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Der Kleine Baka

von

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Im Onsen

Kapitel 3.
 

Den ganzen Tag lang hatte es ununterbrochen geschneit, sodass eine glatte, weiße Schneeschicht entstanden war. An den Bäumen hingen lange Eiszapfen, in denen sich die Strahlen der späten Nachmittagssonne spiegelten. Da die Straße zum Gasthaus noch nicht gestreut worden war, konnte dort kein Auto langfahren ohne Gefahr zu laufen, im Graben zu landen.

Miku, Bou, Teruki und Kanon waren deshalb von ihrem Taxifahrer vor der Straße rausgelassen worden, die nun wohl oder übel zu Fuß laufen mussten.

Nach etwa zehn Minuten standen sie halb erfroren an der Tür des Gasthauses.

„Mensch, Teruki“, murmelte Miku. „Wie konntest du nur eins aussuchen, das so weit abseits von jediglicher Zivilation liegt?“

„Das ist es ja gerade“, antwortete Teruki. „Ich habe keine Lust, an diesem Wochenende auf Fans zu stoßen.“

“Da hast du Recht“, stimmte Kanon ihm zu. „Wir wollen nicht gestört werden. Vor allem aber wir beide nicht.“

Er grinste Bou an, mit dem er den ganzen Weg lang Händchen gehalten hatte uns sie jetzt immer noch festhielt. „Nicht wahr?“ Bou nickte und Kanon gab ihm einen Kuss.

Miku hatte das Händchen halten gerade noch so akzeptieren können, aber dieser Kuss war fast zu viel für ihn. Er wollte Kanon wieder anschreien, doch was Teruki vor ein paar Tagen zu ihm gesagt hatte, fiel ihm wieder ein.

Teruki, der seit dem Gespräch den Sänger nicht mehr aus den Augen gelassen hatte, spürte, was momentan in ihm vorging und packte ihn sanft aber deutlich an der Schulter.

Miku drehte sich zu ihm um.

„Ich will endlich ins Warme“, sagte Teruki. „Klingelst du?“

Miku nickte und drückte auf den kleinen Klingelknopf neben der Tür.

Es war ein lauter, schriller Ton zu hören.

Bou und Kanon hatten sich so erschrocken, dass sie sich voneinander gelöst hatten und nun Miku anstarrten.

Dieser drehte sich zu ihnen um und sagte verlegen lächelnd: „Also, wer das nicht gehört hat, ist taub.“ Bou, Kanon und Teruki lachten.

Na, immerhin haben sich die beiden endlich mal losgelassen, dachte Miku mürrisch.

Die Tür öffnete sich und eine ältere Frau stand vor ihnen.

“Konban wa, “ sagte sie und verbeugte sich. Die vier taten es ihr nach.

„Takehiko-san desu ka?“, fragte Teruki, bevor er sich wieder aufrichtete. Die Frau nickte. „Und ihr seid die kleine Gruppe, die sich vor ein paar Tagen angekündigt hatte?“

„Hai.“

„Gut. Ich zeige euch eure Zimmer.“

Takehiko-san führte sie durch den kleinen Empfangsraum über eine hölzerne Treppe nach oben in den ersten Stock, wo die Zimmer waren.

Ihre beiden Zimmer lagen direkt gegenüber.

Bevor sie wieder ging, gab Takehiko-san ihnen die Schlüssel und beschrieb den Weg zum Onsen. Sie sagte ihnen auch, dass sie die einzigen Gäste momentan wären, was AnCafe sehr entgegen kam.

Miku wollte gerade zu Bou sagen, wie toll er es fände, dass ihre Zimmer so eng beieinander liegen würden, doch Kanon vereitelte mal wieder seinen Plan, denn bevor Miku irgendetwas sagen konnte, hatte er Bou bereits in eins der beiden Zimmer gezerrt und die Tür hinter ihnen geschlossen.

Miku ärgerte sich über Kanon. Immer, wenn er etwas von Bou wollte, war Kanon da und störte gewaltig!

„Baka“, murmelte er.

„Komm, wir packen auch aus“, schlug Teruki vor und ging in das andere Zimmer. Miku folgte ihm, ließ seine Tasche fallen und machte sich daran, die Sachen in eine Schublade der Kommode zu schmeißen, die neben der Tür stand. Teruki, der aus dem Fenster auf den verschneiten Wald geschaut hatte, drehte sich um und schaute ihm zu.

„Chikushoo!“, rief Miku, als er alles verstaut hatte. „Kanon macht alles kaputt!“

Es gab einen Knall.

Miku hatte in seiner Wut die Schublade mit zu viel Schwung geschlossen, sodass diese an die Rückseite der Kommode gestoßen war.

„Miku.“

„Was?“, fauchte der Sänger und drehte sich zu Teruki um.

„Kanon kann doch nichts dafür. Er ist mit Bou zusammen. Sie lieben sich. Sie dürfen Händchen halten und sich küssen, ohne, dass du andauernd ausrastest.“

„Das meine ich doch gar nicht.“ Miku lehnte sich an die Wand. „Ich wollte etwas zu Bou sagen und er hat ihn einfach ins Zimmer gezerrt.“ Er blickte düster auf den Holzboden. „Wer weiß, was Kanon gerade mit ihm anstellt?“

Teruki seufzte, ging zu ihm und nahm ihn in die Arme.

