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One and a half Lovesong

Wie alles begann
von

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Wohlig seufzend lehnte Aoi sich auf dem Hocker zurück. Seine Hand rieb beständig über seinen Bauch.
 

„Das war köstlich!“
 

„Das will ich doch hoffen! Nachdem du gestern so gemeckert hast“, grinste der Koch erfreut.
 

„Zugegeben… ich hatte wohl nicht die beste Laune“, sagte Aoi schuldbewusst und rieb sich verlegen den Nacken.
 

„Dabei warst du doch mit deinen Freunden hier. Solltest du da nicht Spaß haben?“
 

Aoi sah den Koch einen Moment lang nachdenklich an, zog die Stirn kraus.
 

„Wir sind Musiker“, begann er zu erklären, „Und momentan ist es etwas stressig. Ich will mich nicht beschweren! Aber wegen Differenzen ist uns der Schlagzeuger abgehauen.“
 

Der junge Koch wendete etwas Gemüse auf der Platte.
 

„Bis jetzt konnten wir niemanden finden, der zu uns passt. Dabei finde ich, dass unsere Musik gar nicht so eigenwillig klingt.“
 

„Wie klingt sie denn?“
 

„Nach uns! Rockig natürlich!“
 

Er kramte seinen Discman aus der Umhängetasche und hielt ihm einen Ohrknopf des Kopfhörers hin. Aoi drückte die Play-Taste und wartete gespannt auf das Urteil des Kochs.
 

„Ich glaube ich wüsste da jemanden“, lächelte er und seine Grübchen schienen auf seiner Wange zu tanzen.
 

Rhythmisch wippte Reita mit dem Fuß, während er auf dem Sofa lag und den Klängen einiger seiner Idole lauschte.
 

„Holst du dir Inspiration?“
 

Unvermittelt war Ruki im Türrahmen aufgetaucht, doch Reita schien ihn nicht zu bemerken. Zu vertieft war er in die bekannten Melodien.
 

„….Inspiration?!!“, drang es so nur noch plötzlich an sein Ohr und ließ ihn erschrocken zusammenfahren. Hektisch zog er sich die Stöpsel aus den Ohren und setzte sich auf.
 

„Erschreck mich doch nicht so!“, knurrte er als Rukis Grinsen immer breiter wurde.
 

„Dann solltest du die Musik etwas leiser drehen.“
 

Leise brummend drehte Reita sich zu der Anlage und stellte sie aus.
 

„Was gibt’s?“
 

„Meinst du nicht wir müssten los?“
 

Reita zog eine Grimasse als er die Zeiger seiner Uhr eingehend studiert hatte und sprang schließlich auf die Beine. Er packte das Nasenband, band es sich über die Nase, deren Bruch mittlerweile verheilt war. Auf Ruki war verlass. Er hatte kein Wort über Aois Geheimnis verloren und auch Reita würde schweigen. Soviel stand fest. Jeder von ihnen brachte Einflüsse aus seiner Vergangenheit mit, die sich an manchen Tagen positiv oder negativ auf sie, als Band, auswirken würden. Doch Reita wusste auch, dass jeder von ihnen einen Ruhepol gefunden hatte. Und das beruhigte ihn ungemein.
 

„Schaffen wir die U-Bahn noch?“ fragte er, seinen Reisverschluss zuziehend.
 

Ruki beäugte das Ankleideverfahren des Bassisten kritisch ehe er nickte. „Wenn du dich nicht weiter an deinem Reißverschluss aufhängst dürften wir es mit Ach und Krach schaffen“, meinte er, die Lippen zu einem Schmunzeln nach oben gebogen.
 

„Mach dich nur lustig… verflixt! Er ist eben nicht mehr der Jüngste.“
 

Ruki lächelte nachsichtig. Er freute sich, dass Reita die Jacke nicht längst in die Altkleidersammlung gesteckt hatte. Sie war nichts besonderes, kein Markenartikel sondern eine einfache, schlichte Winterjacke. Noch dazu aus dem Schlussverkauf. Er hatte sie ihm zu Weihnachten geschenkt. Reita sagte, es sei die wärmste Jacke, die er bis jetzt gehabt hatte. Insgeheim hoffte Ruki, dass es so bleiben würde.
 

