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Ich höre eine Stimme

von

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A/N: Kleine Änderung des Plans: Nevilles Gedanken jetzt in kursiv, Voldys Gedanken in fett
 

ooOoo
 

Als Neville erwachte, war das erste was er sah, Madam Pomfrey; eine vor Wut rot angelaufene Madam Pomfrey.
 

„Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass EIN Schluck genügen würde? Was hatten Sie vor, für immer ins Land der Träume abzudriften?“
 

Das kam so in etwa hin, auch wenn "für immer" etwas drastisch ausgedrückt war; eigentlich wollte Neville nur um jeden Preis diesen Wahnvorstellungen entgehen.
 

Sag mal, redest du etwa von mir?
 

AHHH! Das darf nicht wahr sein!
 

Wem sagst du das.
 

Als Neville nicht antwortete, zumindest nicht ihr, schnaubte Madam Pomfrey und imitierte dabei Snape so gut, dass Neville vor Schreck zusammenzuckte.
 

„Sie können jetzt gehen, Sie dummer Junge!“, fauchte Poppy und wedelte unwirsch mit der Hand, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
 

Neville trottete aus der Krankenstation und folgte dem Gang, der zur Treppe führte.
 

Was mach ich nur? Ich bin verrückt! Höre Stimmen – schlimm genug, dass ich überhaupt Stimmen höre, aber dass es ausgerechnet die von Du-weißt-schon-wem sein muss…
 

Du kannst mich ruhig Dunkler Lord nennen. Meister ist aber auch okay.
 

Du spinnst ja! Bei Merlin, ich unterhalte mich mit meinem Kopf!
 

Genau genommen unterhältst du dich gerade mit dem bösesten und schwärzesten aller Zauberer, und darauf kannst du dir schon was einbilden.
 

Die Stimme lachte gönnerhaft und trieb Neville immer weiter auf den schmalen Grat zu, der vor dem Wahnsinn kam.
 

Na Super! Ich kann also stolz drauf sein, einen an der Waffel zu haben?
 

Zu vertieft in sein kleines Gespräch, achtete er nicht auf den Weg und rempelte jemanden an.
 

„Hey, du Flasche, pass’ gefälligst auf wo du lang latschst, klar!“
 

Der Slytherin, den Neville übersehen hatte, gab ihm einen Schubs, sodass er zu Boden stürzte.
 

„Tschuldigung“ murmelte Neville leise, aber der andere Junge hörte nicht mehr hin, er war schon weitergegangen.
 

Wie jetzt, SOWAS lässt du dir gefallen?
 

Ja…
 

Da sagt er auch noch ja!
 

Neville rappelte sich auf und setzte seinen Weg in die große Halle fort.
 

Jetzt mal im ernst, warum hast du dich nicht gewehrt? Bist du nun ein Zauberer oder nicht?
 

Ich bin einer, aber ich kann mich eben schlecht wehren.
 

Was gibt’s da zu können? Ein kleiner Crucio und schon winselt er; ist ganz einfach, ehrlich.
 

Der Crucio ist verboten!
 

Stimmt, aber er ist effektiv, deswegen ist er ja auch verboten.
 

Er ist verboten, weil er grausam ist. Außerdem werde ich keine verbotenen Flüche benutzen!
 

Schon gut, schon gut. Ich habe ja hier anscheinend eh nichts zu melden. Lass dich ruhig weiter rumschubsen – ich werde dabei nicht mehr stören.
 

Neville war inzwischen in der großen Halle angekommen und setzte sich entnervt an den Gryffindortisch, nach einem Brötchen greifend, das er vor Schreck fallen ließ, als der Lord in seinem Kopf fanatisch losbrüllte:
 

POTTER! Da ist Potter! Los, Kleiner, erledige ihn: mit deinem, äh, Buttermesser, oder so!
 

Du spinnst ja! Harry ist mein Freund, den erledige ich ganz bestimmt nicht.
 

In seinem Kopf blieb alles still; anscheinend hatte diese Neuigkeit Voldemort aus den Schuhen gehauen.

Glücklich darüber, jetzt endlich mal seine Ruhe zu haben, futterte Neville drauflos. Erst auf dem Weg zum Verwandlungsunterricht hörte er ein Ächzen, und unterdrückte mühsam ein Stöhnen: der Lord war anscheinend wieder einsatzbereit.
 

