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Blood On My Hands

Itachi x Kisame
von

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So folgt eines gleich dem anderen...

Die Sonne kitzelte seine Nase, als er am Morgen aufwachte. Als er die Augen aufschlug, hörte er bereits die ersten Geräusche im Haus. Ihm fiel gleichzeitig auf, dass die Geräusche sehr hektisch klangen. Eher ungewöhnlich für seine Eltern.

Schwerfällig stand er auf und schaffte es, sich umzuziehen. Während er immer wacher wurde, kam ihm immer deutlicher jede Einzelheit des gestrigen Vorfalls in Erinnerung. Und dann schaltete sich sein erlerntes Anbu-Wissen ein. Ihm wurde langsam klar, was er da wirklich angerichtet hatte. Für einen Moment schlich sich das nackte Entsetzen in seine Gedanken und er erstarrte.

Dann hörte er seinen Vater heraufkommen. Lautstark verlangte er, dass Itachi ihn hereinließ. Verwirrt öffnete Itachi ihm, denn sonst rief das Familienoberhaupt ihn um diese Zeit nur zum Frühstück. Fukago stürmte herein und fixierte ihn aufgebracht. Itachi stand da und musterte ihn nur fragend.

„Wo warst du vorgestern Nacht?“, fragte Fukago forsch.

Itachi spürte, wie er zusammenzuckte, doch da Fukago keine Reaktion darauf zeigte, schien er es nicht wahrgenommen zu haben. Für Itachi war diese Frage nach dieser Nacht gerade jetzt ein wunder Punkt. Es war die Nacht gewesen, als er und Kisame sich am buddhistischen Tempel getroffen hatten. Und wo Shisui sie beobachtet haben musste. „Ich war Zuhause.“, antwortete Itachi.

Fukago runzelte die Stirn und sah ihn forschend an. „Das kann nicht sein, du warst nicht hier!“, hielt er dagegen.

Itachi zitterte beinahe. Sollte sein Vater etwa etwas mitbekommen haben? Oder hatte er geschaut, ob er in seinem Zimmer war?

„Also?! Wo warst du?“, forderte Fukago.

Doch Itachi stand nur da und reagierte nicht weiter. Was sollte er denn sagen? Angst, ja fast Panik, Verwirrung und Entsetzen lähmten seine Gedanken.

Fukago packte in plötzlich an den Schultern. Ein fester Griff. „Sag mir jetzt sofort, wo du warst!“, forderte er wieder.

Und erhielt wieder keine Antwort. Itachi schaute ihn nur angsterfüllt an. Beinahe glaubte Fukago sogar Panik in seinen Augen zu lesen. Und warum? Sollte Shisui Recht behalten haben? „Warst du vorgestern am Tempel draußen?“, fragte er gezielt.

Wieder keine Reaktion, nur die blanke Panik in den Augen Itachis. Und die ließ Fukago nun keinen Zweifel mehr daran, dass der Junge zumindest an diesem Abend am Tempel gewesen war. Er kniff die Augen zusammen. „War Hoshigaki dabei?“, fragte er.

„Nein!“, flüsterte Itachi, erschrocken über diese präzise Frage. Wie kommt er darauf?

„Und ob er das war!!“, fluchte Fukago laut.

Itachi hatte im gleichen Zuge mit diesem Satz mit einer ordentlichen Schelle gerechnet, doch die blieb aus. Itachi konnte sich nicht rühren, nicht einmal mehr klar genug denken. Das einzige was er noch konnte, war, seinen Vater entsetzt anzusehen.

„Was hat Hoshigaki mit dir gemacht?“, fragte Fukago.

Itachi zog für einen Augenblick die Augenbrauen zusammen. Hatte er da ein Bröckeln in der Stimme seines Vaters gehört? „Nichts.“, log er.

Doch gerade für diese Lüge kassierte Itachi eine Ohrfeige. Fukago hatte jedoch überraschenderweise nicht so stark zugeschlagen, wie Itachi es von ihm kannte.

„Lüg nicht! Ich weiß ganz genau, was da passiert ist!“, schrie Fukago ihn an.

Wieder tauchte Entsetzen in Itachis Augen auf. Er weiß es! Aber wie...?

Fukago schien das Entsetzen in den Augen seines Sohnes gar nicht zu bemerken. „Und ich lasse es nicht zu, dass dieser Fischmensch meinen Sohn vergewaltigt! Wie sieht das denn für die Clanfolge aus!!“

Itachis Entsetzen verschwand. Er hatte zumindest ein wenig gehofft, dass er jetzt endlich Zuneigung finden würde, doch die Hoffnung starb sofort wieder. Es ging hier also wirklich nur um Macht – nur um die Clanfolge, die beim Familienfest endgültig entschieden werden sollte.

„Ist das alles? Diese verdammte Clanfolge?“, fragte Itachi entrüstet.

„Was denn sonst? Die Clanfolge wird in den nächsten Tagen entschieden. Wie sieht das denn aus, wenn peinliche Fragen kommen?!“, antwortete Fukago.

Itachi konnte dazu nichts mehr sagen. Er schaute seinen Vater nur zweifelnd und enttäuscht an.

„Was diesen Hoshigaki angeht... Ich habe bereits eine Fahndung eingeleitet. Das Shisui mir davon berichtet hat, war keinesfalls verkehrt gewesen. Der arme Junge, dass er sich das ansehen musste!“, sagte Fukago.

Shisui?! Armer Junge?? Was soll das denn bitte?! Und was bin ich dann?! Itachi schaute ihn entsetzt an. Panik machte sich plötzlich wieder in ihm breit. Davon hat Shisui nichts gesagt! Er hat nicht gesagt, dass er meinem Vater alles erzählt hat!

