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Sometimes in order to live you have to die

a little bit
von

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21. give him back to me!

Karyu

Dieses kleine Miststück. Wegen ihm hatte ich den ganzen Tag nicht wirklich schlafen können, weil er mich so wütend gemacht hatte. Sollte er doch in dem Sarg verschimmeln. Mein Blutdurst meldete sich und lenkte mich wunderbar von meinem Unmut ab.

Diese wunderbaren schmalen, dunklen Gassen eignete sich hervorragend um ungesehen durch die Stadt streifen zu können. Bald lief mir ein junger Mann über den Weg. Sein Blut schrie geradezu danach von mir getrunken zu werden.

Er war tot bevor er überhaupt verstehen konnte, was ich mit ihm anstellte. Sein Lebenselixier brachte mir neue Kraft. Kraft um die noch immer nicht abgeflaute Wut in mir bestens an der Person auszulassen, die sie hervorgerufen hatte.

"Steh auf!", brüllte ich und warf den Sarg so wie er war von seinem Podest. Jui fiel heraus, blieb regungslos liegen, noch immer geschwächt von meinem gestrigen Angriff auf ihn. War auch besser so, denn wenn er sich nicht wehren konnte machte es gleich noch viel mehr Spaß. Die eine Hand um seinen Hals gedrückt hob ich ihn auf, presste ihn energisch an die Wand.

"Ich sollte da weiter machen wo ich gestern aufgehört habe", knurrte ich ihm ins Ohr und befreite ihn mit der anderen Hand von seinen Sachen.
 

Jui

Nun war es also soweit. Brutal hatte er mich aus meinen Träumen an meinen früheren Herren geholt, verfestigte seinen Griff wieder um meinen Hals. Plötzlich fielen mir Worte ein, die Kaoru einmal zu mir gesagt hatte: nur das Sonnenlicht kann mich töten. War es dann nicht gleichgültig ob ich atmete oder nicht?

Ich wusste was jetzt passieren würde und ich versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Das rationale Denken übermannte die Panik. Keine Angriffsfläche bieten. Nicht provozieren. Nicht verkrampfen. Das hatte ich schon bei Daisuke gelernt. Denn auch wenn unser Verhältnis zueinander gut war – lange Zeit – er war es doch der meinen Willen gebrochen hatte, mir beigebracht hatte was in solchen Situationen zu tun war – oder besser gesagt – nicht zu tun war.

Also hielt ich ganz still. Hoffte schon wieder nur dass es bald vorbei sein würde …
 

Karyu

Grob presste ich meine Lippen auf die seinen, verschaffte mir gewaltsam Zugang in seine warme Mundhöhle. Ausführlich erkundete ich diesen warmen Ort. Stöhnte immer wieder ungehalten.

Meine freie Hand wanderte zu seinem Glied, pumpte es hart, damit es stand, nur um anschließend zu seinem Muskelring vorzudringen und hart und trocken in ihn einzudringen. Ja, ich stand auf diese Art von Sex. Ungehalten und schmerzhaft.

Ich ließ seinen Hals los um seine Arme um mich zu legen. Sollte er doch auch etwas tun. Über seine Seiten kratzend suchte sich meine rechte Hand den Weg zu meiner eigenen Körpermitte, damit ich meine eigene Erregung befreien konnte.

Für einige Augenblicke weitete ich ihn ein wenig, wollte es ein weniger einfacher haben, wenn ich in ihn eindrang.

"Mach dich auf was gefasst", keuchte ich ihm ins Ohr, grinste, als ich sein zittern bemerkte. Kaum hatten meine Finger seinen Körper verlassen ersetze ich sie durch meine erhitzte, pochende Erektion ersetzte. Ich ließ Jui keine Zeit um sich an mich zu gewöhnen, sondern stieß sofort hart und tief zu, schlang mir seine weißen Beine um meine Hüfte um noch tiefer zu gelangen.

Seine Kraft schwand, dass spürte ich, doch es war mir egal. Ich wollte meine Wut an ihm auslassen, mehr interessierte mich nicht.

