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Genetic engineering - nobody's perfect

Uruha x Aoi, Fortsetzung zu "Genetic engineering- only artificial life"
von

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Nightmare

„Aoi…du…was hast du…?“ stammelte Uruha heiser.

Der Blonde starrte hinab in die tiefschwarzen Augen von Aoi, die ihn liebevoll anschimmerten und auf die schönen, vollen Lippen, die sich zu einem Lächeln verformt haben, die ihm sagten, dass alles gut werden wird, dass alles, was bisher passiert war, gut so war.

Aois Griff um Uruha lockerte sich, doch dafür schlang der Blonde nun die Arme umso fester um sein warmes, liebevolles, erschossenes Schutzschild. Das Blut des Schwarzhaarigen tränkte nun auch Uruhas Arme, doch das war ihm egal.

„Aoi…was hast du getan…? Was zum Teufel hast du getan?“ wimmerte Uruha fassungslos, schüttelte sich am ganzen Körper, als ob er dadurch das Geschehen von sich abwenden könnte.

„Ist schon gut…Uruha…ich bin okay…,“ flüsterte Aoi leise, bevor seine Stimme zusammen mit aller Kraft aus ihm wich und er sich beim besten Willen nicht mehr auf den Beinen halten konnte.

Uruha konnte das Gewicht seines Geliebten nicht mehr tragen, sank mit diesem hinab zu Boden, bettete dessen Kopf in seinen Armen.

Er konnte es nicht fassen! Er wollte es nicht glauben! Aoi hatte sich ohne jegliches Zögern vor ihn geworfen, als die Gefahr unaufhaltsam näher kam. Er hatte ihn gedeckt, ihn mit seinem Körper beschützt. Er hatte sein Leben gegeben, um das seine zu retten. Er war im Sterben wegen ihm. Uruha fühlte sich auf furchtbare Weise für Aois Wunden verantwortlich.

„Aoi...warum? Warum…? Ich…ich wollte das nicht! Ich wollte das alles nicht…,“ jammerte Uruha weiter, schluckte den schweren Kloß in seinem Hals herunter, als er bemerkte, wie sich Aois Blut unaufhaltsam auf seinen Klamotten verteilte.

Aoi lächelte immer noch, hob zitternd eine blasse Hand, um seinen geliebten Uruha noch einmal berühren zu können, um seine Sehnsucht nach dessen Wärme noch einmal stillen zu können.

Uruha ergriff seine Hand sofort drückte sie fest an seine Wange, bevor er bitterlich anfing zu weinen.

„Aoi…nicht…,“ weinte Uruha völlig verzweifelt, klammerte sich fester an Aois Hand, als könnte seine eigene Wärme ihn mit neuem Leben erfüllen.

„Uruha...weine nicht…ich werde okay sein…solange du…solange du da bist, bin ich…immer okay,“ hauchte Aoi und sein Lächeln wurde breiter, obgleich er wusste, in welcher Lage er sich befand.

Uruha schüttelte nur den Kopf, bat den Schwarzhaarigen stumm darum ihn auf keinen Fall zu verlassen und tatsächlich lächelte Aoi ihn aufmunternd an und für einen wunderbaren Moment konnte Uruha ihm glauben und lächelte ebenfalls.

Aoi sah so glücklich aus, als die letzte Kraft aus ihm wich und er die Augen schloss. Uruha bemerkte es kaum, er umklammerte Aois Hand, weinte und weinte und erst nach Minuten sickerte in seinen Verstand, was er am allerwenigsten wahrhaben wollte. Doch Uruhas trainierter, wissenschaftlicher Verstand ließ nicht zu, dass er die Wahrheit lange verdrängen konnte.

„AOI!!! NEIN!!!!! AOI! AOI!!“ schrie Uruha aus ganzem Leib. Sein Schrei hallte in den Bäumen wieder, verschreckte Vögel flogen in den eiskalten Himmel hinauf. Das Meer um New York herum tobte, ein scharfer Wind zog auf und ließ das Gras und die Blätter wirbeln. Die Nacht erzitterte unter Uruhas Schrei, welcher so verzweifelt und von Trauer überwältigt war, wie es die Stadt noch nie erlebt hatte.

Uruha schrie sich die Seele aus dem Leib.

Aoi war tot, auch wenn er noch atmete und sein Herz noch schlug.