Als sie den Club erreichten, dämmerte es bereits. Die roten und blauen Leuchtschriften drangen von weitem durch den feinen Nebel und ließen Reitas Herz höher schlagen. Zusammen mit Ruki bog er in die vertraute Nebengasse ein. Die Luft kam ihm zwischen den dichten Hausmauern feuchter vor. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er Makoto wie immer am Nebeneingang stehen sah. Auch er grinste, hob grüßend die Hand.
 

„Da ist ja der Main Act für diesen Abend! Na ja gut, zumindest ein Teil davon“, witzelte er. „Großartig was ihr Jungs bis jetzt auf die Beine gestellt habt“, lobte er und klopfte Reita anerkennend auf die Schulter.
 

„Weißt du ob die anderen schon da sind?“, erkundigte sich Ruki.
 

Makoto zuckte unwissend mit den Schultern. „Kann gut möglich sein, gesehen hab ich sie noch nicht, aber das will nichts heißen.“
 

„Gut, wir sollten uns beeilen!“ Ruki knuffte Reita in die Seite, der von dem Lob noch ganz benebelt schien und betrat, unter Makotos guten Wünschen, das Gebäude.
 

„Schön wieder hier zu sein“, lächelte der Sänger. Reita nickte. Hier hatte alles seinen Anfang genommen. Mit einer gebrochenen Nase, dem Widertreffen alter neuer Bekanntschaften. Und nicht nur Gazette hatte hier seinen Anfang gefunden, auch eine Liebe, die der Bassist nicht mehr missen wollte.
 

„Da seid ihr ja“, begrüßte Uruha die beiden lächeln. Er steckte schon in seinem Bühnenoutfit und Reita musste zugeben, es saß wie angegossen. Uruha sah umwerfend aus. Sanft drückte Reita ihm einen Kuss auf die wohl geformten Lippen. Die Wangen des Gitarristen röteten sich augenblicklich. „Für was war der denn?“, haucht er überrascht.
 

„Weil es dich gibt“, murmelte Reita ehe er sich seine Sachen schnappte um sich umzuziehen. Ruki und Aoi sahen sich nur viel sagend an. Um Aois Mundwinkel herum zuckte es leicht.
 

„Ich habe nachher noch eine Überraschung für euch!“, verkündete er schließlich mit vor Stolz vibrierender Stimme.
 

„Was kann das sein? Hast du in der Spielhalle endlich den Highscore geknackt?“, witzelte Ruki und erntete einen finsteren Blick seitens des Gitarristen.
 

„Du wirst mich dafür vergöttern!“ Aoi wippte mit den Brauen.
 

„Oh Gott…“, stöhnte Ruki gequält woraufhin Aoi grinsend mit dem Finger schnippte.
 

Fertig gestylt standen die vier Musiker mitsamt Supportmember hinter der Bühne, bildeten einen Kreis und legten die Hände aufeinander wie die Musketiere. Einer für alle, alle für einen. Auch eine Band bedeutete Zusammenhalt. Nacheinander betraten sie die Bühne. Schon nach wenigen Minuten glänzte eine feine Schweißschicht auf den Gesichtern der Musiker. Die Scheinwerfer heizten die Bühne auf, sodass Reita sich ein wenig vorkam wie in einer Sauna. Zum Glück funktionierte die Klimaanlage und ein feiner, kühler Windhauch umschmeichelte seine erhitzen Wangen. Aus den Augenwinkeln hatte er Uruha im Blick, der neben dem kleinen Wirbelwind seine Frisur überstrapazierte, indem er den Kopf im Takt der Musik hin und her warf. Reita leckte sich den salzigen Schweiß von der Oberlippe. Uruha war schon eine Attraktion für sich. Irgendwann stand er vor ihm, spielte ihn an und seine Lippen umspielte ein keckes Lächeln. Reita ging auf die Aufforderung ein, zupfte fest an den Saiten und brachte den Bass zum vibrieren. In der Luft knisterte es. Das Publikum schien jede Faser ihrer Musik widerzuspiegeln und den Raum statisch aufzuladen, bis sich die Energie in einem Schub entlud und ihr Auftritt seinen Höhepunkt erreichte. Ruki sprang vom Podest hinab in die jubelnde Masse, nahm ein Bad in der Menge. Die Security tat sich schwer den aufgedrehten Sänger wieder zurück auf die Bühne zu befördern und ihn dort zu behalten. Auch durch Reitas Adern rauschte das Adrenalin. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte ihn als er seinen Arm nach oben riss und sich grölend beim Publikum bedankte. Er war wirklich froh, dass so viele gekommen waren um sie zu sehen.
 

