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Mondzeiten

Eine Drachengeschichte
von

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Großes Kennenlernen

Betroffen und nachdenklich standen alle um Vater und Sohn herum – ja, es war nicht gut, das in Vergessenheit geriet, was niemals hätte vergessen werden dürfen. Aber jeder der Anwesenden nahm sich vor, dafür zu sorgen, dass dies nie wieder der Fall sein würde. Jeder, ob Mensch oder Drache, sollte die Geschichte von den Mondkindern kennen, und die Zeichen, woran diese zu erkennen waren. Es sollte wieder ein Ehre, und keine Schande oder Fluch, für sie und ihre Familien sein, ein Mondkind zu sein – ein von den Sternen geliebtes Wesen.
 

>Mein Bruder< beendete Shisara die beklemmende Situation, >er kommt!<

„Wirklich?“, wollte Yugi aufgeregt wissen.

>Ja.< bestätigte das Drachenmädchen. >Schnell...< Aufgeregt blickte sie zwischen allen umher, und es war ihr sehr deutlich anzusehen, wo sie jetzt am allerliebsten wäre.

>Nun, flieg schon los.< meinte Jono lächelnd, >wir anderen kommen schon nach, und sagen bei der Gelegenheit auch gleich im Lager Bescheid.<

>Daaaaaanke, du bist der Beste Bruder auf der ganzen Welt.< bedankte sich die kleine Weiße bei dem großen Schwarzen, nickte allen Anwesenden kurz zu und erhob sich in die Lüfte, um zu ihrer Mutter und dem kleinen, noch ungeschlüpften Bruder zu fliegen.
 

>Und, ist er schon da?< Aufgeregt landete Shisara bei ihrer Mutter und blickte sie erwartungsvoll an.

>Na, du weißt wohl wieder mal als erste Bescheid.< lächelte die Weiße liebevoll ihre Tochter an. >Aber ein bisschen musst du dich schon noch gedulden.<

>Puh, was ein Glück.< seufzte das Drachenmädchen erleichtert auf. >Dann kommen Yugi, Tea und Moka doch noch rechtzeitig.<

>Komm her, meine Große.< Kisaras Lächeln wurde eine Spur wärmer. Shisara folgte der Aufforderung und ihre Mutter strich zärtlich mit einem Flügel über den Kopf.

’Sie ist eben doch noch ein kleines Kind.’, dachte die Weiße zufrieden. ’In solchen Situationen zeigt es sich eben.’

>Er freut sich, aus der Enge endlich herauszukommen.< staunte das Drachenmädchen, das sich immer noch an seine Mutter gekuschelt hatte. >Bruder, beeile dich, ich kann es kaum erwarten, mit dir zu spielen.< spornte sie das Drachenjunge im Ei an.
 

Zwei schwarze Drachen landeten neben ihnen – Shizuka mit einem Reh, welches sie für Kisara gefangen hatte und Jono, von dessen Rücken Yugi und Tea, mit vor Aufregung geröteten Gesichtern, herunterkletterten.

„Daaaaaanke Jono.“ Glücklich umarmten die beiden Kinder den großen schwarzen Drachen. „Und, ist es schon soweit?“

>Nein.< schüttelte ihre Drachenfreundin den Kopf. >Es dauert wohl doch noch ein bisschen.<

„Schade.“, entfuhr es Yugi enttäuscht.

>Ist es schon soweit?< wollte das schwarze Drachenweibchen überrascht wissen. >Ich hätte erst übermorgen damit gerechnet.<

>Seine Nase juckt ihn, und er kann sich nicht daran kratzen.< gluckste Shisara.

>Na, das ist wirklich ein Grund.< nickte Shizuka ernsthaft, konnte sich ein Grinsen dabei aber nicht verkneifen. >Nun, dann werden die andern wohl sicherlich auch bald hier eintreffen.< meinte sie lächelnd.

