Jaden und Jesse
/Jaden/
Jesse Anderson. Ich hasse ihn. Er ist Reich, ist Intelligent, sieht Klasse aus und
ist eine Sportskanone. Arrogant ist er zwar nicht, aber er hat was an sich was
ich nicht leiden kann.
Wie immer sitze ich mit meinen Freunden Syrus, Alexis und Hasselberry, in der
Pause unter einem der Bäume auf dem Schulhof.
„Was hast du, Jay? Du wirkst so abwesend.“, fragt Syrus.
„Hä?“
„Gib´s auf Sy. Jaden ist wie immer in Gedanken.“, sagt Alexis ohne von ihrem
Buch auf zu sehen.
„Stimmt. Er überlegt wahrscheinlich, wie er uns das nächste Mal milde
Stimmen kann, wenn er das nächste Mal plötzlich weg muss.“, mutmaßt
Hasselberry lachend.
„Ihr seid gemein. Ich kann doch nichts dafür wenn ich weg muss.“, sage ich
leicht beleidigt. „Willst du uns nicht langsam mal sagen, wohin du immer
verschwindest? Ich meine wir sind doch Freunde, oder?“, fragt Alexis und legt
ihr Buch weg.
„Ihr wisst doch das ich euch nicht sagen kann wohin ich gehe. Ja wir sind
Freunde, aber ich kann es euch nicht sagen.“ antworte ich traurig.
Geheimnisse.
Davon hab ich jede Menge.
Zum Beispiel das ich Schwul bin oder das ich immer noch mit Kuscheltieren
schlafe.
Aber mein größtes Geheimnis ist das ich ein Geistmedium bin. Na ja ich bin
noch in der Ausbildung.
Was das ist?
Geistmedien sind Menschen die, die Gabe haben böse Geister, Dämonen und andere
Wesen zu sehen und zu bekämpfen. Meine ganze Familie hat diese Gabe und ich bin
der Jüngste. Aber das kann ich ihnen ja nicht sagen.
„Immer dieselbe Antwort von dir, aber egal jetzt. Wir sollten langsam zurück
ins Klassenzimmer gehen, es klingelt gleich und ich will keinen Ärger mit
Crowler haben weil wir zu spät kommen.“, sagt Alexis und steht auf.
„Hast recht Lexi, lass uns gehen.“, stimmt Hasselberry zu. Wir machen uns auf
den Weg zurück ins Klassenzimmer, wobei wir an Jesse und seinen Freunden vorbei
kommen. Ich werfe ihm im vorbeigehen einen bösen Blick zu, bevor ich das
Klassenzimmer betrete und mich auf meinen Platz am Fenster setze. Nach ein paar
Minuten ist auch der Rest der Klasse da und auch Crowler findet sich ein.
„So bevor wir mit dem Unterricht weiter machen, hat Mr. Anderson noch was für
euch. Mr. Anderson, wenn ich bitten darf.“, sagt Crowler und setzt sich an sein
Pult.
„Danke Dr. Crowler. Wie ihr vielleicht wisst hab ich am Samstag meinen 16
Geburtstag und ich möchte euch alle herzlich dazu einladen. Ich habe hier für
euch alle eine Einladung.“, sagt er, geht die Reihen entlang und gibt jedem
eine Karte.
„Alexis, Syrus, Hasselberry…“, verteilt er die Karten der Reihe nach.
„Hier bitte Jaden, für dich.“, sagt Jesse lächelnd und hält mir eine Karte
hin. Ich mache aber keine Anstalten sie anzunehmen.
„Ähm.. ich lege sie dir hierhin.“, sagt er und legt sie auf meinen Tisch und
geht weiter um die restlichen Karten zu verteilen.
„So nachdem wir das dann hätten, können wir ja mit dem Unterricht weiter
machen. Holt eure Bücher raus. Seite 69.“, sagt Crowler und Zwei Stunden
Langeweile beginnen.
„Endlich Schule aus.“, stöhnt Syrus nachdem es geklingelt hat.
„Wie sieht es aus, Leute? Wollen wir noch was essen gehen? Ich sterbe noch vor
Hunger.“, fragt Hasselberry in die Runde.
„Gute Idee.“, stimmt Alexis zu.
„Na dann kommt. Ich hab heute nicht so viel Zeit.“, melde ich mich zu Wort.
Wir gehen zu unserm Stammimbiss. Nachdem wir unsere Bestellungen haben, setzten
wir uns an unsern Stammplatz und beginnen zu essen.
„Gehst du eigentlich zu Jesses Geburtstagsparty?“, fragt Syrus mich und ich
verschlucke mich an meinen Hamburger.
„Der war gut Sy.“, kichert Alexis.
„Stimmt. Jaden hasst Jesse wie die Pest.“, kichert Hasselberry ebenfalls.
„Der soll mir bloß vom Leib bleiben.“ fauche ich und stochere in meinen
Pommes rum.
„Also ich werde hin gehen.“, erklärt Alexis munter.
„Ist uns schon klar, weil Aster da sein wird.“, sagt Syrus mit viel Sagendem
Blick. Ich werfe einen Blick auf die Uhr, welche mir sagt, dass ich schon viel
zu spät bin.
Großvater wird sicher böse sein und mir irgendwelche Geister auf den Hals
hetzen.
