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Überfordert

Gefühle vielleicht ohne Namen
von

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2
 

Der Morgen danach! Nein, eigentlich wollte man nach einem ordentlichen Alkoholgelage nicht wieder aufwachen, denn der Kater war dann immer monströs. Da wollte man lieber drei Tage durch pennen, niemanden sprechen und hören und dann ohne sich elendig zu fühlen aufwachen….Aber das war wohl nicht drin, wenn man nicht in seinem eigenen Bett eingeschlafen war. Mit einem schweren Seufzen drehte sich der Blonde im Bett. Sein Kopf dröhnte, aber das merkte er nur am Rande seiner Schläfrigkeit. Hingegen weckte er mit seinen Bewegungen, den anderen der mit ihm im Bett lag. Von der Sonne geblendet, beim Öffnen seiner Augen, wollte er zur Seite ausweichen, fiel aber nur unsanft aus dem Bett. Mit einem lauten Knall meldete er sich zurück in der realen Welt. „Fuck!“ jammerte der Brünette schwer auf und hievte sich auf die Knie, um sich am Bettrand fest zu halten. Verdammte Sonne. Doch was er auf dem Bett wieder fand, war nicht gerade das, was er erwartet hatte. Wie immer Reitas breite Schultern in seinem absolut blöden und uncoolen Schlafzeug mit Schäfchen… Vor ihm lag jemand nacktes. Er konnte nicht verhindern erschrocken nach Luft zu schnappen. In seinem Kopf versuchte es zu rattern, doch ein gemeiner Schmerz hinderte ihn sich an die vergangene Nacht zu erinnern. Scheiße, das war eindeutig zu viel Alkohol gewesen. Er wusste noch… anou~… er hatte sich mit Reita unterhalten, auf den Kleinen ein wenig aufgepasst, weil der schon mächtig einen in der Krone hatte und hatte sich dann entschlossen noch ein wenig mit Reita auf den Geburtstag ihres gemeinsamen Freundes anzustoßen… dummer Fehler! Er wusste doch, dass am Anfang die Drinks immer lauer waren, als am späten Abend, wo der Alkohol eh nicht mehr so herausgeschmeckt wurde. Also was sagte einem das? Richtig, nie nach null Uhr einen selbst gepanschten Drink trinken! Aber hinterher war man ja eh immer schlauer, als vorher. Nun galt es sich noch einmal stark zu konzentrieren und zu wissen mit wem man die Nacht verbracht hatte… eine heiße Nacht, denn in dem Zimmer roch es förmlich nach Sex. Er überlegte krampfhaft, doch nichts wollte ihm weiterhelfen. Okay, dann musste er wohl erstmal etwas anderes erkunden. Langsam krabbelte er wieder auf die weichen Federn zurück, beugte sich ein Stück zu dem anderen hinüber. Okay… seine sexuelle Orientierung hatte er also auch nicht unter Alkoholeinfluss verloren. Neben lag einem Kerl. Hm~… ein blonder Kerl… Er stockte in seinen Gedanken, als ihm nur ein blonder Kerl einfiel, der den ganzen Abend seine besondere Aufmerksamkeit genossen hatte. Um Himmels Willen, das war doch jetzt nicht wahr! Gott im Himmel bewahre. Da hatte er es endlich geschafft, dass der Jüngere ihn auch nur wahrnahm, und das ob wohl er an der Schule eigentlich nicht zu übersehen war, und dann versaute er es, weil er scheiße viel Alkohol trinken musste. Wieso konnte es nicht einfach irgendein anderer Typ sein, den er danach wieder in den Wind schießen konnte, aber doch nicht…. Schon gar nicht, wenn sich auch der Kleinere sich an nichts erinnern konnte. Wieder fluchte er ein nachdrückliches Fuck in den Raum. Das war das schlimmste, was hätte passieren können. Was sollte er denn jetzt machen? Sich aus den Staub machen und dann, wenn der Jüngere fragte alles abstreiten, oder sollte er warten bis der Andere wach wurde und dann …?! Er wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr, sein Kopf war wie leer gefegt. Noch völlig in Gedanken bemerkte er kaum, wie sich der Blonde langsam regte, sich verschlafen über die Augen rieb und der Sonne entgegen blinzelte. Sein Kopf… verdammt, nie wieder Alkohol, er konnte sich ja nicht mal erinnern, wo er hier war. Oder? Doch, er war gestern mit Uruha zu einer Geburtstagsparty. Das hieß, entweder hatten sie ihn dort liegen lassen, oder er war bei Uruha… Über diese Gedanken sinnieren warf er sich mit einem gequälten Stöhnen auf den Rücken. Langsam setzte auch wieder seine Wahrnehmung ein… und er spürte, dass ihn seltsam kalt ÜBERALL war. Etwas desorientiert deshalb schielte er an sich herunter. … … … Warum noch mal hatte er nichts an? Da bemerkte er eine Bewegung aus den Augenwinkeln. Schnell setzte er sich auf, musste sich aber stöhnend an den Kopf fassen, da dieser fast zu bersten drohte. Erschrocken über den gequälten Laut den Ruki von sich gegeben hatte saß der Brünette nun aufmerksamer im Bett. „Alles okay?“ fragte er sanft, bevor er überhaupt nachdenken konnte, ob dass jetzt wirklich angebracht war. „Nein!“ stieß der Jüngere hervor, sah dann aber soweit zur Seite, dass er den Größeren neben sich erkennen konnte. Schlagartig schoss ihm die Röte ins Gesicht. Was verdammt machte er hier nackt in einem Bett mit Uruha? Das dieser ebenfalls nichts anhatte schien ihm in diesem Moment nicht aufzufallen. „Soll ich dir ein Aspirin holen?“ Der Blonde schüttelte schwach aber verneinend den Kopf. Er mochte solch Zeug nicht, es half ihm zumindest nicht so viel, als das er sich zu so was überwinden konnte. „Brauchst du sonst irgendwas?“ Wieder ein Kopfschütteln… eigentlich wollte er nur weiterschlafen, aber er musste ja wohl oder übel nach Hause. Erst als Ruki aufsah und Uruha versuchte anzulächeln, dass es ihm gut ginge, fiel ihm erneut seine Nacktheit ein, weswegen er nach der Decke greifen wollte. Doch nun erkannte er auch, dass er nicht der Einzige ohne Klamotten in diesem Raum war. Mit großen Augen und leicht geöffneten Mund starrte er den Älteren an. Sein Köpfchen ratterte, wie ein Uhrwerk, doch nichts wollte sich zu einem kompletten Puzzle zusammen fügen lassen. Was war gestern Abend gleich noch passiert. Er konnte sich an nichts erinnern… oder? Nein, nichts! Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür. „Seid ihr zwei angezogen?“ fragte eine Stimme, die Ruki im ersten Augenblick nicht einordnen konnte, sich aber dann daran erinnerte, dass sie Aoi gehören musste. „Nein.“ Rief der Braunhaarige entnervt und rutschte dann mit einem entschuldigenden Blick zur Bettkante, um seine eigenen Sachen aufzuheben und die des Anderen übers Bett zuwerfen. Der Blonde konnte diese Situation kaum fassen. Was hatte er getan? Verdammt, er hatte… Schnell zog er sich die Klamotten über und rannte so schnell er konnte aus dem Haus. Vorbei an Uruha, vorbei an Aoi, vorbei an der Auffahrt, vorbei an allem was ihn an diese Nacht erinnerte.