Immer kräftiger und schneller stieß ich zu, trieb mich meinem Höhepunkt entgegen. Meine Fingernägel bohrten sich tief in das Sitzfleisch des Kleinen unter mir und ich ergoss mich laut aufstöhnend tief in der angenehmen Enge des Jungen. Kein Wunder, dass Kaoru so an ihm hing. Meinen Höhepunkt genießend versenkte ich mich noch einige Male in der Person vor, dann zog ich mich zurück, ließ Jui einfach von mir abfallen.
 

Jui

Kraftlos sank ich zu Boden. Denn Fall nur noch durch die Wand gebremst an der ich hinab sank. Selbst wenn ich die Kraft dazu gehabt hätte, hätte ich mich nicht mehr bewegt. Die wunden in mir verheilten nur langsam. Viel zu langsam. Ich blutete.

Schnell vergrub ich die Erinnerungen an das Geschehene, wollte nicht weinen. Wollte nie wieder einen Gedanken daran verschwenden. Blieb einfach nur regungslos liegen, wollte vergessen, oder noch besser: gar nicht mehr wahrnehmen. Hoffentlich hatte Karyu jetzt genug.
 

Karyu

Ohne weiter auf Jui zu achten zog ich mich an und ging Richtung Ausgang. Wenn der Bastard jetzt verrecken sollte war es mir egal. Mir war nur Kaoru wichtig und bis jetzt hab ich noch jeden anderen Fallen gelassen, nachdem ich mich mit ihm begnügt hatte.

"Ich werde jetzt deinem lieben Kaoru erzählen, was du getan hast. Und du kannst nichts dagegen machen, schwach wie du bist. Sowohl körperlich, als auch geistlich." Ein hämisches Grinsen legte sich auf meine Lippen, liebte ich es doch meine Opfer, und ganz besonders ihn, zu erniedrigen.

Die schwere Eisentür hinter mir schließend schickte ich meine Gedanken in die Welt hinaus, auf der Suche nach Kaoru, teilte ihm mit, dass ich ihn ihm Kolosseum treffen wollte.

Wenn er wusste, dass sein geliebter Jui einfach durch den nächst besten ersetzte, der ihm über den Weg lief, würde er ihn sicher nicht zurück wollen und dann war meine Chance gekommen.
 

Kaoru

Langsam schien es mir zur Gewohnheit zu werden, Jui hinterher zu jagen, ihn zu suchen und jederzeit mit dem schlimmsten zu rechnen. Doch ich wusste genauso gut, dass ich dem niemals müde werden würde, niemals aufgeben würde, dafür liebte ich ihn zu sehr. Früh am nächsten Abend - nachdem ich den Rest der vorangegangenen Nacht die halbe Stadt erfolglos durchsucht hatte - machte ich mich wieder auf den Weg. Rom kam mir mit jedem vergeblichen Meter noch größer vor, unendlich.

Nebenbei stillte ich meinen Durst, schenkte dem Trinken kaum Beachtung und hätte Sekunden später nicht einmal mehr sagen können, ob mein Opfer ein Mann oder eine Frau gewesen war. Es war mir egal. Mir war nach Grausamkeit zu Mute, danach jemanden zu quälen und bevorzugt würde es Karyu sein.

Dann nach schier endlosen Stunden machte er sich wieder bemerkbar.. und ich verlor keine Sekunde an den Ort zu gehen, den er mir mitgeteilt hatte.
 

Karyu

Ich stand inmitten dieses riesigen, ehrwürdigen Gebäudes, stellte mir vor, wie die Tribünen mit Menschen gefüllt seien und mich bejubelten. Ein köstliches Gefühl und eine Wohltat für mein Ego. Die Arme weit ausgebreitet stand ich einfach so da, angestrahlt vom Licht der Sterne, welches ich in all der Zeit zu lieben gelernt hatte. Ich spürte das Eintreten meines Liebsten, drehte mich zu ihm hin und sah ihm liebevoll entgegen. Bewunderte seinen wunderschönen Körper, der, so schien es mir, heute sogar noch schöner war den je, denn er war wütend und es stand ihm so vorzüglich, dass ich mich am liebsten an mich reißen und von ihm genommen werden wollte.
 

