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Stirb langsam

... und qualvoll [KaixHil]
von

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20 - Die Strafe

Stirb langsam… aber qualvoll
 


 

Ich hoffe... langsam kommt ihr einigermaßen mit *smile*

Da es in den letzten Kappis immer mehr verwirrung gab...

Die Story ist vllt etwas verwirrend... aber eigentlich war dies auch etwas geplant...
 

naja ... wie dem auch sei...
 

Viel spaß beim lesen...
 

und weiter gehts:
 


 


 

++++++++++++++++++++++++

Er hat es für uns ausgesucht. In einer anderen Zeit. Für uns alleine. Er hat alles geplant. Das ganze Erdgeschoss ist nur ein Raum. Ein Esstisch links von mir, sechs Stühle. Daneben Schränke und Regale. Rechts die Küche, weiß und freundlich. Durch einen Bogen abgetrennt davon eine Couch, davor ein Fernseher. Links vom Wohnzimmer eine Wand - ganz aus Glas.

Sie gibt den Blick zum Meer frei.

Ich bin im Paradies.

++++++++++++++++++++++++
 


 

20 - Die Strafe
 


 

Er zerrt mich. Auf´s Sofa. Schlägt mich.

Einmal. Zweimal. Dreimal.

Ich spüre -

Nichts.

Ich fühle -

Nichts.

Kann ihn nur ansehen. Seine Augen sind so wunderschön. Wie die seines Vaters. Kurz bevor er endlich zu Boden sank.
 

Jo.

Ihre Augen waren auch wunderschön.

Und jetzt ist sie tot.

Tot.

Einfach so.

Er schüttelt mich.

Glaube ich.
 

Mir wird schlecht. Aber das ist egal.

"Du miese, kleine, dreckige Schlampe."

Ich höre Wut in seiner Stimme. Bis sie bricht. Er klingt wie ein kleiner Junge. Dann fängt er an zu weinen.

Was fühle ich?

Nichts.
 

Sollte ich nicht etwas fühlen?

Ja.

Was?

Mitleid? Hass? Wut?

Liebe?

Liebe.
 

Es war doch so wunderschön. Er meint das alles nicht so. Er ist verletzt. Er braucht Zeit. Ich kann nicht erwarten, dass er mir dankbar dafür ist. Auch er hat an seinem Vater gehangen. Ich weiß doch, wie es ist, jemanden zu lieben, den man nicht lieben will.
 

Jemanden zu lieben, der böse ist.

Er braucht einfach nur Zeit.

Bald wird er kommen und sich entschuldigen. Dafür, dass er mich geschlagen hat. Dafür, dass er mich beschimpft hat.

Was sollte er auch tun?

Schon morgen wird er eingesehen haben, dass das Unrecht war.
 

Manche Menschen haben den Tod halt verdient.

Auch wenn er jetzt wutentbrannt ist, das wird sich legen. Wenn auch nicht morgen, dann trotzdem früh genug.

Er liebt mich doch.

Er ist doch der einzige, der das jemals getan hat.
 

"Du sollst nicht verhungern. Obwohl du es verdient hättest."
 

Der Boden ist hart. Und staubig.

Aber das ist er wahrscheinlich immer.

Er kniet vor mir und gibt mir Rührei. Es schmeckt widerlich.

Meine Hände sind angebunden.

Am Heizungsrohr.

Die Fesseln sind rau und hart.

Ich fühle mich wie ein kleines Kind. Einfach hilflos. Jemand kann über mich bestimmen - und ich kann nichts tun.

Einfach nichts.
 

Ich fühle mich klein. Erniedrigt. Gedemütigt. Gefangen.

Hilflos.

Wann bist du endlich wieder wie früher, Tiger?

Ich könnte dir alles verzeihen.
 

Zwei Tage. Stunden der Ewigkeit.

Nichts ist wie früher.

Die Fesseln immer noch rau.

Ich möchte schreien. Aber ich kann nicht.

Meine Kehle ist zu trocken. Ich bekomme kaum Wasser.

Ich dachte, er liebt mich.

Ich dachte.
 

Ich habe viel zu oft in meinem Leben gedacht, viel zu wenig gehandelt. Ich habe gehofft, dass in meiner Familie noch einmal alles in Ordnung wird. Aber das konnte es nicht. Ich habe viel zu viel gehofft.

Anstatt meine Mutter unter Druck zu setzen, dafür zu sorgen, dass sie mit mir und Ringo verschwindet, habe ich geschwiegen.

Ringo.

Er ist tot.
 

Es ist meine Schuld. Ich bin schuld. Ich habe nichts getan. Ich habe nie etwas getan.

Und deshalb ist er jetzt tot.

Goldener Schuss.

Ist es wohl eine angenehme Art, zu sterben. Wie ist es wohl, zu sterben?

Qualvoll? Schnell? Langsam?

Schön?
 

Was denkt man, wenn man stirbt?

Wie schön das Leben war? - Wohl eher nicht.