Aoi lebte nicht mehr, obwohl er doch nur an der Schulter getroffen wurde, mit der er Uruhas Herz geschützt hatte. Doch Uruha erkannte es nicht. Zuviel Blut hatte Aois Kittel getränkt und nahm ihn die Sicht darauf, wo die Wunde tatsächlich lag. Doch eigentlich hätte Uruha wissen müssen, dass das Herz viel stärker bluten musste, als Aoi es grade tat. Aber der Blonde war töricht und blind vor lauter Liebe und Verzweifelung.

Uruha schüttelte sich, heulte und zitterte am ganzen Leib. Er war hierher gekommen um Aoi zu retten und was hatte er erreicht? Gar nichts! Er hatte alles nur noch schlimmer gemacht! Wäre er nicht gekommen, dann würde Aoi jetzt noch leben, wäre er überhaupt nur stärker gewesen, bevor er Aoi zur Insel der Wissenschaft gebracht hatte, dann hätte all dies vermieden werden können.

Ein Schatten legte sich über Uruha und als der Blonde es schaffte, seinen Blick von Aoi abzuwenden und aufzublicken, starrte er direkt in Masatoshis Gesicht. Der andere war bis auf wenige Schritte zu ihm rangerückt und schaute triumphierend auf ihn hinab.

Uruha hatte beinahe vergessen, dass er da war, doch nun sah er in das Gesicht seines Peinigers, in das Gesicht des Mannes, der für all sein Unglück verantwortlich war, der ihm das Liebste genommen hatte, was er jemals besessen hatte und der es jetzt auch noch wagte, zufrieden zu grinsen.

Uruha glotzte diesem Mann in die Augen, in die gefühlslosen, wahnsinnigen Augen und mit einem Mal schlug etwas in ihm um, etwas brach zusammen und Uruha fühlte plötzlich einen Hass in sich aufbrodeln, den er noch nie zuvor gespürt hatte.

All die Trauer, die sich in ihm angestaut hatte, alles, was an Gefühlen in ihm getobt hatte, vereinte sich und schmolz zu einen Hass zusammen, welcher vielleicht sogar Masatoshi in Angst und Schrecken versetzt hätte, wenn Uruhas Gefühle sichtbar gewesen wären.

„SIE!“ zischte Uruha bedrohlich und sein Tränenfluss verebbte. Nur noch eine einzige Zornesträne rollte seine Wangen hinunter, doch seine Augen sahen wieder klar und nun funkelten sie Masatoshi gefährlich an.

„Jetzt können sie mich wohl nicht mehr leiden, hm?“ fragte Masatoshi und grinste abfällig.

Uruhas Augen verengten sich.

„Ich hasse sie!“ schrie er den anderen an und verstärkte seinen Griff um Aois leblosen Körper. Er wollte Masatoshi leiden lassen, ihn schlagen und quälen.

Er wollte ihn töten! Uruha hatte noch nie Mordgedanken gehabt, doch nun erfüllten sie unaufhaltsam seinen ganzen Körper wie ein Virus, das nicht zu bekämpfen war.

Allein Aois Gewicht hielt Uruha davon ab, einfach auf den anderen loszugehen. Uruha wollte Aoi nicht loslassen. Er fühlte, dass er es ihm schuldig war, ihn festzuhalten. Er konnte Masatoshi auf diese Weise natürlich nicht gefährlich werden, doch das hätte er auch nicht sein können, wenn er den anderen losgelassen hätte.

Und doch wünschte sich Uruha in dem Moment nichts anderes, als das Masatoshi sterben würde. Dieser Gedanke verblasste auch da nicht, wo dieser erneut seine Waffe zückte und sie auf Uruhas Stirn richtete.

„Ich wollte ja eigentlich, dass Aoi für mich stirbt, aber nun ist er für sie gestorben. Das ist wirklich zu dumm,“ sagte Masatoshi und schaute abfällig zum Schwarzhaarigen hinunter.

Uruha bemerkte es und legte seinen Arm schützend um Aois Gesicht. Masatoshi sollte ihn nicht mehr ansehen. Er hatte nicht das Recht dazu.

„Lassen sie ihn in Ruhe!“ fauchte der Blonde daher, doch sein Gegenüber lachte nur.

„Sie können nichts mehr für ihn tun, Uruha-san! Aber ich…ich kann noch was tun! Ich habe die Macht!“ frohlockte Masatoshi und seine Augen glühten wieder. Er genoss es scheinbar, solche Worte auszusprechen.

