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Red Eyes

~Nr.1- the night of moonset
von

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Nebelstürmer

Kapitel 2 : Nebelstürmer
 

Die Hufe des Pferdes schlugen hart auf den Stein, wirbelten Schnee

auf und flogen blitzschnell davon. Salvon trieb Muskat immer schneller voran. Um Kurven, abgegrenzt durch riesige, drohende Ausläufer des Gebirges, welche sie bis auf jenen Pass, den sie entlang ritten, zu allen Himmelsrichtungen eingrenzte. Über kleine Eisbäche und über aus dem Boden sprießende, spitze Steine hinweg, den Düsterweg entlang. Muskat schnaufte als er eine Steigung herauf ritt. Schwarzer Schiefer wurde unter seiner Hufe freigelegt und glänzte trügerisch. Salvon Blick suchte die nähere Umgebung mit all ihren tückischen Busch- und Felsverstecken, nach etwas bedrohlichem ab. Nicht nur der Schiefer war trügerisch. Es war ruhig hier oben, gewiss. Aber zum diesigem Zeitpunkt konnte man es nicht mit der harmonischen Stille der Natur vergleichen. Irgendetwas stimmte nicht. Es stimmte alles ganz und gar nicht. Kein Grashalm bewegte sich, sein Adler schrie und kein Wind heulte. Nur das Aufschlagen der Hufen. Sonst nichts. Nebel kroch die Felsen herab, seltsam dunkel gefärbt. Salvon sah sich nach allen Seiten um. Sein Herz pochte heftig in seiner Brust und modriger Geruch machte sich in seiner Nase breit. Modrig, übel riechend, gerade zu der Geruch von Verwesung. Obwohl? Pah, Verwesung war ein Dreck dagegen! Das war kein Geruch der bei einem natürlichem Entsorgungsprozess entstand. Das war der Geruch von ...Plötzlich durchfuhr es Salvon wie einen Blitz. Seine Augen weiteten sich ruckartig und sein Herz schien einen Moment lang auszusetzen. Er wusste nun was das für ein Nebel war, welcher Geruch das war, wovon er kam und was ihn da verfolgte! Salvon gab Muskat die Sporen, trieb ihn an, immer und immer wieder. Er stieß dem Pferd seine Hacken so lange in die Seiten bis der Schweiß das weiche Fell des Tieres bedeckte und seine Muskeln es bei jeder Bewegung sichtbar mit sich nahmen. Der dichte, fast schwarze Nebel kroch unter den beiden am Boden entlang. Was er einmal bedeckte verschwand in seiner düsteren Eigenart und nur die besten Augen in allen Provinzen von Esonax über Sai-gen´s Auge bis zu den Wäldern des Wälder-Delta und dem Hochgebirge der Handara hätten etwas in ihm zu erkennen vermocht. Salvon erinnerte sich gut an die Geschichten der Alten und Gelehrten, der Visionäre und Veteranen und der Überlebenden.

Jene Überlebenden berichteten von einem dichtem Nebel, der sich immer dunkler färbte, bis er fast schwarz war. Sie erzählten von noch einer weiteren Wand, die dem Bodenkriecher mit zehn Stunden Abstand folgte, woraufhin dann zwei Tage später alles von Hanadáhrarim´s schwarzen Schwingen eingehüllt wurde. Und sie berichteten mit Angst und Schrecken in ihren Gesichtszügen von jenen sonderbaren Wesen, welche im schwarzem Himmel, im Akaráka-him, lebten. Von ihren Augen so rot wie die Glut in einem Schmiedeofen, mit Körpern massiv und stämmig bis hin zu zierlich und wendig. Ihre Klauen waren legendär unter allen Rängen von Soldaten, welche ihnen bereits begegnet waren. Schon zu Anfang der Zeit hatten sich diese Monster erhoben, um den Weg zum Thron für ihren dunklen Gott mittels brutaler und blutiger Vorgehensweisen zu säubern. Blutig war jedes Gemetzel mit ihnen. Allein ihre riesigen Zähne, welche sich in das Fleisch ihrer Gegner gruben und es mit roher Gewalt in Fetzen rissen, untermalten die alten Geschichte auf ausdrucksvolle Art und Weise.. Die alten Veteranen erzählen ebenso auch von undurchdringbaren Panzern die aus...Salvon wurde von einem schrillem Wiehern ruckartig aus seinen Gedanken gerissen. Panik hatte das Tier erfasst und trieb es gnadenlos an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Salvon warf einen Blick zurück und sah sie. Er entdeckte den Grund für Muskats Angst, erkannte die massiven Körper, die sich geräuschlos über den Schnee bewegten ohne eine Flocke auf zu wirbeln. Ihre Körper waren eingehüllt in eine Nebelwand, welche sich flammenartig um sie züngelte, während die Horde rasant an Tempo zulegte. Salvon packte blankes Entsetzen als er bemerkte wie schnell sie aufholten und auf die beiden zu hielten. Salvon packte die blanke Panik als er sah wie schnell sie aufholten und auf die beiden Gefährten zu hielten. Aber egal wie oft Salvon zurück blickte, er konnte sie nicht identifizieren. Keines dieser Geschöpfe! Ihre Körper waren weder denen eines Tieres ähnlich,noch konnte man sie überhaupt mit irgendetwas lebendigem vergleichen. Jedoch hatte jedes dieser Geschöpfe diese gewisse Eigenart an sich, ein bestimmtes Gefühl im Körper ihres Gegners auszulösen.