Wa…Was ist passiert, hab ich geträumt?
 

Schön wär’s.
 

Verdammt.
 

Neville erreichte den Unterrichtsraum nur eine Sekunde vor Professor McGonagall und drückte sich schnell auf seinen Stuhl.
 

Sieh mal einer Guck, Minervera. Sag mal, Kleiner, zieht sie immer noch diese Katzennummer ab?
 

Äh ja, manchmal.
 

Dachte ich mir schon, genauso eingefahren wie Dumbledore.
 

Neville antwortete nicht, da besagte eingefahrene Lehrerin direkt vor ihm stand und äußerst gereizt aussah.
 

„Mr. Longbottom, Ihre letzte Arbeit war eine Katastrophe. Sie müssen sehr hart an sich arbeiten, um die Prüfungen zu bestehen!“
 

„Ja, Professor“, flüsterte Neville und sah beschämt zu Boden.
 

Hast es nicht so mit Verwandlung, oder? Ist eigentlich ganz einfach, außerdem war das hier schon zu meiner Zeit ein alter Hut.
 

Du hast gut reden, ich kriege diese Sprüche einfach nicht hin!
 

Sich auf den Unterricht zu konzentrieren klappte nicht. Wie auch, wenn Voldemort quasselte ohne Luft zu holen. Die leidvolle Erfahrung machend, dass die Stimme in seinem Kopf sich einen Spaß daraus machte, ihn in den Wahnsinn zu treiben, überlegte Neville ernsthaft, zu Dumbledore zu gehen.
 

Natürlich konnte der Lord diese Idee nicht unkommentiert lassen:
 

Klar, der gute alte Albus wird hellauf begeistert sein, davon zu hören. Er wird dir zwar kein Wort glauben, aber zur Sicherheit trotzdem einen seiner kleinen Vorträge halten, was für ein böser Zauberer ich doch bin. Ich sage dir eins, die sind sterbenslangweilig! Warum sonst wäre ich wohl so scharf auf die Unsterblichkeit gewesen?! Außerdem sind wir nach seiner Rede ruckzuck im St. Mungos.
 

Aber vielleicht kann er mir helfen, dich loszuwerden!
 

Was denn, DU willst MICH loswerden? Was glaubst du was ich hier mache, Urlaub vielleicht?
 

Beinahe hätte Neville bei all dem Gerede in seinem Kopf das Ende der Stunde verpasst. Jetzt kramte er hastig seine Sachen zusammen und rannte in den Kerker hinunter; das Horrorfach Zaubertränke wartete bereits auf ihn.
 

Siedendheiß fiel Neville die Strafarbeit ein, die er natürlich in der ganzen Aufregung vergessen hatte. Sich innerlich schon mal von der Welt verabschiedend, da Snape ihn heute unter Garantie meucheln würde, setzte er sich auf seinen Platz.
 

Hey, das ist die Idee! Du wirst Snape fragen, der kriegt das sicherlich hin.
 

Snape? Nein, auf keinen Fall, so verzweifelt bin ich nicht.
 

Du vielleicht nicht – ich schon. Sag jetzt nicht, dass du Angst vor der alten Fledermaus hast.
 

Natürlich habe ich Angst!
 

Ach, vor dem hast du Schiss und vor mir nicht? Also, ein bisschen irre bist du aber schon.
 

Im Gegensatz zu dir ist Snape real.
 

Neville war nach wie vor davon überzeugt, sich das alles nur einzubilden, warum sollte Lord Voldemort auch ausgerechnet in seinem Kopf erscheinen?
 

Woher soll ich das wissen? Daran ist wie immer Wurmschwanz Schuld, genau!
 

„Longbottom, wo ist der Aufsatz?“, fragte Snape in diesem Moment schneidend und Neville zuckte zusammen.
 

Ehe er antworten konnte, sprang Hermine auf, um ihren Mitschüler in Schutz zu nehmen:
 

„Sir, Neville lag gestern den ganzen Tag auf der Krankenstation und…“
 

„Habe ich Sie gefragt, Granger?“, fauchte Snape das Mädchen an und Hermine sank blass auf ihren Stuhl zurück. Sie sah Neville mitfühlend an, der sich ein dankbares Lächeln abrang und mit feuchten Händen auf seine Strafe wartete.
 