Uruha konnte nur hinterher sehen, so schnell war der Jüngere getürmt. „Oi… hätte ich euch gestern aufhalten sollen?“ das gestrige Geburtstagskind lehnte sich mit mitleidigen Blick in den Türrahmen und sah auf den völlig durch einander zu sein scheinenden Brünetten herab. Dieser schüttelte nur schwer den Kopf. „Wie ich mich kenne, hätte mich das nicht abgehalten… nur hab ich damit…“ „Alles kaputt gemacht!“ vollendete Reita, der gerade dazu gekommen war, den Satz. Er sah tadelnd auf den Größeren, der noch immer völlig deprimiert auf dem Bett saß. „Warum hab ich dir eigentlich so viele Chancen eingeräumt ihn an zusprechen, wo du es doch nicht gemacht hast. Und wenn ich das Ruder in die Hand nehme, steigst du nach den ersten zwei Sätzen gleich auf Turbogang um und legst ihn nach drei Tagen flach… Uruha du bist ganz schön doof.“ Der strenge Blick des Kleineren wandelte sich in einen sanft mitleidigen, während er sich neben seinen besten Freund niederließ. Dieser zog sich aber vor dieser Nähe zurück, rückte etwas ab. Nach einigen Momenten des Schweigens seufzte der Schwarzhaarige im Türrahmen auf. „Okay, genug Selbstmitleid. Zieh dich an und komm dann runter, es gibt Frühstück!“ damit warf er Reita einen eindeutigen Blick zu und verließ dann das Zimmer. Der Blond-Schwarzhaarige folgte geschwind, denn Aois Zorn war unberechenbar. Als er allein war seufzte der Brünette kurz auf und zog sich schnell an. Doch als er aufstehen wollte berührte seine Hand das noch immer warme Bett. Er sehnte sich nach der Nacht zurück, die er vergessen hatte. Gleichzeitig tat es ihm jedoch leid. Mit müden Schritten machte er sich auf in die Küche in der es schon ganz widerlich nach Kaffee stank… Und das am frühen Morgen…
 