Gerade als Fukago gehen wollte, drehte er sich rasch wieder um. „Wegen Shisui... Du musst aussagen!“, sagte er.

Itachi schwirrte der Kopf. Was sollte er? „Aussagen? Was denn aussagen? Wieso?“, fragte er irritiert.

Fukago knurrte. „Aussagen, was da am Tempel passiert ist... Und wo du gestern gewesen bist!“

„Gestern? Was hat das damit zu tun?“, fragte Itachi, immer noch irritiert.

„Du weißt es noch nicht?“, fragte Fukago, ihn einen Moment musternd.

„Was denn wissen? Was ist denn jetzt schon wieder los?“, fragte Itachi.

„Shisui ist tot! Ich dachte, du wüsstest das schon!“

Itachi blinzelte ihn an. „Wie bitte?“

„Und ich dachte, du wüsstest das...“, seufzte Fukago. „Shisui wurde ermordet im Park gefunden. Der Park hinter unseren Anwesen. Also mach dich fertig und dann komm runter. Sie warten nur noch auf dich.“, sagte er.

Langsam verflog Itachis Verwirrung und es machte endlich „klick“. Schließlich war er dafür verantwortlich. Aber er durfte jetzt nichts sagen, sich nichts anmerken lassen. Er durfte niemandem sagen, was er getan hatte. Was ihm eigentlich eher ungewollt passiert war.

Fukago stand noch einen Moment in Itachis Zimmer und versuchte irgendetwas im Gesicht des Jungen zu erkennen. Doch außer Entsetzen konnte er nichts anderes ausmachen. Kein Erkennen, keine Panik, dass er ertappt war. Und wenigstens das hatte er erwartet, denn er wusste, dass es nur ein Uchiha gewesen sein konnte.

Itachi nickte schwer. „Ich... bin gleich unten...“

Fukago ging wieder und Itachi musste Luft holen. Er dachte nicht nach, als er sich einen Zettel schnappte und darauf eine Nachricht kritzelte. Kaum, dass er sie fertig hatte, las er die Worte noch einmal: „Du musst verschwinden. Sofort!“ Was tu ich hier eigentlich?

Nicht wissend, ob es überhaupt gelesen werden würde, versteckte er den Zettel im Geäst des Baumes. Er wusste, dass Kisame wohl kommen würde – schon allein der Geschehnisse wegen. Er postierte den Zettel so, dass Kisame ihn sehen musste, er aber von unten nicht ersichtlich war. Dennoch wusste er nicht, ob Kisame ihn auch finden und lesen würde. Darum bittend, dass es so sein würde und Kisame auch darauf hören würde, ohne Fragen zu stellen, ging Itachi nach unten.
 

Sein Vater wartete bereits unwillig auf ihn. Neben ihm standen drei weitere Uchiha-Familienmitglieder: Inabi, Yashiro und Tekka Uchiha. Schon als Itachi Tekka sah, wurde ihm klar, dass es nicht ganz einfach werden würde. Schließlich hatte auch Tekka, wenn auch nur eines Auftrags wegen, ihn beobachtet. Andererseits... auch wenn sie jedes Geheimnis aus den Leuten herausholen konnten, bei ihren eigenen Leuten war dies sehr viel schwieriger.

Fukago nickte nur und ließ Itachi allein mit den dreien. Sie schauten sich erst um, dann baten sie Itachi, sich zu setzen.

„Wo warst du gestern Abend?“, fragte Inabi.

„Zuhause.“, war Itachis Antwort.

„Kann das jemand bezeugen?“, fragte Tekka und Itachi konnte den bösartigen Blick keinesfalls übersehen.

„Nein. Es bekommt ja eh keiner mit, wann ich da bin und wann nicht.“

„Hmm. Wie gut kanntest du Shisui?“, fragte Yashiro.

„Wir waren Freunde... Zumindest, bis es um die Clanfolge ging. Da hörte bei ihm die Freundschaft auf.“, sagte Itachi.

Die Augen der drei leuchteten auf. „Stellt das ein Motiv für dich dar?“, fragte Tekka.

Itachi fixierte ihn. Ein Motiv ist es, aber nicht für ihn. „Ja, aber nicht für mich. Mir war es völlig egal, wer hier die Clanfolge übernimmt.“

Yashiro runzelte die Stirn. Es kam ihm das erste Mal unter, dass einem Uchiha die Clanfolge völlig egal war. Und dennoch... es war noch lange nicht sicher, dass Itachi wirklich gestern Abend zu Hause gewesen sein sollte. „Das hat noch lange nichts zu heißen. Du kannst es nicht belegen, dass du hier gewesen bist.“

Doch noch bevor Itachi antworten konnte, tapste Sasuke in das Zimmer. „Er war es nicht! Ich hab meinen Bruder im Dojo gesehen. Er hat dort meditiert. Ich weiß, dass er das immer lange macht.“, winselte er.

Itachi schaute seinen kleinen Bruder überrascht an. Schließlich konnte der Kleine ja nicht wissen, dass Itachi sich diesmal kurz gehalten hatte und danach einen Kampf mit Shisui im Park hatte. Aber es kam ihm tatsächlich gerade recht, denn Sasuke gab ihm ein passendes Alibi.

Inabi und Yashiro nickten, Tekka fixierte die beiden Uchiha-Jungen misstrauisch. Er konnte diese Story einfach nicht glauben, aber dennoch war ihm klar, dass der kleine Uchiha wohl kaum instruiert worden sein konnte. Fukago und Mikoto würden dies nie tun, Itachi würde das wohl nicht einmal einfallen und der Kleine selbst, würde das wohl auch gar nicht mitmachen. Dennoch- „Stimmt das?“, fragte Tekka.

