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Mondzeiten

Eine Drachengeschichte
von

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’Aussprache’

Am nächsten Tag ging es den Drachen wieder gut, und Shisara war ziemlich erleichtert. Sie hatte doch ziemlich mit ihren Eltern gelitten... Wenn der Muskelkater auch verschwunden war, so würden die Drachen ihn doch nie vergessen... Zu einschneidend war die Erfahrung, die sie gemacht hatten. Aber jetzt ging es ihnen wieder gut, und so wollten die männlichen Drachen das Lager am See verlassen.

Jono und Seth wollten in ihr Tal zurück und Katsuya wollte in Shizukas Höhle nach dem Rechten sehen.

„Papa, kannst du nicht mein Nest mitbringen?“, bat Shisara ihren Vater mit treuen Augen.

„Im Prinzip schon, doch ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.“, antwortete Katsuya zweifelnd.

„Wieso?“, wollte Shisara wissen.

„Na, stell dir vor es regnet. In der Höhle ist dein Nest trocken und geschützt, aber hier...“, antwortete Katsuya und zeigte auf die Umgebung. Shisara folgte seinem Zeigen und stellte fest, dass ihr Vater Recht hatte.

„Stimmt, du hast Recht.“, gab sie widerstrebend zu. „Dann lass es lieber in der Höhle. Dann kann mein Brüderchen es haben, wenn wir wieder dort sind.“
 

Katsuya verabschiedete sich und machte sich auf den Weg zu Shizukas Höhle. Er überlegte, ob er einen kurzen Abstecher bei der Kolonie machen sollte...

Doch erst wollte er zur Höhle fliegen, und dort eine Nacht verbringen.
 

~~~
 

Gozaburo tobte innerlich. Jetzt wartete er hier schon geschlagene fünf Tage in der Höhle von dieser Shizuka, und sie erdreistete sich, einfach nicht zu erscheinen. Auch von diesem Katsuya war nichts zu sehen und zu hören. Aber am meisten ärgerte er sich über den Ältesten – er war einfach nicht dazu zu bewegen, ihn zu verlassen und zur Kolonie zurück zu fliegen. Doch in seine eigene Kolonie zurückfliegen wollte Gozaburo ebenfalls nicht. Er war absolut davon überzeugt, dass seine Gefährtin hier Unterschlupf gefunden hatte... Und sie brauchte auch unbedingt einen, wenn es stimmte, was die Gefährtin des Ältesten gesagt hatte...

Gozaburo wurde schier verrückt – da hatte er es endlich geschafft, dass seine Gefährtin ein Ei von ihm trug, und dann haute diese einfach ab... Doch er riss sich zusammen, denn der Älteste hatte ihn äußerst misstrauisch beäugt, als er seiner Wut freien Lauf gelassen und sie laut heraus gebrüllt hatte...
 

~~~
 

Katsuya hatte die Höhle erreicht und landete, als er zweierlei bemerkte: einen fremden Geruch und Flügelschläge eines Drachens. Langsam und alarmbereit drehte er sich um und erwartete den fremden Besucher. Überrascht erkannte er den Ältesten, doch über den weißen Drachen der ihm folgte wunderte er sich nicht im Geringsten.
 

„Hallo Ältester.“, begrüßte Katsuya den Schwarzen Drachen höflich. „Was verschafft mir die Ehre?“ Katsuya musterte neugierig den Ältesten und war sich nicht sicher, was er von dessen Anwesenheit halten sollte.

„Ich wollte dich und Shizuka besuchen. Wo ist sie denn?“, suchend blickte der Älteste sich um und ließ eine leise Warnung in Richtung des Weißen verlauten.

Es war nicht in seinem Interesse, dass Katsuya sofort erfuhr, dass sie schon lange hier waren. Er sollte ruhig erst einmal glauben, sie wären gerade erst gekommen... Die Anwesenheit des Weißen würde er ihm dann auch schon erklären.

„Sie ist noch unterwegs.“, meinte Katsuya vorsichtig.

