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Memoiren

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Das namenlose Weihnachtsspecial

Teile: 1/1

Genre: Shonen-Ai

Pairing: ? x ?

Fertigstellung: 21.12.2008

Disclaimer: Die vorkommenden Figuren gehören nicht mir, sondern Akira Toriyama. Ich möchte kein Geld mit dieser FF verdienen.
 

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Immer wieder verfolgten seine schwarzen Augen den unkoordinierten Fall einer einzelnen Schneeflocke, die sich langsam ihren Weg zur Erde bahnte und in der nächtlichen Winterfinsternis wie im Wind zu tänzeln begann, bis sie schließlich eins mit dem weiß schillernden Meer der Landschaft wurde. Das Fenster, das ihm die Sicht auf die glitzernden Kristalle gewährte, war wegen der Kälte an der Stelle angelaufen, an der sein Atem die Scheibe gewohntermaßen traf und langsam, so schien es jedenfalls, durchkrochen die eisigen Temperaturen dieses Abends selbst die dicken Mauern der Capsule Corporation.

Ein intensiver Geruch kitzelte in seiner Nase und erfüllte diese mit einem ungewohnt süßlichen Aroma, das in ihm ein jähes Schaudern verursachte. Irgendwoher kannte er diesen ekelerregenden, zimtartigen Geruch, gegen den er seit seinem Aufenthalt auf der Erde eine abgrundtiefe Phobie hegte. Unsicher und beinahe ein wenig verärgert drehte er sich um, um dem Ursprung dieses Geruchs auf die Schliche zu kommen. Doch ehe er einen ersten Schritt machte, blieb sein Blick wie versehentlich an dem Kalender an der Wand hängen, auf dem der 24. Dezember mit allerlei aufgedrucktem Grünzeug und vier leuchtenden Kerzen extravagant umrahmt war. Ihn überkam ein Gefühl der Übelkeit, als er an die schnulzigen Weihnachtslieder dachte, die hier und dort in den Straßen der westlichen Hauptstadt und in unzähligen Geschäften erklangen, nicht zu vergessen die singenden Kinder in den Kirchen, die alle mit großen Augen dem Moment der Bescherung entgegenfieberten. Er wusste, was das alles nur bedeuten konnte.

Es war Heilig Abend.
 

Egal, was sich seine Lebensgefährtin Bulma für neue Ideen und Kniffe ausgedacht hatte, ihn dazu zu treiben, eines dieser widerlichen Plätzchen auch nur anzurühren oder dieses alles andere als besinnliche Fest ansatzweise zu genießen, er würde sich dem Druck des massenhaft gespielten Frohsinns sicherlich nicht beugen, da war er sicher. Viel zu typisch war die Idee der sentimentalen Erdlinge ein Fest zu feiern, bei dem die Laune aller Beteiligten auf ein Existenzminimum reduziert wurde. Aber er, er war doch ein stolzer Saiyajinprinz, nicht einer dieser dümmlichen Erdlinge. Verständnislos dachte er an die bunte Weihnachtsdekoration in seinem Wohnsitz, die ihn nun schon seit ein paar Wochen verfolgte und in jedem verfluchten Raum ihren Anklang bei der Familie Briefs gefunden hatte. Dies hier war, neben dem Schwerkraftraum, der seit Tagen wieder einmal kaputt war, das einzige Zimmer, das ihm Zuflucht vor dem schrecklichen Alltag während der Adventszeit bot. Und weil Bulma sich weigerte, auch nur einen Finger über Weihnachten an dem Gravitationsraum krumm zu machen, blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Zeit bis nach den Weihnachtsfeiertagen an diesem Ort missmutig totzuschlagen.

Aufgeschreckt von einem zufallenden Türschloss wandte er sich um.
 

„Bulma hat mir verraten, dass du hier bist.”, erklärte eine wohlklingende Stimme, deren Besitzer seinen erstaunten Blick über die trostlosen Wände gleiten lies, die keinerlei Anzeichen der Festlichkeit vermittelten. „Du hast es wieder einmal geschafft, dich vor dem ganzen Trubel zu drücken, was?”