„Warum sollte Sasuke Blödsinn erzählen? Jetzt habt ihr jemanden, der es bezeugen kann, dass ich Zuhause war.“, antwortete Itachi.

Inabi schritt auf den kleinen Sasuke zu. „Danke, Sasuke. Nun geh wieder spielen, Kleiner.“, sagte er freundlich und schob den Jungen wieder hinaus.

„Da wäre noch etwas. Dein Vater hat da etwas verlauten lassen...“, begann Tekka und ein wissendes Grinsen umspielte seine Lippen, was jedoch kaum auffiel.

„Was hat er verlauten lassen?“, fragte Itachi bissig, obwohl ihm die Antwort fast schon klar war.

„Wir stellen hier die Fragen!“, fauchte Tekka und fing sich einen finsteren Blick von Inabi ein, der die Führung gleich wieder übernahm.

„Wo warst du vorgestern Abend?“

„Was hat das mit Shisui zu tun?“, fragte Itachi, ehrlich irritiert. Ich dachte, mein Vater hat eine Vermutung wegen Shisui geäußert und jetzt das? Was soll das?

„Fukago hat uns berichtet, was er von Shisui erfahren hat. Keine schöne Sache. Wie du sicher schon von ihm erfahren hast, wird Hoshigaki schon gesucht.“, erklärte Yashiro.

„Ich weiß.“ Itachi senkte den Blick.

„Wir wollen deinen Standpunkt dazu hören. Was ist da passiert?“, fragte Inabi.

„Meinen Standpunkt? Was wollt ihr hören? Das er kaltblütig über mich hergefallen ist? Wohl kaum? Ich will nicht darüber reden, also warum fragt mich eigentlich jeder danach!?“, fauchte Itachi.

„Hat er das denn getan?“, fragte Tekka hinterhältig.

„Er hat gar nichts getan!“, widersprach Itachi.

Wiederum runzelten sie die Stirn. „Shisuis Geschichte, beziehungsweise, die deines Vaters klingt aber ganz anders. Fukago sagt, er hätte dich gezwungen-“, begann Inabi.

„Hört auf! Mein Vater hat doch keine Ahnung! Gar nichts hat er!“

Wieder schauten sie ihn mit hochgezogenen Brauen und erstaunten Blicken an. „Möchtest du vielleicht woanders, oder besser gesagt allein darüber sprechen?“, fragte Tekka und fing sich erneut einen grimmigen Blick von Inabi ein.

Itachi zuckte zusammen und schaute sie mit einem Leuchten in den Augen an. „Ja... Vielleicht.“, antwortete er ruhig.

Inabi musste unweigerlich lächeln. „Du kannst dir aussuchen, wo.“, sagte er.

Itachi dachte einen Moment nach. Eigentlich war das sogar ganz gut. Doch sein Gedanke erschreckte ihn im gleichen Moment. Die drei vor ihm wurden ihm geradewegs zur Last. Sie stellten Fragen und sie wussten, wie sie fragen mussten, um an alle Informationen zu kommen. Es graute ihm davor, wenn sie wirklich alles herausfinden sollten. Und da Shisui seinen Senf nicht mehr dazugeben konnte, würde es leichter sein, sie vom Gegenteil zu überzeugen – nämlich das nichts passiert war. Andererseits würden sie ihm das wohl nicht glauben und es wäre sicherlich noch besser, wenn sie nie etwas von Itachi erfahren würden und nie irgendetwas von dem, was gerade gesagt wurde, je an die Öffentlichkeit käme. Und solange sie keine genaueren Informationen hatten, würden sie auch keinen Bericht schreiben, geschweige denn einen erstatten. Sie müssen verschwinden! Ich will nicht, dass es jeder hier erfährt!! Itachi zuckte innerlich zusammen. Hatte er das gerade wirklich gedacht? Hatte er das wirklich vor? Verdammt! Das ist der einzige Weg, dass nichts rauskommt! Und vielleicht kann ich auch Kisame beschützen...

Inabi, Yashiro und Tekka schauten ihn wartend an.

„Ich... weiß noch nicht wo... Kann ich mir das noch überlegen?“, fragte Itachi vorsichtig.

„Du hast einen Tag Zeit, es dir zu überlegen. Wir holen dich morgen ab.“, sagte Inabi.

Itachi nickte und die drei verließen das Anwesen. Dann atmete er tief durch und konnte noch immer nicht fassen, was er sich da gerade überlegt hatte. Erschrocken über sich selbst, vergrub er das Gesicht in den Händen. Dann atmete noch einmal tief durch und verließ den Raum. Ohne irgendwelche Worte ging er an der Familie vorbei, mit der er dieses Anwesen teilte und es wurde ihm wieder bewusst, dass er hier eigentlich gar nicht her gehörte. Mikoto war nicht seine Mutter, Sasuke nur sein Halbbruder und sein Vater... ja er war der einzige Blutsverwandte in diesem Haus. Haruna gab es nicht mehr und was seinen Vater anbelangte... blutsverwandt, das war alles was zwischen ihnen als Familie bezeichnet werden konnte. Sonst gab es da nichts. Gefühlsmäßig fühlte er sich in dieser Familie völlig fehl am Platz.

Den Rest des Tages schloss er sich in seinem Zimmer ein. Er musste sich bis zum morgigen Tag entscheiden, wo er sich mit Inabi, Yashiro und Tekka treffen wollte, um ihnen zu sagen was passiert war. Oder eher, um es ihnen nicht zu sagen.
 

Es war mitten in der Nacht, als ein leises Klappern ihn langsam weckte. Er kannte dieses Geräusch und es bereitete ihm sofort Sorgen, als ihm klar wurde, was es war. Er erhob sich und riss eilig das Fenster auf. Im ersten Moment war nichts zu sehen, doch dann war er urplötzlich vor ihm. Kisame Hoshigaki.