Uruha stutzte. Ein Teil seines Hasses schwand und wandelte sich in Verwirrung. Was konnte dieser Kerl vor ihm noch erreichen?

„Sie fragen sich, was ich meine?“ fragte Masatoshi hinterlistig, doch Uruha sagte nichts. Was auch immer es war, was Masatoshi wieder im Sinn hatte, es konnte einfach nur krankhaft und absurd sein.

„Ich werde sie erschießen, Uruha-san! Wenn ich das getan habe, dann kann ich Aois Willen zu sterben auf mich übertragen!“ erklärte Masatoshi völlig überzeugt, doch Uruha verstand gar nichts. Sein Gehirn arbeitete, doch es dauerte eine Weile bis er wirklich begriff, was Masatoshi meinte. Dieser Kerl glaubte doch tatsächlich, dass Aoi für ihn gestorben wäre, wenn er nur Uruha töten würde. Als ob Aois Wille, für Uruha gestorben zu sein sich auf Masatoshi vererben würde, wenn er nur den Blonden tötete.

„Man kann Gefühle nicht klauen. Man kann sie nicht nehmen, indem man andere tötet,“ flüsterte Uruha leise, aber verständlich und als er noch einmal zum Schwarzhaarigen hinabschaute wurde er sich der Wahrheit seiner Worte bewusst. Er würde Aoi immer lieben, auch wenn er sterben würde und er ihn nie wieder sehen konnte. Es würde Uruhas Liebe nur noch stärker machen, niemand konnte sie ihm nehmen. Vielleicht hatte Aoi das schon längst erkannt? Vielleicht hatte er deshalb so glücklich ausgesehen, als er für Uruha gestorben war?

„Ich kann mir nehmen, was ich will!“ rief Masatoshi böse und verstärkte den Druck um den Abzug seiner Pistole. Zweifellos wollte er auch Uruha erschießen.

Doch bevor das passieren konnte, schlug Aoi plötzlich die Augen auf. Als wäre er wieder auferstanden, als hätte er ein zweites Leben bekommen, erfüllte sich sein Körper mit neuer Energie. Binnen von Millisekunden war er auf den Beinen und warf sich gegen Masatoshi. Der Schuss ging ins Leere und Aoi fiel mit Masatoshi zu Boden. Jener war so überzeugt von seinem Sieg gewesen, war so überrascht von diesem plötzlichen Angriff gewesen, dass ihm die Waffe aus der Hand flog.

Uruha starrte der Pistole nach, sah wie sie in Zeitlupe in der Luft rotierte und dann keinen Meter von ihm entfernt auf den Boden fiel.

Uruha war wie paralysiert.

Er begriff die Situation nicht. Diese plötzliche Wende hatte ihn genauso umgehauen wie Masatoshi. Als würde ein Geist ihn lenken starrte er hinab auf die Pistole, fixierte genau den silbernen Lauf, doch noch immer tat er nichts, noch immer konnte er sich nicht rühren. Er glotzte nur auf das tödliche Metal und war unfähig weiter zu denken und die Lösung in den Sinn zu bekommen, die die einzige war, die ihn und Aoi noch retten konnte.

Uruha rührte sich nicht. Dabei war es so einfach.

Die Lösung lag fast genau vor seinen Füßen. Er musste sie nur ergreifen. Er musste nur etwas völlig Unmenschliches tun, dann waren er und Aoi frei. Doch Uruha schaffte es nicht. Sein Kopf war leer, die Mord- und Hassgedanken waren weg.

„Uruha! Tu endlich was!“ schrie Aoi.

Zuerst war seine Stimme noch fern, doch dann kam sie immer näher und näher.

Uruha zuckte zusammen, als wäre er ganz plötzlich wach geworden. Sein Blick wanderte blitzschnell zum Schwarzhaarigen, wie er sich mit Masatoshi raufte und tapfer versuchte, ihm Zeit zu verschaffen. Doch lange hielt Aoi nicht durch. Er war verletzt und körperlich unterlegen. Masatoshi warf ihn mit Schwung von sich, Aoi flog kurz durch die Luft und knallte unsanft auf dem Boden auf.

Uruhas Augen folgten Aois Körper wie hypnotisiert.

„Uruha!!!“ schrie Aoi erneut und der Blick des Blonden schoss geradezu zurück zu Masatoshi.