Langsam schweifte das Augenmerk des Prinzen auf die flauschige Weihnachtsmütze mit ihrem knalligen rot-weißen Kontrast, die provokant auf Son Gokus abstehenden Haaren thronte und höhnisch auf ihn hinablächelte. Mit einem Satz standen die beiden Kontrahenten nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt, Vegeta hatte seine Hand drohend zu einer Faust erhoben, während seine andere Hand hartherzig den Kragen des Verblüfften packte. „Geht es dir noch ganz gut, Kakarott? Fang jetzt nicht auch noch mit dem Weihnachtsscheiß an!” „Hab dich mal nicht so.”, erwiderte der Jüngere amüsiert, beinahe ein wenig entzückt. Erst jetzt identifizierte er den Kleidungsfetzen, den sein Gegenüber in der linken Hand hielt, als einen Anzug. Soweit er es erkennen konnte, war er in dem gleichen Akzent wie die Mütze gehalten und musste aus eben dem Stoff gewebt worden sein.
 

„Das ist überhaupt nicht lustig, Kakarott!“ Seine Pupillen zogen sich blitzartig zu kleinen Löchern zusammen. „Du brauchst in meinem Haus nicht den Weihnachtsmann zu spielen. Es glauben ohnehin schon alle, du seist verrückt.“, ergänzte Vegeta schließlich wütend, seine Hand noch immer zu einer Faust geballt, die sich demonstrativ einen Platz in den Höhen der Luft gesichert hatte. Son Gokus sonniges Gemüt war fast verschwunden, versteckte sich unverzüglich hinter einer irritierten, betrübten Maske, seine flüsternden Worte, die in vollkommenem Einklang mit seiner niedergeschlagenen Haltung standen, erfüllten die Stille des Raums: „Du hättest… du hättest doch bloß sagen müssen, dass…”, eine kurze Ruhe pausierte das Gesprochene, seine Augen suchten hilflos Halt in der weiten Ferne der eisigen Winteridylle, die sich durch das Fenster hindurch in eine offenbare Unendlichkeit zog, „dass du dieses Jahr den Weihnachtsmann spielen willst.”

Ein herausforderndes, spöttisches Lächeln formte sich auf seinem Mund.
 

„Ich hasse Weihnachten! Das weißt du genau!“ Ohne jegliche Vorwarnung färbten sich die Adern unter Vegetas Haut in einer auffällig bläulichen Farbe, traten ein kleines Stückchen hervor und bildeten mit den unter Anstrengung zusammengezogenen Augenbrauen und den Blitzfunken, die wie wild an seinem Körper entlang hüpften, einen gewissermaßen dämonischen Eindruck. „UND ICH WILL AUCH NICHT DEN WEIHNACHTSMANN SPIE…”

Mitten im Satz legten sich die warmen Lippen von Son Goku frech auf die des Prinzen und die wohlwollende Wärme umschloss seinen ganzen Körper, jede eben noch vorherrschende Anspannung erlosch augenblicklich, als wäre dort ein Schalter, der einfach betätigt werden müsste. Im Zuge des Genusses schlossen sich seine Augenlider und er konnte nur mutmaßen, dass auch Son Goku eben der Verführung einzigartiger Zufriedenheit zum Opfer gefallen waren. Feinsinnig streifte dessen Hand über seine Wangen und wenn er es nicht besser gewusst hätte, würde er vermuten, dass es ein Versehen war. Gänsehaut überzog die weiche Haut des Prinzen. Völlig von der eigenen Ekstase eingenommen, verlor er jedes Gefühl für das Zeitgeschehen, wusste nur, dass sie hier standen, dass ein leidenschaftliches Gefecht des Küssens entfacht war, welches er fordernd erwiderte. Sie genossen diesen einmaligen Moment, aber umso länger er wurde, desto mehr sehnte er sich danach, diesen Kontakt nie wieder missen zu müssen. Es war einfach wunderschön. ‚Fast so schön wie in einer Liebesgeschichte`, dachte er unwillkürlich.
 

Abwehrend und dennoch auf eine gewisse Weise widerwillig drückten die Hände von Vegeta seinen Liebhaber von sich weg. „Nicht hier, wo uns jeder sehen könnte.“, verkündete er letztendlich mit einem scharfen Ton, als er den perplexen Blick des Schwarzhaarigen bemerkte, der wohl immer noch über den plötzlichen Sinneswandel verwundert war. Für Son Goku sollte es ja eigentlich inzwischen nichts Neues mehr sein, dass er nicht immer der Romantischste war.