„Aber sie kommt doch sicher auch bald?“, forschte der Älteste weiter nach. Katsuya fühlte sich unter den forschenden Blicken des Ältesten überhaupt nicht wohl. Eine Antwort musste her – eine Antwort die eine längere Abwesenheit begründen würde. Katsuya beschloss den stechenden Blick des Weißen zu ignorieren... Er hatte nicht viel Zeit zum Überlegen, denn der Älteste schaute ihn mittlerweile abwartend an... Jono... Ja, Jono war die Lösung...
 

„Shizuka hat beschlossen noch einmal nach ihrem Sohn zu suchen, und ich wollte sie dabei begleiten.“, antwortete Katsuya mit leichter Verzögerung, so, als wollte er gerade diesen Tatbestand verheimlichen wollen.

„Ich bin eigentlich nur noch einmal hergekommen, weil ich dir Bescheid geben wollte, dass wir für eine längere Zeit abwesend sein würden.“, erklärte Katsuya weiter.

Der Älteste runzelte leicht die Stirn und schaute Katsuya einen Augenblick sehr prüfend an. Er war sich nicht sicher, ob Katsuya ihm nun die Wahrheit sagte, doch er musste einen gewichtigen Grund haben, wenn es denn nicht an dem sein würde. Aber, diese Erklärung gefiel ihm sehr gut, sie war akzeptabel und auch in der Kolonie vertretbar. So nickte er Katsuya zu und erteilte ihm somit seine Zustimmung zu seinem Tun.
 

„Aber passt gut auf euch auf.“, meinte der Älteste väterlich. „Und seht euch mit den anderen Kolonien vor. Provoziert sie mit eurem Erscheinen nicht.“, mahnte er Katsuya mit einem scharfen Seitenblick zu Gozaburo hin. Katsuya nickte und holte erleichtert Luft. Der Älteste stellte sein Tun vor dem fremden Drachen nicht in Frage – so konnte er eventuell noch unter vier Augen mit ihm über den weißen Drachen reden.
 

~~~
 

Gozaburo musste stark an sich halten. Fiel es ihm in den letzten Tagen schon nicht wirklich leicht – auch wenn er hoffte, den Ältesten auf seiner Seite zu haben – aber das, was dieser Katsuya da von sich gab, stank doch von allen Seiten. Unauffällig platzierte er sich so in Katsuyas Nähe, dass er seinen Geruch wahrnehmen konnte, ohne ihn direkt zu beschnuppern. Und er fühlte sich in seiner Wahrnehmung bestätigt – hier bei der Höhle gab es einen Platz, der ganz eindeutig nach seiner Gefährtin UND diesem Drachen dort roch, und dieser Drache trug ebenfalls Spuren von Kisaras Geruch an sich.

„ER LÜGT!“, knurrte er unbeherrscht und stürzte sich auf Katsuya. Katsuya hatte diesen Angriff nicht vorausgesehen, und konnte sich gerade noch so vor den scharfen Zähnen seines Angreifers in Sicherheit bringen. Der Älteste runzelte, ob dieser heftigen Reaktion Gozaburos, die Stirn, doch verhielt er sich neutral.

„Was veranlasst dich zu dieser Behauptung?“, wollte der Älteste von dem weißen Drachen wissen. Je nach Antwort würde er sich bei diesem, sich abzeichnenden Kampf, einmischen oder enthalten.
 

„Kisara WAR hier, alles riecht nach ihr, und nach dieser Schwarzen, die ihr geholfen hatte. Es riecht nach ihrem Jungen und es riecht nach ihr UND diesem da.“, schnaubte Gozaburo ungehalten. „Doch vor allen Dingen RIECHT ER nach IHR.“ Endlich fand seine mühsam beherrschte Wut das Ventil, das sie so lange gesucht hatte. Diesen Drachen würde er töten... er hatte es gewagt sich an seinem Eigentum zu vergreifen. Wütend, zornig und mit seinem ganzen Hass, den er dem Schwarzen gegenüber hegte sprang Gozaburo Katsuya erneut an und begann damit den Kampf zwischen sich und seinem Nebenbuhler.
 

