Kisames Menü
Aufgebracht wie ein wilder Tiger stiefelte Kakuzu durch das Zimmer. "Wie kann er nur?! Da hat er mich gefälligst zu fragen!! Ich bin doch hier der Finanzchef!", fluchte er laut.
Hidan hatte inzwischen schon den Kopf zwischen die Hände gelegt und seufzte. "Hör auf zu lamentieren, bitte! Ich kann's nicht mehr hören! Es ist passiert und nun lass es ruhen!"
Kakuzu blieb abrupt stehen und schaute den Jüngeren an. "Ich will das Geld bis auf den letzen Cent zurück haben! Geht das nicht in deinen Schädel?!", fauchte er.
Hidan sprang auf. "Nein! Nein, weil da nichts reingehen kann! Dein Rumwettern hier bereitet mit Kopfschmerzen! Und jetzt lass mich damit in Ruhe!", sagte er wütend und ging.
Kakuzu jedoch hielt ihn zurück. "...Sorry."
Hidan starrte ihn entsetzt an. "Wie bitte? Sorry? ... Bist du krank oder was?" Was ist denn mit dem los?! Kakuzu entschuldigt sich doch sonst nie!!
"Ach vergiss es! Hol dir ein Aspirin und dann geh schlafen!", wich Kakuzu aus. Hidan musterte ihn skeptisch und ging dann kopfschüttelnd.
"Deidara!" Kisame lief zum zweiten Mal durch das alte Haus. Wo steckt der kleine Mistkerl? "Deidara! Du hast mir was versprochen, als komm raus, sonst...", drohte er und ein lauter Knall aus dem verwahrlosten Garten beantwortete die Frage nach Deidaras Verbleib.
Murrend trottete Kisame hinaus und sah Deidara in einem weinroten Kimono auf dem einzigen Felsen sitzen, mit einer niedlichen kleinen Toneule in der Hand. Hm... Ich mag kein blond... aber ansonsten... "Du hast mir was versprochen, Deidara!"
Der blonde Junge aus Iwagakure sah auf. "Ja und?"
"Ich fang jetzt an zu kochen. Sorgst du bitte dafür, dass ich meine Ruhe habe? Ab jetzt, bis ich mit Itachi fertig bin. Okay?"
Deidara nickte und stand augenblicklich vor ihm. "Aber erst zieh ich mich um. Du kannst trotzdem schon mal anfangen.", sagte er und verschwand.
Leise seufzend begab sich Kisame in die Küche und begann die Wildkeulen von ihrem Fleisch zu befreien. Die Knochen benutzte er, um eine Wildbrühe daraus zu machen. Danach begann er die Schweinerippen zu bearbeiten...
Erleichtert, endlich fertig zu sein, ging Kisame, um Itachi zu holen, der im Garten warten sollte. Als er hinaustrat entdeckte er den 19-jährigen genau wie Deidara zuvor auf dem Felsen sitzend. Itachi trug jedoch einen tiefschwarzen Kimono mit einem blutroten Obi. Kisame räusperte sich und Itachi schaute sich um. Der Wind wehte ein paar Strähnen des pechschwarzen Haares in sein Gesicht, das ein sanftes Lächeln zierte.
Himmel... Itachi! "Das Essen ist soweit fertig. Kommst du?", fragte Kisame.
Itachi bewegte sich von dem Felsen herunter ohne etwas zu sagen und folgte Kisame, der ihn zu einem Raum führte, vor dessen Tür Deidara stand. Kisame nickte und Deidara öffnete die Schiebetür. Itachi spähte hinein, doch die Dunkelheit verwehrte ihm den Blick. Kisame trat dicht hinter ihn und betätigte einen Lichtschalter. Dunkles, bläuliches Licht warf sich in den Raum und ließ Teller und weiße Rosen erstrahlen, während der Rest im Dunkeln blieb. Kisame machte eine Reihe von Handzeichen und sämtliche Kerzen entzündeten sich wie von selbst. Itachi erkannte einen Tisch mit zwei Sitzkissen und ein altes Regal.