„Vegeta…“, kam es verzweifelt aus Son Goku heraus, der sich erschöpft und ein bisschen ratlos die Stirn massierte „Du wirst bis an dein Lebensende der alte Sturkopf bleiben!“ Mit einem Grummeln, einigen unverständlich gemurmelten Worten und verschränkten Armen drehte er sich von seinem Gesprächspartner weg, sein Interesse wendete sich gedankenverloren der Türklinke zu. „Aber irgendwie glaube ich“, schloss der andere abschließend an, „dass dich vor allem das so anziehend macht.“ Ganz leicht, nahezu unmerklich, schien Vegeta in seiner Bewegung einen Moment lang zu verharren und sein Mundwinkel sich einen Millimeter zu heben, so leicht, dass Son Goku sich dieses Verhalten auch ebenso leicht hätte einbilden können.
 

Gerade wollte er seine einzige Verbleibe in diesem Haus verlassen und sich der grässlichen Weihnachtsdekoration stellen, da umklammerte eine Hand seinen Arm und ein entspannendes Gefühl der Freiheit umfing seinen Körper. Eine unbekannte, erfrischende Wärme, die seine Gedanken für einen kurzen Wimpernschlag erlöschen ließ, durchsetzte all seine Glieder und ließ seinen Magen samt Inhalt einmal 360 Grad um sich selbst drehen. Ihre Körper materialisierten sich vollständig und mit einem Zischen verschwanden sie, wohl darauf bedacht keine Spuren ihres Aufenthalts zu hinterlassen.
 

~_~_~_~_~
 

Überrascht von der plötzlichen Anwesenheit der Kälte stellte er unfreiwillig fest, dass sie sich in dem großen Garten der Capsule Corporation befanden, welcher in der entgegen gesetzten Richtung der Hauptstraße aufzufinden war. Er war durch und durch mit Schnee übersäht und trug so eine gewisse Trostlosigkeit mit sich, die er, der Sajyajinprinz höchstpersönlich, und ebenso niemand sonst zu leugnen wusste. Aus einem Fenster drang das gedämpfte Licht einer Lampe, das durch die winzigen Kristalle des Schnees in den buntesten Farben reflektiert wurde und sich somit als Regenbogen in Miniaturformat entpuppte. In Verbindung mit dem aufgestellten Tannenbaum, den eine strahlende Lichterkette und einige Christbaumkugeln zierten, bot dieser Anblick die einzige Abwechslung, die im Kontrast zu den farblos verschneiten Blumen und Bäumen stand. Einige Füße hatten unter ihrer Last Abdrücke im Schnee hinterlassen, die allerdings durch den neu herab fallenden Schnee wieder verblasst und deren Silhouetten deswegen nur noch schwach gezeichnet waren.
 

Bevor er die Gelegenheit der schnellen Flucht ins wärmende Innere der Capsule Corporation beim Schopfe packen konnte, fand sich ein dicht zusammengepresster Schneeball in Größe eines Schneemannbauchs in seinem Gesicht wieder. Wutentbrannt klopfte er mit seinen Händen hastig die kühlen Spuren des Schnees von seiner Haut und gab so die vor Kampfeslust funkelnden Saiyajinaugen frei, die ungeduldig die Finsternis dieser Weihnachtsnacht durchforsteten. Binnen weniger Sekunden entdeckte er den heiteren Grund für diesen feigen Angriff, der meterhohe Freudensprünge machte, dabei immer und immer wieder jubelnd nacheinander den linken und rechten Arm empor schnellen ließ und seine Stimmung mit Hilfe von gegrölten Siegesmelodien gekonnt untermalte.

Der Plan des fluchtartigen Rückzugs in das Haus war schnell verflogen, stattdessen zog er es nunmehr vor, sich bitter an Son Goku zu rächen, der sich in seinen stolzen Augen zu sehr über den Glückstreffer freute.

Ein hitziges Gefecht einer tosenden Schneeballschlacht entstand, Schneebälle, die sich schneller als das menschliche Auge bewegten und Schneepulver, das in kunterbunten Richtungen in der Luft herumwirbelte, um dann durch die blitzschnellen Bewegungen der zwei Vollblutsaiyajins durchschnitten zu werden. Beide schenkten sich nichts, sondern zeigten all ihr Geschick und ihre animalische Kampfesfreude, erheiterten sich an jeder Belohnung, die darin bestand, den jeweils anderen mit einer gut platzierten Schneekugel zu treffen. Längst war es kein Toben mehr, viel mehr war daraus ein ungezügeltes Duell zweier ewiger Kontrahenten entfacht und immer mehr waren es die körperlichen Attacken, mit denen sie diese Konfrontation für sich entscheiden wollten. Fäuste, die sich trafen und Energiefelder unvorstellbarer Größe erzeugten, die Blicke kämpfender Saiyajins, die nichts anderes kannten als den Sieg und den Kampf bis zum bitteren Ende, sich feindselig fixierten. Selbst an diesem friedvollen Abend schienen sie nicht von der unabwendbaren Macht ihres Ahnenbluts verschont zu bleiben.
 