„Was willst du damit sagen?“, fragte Kisame als Begrüßung.

„Ja... schön, dich auch wieder zu sehen... Was will ich womit sagen?“, entgegnete Itachi müde und auch leicht gereizt.

„Damit!“, zischte Kisame und hielt Itachi den Zettel vor die Nase.

Itachi musste kurz genauer hinsehen, dann erinnerte er sich wieder. „Warum zum Henker kannst du nicht darauf hören und verschwinden! Ich schreib dir sowas doch nicht umsonst!“

„Warum?“, war Kisames einsilbige Frage.

„Warum? ...Ich hab Mist gebaut, verdammt!“

Kisame schaute ihn stirnrunzelnd an. „Wie soll ich das denn verstehen? Ist was passiert?“, fragte er.

Itachi hatte den besorgten Unterton keinesfalls überhört. Sein Blick ging seufzend zur Seite. „Shisui ist tot, weißt du das noch nicht?“, fragte er.

„Wer ist Shisui?“

„Shisui ist ein Clanmitglied. Also mit mir verwandt.“, erklärte Itachi.

„Und was hat der jetzt mit dir zu tun?“, fragte Kisame irritiert.

„Er ist tot. Das hat er mit mir zu tun!“

„Ich verstehe dich nicht. Was ist passiert?“

„Wie soll ich das erklären?“, fragte Itachi mehr sich selbst als Kisame. „Er... er hat uns gesehen.“

„Wie... Moment... Halt, was willst du mir damit sagen?“, fragte Kisame, der immer mehr aus dem Konzept geriet.

„Am Tempel...“, quetschte Itachi hervor.

„Augenblick mal! Du meinst...“

„Ja genau...“, sagte Itachi.

„Und jetzt ist er tot?“, hakte Kisame nach.

Itachi nickte.

„Das war ich aber nicht!“, rechtfertigte sich Kisame.

„Das weiß ich, dass du das nicht warst.“, sagte Itachi und schaute Kisame dabei nicht an.

Kisame zog eine Augenbraue hoch. Woher sollte Itachi wissen, dass er es nicht gewesen war? Doch was Itachi gerade gemurmelt hatte, zog seine Aufmerksamkeit zurück. Er hatte ihn nicht verstanden. „Was?“

„Ich war es.“, wiederholte Itachi etwas lauter.

„Was war das gerade?“, fragte Kisame nach.

Itachi schwieg. Kisame hatte ihn sehr wohl verstanden. Jetzt ist es raus... Aber ihm kann ich das sagen...

„Habe ich das gerade richtig verstanden? Du hast ihn getötet?!“, wiederholte Kisame.

Itachi wagte es endlich ihm in die Augen zu sehen – und war erschrocken. Das erste Mal, seit er Kisame kannte, sah er Entsetzen in dessen Augen. Und er wusste, dass er alles loswerden musste. Jetzt oder nie. „Was hätte ich denn tun sollen?! Er wusste alles! Er hat es meinem Vater gesagt! Was bitte, sollte ich denn tun?“, fragte Itachi hilflos.

„Alles, aber ihn doch nicht gleich umbringen!“, entgegnete Kisame.

„Aber was denn sonst? Er hätte uns auffliegen lassen! Das wollte ich nicht! Es hätte dich deine Freiheit, wenn nicht gar dein Leben gekostet! Das will ich nicht! Und außerdem war es keine Absicht! Ich hab das nicht wirklich gewollt! Er ist in mein Kunai gerannt!“, erklärte Itachi.

Kisame schüttelte den Kopf. „Falsch! Falsch! Falsch! Du fängst an, es vor dir selbst zu leugnen! Denk nicht mal daran! Nicht vor dir selbst! Leugne es vor allen anderen, aber niemals vor dir selbst! … Herrgott, was hab ich nur angerichtet? Einen solchen Einfluss wollte ich nicht auf dich ausüben.“, sagte er.

„Das hast du doch gar nicht! Du bist nicht Schuld! Das wäre mir sicher auch passiert, wenn ich dich nicht gekannt hätte!“, versuchte Itachi ihn zu beruhigen.

„Nein, das wäre nicht passiert, wenn wir uns nicht kennengelernt hätten. Gerade dadurch ist es doch erst soweit gekommen...“, sagte Kisame.

„Nein, nein. Hör auf. Sag das nicht. Das mit Shisui war wirklich ein Versehen. Das habe ich nicht gewollt!“

Kisame sah ihn funkelnd an. „Mord ist kein Versehen, Itachi! Ich weiß wovon ich rede!“, zischte er durchdringend.

Itachi schaute ihn an. Er war sich immer noch nicht sicher, was er eigentlich fühlen sollte. Und gerade dieser Satz von Kisame hatte ihn daran erinnert, dass der Mann vor ihm seine Gefühle geweckt hatte, aber auch seine Mutter getötet hatte. Sollte er ihn nun hassen? Oder sollte er es vergessen, weil er Haruna sowieso nie als seine Mutter kennengelernt hatte und stattdessen auf seine Gefühle vertrauen? Was sollte er jetzt tun? Doch entscheiden konnte er sich nicht, denn er hörte ein Geräusch.

Gerade als er Kisame warnen wollte, hatte man sie entdeckt! Sie griffen an und erschrocken zerrte Kisame Itachi mit sich aus dem Fenster. Zusammen landeten sie unsanft auf dem Rasen. Noch ehe sie auch nur irgendwie reagieren konnten, wurden sie auseinander gezerrt und Itachi konnte spüren, wie Kisame ihn festhalten wollte, es jedoch nicht mehr konnte. Itachi wurde unsanft von Kisame weggezogen und in, wie die Leute um sie herum wohl annahmen, sicherer Entfernung festgehalten. Er konnte nicht anders als zuzusehen, wie sie Kisame in Schach zu halten versuchten – und wie es ihnen schlussendlich auch gelang. Er musste mit ansehen, wie Kisame sich mit Händen und Füßen zu wehren versuchte.