Kisame betätigte einen zweiten Schalter und zwei chinesiche Lampignons warfen sanftes rotes Licht über den Tisch. Itachi lächelte und Kisame drückte auf einen dritten Schalter. Itachi staunte, als ein etwas größeres Rinnsal mit Wasser Stück für Stück von blauem und grünem Licht bis zum Tisch erleuchtet wurde und der Brunnen in Form eines kleinen Tempels zum Vorschein kam.
Als Itachi bemerkte, dass Kisame nichts mehr tat, drehte er sich um und lächelte ihn an. "Warst du das alles?", fragte er.
"Ja, ich hab den Raum extra für dich ausgesucht und hergerichtet." Kisame deutete in den Raum.
Erst jetzt bemerkte Itachi das Waffenarsenal hinter dem Tisch an der Wand. Alle Waffen waren so angebracht, dass sie in den Raum hineinzeigten. Itachi zog seine Sandalen aus und setzte einen Fuß auf die Tatami-Matten. Gemeinsam mit Kisame ging er zum Tisch und setzte sich, während Kisame eine Wandseite etwas beseite schob (ist ein altes japanisches Haus, die wurden schachtelförmig aufgebaut) und zwei Teller hereinholte.
Kisame stellte sie auf den Teil des Tisches auf dem das Zeichen für Wasser stand. "Apfel-Sellerie-Salat mit Radieschen und dazu Croissants und Gänsewein.", sagte Kisame.
"Gänsewein?"
Kisame stellte die Gläser mit dem Getränk ab und grinste schelmisch. "Koste, dann weißt du es."
Itachi gehorchte und probierte einen Schluck. "...Mineralwasser... Sag das doch gleich."
Kisame grinste.
Itachis Hand fuhr vom Glas herab über den Tisch und blieb dort einen Moment haften. "Bambus?"
Kisame nickte.
Itachis Blick wanderte über den gesamten Tisch und betrachtete jedes einzelne Zeichen. Das für Wasser war im Prinzip eine Blechschale in dieser Form, die mit Wasser gefüllt war. Genauer konnte Itachi die anderen nicht betrachten, denn Kisame wünschte guten Appetit und sie begannen zu essen.
Als Kisame den ersten Gang abräumte kam unter Itachis Teller ein kleiner Brief zum Vorschein. Itachi wollte etwas sagen, doch Kisame war hinter der Wand verschwunden. Schulterzuckend öffnete Itachi den Brief und las: "Ich liebe dich" Itachi schloss lächelnd den Brief. Kisame... Du bist verrückt! Dir sowas einfallen zu lassen... Kisame kam zurück mit zwei kleinen Tassen in den Händen. Während der Salat in der Mitte des Tisches stand, stellte Kisame den zweiten Gang etwas weiter nach rechts auf eine Tonplatte in die ein Glasröhrchen in Form des Zeichens für Luft eingebettet war.
"Im zweiten Gang Kraftbrühe mit Eierstich und Gemüse. Ein Getränk ist hier nicht geplant, aber wenn du magst, Mineralwasser ist noch da."
Itachi lächelte und Kisame bemerkte, dass sein Gegenüber sich für die Tafeln interessierte. "Ah... Das hab ich dir ja noch gar nicht erklärt. Der Tisch hier enthält 5 Tafeln. Erde, Feuer, Wasser, Luft und ein fünftes Element. Diese Tafel dient dazu, alle 5 Elemente beherrschen zu lernen. Wenn man das kann, soll man über jedes Lebenwesen sowohl körperlich als auch geistig die Kontrolle ausüben können. Das mit dem Wasser können wir ja beide, aber wenn du willst, dann kannst du ja mal einen kleinen Sturm in dem Glasröhrchen entfachen."
"Aha... Das also. Ich hab schon davon gehört. Klingt nicht schlecht, aber ich habe noch nie von Erfolgen gehört."
Kisame lächelte. "Ausprobieren. Komm, essen wir, sonst wird die Suppe kalt."