Kaoru

Es war ein Stich im Herzen Karyu wieder zu sehen, nach all der Zeit den vielen Ewigkeiten die wir voneinander getrennt gewesen waren, aber ich ließ mir nichts anmerken, erlaubte es mir nicht. Er war genauso schön wie eh und je und schien ebenso von sich selbst überzeugt, was mich irgendwie schon immer fasziniert hatte. Trotzdem war er heute keine Konkurrenz mehr zu Jui und das Wissen - oder die Vermutung - darüber, was er meinem Liebsten angetan hatte, ließ die Wut in mir weiter und weiter kochen.

Ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht sofort auf ihn loszugehen. Schließlich war er der einzige, der mich zu Jui bringen konnte, da würde es mich nicht viel weiter bringen, wenn ich ihn nun sofort umbrachte... so groß die Versuchung auf sein mochte.

"Wo ist Jui!?", fragte ich ihn ruhig und gefasst, ließ ihn meine Wut jedoch deutlich spüren. "Was willst du von ihm!? Und was willst du von mir!?"
 

Karyu

"Jui? Was weiß ich. Weit weg hoffentlich. Was ich von ihm will? Dass er seine schmutzigen Finger von dir lässt. Und von dir? Von dir will ich nur dich selbst, mit einer hübschen kleinen Schleife. Ich will dich und die Zeit zurück, in der wir einst Gefährten waren. Niemand hat mich bisher so fasziniert wie du", beantwortete ich ihm seine Fragen und erlaubte es mir auf ihn zu zugehen.

"Deinen Schoßhund hast du aber schlecht trainiert muss ich sagen. Er hat dich einfach ersetzt. Verführt hat er mich um so an die Befriedigung zu kommen, die - wie sagte er doch gleich? - bei dir nie bekommen hätte. Er ist dir dankbar, dafür dass du ihn aus diesem Loch geholt hast, aber er will nicht länger etwas mit dir zu tun haben", erzählte ich meinem Angebeteten und strich ihm sanft über die Wange. Sie war warm. So herrlich warm, dass man meinte er würde kochen vor Wut, auch wenn ich wusste, dass da nur das Blut seiner Opfer war.
 

Kaoru

Tief durchatmend schloss ich für einen Moment die Augen, als ich seine Hand auf meiner Haut spürte, eine Berührung die so viele Erinnerungen wachrief und mich gleichzeitig schmerzhaft daran erinnerte, dass ich Jui nicht bei mir hatte... derjenige, der mich eigentlich so berühren sollte... Karyus Worte riefen bei mir nur ein schwaches Lächeln hervor.

"Netter Versuch... ich kenne Jui und ich weiß, dass er mich liebt, genauso wie ich ihn liebe. Daran wirst du nichts ändern und auch keine deiner Lügen.", erklärte ich ihm leise, wich vor der Berührung nicht zurück, duldete sie einfach. "Unsere gemeinsame Zeit ist vorbei,...

Karyu." Es war schmerzhaft seinen Namen wieder laut auszusprechen. "Und das wirst du auch nicht ändern, indem du mir wehtust. Jui hat nichts mit dem zu tun, was einmal zwischen uns beiden bestand, also lass ihn aus dem Spiel."
 

Karyu

"Zu spät", kicherte ich und schlang nun meine Arme um seinen Hals. Ich wollte ihm so gern wieder so nah sein. "Du glaubst, dass Jui dich liebt? Du hättest mal sehen sollen, wie lüstern er sich unter mir gewunden hat. Ist noch gar nicht so lange her." Spielerisch kraulte ich seinen Nacken. Wie seidig sein Haar doch war. "Ich liebe dich, Kaoru. Das weißt du", flüsterte ich ihm ins Ohr.
 

Kaoru

Bei seinen Worten verlor ich schließlich doch noch meine Fassung, so sehr ich auch versuchte, es zu verhindern... eigentlich war ein Blutbad an einem derart öffentlichen Raum nicht die beste Idee. Doch wie er sich an mich schmiegte, seine Worte in meinem Ohr, das war genug und schnell packte ich ihn am Hals, so fest, dass es einen sterblichen längst tödlich verletzt hätte, stieß ihn von mir mit solcher Kraft, dass Karyu einige Meter weit durch die riesige Arena flog, bevor er auf dem staubigen Boden landete.