„Er gehört mir!!“, schrie Kisame laut.

Itachi zuckte zusammen. Konnte seine Gefühle nicht mehr einordnen. Er war entsetzt, aber irgendwie auch gerührt von Kisames Worten und er war verstört, über das was gerade geschah. Er konnte sich nicht rühren, so sehr er es auch wollte, er war wie gelähmt.

Währenddessen gelang es der Uchiha-Polizei Kisame unter Kontrolle zu bekommen. Hinter sich hörte Itachi ein leises Lachen. Dann trat Fukago neben ihn und fixierte den Fischmenschen.

„Sieh an, sieh an! Da ist er ja. Kisame Hoshigaki ist ja doch zu erwischen.“, sagte Fukago.

Kisame knurrte wütend. Verdammt! Wie konnte das passieren?! Itachi!

„Wollen doch mal sehen, wie lang deine Liste ist...“, säuselte Fukago und holte ein kleines Buch hervor, in dem er genüsslich blätterte und dann an einer Stelle stehen blieb. „Mord, Mord, Mord, oh das hört ja gar nicht mehr auf! Dann wollen wir die Liste doch mal erweitern, was meinst du Itachi?“

Itachi reagierte nicht auf seinen Vater. Seine gesamte Aufmerksamkeit war nur auf Kisame gerichtet.

Fukago interessierte sich auch nicht weiter für Itachis Reaktion. Er zückte einen Stift und schaute Kisame lächelnd an. „Und zwar noch einen Mord und Verführung Minderjähriger!“

Erst zeigte sich auf Itachis Gesicht eine Reaktion. Die gleiche Reaktion sah er auch bei Kisame und er hörte sie beide schon den gleichen Satz sagen: „Ich wollte es doch!“ Doch genauso schnell, wie in Kisames Augen dieses wütende Funkeln erschienen war, erlosch es auch wieder.

Kisame sah nur ausdruckslos zu Itachi. Nein, nein! Das kann ich ihm nicht antun... Ich kann ihn doch nicht bloßstellen! … Schließlich hat er Shisui getötet, um uns zu schützen. Da kann ich ihn nicht ins offene Messer laufen lassen...

Itachi hatte das Gefühl, zu verstehen, was in Kisame gerade vorging. Und es rührte ihn zu wissen, dass keiner von beiden den anderen wegen ihrer Leidenschaft ans Messer liefern würde. Er konnte eine einzelne Träne nicht unterdrücken, so sehr er sich auch ermahnte, sich nichts anmerken lassen zu wollen.

„Bringt ihn weg! Ihr wisst, welche Strafe auf ihn ausgesetzt ist!“, sagte Fukago.

Mit viel Mühe konnten sie den wütenden Kisame vom Anwesen schaffen. Immer wieder brüllte er laut und versuchte sich zu befreien. Itachi zog sich dabei alles zusammen. Dann nahm er die Hand seines Vaters auf seiner Schulter wahr.

„Komm. Geh in dein Zimmer.“, sagte er ruhig und übte einen erstaunlich sanften Druck auf Itachi aus, der ihn in Bewegung setzte.

Immer wieder schaute Itachi zurück, während sein Vater ihn wieder ins Haus bugsierte. Er brachte hinauf zu seinem Zimmer, sagte noch irgendetwas und ließ ihn dann allein. Was hatte Itachi auch erwartet? Er sieht doch gar nicht, dass mir das wehtut. Wie sollte er auch... Mir ist es sowieso lieber, er glaubt, dass Kisame... Das macht es leichter...

Die Tür wurde noch einmal geöffnet und Fukago schaute in Itachis Zimmer. „Denk an das Familienfest. In ein paar Tagen.“, sagte er nur und verschwand wieder.

„Das-“, setzte Itachi an, doch er ließ es bleiben und warf stattdessen ein Kissen gegen die Tür. Das Familienfest!! Natürlich!! Ist das alles, was ihm wichtig ist? Dieses dämliche Fest und diese verfluchte Clanfolge?

Itachi seufzte, holte das Kissen zurück und ließ sich auf sein Bett sinken. Und was jetzt? Er drehte sich erschöpft dem offenen Fenster zu. Traurig schloss er es und ließ sich wieder ins Kissen fallen. Das war's... vorbei... Kisame verdient die Höchststrafe für alles, was er bisher getan hat. Und das... Heiße Tränen liefen wie Sturzbäche an seinen Schläfen hinunter und verschwanden im Kissen. Und ich kann nichts tun... Erschöpft sank er in einen traumlosen Schlaf.
 

Erst am Mittag des darauffolgenden Tages wachte Itachi auf. Er war immer noch müde und wollte eigentlich liegen bleiben und nachdenken, was gestern geschehen war. Doch dann fiel ihm ein, dass immer noch ein Gespräch mit Inabi, Yashiro und Tekka ausstand. Nun stand er doch auf und ging hinunter. Wie sie es versprochen hatten, warteten die drei bereits auf ihn.

„Hast du dich entschieden, wo du reden willst?“, war Inabis Begrüßung.

Itachi nickte und ging hinaus. Sie folgten ihm und wiederholten draußen ihre Frage.

„An der großen Brücke.“, war Itachis Antwort.

Gemeinsam gingen sie stillschweigend dort hin. Itachi konnte selbst nicht verstehen, warum er gerade diesen Ort gewählt hatte, als er in das Gebüsch schritt, wo seine Anbu-Kollegen Haruna hervorgeholt hatten und er mit Maki zusammen nach letzten Hinweisen gesucht und den Reisebeutel gefunden hatte.