Ruki zog sich das schweißnasse Shirt über den Kopf während Reita sich die Haare mit einem Handtuch durchrubbelte. Uruhas Lachen ließ ihn aufsehen. Auch dessen Kleidung klebte an seiner Haut, spannte und Reita malte sich in Gedanken schon einmal den heutigen Abend aus.
 

„Was macht ihr?!“, rief Aoi empört in den Raum, „Ich habe euch doch gesagt, dass ich noch eine Überraschung für euch habe! Wollt ihr nackt vor ihr stehen?“
 

Ruki hob murrend eine Braue und schlüpfte in sein weißes Hemd, dass sich vor Falten kaum mehr retten konnte. „Und was ist es großartiges?!“
 

Aoi setzte ein triumphierendes Lächeln auf. „Du kannst reinkommen!“
 

Rukis Augen weiteten sich überrascht, doch dann schienen sie förmlich zu glänzen. „Der Koch?! Du hast uns Gratishäppchen besorgt?!“
 

Für einen Moment blieb Aoi die Spucke weg und er versuchte den Gedankengang des Sängers, der gar nicht so abwegig war, nachzuvollziehen.
 

„Nein! Das ist Kai, unser neuer Schlagzeuger!“
 

In allen drei Gesichtern spiegelten sich eine Fülle an Emotionen ab und was blieb war die Verwunderung über den muskulösen, scheinbar immer lächelnden Koch, mit den tiefen Grübchen in der Wange, der jetzt statt Stäbchen die Drumsticks schwingen wollte.

Schließlich stellte sich bei Sushihäppchen und Sake heraus, dass Kai schon früher einmal an seiner alten Schule in einer Band gespielt hatte. Nach seinem Abschluss hatte er eine Ausbildung zum Koch angefangen und ist in diesem Restaurant geblieben. Das er das nicht ewig tun wollte war ihm von vorneherein klar gewesen und als Aoi ihm plötzlich diesen Floh ins Ohr setzte, wollte er die Chance als Sprungbrett nutzen.
 

„Wenn du mit deinen Sticks so gut umgehen kannst wie mit den Stäbchen hat Aoi einen guten fang gemacht“, kaute Ruki und blickte Kai forschend an. Dieser lächelte selbstbewusst.
 

„Ich werde euch nicht enttäuschen“, versicherte er und ließ eine Sushirolle in seinem Mund verschwinden.
 

„Ich bin richtig stolz auf uns, dass wir es geschafft haben einen Schlagzeuger zu finden, ohne uns vom Label einen aufdrücken lassen zu müssen“, meinte Uruha und hob seinen Becher.
 

Die anderen rund um den Tisch versammelten Männer nickten beipflichtend und taten seiner Armbewegung gleich. Klackend stießen ihre Becher zusammen.
 

„Auf Gazette!“
 

the end.
 


 

~~EXTRA~~
 

Vorsichtig löste Reita das Papier um das dünne Päckchen. Ein weißer, flacher Karton kam zum Vorschein. Schmunzelnd beäugte er die mit Edding aufgemalte Pandazeichnung, die ihm einen schönen Geburtstag wünschte. Er zupfte den Tesafilm an einem Ende der Pappe ab und ließ den Inhalt auf seine Hand flattern. Ein schwarzes Halstuch aus Baumwolle hatte sich darin verborgen. Der Bassist breitete es vor sich auf dem Tisch aus und betrachtete die feinen Stickereien aus festem weißem Garn. Ein hübsches Muster zierte das tiefe Schwarz und seine Initialen prangten auf der Hinterseite des Tuches.
 

