Zum Inhalt der Seite

TwoNice

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Winterfreuden - Part 1

"Sunako?"

"Hm?"

Zögernd trat der Blondschopf einen weiteren Schritt in das abgedunkelte Zimmer. Jeden Moment erwartete er von einer plötzlich lebendig gewordenen Anatomiepuppe angesprungen zu werden und sein Verstand rechnete fest mit einer Begegnung der anderen Art. Was hatte ihn doch gleich dazu gebracht sich in die Höhle der Löwin zu wagen? Irgendwie wollte und wollte es ihm nicht einfallen. Nun... das bedeutete doch gewiss, dass es nicht sooo wichtig sein konnte. Vielleicht sollte er einfach später nochmal kommen, wenn ihm wieder eingefallen war, was er von Sunako wollte. Oder noch besser, er wartete einfach draußen, bis Sunako zum Essen rauskam. Ja, genau, das war doch eine wirklich tolle Idee!

Erleichtert machte er wieder einen Schritt rückwärts, um-

"Wenn du Yuki suchst, der ist nicht da."

-mitten im Schritt inne zu halten. Sunakos Stimme so plötzlich in diesem dunklen Raum, dessen einzige Lichtquelle der Fernseher darzustellen schien, dem eigentlich die volle Aufmerksamkeit des dunkelhaarigen Mädchens gelten sollte... nur langsam beruhigte sich Ranmarus Puls wieder.

Ganz nebenbei war ihm selbst klar gewesen, dass ihr kleines Angsthäschen Yuki sich nicht in diesem Gruselkabinett aufhalten würde.

"Das-"

Moment mal. Yuki.... war nicht da. Ok... aber... wollte er nicht wegen irgendwas mit Sunako über Yuki sprechen? War da nicht etwas gewesen? Gestern?

"Sunako, was hab ich gestern eigentlich gemacht?"

"Du hast dich mit diesen komischen Typen aus deiner Klasse im Park getroffen, ihr seid ins Shoppingcenter und da-"

"Hah!"

Überrascht unterbrach das Mädchen sein Herunterrasseln und starrte den Blonden an. Was war denn in den Gefahren? Hatte er vielleicht...?

Schnell drehte sie sich wieder zum Bildschirm zurück und sprang gefrustetet auf. Da. Jetzt war es passiert. Jetzt hatte sie die beste Szene des ganzen Films verpasst. Und diese Uncut-Version würde so schnell nicht mehr im Fernsehen laufen. Und im Internet gab es sie auch kaum.

//Ranmaruu!//
 

Ohne die gefährlich rot blitzenden Augen oder die rasiermesserscharfen Krallen seiner Mitbewohnerin zu beachten brachte Ranmaru endlich auf den Punkt, warum er sich überhaupt mit Sunako unterhalten wollte.

"Sag mal, hat Yuki dir gegenüber irgendwas erwähnt, das darauf schließen ließe, dass er... nunja... auf Männer steht oder so?"

Die Killeraura des Mädchens erlosch für einen Moment.

"Wenn du damit auf Kira-sama anspielen willst kann ich dir nur raten die beiden in Ruhe zu lassen. Und jetzt raus aus meinem Zimmer!"

Mit einem kräftigen Schubs beförderte sie den aufdringlichen Besucher aus ihrer heiligen Domäne.

Das war auch so etwas seltsames. Seit einigen Tagen hatte sich Sunako von diesem Frauenhelden nicht mehr geblendet gefühlt und jetzt eben war es auch ganz einfach gewesen ihn wegzuschubsen. Ob das hieß, dass sie geheilt war?

"Sunakooo, ich hab Hu-"

"Kyaaaa.... zu HELL!"

Verwundert starrte Kyohei die plötzlich zugeschlagene Tür an, bevor er sich den Allerwertesten reibend wieder aufrappelte und grummelnd an einer Statue, die große Ähnlichkeit mit Ranmaru hatte, vorbeizog, um den Pizzaservice anzurufen...
 