Es dauerte nicht viel länger, bis es Son Goku gelang, mit einer geschickten Fußbewegung Vegeta zu Fall zu bringen, der daraufhin mit einer harten Landung auf den Boden geschmettert wurde. Sein Mitstreiter ergriff die Chance und entwendete den Prinzen der Saiyajins seines Amts, indem er seinen Hintern frech auf dem stolzen Krieger platzierte.

„Geh sofort da runter, Kakarott!“, grummelte er bestimmt, wobei seine Versuche aus dem festen Griff des Größeren zu entfliehen, kläglich scheiterten. Sein Brustkorb senkte und hob sich mit einer ungewohnt raschen Geschwindigkeit, signalisierte die physische Anstrengung, die beide erfahren hatten. „Hab ich mich unklar ausgedrückt?“, versuchte er nachdrücklich anzuschließen und funkelte seinen Geliebten, der Glaubwürdigkeit seiner Aussage zu Liebe, möglichst gekonnt böse an. Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung als Planeteneroberer glückte ihm das verhältnismäßig gut, aber sein Rassengefährte kannte ihn anscheinend besser, als es ihm lieb war.
 

„Dir bekommt es wohl nicht so gut, wenn du mal unten bist.“, stellte Son Goku trocken fest. Vegetas Gesicht überzog mit einem Mal eine tiefdunkle Röte, die er, wenn man ihn danach gefragt hätte, sicherlich auf die Kälte geschoben hätte.

Son Goku war dieses Anzeichen der unendlichen Peinlichkeit natürlich nicht entgangen, doch statt seinen Geliebten darauf anzusprechen, bildete sich aus seinem Mund ein selbstzufriedenes Lächeln. Es war nicht die einfachste Aufgabe den Prinzen sprachlos zu machen, aber wenn es ihm gelang, dann mit solchen wahren, direkten Kommentaren, die er aus heiterem Himmel formulierte. Zielstrebig ließ der Obere seine Augen allmählich über jeden sichtbaren Quadratzentimeter Haut wandern, unter der sich die stählernen Muskeln kriegerischer Natur verbargen, die aufgrund der zahlreichen Narben noch viel härter und viel anziehender wirkten, in einem gesetzlosem Takt pulsierten.
 

„Und jetzt lass uns da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben.“, hauchte Son Goku verführerisch in das Ohr des Prinzen, ließ für einen Moment seine Zunge an dem dazugehörigen Ohrläppchen vorbeistreifen und widmete seine Aufmerksamkeit anschließend wieder den lieblichen Lippen, welche in der Kälte einen blauen Teint angenommen hatten. Eine Weile beobachteten schwarze Augen den Mund des königlichen Saiyajinerben, verfingen sich an einer geschmolzenen Schneeflocke, die sich galant auf den Linien der Lippen positioniert hatte und nun Stück für Stück an den geschwungenen Formen hinabperlte. Dann jedoch übernahmen die Augen des anderen sein Interesse, deren Tiefe vollkommen unergründbarer Aussagekraft unterlag und deshalb scheinbar jeden in ihren Bann zu ziehen vermochte. Es waren besondere Augen, leere Augen, ohne jeden Inhalt und doch voller Eindringlichkeit und voller Gefühle, deren alleinige Erscheinung sein Herz zum Rasen brachte, zu einem Hämmern, das ihn immer wieder aufs Neue wie ein unbeschriebenes Blatt vorkam. Er konnte der Verführung nicht länger widerstehen und unterwarf sich dem Anblick anmutigster Lippen, legte die seinen zärtlich auf die des Unteren und spürte die Kühle, die vom ihnen ausging. Völlig unbemerkt hatte sich seine weihnachtliche Zipfelmütze auf eine Wanderschaft gemacht und strich sanft über den Hals von Vegeta, ließ ihn ein wenig zusammenzucken.
 