„So. Nun sprich. Was ist passiert? Dort am Tempel.“, sagte Inabi.

„Ich bin allein rausgegangen und zufällig dort gelandet. Es war offen und ich war bisher noch nie dort gewesen. Ich weiß, sonst ist dort nachts nie offen, aber es war offen. Also bin ich rein und hab mich umgesehen.“, begann Itachi.

Yashiro runzelte schon die Stirn. Es stimmte, der Tempel war nachts nie geöffnet, aber dass er ausgerechnet an diesem Abend offen gewesen sein sollte? Das konnte er nicht glauben.

„Als ich an der Pagode angekommen war, die auch mit Kerzen beleuchtet war... da war er. Kisame.“, sagte Itachi. Dafür, dass er mich dahin entführt hat... gute Story, aber das werden sie merken. So dämlich sind die nicht... Aber ich auch nicht. Das würde mir im Traum nicht einfallen, die Wahrheit zu sagen. Die nehmen das auf, den Trick kenne ich schon.

„Er war also schon dort? Hat er die Tore die geöffnet, in der Hoffnung du würdest reingehen?“, fragte Yashiro.

„Ich nehme es an. Ich glaube nicht, dass er das auf blauen Dunst macht, schließlich sind wir uns schon vorher über den Weg gelaufen...“, sagte Itachi wahrheitsgemäß und sah sofort das Funkeln in Tekkas Augen. Er hat angebissen. Schließlich war er es, der uns beobachtet hat!

„Ich erinnere mich. Es gab da so eine nette Begebenheit bei der es allerdings etwas anders ausgesehen hat, als du es hinterher beschrieben hast!“, versetzte Tekka.

„Es gab schon einmal so eine Situation?“, fragte Inabi, jedoch mehr an Tekka gerichtet.

„Ja, gab es. Es sah eher einvernehmlich aus, aber Itachi hat es hinterher bestritten, als er die Fotos gesehen hat.“, erklärte Tekka, ohne viel zu sagen.

„Fotos?“, fauchte Yashiro.

„Wo sind die Fotos, Tekka!?“, fragte Inabi.

„Die hat Fukago behalten.“, antwortete Tekka.

Inabi knurrte und warf Yashiro einen eindringlichen Blick zu. „Gut. Das können wir jetzt nicht ändern. Weiter, was ist dann passiert, Itachi?“, wandte er sich an Itachi.

Die Fotos? Hat mein Vater nicht mehr. Die habe ich. „Was dann passiert ist? Er hat mich angegriffen.“, sagte Itachi. Gestritten haben wir, aber vielleicht springen sie weiter darauf an...

„Angegriffen? Und wie?“, fragte Yashiro.

Itachi blinzelte. So präzise Fragen, hatte er nicht erwartet, aber er konnte immer noch einen Teil Wahrheit sagen. „Nun ja... Zunächst verbal... und dann...“

„Dann? Hat er dich angerührt?“, hakte Inabi nach.

Itachi warf einen Blick zur Seite, in der Hoffnung, sie würden dies als Angst deuten. Angst, zu sagen, was passiert war. Doch-

„Hör auf zu lügen, Itachi!“, forderte Tekka. „Ich glaube dir kein einziges Wort! Das der Tempel offen gewesen sein sollte... Nein, völlig irrsinnig! Das du alleine draußen herumspazierst? … Das hast du ja noch nie getan! Und das Hoshigaki dich erst verbal angreift?? Nein... Der Mann ist ein eiskalter Mörder, der greift nicht verbal an! Der tötet!!“, zischte er wütend.

Itachi zuckte zusammen. Eiskalt? Ich habe ihn anders kennengelernt... Und er hat mir höchstpersönlich gesagt, dass er nur auf Auftrag mordet. Und auch nur dann, wenn berechtigte Gründe vorgelegt werden konnten. „Bin ich tot? Ich lebe... Ich hab Glück gehabt! Er wollte mich nicht töten, er wollte etwas anderes, das habt ihr ja wohl mitbekommen!“, fauchte Itachi.

„Oh ja... Ausgerechnet bei dir sollte Hoshigaki eine Ausnahme machen oder was?“, versetzte Tekka.

Inabi und Yashiro warfen ihm mit gerunzelter Stirn Blicke zu, doch sie griffen nicht ein, um ihn aufzuhalten. Ganz im Gegenteil. „Da muss ich Tekka ja Recht geben... Ausgerechnet jetzt und bei dir soll Hoshigaki aus seinem Muster ausbrechen? Das klingt tatsächlich sehr fadenscheinig, findest du nicht, Itachi-kun?“, sagte Inabi.

„Bin ich Kisame, oder wie? Woher soll ich wissen, wieso er sowas macht?“, fragte Itachi.

Tekka kam näher und hinter ihm die anderen beiden. „Du glaubst doch selbst nicht, dass er aus seinem Muster fällt, nur weil DU ihm aufgefallen bist! Weil er plötzlich pädophile Gefühle entdeckt? Was glaubst du, in was für einer Welt du hier lebst? So jemand wie Kisame Hoshigaki bricht nicht einfach aus seinem Muster aus! Der macht das jahrelang, der tötet seit Jahren! Der fällt nicht einfach wegen eines homogenen, kleinen, introvertierten Jungen aus seinem Muster!“

Itachi ging mehrere Schritte nach hinten, bis er die harte Rinde eines der umstehenden Bäume an seinem Rücken spürte. Sie hatten ihn mit all den Worten in die Ecke gedrängt. Ihn sogar in Verwirrung gestürzt.

