Mit allen Sinnen
Lee hatte einen Entschluss gefasst: Er musste mit Gaara reden! Der neue Kazekage Gaara hatte überhaupt keine Zeit mehr für Lee. Gaara wurde frühzeitig in dieses Amt erhoben und wollte seinen Job auch gut machen, aber er vernachlässigte seine Beziehung. Lee machte sich auf den Weg nach Sunagakure um genau deshalb mit ihm zu reden.
Seine Gedanken vereinnahmten ihn so sehr, dass er den jungen Mann nicht bemerkte und mit ihm zusammen stieß.
"Verzeihung...", sagte dieser und half Lee auf.
"Schon okay, ich hab nicht aufgepasst."
Beide gingen ihrer Wege...
Der Junge hat Kraft, das habe ich gleich gemerkt...
Er hätte dem Zusammenstoß mit dem kleinen Schwarzhaarigen ausweichen können, seine Energie hatte er spüren können, doch er wollte nicht. Manchmal war er faul. Lächelnd setzte er seinen Weg fort nach Konohagakure. Während er so dahinspazierte und den Weg mit Hilfe seiner Sinne erforschte, lauschte er aufmerksam den Geräuschen um sich herum. Vögel zwitscherten, Tiere anderer Art gaben Geräusche von sich, der Wind wehte und ließ die Bäume rauschen und hinter sich vernahm er Stimmen. Es war eine weibliche und eine schöne männliche Stimme. Nur der Ton wirkte nicht gerade harmonisch. Die beiden stritten sich. Und sie kamen näher. Er hörte das Rascheln eines Kleides und das Klimpern von sehr viel Schmuck, dazu den dumpfen TOn von Herrenstiefeln. Sie musste also barfuß sein. Eine Inderin? Was will die hier? Als die beiden an ihm vorbeigingen nahm er sowohl einen sehr fruchtigen als auch einen frischen Duft war. Er lächelte und setzte seinen Weg etwas schneller fort. Der Duft der Inderin trug dazu bei...
Gaara sah erschrocken auf, als Lee sein Büro betrat und ihn ernst ansah.
"Was machst du hier? Ist was passiert?", fragte er dann ruhig.
Lee wollte eigentlich schweigen, aber er konnte nicht. "Ich vermisse dich!", platzte es aus ihm heraus.
"Das tut mir Leid, aber du weißt doch...", gab Gaara zurück.
"Ja, ich weiß! Aber... Gaara, hör mal, ich kann kaum schlafen! Ich halt es nicht mehr aus ohne dich!"
Gaara legte seine Unterlagen beiseite. "Mir geht es da nicht anders.", sagte er.
"Und warum sitzt du dann noch hier?"
Gaara stand auf und ging zum Fenster, sah aber nur scheinbar hinaus. "Ich hab eine Menge zu tun, versteh das doch bitte!"
Lee kam zu ihm und umarmte ihn. "Wie viel ist das denn noch?", fragte er.
"Ein paar Tage muss ich auf jeden Fall noch bleiben."
"Dann beeil dich, ich warte solange hier, dann können wir zusammen nach Konoha zrückgehen."
Gaara drehte sich in Lees Umarmung zu ihm um, lächelte und gab ihm einen Kuss. "Du hast gewonnen. In 4 Tagen reisen wir nach Konoha zurück und dann entschädige ich dich für die lange Wartezeit...", sagte er.
Lee schmiegte sich froh an ihn.