Zögerlich stupste Son Goku mit seiner Zunge an die innere Seite der anderen Lippen, verlangte um Einlass in die Höhle des Löwen, das Objekt seiner Begierde zu erforschen. Vegetas ungebrochener Stolz ließ seinen Geliebten noch ein wenig länger warten, bis er endlich seinen Mund einen Spalt öffnete und den Eindringling, schon lange darauf vorbereitet, mit seinen eigenen Waffen empfing. Nach einiger Zeit lösten die Hände von Son Goku den Griff und umfassten sachte die Wangen des Saiyjains.

Trotz aller Bemühungen konnte er nicht verhindern, dass die fremde Zunge ihren eigenen Weg einschlug und mit jeder Berührung ein leises Keuchen hervorrief, bis er sich gänzlich den lüsternen Bewegungen in seinem Mund hingab. Er liebte es.
 

~_~_~_~_~
 

„Findest du nicht, wir sollten lieber reingehen?“, erkundigte sich Son Goku nach einigem Schweigen besorgt, als er bemerkte wie leicht bekleidet sein Freund war, auf dessen Brust er seinen Kopf friedlich ablegt hatte. Natürlich waren sie Saiyajins und damit nicht so empfindlich gegenüber Kälte, ein eng anliegendes, nasses T-Shirt und eine ebenfalls durchweichte Jeans waren jedoch eindeutig zu wenig, selbst für einen Saiyajin. Mit ein wenig Konzentration konnte er sogar ein Zittern durch seine dichten Haare und die Mütze hindurch auf seiner Kopfhaut wahrnehmen. „Mir ist nicht kalt.“, log Vegeta mit fester Stimme. Ungläubig wandte sich der Jüngere um, untersuchte den anderen, wobei ein beängstigter Laut die Ruhe durchbrach: „Du hast ganz blaue Lippen.“

Die Hände zu Fäusten geballt und diese auf den Boden drückend, stand er auf und zog anschließend seinen Gefährten, mehr oder minder freiwillig, auf dessen Füße. Keine weitere Schneeflocke berührte ihre Körper, da waren sie schon wieder verschwunden, teleportierten sich Hand in Hand fort.
 

Teller, in tausende Scherben zersprungen, verteilten sich auf dem Parkettboden des Wohnzimmers, unterstrichen den überraschten Aufschrei von Frau Briefs, die sich erschrocken die Hand vor den Mund hielt. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis sie verstand, was gerade eben geschehen war.

Nach einer kurzen Weile holte sie, emsig, wie man es von ihr gewohnt war, eine Decke für die beiden fröstelnden Schneemänner und stellte ihnen eine Kanne mit heißer Schokolade und jeweils eine Tasse mit einem kitschigen Weihnachtsmotiv vor die Nase. Offenbar war ihr in der ganzen Aufregung entgangen, dass die beiden Männer zum Beginn ihres Erscheinens ihre Hände ineinander gelegt hatten.

Vor der Couch befand sich ein Tisch mit dutzend verschiedenen Kekssorten, die von vielen als die „besten Kekse in der ganzen westlichen Hauptstadt“ beschrieben wurden und deren Titel auch dem unverkennbarem Geschmack gerecht wurde. Besonders legendär waren die Zimtsterne, die gerade fisch aus dem Ofen kamen und deswegen noch ein bisschen warm waren. Ein Kamin mit flackerndem Feuer spendete zusätzlich Wärme und das gelegentliche Knistern schuf eine ganz besonders romantische Atmosphäre.

Schon längst hatte sich Son Goku über die heiße Schokolade hergemacht, hatte nur einmal mit einem schmerzverzerrtem Gesicht abgesetzt, zischte dabei instinktiv und trank ab jetzt vorsichtig in kleinen Schlücken weiter. Vegeta hingegen war nur still dagesessen und hatte mit hungerndem Magen und tief gefrorenen Gliedern die ganze Situation skeptisch beäugt. „Nimm auch einen Schluck, das wird dich wärmen.“, sagte er und füllte die Tasse von Vegeta mit dem dampfenden, süßen Getränk. „Und nicht so gierig, sonst verbrennst du dich noch.“, setzte er sarkastisch fort.
 

Vorsichtig nahm jener die Tasse in die Hand und untersuchte deren Inhalt auf jede kleinste Auffälligkeit. Ob es wohl ungefährlich war, dieses Gesöff zu sich zu nehmen? Gründlich betrachtete er den Behälter samt Flüssigkeit und nippte zögerlich daran. Noch immer misstrauisch nahm er einen kleinen Schluck daraus und bevor sich Son Goku versah, war die Tasse bis auf den letzten Tropfen leer getrunken.