„Sorry Leute aber ich muss los. Bis morgen dann.“, verabschiede ich mich von
meinen Freunden und mache mich auf den Weg nach Hause.
„Mama bin wieder da!“, rufe ich durch den Flur.
„Hallo Schatz, da bist du ja endlich. Dein Großvater sucht dich schon.“
erklärt mir meine Mutter.
„Ich geh sofort zu ihm, Mama.“
Ich gehe den Flur entlang und bleibe vor einer Wand stehen.
„Öffne dich mir.“, murmele ich leise. Die Wand verschwindet und gibt eine
verborgene Tür frei.
„Sorry, dass ich zu spät bin Großvater.“, entschuldige ich mich für mein
zu spät kommen.
„Schon gut Kleiner, war ja auch mal jung, aber jetzt zu was
anderem. Du musst heute Abend den östlichen Schutzstein neu zu Segnen. Meinst du
das du das schon schaffst?“
„Klar schaffe ich das.“
„Dann ist gut. Du kannst dann gehen und deine Freizeit genießen.“
„Ok, bis nachher.“ sage ich und gehe hoch in mein Zimmer.
/Jesse/
„Hey Aster, kannst du mir mal sagen warum Jaden mich nicht leiden kann?“,
frage ich meinen besten Freund.
„Keine Ahnung, frag doch einfach mal seine Freunde?“, antwortet er schlicht.
„Hab ich schon, aber die wussten es auch nicht.“, sage ich betrübt.
„Du musst dich auch in den einzigen Menschen an unserer Schule verlieben der
dich nicht leiden kann.“, witzelt Aster rum.
„Ach lass mich.“, gebe ich beleidigt von mir.
„Komm schon, vielleicht kommt er ja zu deiner Geburtstagparty.“
„Schön wär’s ja.“, sage ich mehr zu mir als zu Aster.
„Andere Mütter haben auch schöne Söhne. Vergiss Jaden einfach und such dir
jemand anderes.“, rät Aster mir. Einfacher gesagt als getan.
Ich kann Jaden einfach nicht vergessen. Seinen schlanken Körper, sein
schokobraunes Haar, sein helles Lachen und diese rehbraunen Augen in denen ich
mich verlieren könnte.
„Erde an Jesse Anderson. Ist jemand zu Hause? Wenn ich mich nicht täusche
wohnst du hier.“, sagt Aster und deuten auf die Villa in der ich lebe.
„Warst wieder in Gedanken wieder bei Jaden was. Na egal wir sehen uns morgen.
Bye“, verabschiedet er sich und geht zur gegenüber liegenden Villa. Aster und
ich komme zwar aus superreichen Familien aber wir sind nicht arrogant oder so.
Wir mögen es einfach und schlicht. Na ja außer bei Partys, da lassen wir es
krachen.
„Willkommen zurück junger Herr.“, begrüßt mich unser Butler, nachdem ich
eingetreten bin. „Hallo Johan.“, erwidere ich den Gruß.
„Wie laufen die Vorbereitungen für meine Party?“, frage ich um sicher zu
gehen, dass alles glatt läuft.
„Es ist alles soweit fertig, Sir.“
„Wissen sie ob meine Eltern kommen werden?“
„Ihr Herr Vater und ihre Frau Mutter lassen sich entschuldigen.“
„Und mein Bruder?“
„Er hat auch leider keine Zeit.“
War ja klar, dass sie nicht kommen werden. Meine Eltern habe ich schon seit
Neujahr nicht mehr gesehen und es ist immerhin schon Sommer. Ich gehe nach oben
in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett.
Warum muss ich immer alleine sein? Gut ich habe Aster aber er kann mir eine
Familie nicht ersetzen. Und der den ich liebe hasst mich auch noch. Warum ich?
Ich döse vor mich hin und schlafe schließlich ein.
Ich wache erst wieder auf als es draußen schon dunkel ist. Ein Blick auf die
Uhr sagt mir dass es schon 23 Uhr ist. Langsam stehe ich auf und gehe in die
Küche um mir ein Sandwich zu machen da mein Magen knurrt. Kurzerhand
entschließe ich noch einen kleinen Abendspaziergang zu machen. Leise schleiche
ich mich aus dem Haus und mache mich auf den Weg in den kleinen Park in der
Nähe.
Dort angekommen höre ich erst mal dem Rauschen des Windes in den Blättern zu.
Ich liebe die Geräusche der Nacht, aber auf einmal ist alles still. Kein Ton
ist mehr zu hören. Aber wirklich auch nichts. Nichts außer einem leisen
Wispern einer Stimme. Ich folge dem Ursprung der Stimme, welche von einer
Wiese, auf der ein großer Stein steht kommt.
Was ich da sehe kann ich kaum glauben. Eine Gestalt steht vor dem Stein der
seltsam leuchtet. Auch um die Gestalt leuchten kleine Lichter auf. Aber einen
Moment später ist auch schon alles vorbei. Die Gestalt dreht sich um und ich
muss den Atem anhalten.
Die Gestalt ist niemand anderes als Jaden.
Auf einmal kommt ein starker Wind auf und Jaden ist verschwunden.
Was ist hier grade nur geschehen?
So ich hoffe euch hat das kapi gefallen
Lg
colonello