Ich muss lachen, wenn ich daran zurück denke wie wir uns verhalten haben. Beide wie geschlagene Kinder. Und dabei hatten wir nicht einmal etwas zu fürchten. Oder?

Vielleicht doch uns selbst?

Durch dich habe ich vielleicht gelernt keine Angst mehr vor mir selbst zu haben…

Vielleicht…
 

War das Schicksal wirklich so beschissen zu ihm? Heute schon das dritte Mal. Das dritte verdammte Mal! Und wieder hatte er geguckt, wie ein Hund, den ER auf den Schwanz getreten hatte. Aber dabei war das doch wohl eher anders herum. Wer hatte denn hier wen verführt? Ruki war sich sicher, dass er nicht schwul war… ist… sein wird. Nein, er wollte das nicht, also musste der Brünette ihn abgefüllt haben und ihn dann völlig besoffen, wie er war ins Bett gezerrt haben, um sich an ihm zu vergehen, ganz genau so und nicht anders musste es gewesen sein. Denn wie sonst hätte das passieren können? Eben gar nicht! Doch seit neusten ertappte er sich immer wieder selbst dabei, wie er anderen Kerlen hinterher starrte… und sich fragte ob sie (((auch))) schwul wären. Also bitte das auch drei Mal eingeklammert, weil er sich nicht selbst meinte, nie im Leben, sondern alle anderen Schwulen auf der Welt, klar?! Er war so hetero, wie es nur ging! Nix Homo! … Der Spiegel des Männerklos beschlug, als er ergeben seufzte. Wen versuchte er hier was vor zu machen? Sich selbst? Ja, denn außer ihm hörte wohl niemand seine Gedanken. Seit dieser Nacht fiel es ihm schwer Uruha über den Weg zu laufen, aber nur weil er sich davor fürchtete, dass dieser ihn wegen jener Nacht nicht mehr mochte, denn obwohl er mit ihm geschlafen hatte mochte der Blonde den Anderen dennoch. Nicht gerade deswegen, er hatte ihn schon vorher gemocht… nur war dieses Gefühl der Verbundenheit nun noch intensiver für ihn zuspüren. Das es Liebe war, so weit wollte er noch gar nicht gehen, aber tiefe Zuneigung das würde es beschreiben. Mit einem leicht dumpfen Geräusch lehnte sich seine glühende Stirn an der kalten Fläche an. Er hatte sich erkältet, als es, nach dem er Hals über Kopf los gestürmt war, später angefangen hatte zu regnen. Aber in dem Moment hatte ihn das weniger gestört. Er war zu Gedanken versunken gewesen. War deshalb einfach nur herum geirrt und erst spät am Abend nach hause zurückgekehrt, wo ihn seine schon völlig in Tränen aufgelöste Mutter herzlich empfing. Sie hatte sich Sorgen gemacht, ob er nun weggelaufen war. Dabei hatte er nicht wirklich Grund dazu. Okay, sie nervte ihn schon ab und zu mal… Ab und zu auch mal mehr, aber das ließ sich alles mit etwas Abstand überstehen. Aber an diesem Abend hatte er schon angefangen rum zukränkeln, nun war er halt krank. Aber er wollte nicht zuhause sitzen und in trübsinnige Gedanken verfallen, da kam ihm die Schule mal ausnahmsweise gerade recht. Wieder hallte ein schweres Seufzen durch die gekachelten Räume, denn draußen erklang gerade die Stundenglocke. Er würde also zu spät kommen, dabei sollte ihn das ganz hier doch ablenken und nicht noch fertiger mit den Nerven machen als er ohnehin schon war. Heiße Tränen rannen über seine weißen Wangen. Die Welt war scheiße, das stand schon mal fest. Hastig wischte er sich die feuchten Spuren aus dem Gesicht und wandte sich zum Gehen um, als eine Person in der Tür ihn stocken ließ. Er grüßte sie nur mit einem kurzen Nicken und versuchte sich dann vorbei zudrängen. Reita ließ ihn gewähren. Auch ihm war jetzt nicht wirklich nach langen Gesprächen, immerhin heulte sich schon Uruha bei ihm aus und auch Ruki hatte sicher jemanden den er voll sülzen konnte. Doch schon allein bei dem Gedanken bekam der Blond-Schwarzhaarige Gewissenbisse. Er hörte seinem Kumpel gerne zu, wenn dieser Hilfe brauchte, aber die Tränen des Jüngeren hatten ihn irgendwie schwer aus der Bahn geworfen. Das ganze war doch nun schon eine Woche her und der Kleine heulte immer noch deswegen?