>Ja, sie sind schon auf dem Weg.< Aufgeregt löste sich das Drachenmädchen und ging seinen Freunden entgegen.
 

Aus dem Wald war bereits leises Stimmengemurmel zu hören, als Kisara ein leises ’Huch’ von sich hören ließ.

>Was ist los, Mama?< sofort war das Drachenmädchen wieder an der Seite seiner Mutter.

>Mich hat grad etwas am Bauch gekitzelt.< antwortete die Weiße lächelnd. >Ich glaub, jetzt dauert es nicht mehr lang.<

>Mama, hab ich dich auch gekitzelt, als ich das Ei verlassen habe?< wollte das Shisara von ihrer Mutter wissen.

>Nein, mein Schatz, das hast du nicht.< antwortete ihre Mutter und kicherte gerade in dem Augenblick los, als die beiden Männer das Lager der Drachen erreichten. >Nicht doch mein Kleiner.< Kisara erhob sich von ihrem Lager und blickte lächelnd auf ihr halb geschlüpftes Junges. Sie erinnerte sich an das, was ihre Tochter gesagte hatte und leckte beruhigend mit ihrer Zunge über die erscheinende Nase ihres Sohnes.
 

Die Eierschale platzte ein weiteres Stück auf und heraus kam der weiße Kopf eines Blauaugendrachens. Es war ihm ganz deutlich anzusehen, wie anstrengend es für ihn war, das Ei zu verlassen. Doch schließlich war es geschafft und vor allen anderen stand ein kleiner weißer Blauaugendrache und schaute sich irritiert um. Kisara leckte ihr frisch geschlüpftes Junges trocken und nahm dabei die Witterung ihres Sohnes auf. Aber auch die kleine Drachennase war eifrig dabei, den Geruch seiner Mutter in sich aufzunehmen.

>Hallo Mokuba, willkommen.< sagte Kisara zärtlich zu ihrem Sohn.

>Ich bin Shisara, deine Schwester.< drängelte sich das weiße Drachenmädchen dazwischen und begann ebenfalls an dem frisch geschlüpften Drachenjungen zu schnuppern. >Und das sind alle unsere Freunde.< Stolz machte Shisara platz, um die Anderen auch einen Blick auf ihren Bruder werfen zu lassen. >Komm, Yugi.<
 

Schüchtern löste sich Yugi aus der Gruppe der Menschen, trat einen Schritt nach vorne und blickt unsicher zu den drei weißen Drachen. Erst als die große Weiße aufmunternd mit dem Kopf nickte, traute er sich zu dem kleinen weißen Drachenjungen zu gehen und seine Hand nach ihm auszustrecken.

„Hallo, ich bin Yugi.“, stellte sich Yugi leise vor. „Deine Mama hat erlaubt, dass ich dein Freund sein darf.“

Mokuba drehte seinen Kopf nach der Stimme um. Diese kam ihm bekannt vor, und so entschied er sich dafür an der Hand zu schnuppern, die ihm hingehalten wurde. Der Geruch gefiel ihm, und so leckte er einmal kurz darüber. Yugi begann zu kichern – dass es so kitzeln würde, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Aber er hielt seine Hand weiterhin still dem Drachenjungen entgegen, denn er wollte ihn nicht verschrecken. Das taten dafür die beiden Mädchen an seiner Seite, die nun nicht länger hinter ihm her stehen wollten.
 

„Wie süüüüß.“, kam es wie aus einem Mund von Moka und Tea, als sie sich plötzlich an die Seite ihres Freundes stellten. Erschrocken wich der kleine Drache zu seiner Mutter zurück und schaute sich aus sicherer Entfernung die ganze Gesellschaft an, die da vor ihnen stand.

>Erschreckt doch meinen kleinen Bruder nicht so.< Vorwurfsvoll blickte das Drachenmädchen seine Freundinnen an.