Der Größere legte seine Hand auf die Stirn von Vegeta, sah zeitgleich zu einer Wand und stellte dann fest: „Nein, du bist nicht krank… dann kannst du es ja auch gleich mit den Keksen probieren!“ Sein Blick wendete sich wieder Vegeta zu.

Was er dann sah, haute ihn vor Lachen beinahe vom Sofa. „Sehe ich das jetzt richtig, Vegeta?“, wollte Son Goku lachend wissen, „Das ist ja der Abschuss!“

Beide Wangen des Prinzen erschienen unvorstellbar groß, waren mit so vielen Zimtsternen gefüllt, dass es ihm schwer fiel einen verständlichen Satz zu formulieren: „Wasch hascht du gesagt?“
 

~_~_~_~_~
 

Zufrieden lehnte sich Vegeta mit geschlossenen Augen zurück und klopfte einmal auf seinen vollen Magen, ließ sein sonst aufgesetztes mürrisches Gemüt für kurze Zeit erlöschen. Seine Arme verschränkte er hinter seinem Kopf und seine Beine waren ein wenig gespreizt. Ein bekannter Körper schmiegte sich an ihn, dessen angenehmer Duft seine Lunge erfüllte: „Fröhliche Weihnachten, mein Prinz.“ Im Halbschlaf öffnete Vegeta ein Auge und sah freudig auf den Schwarzhaarigen herab: „Frohe Weihnachten.“

Es fühlte sich so gut an, wenn sich sein kindischer Son Goku wie ein Schoßhündchen an ihn lehnte und er seine Nähe spüren konnte. Er war einfach zu süß.
 

„Weihnachten ist immer noch die schönste Zeit im Jahr.“, meinte Son Goku glücklich und schloss nun ebenfalls erschöpft die Augen, schnurrte indessen wie ein kleines Kätzchen, das man am Kinn kraulte. Vegeta überlegte und holte tief Luft. Langsam lehnte er sich vor und streifte eine nasse Haarsträhne aus dem makellosen Gesicht.
 

„Mit dir, Kakarott, mit dir ist Weihnachten schön...“ Er verpasste er den unschuldigen Lippen einen sanften Kuss und flüsterte: „Nur mit dir...“
 

~ Owari ~
 


 

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// Zur gleichen Zeit in einem entfernten, verschneiten, kleinen Örtchen... \\
 

Krümelmonster: Puh, endlich fertig! *erleichtert den Schweiß von der Strin wisch und auf die Uhr guck* Ich habe sogar noch ein bisschen Zeit, um die FF um 21 Uhr zu posten - perfekt! *sein Gesicht überzieht ein freudiges Strahlen*
 

Aus dem Hintergrund hört man leise Rufe:
 

"Nein, Vegeta, bleib hier…" -

"Ich muss noch etwas klarstellen und zwar jetzt sofort!"
 

Die Türe zu dem gemütlichen Schreiberzimmer wird brutal aufgehauen.
 

Krümelmonster: Ô.ô
 

Vegeta: Bist du der Verbrecher dieser schrecklichen Gesichte? *zeigt mit einem ausgestrecktem Zeigefinger auf Krümelmonster*

Son Goku: Ey, die FF ist doch eigentlich ganz nett geworden, findest nich? ^^

Vegeta: Nett? >.>

Son Goku: Ja, irgendwie so… wie soll ich sagen?!

Vegeta: Anmaßend?

Son Goku: Nein, das war nicht das Wort, was ich gesucht habe... Ich find sie eigentlich ganz schön (:
 

Krümelmonster: *sieht den beiden verdutzt zu*
 

Vegeta: Du bist viel zu verweichlicht, du Baka, eledinger Unterklassekrieger, dreckiger Verräter!

Son Goku: *lacht*

Vegeta: Warum lachst du, wenn ich dich beleidige Ô.ô? *verschränkt verständnislos seine Arme*

Son Goku: Du kennst mich doch. Ich muss immer lachen!
 

/Ein Grillenkonzert erklingt in der Ferne/
 

*lacht*
 

Krümelmonster: Immer :naughty:? *versteckt sich unauffällig hinter einer riesigen Pflanze und hält sich einen Büschel mit Blättern über den Kopf*

Vegeta: *wutentbrannt ist* Du notgeiler Sack -.-"… dabei lacht er bestimmt nicht!