Angst.

Muskat rannte durch das Labyrinth von Felsen, eingehüllt in Nebel, fast

blind und doch angetrieben, weiter zu rennen.

Motiviert vom Drang zu Überleben. Aufgestachelt, sich und seinen Reiter zu beschützen, indem er die Bestien abschüttelte oder die Ebene mit einen riesigen Sicherheitsabstand zwischen ihnen und der Horde zu erreichen.

Der Nebel schob sich immer mehr voran und bedeckte das Land wie ein Leichentuch. Muskats Herz raste davon. Schneller als seine trommelnden Hufe deren, Klappern sich im Geheul des Windes verloren. Salvons Blick schweifte zum Horizont, wo er gebannt haften blieb. Er hatte es fast geschafft! Dort lag der letzte Hügel vor dem Lager der Garnison. Sie mussten nur noch den Hügel hinter sich bringen und dann auf geradem Wege zum Lager galoppieren! Salvons Mut stieg und er forderte seinem Pferd alles ab als sie sich dem Wall aus Fels und Geröll näherten. Wie ein schlafender Wolf sah er aus, bedeckt von einem Scneepelz und einschüchternd in Größe und Anstieg.

Die Verfolger immer im Nacken.

Salvon konnte sie jetzt aus den Augenwickeln erkennen. Sein braunes Haar wehte ihm über das Gesicht als er den Kopf für kurze Zeit nach hinten wand, um sie sehen zu können. Schwarze Schatten, gigantisch und tosend vor Wut. Die Augen voller Blutdurst. Niemand hätte ihre rasante Verfolgungsjagd jetzt stoppen können. Ihre Körper setzten mühelos über den knöcheltiefen Schnee hinweg, während ihre Blicke Salvon fixierten. Es schien als sähen sie ihm direkt in sein Augen. Ihre Mienen strahlten gerade zu einen ruhigem, gewissenhaften Ausdruck aus, aber die leeren Augen erzählten eine andere Sprache. Salvon spürte Muskats Angst. Er wand sich nach vorne um und legte die Wange an den Hals seines Freundes, als er sich so weit es ging nach vorne über beugte, um dem Wind zu entkommen der ihnen nun schon seid sie den Düsterweg verlassen hatten, einen eiskalten Widerstand bot. Schmerz durchstach sein Herz wie eine Klinge als er den Brüchigen Atem und den zittrigen Lauf seines Pferdes und den Glühenden Körper bemerkte. Dies würde also das Ende ihrer jahrelangen Freundschaft sein. Salvon wusste es. Er wusste dass, dies ihr letzter gemeinsamer Ritt werden würde. Mit Tränen in den Augen klammerte er sich mit beiden Händen an die Zügel, zog sie straff und versenkte die Stirn in den Haaren von Muskats schwarzer Mähne, welche sich wie eine Flammenbrunst nach hinten züngelte und das Gesicht des jungen Mannes verbarg, welcher seinen Tränen schmerzhaft versuchte Einhalt zu gebieten. Salvon hob den Kopf und schaute durch die Pferdeohren hindurch, direkt auf den Wolfswall, der ihnen immer näher kam.
 

„Na los mein Freund. Auf zum letztem Ritt! Wir haben es bis hierhin

geschafft! Den Rest werden wir auch noch überleben!Gemeinsam...

Ich werde dich nicht vergessen mein alter Freund... Niemals! Und nun lauf...lauf wie der Wind!“ Salvon trat Muskat mit aller Kraft die Hacken in die Flanke, so dass das gehetzte Tier auf wieherte und wie ein Sturm über die letzten Meter hinweg flog die sie vom Wolfswall trennten.

Die letzte Hürde vor ihren Augen, der Nebel unter ihnen und das Mark erschütternde Geheul ihrer Verfolger im Rücken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sunshishi
2008-03-15T14:52:11+00:00 15.03.2008 15:52
Schöner "Rückblick"

Mir gefällt, dass du alles nochmal aus Salvons Sicht erklärt hast. Du hast eine gute Atmosphäre geschaffen. Das Ende gefällt mir^^
Für ausführliche Analysen würde ich dir (wenn du willst) wieder eine ENS schicken.

SuShi


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