Irgendetwas war doch da im Busch.

Mit hastigen Schritten stolperte der Blonde durch die Gänge. Verdammt, was hatte der Ältere auf dem Männerklo verloren, das war der ruhigste Ort in der ganzen Schule, da kam nie jemand rein und gerade in diesem Moment. Er zwang sich ruhiger zu atmen. Und hatte er halt seinen Rücken gesehen, das war doch nichts schlimmes, die Tränen hatte er ja zum Glück vorher getrocknet. Mit einem tiefen Einatmen schob er vorsichtig die Tür zu seinem Klassenraum auf. „Ah Matsumoto, auch schon da! Das Klingel war wohl nicht laut genug für Sie, eh?“ mit leicht gesenktem Kopf trat der Blonde ein. Gab keine Antwort, setzte sich einfach auf seinen Platz und fischte die zum Fach gehörenden Bücher unter seiner Bank hervor. Der Lehrer bedachte ihn zwar mit einem strengen Blick ließ es aber dabei bewenden und führte seinen „spannenden“ Unterricht fort.
 

Mit einem schweren Seufzen starrte der Blonde in den dunklen und regenschwangeren Himmel. Verdammt. Heute schien ihn Gott echt zu hassen, denn wie zu erwarten hatte Ruki keinen Schirm eingepackt. Musste er also warten bis es aufhörte, oder durch den Regen. Noch immer im Zweifel darüber, was er jetzt tun sollte bemerkte er kaum, wie sich eine Person zu ihm gesellte. „Hm~ das pisst ja ganz schön, was?“ vor Schreck wäre der Kleinere am liebsten einen halben Meter zur Seite gesprungen, erkannte dann aber das ihm wohl wollende strahlende Grinsen seines besten Kumpels. „Man Kai, wir müssen echt mal zusammen ins Krankenhaus gehen…“ jammerte der Jüngere und hielt sich dabei die heftig pochende Brust. „Warum das denn?“ verständnislos blickte der Dunkelhaarige zu seinem Freund. „Damit du dir die Folgen eines Herzinfarktes angucken kannst.“ Schnaubte der Blonde und atmete dann einmal tief in die Lunge ein, um sein Herz zu beruhigen. „Vielleicht. Was stehst du denn hier so verloren herum? Keinen Schirm, oder was?“ grinsend spannte der Ältere seinen Schirm auf, sah auffordernd zu dem Kleineren, welcher nur ertappt den Kopf senkte. „Willst du bei mir mit drunter?“ „Wie schwul sieht das denn aus?“ eine leichte Röte bildete sich auf Rukis Wangen, während er mit einem leichten Schmollmund unter seinem Pony aufblickte. Er mochte Kai und sie hingen oft zusammen rum, vielleicht würde das falsche Gerüchte aufwerfen und das wollte er seinem Kumpel nicht antun. „Na und? Besser, als wenn du kranker Zwerg mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus landest und ich dann jeden Tag durch den Regen dorthin watscheln darf.“ Mit einer raschen Bewegung hatte der Größere das Handgelenk des Anderen geschnappt und zog ihn in den Regen, so dass sich dieser gezwungen sah mit unter den Schirm zu kriechen, wollte er nicht pitschenass werden. „Kai, dafür hasse ich dich!“ murmelte der Blonde, war aber im Inneren seinem Kumpel sehr dankbar.
 