~~~
 

Doch Katsuya war dieses Mal vorgewarnt. Der erste Angriff überraschte ihn noch, da er nicht wirklich damit rechnete, dass der Weiße es sich traute, ihn im Beisein des Ältesten, zu attackieren. In dem Augenblick, in dem der Weiße ihn ansprang, erhob sich Katsuya in die Luft. Hier auf dem kleinen Plateau, vor der Höhle seiner Schwester, war kein Platz für zwei ausgewachsene Drachen, die kämpfen wollten.

Und das wollte der Schwarze, früher oder später wäre es sowieso dazu gekommen... Gut, es kam jetzt zwar etwas überraschend und die Aktion mit den Kühen mochte seine Kraft etwas geschmälert haben, doch die Sorge um Kisara wog dieses Manko wieder auf.
 

Mit all seiner Wut brüllte der Weiße seine Herausforderung seinem Rivalen entgegen. Mit ihm würde er kurzen Prozess machen – Gozaburo zählte auf seine Kraft und Stärke, außerdem dachte er nicht daran besonders fair zu sein. Zornig flog er dem Schwarzen hinterher... So ein Feigling, schon zu Anfang des Kampfes flüchtete er. Aber da täuschte sich der Weiße gehörig, Katsuya war nicht feige, er suchte nur nach einem Platz der genügend Bewegungsfreiheit bot. Immer weiter entfernten sich die Kontrahenten von der Höhle und dem Ältesten, der ihnen immer noch überrascht hinterher blickte. Die Anschuldigungen, die der Weiße Katsuya entgegen geschleudert hatte, waren enorm, und rechtfertigten einen Kampf. Dennoch wäre es üblich gewesen, das Katsuya Stellung zu den Vorwürfen nehmen konnte. Aber das ging nicht mehr, denn der Kampf tobte bereits.
 

Immer wieder griff der Weiße an, doch der Schwarze wich geschickt aus und wenn sich die Gelegenheit bot, attackierte er seinerseits den Weißen. Doch war es auf beiden Seiten noch nichts ernsthaftes, sie testeten ihre Stärken und Fähigkeiten aus – erst am Boden würden sie richtig Ernst machen. Katsuya erreichte endlich das Gebiet, in dem dieser Kampf stattfinden konnte, ohne Unbeteiligte in Gefahr zu bringen.

Der Landstrich lag mitten im Revier der Schwarzen Drachen, es war ein riesiges Areal bestehend einer aus Stein- und Geröllwüste. Schroffe Felsen trennten üppige Vegetation von kaltem Gestein und tiefe Schluchten durchzogen die Wüste. Hin und wieder fiel auch hier Regen, dann blühten überall Blumen. Aus jeder Ritze und jedem Spalt kamen sie dann hervor und entfalteten sich zu voller Schönheit. Doch im Augenblick schlummerte die Saat und wartete auf das erlösende Nass. Kleine Nagetiere fristeten hier ihr Dasein – sie kannten den Kampf um das Überleben, doch der Kampf der ihnen heute geboten wurde, stellte alles in den Schatten.
 

Der schwarze Drache landete – mit aufgestellten Flügeln, zur völligen Größe aufgerichtet, und mit gefletschten Zähnen, wartete Katsuya auf seinen Herausforderer. Dieser landete kurz nach ihm, auch er richtete sich auf, spreizte seine Flügel und fletschte seine Zähne. Bedrohlich fauchend umrundeten die beiden Drachen einander und taxierten sich.

„Du wirst diesen Tag nicht überleben.“, drohte Gouzaboro.

„Das werden wir ja sehen, du elender Tyrann.“, knurrte Katsuya zurück.
 