Die Blicke der beiden Gegner kreuzten sich, sie beide schauten synchron zur Pistole hinab, welche im Moment gleich weit von ihnen entfernt war, welche das Schicksal für alle bestimmen sollte.

Uruha und Masatoshi schauten auf, starrten sich an und beiden war bewusst geworden, wie sie den Sieg bekommen würden. Das nur einer von ihnen am Ende gewinnen konnte.

Als hätte jemand einen Startschuss gegeben, sprangen beiden auf die Beine und sprinteten so schnell sie konnten auf die Waffe zu.

Es waren nur Sekunden, die vergingen. Aber Uruha konnte schwören, dass die Zeit noch nie so langsam vergangen war, dass er noch nie so lange Sekunden erlebt hatte.

Uruha streckte den Arm aus.

Hatte er vor kurzem noch bloße Panik davor gehabt, eine Waffe in die Hand zu nehmen, so wollte er sie jetzt um jeden Preis erreichen. Er hatte sich nicht rühren können, hatte die Zeit, in der der Sieg ihm Gewiss gewesen war, einfach vorbeigehen lassen.

Würde Uruha der Langsamere sein, würde Masatoshi Aoi bestimmt wieder mitnehmen und das wollte Uruha nicht zulassen! Aoi würde nicht noch mal durch seine Dummheit in die Verdammnis geschickt werden.

Uruha warf sich zu Boden, der Pistole entgegen. Er berührte ihren kühlen Griff mit den Fingerspitzen, bekam sie ganz zu fassen und umschloss sie dann fest mit der Hand. Der Boden unter ihm war nachgiebig und Uruha rutschte ein paar Zentimeter nach vorne.

Uruha riss sich die Haut auf, Schrammen zierten seinen Körper, er war dreckig, doch er hatte es geschafft. Masatoshi, welcher sich ebenfalls hingeworfen hatte,um die Pistole zu erreichen, landete auf Uruhas Beinen und blickte sich irritiert um.

Uruha blieb nicht viel Zeit um Triumph zu spüren, denn der Blick des anderen erhaschte ihn bereits nach wenigen Sekunden und der Blonde erschrak, als er in die mörderischen Augen Masatoshis sah und sich bewusst wurde, wie nah dieser ihm war. Obwohl Uruha die Pistole in der Hand hatte, fühlte er sich unglaublich bedroht und zitterte.

„Gib die her!“ schrie Masatoshi böse, warf sich mit dem ganzen Körper auf Uruha und versuchte gewaltsam ihm die Waffe zu entreißen.

Uruha stöhnte vor Schmerz, als das Gewicht Masatoshis auf seinen zarten Köper fiel, doch noch viel schlimmer waren die Hände des Anderen, die seine Finger auseinander bogen, selbst wenn er sie dabei brechen müsste. Uruha würde nicht lange gegen ihn ankommen. Der große Mann auf ihm war viel stärker als er. Panik stieg in ihm auf. Er wusste, wozu Masatoshi bereit war, was er tun würde, wenn er gewann. Und so ergriff Uruha die einzige Chance, die sich ihm bot, griff er zur einzigen Möglichkeit, die er hatte.

Nur solange er die Waffe noch in den Händen hielt, konnte er was tun und so drückte Uruha ab.

Viel schneller, viel lauter und viel schrecklicher als Uruha es jemals erwartet hätte, glitt die Kugel in den Kopf des Mannes, der ihm nach dem Leben trachtete. Blut spritzte aus Masatoshis Kopf hinaus auf Uruha herab.

Masatoshis Finger lockerten sich, der restliche Körper fiel seitlich von Uruha weg zu Boden und der Blonde war so unglaublich dankbar dafür, dass diese blutende, große Leiche nicht direkt auf ihn geknallt war.

Uruha setzte sich auf, die Waffe noch immer in den Händen, und zitterte am ganzen Leib. Ängstlich starrte er in die toten Augen von Masatoshi, dann wieder hinunter zur Pistole. Erst jetzt wurde ihm klar, was er getan hatte: er hatte einen Menschen getötet. Er hatte gemordet.

Uruha war, als hätte er sich selbst in den Kopf geschossen. Er hatte immer geglaubt, dass es Menschen gab, ohne die die Welt besser dran wäre, dass Masatoshi dazu gehörte, doch jetzt- jetzt, wo er selbst es war, der das Leben dieses Mannes ausgelöscht hatte, fühlte er sich so schrecklich wie noch nie zuvor in seinem Leben.