Schnell stand ich vor seiner am Boden liegenden, jämmerlich hustenden Gestalt, beugte mich zu ihm hinab, zog ihn wieder am Hals auf die Beine. "Du hast doch schon lange verlernt, was Liebe überhaupt bedeutet!"
 

Karyu

"Verlernt?", keuchte ich unter dem festen Griff meines Gegenübers. "Mein totes Herz schlägt einzig und allein für dich." Sein Griff nahm mir die Luft und von Sekunde zu Sekunde fiel es mir schwerer Worte und Gedanken zu formen. Um Kaoru weiterhin klar zu machen, dass er Jui nichts bedeutete sandte ich ihm Bilder von dem unwürdigen Wurm, wie er von mir verwöhnt wurde. "Soll ich noch ein paar Details hinzufügen?", presste ich hervor. "Vorhin hat er sich mir noch hingegeben. Du warst ihm egal." Sein Klammergriff war noch immer unerbittlich. Nicht einmal mit meinen Kräften schaffte ich es diesem zu entkommen und würde auf Grund meiner Unsterblichkeit und Kaorus Hass, der mir mehr wehtat als alles andere, bis in alle Ewigkeit hier hängen ohne ein Ende zu finden.
 

Kaoru

Die Bilder taten weh... sie brachen mir das Herz, doch nicht weil ich dachte, dass Jui sich Karyu freiwillig hingegeben hatte, sondern vielmehr weil es meine Schuld war, dass wieder jemand sich an Jui vergangen hatte. War es nicht irgendwann einmal genug? Durfte er nicht endlich mal in Ruhe leben, ohne Kummer und Sorgen und Schmerz?

Noch einmal drückte ich fester zu, bevor ich den Mann, den ich einst geliebt hatte, losließ. Es hatte ja doch keinen Sinn. Nein, eigentlich war es egal, was mit Karyu geschah oder was aus ihm wurde, zuerst musste ich Jui finden. "Bring mich zu ihm!", befahl ich herrisch, ließ in meinem Ton keine Widerrede zu und hoffte nur für ihn, dass er der Order freiwillig Folge leistete. Ich hatte genug von ihm, von dem allen hier, wollte nur noch zu Jui und ihm tausend Mal sagen wie sehr ich ihn liebte. Karyu weckte zu viele Erinnerungen in mir und nicht alle von ihnen waren gut... es waren Dinge, die ich verdrängen wollte, die in der Vergangenheit begraben lagen und dort auch bleiben sollten.
 

Karyu

Mein Hals schmerzte und ich hatte das Gefühl, dass Kaorus Griff ihn deformiert hatte. Sacht fuhr ich mit meinen Fingern über die weiche Haut, stellte fest, dass noch alles halbwegs in Ordnung war.

"Dich zu ihm bringen. Nein, verlang das nicht von mir. Warum ist dir dieses Stück Dreck so viel wichtiger als ich?", fragte ich ihn. Auch ich hatte meinen Stolz und der fühlte sich verletzt. In einer anderen Situation hätte ich seinem Befehl folge geleistet, aber nicht jetzt. Also rappelte ich mich auf, klopfte ruhig den Sand aus meinen Sachen, bevor mein Geduldsfaden endgültig riss und ich Kaoru anbrüllte:

"Ich habe ihn zerbrochen. Ihm erzählt, dass du nur ein Spielzeug in ihm gesehen hast um dich an ihm zu ergötzen. Wenn ich es wollte würde er sich mir wieder und wieder hingeben. Du bist Geschichte für ihn!"
 

Kaoru

Ich wandte mich von ihm ab, konnte ihm nicht mehr ins Gesicht sehen. "Wenn du dir dessen so sicher bist, kannst du mich auch zu ihm bringen. Dann kann er mir selbst sagen, dass er mich nicht mehr will. Wenn es so ist, dann soll es wohl so sein, aber es ist nicht an dir diese Entscheidung zu treffen." Und ich war mir sicher, dass Juis und meine Beziehung mittlerweile so gefestigt war, dass Karyu sie nicht so schnell und einfach zerstören konnte. Nein, nicht jetzt, nicht irgendwann. Ich liebte Jui und Jui liebte mich, so einfach war es und es war sein Problem, wenn er das nicht akzeptieren konnte.

