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Pouring Rain

One-Shots
von

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Part One: The Storm Is Over

Part One - The Storm Is Over
 

Ich saß in meinem Zimmer auf meinem Bett und beobachtete den stürmenden Regen, der zwischenzeitlich von Blitzen durchzogen wurde. Alles war grau und trist und ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte.

Seufzend ließ ich mich zurückfallen und landete auf einem weichen Kissen. Meine Decke war gepunktet und vor lauter Langeweile begann ich, die Punkte zu zählen.
 

Eins, zwei, drei, vier, fünf...
 

Es donnerte draußen und der Wind pfiff an meinem Fenster.
 

Sechs, sieben, acht, neun...
 

Was machte Ino wohl gerade?
 

Zehn, elf, zwölf, dreizehn... Moment, wo war ich?
 

Ich hatte mich verzählt und wusste gar nicht mehr, welchen Punkt ich zuletzt gesehen hatte, also fing ich von vorne an.
 

Genauso war es damals. Ich hatte aufgegeben, als es zu schwierig wurde, dann kam Ino... und ich fing von vorne an. Eins, zwei, drei...
 

Ein heller Blitz durchzuckte den Himmel und erleuchtete gespenstisch mein Zimmer. Ich hörte auf, zu zählen.

Vielleicht konnte ich Ino anrufen. Ich hatte sie noch nie zuvor angerufen. Immer war sie es, weil ich mich schämte und eine nicht zu erklärende Angst verspürte.

Mir war langweilig und ich war schlapp. Schlechtes Wetter wirkte sich immer so auf mich aus. Es machte mich müde. Ino war nie müde. Nur nach hartem Training. Ihr machte schlechtes Wetter gar nichts aus.

Ich beschloss, Ino erst einmal doch nicht anzurufen. Stattdessen griff ich wahllos nach einem Buch im Regal direkt vor meinem Bett und schlug es auf.

Es war ein Schulbuch und zeigte verschiedene Angriffstechniken, daneben waren die Abbildungen für die Fingerzeichen abgebildet und erklärt.
 

Kage no Jutsu, las ich. Diese Technik ermöglicht es einem Ninja, Schattenabbilder von sich selbst zu erzeugen, um damit den Gegner zu verwirren und sich einen Vorteil zu verschaffen.
 

Ich schloss die Augen. Dass ich nun doch auf die Akademie durfte, obwohl meine Eltern dagegen waren, hatte ich nur Ino zu verdanken. Sie war es, die mich gefunden, wieder aufgebaut und schließlich nach Hause gebracht hatte, um meinen Eltern meine Entscheidung zu verkünden.

Nur weil Ino da war, hatte ich den Mut, meinen Eltern zu sagen, dass ich auf die Akademie gehen wollte, dass es mein größter Wunsch war - und sie hatten es verstanden.

Sie hatten genickt. Zwar waren sie überhaupt nicht erfreut, doch sie hatten meinen Wunsch respektiert. Meine Mutter hatte es geschafft, meinen Vater zu überreden, denn der sah aus, als wolle er es mir wirklich verbieten.

Als ich dann Ino angesehen habe und sie mich kurz und freudig umarmt hatte, fühlte ich mich glücklich und befreit.
 

Erneutes Donnern ertönte. Ich schlug die Augen wieder auf, klappte das Buch zu und stellte es zurück ins Regal. Vielleicht sollte ich doch Ino anrufen. Ihr war bestimmt genauso langweilig wie mir.
 

Ich erhob mich vom Bett, schlurfte zur Tür und verließ mein Zimmer. Das schnurlose Telefon lag unten auf der Kommode, also brauchte ich nur die Treppe runter und wieder hochzukommen. Hoffentlich würden meine Eltern mich nicht bemerken und mich in Ruhe lassen.

Auch wenn es etwas gemein klang, aber ich wollte jetzt nicht mit ihnen reden, ich wollte Ino anrufen. Zum ersten Mal. Und dabei sollte mich keiner stören.
 

Wieder donnerte es. Den Regen konnte man auch von außerhalb meines Zimmers gegen die Scheibe klatschen hören.

Mein Herzschlag beschleunigte sich.
 

Ich ging leise die Treppe hinunter. Niemand rief mich. Meine Mutter war in der Küche und mein Vater saß im Wohnzimmer, das konnte ich hören, da der Fernseher an war.
 

Leise ergriff ich den Hörer und drehte mich um, wieder der Treppe zu. Genauso lautlos wie zuvor stieg ich hoch, schloss die Tür hinter mir und kaum, dass ich bei meinem Bett angekommen war, ließ ich mich darauf fallen.

Ich starrte das Telefon an.
 

Will sie mich überhaupt hören? Sie hätte bestimmt angerufen...
 

Plötzlich war ich mir wieder unsicher. Unzählige Male schon hatte ich Inos Nummer gewählt, aber dann immer aufgelegt, bevor das Freizeichen ertönte. Mir fiel nie ein, was ich ihr sagen sollte. Es war mir peinlich, einfach ohne Grund anzurufen.
 

>Komm schon, willst du dich davon aufhalten lassen?<
 

Ino hatte das zu mir gesagt, als ich zu viel Angst hatte, Sasuke mein Geburtstagsgeschenk an ihn zu überreichen. Damals hörte ich auf sie und gab es ihm. Er bedankte sich grimmig bei mir und ging.

Später hatte ich es in einer Mülltonne gesehen... Aber das war es wert gewesen.
 

Ich wählte Inos Nummer, zögerte kurz und drückte dann auf den Knopf mit dem grünen Hörer. Ich hielt mir das Telefon ans Ohr und wartete, bis das Freizeichen ertönte.

Es klingelte.
 

Einmal, zweimal, dreimal...
 

Dann machte es klick und ich vernahm Inos Stimme.
 

„Yamanaka Ino, wer ist da?“
 

Ich lächelte erleichtert.
 

„Hi, Ino. Ist dir auch so langweilig?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Schreiberliene
2007-10-08T17:52:56+00:00 08.10.2007 19:52
Hallo,
ich fand die Geschichte nett. Ein bisschen hat mir die Tiefe gefehlt, aber auch so hat man die Gefühle deines Protagonisten gut nachvollziehen können.
Eine Sache ist mir aber sofort aufgefallen:

"Plötzlich war ich mir wieder unsicher. Unzählige Male schon habe ich Inos Nummer gewählt, aber dann immer aufgelegt, bevor das Freizeichen ertönte. Mir fiel nie ein, was ich ihr sagen sollte."

Warum dieser Sprung ins Präsens? Ich finde nicht, dass das sein muss.
Ansonsten fand ich, dass du den Schluss wirklich schön gewählt hast.

Netter One Shot.

Anna (Comment for Comment Zirkel)
Von:  Sandi-chan
2007-10-06T12:01:41+00:00 06.10.2007 14:01
Hey!
Also ich fand den OS super gelungen!
Du hast es sehr schön geschrieben! ich mag deinen Schreibstil!
Und wie Saku alles Ino zu verdanken hat und wie sie Ino beschrieben hat
fand ich super! SO sollte eine wahre freundschaft sein!
Super gemacht!

Sandi-chan <3


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