* * *
 

"I-ist das wirklich dein Ernst?"

Große, blaue Augen mit kleinen Strahlesternchen drin schauten hoffnungsvoll nach oben.

"Na klar. Du kannst mir ruhig glauben."

Neckend wuschelte eine Hand durch kurzes, blondes Haar.

"Aber das... das ist einfach großartig!"

Leise lachend quittierte der Dunkelhaarige den Begeisterungsausbruch und die strahlenden Augen des Jungen neben sich.

"Kira, ich liebe dich!"

Und schon warf sich der Jüngere stürmisch an Kiras Hals. Schnell fand er die Lippen seines Freundes und verschloss sie mit seinen eigenen.

"Das muss ich sofort den anderen sagen."

"Wie, was?!"

Perplex bekam der Dunkelhaarige gerade noch einen Arm seines aus dem Bett stürmen wollenden Häschens zu fassen und zog ihn daran zurück in eine enge Umarmung.

"Das ist nicht dein Ernst," nuschelte er in die lecker entblößte Schulter des Blonden, bevor er vorsichtig seine Zähne in selbige grub.

"Hah," entkam es Yukis Mund und an ein Verlassen des Bettes war nicht mehr zu denken. Hatte er das wirklich jemals vorgehabt? Konnte gar nicht sein. Wahrscheinlich war das nur eine Vorstufe dieser Umarmung gewesen. Ja, genau, das musste es sein. Schließlich würde er doch nie freiwillig die Zeit bei seinem Geliebten...

Verliebt lächelnd drehte er sich in Kiras Armen, um mit diesem in einem Kuss zu versinken. Und langsam sanken auch die beiden schwer Beschäftigten zurück in die weichen Kissen...
 

* * *
 

"Und du bist sicher, dass ich mitkommen soll?"

"Na klar."

Resolut schritt der blonde Junge auf die Eingangstür seines Zuhauses zu und umklammerte die Hand seines Freundes fester..

"Schließlich geht es dich genausoviel an wie mich - wenn nicht sogar mehr. Du musst dabei sein. Was soll ich denn machen, wenn sie mich mit Fragen überschütten? Nein," er schüttelte den Kopf, "du musst wirklich dabei sein."

"Okay."

Liebevoll schaute Kira auf seinen jüngeren Begleiter und beugte sich zu dem zwecks Schlüsselsuche Stehengebliebenem runter um ihm einen zarten Kuss auf den Nacken zu drücken - als plötzlich die Tür von innen aufgerissen wurde und zwei überraschte junge Männer ein munter lächelndes Mädchen anstarrten.

"Hi, Kira-sama."

Yuki drückte sich enger an seinen Freund. Dass Sunako sich immer so darüber freute den Dunkelhaarigen zu sehen, war echt unheimlich. Seit er mit Kira zusammen war, hatte sich das Mädchen immer außerordentlich nett ihm gegenüber verhalten. Vor zwei Tagen hatte sie sogar ihr Splattervideo ausgeschaltet, als er sie wegen den Hausaufgaben in ihrem Zimmer aufgesucht hatte. Und es war nicht zu übersehen, dass sie den jungen Mann anhimmelte. Aber da hatte sie sich geschnitten. Kira war sein Freund. Seiner ganz alleine.

Andererseits hatte es durchaus seine Vorteile, wenn Kira und Sunako sich so gut verstanden. Und die Abende, die sie zu Dritt in der Stadt verbracht hatten, waren richtig lustig gewesen....

"Hi, Sunako."

Beruhigend drückte der Dunkelhaarige die schmale Hand seines Freundes, als er Sunako begrüßte, und bevor die beiden dem Mädchen ins Innere des Hauses folgten, streiften seine Lippen noch einmal flüchtig die des Jungen. Zwinkernd schob er Yuki dann durch die Tür. Je schneller sie die Nachricht überbrachten, desto besser.
 

* * *
 

"...also ähm, ja... was... sagt ihr denn dazu?"