Itachi stimmte zu und kurz darauf war auch der zweite Gang verschwunden.
"Lust auf den Hauptgang?", fragte Kisame.
"Langsam... Du bist ja hungriger als ich."
Kisame grinste daraufhin frech. "Ich freu mich halt, dich überhaupt zu diesem Essen überredet bekommen zu haben."
Itachi musste lachen. "Okay, tisch auf, mir knurrt der Magen, ich hab heut nur gefrühstückt.", sagte er.
Nur gefrühstückt? Nur für mein Menü... Ich liebe dich, Itachi!
Es dauerte einen Moment, bis Kisame das Hauptgericht aufgetischt hatte. "Gefüllter Rippenbraten mit blanchierten Kartoffeln und Weinsoße, dazu Rotwein mit einem fruchtig-holzigem Aroma.", bot Kisame an.
"Woher die ganzen Infos? Das ist ja ganz was neues!", hakte Itachi nach.
"Ach, ich hab mir halt Mühe gegeben." Kisame setzte sich und fing plötzlich an einige Handzeichen zu machen. Im selben Moment entflammte vom Pergament das abgeschirmte Zeichen des Feuers. Itachi lobte ihn nach dem ersten Happen udn beide mussten grinsen.
Draußen vor der Tür stand Deidara und langweilte sich. Er hat nichts von mehreren Stunden gesagt! Mir tun langsam die Beine weh! Hidan, Kakuzu, Zetsu, Tobi und bisher auch Sasori konnte Deidara abhalten. Aber jetzt tauchte Sasori mit schnelleren Schritten auf.
"Deidara! Ich will das jetzt wissen! Was geht da drinnen vor?", fragte er.
"Woher soll ich das wissen?", wich Deidara zum x-ten Mal aus.
Sasori ballte die Fäuste.
"Okay, ich weiß es, aber ich darf's nicht sagen!", gab Deidara zu.
Mir reißt gleich der Geduldsfaden!, dachte Sasori wütend.
Gnade mir Gott! Hoffentlich überreize ich ihn nicht...
"Sag es!", knurrte Sasori.
Deidara schüttelte den Kopf.
"Würde man dich hier nicht brauchen, dann schwöre ich dir, würde ich dich jetzt umbringen, aber ich darf das ja nicht!"
Was für ein Glück für mich!
"Aber...", setzte Sasori an.
Oh nein! Saso! Das kannst du doch nicht wirklich machen wollen! Bitte nicht foltern!
"Rede, oder ich prügel dich windelweich!", zischte Sasori.
"Ach weißt du... Meine Haut ist schon so sehr weich, da musst du nciht nachhelfen, danke, Sasori-Danna, un."
Sasoris Fäuste ballten sich noch mehr und Deidara konnte sehen, wie sämtliche Knöchel weiß hervortraten. Und das, obwohl Sasori eigentlich eine Puppe war. Andererseits war das in letzter Zeit nicht so verwunderlich, denn Sasori hatte ein Jutsu entwickelt, dass ihn wie einen normalen Menschen aussehen ließ.
"Ehrlich... Ich weiß es nicht, Sasori." Deidara setzte einen Hundeblick auf, doch ohne Erfolg. Sasoris Blick durchbohrte den blonden Jungen. Deidara seufzte. Mann... diese Augen durchdringen echt alles! Und dann sind die auch noch blutrot! "Bitte... Sasori-Danna... glaub mir doch, ich kann es nicht verraten. Ich hab es versprochen... Das verstehst du doch, oder?"
Sasori knurrte wie ein wütender Hund.
Deidara zuckte zusammen.
"Wem hast du das denn versprochen?", fragte Sasori bemüht ruhig.
"Kisame..." Deidara senkte geschlagen den Blick. Als er ihn wieder hob, war Sasori verschwunden. Augenblicklich nahm Deidara seine Aufpasser-Pose wieder ein und spähte in alle Richtungen. Doch innerlich verfluchte er sich selbst, Kisame verraten zu haben. Wir sind hier zwar alle nicht grade nette Gesellen, aber das jetzt hätte nicht ...
