammen zu arbeiten?" Nero seufzte. "Weißt du, du und Vergil, ihr benehmt euch wie Kindergartenkinder. Wir sind, verdammt nochmal, in einer echt brenzligen Situation! Komm mal wieder von deinem hohen Ross runter und schalt dein Hirn ein! Ohne Seneca sind wir von Informationen ausgeschlossen und können nur warten, bis unsere Gegner angreifen!" Dante wollte auffahren. "Nein, sag nichts, Dante! Wenn sie uns in einer dummen Situation - zum Beispiel während zwei von uns schlafen - erwischen, werden sie uns in die Höhle einsperren und uns entweder aushungern oder alle drei erschießen! Ich habe keine Lust, mich massakrieren zu lassen, wenn direkt vor unserer Nase eine Chance sitzt, die uns das Leben retten könnte! Wir brauchen Seneca und ich werde nicht zulassen, dass ihr zwei Narren ihn tötet! Hast du mich verstanden?" Verblüfft starrte Dante den jüngeren Halbdämonen an. So etwas hatte er nicht von Nero erwartet. Schließlich erwiderte er widerwillig: "Also gut. Wenn du meinst, dass es so am besten ist! Aber wenn er auch nur eine falsche Bewegung macht, dann..." Er ließ offen, was dann passieren würde. Nero konnte es sich ohnehin denken. Langsam wandte sich der Jüngere wieder zu dem Menschen um, um ihm seinen Plan zu erklären...
 

Seneca rückte die Bazooka auf seinem Rücken zurecht, dann überwand er die letzten Meter, die ihn noch vom Dorf trennten. Seine Finger waren blaugefroren und er spürte, dass auch seine Zehen ähnlich erfroren waren. Er würde sich in eine Bar setzen und auftauen, ehe er sich wieder zur Höhle am Berg aufmachte.

Bei dem Gedanken an Vergils Worte kräuselten sich seine Lippen. Anfangs hatte er tatsächlich gedacht, den Mörder seiner Familie gefunden zu haben, doch dann wurde ihm klar, dass der Halbdämon es nicht gewesen sein konnte. Seine Familie hätte sich nicht von ihm überrumpeln lassen. Vergil war stark, ja, aber Seneca hatte im Kampf gegen ihn gemerkt, dass auch er große Schwächen hatte, Schwächen, die seine Familie gewiss bemerkt und ausgenutzt hätte. Vergil war es nicht gewesen.

"Heda, wer bist du?", rief ihn einer der Wachmänner an. Seneca trat auf ihn zu und meinte: "Man nennt mich Seneca. Ich bin ein freier Dämonenjäger und war auf Jagd. Jetzt würde ich mich gern etwas hier im Dorf ausruhen!" Der Mann nickte und musterte ihn. Dann fragte er: "Erfolg gehabt?" Seneca lachte freudlos auf und log: "Sie sind mir entkommen. Ich hatte sie schon fast. Zwei Insektendämonen, solche mit Gottesanbeterinnen-Scheren. Hätten wohl viel Geld gebracht, aber ich habe ihre Spuren verloren und nicht wiedergefunden bei dem verdammten Regen!" Der Wachmann nickte erneut und sagte: "Gut. Du kannst passieren. Halte dich von den grau gerüsteten Soldaten fern." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, hob Seneca die Hand und setzte seinen Weg in die Stadt fort. Das lief ja besser als geplant.

Er kam an einer Apotheke vorbei und besorgte sich ein Medikament, das seine Gesundheit wiederherstellen würde. Er lachte leise auf. Der junge Nero war ihm sympathisch, auch, wenn er ein Dämon war. Seneca fragte sich, ob er einer von denen sein könnte, die den Menschen helfen wollten. Dann straffte er die schmalen Schultern. Das würde die Zeit zeigen. Im Moment hätte er Nero und seine Begleiter, vor allem den eisig kalten Vergil, lieber heute als morgen tot gesehen. Aber irgendwie spürte er, dass es nicht gut war, wenn der Orden sie erwischte. Seneca vertraute seiner Intuition, sie hatte ihm schon oft das Leben gerettet. Warum also nicht auch dieses Mal?