Bedauert man es, wenn man es verlassen muss? Wenn man alle verlassen muss?

Wenn es Menschen gibt, denen man etwas bedeutet.

Wenn man alles aufgibt.

Aber was gibt man auf? Was bekommt man dafür? Wie geht es weiter? Ist nach dem Leben schon Schluss?

Nein.
 

Die rosa Wolke. Jeder Mensch hat eine rosa Wolke. Auf der er lebt, wenn sein Leben auf Erden vorbei ist. Von dort kann man sehen, was und wen man will. Aber bei Nacht kann man vor allem seinen Verwandten und Freunden zuwinken. Nur bei Nacht.
 

Ob Ringo mir wohl zuwinken würde, wenn ich ihn und seine Wolke sehen würde?

Aber ich kann nicht raus.

Nicht bei Nacht.

Und auch sonst nicht.

Er ist draußen. Und ich sitze immer noch an der Heizung.

Er spricht nicht. Er ist fort. Vielleicht ans Meer. Und wenn er wiederkommt, dann sitzt er auf der Couch. Sieht fern.

Obwohl er gar nicht hinschaut.

Und ich sitze da. Kann jede seiner Bewegungen verfolgen. Aber er sieht mich nicht an.
 

Kein einziges Mal.

Und wenn, dann sehe ich Hass. Verachtung. Und Freude. Freude an seiner Rache.

Es tut weh.

Es tut mir leid.

Er tut mir leid.

Aber sein Vater war ein Monster. Vielleicht kein Grund, ihn umzubringen. Aber ein Grund, ihm nicht nachzutrauern.

Und der Tiger ist sein Sohn.

Vielleicht ist er genauso?

Nein.

Jetzt ist er genauso.

Wir haben uns doch mal geliebt.
 

Jede Nacht.

Bilder.

Fetzen.

Worte.

Augen.
 

Ich sehe seine Augen. Wie sie mich anstarren. Kanz. Blut. Schuss. Und dann seine Augen. Bevor er zu Boden sinkt. Ich habe ihn getötet. Ich habe ihm das genommen, was ich noch habe. War es gerecht? Etwas zu stehlen? Was man selbst besitzt?

Ich sehe die Augen. Leblos. Fast. Wäre da nicht der Hass. In seiner letzten Sekunde fühlte er nur Hass.
 

Er sah mich an.

Nicht den Tiger.

Seine Mörderin.

Nicht seinen Sohn.

Und er tötete Jo.
 

Sie sah nicht ihren Mörder an. Sondern ihre beste Freundin. Ich danke dem Herr Gott. Dafür, dass ich in ihren letzten Minuten bei ihr sein durfte. Ich konnte sie nur auf einen kleinen Abschnitt ihres Lebens begleiten.

Aber auf den Weg in den Tod.

Ich hoffe, dass sie die schönste Wolke bekommt, die es dort oben gibt.
 

Er läuft. Auf und ab.

Ab und auf.

Ich wüsste gerne, was ich fühle.

Ich wüsste gerne, was er fühlt.

Aber ich kann es ihm ansehen. Ich kann es sehen in seinen Augen.

Hass.

Das Schlimmste ist das Gefühl, ihn nicht mehr zu kennen.
 

Nicht zu wissen, was er tut. Nicht zu ahnen, was er macht.

Er ist unberechenbar geworden.

Das macht mir Angst.

Ich habe das Gefühl, die ganze Zeit einem Phantom hinterher gerannt zu sein.

Aber ich weiß, dass es nicht so ist.
 

Er hat mich geliebt. Da bin ich sicher. Es ist die letzte schöne Erinnerung, die mir in diesen Momenten bleibt.

"Warum hast du das getan?"

Er sieht mich an. Seine Augen sind rot, verquollen. Aber sein Ton ist sanft. Wie früher. Und doch ist er mir fremd.

Ich sitze hier. Und fühle mich stark. Plötzlich stark. Und frage mich warum.

Ich sitze gefesselt an ein Heizungsrohr und fühle mich stark.

Es ist Ironie.
 

"Er wollte mich umbringen. Ist dir das egal?"

Ich kann fragen, was ich wissen will. Und ich werde es tun.

"Nein. Aber wie konntest du ihn umbringen?"

Er hebt die Stimme. Er wird mich schlagen. Er wird mir etwas antun.

Aber das wird er sowieso. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Frag ihn. So willst du sterben. Du willst wissen, warum. Also frag ihn.
 

Das ist vielleicht die letzte Chance.

"Er hat Jo getötet. Hättest du ihn gefragt, warum er das getan hat?"

"Er war mein Vater."

Er klingt so leise. So schwach.

"Ich weiß. Aber ich, ich wäre gerne deine Frau."

"Sei still!"
 

Laut. Er schreit. Wut. Aggression.

"Ich habe dich geliebt! Und du bringst ihn um! Ich wollte, dass wir Kinder haben! Hier! In diesem verdammten Haus. Er sollte Samstags zu uns zu Besuch kommen und mit seinen Enkelkindern über die Wiese, den Strand toben. Und du bringst ihn einfach um!"