Es traf ihn fast wie ein Donnerschlag. Ruki ging dicht an einen anderen Kerl gekuschelt über den Schulhof Richtung Tor. Was war das denn? Nur durch den schmerzenden Druck auf seiner Brust merkte er, dass er das Atmen vergessen hatte. Schnell schnappte er nach Luft und drehte sich hastig auf dem Absatz um. Das war verdammt noch mal nicht fair. Mit ihm sprach er kein Wort und schon hatte sich der Blonde den nächsten Kerl angelacht. Seine eigenen Schritte auf dem Boden des Schulgebäudes hallten unwahrscheinlich laut in seinen Ohren. Sein Herz klopfte dahinter in einem rasenden Rhythmus. Gerade bog er um die Ecke, die in den Gang mit seinem Klassenzimmer führte, als er fast in Reita lief. Abrupt stoppte er, so dass die mühsam zurückgehaltenen Tränen in seine Augen schossen. Fuck, er heulte doch jetzt nicht wirklich in der Öffentlichkeit, oder? Wie peinlich war das denn? Wütend über sich selbst wischte er sich über die Augen. „Was willst du?“ fauchte er darauf hin den Anderen an, welcher nur verdattert gucken konnte. „Was für eine monströse Laus ist dir denn über den Weg gelaufen?“ schnaubte der Kleinere, als er sich wieder gefasst hatte und lehnte sich leicht an die Wand. Das würde bestimmt ein langes Gespräch werden, wenn Uruha nach seinen Vorstellungen antwortete. „Fick dich!“ entgegnete dieser aber nur gereizt und versuchte erneut sich an dem Anderen vorbei zudrängeln. „Hey hey, wollen heute alle einen riesigen Bogen um mich machen? Du bleibst schön hier und sagst dem guten alten Reita, warum in drei Teufels Namen du hier anfängst rum zustänkern, wie ein Kleinkind.“ Während der Blond-schwarzhaarige eher ruhig auf die Situation blickte funkelte der Größere ihn wütend an. Er hatte gerade überhaupt keine Ambitionen seinem Kumpel sein Seelenleben auszuschütten und schon gar nicht vor sich noch mal das von eben vor Augen zu führen. „Der Kleine, nicht wahr? Also, was hat er jetzt wieder verbrochen?“ Nun glänzten die Augen Uruhas dunkel vor Zorn, wie konnte es sein so genannter bester Freund nur wagen so herablassend zu reden. Es war zum Schreien. Und am liebsten hätte er ihm einen saftigen Kinnhaken gegeben, aber… anscheinend war noch ein Funken Verstand unter dem blinden Zorn über geblieben. „Reita… ich hab jetzt echt keinen Bock da drauf!“ „Aber ich will, dass du’s mir jetzt sagst! Pass auf, seid einer Woche läufst du hier rum, als würde die Welt bald untergehen! Das geht nicht so weiter, klar?! Sag mir jetzt was los ist.“ Nun war auch Reita ein wenig aufgebracht und genauso blickte er auch sein Gegenüber an. Der Größere hielt dem Blick nicht stand schwach schaute er noch einmal auf, bevor seufzend den Kopf hängen ließ. „Ich hab Ruki gerade gesehen.“ „Und?“ „Er hat sich mit diesem Kerl unter einen Schirm gekuschelt.“ Ein leichtes Knurren schwang in der Stimme des Brünetten mit, als er sich erneut an das Bild erinnerte. Widerlich! Neugierig hob der Nasenschlipsträger eine Augenbraue. „Dieser Kerl?!“ durch die Stimme seines Kumpels zurück in der Realität, schaute Uruha düster auf. „Hai, dieser… Er scharwenzelt schon die ganze Zeit um Ruki herum. Wenn ich den mal nachts auf einer dunklen Straße erwische!“ „Jetzt mach mal langsam… Hmpf~ du solltest öfter mal nachdenken bevor du eifersüchtig wirst… Ich glaube nämlich, dass auch dein kleiner Schatz ein paar Freunde hat. Und hey, ob du’s glaubst oder nicht, der Typ ist wahrscheinlich einer davon.“ Ein schwaches Lächeln bildete sich auf den Lippen des Kleineren, obwohl er es verhindern wollte, damit Uruha ihn nicht umbrachte. Dieser schnaubte nur kurz ob dieser abstrusen Idee und ging dann noch immer eifersüchtig bis aufs Mark an den Anderen vorbei.
 