Son Goku: *sieht verwirrt zwischen Krümelmonster und Vegeta hin- und her* Jetzt… bin ich verwirrt… *kratzt sich verlegen am Hinterkopf* wovon redet ihr ^^"?
 

*Vegeta und Krümelmonster kippen um*
 

Son Goku: Ihr seids echt komisch, aber beide ^^!

Krümelmonster: Woher weißt du das eigentlich so genau, Veggie :P?

Vegeta: Ich bin eben auch ein Saiyajin, da kenn ich jede seiner Eigenarten *bekommt plötzlich einen Hustenanfall*
 

Son Goku: Könnt ihr mich langsam mal aufklären?

Vegeta: Du musst wirklich noch aufgeklärt werden <.<

Krümelmonster: Er redet von euren nächtlichen Ausflügen ins Himmelreich *zwinkert Son Goku zu*

Son Goku: Vom…

Krümelmonster: *spricht mit besonders tiefer Stimme* Geeeenauuuu!

Son Goku: …Fliegen? :O
 

*Krümelmonster kippt um* *Vegeta gibt ein erleichtertes Stöhnen von sich*
 

Krümelmonster: *rappelt sich langsam wieder auf* Euer Besuch ist ja wirklich… rührend, aber wärt ihr nicht langsam so gütig und würdet meine heiligen vier Wände verlassen?

Vegeta: Nein.

Son Goku: Siehst du nicht, dass wir hier unerwünscht sind?
 

Krümelmonster: Wenn ihr beiden nicht bald verschwindet, dann schreib ich noch mal so eine Gesichte, aber dann ohne Pardon :/

Son Goku: Wenn du irgendwelche Fragen hast, dann wende dich ruhig an mich. *lächelt fröhlich zum Krümelmonster*

Vegeta: Welche Fragen? *stößt mit voller Wucht in Son Gokus Rippe*

Son Goku: *hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Seite* Ach, keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe…
 

Krümelmonster: *schiebt mit einem fiesen Lächeln die zwei Saiyajins vor die Türe* Euch schöne Weihnachten und jetzt husch, husch, raus mit euch. Ich habe auch nicht ewig Zeit.

Son Goku: Danke für deine Gastfreundschaft *winkt mit einer Hand*

Vegeta: Irgendwann komm ich noch mal vorbei, aber dann ohne Kakarott! *stellt sich in seinem Kopf alle möglichen Arten Krümelmonster zu quälen vor*
 

Krümelmonster: Aaaalles klar. *hebt die beiden über die Türschwelle* Oh! *deutet überrascht nach oben* Da ist ja ein Mistelzweig! Ich hatte glatt vergessen, dass ich da einen hingehangen hatte *winkt theatralisch* Tschühuus!
 

*Krümelmonster zieht die Türe hinter sich zu und sieht ganz versehentlich durch das Türschloss hindurch*
 

Krümelmonster: Warum kann ich genau jetzt nichts erkennen -.-? *sieht frustriert auf den Fußboden* Und überhaupt… wieso rede ich eigentlich mit mir selbst ô.Ô? *überlegt* Vielleicht kann ich ja was hören! *hebt ein Ohr ganz dicht an die Türe*
 

Vegeta: Mit dir, Kakarott, mit dir ist Weihnachten schön...
 

/kurze Pause/
 

*flüstert*
 

Nur mit dir…
 

~ Ende ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Witch23
2012-02-10T06:42:04+00:00 10.02.2012 07:42
Eine echt Lustige Geschichte, nur kann ich mich nicht daran erinnern das Saiyajins kälteunempfindlich sind ^_~ *erinnert sich an die Geschichte mit dem Muskelturm, wo Goku jünger war und gegen die RedRibbon Arme gekämpft hat*
Aber am besten war wirklich der Teil der Schneeballschlacht und wo Vegeta mit vollem Mund Kekse kaut.

Der kleine Abspann war auch witzig, wenn auch etwas verwirrend.
Von:  Bongaonga
2010-09-23T01:39:41+00:00 23.09.2010 03:39
Diese Story war sehr lustig, ich konnte gar nicht aufhören zu grinsen, besonders bei der Szene "Vegeta vs. Zimtsterne" musste ich richtig lachen.^^
Die Schneeballschlacht war auch lustig ^^
Wieder einmal alles super beschrieben.

Baba Bongaonga


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