„Entschuldigung.“, kam es ganz zerknirscht von den beiden Mädchen, die es nicht mehr länger abwarten konnten, das kleine Drachenjunge zu sehen. „Wir wollten doch nur deinen kleinen Bruder sehen.“

>Das wollen sicherlich alle.< antwortete Shizuka lächelnd. >Aber schaut, so viele Augen richten sich gerade auf den kleinen Mokuba. Ich glaube, es wird für ihn gerade ein bisschen viel – ihr könnt morgen gerne wieder kommen, und dann am besten nicht alle auf einmal.< schlug das schwarze Drachenweibchen vor.

„Das ist mit Sicherheit das Vernünftigste.“, nickte Hiroshi und machte sich mit den Kindern zurück auf den Weg zu ihrem Lager. Nur Seth und Jono blieben noch etwas zurück.
 

Shizuka schaute nachdenklich zu ihrem Sohn und seinem Gefährten. Wie wohl das Wiedersehen zwischen Vater und Sohn abgelaufen sein mochte? Es war gewiss nicht einfach für die Beiden, überlegte sie, nachdem was Seth so erzählt hatte. Jono hatte seinen Vater bisher nicht wieder gesehen, auch wenn dieser ebenfalls noch am Leben war. Doch sie war sich nicht sicher, wie der Rest der Kolonie auf seine Anwesenheit reagieren würde. Doch diese Frage stellte sich zum Glück nicht...

>Wie lange bleibt ihr?< wollte die Schwarze von den Beiden wissen. Die beiden Mondkinder blickten sich an.

>Eigentlich wollte ich heute noch zurückfliegen.< antwortete Jono verschämt, mit einem Seitenblick zu seinem Gefährten. >Neumond...<

Seth wurde rot – daran hatte er nun, in Anbetracht der neueren Ereignisse, überhaupt nicht mehr gedacht.

>Verstehe< Shizuka konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen. >Ich dachte schon, Seths Vater wäre der Anlass...<
 

„Eigentlich wollten wir ja nur mal sehn, wie sich meine Mutter und meine Schwester hier so eingelebt haben.“, meinte Seth zurückhaltend. Er wollte zu dem eben gesagten gerade nicht so gerne Stellung nehmen.

>Könnt ihr euch nicht doch dazu durchringen zu bleiben?< erkundigte sich Kisara, die dem Gespräch gelauscht hatte, nachdem Shisara mit einem Kaninchen für ihren Bruder angekommen war. >Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sich Seths Vater ziemlich darüber freuen würde – deine zweite Identität und den Gefährten kennen zu lernen, der für seinen Sohn das Wichtigste auf der Welt geworden ist.<

>Außerdem wart ihr doch noch gar nicht richtig da.< fügte das schwarze Weibchen hinzu. >Deine Mutter und deine Schwester wären gewiss ziemlich traurig, wenn du schon wieder fliegen würdest.<

„Da hast du ganz sicher Recht.“, stimmte Seth nachdenklich zu.

>Und außerdem gibt es hier genügend Rückzugsorte...< lächelte Shizuka wissend und wurde mit einem Rotschimmer auf den Gesichtern von Seth und Jono belohnt.
 