KRANK! Fieber, Husten, Halsschmerzen vom Husten, Schnupfen, eine wunde Nase von Schnupfen, Appetitlosigkeit und der dazu gehörige Schlafmangel ließen ihn schrecklich aussehen. Tiefe Augenringe schienen sich so tief in die Haut gegraben zu haben, als dass sie nie wieder weg gehen wollten. Seine Decke war verschwitzt und ihn deswegen schrecklich kalt. Doch nachdem er das Bett an einem Tag drei Mal neubezogen hatte sah er ein, dass die ganze Sache keinen Sinn machte. Nun lag er wach und wusste mal wieder nichts mit sich anzufangen. Doof…. Alles doof. Fernsehen und Computerspiele waren nicht, weil seine Augen nach kaum einer viertel Stunde anfingen zu brennen und das Radio dröhnte so laut in seinen Ohren, dass er davon nur noch mehr Kopfschmerzen bekam. Also lag er in einem stillen Zimmer und hatte nichts zutun. Zeitung lesen? Langsam rappelte er sich auf und suchte die neuste Ausgabe einer Tageszeitung. Damit verschwand er in seinem Bett und begann sie zu lesen… Doch schon nach der ersten Seite musste er feststellen, dass erstens auch das die Augen tierisch anstrengte und er zweitens nicht ein Wort verstand. Hatte er überhaupt eine Ahnung was in der Welt gerade los war? Er glaubte nicht. Nicht mal die angesagten Promis des Boulevardteils kannte er. Okay, bei einigen fragte er sich auch, wo man diese Leichen denn wieder aus gegraben hatte, aber das war ja mal nicht seiner Unwissenheit zuzuschreiben. Mit einem schweren Seufzen ließ er seinen Kopf zwischen seine auf den Beinen verschränkten Arme sinken. Vielleicht sollte er sich einfach einen Tee kochen und dann wieder versuchen zu schlafen. Also wieder hoch und auf in die Küche. Doch gerade, als er die Tür in besagtes Zimmer aufmachte, klingelte es an der Wohnungstür. Hatte er Besuch erwartet? Zumindest konnte er sich nicht dran erinnern und Alkohol zum Vergessen hatte er auch schon seit anderthalb Wochen nicht mehr angerührt. Schnell tappte er also durch den Flur und streckte sich zum Türspion. Mit leichtem Erstaunen schloss er die Tür auf und blinzelte seinem besten Freund fragend entgegen. „Kai, hey, schön dich zu sehen… Was… anou~ was machst du denn hier? Vor allem um diese Uhrzeit?“ damit trat er ein Stück zur Seite und bat den Dunkelhaarigen hinein. Dieser blickte nur finster drein, stapfte an Ruki vorbei und setzte sich dann mit einem Schnaufen auf einen Stuhl im Wohnzimmer. Der Kleinere blickte nur böses ahnend und fragend hinter her, schloss schnell die Tür, um dem anderen dann zu folgen. „Mö…“ „Geht’s dir schon besser?“ Ruki zuckte etwas zusammen, als er diese wahrscheinlich sogar ernst gemeinte Frage so hart aus dem Mund des Älteren hörte. Wo war denn Kais strahlendes Grinsen? „Ein wenig.“ Nickte er trotz dessen und schaute dann fragend zu seinem Kumpel. „Gut.“ „Wollen wir uns dann anschweigen, oder sagst du mir warum du so drauf bist?“ nun auch etwas grummelnd setzte sich der Blonde auf die Couch, wo er gleich die dort liegende Decke um sich legte, damit ihm nicht so kalt war. „Hm~…“ kurz verfinsterte sich Kais Blick noch mehr, bevor er den Kranken nachdenklich musterte. „Was ist vorletztes Wochenende passiert?