Er hatte getötet. Uruhas Kopf war leer. Alles was drin blieb, war der Schock und der Ekel über sich selbst.

Erneut krochen Tränen in ihm auf. Er hatte schon so viel gesehen als Wissenschaftler, doch das hier überstieg alles. Er war überfordert. Es war zu viel.

Uruha weinte, schluchzte, schüttelte und verkrampfte sich und wahrscheinlich hätte er noch Stunden so dagesessen, wenn nicht Aoi zu ihm gekrabbelt wäre und ihn feste an sich gedrückt hätte.

„Schhhh, beruhige dich, Uruha. Ich bin doch da,“ sagte Aoi zärtlich, strich Uruha durch das Blonde Haar und wippte leicht mit ihm hin und her.

„Aoi, was habe ich getan? Was habe ich nur getan?“ heulte Uruha und klammerte sich mit all seiner noch verbliebenen Kraft an den Schwarzhaarigen. Er konnte sich noch immer nicht beruhigen. Sein Körper war noch immer fruchtbar und unkontrolliert am zittern und zucken.

„Du hattest keine Wahl, Uruha! Wenn du es nicht getan hättest, dann hätte Masatoshi uns beide getötet!“ sagte Aoi nun lauter und mit fester Stimme.

„Aber…aber…,“ setzte Uruha an, doch Aoi ließ ihn nicht zu Ende sprechen. Er schob Masatoshis Leiche von Uruha herunter und zog den Blonden weiter weg von dem leblosen Körper.

Aoi lehnte sich mit seinem Geliebten an einen Baum und schloss kurz die Augen. Auch der Schwarzhaarige hatte viel seiner Kraft eingebüßt, doch nicht einen kleinen Moment lang hörte er auf, Uruha so beruhigend wie möglich über die Harre und den Rücken zu streicheln.

„Aoi…ich…ich…ich wollte das alles nicht…,“ schluchzte Uruha weiter und vergrub sein Gesicht in der Brust des anderen. Er roch das Blut, welches Aois Kittel getränkt hatte und obwohl sein Verstand noch so benebelt war, formten sich Fragen in seinem Kopf.

Uruha blickte mit nassen Augen zu Aoi hinauf, sah ihn verwirrt und verzweifelt an. Aoi schien seine verwirrten Gedanken lesen zu können und als ob er sie vertreiben wollte, legte er eine Hand unter Uruhas Kinn, zog ihn ganz nah zu sich und küsste ihn so innig wie er nur konnte.

Uruha schreckt auf, seine Augen wurden ganz groß und noch immer weinte er, doch Aois warme, weiche Lippen milderten seinen Aufruhr, waren wie Balsam für seine Seele. Es war so schön, es tat so gut, dass Uruha beschloss, die Fragen einfach zu verdrängen, die Verzweiflung und den Schock zurückzuschieben, um sich besser auf dieses Gefühl konzentrieren zu können.

Und es klappte. Uruhas Liebe zu Aoi war stark genug, um sich beruhigen zu können und schon bald hörte Uruhas Tränenfluss auf, er löste sich von Aoi und ließ sich völlig kraftlos in seine Armen fallen. Alle Energie war aus ihm gewichen und obwohl es absurd klingen mag, so war sich Uruha sicher, dass er hier und jetzt so einschlafen könnte.

„Anstatt daran zu denken, wenn du getötet hast, solltest du lieber darüber nachdenken, wenn du gerettet hast,“ drang Aois sanfte Stimme in sein Bewusstsein und Uruha nickte.

„Du und ich. Wir sind jetzt wieder zusammen. Und wir leben. Ab jetzt kann uns niemand mehr trennen, richtig?“ fragte Aoi glücklich und zauberte damit ein kleines Lächeln auf Uruhas Gesicht.

„Ja, wir bleiben zusammen,“ murmelte der Blonde, rollte sich etwas mehr ein und schmiegte sich so nah wie möglich an Aois warmen Körper.

Er hörte das Herz des Schwarzhaarigen schlagen, und plötzlich spürte Uruha wie er wieder den Tränen nah war. Aber dieses mal vor Glück. Vor lauter Glück, weil sein Geliebter noch lebte, obgleich er sich dieses Phänomen nicht erklären konnte.

„Du lebst,“ sagte Uruha weinerlich und krallte sich nun wieder feste an Aois Kittel.

„Natürlich lebe ich, Uruha!“ sagte der Schwarzhaarige darauf und schaffte es wirklich zu lachen.