In der nächsten Sekunde sprangen sie aufeinander zu, mit bösem Grollen versuchten sie einander an die Kehle zu gehen. Doch keiner von Beiden hatte Erfolg. Der Weiße flog kurz auf, um sich von oben auf die Flügel des Schwarzen zu stürzen. Katsuya konnte sich gerade noch wegdrehen und schlug mit seinem Schwanz nach seinem Gegner. Gozaburo nutzte die Gelegenheit und verbiss sich in dem Schwanz des Schwarzen – schmerzhaft aufheulend, drehte sich Katsuya um und sein schnappendes Maul erwischte die Flanke des Weißen. Seine Zähne hinterließen eine tiefe Verletzung – Gozaburo brüllte vor Schmerz auf.

„Das hast du nicht umsonst getan.“, zischte er seinem Feind entgegen. Massiv drang er nun auf den etwas kleineren schwarzen Drachen ein – immer wieder biss er zu, konnte sich aber nicht festbeißen.

Ihre scharfen Krallen rissen, bei dem Versuch festen Halt zu finden, den Boden auf. Die Luft um sie herum wurde immer staubiger – Schweiß und Blut

vermischten sich, wütendes Brüllen und zorniges Fauchen erfüllte die Luft. Um den Schauplatz herum kamen alle Aktivitäten zum erliegen, gebannt verfolgten

die Bewohner dieser Gegend, das Geschehen.
 

Immer wieder drangen die Drachen kraftvoll aufeinander ein – noch war nicht klar, wer der Stärkere war, wer gewinnen würde. Gozaburo richtete sich auf seine Hinterbeine auf und zielte mit den Krallen seiner Vorderbeine auf den Rücken des Schwarzen. Im letzten Augenblick entkam Katsuya mit einer verzweifelten Drehung, dennoch erwischten ihn die Krallen und hinterließen tiefe Kratzer in seinem Rücken. Wie durch ein Wunder blieben seine Flügel unverletzt. Kurz flog er auf, um mehr Abstand zu dem Weißen zu bekommen, keuchend starrte er dem Weißen in die blauen Augen und seine Lungen brannten. Obwohl auch sein Gegner nach Atem rang, schien dieser frischer zu sein als er. Seine Verletzungen schmerzten Katsuya, doch zum Glück war noch keine wirklich behindernd – sollte es seinem Kontrahenten gelingen, ihn ernsthaft zu verletzen, sah es sehr schlecht für den Schwarzen aus.
 

Triumphierend brüllte der Weiße auf... Gozaburo erkannte, dass sein Gegner bald am Ende war und wenn er ihn nun endlich erledigt hatte, würde er sich seine Gefährtin wiederholen. Und noch eines würde er tun – alle töten die ihr geholfen hatten, niemand würde seinem Zorn entkommen.

„Bald gehört Kisara wieder mir, du kannst mich nicht aufhalten.“ Gozaburos Worte waren sehr siegessicher. „Und noch was, du erbärmlicher Schwächling...“, drohend ging er auf Katsuya zu, „...ich töte alle, die sich in ihrer Nähe befinden. Hörst du ALLE.“ Aufbrüllend stürzte sich der Weiße auf seinen verhassten Gegner.
 

Katsuya sprang Gozaburo entgegen. Kisara würde diesen Mistkerl nie mehr sehen müssen – sie würde ihre Tochter und ihr zweites Junges in Frieden und ohne Angst großziehen können. Er würde sie beschützen, sie und die Menschen um sie herum, ebenso die Mondkinder. Nein, Katsuya war fest entschlossen, diesen Kampf für sich zu entscheiden – der Weiße Drache würde das Territorium der Schwarzen nie wieder verlassen. Mit neuer Kraft griff er nun den Weißen immer wieder an.

Überrascht von der Intensität der Angriffe des Schwarzen, wich Gozaburo erst zurück – er musste viel einstecken, doch er gab noch nicht auf. Die Drachen verbissen sich in ihren Hälsen, schüttelten ihre Köpfe, zogen und zerrten – jeder versuchte den Anderen in die Knie zu zwingen und seine Kehle zu erwischen.