“ erstaunt über diese Frage zog der Jüngere die Augenbrauen empor. Der Brünette war keinesfalls so nett ihm lange Zeit für eine Ausrede zugeben. „Also? Oder muss ich deinem abgesoffenen Gehirn auf die Sprünge helfen?“ „Hey, würdest du mich mal bitte nicht so angiften?! Ich hab dir nichts getan! Wie kommst du da jetzt überhaupt drauf?“ knurrte Ruki zurück. Er fühlte sich von dem Anderen in die Ecke gedrängt. Er hatte ihm DAVON nämlich noch nicht erzählt. Nicht das er es absichtlich verschwiegen hatte, nur hatte es bisher in kein Gespräch von ihnen Platz gefunden. „Takeshima ist mir heute über den Weg gelaufen.“ Erneut wanderten die Augenbrauen des Kleineren gen Haaransatz, als er den Namen von Uruha hörte. „Und?“ „Er war sauer.“ „Auf wen?“ „Mich.“ gab der Brünette kurz gebunden von sich, guckte dabei nicht auf, sondern auf die Tischplatte. „Auf dich?“ erstaunt blieb der Mund des Jüngeren offen stehen. Hatte Kai denn so viel mit Uruha zutun, dass dieser sauer auf ihn sein konnte. „Richtig auf mich, wegen dir.“ Nun war es ganz vorbei mit aller Logik. Was war das für ein verqueres Gehirn, das Uruha da mit sich herum schleppte. Wieso war er verdammt noch mal sauer auf Kai wegen ihm? Dachte dieses verquere Gehirn, Kai habe ihn angestiftet mit ihm zu schlafen, oder was? „Was… was hat er denn genau gesagt?“ „Hm im Grunde nicht viel…“ Kai zuckte leicht mit den Schultern und sah dann in die dunklen Augen des Kleineren. „Nur das er trotz der Sache vom Wochenende noch lange nicht vor hat dich aufzugeben und ich deswegen meine Finger von dir lassen soll.“ „Aufgeben?“ „Ja, das sollte ich dich fragen! Ich hab nämlich keine Ahnung weswegen ich kurz vor meinem verfrühten Tod stehe.“ Nun war es an Ruki nachdenklich die Tischplatte zumustern. Er wusste es nicht. Was sollten diese Worte bedeuten? … „Wann kommst du denn wieder zur Schule?“ Verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel blickte der Jüngere auf, schaute in das strahlende Lächeln, welches für Kai so typisch war. Langsam fragte er sich, ob dieses Lächeln nichts weiter war, als eine Maske. Aber leider hatte sein Gehirn gerade keine Kapazität für zwei riesige Rätsel. „Morgen denke ich… hoffe ich…“ „Hoffst du?“ „Mein Kopf tut noch weh. Und du weißt doch, dass sich Kopfschmerzen und Lehrer nicht vertragen.“ Feixte Ruki leicht hin. „Und du meinst die gehen bis morgen weg?“ mit einer kurzen Bewegung fuhr Kai seinem Kumpel über die Stirn. „Hm~ du hast noch leichtes Fieber, damit wirst du wohl morgen nicht zur Schule können… Fragt sich warum du so versessen auf den langweiligen Quatsch bist.“ Das Grinsen des Brünetten wurde noch etwas breiter, als der Kleinere grummelnd vor ihm die Couch runter rutschte. „Hier ist es noch langweiliger.“ „Du kannst aber wenigstens ausschlafen!“ „Seh’ ich so aus, als könnte ich ausschlafen?“ Mit einem patzigen Ton versteckte der Jüngere seine Augen hinter seinen Händen und warf sich nun so nach hinten, dass er noch ein Stück mehr von der Couch rutschte. „Nicht wirklich, aber kurier dich lieber aus, bevor du zur Schule kommst… wehe du steckst mich an, ich habe dieses Wochenende nämlich noch etwas vor…“ Fragend schaute der Blonde hinter seinen gespreizten Fingern hervor. „Und was?“
 