Wenig später ließ er sich mit einem wohligen Seufzen auf der Bank eines Wirtshauses nieder. Wenigstens jetzt wollte er sein Leben genießen.
 

Er hatte gerade die Gabel hingelegt, sein Bier leergetrunken und den letzten Rest der Bratensoße auf seinem Teller mit einem Stück Brot aufgetunkt, da drang Lärm an sein Ohr. Seneca hob den Kopf und vernahm das Wort "Dämon". Er fluchte und erhob sich. Vor dem Fenster sah er Männer in grauen Rüstungen vorbeieilen. Rasch sammelte er seine Waffen auf, warf Geld für den Braten und das Getränk auf den Tisch und verließ eilig das Lokal. Er sah einen verwischten blauen Fleck über die Dächer hasten und fluchte noch einmal. Wie hasste er Vergil! Auf solche Leute wie ihn konnte man sich einfach nicht verlassen!

Ordensritter verfolgten den flüchtenden Halbdämonen, wobei sie mit seltsam geformten Waffen auf ihn schossen. Ein Projektil traf und schleuderte Vergil vom Dach. Hart kam der Halbdämon unten im Schlamm auf. Seneca sah, wie der Dämon mit dem blauen Mantel vor Schmerz das Gesicht verzog, als weitere Schüsse ihr Ziel fanden. Er fragte einen Schaulustigen, der neben ihm an der Wand lehnte: "Mit was schießen sie da? Normalerweise spüren Dämonen sowas doch nicht!" Der Mann sah ihn seltsam an, erblickte dann jedoch die Bazooka und das Gewehr auf seinem Rücken und meinte: "Sie haben was von speziellen Waffen gesagt..." Seneca nickte. Er machte sich eine geistige Notiz, etwas über die Waffen herauszufinden. Dann trat er auf die Soldaten zu, die noch immer auf Vergil feuerten, der mittlerweile richtig Probleme bekam, er kniete im Schlamm und versuchte verzweifelt, den Kugeln, die noch immer wild auf ihn zupfiffen, auszuweichen. "Hey, glaubt ihr nicht, dass es langsam reicht?" Zwei der acht Soldaten drehten sich um. Vergil nutzte die Chance und türmte über die Dächer. Die Soldaten fluchten und nahmen die Verfolgung auf, wobei sie Seneca noch ein paar grobe Worte zuriefen.

Seneca sah sich um und entdeckte einen grau gekleideten Mann, der in einem Hauseingang lehnte und sich dem noch immer fallenden Regen entzog. Er ging auf ihn zu. "Was willst du, Dämonenjäger?", fragte der Ordenspriester des Schwertordens, als den ihn Seneca erkannt hatte. "Nur ein paar Antworten auf einfache Fragen, Hochwürden." "Du willst Antworten? Wie kommst du darauf, dass ich sie dir geben könnte?" Seneca senkte den Kopf. "Ich habe Euch als Mitglied der Abteilung für Erforschung neuer Technologien erkannt. Falls Ihr Euch fragt, woher ich das weiß, ich habe bereits des Öfteren mit Euresgleichen zusammengearbeitet. Wie geht es Banes?"

Der Priester lächelte ein halbes Lächeln. "Banes geht es gut, wie immer. Er säuft noch immer wie ein Loch, aber sonst kann er sich nicht beklagen. Was willst du wissen?" "Was ist das für eine Substanz, die ihr auf den Dämonen abgeschossen habt?" "Verstehe, du hast ihre Wirkung bemerkt!" Der Priester lachte. "Nicht schlecht, Dämonenjäger. Es ist ein speziell entwickeltes Mittel, das ihre dämonischen Kräfte unterdrückt. Ihre Verletzungen heilen nicht mehr so schnell wie die eines Dämons, sondern nur noch wie die eines Menschen, wenn überhaupt. Mehr darf ich dir nicht sagen!" Seneca nickte und sah ruhig die Straße hinunter. "Ich verstehe." In seinem Inneren raste es. Selbst wenn Vergil den Ordensrittern entkam, würde er in großen Schwierigkeiten stecken. Er musste zusehen, dass er ihn fand, wenn er ihn lebend zu Dante und Nero zurückbringen wollte. Oder waren ihm die anderen beiden etwa ebenso gefolgt?