Alles in mir schrie danach mich auf Karyu zu stürzen, ihm jeden einzelnen Knochen im Leib zu brechen und ihn dann hilflos hier liegen zu lassen, doch noch hielt die Vernunft dagegen...

Karyu Es ließ ihn einfach kalt. Machtlos, entwaffnet und jeglicher Hoffnung auf ein zusammen beraubt ließ ich mich zu Boden fallen. Es war vorbei. Ich wusste, dass, wenn die beiden sich sahen, all mein tun umsonst war und Kaorus Desinteresse...gab mir den Rest. Meine Sicht wurde zusehends rötlicher. Schuld waren die Tränen, die sich in meinen Augen sammelten.

Zitternd erhob ich mich wieder, schritt schweigend an Kaoru vorbei, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.

"Folge mir", flüsterte ich ihm noch über die Schulter zu.

Wie sterbliche legten wir den Weg zurück, den ich vorgab. So brauchten wir länger und ich hatte einige wertvolle Augenblicke mit Kaoru mehr. Kaum bei meinem Haus angekommen führte ich ihn auch schon hinab in den Keller und hielt vor der schweren Holztür. "Er ist da drin", gab ich von mir, ehe ich mich abwandte und mich meine Füße noch oben auf den Balkon führten. Ein Teil meines Inneren sehnte sich nach der Sonne
 

Kaoru

Als wir endlich unser Ziel erreichten, verschwendete ich keinen weiteren Gedanken an Karyu und stürmte sofort in den Raum. Dort lag er, am Boden und schwach. Kaum einen Blick warf ich auf ihn, schon lagen wir uns in den Armen. Ich hielt ihn fest wie nie zuvor, konnte die Tränen der Erleichterung kaum zurückhalten und schwor ihm leise, ihn nie wieder loszulassen. Es war eine solche Erleichterung ihn wieder wohlbehalten - mehr oder minder zumindest - bei mir zu haben.

"Es tut mir Leid...", murmelte ich leise, konnte die Selbstvorwürfe nicht länger zurückhalten, denn schließlich war es doch allein meine Schuld, was passiert war.“Es tut mir so leid... bitte verzeih mir..."
 

Jui

So fest wie meine Kraftlosigkeit es zuließ krallte ich mich in Kaorus Bluse.

"Du bist da ..." hauchte ich leise, fast ungläubig. "Kao ... lass mich nie los, hai?" das er jetzt hier war bewies mir das er mich noch wollte, das er nicht bereit war mich wegzuschmeißen. Doch das Geschehene hatte mir in gewisser weise Angst gemacht und ich war glücklich wieder in seinen Armen zu liegen, auch wenn die Schmerzen in meinem Unterleib dadurch nur noch schlimmer wurden.
 

Kaoru

"Natürlich bin ich da...", erwiderte ich atemlos.“Ich werd dich bis in alle Ewigkeit festhalten... dich nie wieder allein lassen..." Vorsichtig wiegte ich ihn weiter in meinen Arm und genoss das Gefühl ihn endlich wieder halten zu können, denn der Tag ohne ihn war mir vorgekommen wie ein ganzes Jahrhundert. Doch irgendwann zwang ich mich dazu, mich ein Stück von ihm zu lösen, sah ihn ernst an. "Was hat er dir angetan? Und vergiss bitte alles, was er dir vielleicht erzählt hat..."
 

Jui

Immer mehr verzog ich mein Gesicht als er meinen Körper zu stark bewegte. Die immer noch offenen Wunden rieben aneinander. Ein schmerzerfülltes Keuchen verlies meine Lippen.

Ich lehnte mich wieder an ihn, ohne auf seine Worte einzugehen, ich konnte es schon gar nicht mehr. Ich war zu schwach um mich aufrecht zu halten, sah auch keinen Grund mehr es zu tun.

Mir wurde schwindelig und ich schloss die Augen.