Unbehaglich schaute Yuki von einem zum anderen und knetete seine hinter dem Rücken verschränkten Finger. Diese Stille war... unheimlich. Warum sagte denn niemand etwas? Kyohei? Takenaga? ...Ranmaru?

Ein Räuspern neben ihm lenkte seinen Blick auf Kira, der ihm beruhigend zulächelte.

"Ich kann verstehen, wenn das jetzt etwas überraschend kommt. Vielleicht wäre es besser, wenn ihr erst ein bißchen darüber nachdenkt und dann sagt, wie ihr dazu steht..."

Hach, war das toll, wenn der eigene Freund diplomatische Fähigkeiten vorzeigen konnte, wenn man selbst vor zitternden Knien kaum noch stehen konnte. Dankbar lehnte sich Yuki leicht an den starken Körper neben sich - und zuckte gleich wieder zurück als in dem ziemlich geräumigen Wohnzimmer plötzlich die Hölle ausbrach.
 

"Wuoh!" - "Wow!" - "Yeah!" - "Cool!" klang es durcheinander, als sich die drei Jungs jubelnd gegenseitig um den Hals fielen.

"Ich muss gleich Noi Bescheid geben."

"Und ich meinem Chef. Ich brauch unbedingt Urlaub."

"Nun, ich muss sagen, das kommt mir wirklich gelegen."

"Schnee."

"Snowboarden."

"Romantische Berghütte."

Mit verklärtem Blick nebeneinander posierend, befanden sich die Gedanken der drei Bishis schon längst in der wilden Berggegend, von der ihnen Yuki gerade erzählt hatte.

Kyohei war der Erste, der den Weg in die Realität zurück fand.

"Kannst du das bitte nochmal wiederholen? Also den Hauptteil?"
 

Lächelnd sprang Kira seinem verängstigt/ verstört dreinschauendem Blondschopf bei.

"Meine Familie besitzt eine Hütte bei Morioka in Tohoku. Zur Zeit liegt dort massig Schnee und obwohl es in der Nähe immerhin fünf Lifte und mehrere heisse Quellen gibt ist das Gebiet noch relativ unbedarft, was Tourismusströme angeht. Das heisst man kann sich dort oben so richtig schön im Schnee austoben. Und deshalb möchte ich euch alle zu einem kleinen Skiurlaub einladen. Natürlich nur, wenn ihr wollt."

Schmunzelnd "registrierte" er das mehrstimmige "Na klar!".

Gut. Damit wäre das auch erledigt. Zufrieden legte er seinen Arm um Yukis schmale Hüften und zog den Kleineren näher an sich.

Ranmaru wurde abrupt aus seinen Wunschträumen gerissen, als er Yuki und diesen... Kira? so eng beieinander stehen sah. Hatte nicht auch Sunako damals einen Kira-sama erwähnt? Sollte das etwa Yukis fester Freund sein? Aber der passte mit seiner dunklen Aura doch gar nicht zu ihrem süßen, unschuldigen Yuki!

Obwohl der Blonde nicht bestreiten konnte, dass Kira auf seine Weise überaus sexy und anziehend wirkte... Argh.
 

* * *
 

"Sieh man, ganz viele Yukis!"

"Ha ha."

Säuerlich grinsend ignorierte Yuki den am Fenster des Kleinbusses klebenden Kyohei und suchte mit seinen Augen zum wohl hundertsten Mal die Gestalt des dunkelhaarigen Fahrers. Hach, warum nur musste er hier ganz hinten mit Kyohei und Noi im Bus sitzen, während Sunako vorne munter mit seinem Kira plappern durfte? Und zu allem Überfluss versperrten die beiden vor ihm sitzenden Jungs ihm nahezu völlig die Sicht auf seinen Schatz. Er verstand sowieso nicht, warum er hier bei Noi saß, während Takenaga eine Reihe weiter vorne von Ranmaru angeschwiegen wurde. Irgendwie fing dieser Ausflug ganz anders an, als er sich das gedacht hatte...