„Lach nicht, du Idiot!“ sagte Uruha nur, doch es war keineswegs böse gemeint. Er hatte sich nur solche Sorgen gemacht und nun konnte er einfach nicht glauben, dass alles wieder gut war.

„Tut mir leid, Uruha,“ entschuldigte sich Aoi auch wieder. Er hob den Arm um sich am Kopf zu kratzten, doch mitten in der Bewegung zuckte er zusammen, als ein lauter Knall ertönte und etwas Schnelles, Zischendes seinen Ellbogen streifte und eine blutige Wunde hinterließ.

Schon wieder ein Schuss.

Uruha und Aoi schreckten auf und wirbelten herum.

Das Entsetzten packte sie, als kugelgesichert gekleidete Menschen mit Helmen aus den Büschen kletterten, sie umkreisten und die Waffen auf sie richteten.

Masatoshis Mitarbeiter.

Der Trupp, den Uruha schon vorher in den Büschen zu erkennen geglaubt hatte. Und leider hatte er sich nicht geirrt.

Zu schnell hatte er sich wieder fallen lassen. Er hätte dem Frieden nicht trauen dürfen.

„Nicht schon wieder,“ flüsterte Aoi verzweifelt und starrte auf die schwarzen Gläser der Helme, die die Gesichter der Männer verbargen.

„Sie sind festgenommen. Aufstehen und mitkommen,“ sagte einer der Männer und Uruha drehte sich beinahe instinktiv um und hob die Hände. Noch immer hielt er die kleine Pistole in den Händen und darum ließ er sie fallen. Sie hätte ihn ohnehin nicht viel gebracht.

Uruha wollte grade aufstehen, doch Aoi packte ihn an den Hüften und hielt ihn fest.

„Wir haben keine Schuld an dem Ganzen! Lassen sie uns in Ruhe!“ fauchte er die Männer an und Uruha drehte sich erschrocken zu ihm um.

Natürlich hatte Aoi Recht, doch im Anbetracht dessen, dass sie einer Übermacht gegenüber standen, war es vielleicht nicht so klug, feindselig zu werden.

Auch Aoi wurde das bewusst, als einer der Männer seine Waffe genau an seine Schläfe hielt und den Finger bedrohlich zum Abzug führte.

„Sie haben Masatoshi-sama getötet! Auf sie wartet die Todesstrafe!“ fauchte der Mann böse und Aoi schielte entsetzt zu ihm hoch.

„Todesstrafe?“ wiederholte er heiser und der Mann nickte. Auch wenn Uruha sein Gesicht nicht sah, konnte er dessen triumphierendes Grinsen spüren.

„Wir sind schließlich nicht die Polizei. Wir sind Masatoshis eigene Einheit. Wir fällen unsere eigenen Strafen!“ erklärte er frohlockend und Uruha bekam zunehmend das Gefühl, es mit Leuten zu tun zu haben, die genauso wahnsinnig waren wie Masatoshi selbst.

„Aber davor haben wir noch ein paar Fragen an sie. Wir nehmen sie mit zurück zum Labor!“ sagte nun ein anderer und Uruha starrte ihn an, ehe er wieder zu Aoi blickte. Der Schwarzhaarige schien genauso verzweifelt wie er, wusste ebenso wenig, was sie nun tun sollten. Sie waren leichtgläubig gewesen. Sie hätten sofort verschwinden sollen. Sie hätten damit rechnen müssen, dass Masatoshi nicht allein gekommen war.

Uruha fragte sich nur, warum diese Männer nicht schon früher aufgetaucht waren, um den Tod ihres Herrn zu verhindern. Vielleicht hatten sie nicht damit gerechnet, dass Uruha gewinnen würde? Vielleicht hatte Masatoshi sie allein erledigen wollen? Vielleicht hatten sie auch auf Masatoshis Tod gehofft, damit ein anderer an die Macht kam, densie mehr verehrten?

Uruha wusste es nicht und er bezweifelte, dass er es je herausfinden würde.

Mit zittrigen Knien stand er auf und Aoi folgte ihm.

Wann hörte dieser Albtraum endlich auf?
 