„Das war keine Vergewaltigung! Du hast es gewollt!!“, zischte Tekka triumphierend. „Von Anfang an hast du das gewollt! Was wird Fukago dazu wohl sagen? Damals wollte er mir ja nicht glauben, da hast du dich ja wunderbar herauswinden können! Aber jetzt kommst du da nicht mehr raus! Es ist aus, Itachi!“

Itachi stand fest an den Baumstamm gepresst. Was wird das? So schnell wollte ich das doch nicht! „Was soll das?“, fragte er, gehetzt klingend.

Tekka grinste bösartig und Inabi und Yashiro kamen nun auch näher. „Was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen?“, fragte Tekka.

Itachi schwieg erst, doch- „Ich muss mich nicht verteidigen... Ich habe gesagt, was passiert ist. Wenn ihr eine einfache Wahrheit nicht akzeptieren könnt, dann tut es mir Leid!“, sagte er und stieß Tekka wütend beiseite.

Irritiert taumelte Tekka zur Seite. Inabi und Yashiro waren mindestens genauso verwirrt. Sie sahen sich erschrocken an, dann zu Tekka und bekamen gar nicht mit, wie Itachi sein Kunai zog. Erst als Inabi wieder zu Itachi schaute, bemerkte er es. Er konnte jedoch nicht weiter darauf reagieren, denn in Sekundenschnelle hatte Itachi sein Kunai in Inabis Herz gerammt. Geschockt sah dieser ihn an und riss die Augen auf, als Itachi es mit einem ruckartigen Dreh wieder herauszerrte. Yashiro konnte so schnell auch nicht mehr reagieren, denn mit einer wilden Drehung zerrte Itachi das Kunai an dessen Kehle entlang. Für ein paar Sekunden sah Itachi die selbe Situation vor sich, wie mit Shisui, doch die blendete er hastig wieder aus. In dem Moment rannte Tekka auf ihn zu und riss ihn zu Boden.

„Was tust du da?!“, fauchte er aufgebracht.

Itachi zeigte keinerlei Reaktion. Doch er spürte, wie sein neues Sharingan reagierte. Tekka riss die Augen auf.

„Was... Du... Du hast Shisui getötet!“, hauchte er entsetzt.

Itachi nutzte die Chance und stieß Tekka erneut von sich weg, der unsanft auf dem Waldboden landete. Itachi sagte nichts, sondern schritt nur auf Tekka zu. Ein Blick in Itachis Augen jagte Tekka einen Schauer über den Rücken.

„Nein... Das tust du nicht! Das kannst du nicht! Das kannst du nicht machen!“, stammelte Tekka.

Itachi schnappte nach Tekkas Hand, legte das Kunai hinein und zerrte Tekkas Hand mit aller Kraft über dessen Bauch. Itachi sprang beiseite, als ihm ein Schwall Blut entgegenkam und ging mehrere Schritte rückwärts. Tekka schaute ihn entsetzt an und versuchte etwas zu sagen, doch außer Blut kam nichts mehr aus seinem Mund heraus. Itachi schluckte schwer, schaute zu Inabi und Yashiro. Er fühlte, wie plötzlich Panik in ihm aufstieg und rannte davon. Sein Kunai ließ er in Tekkas Hand liegen.
 

Eilig jagte Itachi ins Haus und in sein Zimmer hinauf. Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Sein Atem raste und seine Gedanken überschlugen sich. Hatte er gerade das Mangekyo-Sharingan angewendet? Für eine Sekunde war sein Blick verschwommen, bevor Tekka ihm Shisuis Mord vorgehalten hatte. Die Schriftrolle! Sie ist noch hier! Hoffentlich hat sie niemand vermisst!

Itachi kramte in seinem Zimmer umher, auf der Suche nach dieser Rolle. Dann griff er in die Taschen seiner Hose, die im Bad lag und fand sie endlich. Er hatte schon die Hand auf die Türklinke gelegt, als er es sich doch anders überlegte. Er drehte den Schlüssel herum, setzte sich auf das Bett und suchte die Stelle, an der zuletzt aufgehört hatte zu lesen. Nach ein paar Sekunden hatte er sie gefunden und las weiter. Nach ein paar Sätzen wünschte er sich, es nicht getan zu haben. Nein! Das... Was hab ich getan? Was hab ich mir dabei gedacht?! Dieses verdammte Mangekyo... Was steht da? „Bei zu häufiger Anwendung kann das Mangekyo-Sharingan zur Erblindung führen.“ Das wollte ich nicht! Ich will dieses Sharingan nicht! Und diese dämlich Legende zum Schluss hier, nützt mir auch nichts! Ich kenne niemanden, der noch so ein Sharingan hat, das ich mir holen könnte, damit diese langsame Erblindung wieder ausgeschlossen wird!

Itachi rollte die Schriftrolle wieder zusammen und legte seufzend den Kopf in den Nacken. „Und jetzt?“, fragte er sich selbst.

Dann stand er auf und schlich sich aus dem Haus. Die Schriftrolle musste wieder zurück in die Familienbibliothek. Leise schlich er durch den Garten zu dem kleinen Häuschen und legte die Schriftrolle zurück an den Platz, wo sie vorher gewesen war. Genauso leise schlich er auch wieder zurück und in sein Zimmer. Was soll's... Ändern kann ich das jetzt auch nicht mehr. Shisui hat sein Wort zumindest gehalten...

Er ging ins Bad und schaute in den Spiegel. Dieser war inzwischen ein neuer und Itachi konnte sein Spiegelbild nun wieder ohne Splitter sehen. Wenn er dieses Bild mit dem Bild von damals verglich, bevor er seine Faust hinein gestoßen hatte... dann hatte er sich sehr verändert. Er Shisui getötet, wenn auch mehr ungewollt. Und jetzt hatte er Inabi, Yashiro und Tekka auf dem Gewissen, diesmal aber bewusst. Von Shisui weiß Kisame bereits, aber... Verflucht! Kisame!! Itachi wandte sich vom Spiegel ab und warf einen Blick auf sein Fenster, doch Kisame konnte nicht kommen. Er war jetzt im Gefängnis und Itachi hatte keine Ahnung, was er tun sollte.
 