"Kao ..." meine Stimme wurde leiser, brüchiger.
 

Kaoru

Geschockt beobachtete ich, wie Juis Zustand innerhalb von Sekunden schlechter und schlechter wurde. Irgendwie konnte ich mir nach den Bildern, die Karyu mir gesandt hatte, denken woran Juis Schmerzen lagen. Und überhaupt musste er durstig sein... denn ich zweifelte daran, dass sich Karyu sonderlich darum gekümmert hatte, ob Jui genügend Blut bekam oder nicht.

"Trink...", wies ich ihn leise an, schob seinen Kopf etwas näher an meinen Hals. Es war mir gerade egal, dass Karyu noch irgendwo in der Nähe war, dass er seine verdiente Strafe noch längst nicht bekommen hatte oder möglicherweise noch andere Pläne schmiedete... sollte er nur kommen...
 

Jui

Meine Zähnen senkten sich in seinen Hals und mit jedem Schluck den ich nahm spürte ich wie der Schmerz nachließ, die Wunden in mir sich schlossen und mein Körper immer lebendiger wurde bis ich von ihm abließ.

Meine Hände verschränkten sich in seinem Nacken und er zog mich mit in eine stehende Position.

"Danke Kaoru ... ich hatte Angst du würdest mich nicht finden ..." oder nicht finden wollen ... doch den Gedanken verdrängte ich wieder. Wenn ich schon nur Kaorus Spielzeug war dann wollte ich es noch möglichst lange bleiben, am liebsten für die Ewigkeit. Vorsichtig kuschelte ich mich an seine Brust, lies ihn mich einfach nur in den Armen halten.
 

Kaoru

Am liebsten wäre ich noch Stunden so stehen geblieben. Es war eine Erleichterung, dass es Jui besser zu gehen schien, nun da er wieder etwas zu sich genommen hatte.

"Ich würde dich immer und überall finden, Jui, und wenn ich dafür jeden Stein auf der ganzen Welt zweimal umdrehen müsste.", versprach ich leise, streichelte über seinen Rücken und seinen Nacken und wollte ihm einfach nur noch nahe sein. "Ich verstehe nur nicht, warum man uns unser Glück nicht einfach gönnen kann...", fügte ich seufzend hinzu, sah wieder Karyus Gesicht vor meinem inneren Auge und spürte die Wut, die immer noch vor sich hin köchelte... aber sollte ich ihn wirklich töten? Konnte ich es? Schließlich war er immer noch mein ehemaliger Gefährte, ein einstmals gute Freund und auch Geliebter und seine Taten waren einzig von seiner Eifersucht getrieben - was sie natürlich nicht im Mindesten besser machte.
 

Jui

Langsam wurde auch mein Griff um ihn fester. ihr realisierte wieder wo wir waren und ich wusste das Karyu noch hier war. Würde er mir doch noch wehtun können? War ich überhaupt sicher? In Kaorus Armen, doch in Karyus Wohnung, meine Panik überkam mich wieder. Was wenn er Kaoru wehtun konnte so wie er es bei mir getan hatte? Er war skrupellos und durchtrieben, das hatte ich schnell gemerkt.

Fast schon ruckartig löste ich mich von Kaoru, zog mich wieder an. Doch dann blickte ich mich wieder verwundert zu Kaoru um.

"Wir müssen hier weg, schnell, eh dieses Monster wiederkommt!"
 

Kaoru

"Keine Sorge, ich werde nicht zulassen, dass er dir wieder wehtut, Jui!", versicherte ich ihm nochmal, nahm jedoch sofort seine Hand fest in meine, drückte sie, bevor ich ihn hinter mir zur Tür zog. "Aber lass uns verschwinden...", stimmte ich ihm zu, freute mich mehr denn je darauf den Rest der Nacht mit ihm alleine zu verbringen, einfach nur einander in den Armen liegend, über sinnlose Dinge reden... die gemeinsame Zeit genießen, die mit jedem dieser schmerzvollen Erlebnis umso kostbarer zu werden schien.