"Ich war lange unterwegs, Hochwürden. Wie steht es so in der Welt? Könnt Ihr mir Neues berichten?" Der Priester nickte. "Du willst wissen, auf was du achten musst, hm? Na gut, ich werde dir erzählen, was vorgeht..." Er erzählte es Seneca. Dann endlich bot sich ihm die Möglichkeit, sich zu entschuldigen, ohne dass es auffällig gewirkt hätte.

Er ging in die Apotheke und stockte seinen Erste-Hilfe-Kasten auf. Er nahm besonders viel Verbandszeug und Wundheilsalbe mit. Vergil würde es brauchen. Auch, wenn er den Dämonen nicht mochte, wenn er starb, würde alles nur noch schlimmer. Er verließ die Apotheke und sah sich um. Keiner war zu sehen. Lediglich der Wachmann stand noch an seinem Platz und stierte nach draußen. Offenbar ärgerte es ihn, dass er nicht an der Jagd hatte teilnehmen können. Seneca beschloss, bei ihm vorbei zu gehen. "Hallo! Danke für den Tipp, ich bin unbehelligt zu meinem Bier gekommen!" Der Wachmann grinste. "Nicht wahr? Das hiesige Bier ist gut! Schade nur, dass du schon wieder gehst!" Seneca erwiderte das Lächeln. "Tja, ich versuche noch einmal, die Spuren wiederzufinden! Wünsch mir Glück!" Die Wache nickte und Seneca ging weiter.
 

Kaum war er außerhalb der Sichtweite des Mannes, bog er nach links ab. In diese Richtung war Vergil verschwunden. Verwundert registrierte er, dass er sich Sorgen um den kalten Halbdämonen machte. Seneca hustete und seufzte. Wenn das so weiterging, kam er noch zu dem Punkt, an dem er Vergil das Leben schenken würde, wenn es daran ging, seinen Beruf auszuüben. Er rückte die schwere Bazooka zurecht und wrang das Wasser aus seinem Pferdeschwanz - ohne, dass es viel gebracht hätte. Es schüttete immer noch aus Eimern. Er hoffte nur, dass es den Dämonen inzwischen gelungen war, ein Feuer zu entfachen. Wenn sie noch lebten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Katja12133
2009-03-09T05:24:17+00:00 09.03.2009 06:24
Oh man Vergil
jetzt habe ich fast ein klares Bild wie er so ist.
überheblich,stolz und keine gefühle zeigen wollen.
naja da kenne ich noch welche die so sind.^^
oh man ist muss es immer wieder schreiben.
Nero ist sooooo süß
du machst das ganz toll
Von:  Rooro
2008-05-23T10:53:13+00:00 23.05.2008 12:53
Nero ist eindeutig zu freundlich und zu vertauenswürdig. ein wenig mehr Misstrauen würde dem Jungen sicher nicht schaden ;)
wobei ich von Vergil grad ein schlechtes Bild abbekommen hab. warum muss der einfach so in das Dorf marschieren, noch dazu, dass einjeder ihn sehen kann?
Seneca ist mir ein Rätsel. einerseits würde er die drei am liebsten tot sehen, andererseits fängt er grad an, die drei lieb zu gewinnen (herrje, was für eine Ausdrucksweise....) und will ihnen anscheindend ehrlich helfen. der hat seinen Hass aber schnell vergessen.
Von: abgemeldet
2008-03-04T23:02:19+00:00 05.03.2008 00:02
*heul* NEEEEEEIIIIIIIINNNNN Vergil *schluchz* wie konntest du nur!?
Von:  Nezumi
2007-10-21T15:12:43+00:00 21.10.2007 17:12
Ich mag die fanfic.. *___* guter Schreibstil, gute Story, ich hoffe es geht weiter in dem Stil.. XD

Nezu
Von:  KeksFrosch
2007-07-25T12:14:15+00:00 25.07.2007 14:14
Nero ist mir auch sympatisch XD Sieht doch aus als würde es spannend werden^^ freu mich schon auf mehr!
deine Latishja^^


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