Das Auftischen des vierten Ganges bedarfte etwas mehr Zeit. Kisame stellte ein Tablett mit kleinen Fruchtschnitten auf den Tisch und setzte sich dann kurz. Itachi wollte gerade ein Häppchen nehmen, doch Kisame schubste seine Hand weg und nahm dann eines der Schnittchen.
"Mund auf."
Itachi gehorchte und Kisame führte den Happen, belegt mit Frischkäse, Weintrauben, Ei und Petersilie zu Itachis Mund. Der nahm es an und leckte noch die Krümel von Kisames Finger. Beide mussten lachen. Itachi nahm ebenfalls eine Fruchtschnitte und tat dasselbe wie Kisame. Dann stand der Fischmensch auf und begann an einem kleinerem Regal mit Flaschen, Shakern und weiterem zu hantieren. Itachi kam nicht dazu, zu sehen, was er da machte, denn Kisame verband ihm rasch die Augen, bevor der Jüngere irgendwas sehen konnte. Itachi hörte nur, wie zwei Gläser ihren Weg auf den Tisch fanden. Nur Sekunden darauf spürte er einen Strohhalm an seinen Lippen.
"Koste mal bitte.", forderte Kisame ihn auf.
Itachi sog am Strohhalm und leckte sich kurz darauf die Lippen. Kisame nahm ihm den Verband von den Augen und Itachi sah 2 Cocktailgläser mit einer sonnig-orangenen Flüssigkeit und einer schaumigen Krone darauf.
"Und?"
"Fruchtig... Ist da Kokosnuss mit drin?"
Kisame nickte und zählte die Zutaten auf: "Limettensaft, Sahne, Batida de Coco, Maracuja- und Ananassaft und zur Deko 'n Stück Kokosnuss und eine kleine Hibiskusblüte. Lecker oder?"
Itachi nickte und trank noch einen Schluck.
Als dann der letzte Happen der Fruchtschnitten weg war, räumte Kisame die Platte weg und stellte zwei Teller mit einem Mousse-au-Chocolat-Häppchen hin. Diesmal landeten die Teller ganz links auf dem Tisch. Dieser Bereich war ausgelegt mit Papyrus und in der Mitte eine Blechform die das Schriftzeichen für Erde darstellte. Zwei Gläser Eiswein fanden neben den Tellern ihren Platz und Kisame stellte sich dicht hinter Itachi und verband ihm erneut die Augen.
"Was wird das, Kisame?", fragte Itachi.
Die Antwort kam sofort, als Kisame einen Löffel vom Mousse au Chocolat zu Itachis Mund führte. Itachi genoss den schokoladigen Geschmack und leckte sich die Lippen. Kisame betrachtete ihn dabei genüsslich und fütterte ihn weiter. Gott, Itachi... Du siehst so sexy aus, wenn du dir die Schokolade von den Lippen leckst...
Nachdem Itachis Mousse au Chocolat aufgegessen war, machte sich Kisame an seines heran nachdem er Itachi die Augenbinde abgenommen hatte. Itachi genoss den süßen Eiswein und beobachtete dabei Kisame, bis ihm ein Pergamentbrief auffiel, der auf dem Feuerfeld lag, wo die Glut des Feuerzeichens einen zarten Lavendelduft verströmte. Itachi nahm den vermeintlichen Brief und entdeckte, dass es eine Karte war, die eine Einladung enthielt. Itachi öffnete sie und las den Text, während Kisame ihn dabei beobachtete.
"Einladung zum Baden in den heißen Quellen oben in den Bergen. Ihre Begleitung: Kisame. Termin: Wann Sie mögen."
Kisame, du bist wirklich verrückt!
Kisame nippte an seinem Eiswein, als Itachi ihn anlächelte.
"Gerne, Kisame."
Kisame grinste. "Ja?"
Itachi nicke bestätigend.