Schnell gingen wir die Treppe hinauf, mit jedem Schritt wurde ich schneller, nicht aus Angst vor Karyu zwar, doch vielmehr aus Angst davor, was ich ihm vielleicht noch antun würde, wenn wir nicht schnell von hier verschwanden.
 

Karyu

Ich hatte die ganze Szenerie dort unten abwechselnd aus ihren Augen beobachtet. Kaorus liebevolle Art mit seinem neuen Gefährten umzugehen, zerriss mein kaltes, totes Herz in unzählig viele, unzählig kleine Stücke. Einzig und allein Juis Angst bereitete mir ein wenig Freude.

Dann sah ich, dass die beiden gehen, beinahe Fluchtartig mein Heim verlassen wollten. Aber ich konnte Kaoru nicht so ohne weiteres gehen lassen. Er sollte sich nicht sang und klanglos wieder aus meinem Dasein zurückziehen wie damals. Also stellte ich mich den beiden in den Weg. Eindringlich und flehend sah ich Kaoru in die Augen, flüsterte:

"Geh nicht."
 

Kaoru

Ich musste mich zusammenreißen überhaupt stehen zu bleiben. Es tat weh Karyu anzusehen und das angstvolle Zittern, das durch Juis Körper ging, machte es nicht gerade besser. Meine Gefühlswelt befand sich in vollkommenem Chaos, einerseits voll Wut, auf der anderen Seite war da Schmerz und Trauer, Emotionen die sich nicht so schnell und einfach miteinander vereinbaren ließen.

"Wieso? Nach allem, was du Jui und damit auch mir angetan hast?", fragte ich weiterhin äußerlich so ruhig wie möglich. "Es hätte schön werden können, Karyu... nach all der Zeit, dass wir uns endlich wieder sehen. Aber so... es hat keinen Sinn."
 

Karyu

"Nicht einmal einen winzigen? Gibt es keine Hoffnung?"

Kaorus starrer Blick und seine viel zu ruhige Art machten mir deutlich, wie ernst er das Gesagte meinte. Es war zu Ende. Aus und vorbei. Da war nichts mehr zu machen. Ich gab mich geschlagen und trat einen Schritt zur Seite, sodass die beiden gehen konnten um ihre Zweisamkeit zu genießen.
 

Kaoru

"Es tut mir leid...", sagte ich leise und meinte es auch so. So gerne hätte ich mit ihm über alte Erinnerungen gesprochen, die vergangenen Zeiten und alles was in der Zwischenzeit passiert sein mochte, doch selbst wenn ich mich hätte überwinden können ihm nun noch zu verzeihen, konnte ich das Jui nicht antun. So hielt ich meinen Blick nur noch einige Augenblicke auf ihn gerichtet, bevor ich mich zwang mit Jui zusammen das Gebäude zu verlassen.

An der Tür drehte ich mich noch einmal zu Karyu um. "Ich bin mir sicher, dass wir uns irgendwann in der Zukunft wieder sehen werden... vielleicht hast du ja bis dahin gelernt mit deinen eigenen Gefühlen umzugehen und wir können noch mal über alles reden."

Karyu

Ich hörte seine Worte, aber sie ergaben keinen Sinn für mich. Was nützte es auch zu reden, wenn ich ihn nicht haben konnte, denn das war es doch was ich in meinem tiefsten Inneren begehrte. Seine Gefühle zu Jui würden immer über dieser Unterhaltung schweben und das würde nichts bringen.

"Dein Mitleid kannst du dir sparen", giftete ich ihn an und zog mich in mein Wohnzimmer zurück. Ich wartete bis die beiden gegangen waren, ehe ich in meiner Wut alles zertrümmerte, was mir in die Finger kam. Als ich spürte, wie die ersten warmen Sonnenstrahlen über diese wundervolle Stadt krochen, stellte ich mich wieder auf den kleinen Balkon, breitete die Arme begrüßend aus und sandte Kaoru diesen herrlichen Anblick, ehe meine Existenz für immer beendet war.
 

Kaoru

Ohne noch einen weiteren Blick zurück, gingen wir unseres Weges. Die milde Nachtluft war erfrischend und befreiend, angenehm nach der stickigen Lust in dem Haus und auf gewisse Weise ein Zeichen unserer Freiheit. Vielleicht wurde ich aber auch nur zu sentimental in diesem Moment.