Der Hokage höchstpersönlich war dabei gewesen, als man den um sich schlagenden, brüllenden und wütenden Kisame Hoshigaki hinter Gitter gebracht hatte. Es hatte die Anbu sehr viel Mühe gekostet, denn Hoshigaki war keinesfalls ein leichter Brocken. Er hatte sich heftig gewehrt, aber letztendlich hatte er sich geschlagen geben müssen. Nun saß er in der Zelle unter dem Hauptsitz des Hokages.

Sarutobi saß in seinem Büro und starrte in die Glaskugel vor sich auf dem Schreibtisch. Er beobachtete den Fischmenschen. Und es war ihm immer noch nicht klar, was dieser Mann mit dem Uchiha-clan zu schaffen hatte. Aber er wollte es unbedingt wissen. Er stand auf und ging hinunter zu den Wärtern.

„Wer führt das Verhör?“, fragte er.

„Baki, Hokage.“, war die Antwort des Wärters.

„Baki? So, so... Dann sagt ihm ab. Ich werde ihn verhören.“

„Aber Hokage! Dieser Mann ist höchst gefährlich!! Er wird Sie umbringen!“, hielt der Wärter dagegen.

„Nein, er wird mich nicht töten. Er wird mit mir reden, dafür werde ich schon sorgen.“, entgegnete der Hokage und bat den Wärter, die Zelle Hoshigakis aufzuschließen und ihn hereinzulassen. „Geht, ich will allein mit ihm reden!“, forderte er und schickte den Wärter dann weg, nachdem er sich die Schlüssel hatte geben lassen.

Kisame schaute knurrend auf.

„Du hast meine Haruna getötet. Was hast du dazu zu sagen?“, begann Sarutobi das Gespräch in einem kalten Ton.

„Eure Haruna? Ich weiß nur, dass sie die Mutter von Itachi Uchiha ist. Und eines können Sie mir glauben, als ich den Auftrag angenommen und ausgeführt habe, wusste ich das noch nicht!“, entgegnete Kisame.

„Auftrag? Erzähl mir mehr!“, forderte der Hokage.

„Wie ihr wollt. Ich habe den Auftrag erhalten, sie zu töten, weil sie anscheinend für den Auftraggeber gefährlich hätte werden können. Ich weiß nicht, wer den Auftrag gegeben hat und ob sie wirklich gefährlich hätte werden können... kann ich nicht beurteilen, ich glaube eher nicht. Ich wusste nur wie sie aussah. Ich kannte nicht einmal ihren Namen!“, erzählte Kisame.

Sarutobi zog überrascht die Augenbrauen hoch. Zum einen, dass dieser Mann anscheinend wirklich gar nichts über Haruna gewusst hatte und zum anderen, dass er im Nachhinein erfahren haben musste, dass sie Itachis Mutter war. Nur wie hatte er das erfahren. Es wusste doch niemand außer ihm, Itachis Eltern und Itachi selbst. Dann kann er das nur von Itachi haben... Aber wie hat er die Information von Itachi bekommen? „Mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich an Fukagos Ältesten vergangen haben sollst! Was ist damit?“, fragte er.

Kisame sah stirnrunzelnd auf. „Das hat man euch gesagt?“, fragte er ruhig und schaute dann schweigend zur Seite.

„Ich habe mit Itachi gesprochen.“, warf der Hokage in den Raum.

„Ich habe Itachi nie etwas getan, ich habe ihn nie bedroht und ich werde ihm nie gefährlich werden. Das schwöre ich!“, sagte Kisame fest entschlossen.

Der Hokage schaute ihn erneut mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er hatte bereits den Bericht über die Festnahme des Fischmenschen gelesen. Am meisten hatte ihn das Verhalten Kisames und Itachis interessiert. Und Kisames eben getroffene Aussage ließ seine Vermutung klarer werden.

„Was passiert jetzt mit mir?“, fragte Kisame fordernd.

„Du kennst deine Strafe. Es ist die Höchststrafe für dich verhängt worden – du weißt was das bedeutet! Tod durch Hängen!“, sagte der Hokage eiskalt.

„Wann?“, war Kisames letzte Frage.

„In fünf Tagen! Es gibt für dich keinen Prozess!“, sagte der Hokage und verließ die Zelle...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  EustassCaptainKid
2010-11-13T22:48:52+00:00 13.11.2010 23:48
na da bin ich mal gespannt wie kisame entkommt
und wann die leichen entdeckt werden
aber wegen einem mann tötet man ja eigentlich nicht seinen ganzen klan oder?
bin gespannt wies weiter geht^^
Von:  KARIN12
2010-11-12T15:41:15+00:00 12.11.2010 16:41
Klasse Kapitel. Ehrlich.
Jetzt wird es richtig spannend.
Itachi hat schon 4 Leute getötet. Und es werden sicher bald mehr.
Und Kisame sitzt in der Zelle und wartet auf seine Hinrichtung.
Hoffentlich rettet Itachi ihn, aber ich gaub daran.
Die zwei müssen zusammen bleiben.
Ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald, denn du hast echt an einer sehr spannenden Stelle aufgehört.
Ich kann wirklich ohne zu Lügen sagen, deine FF ist eine meiner zwei Lieblings-FF´s.
Bis zum nächsten Kappi.
KARIN12

PS: Meine andere Lieblings-FF ist "Wenn Haie Blut lecken" von Lunalinn, die ist echt lesenswert, schau mal rein. Hauptpair natürlich KisaxIta.


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