„Wie hätte er denn wissen können, dass du was zu Bou sagen möchtest? Du bist Bou doch in letzter Zeit nur ausgewichen und hast kaum mit ihm gesprochen. Und mal nicht den Teufel an die Wand. Kanon hat mir gestern versprechen müssen, dass er mit Bou dieses Wochenende nicht so weit gehen wird, mit dem, wo ich denke, dass du es jetzt denkst.“

Miku lachte. „Schöner Trost, Teruki. Und was ist mit den Tagen danach? Oder noch schlimmer, davor?“

Teruki schmunzelte. „Hör mal, Miku. Kanon hat mir gebeichtet, dass er bis jetzt noch nicht mit ihm geschlafen hat und – nein!“

Miku wollte etwas erwidern, doch Teruki hatte ihm eine Hand auf den Mund gelegt.

Wütend funkelte Miku ihn an.

„Kanon hat mir versichert“, fuhr Teruki weiter fort, „dass er Bou damit solange in Ruhe lässt, bis Bou es auch wirklich will. Und er will nicht!“

Miku riss Terukis Hand vom Mund.

„Nani?“, fragte er erstaunt. „Ist das wahr?“

Teruki nickte lächelnd. „Komm, wir gehen uns den Onsen anschauen.“
 

Teruki genoss die Wärme des Wassers.

Er lehnte sich an die feuchten und kalten Steine am Rand des Onsens und schloss die Augen. Hier ist es ja so friedlich, dachte er lächelnd. Keine Fans, kein Ärger mit Managern, alles schön friedlich.

Doch diese Ruhe hielt nicht lange an, denn plötzlich spritzte jemand Wasser in sein Gesicht. Erschrocken sah Teruki sich um und entdeckte Miku, der grinsend am anderen Ende des Onsens saß und sich einen Spaß daraus gemacht hatte, den Drummer nass zu spritzen.

„He, Miku.“ Teruki lachte. „Lass das!“

Bevor Miku auf ihn hörte, konnte er es nicht lassen, seinen Freund noch ein letztes Mal zu beschießen und Teruki bekam so viel ab, dass seine Haare nun pitschnass waren.

Dieser stöhnte auf. „Miku“, rief er wütend. „Na warte, das kriegst du zurück!“

Die beiden lieferten sich lange eine wilde Wasserschlacht, die damit endete, dass nun auch Mikus Haare nass waren.

„Sag mal“, fragte Teruki, nachdem sie aufgehört hatten. „Du warst eben so schlecht drauf und jetzt lachst du wieder. Hat dich das eben so gefreut?“

Miku nickte. „Solange Kanon nicht mit ihm schläft, kann ich es ertragen. Außerdem musste das eben sein.“ Er grinste.

Teruki schüttelte leicht mit dem Kopf. Dieser Junge kann einfach nicht ohne Spaß leben.

Einige Minuten lang schwiegen sie. Miku hatte sich bis zum Kinn ins Wasser gelassen, als ihm auffiel, dass Teruki ihn, komisch grinsend, ansah.

„Was ist?“ Fragend blickte Miku zu ihm.

„Miku“, sagte Teruki ernst. „Komm mit mir zusammen.“

Miku sah Teruki in die Augen. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“, fragte er tonlos. „So richtig zusammen sein? Wie bei Bou und Kanon?“

Teruki nickte.

Miku schwamm zu Teruki und setzte sich neben ihn. „Das geht nicht. Du weißt doch, dass ich Bou liebe und…“

Teruki lachte. „Du verstehst das völlig falsch, kleiner Baka“, sagte er. „Ich bin doch nicht in dich verliebt. Ich meine, wir sollten zumindest so tun, als ob wir richtig zusammen wären. Mit allem Drum und Dran.“

„Und was soll das bitte schön bringen?“, murmelte Miku.

„Wir versuchen, Bou eifersüchtig zu machen.“

„Und auf wen bitte schön?“

„Na, auf wen wohl?“ Teruki sah ihn mit einem schrägen Seitenblick an.

„Auf dich natürlich!“

Bis jetzt hatte Mikus Verstand ausgesetzt, doch nur arbeitete er auf Hochtouren. Wenn Teruki Recht hatte und Bou wirklich noch nicht mit Kanon geschlafen hatte…hieße es dann, dass die Beziehung zwischen Bou und Kanon nicht so perfekt war, wie er geglaubt hatte? Wenn ja, dann war das die einzige Möglichkeit, Bou für sich zu gewinnen!

Miku sah Teruki an, zögerte kurz und nickte.

Teruki lächelte.

„Aber Teruki, eine Frage habe ich noch“, sagte Miku.

„Hai?“

„Was meintest du eben mit mit allem Drum und dran?“

Teruki wollte auf diese Frage antworten, doch plötzlich ging die Tür auf und Bou und Kanon traten ein. Sie grinsten Miku und Teruki an, legten ihre Handtücher ab und ließen sich den beiden gegenüber nieder.