„Alles Gute zum Geburtstag“, lächelte Uruha. Seine wangen zierte ein feines Rot.
 

„Vielen Dank, Uruha.“
 

Reitas Blick richtete sich einen Moment lang auf die, mit Pflastern umwickelten, Finger des Gitarristen bevor er Uruhas Hände sacht in die seinen nahm.
 

„Danke“, hauchte er lächelnd gegen die Lippen des anderen, verschloss sie zärtlich zu einer stummen Liebeserklärung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kanoe
2010-05-02T16:27:55+00:00 02.05.2010 18:27
Eine Wunderschöne geschichte vielen dank
Von:  aloha
2009-06-14T09:12:17+00:00 14.06.2009 11:12
Alsooooo~
Ich muss sagen es war schöln deine FF zu lesen. Du schraibst sehr schön, behalte dir den Stil bei~~~~~
und das ist eine sehr süße Story~ ich bin richtig hin und weg
Von der Charakterisirung und deren Darstellung der Figuren bishin zu liebevollen Destails alles da~ achjaaaa~
ich glaub die geschichte werde ich öfter lesen.~

Super~
Von:  MoonJellyfish
2009-02-16T12:02:06+00:00 16.02.2009 13:02
Hallo Yue~
hier ist Mero-kun
Ich gebe zu mein Kommi kommt spät - aber immerhin ^^"

Zu erst muss ich dir sagen das sie sich wunderschön lesen lässt und die Worte immer genau so fallen wie man es möchte XD
Es ist als schwälge man mitten drin.
Vieles ist genau beschrieben und man kann sich einfach hinein träumen.

Vor einer längeren Zeit bin ich angefangen deine FF zu lesen, im Zug, aufm Weg nach Berlin. Ich muss sagen ich war sehr gefesselt.
Damals war die FF noch nicht beendet und ich habe mir auch einiges an Zeit gelassen, doch jetzt bin ich wieder mal nach Berlin gefahren und habe mir zuvor deine FF ausgedruckt und als Ringbuch mitgenommen. So als Fahrtlektüre. ^^
Und ich liebe sie immer noch... und nun bin ich gestern auch fertig geworden ^^ *kicher*
Toll, einfach klasse~
Ich liebe die FF von vorne bis hinten.
Das miteinander der Jungs.
Ich bin ja auch ein großer Reituki Fan und es tat ganz schön weh das die zwei immer NUR Sex miteinander hatten und da nicht viel mehr zwischen ihnen war... und dann Uruha~
^3^ Ich habe noch nie eine Uru x Rei gelesen
ich bin Reita-Fan(atiker) XD ... und der passt EIGENTLICH
nicht mit so was wie Uru... *umkipp*
aber wow... die zwei ham mir gefallen, ich liebe es
ALLES!! ♥
Auch Koch-Kai-chan XDD *schnurr*
Also noch einmal... vielen vielen Danke ~♥~

ich verrat dir auch meine Lieblingsstelle
*leider find ich grad die genaue stelle nich XD*
yumindest ist es der spruch der rei nicht ausn Kopf geht
von Ruki, dem kleinen Hobbzphilosophen ♥

Von: abgemeldet
2009-01-28T03:03:21+00:00 28.01.2009 04:03
Oh meien Gott...Die fanficton ist nur toll...ich konnt gar nciht aufhören sie zu lesen...manchmal fand ich dne sprung zwischen den einzelenen charas etwas verwirrend, aber ansonsten großartig. du hast hier meine LieblingsFF geschrieben...Vielen lieben Dank. ich würde mcih freuen mehr von dir zu lesen. Ich bin auch ein besónderer Freund von Yune x uruha.^^
Und wie du die einzelnen Charas dargestellt hast ist einfach nur wundervoll. Das ist eine wundervolle fanfiction. Ich würde gerne mehr von dir lesen.


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