Ein Rauschen in der Luft enthob die Beiden einer Antwort – fünf Drachen und ein Mensch blickten überrascht in den Himmel und konnten einen schwarzen Drachen in Begleitung sehen, der angeflogen kam.
 

~~~
 

Katsuyas Genesung war endlich soweit vorangeschritten, dass er sich auf den Flug zurück zum See machen konnte. Raphael und Mahad hatten ihn jedoch darum gebeten, ihn auf dem Flug begleiten zu dürfen und er hatte zugestimmt. Ihm war klar, dass sich die beiden Ältesten davon nicht abhalten lassen würden, und es war in ihrer aller Interesse, nicht im Zorn oder in Misstrauen von einander zu scheiden. Schließlich wollten sie den alten Bund wieder aufleben lassen, und dazu war es unabdingbar, dass die Ältesten mit einbezogen waren.

Er hatte zwar überhaupt keine Ahnung, wie die Anderen auf die Anwesenheit der beiden fremden Drachen reagieren würden – aber er fand es besser, dass sie mit ihm, statt ohne ihn, die Gesellschaft am See kennen lernen würden.
 

>Papa, Papa, mein Brüderchen ist da.< wurde er auch gleich stürmisch empfangen und mit der allerwichtigsten Entwicklung am See in Kenntnis gesetzt. Shisara freute sich riesig, dass es ihrem Papa wieder gut ging, und er endlich wieder bei ihr war. >Und wen hast du mitgebracht?< wollte sie neugierig wissen, bis sie auf einmal erschrocken zu ihrem Vater blickte. >Geht es dir am Ende doch noch nicht so gut?< Bangend schauten blaue Augen das schwarze Rotauge an.

>Keine Angst meine Kleine, mir geht es wirklich wieder richtig gut.< beruhigte der große Schwarze das kleine weiße Drachenmädchen. >Sonst hätten mich diese beiden hier gar nicht erst fliegen lassen.< lächelte Katsuya seine Tochter an. >Sie sind mitgekommen, weil sie dich unbedingt kennen lernen wollten.<

>Wirklich?< staunte Shisara und betrachtete die beiden Drachen, die sich rechts und links neben ihrem Vater niedergelassen hatten, genauer. Ein leichtes Räuspern hinter ihr, ließ sie sich umdrehen und in die leicht vorwurfsvoll blickenden Augen ihrer Ei-Mama blicken. Verschämt stellte sie sich neben ihre Mutter und wartete ab, dass die Erwachsenen sich nun miteinander unterhielten.
 

>Raphael, dies ist Kisara, meine Gefährtin.< begann Katsuya mit der Vorstellung. >Kisara, dies ist Raphael, der Älteste der schwarzen Rotaugenkolonie aus der ich komme.< Die beiden Drachen verneigten sich vor einander.

>Kisara.<

>Raphael.<

>Und dieses kleine entzückende Wesen ist wohl deine Tochter?< erkundigte sich Raphael lächelnd bei dem weißen Drachenweibchen. Kisara nickte. >Wie heißt du denn, junge Dame?< wollte der Älteste der Rotaugen von Shisara wissen.

>Shisara.< antwortete diese überrascht, da sie überhaupt nicht damit gerechnet hatte, bereits jetzt schon miteinbezogen zu werden.

>Und wie heißt dein kleiner Bruder?< erkundigte sich Raphael weiter.

>Mokuba.< stellte das Drachenmädchen seinen frisch geschlüpften Bruder vor.

Mahad schaute überrascht zu Kisara. Mokuba war sein bester Freund gewesen... Die Namenswahl gefiel ihm...
 

>Mahad< fuhr Katsuya mit seiner Vorstellung fort, >dies ist mein Neffe Jono, der Sohn Shizukas und ein Kind des Bundes. Er ist derjenige, der sich zu Vollmond in einen Menschen verwandelt. Jono, dies ist Mahad, der Älteste der weißen Blauaugenkolonie, aus der Kisara stammt.< Die beiden Drachen verneigten sich ebenfalls voreinander.

>Jono.<

>Mahad.<

>Und dies ist Seth, ebenfalls ein Kind des Bundes.< stellte Katsuya den Menschen in der kleinen Runde vor. >Er verwandelt sich zu Neumond in einen weißen Blauaugendrachen.<

>Seth, dies ist Mahad, der Älteste der Blauaugendrachen.< beendete Katsuya seine Vorstellung.

>Seth.<

„Mahad.“

Ehrerbietig verneigten sich der Weiße Drache und der Mensch voreinander.
 

Das ist also der Mensch, der sich in einen Drachen verwandelte, dachte Mahad interessiert. Wie er wohl als Drache aussah?

Ehrfürchtig schaute Seth das große weiße Drachenmännchen an. Es war schon imponierend... Ob er wohl eines Tages auch so aussehen würde?
 