Doch so gerne ich auch sofort nach Hause gegangen wäre, war mir auch klar, dass uns beiden Blut sehr gut tun würde, Jui vor allen Dingen, noch mehr als mir selbst. So blieb uns nichts anderes als noch auf die Jagd zu gehen, doch das Glück war ausnahmsweise scheinbar einmal auf unserer Seite und die Sache ging schnell und sauber – was für ein Ausdruck in dem Zusammenhang... - von Statten und wir konnten schnell nach Hause zurückkehren. In Sicherheit.
 

Jui

Ganz still und stumm hatten wir uns genährt. Ich wusste auch gar nicht was ich hätte sagen sollen. Dieser Mann, Karyu, muss Kaoru etwas bedeuten, sonst hätte er kaum so geredet.

Aber es war nicht an mir zu entscheiden wem Kaoru seine Aufmerksamkeit schenkte und wem nicht und ich sollte lieber die genießen die ich bekam. Wer weiß wann sie ein Ende haben würde?

Weiterhin stumm begaben wir uns wieder zu Kaorus Wohnung, wo er mich stumm ihn unser Schlafzimmer zog.
 

Kaoru

Plötzlich war es mir egal, dass es noch einige Stunden vor Sonnenaufgang war. Sobald wir das Schlafzimmer betraten wollte ich mich nur noch hinlegen und ganz in Ruhe die Nacht zu Ende gehen lassen. Wir hatten definitiv genug Aufregung gehabt für die nächsten hundert Jahre, wenn nicht sogar mehr und die Dunkelheit eines Sarges schien gerade einladender denn je.

So lagen wir kurze Zeit später schon nah aneinander gedrängt da, sanft streichelte ich über Juis Bauch, wollte damit nichts anderes als ihn und mich gleichermaßen zu beruhigen. Als hätte ich es geahnt...

Als die Sonne draußen langsam aufging, verschwand die Dunkelheit um mich herum und für einen viel zu langen Moment konnte ich nur noch das gleißende Sonnenlicht sehen, spürte einen allumfassenden Schmerz, als würde mein eigener Körper in Flammen stehen...

Karyu...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-07-07T14:56:52+00:00 07.07.2011 16:56
Ui, ui da begang Karyu eiskalten Selbstmord...schade, aber ich kanns auch ein bissle verstehen.
Klasse Kapitel!!!
Sehr spannend!!
LG -^.^-
Von:  Ilona_Delagun
2008-04-29T10:43:52+00:00 29.04.2008 12:43
Okay ich bin etwas spät dran mit meinem Kommi. Sry
Und ich muss sagten, dass mir dieses Kapitel sehr gut gefällt. das Karyu so eifersüchtig ist, ist echt hart für Jui und vorallem für Kaoru. Können die beinden nicht einfach mal etwas Ruhe haben. Ich denke wir laae würden es ihnen gönnen.

Die Gefühle, die Karou Karyu gegenüber hat sind wundervoll beschrieben, man kann regeltrecht den Streit in ihm mitfühlen.

das Jui schon wieder leiden muss. Er tut mir so leid. Aber er kann ja immer auf Kaoru zählen.

Sehr schön ist auch das Ende. Es kommt total toll rüber. Meine Hochachtung

Ilona
Von:  Ino_Hana
2008-04-27T14:16:43+00:00 27.04.2008 16:16
Grr,
es ist besser das karyu die beiden hat gehen lassen. Was er sich geleistet hat ist unter aller Sau und dann glaubt er echt das Kaoru noch zu ihm zurückkehrt? Nya, die Hoffnung stirbt ja zuletzt. ^.^
Aber gut das Kaoru Jui noch rechtzeitig gefunden hat und ihn da wegbringen konnte.
Immer passiert Jui sowas. Gerade ihm gönnt man es doch endlich glücklich zu werden, vorzugsweise mit Kaoru.
Ein schönes Kapitel, auch wenn ich zwischendrin Mordgedanken an Karyu gehegt habe. Freu mich aufs nächste ^^

LG Taka


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