Er denkt nur an sich. An sich.
 

"Was ist mit Jo?"

"Jo? Jo! Was soll schon mit ihr sein? Sie ist tot. Wer war sie schon? Ein kleines Neger-Mädchen, nichts weiter!"

Das ist nicht wahr.

Das ist nicht wahr.

Sie ist tot.

Aber sie hatte ihre Würde.

Ich will nicht, dass er so über sie spricht.
 

Das ist verdammt noch mal nicht wahr.

In mir kommt es hoch. Wut.

Es tut weh. Ihn so reden zu hören. Über einen Menschen, der mir wichtig war.

Das ist nicht wahr.

Wer war sein Vater?

"Und wer war dein Vater? Ein reicher, alter Sack, ein Perverser, der sich Mädchen in einem Keller gehalten hat! Nur, weil er keinen ordentlichen Beruf erlernen konnte!"

Es geht mir besser. Und doch schlechter. Jo ist nicht verteidigt.

Da ist wieder das Gefühl in meinem Bauch. Das, was raus will und es doch nicht schafft.
 

Wie konnte er nur so etwas sagen.

"Nimm das zurück! Was weißt du schon? Eine kleine Nutte wie du!"

Schimpf mich Nutte. Schimpf mich Nutte.

Aber beschimpf nicht Jo.

Ich fühle mich stark.

Und gleichzeitig doch hilflos.

"Du weißt genau, dass ich Recht habe."
 

Es kam leise. Zu leise, um überzeugend zu wirken. Aber laut genug, um gehört zu werden.

Von ihm.

Tiger.

Ich verstehe ihn nicht. Wo ist er? Was ist mit ihm?

Ich sehe plötzlich alles in ihm. Meinen Bruder, Mutter, Elefanten.

Meinen Vater.

Ich will mich endlich wehren.

Endlich.
 


 


 

Hm........ des Verhältnis ist schon etwas auseinandergegangen....
 

Ich hoffe die Story gefällt euch immer noch .... :)
 

lg

euere
 

_aliz_



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-11-29T11:38:52+00:00 29.11.2008 12:38
wah gänsehaut :)
einfach macht deine fanfic..schreib schnell weiter :D
lass uns nicht so lange warten ;)
Von: abgemeldet
2008-11-27T18:28:50+00:00 27.11.2008 19:28
cooles kappi
auch wenn es ziemlich traurig ist....

Kais verhalten ist unter aller sau.... also echt
aber wahrscheinlich hat ihn der Tod seines Vaters
ganz schön mitgenommen

aber naja ich freu mich auf das nächste kappi
Von: abgemeldet
2008-11-27T18:17:12+00:00 27.11.2008 19:17
oh nein... ich ahne schlimmes....

ich habe immer noch die hoffnung gemacht es wird alles gut
aber das... das ist ja... schrecklich... *sich tränen bild*

meinem traumpaar gehts schlecht...


schreib schnell weiter....
und sag mir bitte wieder bescheid...

therry
Von: abgemeldet
2008-11-27T17:17:29+00:00 27.11.2008 18:17
echt ein tolles kapitel!
aber kai's verhalten, naja.

bin echt gespannt wie's mit den beiden weitergeht. ^^

freu mich voll auf's nächste kapitel! ^^

lg
lara
Von:  kikotoshiyama
2008-11-26T13:51:50+00:00 26.11.2008 14:51
Wow!
Hammer Kappi^^
Es ist echt beneidenswert,wie du Hilarys Gefühle und Gedanken rüber bringst!!!
Bin mal gespannt wie es mit denn beiden weiter geht.
Cu kiko
Von:  Alex_Dryden
2008-11-25T18:17:49+00:00 25.11.2008 19:17
Wow, das war mal richtig geil und so schön lang^^
Echt das is soo klasse und gefühlvoll geschrieben, man konnte richtig mit fühlen.
Aber ich finde Kais Verhalten voll scheiße. Ey wie kann er das machen, ich dachte er lieb sie. Aber ich hoffe ja das es noch gut ausgeht für die beiden.

Bitte bitte schreib schnell weiter, ich bin so gespannt.

Ciao Kai-Kai^^
Von:  Kuro_Tori
2008-11-25T18:09:59+00:00 25.11.2008 19:09
hach wie toll... deine ff gefällt mir echt gut!
Ich bin zufällig drauf gegangen und war einfach interessiert daran.
Hoffentlich schreibst du auch schnell weiter ^^
Deine FF ist echt spannend.
Großes Lob.
Babju
Von:  _Bella_
2008-11-25T17:50:38+00:00 25.11.2008 18:50
hach mein heißgeliebtes paar geht langsam getrennte wege T_____T
*umfall*
das überleb ich nicht mehr lange
*schnief*
aber das kapitel an sich hat mir wieder sehr gut gefallen.
bis zum nächsten mal
*knuffz*
deine silly


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