~~~
 

Mokuba hatte sich noch weiter hinter seiner Mutter versteckt, als die drei großen Drachen landeten. Erst nach und nach siegte seine Neugier, und er lugte vorsichtig hinter dem Rücken seiner Mutter hervor. Die drei Männchen sahen sehr Furcht einflößend aus... Bevor er sich aber überlegen konnte, ob er sich lieber wieder vor den großen Drachen verstecken sollte, neigte sich der Kopf des einen Schwarzen zum ihm hinunter.

>Hallo, kleiner Mann.< blies ihm ein warmer Atem sanft über den Kopf. >Ich bin Katsuya, dein Vater.<

Überrascht blickte das kleine Drachenjunge nach oben und blickte in warme rote Augen, die ihn liebevoll ansahen.

>Du bist mein Papa?< wollte es neugierig wissen.

>Ja, der bin ich.< antwortete Katsuya lächelnd und hielt ganz still, damit das Drachenjunge ihn in Ruhe beschnuppern konnte.

>Du riechst gut.< meinte Mokuba kurz darauf und rieb vertrauensvoll sein kleines weißes Köpfchen an dem großen schwarzen.

>Du aber auch.< gab der Schwarze das Kompliment zurück.
 

>Shisara.< meldete sich Mahad mit einem Mal zu Wort. >Würdest du bitte auf deinen Bruder aufpassen? Wir müssen etwas mit deiner Mutter bereden und das möchten wir ohne euch Kinder.<

Kisara schluckte, als sie diese Worte vernahm. Zum ersten Mal beschlich sie eine große Furcht... Was, wenn der Älteste darauf bestand, Mokuba mit zur Kolonie zurückzunehmen? Mit bangem Herzen ging die Weiße zu ihrem Ältesten, und Shizuka und Katsuya taten es ihr gleich.
 

>Ihr wolltet uns sprechen, Mahad?< Kisara hoffte, dass ihre Stimme nicht ihre Angst erkennen ließ, die sie im Innern spürte. >Ist es wegen Mokuba?<

Das weiße Weibchen wusste, dass es sich nicht an das Protokoll hielt – aber es konnte nicht auf den großen Schmerz warten, es wollte gleich wissen, was es ertragen musste...

Katsuya und Shizuka stellten sich fürsorglich neben Mokubas Mutter – sie stellten sich insgeheim dieselbe bange Frage.

>Es geht auch um Mokuba.< begann Mahad vorsichtig. >Kisara, du hast die Kolonie ohne Erlaubnis verlassen, das ist ein großer Verlust für uns. Allerdings können wir deine Beweggründe gut verstehen und verurteilen dich deswegen nicht weiter. Allerdings besteht der Anlass für dein Verlassen der Kolonie nicht mehr – durch Gozaburos Tod könntest du wieder zur Kolonie zurückkehren, mit Gozaburos Sohn.< Der Älteste machte eine Pause – er war sich sicher, dass dies bestimmt nicht auf Kisaras Zustimmung treffen würde. >Doch ich bin mir sicher, dass du weder deinen Gefährten, noch die Tochter die du mit ihm hast, verlassen möchtest, da sie nicht mit dir mitkommen könnten.< lächelte das weiße Drachenmännchen weise.
 

Kisara war es ganz anders zumute geworden, als sie die Worte ihres Ältesten vernahm, Halt suchend lehnte sie sich an Katsuya an. Dieser legte tröstend einen Flügel um sie und versuchte, sie seine eigene Angst nicht spüren zu lassen. Auch Shizuka hielt vorsichtig die Luft an und Raphael enthielt sich vorerst, da es nicht seine Kolonie betraf... noch nicht...
 

>Nun, da ich weiß, wo ich dich finden kann, und sehen konnte, dass Katsuya ein liebevoller Vater für Gozaburos Junges sein wird, habe ich nichts dagegen, dass du weiter hier am See bleibst, und dich um deine Kinder kümmerst. Katsuya habe ich als einen aufrechten Drachen kennen gelernt, und deswegen übergebe ich dich ehrlichen Herzens an das Männchen, welches du schon zum Gefährten erwählt hast.< gab Mahad seine Zustimmung zu der Partnerschaft zwischen dem Weibchen aus seiner Kolonie und dem schwarzen Rotaugenmännchen. >Des Weiteren habe ich nichts dagegen, dass du ein Teil des alten Bundes zwischen Drachen und Menschen sein willst, den ihr wieder aufleben lassen wollt, wenn er mich als Ältester der weißen Blauaugendrachen mit einbezieht.< beendetet Mahad seine kurze Rede.
 

Überrascht schauten die Drachen den Ältesten der Blauaugen an. Damit hatten sie nun überhaupt nicht gerechnet. Das hörte sich eben ganz nach einer

Zusammengabe an... dazu noch die Erlaubnis, den Bund wieder aufleben zu lassen...

Raphael räusperte sich.
 

>Ich kann mich dem Gesagten von Mahad nur anschließen.< nickte er in Katsuyas Richtung. >Auch wenn in unserer Kolonie gemischte Gefährten nicht üblich sind, so ist nicht zu übersehen, dass ihr Beiden euch von Herzen zugetan seid. Und da Katsuya das Junge eines Anderen bedingungslos, wie es scheint, als sein eigenes akzeptiert, so habe auch ich nichts gegen eine Verbindung zwischen euch beiden einzuwenden. Und auch ich habe gegen den Bund keine weiteren Einwände, möchte nur, genau wie Mahad, ein Teil davon sein. Die Zeit wird uns zeigen, ob es eine gute Entscheidung war, und dann können weitere Drachen, so sie es wollen, mit dazu gehören.<
 

Das erleichterte Aufseufzen Shizukas war nicht zu überhören und führte zu einem allgemeinen Heiterkeitsausbruch.
 

>Jono.< wandte sich der Älteste der Rotaugen nun an den anderen schwarzen Drachen, der noch anwesend war. >Es freut mich zu sehen, dass es dir gut geht. Und ich möchte mich dafür entschuldigen, was wir, die Kolonie, und auch ich, dir angetan haben. Jetzt weiß ich, dass wir uns hätten glücklich schätzen sollen, dass ein Kind des Bundes in unserer Mitte lebt. Kannst du mir, kannst du uns, verzeihen?< Aufmerksam ruhten rote Augen auf dem Angesprochenen.

>J...a< kam es zögernd und überrascht von Jono, der so gar nicht damit gerechnet hatte, angesprochen zu werden. >Ich habe euch bereits verziehen, schon vor vielen, vielen Jahren. Doch ich verspüre keinen Drang in die Kolonie zurückzukehren.< machte das Mondkind der Drachen deutlich, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.

>Das war auch nicht meine Absicht.< lächelte Raphael. >Noch weiß nicht jeder über den Bund bescheid... Ich denke, es ist eine gute Idee, hier am See eine neue Drachenkolonie entstehen zu lassen, doch macht nicht den gleichen Fehler, wie die Blauaugen – wenn die Kolonie zu klein ist, hab ihr nicht genügend Partner für die gerade geschlechtsreif gewordenen Jungdrachen.< mahnte der Schwarze ernst.

>Das werden wir gewiss nicht außer Acht lassen.< antwortete Shizuka ebenso ernst.
 

>Nun, da alles gesagt ist, denke ich, ist es an der Zeit zurückzufliegen.< meinte Mahad. >Die Zeit reicht noch aus, um vor Sonnenuntergang in der Kolonie der Rotaugen anzukommen.<

>Aber ihr habt doch noch überhaupt nicht die Menschen kennen gelernt, die bereits zu unserer kleinen Gemeinschaft gehören.< wandte Kisara schüchtern ein. >Außerdem ist morgen Neumond, Seths Verwandlungstag.<

Die beiden Ältesten schauten sich an. Eigentlich hatten sie nur Katsuya zu den Anderen zurückbringen wollen...

>Gut, ich bleibe eine Nacht.< entschied Mahad für sich. Den Menschendrachen würde er schon zu gern kennen lernen...

>Dann bleibe ich auch.< schloss sich Raphael an.
 

>Mama, Mokuba hat Hunger.< mischte sich zögernd eine leise Stimme ein. >Und ich auch.<

>Dann lasst uns jagen gehen.< beschloss Raphael für alle. >Und die erste Beute wird den beiden Jungen gebracht. Kannst du noch so lange auf deinen Bruder aufpassen, kleine Dame?< erkundigte er sich fürsorglich bei dem Drachenmädchen.

>Ich denke schon.< meinte Shisara.

„Ich bleibe bei euch, wenn es dir recht ist.“, ließ Seth sich vernehmen. Bei einer allgemeinen Drachenjagd fühlte er sich als Mensch doch ziemlich überflüssig und fehl am Platze.

>Gern.< freute sich das Drachenmädchen. >Dann bin ich nicht so allein.< Seth schmunzelte. Ja, so ein Baby war zwar aufregend, aber doch auch ziemlich langweilig...

>Dann ist ja alles geklärt.< entschied Katsuya. >Lasst uns los fliegen, je eher wir starten, um so eher ist der Hunger unserer Kleinen gestillt.<
 

~~~
 

„Ishizu.“

„Mama.“

Aufgeregt stürmten die Kinder in das Lager am See und riefen laut nach den beiden Frauen, die sich dort aufhielten.

„Stell dir vor, Mokuba ist geschlüpft.“, platzte Tea mit der Neuigkeit heraus.

„Und er ist ja sooooo süß.“, fuhr Moka fort.

„Ihr müsst unbedingt mitkommen und ihn euch ansehen.“, sprudelte Tea los, griff nach Ishizus Hand und wollte sie in Richtung des Drachenlagers ziehen. Die beiden Frauen lachten.

„Nun mal langsam, mit eurem Übermut. Erst mal müssen wir das Essen fertig machen, danach ist immer noch Zeit, uns das kleine Drachenjunge anzuschauen.“, meinte Mokas Mutter lächelnd. „Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass der kleine Mokuba noch seine Ruhe braucht, meinst du nicht auch, Moka?“ Diese wurde etwas rot, ob des sanften Tadels, den sie von ihrer Mutter bekam. Was war sie eigentlich für eine Tiermutter, wenn sie das vergessen hatte? Auch ihre Kälber waren die ersten Tage immer noch scheu...
 

„Wir dürfen morgen wieder kommen, hat Shizuka gesagt.“ Yugi hatte still neben den Mädchen gestanden und sie erst einmal ausreden lassen.

„Na, seht ihr.“, meinte Ishizu lächelnd. „Und, wo ist der Fisch, den ihr fangen wolltet?“

„Den haben wir bei den Drachen gelassen, für den kleinen Mokuba.“, beantwortete Hiroshi die Frage, der nun auch im Lager der Menschen angekommen war.
 

„Was für Drachen?“, wollte einer der Männer wissen, die gerade aus dem Wald kamen und die letzten Worte mitbekommen hatten.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich möchte mich bei allen dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat, bis es bei Mondzeiten weiter ging *ganz zerknirscht guck*

Dafür hab ich ganz viel Entschuldigungs-Torte gebacken, und hoffe ihr könnt mir verzeihen.
 

Ein Dankeschön vorab an alle, die mir und meinen Drachen bisher noch die Treue halten *knuddel*
 

lg, eure risuma
 

P.S. Soll Jono ebenfalls mit seinem Vater zusammentreffen, oder nicht?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2014-09-07T05:28:03+00:00 07.09.2014 07:28
Hey (#´ー´)旦

Ich fand es sehr schön, das Kisara es freigestellt wurde