 

(ganz schnell für Gazetto_desu!^^ Habba mich beeilt!

Bist du jetzt stolz auf Ruki-chan? XD)



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2007-07-30T10:19:31+00:00 30.07.2007 12:19
SOOOOOOOOOOOO... ich hab mal die zeit gefunden und hab das kap jetzt nicht nur überflogen, sondern endlich auch ganz gelesen.... und ich muss sagen wie waaaaaaaaaiiiiiiiiiiii.... ein süßes kleines krnakes ruki und ein eifersuchtiger geisteskranker uru... so mag ich das... und kai kommt auch ganz toll rüber, auch wenn er nicht sooooo oft vorkommt... er mit seinem dauer grinsem, hinter dem sich das große Kai-mon versteckt...
Bei Reita weiß ich noch nicht was ich denken soll... erwirkt im normalem leben immer so verpeilt und im grude auch etwas kalt (der coole reirei halt), scheint aber doch eine gute ader zu haben, wenn ich mich nicht irre... so vom charakter würd ich sagen, dass du ihn am besten getroffen hast...
Zu Aoi muss ich ganz ehrlich sagen, er ist mir schnurz... klingt gemein, aber ich mag ihn bei gazetto am wenigsten.... ka warum, is aber so...

Vom schreibstile find ich die ff auch toll... ich wär nie auf die idee gekommen den Himmel mit "geschängert von schwarzen Wolken" zu beschreiben.... es sind zwar hin und wieder kleiner fehlerchen zu finden, aber die sind nicht soooooo schlimm und tun der story keinen abbruch, nur halt dem lesefluß... aber man findet sich auch schnell wieder ein...

Beim nächsten kapi erwart ich i-wie, dass ruki und uru aufeinader treffen und ruki immer noch krank is... und dann fällt er in urus starke arme und der muss sich um das kleine monster dann kümmern ^_____^... das wäre einfach zu waii.... Kuschel-ruru!!!!! (ich weiß ich hab einen an der klatsche, aber ich bin noch nicht gnaz wach :P)

Hast auf jeden fall gue arbeit geleistet... mach weiter so... bin stolz auf dich
LG GodsChild
Von: abgemeldet
2007-07-29T20:28:18+00:00 29.07.2007 22:28
Mensch
was neues von dir^^
*dich knuddel*
Süße Geschichte aber es klingt als ob es auf was depressives hinausläuft.
;_______________;
Ich kann sowas doch nicht vertragen.
*heul*
Dann muss ich weinen.
*sniffel*
Ab bis jetzt toll.
Mach weiter ich bin schon ganz gespannt.
*knutscha geb*
Von:  Snaked_Lows
2007-07-29T19:16:49+00:00 29.07.2007 21:16
Das zweite Kapitel ist klasse!!!
Die Idee mit dem Regenschirm fand ich echt genial!!!!
Von:  Nimouluft
2007-07-29T15:02:11+00:00 29.07.2007 17:02
Ich finde das Chapter voll toll....
hmmm....
Ruki esel desu!!!!!!
sie sind alle beide Idioten!!!!
Also zusammen fassung...Ruki will nicht eingestehen das er Uru liebt, dieser liebt Ruki, Eto...Reita muss den liebeskummer von Uru ertragen und ihn davon abbringen Kai umzubringen, der sich irgendwas ausgedacht hat... hab ich das so richtig verstanden???
Ich finde das Chapter voll toll...und das war ne suesse ueberraschung, weil ich gerade zu hause angekommen bin und total depremiert bin. *heul* Ich will back nach japan....
also ich freu mich auf die fortsetzung....
Von: abgemeldet
2007-07-29T14:47:56+00:00 29.07.2007 16:47
och is ja putzig^^ ruki is krank,urus hirn auch,kai is verwirrt,ruki auch,und aoi muss mal bissl mehr vorkommen!-->*befehl geb*
das kapi gefällt mir,die ganze verwirrung ist toll XD
und das kapi passt zu dem wetter *ausm fenster guck* es könnte ja wenigstens mal gewittern,aber nein ^^
wann kommt das nächste kapi?die ff is so süß <3
Von: abgemeldet
2007-07-29T09:58:33+00:00 29.07.2007 11:58
Ich bin wohl wieder mal die erste ....
Ich würd dir jetzt einen gaaaaaaaaaaaaaaaaanzb ausfürrlichen kommentar geben, aber ich hab das kap bisher nur überflogen... bin gerade auf der animagic und hab nicht sehr viel lesen können.... aber was ich gelesen habe war schon gut.... Uru eifersüchtig auf Kai nur weil klein ruki angst vorm regen hatte LOL

Ich find das klasse.... ich werd bald die zeit finden, um es ausführlicher zu lesen....so morgen oder übermorgen und dann werd ich dir einen besseren kommi geben, als das hier...

Hab heute abend noch miyavi vor mir und gestern schon Plastic Tree gesehen... war alles gnaz klasse...

Ach ja, danke, dass du mir bescheid gesagt hat, dass ein neues kapi da is.... XD


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