"Nun schau doch endlich!"

Mit brutaler Gewalt wurde der Blondschopf aus seinen Gedanken gerissen und seine Nase gegen die kühle Scheibe gedrückt.

"Au! Kyohei du Idio...wow."

Wie von allein folgten seine Hände dem Gesicht und drückten sich an das dünne Stück Glas, das ihn von der Märchenwelt draußen trennte.

Alles funkelte, glitzerte, glänzte im schneeweißen Gewand. Die ganze Welt schien von einer guten Fee verzaubert worden zu sein.

Yuki sah nicht zum ersten Mal Schnee. Als sie mit Sunako nach Hokkaido gefahren waren, hatte er massenweise Schnee gesehen. Aber das damals war nicht im Geringsten mit dem zu vergleichen, was da an seinem Fenster vorbeizog. Diese mit Zuckerschnee überzogenen Bäume, die glitzernden Eiskristalle und der strahlend blaue Himmel, von dem die Sonne hell und freundlich strahlte - das war ein Traum.
 

"Wer zuletzt im Haus ist, muss in der Abstellkammer schlafen!"

Lachend stürmte Kyohei durch den Schnee, dass dieser nur so nach allen Seiten spritzte.

"Wa-, Kyohei! Warte!"

Erst bestürzt, dann ebenfalls lachend folgten ihm sogleich seine drei männlichen Mitbewohner und wirbelten den Tiefschnee noch mehr auf.

<Patsch>

Ein gut gezielter Schneeball versenkte einen der Verfolger im Schnee, aus dem Yuki gleich darauf prustend wieder auftauchte. Grummelnd schaute er sich nach dem Übeltäter um.

Kyohei, Takenaga und Ranmaru befanden sich in der falschen Richtung, Noi und Sunako hantierten gerade mit dem Gepäck. Blieb wohl nur noch... Kira.

Stirnrunzelnd setzte sich der Blondschopf weiter auf. Seltsam, er konnte den dunklen Haarschopf seines Geliebten gar nicht entdecken.

<Patsch>

Ein weiterer Schneeball traf den Jungen. Wieder von hinten. Aber das konnte doch nicht sein.

Schnell wirbelte Yuki herum und suchte mit seinen Augen nach dem Angreifer. Ein frech grinsender Kyohei winkte ihm noch zu, bevor er schnell ins Haus stürmte.

//Kyohei, aber was...?//

"Hab dich."

Überrascht drehte er sich wieder zurück, als zwei starke Arme ihn von hinten umarmten, und verlor sich augenblicklich in den zwei tiefdunkel-schimmernden Seelenspiegeln vor sich.

//Kira.//

Er lächelte und näherte sich mit geschlossenen Augen Kiras Lippen. Warm strich Kiras Atem über sein Gesicht, bevor sich ihre Lippen fanden - und kalt rieselte der Schnee in Kiras Nacken, als Yukis schneegefüllte Hand zielsicher zuschlug.

"Uwaah!"

Kichernd kroch Yuki ein Stück zurück und schaute seinem Freund dabei zu, wie er die seltsamsten Verrenkungen ausführte, um den rasch schmelzenden Schnee aus seinem Kragen hinauszubekommen.

"Duu!"

Gespielt böse wandte sich Kira dem kichernden Blondschopf zu, zog ihn an einem Fuß zu sich und ließ diesen nun ebenfalls in den Genuss einer Portion kalten Schnees kommen. Lachend und um sich schlagend versuchte Yuki gleichzeitig sich aus Kiras Griff zu befreien und den Dunkelhaarigen ebenfalls einzuseifen.

Ja, das war schon eher nach seinem Geschmack. Also schien der Ausflug doch noch super zu werden.
 

---------------------------------------------------------------------------------

*mit Schneebällen um sich wirft*

So, und jetzt macht ihr es alle Kira und Yuki nach - dann gibts auch bald den nächsten Teil ;)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück