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Blutohnmacht

Ein Vampir mit außergewöhnlichen Vorlieben und Eigenschaften
von

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Rückkehr

Ich fahre zurück, mit dem Zug. Ankommen werde ich im Morgengrauen. Warum? Weil Vico es so wollte. Er hat gesagt, dass er mich vom Bahnhof abholt.

Noch eine Viertelstunde, dann bin ich da. Hoffentlich sehe ich die Anderen bald. Trotzdem, dass gerade Vico mich angerufen hat, macht mir Sorgen, erhebliche Sorgen. Das ist so, als würde mich Lionel um Hilfe bitten.

Seufzend fasse ich mir an den Kopf. Kopfschmerzen, auch dass noch. Ich reibe mir die Schläfen. Vermutlich diese vermaledeite Sonne. Vico wollte unbedingt, dass ich im Morgengrauen komme. Dann, wenn die Sonne schwach ist, aber dennoch vorhanden. Warum auch immer, ich persönlich hätte den Nachtzug bevorzugt.

Hoffentlich macht der Zug jetzt keinen ‚unplanmäßigen Stop’, sonst kriege ich ein Problem, bzw. es wird schnell verdammt ungemütlich.

Um mich auf andere Gedanken zu bringen greife ich in meine Tasche zu der Thermoskanne, leider ist sie schon fast leer. Nun, bin auch schon einige Stunden unterwegs. Einen großen Schluck Blut fühle ich mich auch gleich viel besser. Leider verschwindet das Brummen nicht aus meinem Kopf, im Gegenteil, es wird stärker. Unangenehm.

Die Sprechanlage knackt, während der Zug langsamer wird. „Sehr verehrte Damen und Herren, aufgrund eines Durchgangszuges müssen wir unsere Fahrt um voraussichtlich wenige Minuten unterbrechen. Dies ist ein unplanmäßiger Halt. Bitte nicht aussteigen. Ich wiederhole…“

NEIN!!!! Das hat mir gerade noch gefehlt. Und langsam wird auch diese verfluchte Sonne stärker. Woher wusste er das nur?

Wie Vico mir befohlen hat, sollte der Fall eines solchen Stops eintreten, gehe ich mit meiner Thermoskanne auf die Zugtoilette, die sich als gelinde gesagt widerwärtig entpuppt. Menschen sind Schweine!

Egal, mit ein paar wenigen Schlucken trinke ich die Flasche Leer und spüle sie mit Wasser aus um sie dann noch mal zu füllen und eine Tablette drin aufzulösen. Dann noch ein wenig Wasser in die Kanne, durchspülen, ausleeren, wieder befüllen und noch ein paar Schlucke trinken, dabei das eklige Bonbon lutschen, kontrollieren, ob an der Kleidung kein noch so winziger Tropfen Blut hängt, was zum Glück nicht der Fall ist. Das hier ist der letzte Ort, an dem ich in die geistige Abwesenheit geraten möchte.

Nachdem das alles erledigt ist gehe ich zurück in mein Abteil.

Obwohl mein Kopf summt, stellt sich mir doch die Frage, wieso diese Vorbereitungen vor Ende der Fahrt, wenn der Zug pausiert?

Eine andere Sache macht mich ebenfalls stutzig, Durchgangszug. Normalerweise hält hier jeder Zug! Das hier ist immerhin die größte Stadt in einem Umkreis von ungefähr einhundert Kilometern. Eine Lüge also… Aber warum?

Unruhe macht sich in mir breit. Was ist hier los?

Endlich, der Zug fährt wieder an. Langsam ist es auch warm geworden. Ich sitze zwar im Schatten, trage aber nur ein T-Shirt. Wieder eine Instruktion von Vico. Warum ich das tue was er sagt? Ich konnte schon durchs Telefon richtiggehend fühlen, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Außerdem wollte ich mir nicht die Chance Merry wiederzusehen entgehen lassen. Mal abgesehne davon dass ich aus meiner netten Zelle rauskam. Ich vertraue Vico jetzt einfach mal, dass er das Richtige tut. Die Frage, ob das auch die beste Entscheidung ist, stelle ich mir nicht.

Ich spüre wie der Zug bremst und dann höre ich das Quitschen von ungeölten Bremsen. (Witz des Jahrhunderts!) Nein, ich hasse dieses Geräusch wirklich. War schon zu Lebzeiten hässlich, aber jetzt ist es übel! Meine armen Ohren. Noch dazu sich die Kopfschmerzen stärker geworden. Hat mal jemand O-Saft? Nein? Scheiße!

Ich steige aus dem Zug aus und laufe langsam – eine weitere Instruktion – über den Bahnsteig und dann unter die Überdachung. Gleich fühle ich mich besser. Ein Blick auf meine Uhr sagt mir, dass ich noch etwa zehn Minuten habe, bis Vico kommt. Wieder so ein Ding. Aber zumindest habe ich noch Zeit einen kleinen Abstecher in den Bahnhofseigenen Supermarkt zu machen. Sara hat mir mal nen Smoothie gegeben, auch mir Orange, war echt lecker, und hat keine So krasse Wirkung wie frischer O-Saft auf mich. Also besorge ich mir zwei von den Dingern und mache mich auf den Weg zum Treffpunkt.

Vico wartet bereits. Wobei ich ihn mehr an seinem Geruch als an seinem Äußeren erkenne. Hat sich wirklich sehr effektiv verkleidet. Ich tue so, als würde ich einen guten Freund begrüßen und umarme ihn – will ne Dusche, verfluchte Instruktionen!

Dann gehen wir zu seinem Auto ohne – ich wiederhole – ohne verdunkelte Fensterscheiben. Meine Haut juckt bereits wie Sau!

Nach ein paar äußerst ungemütlichen Minuten Fahrt, biegt er in ein Parkhaus ab und fährt in den Keller. Ich kann aufatmen.

Bisher habe ich je nichts gesagt, weil er so angespannt schien, aber jetzt.

„Was gehr hier ab?“ maule ich ihn an. Meine Laune ist am absoluten Nullpunkt angekommen. Die Kopfschmerzen sind stärker geworden, ich habe verdammten Hunger von der blöden Sonne und ich werde Vico NIE leiden können!

„Wenn wir das wüssten, dann wärst du nicht hier.“

Oh, nettes Kerlchen, wie hab ich ihn nur vermisst! Von meinen Gedanken tropft der Sarkasmus.

„Sagt mir viel,“ teile ich ihm mit.

„Die Vampire sind durchgeknallt, alle. Bevor Ophelia abgeraucht ist, hat sie noch von dir gelabert. Deswegen bist du hier.“

Wir verlassen das Auto und begeben uns zum Treppenhaus, welches nach oben in das Einkaufszentrum führt. Zu meinen menschlichen Zeiten war ich dort öfter. Die haben einen sehr gut sortierten Bücherladen.

Aber Vico geht nicht nach oben – zum Glück! Nein, er steuert zielsicher auf den Aufzug neben den Treppen zu. Als wir drinstehen, ich spüre seine Anspannung so sehr, dass ich mir den Kommentar, von wegen er ist ein alter Mann verkneife und schweige, beginnt er wie wild auf den Stockwerkstasten herumzudrücken. Die Türen schließen, der Aufzug setzt sich in Bewegung. Sind hier wirklich die Vampire durchgeknallt, oder doch eher Vico. Verdammt, vielleicht bin ich in eine Falle gelaufen, und Vico ist mein Henker. Na wundervoll. Das fällt mir aber früh ein!

Die Türen öffnen sich und statt der Zentrale der MIB, die ich irgendwie erwartet hatte, offenbart sich mir ein langer schlecht beleuchteter Gang mit abbröckelndem Putz. So, und jetzt kommt gleich der Killer um die Ecke gesprungen, der mich zerfleischt, während Vico, grinsend zusieht und sich dann aufmacht das nächste Opfer hierher zu locken…
 


 

Löle, vielen Dank für die Kommentare und (mal wieder) Verzeihung für die lange Sendepause! Hoffe ihr hattet Spaß!

lg li



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  XchaosX
2009-09-26T14:19:08+00:00 26.09.2009 16:19
Hey, war schon mal ganz cool =)
Aber etwas verwirrend.
Es fällt manchmal schwer, ihre Gedanken von dem Geschehen zu unterscheiden.
Aber die story gefällt mir.
Und bitte bitte, lass mich nich wieder so lange warten =(

lg XchaosX


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