Ihr Kampf hatte sich auf einen Geröllhang verlagert, unter ihrem Gewicht und ihren Bewegungen kam der Hang ins rutschen. Zuerst bemerkten es die Kämpfenden nicht, erst als sie keinen Halt mehr fanden, fiel es ihnen auf. Mit beachtlichem Tempo rauschten sie auf den Abgrund zu und instinktiv versuchten sie mit ihren Krallen Halt zu finden...
 

Erst im allerletzten Augenblick flogen sie auf, nur um sich nun in der Luft weiter zu bekriegen. Sie verkrallten sich ineinander, konnten sich so aber nicht in der Luft halten und stürzten zu Boden. Kurz vor dem Aufprall, schaffte es Katsuya den Weißen unter sich zu bringen. Panisch bemerkte Gozaburo nun, dass ihm das gar nicht bekommen würde und setzte alles daran das zu ändern... aber dafür hatte er nicht mehr genug Zeit.

Der harte Aufprall trieb beiden Drachen die Luft aus den Lungen, Katsuya schoss über den Weißen hinweg, überschlug sich mehrmals und blieb bewegungslos liegen. Sein Gegner schlidderte auf seinem Rücken mehrere Meter weit über den Boden, bevor auch er reglos liegen blieb.
 

Einige Minuten lang tat sich gar nichts, nur das Kollern des Gerölls war zu hören und der aufgewirbelte Staub legte sich langsam auf die beiden Drachen. Nahezu gleichzeitig kam Bewegung in die Drachen. Gozaburo versuchte sich zu bewegen, doch klappte es nicht richtig, er konnte seine Hinterbeine nicht spüren – so sehr Gozaburo sich auch anstrengte... er konnte nicht aufstehen. Mit Schrecken stellte er fest, das er verloren hatte. Doch dieser Schrecken verwandelte sich in abgrundtiefen Hass – er würde seinen Gegner vernichten, egal welchen Preis er dafür zahlen musste. Er gönnte dem Schwarzen nicht den Sieg – nicht SEINE Gefährtin...

Katsuyas Atem ging heftig, sein Körper schmerzte schlimmer, als nach dem Flug mit den Kühen. Natürlich bekam er mit, das der Weiße sich rührte... doch warum stand dieser nicht auf? Mühsam zwang sich der Schwarze auf seine Beine – er würde diesen Kampf zu Ende bringen, selbst wenn es sein Leben kosten sollte.
 

Misstrauisch beäugte Katsuya seinen Gegner, immer noch lag der Weiße am Boden. Schritt für Schritt schleppte sich Katsuya seinem Feind entgegen, als er den Weißen erreichte, erkannte er, dass dieser am Ende war.

„Gibst du dich geschlagen? Erkennst du meine Stärke an?“ wollte der Schwarze wissen.

„Ja, das tue ich. Bitte, hilf mir auf. Zeige Stärke und hilf mir.“, gab sich Gozaburo geschlagen. Katsuya nickte. Sein Gegner gab auf, er hatte keinen Grund ihn noch weiter zu attackieren. Dicht trat er an den Weißen heran, um ihn beim Aufstehen zu stützen. Auf diese Gelegenheit hatte der blauäugige Drache nur gewartet – kaum dass das Rotauge an ihn herangetreten war, schnappte er nach dessen Kehle. Nur seinen Instinkten verdankte es Katsuya, das er seinen Kopf im allerletzten Moment hochriss. Statt in seine Kehle, bohrten sich die Zähne des weißen Drachen in seinen Halsansatz.

Schmerzerfüllt brüllte Katsuya auf, er konnte fast nichts tun, um die scharfen Zähne loszuwerden. Sein rechtes Vorderbein war seine einzige Verteidigung, seine scharfen Krallen bohrten sich tief in die Flanke des hinterlistigen Drachens. Dieser musste schließlich von seinem Opfer ablassen, die Gelegenheit nutzte der Schwarze und verbiss sich im Genick seines Feindes. Viel Gegenwehr kam nicht mehr von Gozaburo, Katsuya fasste noch einmal nach und erwischte nun die Kehle des Weißen.