das sie mit Katsuya zusammen bleiben darf, auch weil
er Mokuba einfach so angenommen hat, als sein Kind.
und auch das die Ältesten und alle so offen diesem Bund
begegnen :)

CuCu Jyorie

Von:  Ryuichi-Sakuma-
2009-10-27T02:27:53+00:00 27.10.2009 03:27
Mal wieder ein echt Klasse Kapi von deiner Geilen FF X3
*knuff*
Ist nicht schlimm hauptsache du schreibst bei deiner Geilen FF weiter *grinz*
Und wie man sieht hat sich das warten ja auch gelohnt bei so ein klasse Kapi und das es bei unsern zwei süßen weiter geht *GG*
*knuddel*
X3 Und nun ist also entlich der kleine geschlüpft und er heißt Mokuba wie sweet (^_^~)
Was ja auch wirklich so was von Klasse ist das die beiden Ältesten mit allem einverstanden *lächel*
Bin ja echt mal gespannt wie es bei deiner Geilen FF weiter geht *smile*
*mal wieder garnicht abwarten kann weiter zu lesen*
Also dann bis zum nächsten Kapi *kiss*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)~♥

Von:  Nisa
2009-10-26T20:39:12+00:00 26.10.2009 21:39
*im Raum rum huepf*
Es geht weiter ...es geht weiter *sing*

Ich bin froh das es weiter geht und da hab ich auch gerne lange gewartet bei so einem klasse Kapi ^^

Ich find es klasse das Kats wieder da ist du die beiden Aeltesten nix zu beanstanden hatten ^^
Waere ja auch total doof gewesen wenn alles auseinander gebrochen waere
Ich find den Namen von dem kleinen total klasse XDDDDD Mokuba passt einfach in die ganze Namens Sammlung XDDD

Ob Jono seinen Vater wieder sehen soll da bin ich etwas zwei geteilt aber ich bin schon gespannt wie du dich entscheiden wirst ^^

Ich freu mich schon mega wenn es weiter geht und hoffe das es nicht so lange dauern wird wie dieses mal ^^

*flausch*
mlg
Bis hoffentlich ganz bald
deine Nisa
Von:  night-blue-dragon
2009-10-26T08:30:02+00:00 26.10.2009 09:30
Es geht weiter *freu* *freu* *freu*

Die Entschuldigung ist angenommen.^^

Ein schönes ruhiges und doch aufschlussreiches Kapitel hast du uns da geschickt. *nick*

Endlich ist das Junge geschlüpft und es wundert mich nicht das eine gewisse Jungdrachendame es zu allererst wusste. ^^

Der Bund wächst, die Ältesten der beteiligten Drachenkolonien haben nicht dagegen, sie wollen ein Teil davon sein. Und was besonders beruhigend ist, ist das die junge 'Patchworkfamilie' beisammen bleiben darf. *hurra ein Sieg der Liebe* *hüstel* *tschuldigung*

Eins wundert mich aber doch...hm oder auch nicht, da ich das Ende der Geschichte kenne... Jonos Mutter hatte einen Gefährten, der verstarb. Dieser scheint dann ja nicht der Vater von Jono zu sein.
Das heißt wiederum, das es noch ein Kind des Bundes geben muss... ein recht altes, wenn ich das mal so sagen darf.

Ich bin gespannt wie du dich entscheiden wirst.^^
bis zum nächsten (hoffentlich schneller erscheinenden) Kapitel

*knuddel*
deine night-blue

PS. Am besten du bleibst im Dauerurlaub.^^
Viel Spaß euch allen noch.
Von:  Kyuuo
2009-10-26T03:08:10+00:00 26.10.2009 04:08
tolles kapi
ich fand das treffen echt super
schön dass es die ältesten akzeptiert haben
wer sind die männer die das mit den drachen gehört haben
werden sie schwierigkeiten machen
freu mich aufs nächste
lg kyuuo


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