 


 

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so, das war's dann mal wieder XD

sorry, das ich in letzter Zeit so lahm bin, abe rich kann ja auch nicht einfach irgendeinen Mist hochladen XD

ich hoffe, es hat euch gefallen^^ ein paar Kapitel kommen noch, aber viele werden es nicht mehr.

vielen dank an all meine treuen Leser und Komi-Schrieber! ich bin euch wirklich sehr dankbar für eure Unterstützung und hoffe, dass ihr mich bis zum Schluss anfeuern werdet^^ *alle mal knuddel* Kekse verteil*



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  -Ronald_Knox-
2008-07-12T17:17:12+00:00 12.07.2008 19:17
ey ich hab voll geheult man...muss man alles so grausam machen??
aber das kapitel is hammer geil
Von: abgemeldet
2008-04-25T19:29:22+00:00 25.04.2008 21:29
So jetzt setz ich mich mal endlich an die Kommis XD
*aufhören muss so vergesslich zu sein*

Das Kappi ist toll *_*
*fahne schwing* yay masatoshi ist tot !
ich weiß zwar bereits wieß weiter geht ..
aber du weißt ja das ich dich lieb hab X3
*hug*
*keks rüberwerf*
Von:  ambrosia
2008-01-10T20:15:10+00:00 10.01.2008 21:15
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*gespannt desu* o.ô
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Von:  litzebitz
2008-01-06T14:50:01+00:00 06.01.2008 15:50
>< OUAAAAH! Du jagst mir einen Schrecken nach dem anderen ein!
Zuerst der Schock -Uru tot- dann der Schock -Aoi tot- aber gottseidank leben sie doch noch... obwohl ich das Gefühl habe das du ganz sicher zum Schluß mindestend einen sterben lässt... ;_;
Aber hey! Masatoshi ist tot! *froi*
Bevor ichs vergesse zu schreiben:
Das Kapi ist übrigens geil! XD
Von:  Nezu_Tenshi
2008-01-05T23:19:11+00:00 06.01.2008 00:19
echt hey vom regen in die traufe T^T
endlich frei und dann das..
dasn it doch nicht fair!!!!
aber wirklich spannent undut geschriebn XD

*mehr lesen möcht*
*anfeuer*
weiter XDXDXD

p.s bin froh das masatoshi net mehr da ist >.<
lg nezu
Von: abgemeldet
2008-01-05T20:12:18+00:00 05.01.2008 21:12
uhm....ja^^'
*hust*
ich weiß nicht so recht was ich schreiben soll
es war ein aufregendes Kappi
und ich freu mich sehr das Aoi noch lebt
aber gerade hat es was langatmiges Oo
Nicht das es nicht spannend wär, aber irgendwo....ne^^'
naja, ich hoffe das nächste Kappi kommt bald
mal sehen wie es da weiter geht.
Von: abgemeldet
2008-01-05T15:36:45+00:00 05.01.2008 16:36
Das ist echt spannend gewesen! >.<
Gut, dass Aoi noch lebt... T^T
*schon Angst hatte*

Bin echt gespannt, wie sie da wohl wieder
rauskommen, wenn überhaupt.
Von: abgemeldet
2008-01-05T10:39:11+00:00 05.01.2008 11:39
Waaahh!!!!*wie Ruki in Akai Wanpisu tanZz*

Ach,mein süüßer Kou-shpatzZ!!!...Hat einfach abgedrückt!!...xD
Endlich is Masatoshi tot..*erleichtert desu~*...

...aber...irgendwie hab ich das doofe gefühl das dieses arschloch*Gomen*
von Kisaki wieder ins spiel kommt...x(
Mennoo....*flenn*...wenn Ruki noch da wär,dann wär das alles bestimmt anders gelaufen..oda wurde er wieder zum leben erwäckt und rettet somit zum zweiten mal Aoi und Uru???....*totspann desu~~*..
Bitte,Bitte shreib schnell weiter hai??
*imma wenn du probleme hast für dich da sei*
*anfeueer* ""Aki!!Akii!!""

daT
Uru-chan!^^
Von: abgemeldet
2008-01-05T00:46:15+00:00 05.01.2008 01:46
aaah das war toll >.<
hoffe die überleben das ganze..
*für uru und aoi in kirche geh und bet*
Von:  Doushite
2008-01-05T00:14:44+00:00 05.01.2008 01:14
duu, hör auf 'glotzte' zu schreiben xDDD
deien ff isn schieß-film xDDDD nein quatsch xD
und immer.. ich denke.. 'hat sie das nciht vergessen?' oder 'war da nciht noch was?'.. dann kommt es.. du vergisst NICHTS!!!
das is soo geil das kapi *__*


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