„Herrlich!“ Kanon seufzte und lehnte sich zurück. Bou lehnte sich an seine Schulter und blickte rüber zu Miku und Teruki.

Teruki runzelte die Stirn. „Warum kommt ihr erst jetzt?“

„Wir hatten noch etwas zu erledigen.“ Kanon grinste. Miku funkelte ihn böse an, doch der schien nur Augen für Bou zu haben und er versuchte, seine Wut zu bändigen, indem er auf das Wasser starrte.

„Ihr hättet uns aber ruhig Bescheid sagen können“, meckerte Bou. Miku spürte Bous Blick auf sich und sah auf.

Sein Herz machte einen Hüpfer, als er den Gitarristen ansah. Wie süß Bou doch ist!, dachte Miku, seufzte und starrte erneut auf das Wasser, um nicht Gefahr zu laufen, rot anzulaufen, was sofort seine Gefühle für Bou verraten hätte.

Teruki zuckte mit den Schultern.

“Warum sollten wir?“, fragte er. Bou und Kanon sahen Teruki erstaunt an.

„Ich dachte, wir wollten zusammen etwas unternehmen?“, fragte Kanon.

„Nun ja…“ Teruki sah Miku an und lächelte. „Wir hatten noch so einiges zu bereden, nicht wahr Miku?“

Ohne eine Antwort abzuwarten zog er Miku näher an sich heran, beugte sich über ihn und küsste den Sänger auf den Mund.

Miku war zunächst sehr erschrocken, doch dann wusste er, was Teruki eben mit „allem Drum und Dran“ meinte und erwiderte den Kuss. Es war ihm sehr unangenehm, Teruki vor Bou so zu küssen, doch er wusste, dass dies die einzige Möglichkeit war.

Dennoch hoffte er inständig, dass Teruki den Kuss endlich löste und tatsächlich, als Miku dies gerade dachte, löste sich Teruki. Er warf Miku noch einen gut geschauspielerten, verliebten Blick zu, seufzte und drehte sich lächelnd zu Bou und Kanon um, die das Geschehen zunächst erschrocken verfolgt hatten, doch jetzt grinste Kanon.

„Sag bloß, ihr seid zusammen?“, fragte er belustigt.

Teruki nickte. „Hai. Seit ein paar Minuten.“

Miku warf Bou verstohlen einen Blick zu. Auch Bou lächelte und schien sich über das neue Paar zu freuen, doch irgendetwas irritierte Miku an seinem Ausdruck, nur er wusste nicht, was es war. Doch das war ihm jetzt auch egal. Er musste das Herz dieses niedlichen Gitarristen mit dem wunderschön hellblonden Haar erobern!

Miku legte Teruki einen Arm um die Schulter und drückte ihn an sich. Teruki sah ihn an. Miku lächelte und küsste ihn.

„Wow, Miku geht aber ran“, murmelte Kanon, während Miku und Teruki sich erneut leidenschaftlich küssten.

„Hai“, flüsterte Bou.

Teruki löste den Kuss. „Das machst du sehr gut, Miku“, flüsterte er ihm lächelnd ins Ohr. Miku sah ihn verwirrt an. „Was mache ich gut?“, fragte er leise und sah ihn an. „Das Küssen oder das Schauspielern?“

„Beides“, hauchte Teruki zurück.

Teruki ist echt süß, dachte Miku. Und der Kuss eben…halt! So darf ich erst gar nicht denken! Miku schüttelte den Kopf.

„Ist etwas?“, fragte Teruki besorgt und strich Miku eine Strähne aus dem Gesicht.

„Nein, alles in Ordnung“, sagte Miku hastig und blickte rüber zu Bou und Kanon, die sich nun auch im Arm lagen und sich küssten.

Miku und Teruki beobachteten die zwei.

Nachdem Bou den Kuss gelöst hatte, bemerkte er, dass sie beobachtet worden waren. „Was ist?“, fragte er.

„Nix.“ Miku musste grinsen.

Bou war einfach zu niedlich!
 

Die nächsten zwei Tage verbrachten sie mit Karaoke und regelmäßigen Besuchen des Onsens. Miku und Teruki gaben ihr Bestes, doch Bou schien keine Anzeichen zu machen, dass er etwas gegen das Pairing Miku x Teruki hatte. Miku gab aber nicht auf und er so bei der Sache, dass er befürchtete, sich ernsthaft in Teruki zu verlieben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-06-25T11:28:06+00:00 25.06.2009 13:28
oh man..
wie geil von teru XD''
spielen wir doch mal liebe ^^
-grins-
mal sehen wie es weiter geht :DD
Von: abgemeldet
2008-01-21T20:17:34+00:00 21.01.2008 21:17
die idee mit dem onsen ist toll *___*v
und die mit mit dem eifersüchtig machen auch x3
<3 ich hoffe ja mal nicht das das bou soo kalt lässt
und das miku sich nicht in teruki verknallt >__<


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