„Zwanzig Seiten, bis morgen, Longbottom!“, zischte sein Lehrer, eine eindeutige Drohung in seiner Stimme, und Neville konnte sich denken, was ihm bevorstand, wenn er die Strafarbeit nicht abgab.
 

Scheiße.
 

Der kann ja richtig streng sein. Sag mal, wer ist denn die Kleine da?
 

Hermine? Das ist die beste Freundin von Harry.
 

Sie hat zwar keinen Geschmack, aber einen süßen Hintern. Mach doch mal ein Date mit ihr aus!
 

Das mach ich sicherlich nicht und jetzt hör auf, an den Inhalt ihrer Bluse zu denken!
 

Du gönnst mir aber auch gar nichts.
 

Neville suchte seine Zutaten zusammen und begann mit dem Stärkungstrank, den Snape ihnen aufgegeben hatte.
 

Warum hast du eigentlich so große Angst vor Snape?
 

Weil…ach, keine Ahnung, er ist halt gruselig.
 

Und ich bin der nette Onkel von nebenan, oder was? Da arbeitet man sich den Rücken krumm für ein bösartiges Image und wird von Snape ausgestochen! Das ist doch… Hey, keine Mäuseschwänze mehr, zwei reichen!
 

Oh, Danke. Weißt du, er hatte mich schon immer auf dem Kieker und wenn der mir im Nacken sitzt, kann ich mich auf keinen Trank konzentrieren.
 

Mhh… Dann wollen wir den guten Severus doch mal ein wenig blass aussehen lassen: ich sag dir jetzt, wie du den Trank machen musst.
 

Unter Voldemorts Anleitung schaffte Neville etwas Unglaubliches, etwas, das so undenkbar war, dass Snape alle Gesichtszüge entgleisten: Neville brachte einen perfekten Trank nach vorne zum Pult, fein säuberlich in einer kleinen Flasche verschlossen.
 

Stolz wie Oskar räumte Neville unter den ungläubigen Blicken der anderen Schüler seine Sachen zusammen.
 

Wow, das hab ich noch nie geschafft, danke!
 

Ich habe grad’ meine sozialen fünf Minuten, außerdem hast du Snapes Gesicht gesehen? Das war’s wert!
 

ooOoo
 

Wieder mal im Nirgendwo…
 

… bekam Lucius Malfoy die ersten grauen Haare.
 

„Hast du schon was herausgefunden, Lucius?“
 

„Sieht das so aus, Nott?“, fauchte der Angesprochene und deutete auf Voldemorts starren Körper.
 

Nott trat schnell einen Schritt zurück und hob beschwichtigend die Hände.
 

„Nur keine Aufregung, mein alter Freund.“
 

„Nur keine Aufregung? Der dunkle Lord liegt in MEINEM Keller rum! Wenn das Ministerium mir jetzt mal wieder einen kleinen Höflichkeitsbesuch abstattet, bin ich geliefert! Wie soll ich dafür eine Erklärung finden? Vor allem eine, die man mir auch glaubt!“
 

Lucius lief vor Wut schon rot an und Nott wich vorsichtshalber noch einen Schritt zurück; unauffällig schielte er zur Treppe und schätzte die Entfernung ab, nur für den Fall, dass Malfoy völlig die Nerven verlor.
 

„Dann bringen wir ihn halt woanders hin…“
 

„Was, glaubst du, hab ich wohl versucht, verdammt noch mal! Man kann ihn nicht bewegen!“
 

„Wie war das?“
 

Malfoy rang nach Luft und flehte nebenbei um Geduld.
 

„Dieser Körper…“ Er gestikulierte wild in Richtung Lord, „… liegt da wie festgeklebt: man kann ihn kein Stück bewegen!“
 

„Das, äh, ist in der Tat ein Problem. Wo ist eigentlich Wurmschwanz?“
 

Lucius klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
 

„Mist, den hab ich auf der Streckbank vergessen.“
 

„Was tut er denn bitte schön ausgerechnet da?“, fragte Nott entgeistert.
 

Malfoy wedelte ungehalten mit der Hand.
 

„Er ist schließlich Schuld an diesem Schlamassel. Außerdem musste ich mich ein wenig abreagieren, okay! Ich stehe momentan unter ernormen Stress!“
 

Oben fiel eine Tür ins Schloss und Lucius wurde blass um die spitze Nase.
 

„Verdammt, das ist Narzissa! Wenn die den Lord hier unten findet, ist die Hölle los! Mach schon, deck ihn zu und dann hilf mir den Tisch drüberzustellen.“
 

Nott sah nervös die Treppe hinauf; von Narzissa hier unten beim Vertuschen dieses kleinen Unfalls erwischt zu werden, war das letzte was er wollte.
 

„Wird das heute noch was?“
 

Lucius hörte sich schon leicht panisch an und Nott beeilte sich, den schweren Tisch zusammen mit Lucius über den Körper des Lords zu stellen, damit er hier endlich weg konnte.
 

Der dunkle Lord war jetzt erst mal getarnt und beide Männer atmeten erleichtert auf. Bis sie von nebenan Narzissa schreien hörten:
 

„Was, bei Salazar, hast DU auf meiner Streckbank zu suchen?“
 

Nott machte sich so schnell er konnte aus dem Staub und ließ Lucius mit seiner tobenden Frau allein zurück.
 

ooOoo
 

In Hogwarts…
 

… achtete Neville, noch immer im glückseligen Taumel seines Erfolges, mal wieder nicht auf seine Umgebung und rasselte prompt in jemanden hinein, der ihm nur zu bekannt war.
 

„Pass doch auf“, fauchte Zabini und strich sich in blasierter Geste die dunklen Haare zurück.
 

Neville, knallrot und mit rasendem Puls, stammelte:
 

„Entschuldige, Blaise.“
 

„Für dich immer noch Zabini!“, zischte der gutaussehende Slytherin und wurde tatsächlich ein wenig rosa um die Nase, ehe er sich, mit einem letzten arrogantem Schnauben, umwandte und weiter den Flur entlanglief.
 

Mit einem unterdrückten Seufzer sah Neville der schlanken Gestalt hinterher.
 

Ähhh… Das ist nicht dein Ernst, oder?
 

Was ist nicht mein Ernst?
 

Wenn ich mich nicht arg täusche, tauchen da grade Bilder in deinem Kopf auf, die nicht… sagen wir mal: nicht heterosexueller Natur sind.
 

Natürlich nicht, ich stehe auf Männer.
 

Ach so, na dann… AHHHHH! Über mein Pech kann ich doch echt ein Buch schreiben… Aber damit du einst weißt, bei dem mühst du dich vergeblich ab, wird schließlich mal einer von meinen Leuten!
 

Wir hatten letztes Jahr mal was laufen, seitdem muss ich ständig an ihn denken…
 

Verträumt starrte Neville aus dem Fenster, die Schüler, die an ihm vorbei liefen nicht wahrnehmend.
 

Ach so, er steht auch auf Männer. Na, wenn das so ist… Memo an mich: Zabini von der Liste der Anwärter streichen!
 

Du bist aber engstirnig.
 

Toleranz entspricht nicht so ganz meinem Image als Bösewicht der Nation, Kleiner.
 

Wenn du nicht grade nonstop blöde Sprüche klopfst, finde ich dich eigentlich ganz nett.
 

Kleiner, das hab ich jetzt mal überhört…
 

Bis auf die unwichtige Tatsache, dass Voldemort höchstpersönlich zu ihm sprach, auch wenn Neville immer noch nicht wirklich überzeugt war, verlief der Tag wie jeder andere auch: Die Lehrer schüttelten über ihn den Kopf, die Slytherins machten ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit zur Schnecke und der Rest nutzte seine gutmütige Hilfsbereitschaft aus…
 

Abends setzte er sich völlig erledigt an Snapes Aufsatz. Während er schrieb, sinnierte der Lord vor sich hin und ließ den Tag Revue passieren.
 

Also, ich weiß nicht, die Lehrer halten dich für minderbemittelt, die Schüler benutzen dich abwechselnd als Sandsack oder Sorgenmülleimer und unglücklich verknallt bist du auch noch! Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber irgendwie ist dein Leben Scheiße!
 

Neville antwortete nicht – der Lord hatte ausnahmsweise einmal Recht.
 

Tbc…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Amenirdis
2007-10-22T10:57:03+00:00 22.10.2007 12:57
Spitze!!!!!!
Wieder zum Lachen gebracht. ^^
Von: abgemeldet
2007-10-21T20:14:31+00:00 21.10.2007 22:14
*neville das Buttermesser entreißt*
muahahaha~
*harry absticht*
Jetzt bin ich süchtig nach deiner ff x3~


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