Deutlich spürte der Schwarze die Gegenwehr, doch er biss immer fester zu. Jetzt kannte Katsuya keine Gnade mehr, dieser bösartige Drache würde nie Ruhe geben, immer wieder würde er für großen Ärger sorgen. Nun galt nur noch das uralte Gesetz – vom Leben und Sterben. Gozaburo hatte Katsuya herausgefordert, hatte sich über alle Gesetze seiner Gemeinschaft hinweggesetzt und nun musste er den Preis dafür bezahlen. Mit einem letzten Aufbäumen widersetzte Gozaburo sich dem unvermeidlichen... röchelnd kam sein letzter Atemzug, dann erschlaffte er.
 

Doch Katsuya traute ihm nicht, er hielt ihn weiter an der Kehle gepackt. Erst als der Älteste, der in der Zwischenzeit zur Kolonie geflogen war und einige Drachenmännchen zur Verstärkung geholt hatte, ihn ansprach, ließ er von dem Weißen ab. Erschöpft sackte Katsuya zusammen... *
 

~~~
 

Der Tod Gozaburos hatte Katsuyas ganze restliche Kraft gefordert – er war erleichtert, doch er fühlte sich nicht mehr in der Lage, sich noch irgendwie zu rühren. Sollte ihn jetzt jemand angreifen, es wäre sein sicherer Tod, denn er könnte dem Angriff nicht ausweichen. Katsuya schloss seine Augen und wollte nur noch schlafen und vergessen.

„Katsuya, kannst du mich hören?“ Nur leise hörte Katsuya die Frage des Ältesten, die ihn daran hinderte in den dunklen Nebel abzutauchen, der ihm Vergessen versprach. Mühselig hob er die Lider und versuchte mit seinem Kopf zu nicken, doch dazu fehlte ihm schlicht und einfach die Kraft. Katsuya tauchte wieder in die Welt des Vergessens ein, um die Schmerzen nicht mehr spüren...
 

Nur weit entfernt bekam Katsuya mit, dass ein Lager aus Blättern um ihn herum gebaut und Blätter auf seine Wunden gelegt wurden, damit sich der Sand nicht so in seine Wunden setzte. Mehrere Stimmen erklangen um ihn herum, doch er konnte sie nicht zu ordnen und verstand auch nicht, was sie sprachen.
 

~~~
 

Der Älteste hatte viele Fragen an Katsuya, doch so, wie es gerade schien, würde er noch warten müssen, bevor Katsuya ihm auch nur eine davon würde beantworten können. Katsuya sah ziemlich schlimm aus, sein ganzer Körper war mit blutenden Wunden übersät. Der Älteste runzelte die Stirn – so konnte Katsuya nicht bleiben, und mit dem toten Weißen musste auch etwas geschehen...

So schnell würde Katsuya den Platz, auf dem er lag, nicht verlassen, eine Blutlache hatte sich rund um seinen Körper gesammelt. Der Älteste fürchtete, Katsuya und der tote Weiße würden Aasfresser anziehen, und so ordnete er eine Bewachung der beiden Drachen an. Katsuyas Wunden sollten mit Blättern, besser ja mit Heilkräutern, abgedeckt werden, damit der Sand sich nicht in seine Wunden setzen konnte. Als ein Lager aus Blättern um Katsuya herum gebaut, und seine Wunden abgedeckt waren, seufzte der Älteste auf. Mehr konnten sie jetzt nicht mehr für Katsuya tun, auch wenn er jetzt noch am Leben war, den Rest musste er selbst schaffen...
 


 

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* Dieses Kapitel ist in Zusammenarbeit mit night-blue-dragon entstanden, der Drachenkampf wurde von ihr geschrieben. Ganz vielen lieben Dank dafür *knuddel*



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2014-09-04T09:58:57+00:00 04.09.2014 11:58
Hey ( ゜ρ゜)ノ

oh man, der Kampf mit Gozaburo war echt heftig. Aber
ich bin auch froh, das Kisara nicht noch mal mit ihm zu
tun hatte. Was ein Glück das Kisaras Liebster so stark
und schnell war, das er dem Unfairen Kampf bestreiten
konnte und gewonnen hat. Nicht auszudenken, wenn
Gozaburo so wütend wie er war die Drachendame in die
Finger bekommen hätte.

CuCu Jyorie

Von:  Firesplash
2008-12-18T10:19:38+00:00 18.12.2008 11:19
wuhu~ nun komm ich mal dazu es auch zu lesen XDDD
und hab noch was vor mir hehe....
wieder ein tolles kapitel. aber katsuya tut mir leid T_T ich hoffe, er packt das. gozaburo hingegen hat den tod verdient. vermutlich hätte er wirklich nur immer wieder ärger gebracht.....
Von:  Schreiberling
2008-12-01T16:18:36+00:00 01.12.2008 17:18
Hi Drachenlady und auch hi zweite Schreiberin.
Also wieder ein bisschen Zusammenarbeit. HIHI
Ihr ergänzt euch wirklich gut.
Jedenfalls war es mal höchste Zeit, dass G. sein wahres Gesicht zeigt und auc ruhig gibt. Natrülich ist der Tod immer eine blöde Sache und mit Drachengesetzen kenne ich mich nicht aus in diesem Fall. Kisara war ja seine Frau. Allerdings na ja....
Hoffe, dass Katsuya durch kommt und alles gut wird.
VLG

Von:  soraya-solan
2008-11-26T20:05:51+00:00 26.11.2008 21:05
Hallo (in dem Fall ihr Beiden),

ein spannendes Kapitel.

Guzaburo hat bekommen was er verdient hat.
Denn niemand tyrannisiert seine Familie/Gefährtin und kommt ungestraft davon.
(auch wenn das leider im wirklichen Leben zu oft vorkommt)
Aber Guzaburo kann niemanden etwas tun.

Katsuya hat seine Familie beschützt.
jetzt muss er seinen zweiten, wahrscheinlich härteren kampf auch gewinnen.
Er muss überleben,
aber für seine Familie wird er das schaffen.

Wenn es ihm wieder besser geht,
muss er den Ältesten erklären warum es überhaupt so weit gekommen ist.
Und ich hoffe das die Ältesten nichts dagegen haben werden
2(3) weiße Drachen in ihre Kolonie auf zu nehmen.
Vielleicht kommt es ja jetzt auch endlich zu einer Annäherung
der beiden Kolonien.

Bin schon gespannt wie es weiter geht.

VLG deine SS
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2008-11-25T23:36:55+00:00 26.11.2008 00:36
Mal wider ein sehr schönes Kapi *knuddel*
Juhu Katsuya hatt es geschaft Gozaburo zu besiegen *jubel* der hatt denn Tot wirklich verdint *knuddel*
Aber der arme Katsuya ihn hatt es schwer erwischt (>.<")
hoffentlich kommt er durch *knuddel*
Bin ja mal gespannt wie es weiter gehen wird also weiter hien schön fleißig sein *knuddel*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/
Von:  night-blue-dragon
2008-11-25T19:31:29+00:00 25.11.2008 20:31
Hi^^


Erst einmal will ich loswerden, das es mir riesigen Spaß gemacht hat den Kampf zu schreiben. Ein Drachenkampf schwebte mir schon ganz lange im Kopf herum. *grins*


Du hast alles toll zusammengefügt, es ist ein sehr spannendes Kapitel dabei rausgekommen.
Aber ich bin sicher, das du auch einen klasse Kampf geschrieben hättest. *nick*

Dieses Kommi fällt ein bisschen kurz aus *grins*
der nächste dafür wieder länger.


Ich freue mich auf das nächste Kapitel


glg
deine night-blue

Von:  Kyuuo
2008-11-25T19:26:00+00:00 25.11.2008 20:26
Tolles Kapi
Wird ihm vielleicht von seinen Menschenfreunden geholfen. die könnten ihn besser behandeln. ich hoffe der Älteste versteht ihn. wird er die wahrheit erfahren?
Schnell weiter
mfg Kyuuo


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